(PoltaiB» plstan» v gotoriain Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — vchristleitung anb Verwaltung : Pre!«rnova ntica S, Telephon Sir. 2l «interurdan» 1 « «zu g»pr«is« für da« Inland: «ierteljährig 40 Lin, halbjährig 80 Din. ga«,-Ankündigungen werd«« in der Verwaltung zu billigste« Gebühren entgegengenommen f jahrig l«0 Din. Für da» Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din I SO Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 40 |[ Celje, Donnerstag, den 18. Mai 1933 j|| 58. Jahrgang Zu den Beratung! Nach nahezu zweijähriger Dauer der Wirt« schaftskrise sind nun endlich ernstliche Beratungen seitens der Regierung in Gang gesetzt worden. Im brennendsten Punkte, in der Geldbeschaffung, ist, Zeitungsberichten zufolge, der Standpunkt der amtlichen Persönlichkeiten im voraus bestimmt, und zwar dahin gehend, daß jede neue Schöpfung von Geld vermieden werden mutz. Damit ist aber jedes gün-stige Ergebnis in vorhinein in Frage gestellt, denn bei Aufrechterhaltung der jetzigen Politik der Natio-nalbank werden alle anderen Vorschläge unausführ> bar, weil dort eigentlich eine furchtbare Deflation betrieben wird. Die Kreditpolitik der Nationalbank hat es nämlich bekannterweise im letzten Jahre darauf angelegt und erzielt, daß sich immer weniger Geld im Umlauf befindet, wobei aber unser Geld-wert gesunken ist. Hat doch in der letzten Zeit ein jugoslawisches Gericht ein Urteil gefällt, wonach ein hiesiger Schuldner dem Ausländer dessen Forderung mit 28.5 v. H. Aufgeld in Dinaren bezahlen soll. Dieses Aufgeld ist schon lange in Geltung und von der Nationalbank selbst dekretiert! Wenn man dazu erwägt, welche gefährlichen und verderblichen Folgen eine Aufwertung von Valuta, dh. also das Auf-lassen des genannten Aufgeldes von 28.5 v. H. mit sich bringen mühte, so steht fest, daß keine maßgebende Stelle auf dem Standpunkte stehen kann, diese Auswertung unserer Zahlungsmittel wieder zum Verschwinden zu bringen. Diese unbedingte Voraus, setzung ergibt aber, daß unsere Noten nicht nur mit 35 v. H. in Geld und Golddevisen gedeckt find, sondern eben um diese 28.5 v. H. mehr, also mit fast 50 v. H. gesichert erscheinen. Es müßte also die Nationalbank veranlaßt, bezw. auf das energischeste die Bitte an die maß-gebenden Franzosen gerichtet werden, daß unsere Nationalbank den Deckungsschatz um die 28.5 v. H erhöht ausweist und die Kreditmöglichkeiten dem-entsprechend um fast die Hälfte erhöh» werden. Das bedeutet keine neue Inflation oder Geldentwertung, sondern bloß die Festlegung und Benützung des jetzigen Zustandes! es bedarf nur einer entsprechen-den Aufllärung der Bevölkerung, damit daraus nicht eine gefährliche Anschauung und ein Angstgefühl entstehen. Diese Propaganda macht im vorliegenden Falle fast alles aus, weil die vorgeschlagene Maß-nähme ja nur den gegebenen Tatsachen Rechnung n gegen die Krise trägt, nicht Inflation macht, sondern nur die beste-hende Deflation korrigiert. Natürlich wird die daraus mögliche neue Kreditgewährung mit großer Vorsicht gehandhabt werden müssen, doch liegen hiesür genügend Vorschläge schon vor, wie aus den Berichten der verschiedenen Enqueten hervorgeht. Wird diese Kreditausbeutung durch Hypotheken der Bauernschulden, die ja zuerst aufgelockert werden sollen, gesichert, so ist die Nföh-rung mehr als genügend gedeckt, wie man dies an der deutschen Rentenmark sieht. Es wäre ganz unbegreiflich, wenn die Fron-zosen ihren Standpunkt, den sie für ihr ungeheuer reiches Land vielleicht berechtigt anwenden, uns weiter