^ l?3. Aloiltag am 2. August l858. Di, „Üall'achsr Z^iiinq" crschfint. mit ?l,l^l.i!,!N<> i>er son»- „no Feiertage, täglich, uno foiiet samint »cn Veilaaen im Comvtoir gailzjäbrig «l fl., halbjährig äst. 30 lr., mit Kreuzband im Comptoir gan^ j ä l,l i ci l» il.. halbjährig ss il, ^,n- pi>> Z^ellimq in's H,i„I äün h a ! l'j ä kri.i 'l<> kr. mcl,r z» entrichten. Mit der Post portofrei ganzjährig, unter K^n^'and nüd gedrückter Adresse l.', fl., halbjäkrig 7 il. 30 fr. — Ins! r t io n sg ebü l»r iür cine 3,'>ilten,eile over den R.,um derselben, ist für einmalig, «Hinschaltmig 3 kr., snr znniul^l,^' 4 kr., siir dr.^n^ligc 5, lr. (5 M. u. s. w, 3,l piesen Vcbilbrcn ist nuch oer I»sert!on«stä»,vel vr. <5 kr. für ,inc jedesmalige Einschaltung hin,u ,n rechüs». .'»lerate lus >2 Z^len sujtn, « st. 47> kr. für .'i Mal, < ff. 21) kr. für 2 M.il uni' 55 fr für l Mal smit Inbegriff des Insertionsstämpels). Amtlicher Theil. N^as Finanzministerium hat die bei der Präfcktnr de« lombardisch'venctiauischcn >l<»nt<' erledigte Kassiers» stelle dem Kontrollor dcr Landcshauptkasse in Mai. land, Peter Pivcttc», verliehen. Dcr Handllsminister bat die Ober. Ingenieure l»ci den Baubehörden der Lombardie. Simon Ritter uon Milesi. zum General .Inspeklious» Kommissär für die österreichischen Eisenbahnen mit dem Amtssitze in Verona ernannt. Nichtamtlicher Chcil. Korrespondenzen. Graz, 29. Juli. ^/ Als sich vorgestern Nachüntlags die Nachricht hier verbreitete, daß man öffcntlichung der UnlersuchungS'Ergebuissc eulgegcusieht. welche uuS Licht gcbcu wcrocu, auf welche Weise cs einem Einzelnen möglich war, bei hellem Tage in einem Hause mit lebhafter Personen > Frcqmnz unbe> merkt nnd ungehört zwei Menschen nilocrznmeyeln. Dieses Ungehener soll erst 22 Jahre zählen, hicr als Kelluerburschc und in Wien, wohin er sich kurz nach seiner abscheulichen That begeben, liiSher als Bedienter« sich genährt und nnn dnrch den uersuchlcn Vcrkanf mehrerer Silbcrgegcnstänoc sich vrrralbeu haben. Die Gclrcire-Ernlc in oer Umgebung von Graz gibt, wie man von allen Seiten hört, slhr bcfricoi« gendc Resultate; dic Wiesen zeigen eine Ueppigkeit, die sie schon seit mehreren Jahren vermißten, der Kukuruz uuo die Erdäpfel gcocihen kiäftig uuo der Heideu. dieses zarlc Kino. daS beinahe in keinem Jahre. wc> uigsteus stcUcnwcise. ocm vernichtenden Ncife entgeht, kclmt, von dcm fruchibaren Regen nnlerstüßl. so frisch und lustig hervor, daß wir Hoffnung haben, seine Blüthe werde in eine Zeit fallen, wo die Nacht noch leinen Ncif erzeugen kann. U»o bei diesen günstigen Aus sichten doch diesc anhaltende Theuerung der wichtig» ueii Lebensbedürfnisse, welche sich bisher auf dem hie» slgcn Markte so beharrlich behauptet! Tropdem dcr Oegeustand ernst ist. da er eiue Lebensfrage wird. so »nnß Man doch lächeln, wenn mm, die Bcdcnklichkeiten vlrnimmt. welche Kleinhanolcr bezüglich der Umwaudlung des Mliuz» in den Neu-lreil.zer laut werden lassen, Wäl'rcud dic Einen mit bungrigem Blicke behaupten, der '/. Kreuzer müsse zugeschlagen werden, meinen die Anderen schlau lächelud. '/4 Kreuzer weniger, hieße vorteilhafter spclnlircn. in> dem Jeder lieber um 3 als um 4 fr. kaufe und der Preis zu 1'/, kr. manche Kundschaft den Anhängern des Zweikreuzer« Systems abwendig machen werde. Und oie Mickeren haben ganz Recht, nur Konkurrenz! l>nc> wenn auch nur erst im KIciucn, die wohllkätigr Wirkung wird nicht ausbleiben; denn oie nene Wäh> rung scheint nur schwierig so lange sie am Papiere ist,- inS l'eben getreten, wird sic mindernd und nicht steigernd wirken.' Wi mein überrascht. Man hatte nach Allem, was hier. über lransspirirlc. so fest an eine Wiederaufnahme der diplomatischen Verhandlungen zwischen dem Bnnde und Dänemark geglaubt, daß, wie gesagt, der Beschluß des vereinigten holslein'schen nno ErckulionsausschusseS als elwaS ganz Unerwartetes erschien. Doch ist man hier vollkommen übcrzcugt, daß oieser Beschluß auch von rer Bundesversammlung in srinem vollen Umfange aooptirt werden wird. Man ist auch ferner nbcrzcngt. daß derselbe keineswegs, wie dieß »orooentsche Org.nn darzustellen lieben, seinen eigenlllchcn Motor in einer der deutschen Großmächte. Preußen, allein habe, son. drrn oaß er oas Ncsultat der einstimmigen Ueberzcu. gung uno deS einmüldigen Purz-ehrns sämmtlicher Mitgliroer des dentschcn BundlS fti. Wcr einen nn» bcfangcnen Blick für daS Vorgehen sämmtlicher deut» scheu Staaten ln der dänischen Angelegenheit von An» beginn bis znm gegenwärtigen Augenblicke hat, der wird es gerne glauben, daß es kei,ler besonderen An> strcngungcn von irgend siner Seile bedürfte, um deu so eben bekannt gewordenen Beschluß zu ermöglichen. Man war hicr so gut, wie in Preußen, allgemein da< von überzeugt, daß dersclbe gefaßt werden müßte uno werde, nur über den Zeitpunkt war man »„gewiß, nnd darin lag das Uebel laschende. oaS Unerwartete. Ueber den nrnen lliiNsächlichc?'. Konflikt zwischen den Tüike» ul,t> de» Moutenegrine; - fehlen bisher noch die authentischen Nachrichten, doch >hcincn zwei Dinge unzweifelhaft: erstens, daß s.lt ocm 24 d M die Turkcn und die Montcnegriner im Kampfe sind. wo> '' ^ ^'"c" liels siegreich bliebcn; dann zweitens, daß d>e Proookatlon dieses Kampfes von den Monte. '"6/'""" "l'sg'l'g. toteres dürfte für oie Änschaunng die,cs Vorfalles iu deu betreffenden Kabinelen entfchei. ocnd ,cin. und es ist kein Zweifel, laß dic Pforte nur dadurch, daß sie diese Thatsache uoll^iltig erweist, den üblen Einrruck wird beheben könnei . welchen dieser unliebsame Zwischenfall hier und dort hervorzurufen im Slandc s>in dürfic. DaS für morgen. Samstag, in dem l'agcr zn Ncnn> kirchen angeskßlc große Manöver, welchem auch Se. Majsstäl dcr Kaiser beizuwohnen gcrulien sollte, dürfte dcr nngünstigen Witterung wegen unterbleiben. Seil acht und vierzig Stunoen regutt cS bereits unausgc. >cl)t und es ist keiu Zweifel, oaß oadurch das Ter> rain sehr grillten hat. Auch den ^audwirlhen, beson-dcrs jlueu. wo oer Schnitt noch im ^uge ist. kommt diesc nassc und kalte Witterung schr 'ungelegen. Morgen Abend läuft der Termin zur Uebergabe oer Slaolllwcilcruilgöpläne ab. Blsler wuroeu unr ^U Elaborate abgegeben. Man muß gestchen, diese Zahl ist nicht übergroß im Vergleich.