Donnerstag                  den 8<>. August                             i«38.
U a i b a ch.
^)ie Durchfuhr der Eisenschicnen, die für die K.Ferdinands-Nordbahn bestimmt sind, dauert seit einiger Zeit durch unsere Stadt ununterbrochen fort. Dcr Bedarf soll nach dem entworfenen Projecte ungefähr 4 00,000 Centner Eisenschiencn betragen, von denen über 30,000 Centner bereits hier durchgeführt flyn mögcn. Ein Gewicht von 22,000 Centner sollen von dei, Walzwerken Kä'rntenS geliefert, der Nest ader aus England bezogen werden.
V   ö   h   «t   e   n.
Prag, 22. August. Aus Plan ist gestern die Nachricht eingelaufen, daß Herr Graf Christian Clam-G^.ilas, k. k. geheimer Rath und Großkreuz des Leo« poloordens, Obersilandmarschall :c., am 21. d. M um 7 Uhr nach einem kurzen Krankenlager im Schlosse stines Schwiegersohnes des Grafen Johann Nostitz» zum großen Schmerze ftincr ihn umgebenden Kinder und Enkel, in ein besseres Leben hinüberging. (Prg. Z)
Italien.
Ter Gazzette di Napoli vom 8. August zu Folge, befand sich sowohl Ihre Majestät die Königinn , als auch der neugeborne Prinz in dem b,-flitdigensicn Gesundheitszustände.
Aus Anlaß d^er Geburt seines zweitgcbornen Voh° nes, Don Luigi Mari^, hat der König unterm 1. August zwei Decrete erlassen, durch dcren ersteres dern neugebornen Prinzen der Titel eines Grafen von Ttcmi beigelegt wird, und durch das zweite den in dtn Gefängnissen des Königreichs befindlichen Straf-linZen jhve Strafzeit entweder erlassen oder abgekürzt "lrd>                                                                  (W. Z.)
Aiom, li,. August. Die Berichte aus den Pro-»inzen lauten delrübcnd. In der Umgegend von Sfc«
leto haben mehrere kleine Ortschaften durch Erdbeben bedeutend gelitten, während die Stadt selbst dießmal verschont blieb. Heftige Gewitter mit Schlossen und Regen,.haben am 6. d. eincn Theil der Landschaft am adrialischen Meer verwüstet. An einigen Stellen, wie in und um Fano ward der Hagel eint« halb«u Fuß hoch in den Straßen gefunden. Der Schaden in Weingärten, an Dächern und Fensterscheiben soll sehr bedeutend seyn. Die Landstraßen sollen an meh-reren Stellen unfahrbar geworden seyn. (Allg. Z.) V e l g i e n.
Nach dem Courrierde laMeuse hat der Erzbischof von Mecheln, der nächstens zum Cardinal ernannt werden wird, seit längerer Zeit diese Beförderung abgelehnt. Als er im vorigen Jahre durch einige unbestimmte Gerüchte vernahm, es sey die Ncde davon, ihn zum Cardinal zu ernennen, schrieb er nach Nom, und beschwor den heiligen Vater, diesem Plane keine Folge zu geben, und als er vorigen Monats die Nachricht von seiner bevorstehenden Beförderung erhielt, schrieb er wieder, um den Papst zu bitten, diesen Plan aufzugeben. Allein Se. Heiligkeit bestand darauf.
Der Courrier de la Meuse meldet aus Lüttich vom to. August: „Eine schreckliche EntHeiligung hat in der letzten Nacht zu Tilff Statt gehabt. Das auf dem Friedhofe errichtete Kreuz ist kurz unter den Füßen des Christusbildes abgesägt, und der. Vorder-theil des steinernen Untergestells zertrümmert worden. Diesen Morgcn ist ein abgesägter Arm dcö Kreuzes im Flusse Ourthe, vor dem Hüttenwerk von Colon> sicr wieder gefunden worden; der Christus, dem ein Arm^fehlt, ist bei dem Damme, dem One, genannt Campana, gegenüber aus dem Wasser gezogen wor-dcn.    Die^Hand und die Füße des Chlisius sind noch
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mit ben Nageln versehen. Die übrigen Theile des Kreuzes sind noch nicht aufgefunden worden. Die vor dem Kreuze auf dem Friedhofe aufgestellten Bänke sind weggenommen und ins Wasser geworfen worden, woraus man sie ebenfalls hervorgezogen hat. Erstaunen erregt es, daß dieses schandliche Attentat gegen das verehrte Zeichen der Christen nicht ohne außerordentlichen Lärm hat verübt werden können, indem besonders das steinerne Untergestell vermittelst Hämmer zerschlagen werden mußte,- nun aber hat man die Wegnahme des Kreuzes und die Zertrümmerung des Untergestells erst am Morgen, wo <es »ollbracht war, gewahrt. Indeß behauptet man, man habe mehrere Personen während der Nacht die Gemeinde durchgehen gehört. Gestern um 3 Uhr Abends bcte^ ten noch -W bis 50 Gläubige, den Pfarrer an ihrer Spitze, vor dem Kreuze den Rosenkranz. Es ist zu bemerken, daß diese öffentlichen Gebete täglich zur nämlichen Stunde Statt harten. Während solche betrübende Ereignisse bei uns vorgehen, stellen die Caluinisten in der Schweiz auf der Spitze ihrer Tcm-pel das unterscheidende Zeichen des Christenthums wie-der her; kürzlich ist das Kreuz auf die beiden im Waadclande neu erbauten Caloinistischcn Tempel auf-gepflanzt worden.«                                        (Ost.  B.)
