Donnerstag den 6. Mär5 1834. D n I a n v. Anzeige ilbcr das Gedeihen des zur Unterstü!)unss armer Vli»den gcgn'mc detcn Fonde.s, iibcr dessen Vermögens-Stand und Aufruf i« >«>!- dcil Veitlägen zur Vermehrung desftll'cn. scholl im Jahre 1827 isi dcr allgemeine Wunsch rege geworden, einen Localfond zur Un« tersiützuig armcr Blinden zu gründen. Ein Men« fchenfreund aus Tuest lieferte ten ersten Beitrag, der bald durch die Einnahme bei einer von einem Dilettanten «Vereine gegebenen theatralischen Bor« sicllung vermehrt wurde. Durch Sammlungen in einigen Bezirken des Lüibachcr Kreises, dann durch amtliche Widmung von Beträgen, die zu unbestimmten Zwecken ein« gegangen waren, wurde das Fonds" Vermögen abermal vergrößert» Einen bedeutenden Zuwachs erhielt der Fond durch die vom Hofkammcr« Archivs «Dircl'tor van Mühlfeld demselben gewidmeten Pränumcrallons-Vclräge der in den Provinzen Krain un? Kärnthen abgesetzten Exemplare seiner beiden Werte — be« Melt: „Erinnerungs-Tafel" an die während der Regierung Sr. Majestät des Kaisers in das Leben Lecrctencn gemeinnützigen Institute, dann „Erin-»crungsblättcr an alle während dcr Regierung Sr. Majestät zum Wohle dcr deutschen Staaten erssos« senen allerhöchsten Entschließungen. 'Cm roeitcrcr ansehnlicher Betrag kam dcm Honde durch den Antheil an dcm Erlöse der in un« scrn Provinzen abgesetzten Exemplare des Denk-wahlz der U./enhanen-Liebe von Adolph Bäuerle zu. — Der vedtutendste aller Bcitragc l^urdc von einem edlen Ungenannten im Wege deö Landes» Präsidiums gespendet. Man war beflissen die eingegangenen Betrage sogleich fruchtbringend zu machen, und dieselbe« wurden nach ihrer Bedeutenheit entweder bcim all» gemeinen Staats « Schulden. Tilgungsfondc u??r in der hiesigen Sparcassc angelegt. Der Fond bcsißt dermal: ») <» Sp.ncassc/Luchcln 5oü fi. i/j, lr^ mit ei,iem Inttresseii- Ertragc von 20 si, ltz lr. I>) in lrainerisch -siänd,-schcn Acrarial-Obligationen .... 65l ^ 122^ ,. c!«Uu « 5 « 125^4 „ e) in 2 Oanv. Münze Staats - Schüldvcr« schreibUNgc» . . . dc>c> <,------,, „ ?? <,-----' „ Zusammen an Kapitalien ......17,^7 fi. 26?,.,^ fr. und a>' Iütcrcsse,! ,.......' . 55 fi, 2k ?.^ ss. Hlezü köuimt noch die Summe dcr uxbehol'cncn Iütcrcssen mit l/^ ss. ,"fr. und die Var- schaft Mit . . Zi ,. 5 ., Zusammen . . . »6,^ fi. i^> kr. Endlich wird dai jährlich, El>ill>mmsn noch - vermehrt durch eme diesem 5cndi gewidwi't?, für tine errichtete L«lhblblioch - . - ^ . . . . . . 3o « —^ « so das; das Eltrngniß dcnus.l schon , > . . . L5»si. 26?^lr. ausuiacht. Um jedoch den lZNrag noch mehr zu erhöhen, rrird gleichzeitig die (Zililösung der Sparcass»'Bü- cleln rcrsnlclßt, und dieser Betrag sammt den un. bchcblncn Ilttcrcssen uno dcr BarMoft zum An. kaufe vcn (^env. Mi-nze.Q^'baticncn vcrncndet. Es ist evident, daß bci lcm tlrn'aligcn Ber. mögcns.Stande die Errichtung einer eigcncn Blin« tcl^Crziel^un^kansialt ncch lcnge l^icht ^r. l,;roNln 74 zst; damit aber die Absicht der Stifter ehemöglichst "wenigstens zum Theile erreicht, und das Vermögen zu seinem Zwecke verwendet werde, hat man be« schlöffen aus dem dermaligen