- zur Zahl 0er Konkurrenten, welche sich l'ci Ucbergabe der olfizxllcn Vorarbeiten gemeldet hallen. Eö dinftcu wohl nur einheimische Archilcllcn sich .i„ die Nifgade gewagt haben, diese abcr unler den Koukurr-",!^, ziemlich voll» ständig vertreten smi. Im Seplcn'ber werden hier dic Versammlungen dcr Philologen Stall haben; dem Vernehmen nach ist man gecignctcu Ortes bcrcils mit oem Onlwurfl-des bezüglichen Programmes beschäftiget. Die kaisirl. Akademie der Wissenschafte», welche im August uno September ihre Ferien hat, bewilligte )er Vcrsamni' lnng oie l>crilichen Lokalitäten ihres neuen Gebändlö zu den einzelnen Znsammenirstungen. .>err v, Ham> mcr und Dr. Miklosich werden oie V.rsamlnlungcn lciten. Vom l. August erscheint hier ein neues Journal «Die Schnellpresse." ^ Q e <5 e r r e i ch. Wien. 29. Inli. Ihre Maftstät '''' f"'s"''' ssarolina Augusta habeu der Palrc.nalsk.rche zu Schwaden ein Geschenk von !W fl. zur Renooirung der Altäre zukommen lassen. Nicn, 30. Juli. Da das Befinden Ibrer k. Hoheit der durchlauchtigsteu Frau Erzherzogin Eli» sabetd schon seit mehreren Tagen ein vortreffliches ist und die nengeborne Prinzessin sich 0er besten Ge> snndheit erfreut, so sind, nach Mittheilungen aus Scclowil) vom 29. d. Mts. die Bulletins geschlossen. Trie st. Vermöge Allerhöchster Entschließung Sr. Majestät deS Kaisers ist die M.irine>Schnlkompagnie in Triest mit Ende dieses Schuljabr.'S aufgelöst wor» den. Die Zöglinge des ersten und zweittn Jahrgangs werden entweder ibren Angehörigen zurückgestellt oder. wenn diese es wünschen sollten, in die Lehrlings, und Schifföjungenschule aufgenommen. Eine Anzabl der Zöglinge ans den höheren Jahrgängen wird auch ill andere Bildnngsanstalten uertlieilt. — Der Magistrat von Görz hat znr Grün« dung einer Oberrealschnle in dieser Stadt ein Hans sammt einem Kapitale von 4000 fi, angeboten, und man hofft, doit iu kurzer Zelt eine solche Anstalt er» richtet zu sehen. Triest, 27. Inli. Um die Mitte des Sep. tember d. I. wird unsere Stadt willkommene Gäste empfangen, nämlich die Vertreter der deutschen Ei» senbahnverwaltnngen. die sich hicr znm Kongresse oer» sammeln. Derselbe beginnt am 13. September und oie ZI der Abgeordneten wird ungefähr 1tt0 betragen. Der Vizepräsident der f. k. Zentral'Seel'ehörde, Herr Gntman^thal Ritter v. Bcnvenuti. wird sie im Namen der kaiserlichen Negierung bewillkommnen; die Geschäftsführung besorgt in diesem Jahre die Direk« tion ocr Berlin ' Anballer» Balm. Zn den Sitzungen, die am 13., 14. nnd 15. Natifinden, dat die Börse. Deputation dcn großen Börscsaal in, Börfegebände bereitwillig znr Verfügung gcstcllt; oicse Korporation ist es anch, die im Verein mit dcn Organen der kaiserlichen Staatsoerwaltullg, der Staotgemeinoe und der Dampfschifffabrts . Gesellschaft deS österreichischen i,'!oyd dcn geehrten Besuchern gegenüber die angeneh» men Pftichien der Gastfreundschaft üben wird. Ein Festdiner in dem großen Saal? deS neu errichteten Monnmenlalgebäudes auf dem Gipfel des lio^o l<>r- gcr Hebeuorrichtniigen vor die Form gebracht, wo oaün'elngcglisscn wurde. AIs der den Guß leitende Ingenieur Herr Georg Strudthoff das Zeichen gab. und die entfesselte Masse von 330 Zentner rauchend und zischend wie glühende Lava cimn groben Aeuer. ström bildtte, erdröhnte das Gebäude und alle An. wanden wurden mit jener Bcwundenma lrsüUt wclcke «ft 4 die Zähmung dicscs ucrwüstcndcn Elcmenlcs, das folgsam den angezeigten Lanf uabm . hervorzurufen im Stünde ist. Der innere Dnrchmcsscr dcS kolos« salen Dampfzylindcrs beträgt 82 Zoll und das Ge» wicht desselben, nachdem er ausgebohrt und ganz vollendet, wird sich anf 2i>0 Zentner belaufe». Die« scr vollkommcn qclungcn großartige Gliß gibt nicht nur elncu erfrculichcn Fortschritt der beimischen Industrie kund. sondern liefert auch thatsächlich den Ve> lvcis. daß anf diesem G^bi^e die Emanzipation von si,!c>n Lande möglich, welches im Äiaschincnban bis-her allcinhcrrschcnd dastand. (Tr. Zlg.) A gram, 29. In!. Nachträglich wiro dcr „Agr. Zig." geschrieben, daß am 2t. d. M., wo das Gefecht zwischen Türken und Christen unweit Kostajuica statt« gefunden. 26 christliche Ortschaften mit allen Vorrälhen ln Flammen anfgegangeu sind. und die znrückqcblic-bcmn Greise, Weiber lino Kinder in ihrcn clcnoen Hüllen, in welchen sie von den Türken riugcschlossen wurdcn. säiumtlich verbrannten. Venedig, 29. Juli. Gestern stießen bei dcr Ankunft res Trains von Padna un» 4 Uhr N. M. au dem Brückenkopf bei der Stalion zwei Züge auf< einander. Die Passagiere erlitten keine Pcrlelumg. ein leerer Waggon stürzte ins Wasser, zwei andere wurden beschädigt. Frankreich. Paris. 2.