Der Erzbischof von MechelN ist am 12. August, vün Mtcheln kommend, auf seiner Reise nach Rom durch Brüssel gereist.                                     (W. Z,)
H> r an krei ch
Durch kö'nigl. Entschließungvom l5.August istdem Prinzen von Ioinville, der den Rang eines Cor? vntencapitäns bekleidet, das Commando der Coiuette „Creole", von 24 Kanonen, übertragen worden. Der Prinz soll an Bord dieser Cocuetce, die zur Verstärkung des' Blokadegeschwaders an der mexikanischen Küste bestimmt ist, nächstens von Brest abgehen.  (Ösi. B.)
Toulon, 55« August. Briefe aus Malta de-lichten, daß das englische Linienschiff Tcrlavera, welches die Escabie des Admirals Stovford verstärken soll, dort angekommen ist. Man erwartet auf dieser Insel noch die Ankunft der Linienschiffe Minden und Hastings und der Fregatte Pique. Der „Hastings" wird die Königinn Witwe von England nach Malta dringen. Die französische Vrigg Bougainville hatt: <!N, ll. August vor Malta Anker geworfcn. Bei ihrcr Abfahrt von Tunis waren die französischen und englischen Escabren noch auf dortiger Nhcde; aber daS Linienschiff Jupiter, auf welchem der Admiral Gallois sich befand, zog an dem Tage des Abgangs der Brigg Bougainville seme Segel auf, um sich nach Smy'.".^.
zu begeben. Die übrigen Kriegsfzhrzeuge blieben vor Tunis unter dem Commando des Admiral Lalanbe. Die türkische Flotte war gegen Ende noch in Mcttlm: man erwartete sie zu Smyrna. Sie ist durch fünf oder sechs Fahrzeuge verstärkt »»orden. Eine außerordentliche Bewegung herrscht im Marinearsenal von Toulon. Die Ausrüstung einer ziemlichen Anzahl Kriegsschiffe, die theils nach Mexico und Vuenos-apre5, ^ theils zur Verstärkung der Escadren Gallois und La« lande bestimmt sind, ist angeordnet worden.
Paris, 1?. August. Paris hat gegenwärtig eine Besatzung von 1^ Regimenter», an Cauallerie, Artillerie und Infanterie. Von Cavallerie ein Regiment Lanciers, ein Regiment Husaren, ein Regiment Dragoner und ei» Regiment Artillerie. Di« übrigen Regimenter  gehören zur Infanterie.        (Allg. Z.)
Die Entbindung der Herzoginn von Orleans wird stündlich erwartet; indessen ist noch keine Amme gewählt worden, obgleich sich schon über 200 gemeldet haben. Sie werden auf Kosten des Schlosses verpflegt; bei der Prüfung verfahrt man jedoch sehr sireng. Die Königinn hat zweierlei Kinderzeug zum Geschenk ge« macht: l'lau für einen Prinzen, und Rosa für eine Prinzessinn. Der König und die Großherzoginn von Mecklenburg-Schwerin werden Pathenftelle vertreten. Falls ein Sohn geboren wird, erhält er den Namen eines „Grafen von PariS," der Titel einer etwanigen Prinzessinn aber scheint noch nicht bestimmt. — Den Gerüchten von einem Ministerwechsel schenkt man wenig Glauben, da man weiß, daß der König persönlich solchcn häusigen Änderungen, als dem Ansehen der Regierung nachtheilig,   abhold  ist.            (Ost. B.)