aufzwingen wollten, denn entweder müssen sie uns selbst neue Kredite einräumen, oder die Kreditausweitung gestatten. Daß wir in sehr kritischer Lage sind, ist ja nicht zuletzt ihre Schuld, wenn dies auch nicht durchsichtig und nicht leicht nachweisbar ist. Ihre übermäßigen Gewinne in den letzten Iah-ren haben uns unmittelbar, aber vor allem auf dem Wege über andere Handels- und Geldpartner den Mangel verschafft. Und so müssen sie jetzt zur Ein-ficht gebracht werden, wenn sie sich weiter gute Freunde dieses Staates nennen wollen. Bleibt man aber den Grundsätzen der Franzosen absolut treu, so werden alle Enqueten nichts nützen. Im Hintergrund der Ablehnung dieser si^e-nannten Inflation durch die Regierungskreise wird wohl auch die Frage der Bank- und Geldinstitute stehen. Vom Gesichtspunkte der Hauptstadt aus ist ja jetzt eine große und vielleicht endgültige Gelegen-heit gegeben, die übrigen Geldinstitute an der Krise immer weiter und weiter schwächer werden zu lassen, um sie dann schließlich als reife Frucht zu ernten. Dieser langsame Prozeß schadet aber der gesamten Wirtschaft ganz außerordentliche Es bestehen ja schon heute Schwächemomente, denn es gibt viele über-zählige Banken, die man sogleich zu einer frucht-bringenden Zusammenlegung zwingen kann. Je eher man dies unternimmt, umso früher ist die Bahn für eine Verbesserung unserer Wirtschaft frei. Es bleiben also, wie uns scheint, als entschei-dende und heute schon lösbare Punkte bei dieser Enquete die Bankenfrage und die Deckung unserer Banknoten allein im Vordergrunde. Tagesfchau Die Außenminister der Kleinen Entente, die in Genf weilen, hatten dort gemeinsame Bespre-chungen, die sich auf die Abrüstungsfrage, die Weltwirtschaftskonferenz und das Programm der am 30. und 31. Mai in Prag stattfindenden Konferenz der Kleinen Entente bezogen. U. o. soll die Frage der Anerkennung Sowjetrußlands durch die Kleine Entente in Erwägung gezogen werden. Die Genfer Abrüstungskonferenz ist festge-fahren, da der deutsche Gegenantrag zum Ab-rüstungsvorschlag M a c d o n a l d s. der gewisse Ab-änderungen vorsieht, von Frankreich, England und den übrigen Staaten — nur Italien vertritt den deutschen Standpunkt — hartnäckig abgelehnt wird. Diese neue Haltung wird als Aeußerung des englisch'sranzösischen Bestrebens bettachtet, Deutschland zu zwingen, von seiner Forderung nach Gleich-bcrcchügung abzugehen. Die Spannung ist groß und hat in der englisch-französischen Oeffentlichkett und in der Presse eine arge Stimmungsmache gegen Deutschland entfacht, die in englischen Kreisen nun schon einer kühleren und einsichtsvolleren Beur-teilung Platz macht. Angesichts dieser Sachlage wurde der deutsche Reichstag zwecks Abgabe einer Regierungserklärung über die Genfer Abrüstungskonferenz einberufen. Reichskanzler Hitler nahm in der Regierungserklärung zur außenpolitischen Lage Stellung und führte aus: Deutschland wolle nur, was der Friedensverttag festsetzt, der die Ab-rüstung sämtlicher Staaten nicht nur die Deutschlands vorsieht. Deutschland hat den Anfang gemacht, nun müssen die anderen das gleiche tun. Der Versailler Vertrag sieht auch die Revision vor. Deutschland wünscht nichts anderes, als daß diese Revision des Friedensverttag« am Beratungstisch eingeleitet werde, lehnt es aber ab, daß ihm etwas ausgezwungen werde. Es ist bereit, vollständig abzurüsten, selbst seine Feuerwehr, wenn die anderen Staaten dasselbe tun. Die S. A.