°;. Juli. Ein Artikel des „Monitcur". der eine Schilderung von Cherbourg enthält, schließt mit folgenden Worten: „Die Vollendung Cbcrbourgs ist. in einer an» deren Idecu-Richtung. das würdige Gegenstück zu», Allsbau des louvre. Beides sind Tbaie». w dcu und dort von cem Kaiser uud der Kaiserin em» pfange» werdcu wird. — Der »Coiistiluiionnel" polemisirt gegen die «Times", welche mit herber Mißstimmung berichtet vane, oaß cinlge französische Kanoneubooie vor dcn Engländern die Sandbank am Pcilw pass,rt batten, und spricht sich weiter über das Manöucr oer Ailiir« len ane. Schon in dcm lcßtcn Kriege saben sich r>c Engländer genöthigt, dlrlll auf Peking einzuwirke». indou sir in ren Pantsckiang cinlilfcn und die Ver> bindung zwischen ocn Nord. lind, Süo < Provinzen ab« schuilicn. wo.'nich P'klxg jeder Z«fnl,r berau»! wxroc. D>cseü Mal balle >na» "ichl gut denselben W»g ein. schlagru können; de,>» Nanking am Paulscliang l>l schon ,cit langer Zeit von den Rebellen bcseßl. und Peking wird anf einem ganz anderen Wege, vom Mecrc und voa, Pcil?o her. verproviantirt. '^uch wi>d es jeocnsallö auf einige Zeii nni Lebensmiltcln versahen sein. In dcr Umgegend von Nanking iü tNlch ras KIiü>a nicht gesund. nno außerdem uätle man h'.er nicht die Negi.>ung. sonderu die Rebellen bekämpft, Erstere ueraniihcte schon seit längerer Zeit, daß man im Pciho opcnrcu würde, uud ließ >m vori gen Jahre dnrch ciocu besunderu Kommissär uon dcn luropälschcn Schiffen im Golf vou Pctschcli alle Ka> nousn aufkallfe», die zu haben waicu, nni die Fc sluugeu am Pctdo zn bewaffn.». Daß noch andere Forts, als die eroberten. am Pcibo liegen, ist wahr» scheinlich, aber den Kanonenbooten wndcn sie inchl widerstll'ei!; »no es ist sehr wahrscheinlich, daß die Allmlen mit Leichtigkeit in Pecking einrücken werde». Nach dcm «Pays" bestätigt sich die Nachricht, daß dic Franzosen durch das Springe,, einer Mmc bei der Einnahme der Pcihoforts groüc Verlnste cr-litlcn l'ättcit. nicht. Wie cö scheint, schössen dic srau-lösischen Kanoücnschaluppeu ei» Pulucrmagazi» der chiUlsischen Scebatlerien in die Luft. >vas den Irrthum des Korrcspondenlcn dcr „Times" veranlaßt^ haben rürfte. Dcr Orfolg war übrigens ein vollständiger. Die Forts wurden in einigen Sinnden zerstört, die Geschütz vernagelt oder in's Mccr gcworfe». Paris. 27. In!i. Der Kaiser ist beute Abend um 6 Uhr in Lilla Billette (Weichbild von Paris) eingetroffen. Von dort bemmte cr die Ringmauer-Eisenbahn, um sick uach St. Cloud zn begeben, wo er bis zu seiner Abreise »ach Cherbourg verweilen wird. Der Kaiser verließ PIoml'i<'rcs heute Morgen. Er nahm dieses Mal seinen Weg über Troyes uud bedienn sich der zur Ostbahn gehörigen Sektion Paris> Mühlhansen. Äm Bord des französischen Admiralschiffcs „Prc> tagne" werden große Porbcrcilui'gen gemacht, um die Köni^iu von Großbritannicn würdig zn empfangen. Am !». Angnst wird au Vord desselben ein großes Vanket gegeben werden. Großbritannien. London, 24. Juli. Der Gemcindcratl) der City läßt eine Marmordüste Havelock's anfertigen, um sie im Vcraihnngssaale aufzustellen. Dcr Rumpf des vor Knrzem in Liverpool abgc< bräunten ausgezeichneten Schnellscglcrs „James Vai> nes" ist gcstein für 1080 Pfd. St. öffentlich versteigert worden. Mechi. der bekannte Agronom, läßt sich hcntc, wie zu erwarten war, über dcn Plan der Themse» Reinigung vernehmen. Er. dcr die ersten glücklichen Versuche mit flüssigem Dünger gemacht hat. findet es natürlich nnbegniftich nnv barbarisch, daß dcr Unrath Londons nicht verwerthet werden soll. Er schäht ihn auf mchrere Millioueu Pfund und versichert, viclc un> bebaut liegende Marschgründc iu uächster Nähe dcr HanptNadl könitten bei zwcckmäßigsr Verwendung des Düngers binncn (i Jahren in ein Pararics umgc> ivani'elt werden. London, 2ö. Illli. Dcr Vorläufer dcs Schlusses der parlamcntarischcu Session, daS ministerielle White-Vait'Diücr. fand gcstcru in bcr Ship Tavern zli Greenwich Siatt. Säuulttliche Minister waren anwesend. P a r I a m c n l s > V e r h li u d l n n g e » uoui 23. Inli. In der Sitzung des Oberhauses gibt die zweite Lesuug dcr Ml betreffs der Legalisirung von Heiraten zwischen einem Manne und der Schwester seiner verstorbenen Frau Veranlassung zu einer l<>n> gen und anymiricu Debatte. Lord Granoille stellt eine Versicherung des Bischofs von Orford, daß oic gioßc Masse wohlerzogener englischer Frauen der Bill abhold scicn. iu Abrede und will dieses allenfalls vou dln Frauen der höheren Stände gellen lassen. Der Bischof uon Lincoln — unter den hohcn Würdenträgern der Kirche der einzige — bcstrcilct, daß El>en zwischen Schwäger» »nd Schwägeiinne» in oer heiligen Schrift verpönt seien, lind deßhalb dürften vorkommende Fällc dem Gewissen der belrcf. fcuocu Indiuidueu anheim gestellt blcibcu. Ja noch mchr, cr glaube, daß das alte Testament diese Eh<>! sanklionirc. nno daß sie nicht gegen dcn Geist im Lande streiten, beweise die Masse dcr Bittgesuche, welche dcm Uulerhause zu Gunstcu der Bill überreicht worden sind. Der Bischof von Ereler drückt sein Erstauucn ans. ans dlm Munde eines Prälaten solche Vchalip« tnügcn nut anhören zu müsseil, die Kirche nnd die h. Schrift hätten solche Ehcn uo» jchcr al^ dluischä»c>c< risch bezeichnet und ucrbolcn. Nachdem noch Lord Overstoue ci» Wort für die Bill eingelegt bat, schreitet das Haus zur AbsliiU' mnng und verwüst die zweite Lesung mit 4^ ^e^eu 22 Stinuncn. Bei der wiederaufgenommene»» Debatte über dic indische Bill. welche r!e drille Lesung passirt. drückt oer Erzbischof von Canterbury olc Hoffnnng alis. daß man in Zukunft keine der incxschen Kastcu be» sonders derückiichiigcn. keine Grllnostnckc »»ehr z»r Errichtung uno Ordaltung heidnischer Tcmpcl anwei» sen. dagegen Ie»c. die sich zum Christemhum dckch rcu. bevorzugen und die h. Schrift in allen Schulen ohne Kommentar lesen werde. Lord Derby bält jeden Versuch vo» Seilen der Regierung, die Inoier zum Chrillcnlhume zu bekch« reu. für unzweckmäßig uuo bemerkt anßcrdem. oaß eine totale Ntchianerkenunug der Kaste,! die Gemü» lher in Indien cnpöicn würdc. Auch bezüglich der Tempel könne die Regierung nicht einschrcitcn, wo immer Länperclen durch allere Verfügungen zu deren Echaltun^ angewiesen worden sind. Lord Shasleöbnry erkennt nnr ein Mittel an, das politisch n»d zngleich gerlchl wäre: voUsländig unbeschränkte Neligionsficihlil. Die Sitzung schließt