Fonds-Erträgnisse einstweAn ein Stipendium zu errichten, damit doch dadurch Einem unglücklichen blinden Kinde die Erziehung in einem Blinden-Institute verschafft werde. Die Errichtung dicfes Stipendiums wird gleichzei« tig verlautbaret. Hierdurch ist jedoch beinahe das ganze Ertrag« niß des dcrmaligen Fondsvermögcns erschöpft, während erst einem einzigen aus,so vielen unglücklichen Kindern dje Gelegenheit verschafft wird, sich in so rveic auszubilden, daß eä nicht sich selbst und den Angehörigen zur Last ein unthätiges, oejammcrns» würdiges Leben zu führen gezwungen ist. In dem beglückenden Gefühle dazu beigetragen zu haben, daß mehreren Unglücklichen die nämliche Wohlthat erwiesen werden könne, werden die edlen Bewohner Krains und Karnthcns eine Aufforderung finden, zur Vermehrung dcs Fondes Beiträge einzusenden, was sicher schon scit dem Bestehen desselben gesche« hen wäre, wenn nicht der so oft bewahrte Wohl« thätigkcitssinn in den lctztcrn Jahren durch so viele ungünstige Ereignisse zu sehr in Anspruch genom« men worden wäre. Jede Bezirt'sobr'lgkcit wird diese Beiträge, sie Mögen noch so gering seyn, annehmen und hieher einsenden, übrigens steht es jedcm frei, seine Epen« de auch unmittelbar an da» vorgesetzte Kreisamt „der an diese LandesstcNe cinzubeföroern. Schließlich wird noch bekannt gegeben, daß die Bildung eines H)rivctt«VereinZ von Menschenfreund« lichen sachkundigen und Einfluß habenden Männern eingeleitet wird, dem die Administrirung des Fcndcs gcgen öffentliche Rechnungslegung übertra« gen werden soll, und der es sich angelegen seyn lassen wird. alle Mittel.und Wege aufzusuchen, wo-durch die wohlthätige Anstalt gefördert, überhaupt der Fond vermehrt, und auf das Zweckmäßigste verwaltet und verwendet werden könnte. Ueber die Art und Weise der Bildung dieses Vereins, dann die Bedingungen zum Eintritt in denselben, und die nähere Bezeichnung dcr Mittel zur Erreichung dcs vorgesetzten Zweckes, wird eine nachträgliche Kundmachung die erforderlichen Andeu. tungen enthalten. Vom k. k. illyrischen Gubernium. Laibach am 4» Jänner l354. N e u t s ch l a n V. Se. k. H. der Kronprinz von Bayern musterte am 24. Febr. zu München die Abtheilung griechi» scher Truppen, welche, nao Mann stark, nach Triest aufzubrechen im Begriffe steht. Mg. Z.) Schweiz. Nachrichten aus Genf vom i». Februar melden: „Sonnabends hat der außerordentliche Dicnzt dcr Miliz aufgehört; die noch in der Stadt beibo haltcnen Posten werden durch das Bataillon ocä ersten Kontingents, das einkiscrnirt ist, verschen. — Auf Befehl des die militärische Division in Lyon commandiccndcn Generals rückte Sonnabends rei: ü. eine Compagnie des 2^stcn französischen Linien« regiments in Forney ein, um die Gränze-zu be« tvachcn und etwaigen Flüchtlingen vom Savoy,haftet seien., und daß die Regierung die Namen und »ie Ont« 7 5 würfe der Rebellen in ihrem Besitze habe. Man hatte zu St. Pierre keine Details erhalten, da auf Bcfchl des Gouverneurs jede Eommunication zwi< schell dieser Insel und dem empörten Quartier ab« gebrochen war." (W. Z.) Es heißt, daß die dießseitige Regierung keinen