Spanien.
Ein Schreiben ausMonroyo vom 1. August, im Novicio de Saragossa vom h., faßt die bisherigen Operationen der Centrums-Armce »ntcr Oraa in Fol: gendem zusammen: „Die Armee laugte am 29. Juli vor Morella an, ohne beuinuhigl worden zu seyn. Vloß die Division San Miguel's hatte ein kleines Scharmützel zu bestehen gehabt. Eine Stunde nachher vereinigte sie sich nut dem Obergeneral, und nun rückte die ganze Armee auf dem Gebirge, von wel' chem der Platz beherrscht wird, vor. Feindliche Guerillas feuerten jetzt auf d'ie Truppen dir Königinn, wurden ab.".' durch einige Jäger - Compagnien gcwor^ fen und genöthigt, sich in eine feste Stellung z»r Linken zurückzuziehen. Mit Einbruch der Nacht zogen sich die Chrisiinischen Truppin in ihre Campirungs-Plätze zurück. Die Nacht verging ruhig. Am 30. setzte die Armee ihrcn Marsch sort. Sie durchkreuzte dk das Gebirge zwischen Mo-.n'vyo und More'la dnich-
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schn-eidenbe Straß« und bemächtigte sich mehrerer Platze, ohne vsn dem Feinde weitern Widerstand zu erfahren, als daß er einige Haubitzen und einige Flintenkugeln aus dem Platze abfeuerte. Erst als unser Nachirab die Hauptstraßen verließ, wurde sie angegriffen, und bald wurde auf allen Puncten gefeuert. Die Fcsc-Uosos wurden tapfer zurückgetrieben. Bald nachher :ua'-schirte der Obcrgeneral mit der Division San Miguel nach Podleta, und campirte auf den umliegenden Höhen. Am 31. zerstörte er die daselbst angelegten Verschanzungen, und marfchitte gegen das unbedeutend befestigte Monropo. San Miguel zog mit fünf Bataillonen nach Alcaniz, um dorther den Belagcrungspark zu holen."
Nachrichten aus Madrid vom 9. August zu Folg«, war die ministerielle Crisis noch nicht vorüber. Man hatte beschlossen, den General Espartero noch einmahl anzugehen, daß er sein Commando behält, ohne daß daL Ministerium geändert würde. Im Gegen« thcile würden die HH. Mon und Castro abtreten. Der Kriegsminister, General Lauc, hatte bereits sem« Ent^ lading verlangt. M^n bldauert daö Abtreten Litres, dci er mit großer Festigkeit musterhafte Rechtschaffen-heit verband.                                                (W. Z.)
Am io August hat der berühmte Pater Cyrill, Erzdischof von San: Iago de Cubn, glücklich die Gränze überschritten und den spaiiischen Boden erreicht. Der Erzbifchof kömmt von Genf, und begibt sich in's Hauptquartier des Königs (wo er, andern Nachrichten zufolge, bereits angekommen ist). Die Folgen dcr Ankunft dieses langst erwarteten merkwürdigen Mannes werden bald hcrvortrc'cn.                  (Allg. Z-)
C'inemSchreibenvon d?r navarrrsich e n Gränze vom l2. August zufolge sollen die Chrisiinos Dtcyza, anderthalb Lcguas östlich von Estella, besetzt haben; bei ihrer Annäherung hatten sich viele Familien in die Gebirge geflüchtet. Einundvicrzig Christinische Bataillons, mit 22llo Pferden und 78 Stück Geschütz, hielten Lerin, Lodosa, Artajona, Mendigorria, Lar-roga und Puente-la:8?eyna dcseht. — Am 3. inspi-cine der CarlistischeObcrbcsehlshader Maroto di« Forts und verschiedene Positionen in dcr Umgegend von Estrlla, und die bcidcnLinien seiner Armee vom So-lanathale bis nach los Arcos. — Die Ankunft deS Pater Cyrillo in Onate schc'ntt sich zu bestätigen.
(Öst. B.) D a r t u ll a t.
Das Dampfboot Iberia ist mit Nachrichten aus Lissabon bis zum ?. August in Falmouth eingelaufen. Die wichtigste Neuigkeit war die Nieder? läge des MiHuelistischen Häuptlings Ncmechibo's und
die Gefangennehmung dieses Häuptlings. Nach Privatbriefen wurde Nemechido durch kriegsrechtlichen Spruch zum Tode verurtheilt llhd am 2. August e», «schössen. Während des am 28. Juli vorgefallenen Treffens waren 50 bis 60 v»n seiner Bande gelobtet, eben so viel verwundet worden. Seine sämmtlichen Papiere und Corrcspondenzen, und ungefähr 5 Contos wurden weggenommen. Die Truppcn der Königinn zählten bloß 2 Todte, dagegen mehrere Verwundete.