UN, Mmernacht. Im Unter ha use erwiedert Lord Stanley (Kolouialministcr) aus einc betreffende Interpellation uon Mr. Ewart. cs seien im ersten Semester dieses Jalnes nahe an 17.000 Mann von England nach >dien geschickt worden. (Hört! bort!) Die Regie» rung crteuuc rie volle Nothwendigkeit, während der nächsten küdlcn Jahreszeit ocu leßie» und lutschet» oenoen Schlag g»geu ocn Aufstand zu führen, und sei bemüht, das Rölhigc dazn uorznbcreiir». (Beifall.) Mr. Fomscnc un» nach ihm Sir L. Elphiu-stone wünsche» z>l wissen, ob die Negiernng an das Zllstandckonl'lien einer Konorntiou mil veu Vereinig-ten Staaten zur Unlerdrücknug des Sklavenhandels glaube. Daranf erwied.rt Mr. Fißgcralo, eine solche Konvention sei von cnglischcr Seite angebahnt, nach» dem cs von den Vereinigten Staaten anfa/forcert worden war. eine abzufassen. Ihre Bestimmungen licöcn sich »och mcht mittheilen, lind eben sv wenig könne cr voranssagen, was die Negierling tlnin wcrdc. falls deren Vorschläge den Vcr. Staaten nicht genehm sein sollnn. Später kommt Lord Palmerston anf dieseu Gc> gcnstaud zurück und erbittet sich Beantworlung auf die Frage, ob die Regierung. Amerika gegenüber, ir« gcnd welche Ansprüche lind Rechte aufgegeben habe. und ob eine uollstänt-ige Traitsaktion bereits vorliege? Mr. d'Isracli erwiedert, die Ansprüche der frü< hcrn Regierung seien ihm unbekannt, doch könne cr so viel versicheru, daß die jeyigc Amerika gegenüber keiu einziges uon de» englische» Rechten geopfert habe. Anf Anrathen dir ttronjnri'stcu seien den Vereinigten Staate» freundliche Eröffnungen gemacht worden, und dicsc ihrerseits babcn dic Regierung Englands anfgc. fordert, den Plan zu einer Konvention zu entwerfen. Die Regierung sci ernstlich mit dieser Aufgabe bc> schäftigt und boffe auf das Zustandekommen einer eben so frcnudschastüchen, wie zweckentsprechenden Uebereinkunft. Für den Augenblick aber sei Alles noch in dcr Schwebe und gar uichls entschieden. (Das Unterhaus hielt am 24. ausnabmsiucisc eine lurze Mitlagsitumg, ualnu die vom Obcrhause amcndirtc India>Ml in Enipfang und wird dieselbe am Montag in Erwägung zichcu. Sonst wurden ein halb Dupeud Bills zum drittcu Male gclcscn, woranf sich das Hans vertagte.) Spanien. Madrid. !8. Juli. Heute ist eiu Dekret cr> schienen, durch welches die Verwaltung der Archive nnd Bibliotheken dcs Königreiches ncn georduct wird. bängst war oas Bcl>ülf„iß ancrkaunt. Spaniens so reiche Sannnlnngeil zu orduc» und zugänglich z>l machen ; aber die wünschenswertbe Reform war immcr verschoben worden. Iei)t sind die öfftnüichen Biblio. tbeken n,,d die historischen General, und Proumzial» Archive vom Ministerium oe Fomcnto an die nnmit» telbarc Leitung der Genelal-Direktion des öffentlichen Unteirihts übergegangen. Außcrdcm solle» i» cinem enlspreche,,d großen Gebäude nächst der Hauptstadt Zsütral Archive angcl.gt werecn. wo sofort jenc der vier Ritlcrorocn von St. Johannes ;u Jerusalem, iu ihren beioen Zungen von Castilicii und Ar.igl'n. ie'ir »ueiblichen Handarbeiten ausgelegt. Die unteren Klassc» cröffnete» oje Prü« fungcn Des Morgens. Nachmjltagö folgten die obe< rcn Klassen, deren Examen c,?r Iiitcrnnntius Freih. Prok.sch vo» Osten mil dcm Ii'dhaftcsleu Inicrcsse beiwohnte, anch selbst in allen Fächern mit dcr ihm cigentbünilichc!! Hcrablassiiüg »,^ Fi-eundlichkeit Fra> gen stellte, welche dic Zoglm^ mil großer Präzisioil beantworten». Sämmtliche Anwesende sprachen ihre Zufriedenheit mit den Leistun^n dcr Zöglinge, so wie dcs Lebrkörpsrs der Schule ans. mw seh,com mit ocr Ucl'crzcngnng, Daß mit t)cm Ban eines zweckmä« sügkn n»d gcräiünigl» Schulhanses einem dringenden Bedürfnifft abgeholfen werde, da die j^igen Räume, die se,t einem Iah»? wicdcr cin^nschickcn. Warschau. 2A, Ii,,i. Die Regierung greift zn dcn kräfiigstcn Miltclü . »m «uch dic Wasserstraßen, dic bis jl'hi ll'cilit'cisc scbr vernachlässigt >varen. zu velbcsserii. Um sich mit den in Preußen ausgefüh» ten hydrotechnischen Arbeiten bekannt zn machen . wurde vor einiger Z<-it cin l'iesiger In^enicnr, Heir Kora» l'iewski. an dic Mündung dcrWcichscl geschickt. Von dieser Scndnng ist nnn Hr. Korabicwski zurückgekehrt lind hat die von den k. prenßischcu Behörden ihm bc> rcitluillig mitgetheilten Zeichnungen uud Pläue cincm «Vä vom Einsten Statthalter zu diesem Zwecke ernannten Coniii^ vorgelegt. Afrika. Die Pariser „Press«." bcstäiigt, was wir bereits uor lailgercr Zeit gemeldet, daß die Bewohner uon Madagascar die Mannschaft eines französischen Schiffes ermordet haben. Die „Marie Caroline" uon Nantes hatte an der Küste uon Mcna>Voh die Anker geworfen, nm freie Arbeiter zn werben. Der König Vinang. empfing den Kapitän mit scheinbarem Wohl' wollen, ließ ihn aber balo darauf ermorden. Gleich' zeitig wnrde das Schiff überfallen nnd die Mannschaft niedergemetzelt. Ostindien. Ans Calcutta, 48. Juni, wird gemeldet, daß anster den Aufständischen, welchen es gelang, sich zu flüchten, sämmtliche in Gwalior bcsindlichc Insurgenten über die Klinge springen mußten. Vermischte Nachrichten. — In der Nacht uom 19. znin 20, d. M. uer> breitete cin fürchterlicher Wollcnbrlich Schrecken und Verwüstung in einem Theile des Thales Folgaria, Um Mitterilacht war es, als unter unaufhörliche», Wetterlcuchtcu unc, Gedonner um den Verg Cornet! schwarz Wollen sich laglr^n. Einige Angenblicke. und Bäche uon Regen, begleitet uon Hagel, gössen sich über das Dorf Mczzomonte bei Folgnria aus. Die Wnth des Gcwitlersturmcs war derartig, daß bald alle Häuser und Ställe mit Wasser uno Kicö erfüllt waren. Der gänzliche Untergang dcS Dorfrs lind der ringsum zerstreuten Häuser schien beuorzu» stehen. Zu den dräuenden und dröhnende» Schreck-Nissen der Natur mischte sich noch der Hilfe- uud Neheruf riud d,e