einzigen der polnischen oder italienischen Flüchtlinge, die an der letzten Expedition gegen Savoyen Theil genommen, auf ihrem Gebiete ferner dulden werde; man spricht von ihrer Uederschiffung nach England over Amerika. (Prg. Z.) Die Pairskammer horte am lL. Februar einen Bericht über die Vermehrung der Gcndar« merie in Westen. Hierauf wurden mehrere Pell« tisnen vorgetragen. Das Journal de Paris vom 20. bc. schränkt sich ausfolgende kurze Anzeige aus Lyon vom 16. Februar: „Die Arbeiter sind noch nicht wieder an die Acdcit gegangen. Man glaubt, daß die über ihreInreressen Aufgeklärteren unter ihnen dald in ihre Werkstätten zurückkehren werden. — Der 16., als der erste Fastensonnlag, der zu Loon (wie an manchen Orten in Italien) gewöhnlich der belebteste (Zarncvalstag ist, ist gut vorübergegangen. GK waren viele Masken auf den Straßen «nd keine Unordnung ist verübt worden.« Es heißt im Precurscur de Lyon vom iH, Februar: »Man hat vor einiger Zeit die Dislocation der Nordarmee officicN angekündigt. — Wir glauben behaupten zu können, daß diese Ar. mee oder Streitl'räfte von ungefähr gleicher Stärke binnen Kurzem in der Nähe von Lyon werden con-ccutrirt werden." (Ocst. B.) A p a n i e m Man schreibt aus Pamplona vcm ii. Febr., daß General Valoc3 am Morgen mit einem großen Theile der von ihm befehligten Truppen in dieser Festung nach Bittoria ausgerückt sei. Es liefen eine Menge Gerüchte über diesen Abzug um; man sag« te, er wolle die (Zarlisten verfolgen, die zu Borun-da versammelt sind. Man sagte auch, und dieß scheint gegründeter, tah er nach Viltoria rücke, nicht um die (Zarlisten vor Borunda anzugreifen, sandern um von da aus das Innere von Spanien besser beaufsichtigen ^zu können, wo einige Bcwc« gungcn Statt gefunden haben sollen. Zugarra-wurty ist in Pamplona angekommen, und Lorenzo daselbst zurückgeblieben; er befehligt die übrigen, ihm von Valocg zurückgelassenen Truppen. Im Thalc Bastan zeigen sich keine Carllsie della II., den Genuß des Amnestiedecrctes auf alle Exdeputirte zu erstrecken, welche sich in Folge der van ihnen in ihrer Eigenschaft als Deputirte ge. äußerten Meinungen außerhalb des Königreiches befinden, und ihncn die freie Rückkehr in ihr Va^ terlano zu gestatten. Ihr werdet dieses für ver« sianden halten, und cs denen mittheilen, die es betrifft. An Dan Francisco Martinez de la Rosa. Unterzeichnet von der Hand der Königinn." (B. v. T.) Bayonne, i5. Februar. Durch ein Schreiben ausIrun erfahren wir, daß in dcm Thale Sa« lazao zwischen der Faction öcs Zumalacarreguy und den Truppen des Valdeö und Lorenzo einTrcf» fen statt gefunden, die Carlisten hatten gl Todte und »66 Verwundete gehabt. Den Verlust der Truppen der Königinn kannte man nach nicht. Odi« ges erfuhr man durch ein zu Pampeluna gedruck« «es Bulletin. Man spricht von einem neuen Ge« fechte zwischen dcrIaction Zadala und demPasior, das sich zu Gunsten der Truppen der Kümginn ge. endigt habe. Der Verlust soll von beiden Seiten groß, das Resultat aber unbedeutend gewesen seyn. Madrider Briefe vom 7. und L. Februar bringen die wichtige Nachricht von mehreren in jener