° und S. S-Formationen werden als Hilfstruppen bezeichnet, find aber nicht Wehr- son-dern reine politische Formattonen. Die Hilfspolizei, die geschaffen werden mußte, da die reguläre Po-lizei nicht genug verläßlich erschien, wird noch im Äufe dieses Jahres aufgelassen werden. Die ein-drucksvolle Rede des Reichskanzlers, die auf streng sachlichen Daten über die Abrüstung Deutschlands und den Rüstungsstand der übrigen Staaten begründet war und vom Reichstag mit großem Beifall aufgenommen wurde, gipfelte in der Schluß-folgerung, daß es Deutschland aufrichtig bedauern würde, wenn es auf Grund der weiteren Entwicklung in der Abrüstungsfrage als disqualifiziertes Volk nicht länger dem Völkerbunde angehören könnte. Der Reichstag nahm einstimmig (mit der Stimmen der Sozialdemokraten» eine Entschießung an,' in welcher er einmütig die Erklärung und die Haltung der Reichsregierung billigt. Das Ergebnis der Aussprache zwischen Präsi-denten Roosevelt und Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht war eine gemeinsame Erklärung, in der esagt wird: „Rasche und weitteichende Lösungen nd notwendig, um das Wirtschaftsleben der Welt zu retten. Wir sind überzeugt, daß dieses Ziel nicht erreicht werden kann, wenn nicht gleichlaufend mit der wirtschaftlichen auch die militärische Abrüstung sich vollzieht". Die Lösung wird in folgenden Grundsätzen gesehen: Beseitigung der internationalen Handelshemmnisse, Schaffung stabiler Währungs-Verhältnisse, Arbeitslosenhilfe durch innerstaatliche Krediterpanfionen, Mobilisierung des öffentlichen und privaten Kredits für produktive Zwecke, inter« nationale Zusammenarbeit, um das Wirtschaftsleben wiederherzustellen und den Frieden zu sichern. In einer an die Staatsoberhäupter der auf der Wettwirtschaftskonferenz verttetenen 44 Nattonen, darunter auch an die Sowjetunion, gerichteten Bot-schaft fordert Präsident Roosevelt zur Herab-setzung der Rüstungen und zur vollständigen Ab-schaffung der Angriffswaffen auf. Der französische Ministerpräsident Da lädier erklärte in der Kammer, Frankreich errichte einen uneinnehmbaren Festungswall an seiner Grenze. Wenn dieses Werk demnächst beendigt sein und die Armee hinter den befestigten Grenzen organisiert sein wird, sollen andere Maßnahmen erwogen werden. Es sei notwendig, die Fabriken für den Kriegsfall vorzubereiten. Der österreichische Bundeskanzler Dr. Dollfuß wird zu Pfingsten nach Rom reisen, um das neue Konkordat zu unterzeichnen. Zu dieser Zeit wird auch Reichskanzler Hitler in Rom weilen. Dem gleichzeitigen Besuch der beiden Staatsmänner in Rom wird besondere Bedeutung beigemessen. Die nationalsozialistischen Formattonen in Oester-reich will die Bundesregierung auflösen. Der morgige Ministerrat wird sich mit dieser Frage beschäftigen. Die Großdeutschen in Oesterreich haben sich der nationalen Kampfgemeinschaft (Nationalsozialisten und Steirischer Heimatschutz) unter Wahrung ihrer Selbständigkeit angeschlossen und Adolf Httler als den Führer des gesamten deutschen Volkes anerkannt. Seile 2 Deutsche Zeitung Nummer 40 „Deutschland will Erklärung des deutschen Gesandt, Der Ljuliljanaer „Slouenet" veröffent licht (irc Erklärung, die der deutsch« Gesandte Freiherr Dufour von Feronce im Zu sammenheng mit seinem jüngsten Besuch in Berlin. bei welchem er von Reichslonzler Hitler und Auftenininisler von Neurath empfangen wurde, dem Beograder Berichterstatter des Blattes gab. Der deutsche Gesandte erklärte: „Wenn Sie mich nach den Eindrücken fragen, die ich von meinem Aufenthalt in Deutschland mitgebracht habe, kann ich darauf nur erwidern, das; diese im Sinne der von uns allen