Verzweiflung dieses armen Volkes. Nirgends ei» Ausweg, dem Verderben zu entgehen! Dic Kirche allein, als das festeste Gebäude, ward die Zufluchtsstätte >ucht mir für Menschen, sondern mich fVir Thlerc. Das Wnsser ströinte uo» allen Srite» des Vergal'hangcs iu die Tl'alung nieder, alle Wege waren in Wildbäche ucriuandelt. Diese Empörung und Vcrwüstnug der Natur hielt fast 2 Stnndcn an. Mit Morgcnanbruch trat erst recht der angerichtete Schaden zu T.'ge: hier tiefe Gräben, dort Berge uon Steine» lind lmfgeschwemmtcm Kies. Die Felder theils l)is n> einer Höl,e uou 10' mit Sand zugedeckt, theils des Erdrei. ches entblößt, die Schuynmuern (Dämme) nno wan-dlcFriedbosfmamln niedergeriss.». I» der That ringsum überall Verwüstung, überall Zerümung, Wo durch örtliche Verhältnisse das verheerende Wasser. Element Nickt hinlangle. lrat — mn nichts unl'eschäoigl zn lassen — Hagel in reichlicher Menge an desse» Stelle. Dieser breitete sich a,,ch »U'er die Dörfer Gu.ndia und Folgmia aus. Glücklicherweise'Hal,.',, wir kcinen Verlust eines Menschenlebcns zu beklagen, aber der Sckaden trifft stl'r schwer und ist größlcnlyeilö uncr' seßlich und um so inebr zn beklagen, da er eine sehr lirmc Bevölkerung angeht, die bei der Krankheit res Seidcnwnrmes auch dieses Omägnisses gänzlich ucr> lustig ging. — Ein schreckliches Unglück wird ans Hcilöberg n den, Hanse wohnenden Schnei, dcrs A. Sch.. in» Alter uon 3 bis 14 Jahren, in den Flammen ihreu Tod. D,c Größe des Unglücks erhält durch den Umüand cine Steigerung, daß man den Vater der unglückliche,, Kinder unter dem Verdacht der uo>sät)lich'N Brandstiflung gesanglich ein-blechte. Sein Verballeu bei dem Br.nii'c war ein sehr gleichgilligesj liacht'cm das H.nis »i.dergcbrannl war. znudelc cr ruhig seine Pfeife «in n„d trng c>b»e Gcfühlserrcgllng die verkohlten Leichname seiner Kin der aus den Trümmern der Vrainstäile. -- Aus Damaskus wird geschrieben! W>r halten in lepler Woche cm gcsellschaflüchl^ Pdänom.». fast möchte ich sagen ein V'.üderüchlcitsnlellor bei un> serer muselmänischen Beuölkeruug, das. wenn eö sich öfter wieoerholt, viel dazu beitragen wird, den gegein seiligen religiösen Haß abzuschwächen. Abu Send Effendi, der Sohn des uerstorl'enen Großinlifli uon Damaskus, einer der ersten Familien der Stadt an> gcl'öreno. wollte die Vermälnng seines Soluies mit emer scincr Cousinen dadurch feiern, daß er nicht nur d,c Kl'iisnln nno ihr Personal, sondern anch die Pa> Nes Franziskaner, den griechischen nno den lateini-schen Patriarchen, ja selbst del, Rabbiner zun, hoch. zeitlichen Mahl einlud. Nach der religiösen Feierlich, ken sah man denn auch wirklich die eniopäischc» Gäste ^ im uollsten Frieden neben den Effen^i's nno Ulcma'ö ^ silieil' und nichts störte das Festniabl. Unter den euro- ' vaiichcn Gästen befand sich anch der schweizerische Rei' ! sende Schahmann aus Nenenburg, der durch de» ^ Geschäftsführer des österreichischen Konsulats eingc. führt war. — Aus Tot is wird der „V.'s.Ujs." uon einer Natnrmcrkwnrdigkcit geschriebe:,. lie cin bcsoideres Interesse für die ärztliche Wclt l,at. Ein Schachter fand bei dem nach den israelitische» Knllusvorschriften oorgcnommcu.n Schlachten uno Zertheilen einer Knl», daß die Lunge des geschlachteten Thieres sehr start an die rechte Knochcnseite angewachsen, übcrdicß meh> rcre alte ucrnarbte Wunden hatte und stellenweise sehr hart war. Nach dem vorsichtig umgenommenen He» anöschncidcn der Lnngc entdeckte der Schachtcr in oer geöffneten Narbe die Spitze eines Messers. Bei oer in Gegenwart dcs Dr. Fö'rstncr uorgcnommenen nähe< rcn Unlersuchung wurde riu nngejähr 3 Zoll langes eisernes Messer aus ocr Lnnge genommen, von welcher Merkwürdigkeit sich noch zwei andere Aerzte überzeug' ten. Besonders interessant ist dieser Fall durch den Umstand, daß die Kuh sehr gnt ansscch, gnt genährt war und nach der Töotung mit einer so regelmäßigen Athmung ucreiidcte, als wenn deren Lnnge nicht im Mindesten beschädigt gewesen wäre. Die Sache wnroe einigen heroorragenden Anatoinen der Residenz zur Wissenschaft mitgetheilt. — Vorigen Sonntag Nachts gegen 12^ Uhr brach auch über Paris ein furchtbares Gewitter loS. Um 1 Uln Morgens schlug der But) N»e St. Geor-ges iu einem Hanse ei». iu dessen Erdgeschoß ein Pastetenbäckcr wohnt. Odne besonderen Schaden an> zlmchlcn, stieg der elektrische Strom durch den Kamin l'is zn der Backstube hinab, wo sich in diesem Augen» dlicke drei Gehilfen befanden. Zwei uon ihnen kne» lcten den Teig. der Dritte stand am Ofen nnd bnk. Keiner uon lhnc» würbe aiich nur im geringsten l>c> schädigt. Nach einigen Elzentiizitäten in einem Kor» ridor uevließ der Vliß das Hans des Bäckers, welches cr mil einem stavken Schwefelonilst füllte, und ging in das Hans Nr. 6 über. Nachdem cr in den Hof hinabgest'iegen war, drang er durch cin Oberlicht in die ^'oge ocs Portiers ein, welche au die erwähnte Uackstubc slötN. Da cr die Thüre eines Nebenzim. mccs angelehnt fand. trat cr ein. Dort lag cin Todler anf der Bahre. Der Strom zog. obne etwas zn be« rühre», rings um das Zimmer und kehrte in die Loge znrück. Der Portier lag mil" seiner Fran in einem an eine kleine Küche anstojienden Zimmer. Bei ihnen schlief ei» kleines Kind in ftiner Wiege. Der Blil) drehte die Frau förmlich im Kreise herum und schien-oertc sie ohnmächtig zu Bodcu. Der Mann ucrspürte einen starken Stoß. Das Knäbchen blieb nuberührl, jii es wachte uicht einmal a»f; aber der Blip hob rine Fcderdecke auf, welche man wegen der Hipc >,uf d.» Boden gelegt hatte, und warf sie c,nf o.,S Kino. Glücklicherweise blieb der Kopf s"i. sonst wäre eS er> stickt. Soo.in» milor sich c>e> Blii). obnc daß man wnßle, ll'oDlil. — Die ..Herford Times'' berichten aus Herford folgende mysteriöse Geschichte, die trol) ihrcS lomau> tischen Anssehcns ein sehr trauriges prosaisches ^'icht >nlf gewisse Verhällnisse wirft: Vor einigen Tagen an einem Nachmittage ging cin jnnges Mädchen auS gnlcr Fmu,Iie die Hauptstraße (ttl-s»!