(Allg. 3.) Großbritannien.
Vom Cap hat man Briefe und Zeitungen erhalten bis zum l0. Juni. Sie bestätigen bi» früher« Nachricht von Gefechten, die zwischen den abwandernden Bauern und den Koffein in Dingaans »Land vorgefallen sind. In dem ersten Tressen wurden die Kaffern, in dem zweiten bei Port Natal die Bauern geschlagen. Die Einbuße auf Seite der Eingebornen wurde zu 3U00 Mann, auf Seire der Bauern zu so viel Hunderten geschäht. Die letzteren hatten aber auch ihr Viel) und all ihre Hab« verloren. (Öst. V.)
Der Stand art vom l). August schreibt: Der Fürst Schwarzenbcrg ist gestern Nachmittags auf d«r Eisenbahn in Liverpool angekommen, und fasi unmittelbar darauf nach Manchester abgegangen. D-tr Fürst hat sich dahin begeben, um alle Manufactul-Districte zu besuchen.                                   (W. Z.)
Am l6. August ist die dießjahrigk Session des Parlaments — eine der längsten, deren man sich erinnkrt — von dcr Königinn in Person, die sich zu diesem Behufe in feierlichem Zuge Nachmittags um 2 Uhr ins Oberhaus verfügt halte, geschloffen worden. Nachdem der Sprecher des Unterhaufes die gewöhnliche Anrede an die Königinn — eine summa-rische Uebersicht der Arbeiten der dießjährigen Session — gehalten und die Königinn verschiedenen Bills ihre Sanction ertheilt hatte, überreichte der Lordkanzler kniend der Königinn die Schlußrede, die von Ihrer Majestät mit lauter und ausdrucksvoll« Stimme ab« gelesen wurde. Sie lautet folgendermaßen: »Meine Lords und Herren! Der Sland der öffentlichen Angelegenheiten gestattet Mir, diese lange und arbeit: volle Session zu schließen. — Ich hae zu bedauern, daß der Bürgerkrieg in Spanien eine Ausnahme von dcr allgemeinen Ruhe bildet. — Ich erhalte sortwäh, , rend von allen fremden Mä'chlen die bündigsten Ver--sicherungen ihres Wunsches, die freundschaftlichsten Verhältnisse mit Mir anstecht zu erhalten. —Die Un-ruhen und Aufstände, die unglücklicherweise m Ober-und Niedercanada tnisgcbrochen waren, sind schnell unterdrückt worden;   und Ich  hege die zuversichtliche
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Hoffnung,  baß fest« und verständige Maßregeln Sie in den Stand setzeu werden,   eine verfassungsmäßige Regierungsform herzustellen, zu deren zeitweiliger Suspension   Sie   durch   unglückliche   Ereignisse   genöthigt worden sind. — Ich freue Mich über den Fortschritt, der in Meinen  Colonialbesitzungen  zu gänzlicher Abschaffung   der Negerlehrlingszeit   gemacht worden ist. — Ich hade mit  großer Befriedigung  die Aufmerk» samkeit  bemerkt,   welche   Sie  der   Verbesserung   der heimischen Institutionen des Landes gewidmet haben. Ich hege die Zuversicht,  daß sich die Milderung des Gesetzes   über   Einsperrung   wegen Schulden  zugleich gllnstig   für   die  Freiheit Meiner   Unterthanen,   und heilsam für den Handelscrcdit erweisen, und daß die herrschende Kirche durch die Beschränkung der Plura-lita't   der Pfründen   vermehrt,«  Kraft   und Wirksamkeit erlangen wird. — Ich habt mit großem Vergnügen der Bill zur Unterstützung der nothleidenden Armen   in   Irland  Meine   Zustimmung   ertheilt.     Ich schmeichle Mir mit der Erwartung,   daß die Anordnungen derselben, die so vorsichtig gestellt sind,  mit selcher Klugheit werden  ausgeführt werden,   daß  sie einerseits   zur Erleichterung   der Noth  beitragen und andererseits dahin  wirken   werden,   die  Ordnung zu bewahren,  und zur Arbeit und Gewerbsamkelt zu ermuntern. — Ich hegt gleichfalls die  Zuversicht,   daß die Acte, die Sie m Bezug auf Ausgleichungen für Zehnten in Irland erlassen haben, die Sicherheit die-seö Eigenthums  vermehren  und  den  innern Frieden befördern wird. —Meine Herren   vom  Unter, hause! Ich kann Ihnen nicht genugsam danken für Ihren Eifer und Ihre Freigebigkeit in der Vorsorge für die Ausgaben Meines Hofhalts und die Aufrecht-hallung   der   Ehre   und   der Würde der Krone.    