gewünschten Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit sehr positiv sind. Die nach-drücklichen und vorbehaltlosen Erklärungen der maß-gebendsten Faktoren des Reiches, das; Deutschland nur den Frieden und nichts als diesen will, müssen auch die argwöhnischesten Beobachter der deutschen Entwicklung davon überzeugen, das; dem europäischen Frieden von unserer Seite wirklich keinerlei Gefahr droht. Deutsch-land begegnet leider gerade in der letzten Zeit in der Welt vielem Unverständnis. Es würde zu weit führen, wenn ich Ihnen hier die psychologischen Voraussetzungen und Bedingtheiten der Geschehnisse in Deutschland darlegen wollte, von denen die Welt-Meinung — zum Teil — der Ansicht ist, das; sie sie nicht verstehen oder billigen kann. Alle diese Geschehnisse haben ihre tieferen Wurzeln in der unglückseligen politischen Entwicklung der letzten eineinhalb Jahrzehnte und werden, wenn man sich mit einigem guten Willen in die Psyche eines gemarterten und gedrück-ten. seiner primitivsten Rechte beraubten und in seiner nationalen Ehre zu tiefst gekränkten Volkes Episoden in Oesterreich Der angekündigte Besuch der deutschen national-sozialistischen Minister, des Justizministers Dr. Frank, des Ministers Dr. Kerrl und des Staatssekretärs Dr. Freißlers anläßlich der nationalsozialistischen Türkenbefreiungsfeier in Wien erfolgte am Samstag und Sonntag. Der Besuch, der privaten Charakter trug, hatte einen peinlichen Auftakt, indem die legi-timistisch eingestellte Regierung Dollfuß. die gegen den Mtionalsozialismus, der in Oesterreich immer mehr Fuß faßt, Sturm lauft, zu wissen gegeben hatte, daß der deutsche Besuch in Wien aus i n n e n-politischen Gründen unerwünscht sei. Der Vizepräsident der Wiener Polizeidirektion erklärte bei der Ankunft der reichsdeutschen Gäste sogar amtlich, er müsse namens der Bundesregierung mitteilen, daß der Besuch Dr. Franks in Oesterreich nicht erwünscht sei. Trotz dieser Liebenswürdigkeit der amtlichen Kreise gestattete sich aber der Besuch der nationalsozialistischen Minister zu einer großen Kundgebung der österreichischen Ratio-nalsozialisten. Die Regierung hatte umfassende Sicherheitsvorkehrungen getroffen. In verschiedenen Teilen der Stadt kam es zu stürmischen K u n d g e° bungen für die deutschen Gäste und ge-gen die Bundesregierung. In Wien und in den Bundesländern wurden 2334 Nationalsozia-listen verhaftet. Justizminister Dr. Frank kündigte bei der großen nationalsozialistischen Türkenbefrei-ungsfeier in Wien, der 14.000 Personen beiwohn-ten, i, Freiherrn Dufour von Ferome hinein versetzt, erklärlich uno verständlich. Ich bin auch überzeugt,.daß die Welt, besonder« wenn sich die feindselige Propaganda gegen da» neue Deutschland, wie das kommen muß, von selbst totläuft, die deutschen Ereignisse in nicht zu langer Zeit objektiver beurteilen wird und ihnen unter diesen Gesichtspunkten eine gerechtere Beurteilung wird zuteil werden lassen. Die jugoslawisch-deutschen Beziehungen Was die jugoslawisch-deutschen Be-Ziehungen anbelangt, die Sie besonders iitter-essieren, so kann ich Ihnen sagen, daß ich bei allen Persönlichkeiten, die ich während meines Berliner Aufenthaltes zu sprechen Gelegenheit hatte, das größte Verständnis für die Wichtigkeit ihrer Pflege und ihres weiteren Aus-baue» vor allem auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiete fand. Ich hoffe sehr, daß die Verhandlungen über die vertragliche Regelung unserer Handelsbeziehungen dem-nächst werden wieder aufgenommen werden können und daß man zu einem beiderseits befriedigenden