>llnl»>) hinuuler. Da trat ein Fremder Herr mit einem Schnurrbart anf sie zn nnd sagte ihr, cine Dame, die in der Nähe in einer Kutsche warle. wünsche sie zu sprechen. Zögernd begab sich das Mädchen an den Wagen, wo sie zu ihrem Ersannen no» einer anschcineno uorneh' inen. doch ihr gänzlich nnbekannten Dame höchst freund' lich nno familiär empfangen wurde. Plötzlich jedoch sühlle sie sich in den Wagen hineingedrängt, nnd ehe ne sich fasse» kann. klebt ihr cin Pflaster auf dem Munde. Fort rollt nun der Wagen zu einer Eiseu l'ahnstalio», wo dec Herr «iiMcigt »nd Villels z» einem Eltra > Coup«: l. Klasse bringt. Man schmng' gelt die „Verililmmtc" in dc» Eijenbahnzug, nno for« gebt es nach Manchester. Dort wird das Mädchen wieder in einen Wagen pr.iklizi'rt uud a«f ein Dorf glbl.icht. wo man ill rincn, gntausjeyenden Hanse uon einer alten Dame e» chell, ohnmächtig uor Hnnger. wird auf eiu Zimmer gebracht, wo ihr Nahrnngömille! und Getränke uor> gcsepl werden, »lach deren Genusse sie in einen liefen Schlaf ueificl, Alö sic an, andern Morgen erwachte und in das untere Zimmer hinabgerufln wnlde, fand sie dort die Dame und den Herrn mit dein Schnnrr-barlc; ferner noch cinen andern Herr», der einci' hastigen Blick anf sie warf und mißmulhig ausrief: „Was habt ihr gemacht, das ist uicht die Nechte!" AIs sie das Zimmer verlassen mußte, hörte sie einen beftige,: Wortwechsel driuneu. Nachdem sie ihr Mil» tagmahl genommen, uerfiel sie in einen tootenähnlichen 48sn"indigen Schl"f. Alö sie erwachte, beraubte man sie wieder dcs Sprechuermögcns und brachte sie iu derselben vorsichtigen Weise nach Manchester, wc> mau ihr Geld einhändigte, mit de.l, Bemerke», '" /"'"'c .irden, wohin sie wolle. Das Mädchen ül """)-V^' 'oro znrückgesommen und die Polizei macht g"" "'.' lrengm.gen, die Urheber dieser gel)ei'"N'ßuo!ien Enl. uhlung ausfindig zu machen^_________________------ Ftunft und Literatur. ran, von (ischlübach in der Stadt Eschcnbach (wo dcr Dichter im Jahre 1't3> Navb und beerdigt ward) ml Denkmal zu scßcn. — In New.'N rk bei Nudd nnd Carlcton (London, Low ii, Komp.) ist cischiliu'N : »I.<'l!!' ^llU'I.ioß^'p!^',« Dil Vcrfasscrin sagt in ihrer Vor? rcdc". vierilüd^l'.nizig Viogniphirn ihrcr Pnson habe sic gelesen, uno scinc dcrsllbl'N habe die Wahrhnt berichtet, das ueranlaffe sic, selbst zur Fcocr zu greifen. Ob nun dicse 25. Lebensbeschreibung wahrhafter ist als die vorausgegangcncn, das steht dahin. Wenigstens bic reichlichen Nnszüge. welche das neueste Athenäum davml gibt. enthalte» mehrere handgreiflich c Lügen. Ucbcr dic Persoualität bcr Dame sind folgende Notizen gegeben: Maric Dolores (wovon die Mfürzung Lola) Eliza Rosanna Gilbert, ist geboren in der irischen Stadt Limcrick — berühmt durch dic «I.imonrli >!»l>««5« — im Jahre des Herrn 1824. Ihr Vater war cin nachgeborncr Sohn von Sir (Howard Gilbert, ihre Mutter, Lady Gilbert, galt für eine dcr schönsten Frauen ihrer Icit, nnd war eine gebornc Oliver, von Schloß Oliver, aus dcr spanischen Gmfen-Familic dcr MontalvoS. dic einst uner-mcßlichc Güter in Spanien, auch diverse spanische Schlösser, besaß. w.lchc aber in dcn Kricgcn mit den Franzosen und andere» Völkerschaften alle verloren gegangen sind. Dic Montalvos wa» reu ursprünglich maurischm Geblüts, u»b famcn — dcr arabische Namc ist nicht mitgetheilt — nach Spanien zur Zeit Ferdinand'S und Isabella's der Katholischen, So ist Lola von irisch-spanisch-mcnuischer Abfuuft, Todesfall. Am 21. v, M, starb dcr berühmte Ornitholog Dr, Fiicd-rich August Ludivig Thicnemann, uud zwar zu Trachenbcrg bci Dresden, beinahe 6.'» Jahre alt. Telegramme. Trie st. 30. Juli. Aus N.igusa wird mitge» theilt, daß die Kommission zur Aufnahme der monte« negrinischen Grenze gestern 1l Uhr Vormittags auf dem k. k. Kriegsdampfer «^!ucia" uach Nisano abge« gangen ist. Trieft. 30. Juli. Se. k. Hoheit der Grog. herzog uon Hessen ist gestern Nachts bier eingetroffen nnd soll. dem Vernehmen nach, heute Nachts wieder »ach Wien zurückreistn. Trie st. 3l. Juli. Se. k. Hoheit der Groß. herzog uon Hesse» ist geliern Nachmittags nach Wien abgereist. Frankfnrt. 30. Iul». In der gestrigen Vun» dcstagsißnng beantragte» der holstein'sche uno der Ore» kutionsausschust. t)ie dänische Antwort als ungenügend zu erklären und das Erekutionsuerfabren einznleiten. I» 14 Tagen wird die Abstimmung über diesen An> trag erfolgen. Frankfnrt. 30. Juli. In der gestrige» Vun« oeötagsißung wurde der Antrag Preußens auf Ver» weisung dcr Nast«»ter VcsaßungSfrage a» die Milltar« kommission abgelehnt. Turm. 30. I»li. A»s Neapel wird gemeldet, daß die Todesstrafe gegen Nieotera und Genossen nicht uollzogen. sondern i» lebenslängliche Zuchtbausstrafe uerwan^elt werden soll. Ge Regie» rung billigle das entschiedene Anftreien ihres Gesandten in Merieo. Znloaga ist siegreich. London. 31. Juli. In den gestrigen Pich dem neuesten AankiNlsweis!' belauft sich der Naroorratt, anf 107,289.083 fi. 23^ fr., die um-l.nifende 3lotcnmenge 382.006.l33 ft Das Wiener Ponefeuille betrug 49.ö27.?^8 ft. 4'/, kr. das in dcn Piouin^en 20,^89.743 ft. 3Ü kr.; die Vorschüsse auf StaatSpapiere in Wien 66,504.000 fi.. iu de» Piouluzen 10.394 800 ft., die Darlehen auf Hypo« lhekcn 30.280.i>65 ft, die Pfandbriefe im Umlaufe auf 18,837.400 fl, und die ^Aktiua« anf 20,42l.48« Onlden. P e st h. 27. I»li. (Grschäfts > Verichl der Filiile dcr Kredit'A»stalt.) Weizen (fest) Vanalcr 8« » 88 Pfd. 3 ft. 34 kr. bis 4 ft. 13 kr. Theiß 83 6 87 Pfo. 3 fi. 43 kr. biS 3 fi. 34 kr. VaeSer 86'/., Pfc.. 3 fi. 36 kr. biS 3 fl. 48 kr. Weiöcnbnrg 3 ft. 43 fr. bis 4 fi. Roggen (dello) Neograder 76 Pfnno 2 ft. «2 kr bis 2 fi. 24 kr. Pest her 77'/, ü 79 Pfund ___ ft __ fr Gerste 63 l» 68 Pfnno 2 fi. — li. ^afer (behauptet) 48 i> 30 Pfnnd 1 fi. 30 kr. bis ft 1 34 kr. Mais (oetto) 1833er 79 ü 82 Pfo. ^ si __ kr 1836er 8«) » 82 Pfd. 2 fi. 48 kr. biS 2 ss 34 kr Hirse 2 fi. 8 kr. lnS 2 fi. 12 kr. ssl,o. ,.