Hauptstadt nach dcm Vorbilde des letzten Minister» nechsels eingetretenen Aenderungen. Auf Befehl der Königinn ist die allgemeine Amnestie bekannt gemacht. In Madrid machten die angedeuteten Ent^ schlüsse des Hofes bei dcr Bevölkerung wie an der Bsrse einen Men Eindruck. Während die Pari« scr Börse in den letzten Tagen vsm (Zinzuge des Don Carlos in Spanien sich unterhielt, erhielt man zu London im Gegentheile und ous viel glaub« würdigerer Quelle (der Brief im (Zourricr rührt ver. inulklich von Hrn. Villicrö her) die Kunde von ei-ncr allem Anscheine nach bevorstehenden Expedition dtl Spanier unter NooilH Befehl nach Portugal, rro alsdann die von zwei Seiten, durch Dem Pe< dro's Generale und Rodil, angegriffenen Infanten Dom Miguel und Don (Zarlos, sich schwerlich lan» gc würden vertheidigen können. (W. Z.) A e g v v t e N. Kahira, 6. December i333. Mchmed Ali hat bcjchloffen nicht nur den ganzen Hedschas, son« dern aucd die reicbcn Provinzen von ziemen seinem Scepter zu unterwerfen; 2a,aao Mann größten« theils rcgulaire Truppen sind im Laufe dieser Wo< che dahin abgeschickt luorden. Achmed Pascha, bis« hcriger Kriegsminister und Neffe Mehmet) Alis, hat den Oberbefehl üder die ganze Armee erhalten, und ist am 2. von hier nach Suez abgereist, wo er sich nach Oiidda einschiffen wird, um daselbst das Hauptquartier zu bilden. Ibrahim Pascha, Ach« meo Pascha's Bruder, ist schon zum Gouverneur von Vemcn ernannt, und wird bald aus Syrien zurückkehren, um seinem Bruder zu folgen. Die Eroberung der Küsten des rothen Meeres wird wohl keine großen Anstrengungen erfordern ; schwe» rer möchte es werden, weit ins Innere zu dringen, und die dortigen kriegerischen Stämme zu unter« werfen. Bekanntlich ist ))emcn eines der reichsten Länder des Orients, daher auch dessen Besth dem Pascha von Aegypten die glänzendsten pckumaire»» Vortheile verricht. (Assg. Z.) Nnter allen lcvantinisHen Städten scheint be« sonders A lexa n drla nn Zunebincn zu sey,,. Die Zahl der Europäer ist fortwährend im Steigen., und betrug am Vchluße des versoffenen Jahres, 4W6, und die ganze Bevölkerung ungefähr 36,a.>, Seelen. Vielcn Einsiuh auf Alerandrias wachsende Größe bat auch der Umstand, daß daselbst der Sitz der Flotte des Pascha's ist, die gegenwärtig 7 Linien» schiffe, 7 Fregatten, 5 Korvetten, U Brigas lund mehrere Goeletten beträgt, und an deren Verweh« rung fortwährend gearbeitet wird. Der Nil hat im verflossenen Jahre seine gewöhnliche Höhe nicht erreicht, daher h^t Mehmcd Ali, um den eigenen Bedarf zu decken ein Verbot gegen die Getreideaus« fuhr ergchen lassen. (Md.) Brasilien. Briefe aus Rio«Ianciro vom ,0. Dec. (in englischen Blättern) sprechen von eincm in die« ser Stadt ansgcdrocdenen ernsthaften Aufstande. Die Portugiesen machten einen Versuch, Don Pedro zu proclamiren. Devselbe mißlang, uno sie erhielten Befehl, das Land zu verlassen. (B. v. T.) Theater. Heute: «Fra Dial's lc." Opc? v?» Ansitt. Hr. läaer, f. würtembergischer, Hofsanger: a!5 5ra Diauolo. Dritte Ga^ar-stellüng. Älergen: «Der Amerikaners Nevatteur: ^r. ^av. Weinrich. Vnlcgcr: Mnaj M. VVler v. Kleinmaler.