Ich bringe Ihnen Meinen Dank dar für die Vermehrung, d,'e Sie bei dem Einkommen Meiner geliebten Mutter zugestanden haben. — Ich d^nke Ihnen für die Subsidien, die Sie für den gewohnlichen Scaatsbt-5.irf votirt,   so wie für die Vereitwilligkeit, mil der Sie für  die Mittel  gesorgt haben,   die außerordentlichen Ausgaben, welche der Zustand Meiner canadi-schen Besitzungen erheischte, zu bestrciten. — Meine Lords und Herren!   Die vielerlei nützlichen Maßregeln, welche Sie in Erwägung zu ziehen im Stande «aren,   ungeachtet   die Festsetzung   der  Civilliste und det Zustand in Canada Ihre Aufmerksamkeit so s.,hr in  Anspruch   nahmen,   sind   ein   erfreulicher  Beweis Ihres Eifers für das allgemeine Wohl. Sie sind mit den Pflichten,   die Ihnen   nun   in Ihren respective«
Grafschaften obliegen, so vertraut, baß es unnothig ist, sie Ihnen ins Gedächtniß zurückzurufen. Bei Erfüllung dieser Pflichten mögen Sie sich mit Zuversicht auf Meinen festen Beistand verlassen, und ,s bleibt Mir nur noch übrig, die demuthsvolle Hoff: NANg auszusprechen, daß die göttliche Vorsehung über uns Alle wachen, und unsere vereinten Anstrengun. gen   für  die Wohlfahrt  des  Landes   segnen   möge.«
(Öst. V.) Gs manisch es   Reich.
Nachrichten aus Alexanbrien vom 20. Juli zufolge sprach man daselbst von der bevorstehenden Ankunft des Kapudan Pascha, der mit einer Mission an Mehmed Ali beauftragt seyn  soll.
Die Generalconsuln der europäischen Mächt, haben noch immer häufige Conferenzen mit dem Vicekönige, der denn doch etwas von seiner sichern Haltung ver: loren zu haben scheinr. Die Flotte ist zwar ausgelaufen, aber sie entfernt sich nicht aus dem Bereich, des HafelKs. Die Ausrüstung eines neuen Linit'nschif-fes wird mit dem größten Eifcr betrieben. Den Preis der Baumwolle hat der Pascha nun auf 16 Talari für den Centner festgesetzt, und da sich zu diesem hohen Preise keine Abnehmer'gefunden haben, so so!l:e der Pascha auf Anratben von Baghos-Bep beschlossen haben, auf seine eigene Rechnung Handel zu treiben-. — Die Pest scheint im Abnehmen begriffen zu seyn.
(Ost. V.)
Constantlnop e I, 30. Juli. Nach den letzll» zur hohen Pforte gelangten Berichten über die Orga-» nisirung der Miliz kann dieselbe auf ^50 Tausend Mann in Kleinasien, und aus 280 Tausend in der europäischen Türkei geschätzt werden. Bosnien. Albanien und andere Provinzen dlZ osmanischen Neicb.'s. welche sich anfänglich dcr Einführung der europäischen Tactik widersetzten, haben sich gegenwärtig zur Org«-nisirung einer regulären Miliz herbeigelassen, und ihre Bevölkerung biethet gegenwärtig eine Landwehr von mehr als  einer Million  bewaffneten  Männern.
(Adler.) A m er i k a.
Nachrichten aus Vuenos-AyreS vom n> Juni zuFolge, dauert die fr>ni;ösi>'che Vlok.ide fort; es war übrigens trotz derselben einer ziemlichen Anzahl brasilischer Schiffe ohne Mühe gelungen, den Argentinern ans Montevideo Vorräche zuzuführen. Die veruvia-niscli - bclivischen Truppen unter General Brown, welche in das Gebiet der argentimschen Republik einen Einfall gemacht iMlcn. waren am 2«. April deiAgu^ dulce geschlagen wordcn.                                 (W. Z.)
Revactellr:    F^r.   r,u.  Vccnrich.    Verlrgcr: Agnaj Äl. Voler  u.   lzielnmilpr.