„ ü ft 40 fr, l'iö 3 fl. 48 kr. Ncpö (ohne Ver. k.l),) 7^. fi. Nnl'öl rohes 27'/- fl., raffiniries — fl Liefernua. 26 l/2 fi- NepSkuchcu (gcsnchl. ohne Al" ,iel>e"r) Lieferung 2 fl. 13 kr. Honig weiß gelallter« ,<./ « v« Börsenbericht au« dcm Mei,dl>l>,tlc der osterr- kaiserl. Wiener Heilung. Wien. 29. Juli, Milt,,«, I Uhr. Tinc recht qimsiiqe Stimoullla, schr rrqcs Geschäft, große Kauflust für alle (Wftc. lhcilweM über auswärtige Auftrage; ,mg>achtet der luappcn Gefovcrhaltniss!» schr feste Kurse mit steigender Tendenz. — Devisen viel ausgedoten, flauer, mit der Neigung, Nl)ch weiter zurückzugehen. 9la k'ua, VlllüUl» ^> .» ,, d3 V, f<2'/. ?!n!.he„ v. ''. <^5> > ^» <ü >".. !»4'/, 5 ^,'oind. V>'N«'! ?l»!>l»e,! <» " ,, «7 '/, ^-! i< Ttaats'cw'lsViV'ld'-.'!',!,'.,.» <"'-»",. li»'/^ 82"/,, o>tlo „ ^ ',."/, 72'/. -72 7, oetto ^ 4"/,. fi.^ -«5'/. dtttl' „ 3«/, 4'.»'/. 50 eette «2'/,''. ,'.!'/, -4! V. detto , < '/, ,6'/. -Nl'/, ^i»gg!>iptr l)I)!!g. !». R!!,fz. „ 5"/,. U7----- Oedenl'iirger Petto d.tt,' „ 5"/.. l!« — Pe!!l,er dctto de!to ., ^°/« l,N —^ Mailänder detlo drttu „ ^"/, ^'ü----- Gru«d.nt!,tto der iil'ngcn «ronl. z» i»"/, ^5 t»6 Va»fo-Ol'!igal!l'!,e» ,x ^'/,"/» '^ -3i'/. d.tto .. l«5^ z» ^'/. l!'9'/. N)ii'/. s'alizische Psandl'liefe z» ^ '^« 7» 79 yiordbal»!!' ^, il'r. - Oi'lig, „ />"/. 88 '/, " t!» Gloggni^r dett» »""/, «^ «^ Dona» ra»,pssch.-^<'!ig. .. 5 7« 87 '/. -88 Lloyd d.lt.,' (>» Till'.v) „ 5«/« 88—88'/, 3"/, Pnmitats Ol'lig. d.r Staats-^lseubal»« (^.ftüsch^st »>,»s« ^'r. Sliick NW t,) Aklif» der ')lati^»>r Natll,'N.,!l'.inf l'!»ll'»atl!che 10N------ detto «jährige 95'/. —<>5>/. ' delte !<»jahrigt Ui'/,—U2'^ detto vcrlosbare 8i«'/—>'<> ^ ylktien der Oesterr. Nr.'dit-V!ü!p<..-ft'e,. 1l8'/."l1» ü"y Prioritäts-Ol'ligatic'ncn der Nesibah» «9—8«'/. Atticii der '.».'.rodah» IN', '/. ^ „ Et>ia!>,'>isl!!!'.'O!es!l!sch!Nt ^u s»<»<> Fr.inks 25«'/,-253'/. ^ „ K.nse»!!!-<)lisab!'tb>Vl>l,!! ^u 20N sl. »>>< 5» p<5t. »,ah!u»^ l<>0'/.. -!<»<> '/, „ ., Snd-Nl'rddeotsche Ve>bindu»g^b !>^ '/,—»4 '/. „ Thoß'Bal», ><>,»-l<»0'/, , „ ^^'ml.'Venet. (zifenl'ah» 2^2-^32'. „ „ ,'^'iftr ^ran^ Joses Oricutbah» !8^ '/.—lt-4 '/, l „ Nossltzer-Bahn mit Prior. 20«»—20l „ tri.ü.r Voje llil'/.">^ „ „ 3 l'nau ' Danipsfchiffsalnt^ »^'.^ü sci?.nl 53tt - 5^7 ^ „ Donau'Dampsschifffahrts-Lose l03—!0^'/. . d.s 5!lo«d »50 355 „ der P.illxr .ssett.nb.^esfllschast 5!» - «0 ,. W'Nl.r Da»„'s,n.'(Ves.llschas! ^»—^,8 ^'»ejid lvrn.'<^!s.»l', l, Emiss. ll» 20 „ „ d.tto 2 !,5,'!>s,> 'l'>ior>l 29-30 Oü.ch»^ 40 ft Vo». 79'/.-80 G.,lm ^0 ^ 42'/,—4>i'/. Va!ff'.> 40 ^ 39'/. 40 !5!^,, 40 , 38-38'/. Vt, ^«!>',s 40 , 37 '/.—3-i Windischgrätz 20 , 27—27'/, Wald,».in 20 , 2ll ' — 27 Kigl.vich j<» , 15'/^^6 Telegraphischer Kurs-Bericht der Staatöpapi.rc vom :N. Juli 18«8. St.iatsschuldverschreil'llüge» . z>, 5p^§t. ft. i» (§M. 8l 3/4 detto >nls der ')lat!l'!!>,>'«n!t>!„ z» 5 „ in (iM. !><3 li/l! Verlosunst v. I. I8.l^, sur 100 ft, !24 5/8 Orundmtl.-Obligat. v. Nied. Oester. 9^^/4 „ ., vo» Äalizien 8! 3/^ „ „ Hicl'rndürgcn 82 Gruüdentl.-Obligat. von anderen Kronländern 85 H/8 fl. in CM. Bant-Nttl.'n rr. Stu«^ .... i»«7 !/2 st. n, («^. Esc>.'5 ft- >" ^»i. Älücu der öst.rr. >ss..dit - ?l»s>a,l für Handel und Gewerbe zu 200 s>. pr. Tt. 239 3/4 fl. in HM Aktien der k f.priv. osierr.EtaatSeiscülaf,»' gcseuschaft zu 200 fl.. rnll eingezahlt 258 3/4 st. in CM. mit Ratenzahlung......^ st- >" ^M. Prämien-i!ose der österr. Krcdit« Anstalt pr. 100 ft. öslcrr. W......>l>2 l >/>« st- »' 6H'. Wechsel-Kurs vom 3l. Juli 1858. Anging, sür N)0 fl. (inn., Gnld. . 10ä V^ Ufo. Fraiiffurt a. M.. f<<^ «20 ft. Md. Ve>- einswähr. im 24 l/2 fl. ,v»ß, Guld . ll'4 7/8 Äf. 3 Visual. G.nua, für 300 neue Picmrnt. Lirc Guld l 2^ l/4 2 Monat, Hamburg, für '00 Marf Vauko, Gnld. 7l» 7/8 2 Monat. London, für l Pfund Sterling. Guld. . 10.13 3 Monat. Mailand, für 300 östcrr. Lire. Guk. . 104 Vf. 2 Monat. Mavsciils. für 30 ' Franc. Guld. . . 122 3/4 2Mo„at. Pan«, für 300 Francs, Guld. . . . 122?/» 2Mc»ial Bukarest. ,i.r , G^ P^^, ^ . 2Uä,/2 3l T, Sicht. ,ss. f. vollw. Müuz-Dusat.u. «g>° . 7 1/8 Htroncn........... l4.6 Anzeige der hier angekommenen.Fremden. De» 3l. Juli l858, H>-, Andre», k, k. Pol>zei Koinmissär, v^n Wien. — Hr. Wenko, k. k Fl!i2!,z>uach.'Ko!N!N>!iär, von Kraindlü ^. — Hr. Nlial'd , Gewerksbesi^er, von Sava — Hr. Ahl, Gclverksd»slßer, — Hr.' Blodiq, . Hchäsel', Privaciel', von Graz, — <)>'. v. Zurenta , G> undbcsiyel', von Göiz. —Hr. Dollenz, Grundbesitz»'!', von Wippach. — Hr. Wal-lnschniq, Gruodbeslher, von Fiume. — Hr. Tuinan. Kanfmani', von Leipzig — Hr. Fogolari, Kallfl»a»n», «?on Mailand. K u n d »n a ch u u g. Mit d^l i,n XX.V. stück.» Nr. Ml deö Re>ch5 gcschblattl'S für l»>j5H kundgemachten Vcroronung o.g yol>n k. k Armee - Obec «K^mmanoo , da>m del hohen k, k. Münsterlen d.s Inn^n und der Finanzen, ist die Militarbefreiungstaxe f»ir das Jahr 483?) iu dem Betrage vou IZttU fl.,d. i. <^intauselld fünfhundert (dulden österr. Wahrung, fcstgkilt'Ut wolden. Diese hohe Bestimmung wird mit dem Ve< merke«, zur allgemeinen Kenntmß gebracht, daß nach H. 5 der Vorschrift ü!)er die AttUvertle» cung >m Mililäldienste vom üll. Februar »85!» (Lancitsregierungsblatt vom Jahre !85>tj, X. ^tück ^?ir. 5ii!j), «Ue jene im kommenden Jahr» Mllitärpstichc'gen. welche sich von der Pfticht znm Ointrilte in das Hrrr durch d.n (jlllag der Tare vm, l5Utt st. österreichischer Wählung de srexn wvUen, zuvnläßllch wahrend de5 Mooateb Oktober laufenden Jahres ihre Vorm^kung be! d»r polttljchen Bezilköbehölde, uno ,n 1la,t?ach bei dcm Btadtmagistlace anzusuchen haden, wldli gen6 sie es siur sich jelbst zuschreiben müßten, wenn ihre spater eingebrachten Gesuche unberück-sichiiget gelassen würoen. Von der k k, ^andeslcgiel'üng für Ärain, ^!aidach am «7. Juli I«.^. ans dlin Protokolle >er Sitzung der Handels-und Ve-wcrbckammersürKrain, am R^. Juni RHH8. Untcr dem Vorsihc dcs .ssamlucr» Präsidclitcn Hcrrn ^!. C, Luckmann, und im Vciscin dcs k. k. Statthaltcrci-Sekretärs Hcvrn Anton Laschan, als^k. k. Miiufterial'Komlnissa'r. Gegenwärtig die Herren Kamme r«Mitg lied cr i-t,>«rieo. Ersa hmanncr: Hölzer. Malitsch. Karin gcr. Pototschnig. Ko schier. Son van. Mally. Trlnkc r. 1. Dcr Sekretär verliest das Sißungsprolokoll von, 30. April 1858, welches unverändert migcnom-men und unlevfeltigt wurde. 2. Er!aL Sr. Elzcllcn^ des Hcrrn Mimstcrs des Handels <> knüpft ist, und ebenso uur rcr Gcuchmiglmg von Fonds« ucrmcbrlingcu bereits bestehender derartigen Gesellschaf» ten oie Nachwcisung ciucr wenigstens ^ wcndung an die k. k. Telegrafen'Direktiou wcgcii Ge> stattnng des Tclcgrafirens nach Ilalicn iu italienischer Sprache. Gcgcn dieses Ansuchen ergreift Hcrr C. HoI z er das Wort, indem er bemerkt, daß die Einführung des TclcMftrens in gebctcuer Weise mit schr vielen Kosten verbunden wäre. und es nicht möglich sei, Telegrafen-Neamtc zu bekommen. welche geläufig deutsch, franzö-slsch und italirnisch sprechen würden. Da ohnedicß das Tclcgrasiren in deutscher und französischer Sprache ge> stattet ist, und es wohl anzunehmen sei, daß es an jeder. TclcgrafcN'Station in Italien Leute genug gebe. welche eine deutsche oder französische Depesche in italienische Sprache übersehen, so erscheine die Petition dcr Zucker» Raffinerie als nicht zu befürworten. Dieser Antrag des Hcrrn Carl Holzcr wurde mit Stimmenmehrheit angenommen. 4. Laudesgcricht Laibach . 7. Mai 1868, Z.3731, Übermacht das Gesuch des Carl Lcskovic um Vcr» lcihung dcs Befugnisses einer Tuch', Schnitt' und Mo< dcwarcnhandliing zur Vegulachtung. Wurde bereits durch Erledigung mittelst Rolle auf Verleihnng angerathen. tt. Landesgericht Laibach cld". 18. Mai 18il8, Z. X8l1, Übermacht die Fondsausweisnng dcs Josef Pu-tr e zum Betriebe einer Spezerciivarenhandlnng in Lai« dach zur Aeußerung. Diese Fondsauswcisung wurde als gcuügend an» erkannt. ^. K. k. Gefallen'Oberamt in Laibach c! slilnmung eines speziellen Trägcrlohncs für den Roh. Dicker genannter Raffinerien zur Aeußerung. In E'wägnng. daß desagte Vtaffincrien in Absicht auf die Qllantität dcr zu den Hauptzollämtern Graz und Laibach gehörenden Güter nach den dcr Kammer vorlic» gcndcn statistischen Ausweisen sicherlich den eisten Plaß einnehmen, und dic Trägcrarbelt dcr cigeuiliche^ ss-ukittc einzig und allein in der Auf» und Abladung und in oer Aufgabe besteht, die eigentliche Veschauamtshandluna. aber nur uou Seite der Herren Beamten durch Anstechen und Untersuchung der Säcke erfolgt, nnd diese Säcke im amtlichen Verschlüsse verbleiben, so erachtet die Kau»' nier aus dicscu und von dcr Raffinerie'Direktion wci» tcrs enlwickclten Gründen die gcgcnwämgc Tarifsbc» stimmnng spczicl für die Raffinerien als zu hoch nnd die Hcrabininderung des Tarifs ans 1 '/« kr. pr. Zent« ncr nmsomcbr als zweckmäßig. alö die beiden Raffi» nevicn in cincm Jahre sichellich 170.000 Zentner Noh» zlickcr bcziebcn und dadurch den Hcbcriüüiingcu olmc. dieß ein wesentlicher Vortheil erwächst, 8. Sekretär Dr. Uranitsch trägt vor zwei Referate dcs abwesenden Hcrrn Vize > Präsidenten Samassa, und zwar: cin Gesuch um Vlrle,huug des Schwarz« nnd Schönfärbcrbefugniss,s nnd ein Gesuch um Verleihung des Schlosscrbcfuguisses in Laibach. Bei beiden Gesuchen wurde der Antrag auf Vcr« lcihung der Befuguisse bcschlossen. Hcrr Hölzer stellt die Frage, ob, nachdem die wegen Eiuziehung dcr Transferle und Umwand« lnng in andcrc Papiere an das hobc Finanz »Mini. stcrilim gestellte Bitte abweislich bcschicdcn wordcn, nicht eine wcitcre Vorstellung zu machen sei, worauf der Präsident erwiedert: „Die dicßfalls dcm hohen „Finanz > Ministerium untcrbreilctc Petition war fehl« „gegriffen, indem der Staat ganz natürlich die Schuld „eines Kronlandcs zn übernehmen nicht geneigt scin „kann. Dcr Gegenstand ist jedoch von zu großer „Wichtigkeit, um nicht im Interesse dcr Bescher dicscr „antiquirtcn Papiere weitere Gesuche anzubriugcn. „Zur Erwirkung der Willsahrnug sind die hohcn „Stände berufen, nnd ich stelle den Antrag an Solche „die Petition zn stellcn, damit sie sich höbcrn Orts „gc>ic,gt verwenden mögen, daß die Transfertc cin-«Erzogen, nnd dafür andere Domcstikal-Obligalioncn ,,nüt thcilbaren Beträgen u» 2^"« Zinsen ausgc. «gcbeu werden dürfen. Wenn hiedurch schon Ixi „Vcrmächmisscn eine üderans große Wohlthat und „Erleichterung erreicht wird, da manche 'Transfers „auf bedeutende Snmmcn lautend, znv Thcilnna „unter den, Zu>sf»ß - Verhällniß hintangegebcn wer« „den niüssen.nnd schwer Abnchmcr finden, so ist cs „in ranfluännischcr Beziehung ebenso wünschenswertb, „daß ein Papier ganz außer Knrs gesetzt wcrdc, „dcsscn Ankalif bei den vielen Untclschriftcn dcr Ce« „deuten die größte Vorsicht erheischt, damit das in „dcr R'gcl auf den Verkäufer gcschte Vertrauen, „welches im allgcnuincn Verkehre nothwendig ist, „nicht durch nnrichtlge Zessionen nnd unvollständige „Urkunden den empfindlichsten Stoß crlcidc, wodnrch ,,»nr Enltäuschlingen hcrvovgnnfcn werden. Dicse Antrag wnrde einhellig angenommen. Handcls- nnd Gcwerbekammcr für Kram. Laibach am 18. Juni 18!i8. Prasircnt. ^. Tl. !>«» ^«Bt. IIr»«it««l«, Sekretär.