Ergebnis kommen wird. Es wird vorläufig vielleicht nur möglich sein. ein provisorisches Handelsabkommen abzuschließen, daß aber immerhin wieder normale Verhältnisse in unsere Wirtschaftsbeziehungen bringen wird. Nach Klärung der wirtschaftlichen Lage, die vor allem auch durch die bevorstehende Weltwirt-schdstskonferenz erfolgen muß, wird es sicherlich ge-Imgen, wieder eine feste und dauernde Grundlage für den deutsch-jugoslawi-schen Handelsverkehr zu schaffen, die beiden Teilen zum Vorteil gereichen wird. wisse Berechtigung ganz besonders herzlicher Art auf Oesterreich." Wegen der Vorfälle beim deutschen Minister- besuch ist es bereits zu einem diplomatischen Zwischen- fall zwischen Deutschland und Oesterreich gekommen. * . Wenn jemals die Auslanddeutschen von ihrem Gewicht in der Meinung der deutschen Welt Ge-brauch machen dürfen, so ist jetzt der Zeitpunkt zu einer ganz eindeuttgen Erklärung gegeben. Im schwersten Kampf um Selbsterhaltung ist das Volks-tum der Auslanddeutschen zu den klarsten An-schauungen der großen politischen Linien geläutert worden. Aus dieser schwer errungenen Einsicht he-raus müßen wir unsere Stimme erheben gegen den Bruderkampf, der jetzt von Oesterreich gegen Deutschland geführt wird. Wieviele Deutsche mußten jähre-lang nur im Herzen mitfühlend beiseite stehen und den großen Entwicklungen ihren Lauf lassen. Aber muß denn gerade jetzt in Oesterreich diese Tat-kräftigkeit gegen Deutschland bettieben werden? Weil die Form, in der Deutschland den aufge-zwungenen Verzweiflungskampf dämpft, einem Par-ttkel des deutschen Volkes und einigen Parteien nicht paßt, wird durch offene Gegnerschaft die Sache aller Deutschen verraten. Wir spüren es hier aus den Meinungen der Gegner zuerst und erheben beschwörend unsere Stimme, daß man in Oesterreich doch der historischen Zeit gerecht werden und Ge-meinnutz vor Eigennutz stellen möge. Gemeinsame Erklärung Roosevelt-Schacht Obwohl die Deutschen wieder einmal die best-gehaßtesten Menschen in der Welt sind, hat Präsi-dent Roosevelt mit dem deutschen Reichspräsidenten Dr. Schacht tagelang eingehende VerHand-lungen über die Wirtschaftslage geführt, und schließlich ist daraus eine gemeinsame Erklärung erflossen, die aus den Tagesblättern bekannt ist. Diese Erklärung zeigt in der erfreulichsten Weise, welche Macht der Persönlichkeit, des Wissens und der Erfahrung in Dr. Schacht zur Auswirkung kommt, daß trotz der allgemeinen Hetze ganz deutlich Spitzen und Vorwürfe gegen die Kampfgenossen der Amerikaner darin Aufnahme gefunden haben. Wenn Deutschland von den Washingtoner Verhandlungen auch nicht gleich einen greifbaren großen Erfolg haben wird, so bleibt doch die frucht-bare Tatsache bestehen, daß der deutsche Wirtschafts-abgeordnete mtt den Amerikanern die klarsten Grund-lagen eines Einverständnisses gefunden hat. Die westfälischen Slowenen von Hitler begeistert In Ljubljana fand am Sonntag das 25-jährige Bestandsfest der „Narodna strokovna zveza" statt, zu dem u. a. eine Abordnung slowenischer Arbeiter aus Westfalen erschien. Der Ljubljanaer „Slovenski Narod" berichtet unter obigem Titel in seiner Folge vom 12. d. M über den Empfang der slowenischen Gäste aus dem Deutschen Reiche, die sich begeistert über Reichskanzler Hitler äußerten, was den „Slovenski Rarod , der nie ein gutes Wort für das neue Deutschland findet, wie er selbst zugibt, nicht wenig überraschte. Der Bericht des „Slovenski Rarod" lautet: „Alle unsere national orientierten Volksgenossen (Aus Westfalen. Anm. der Schriftlt.) sind höchst-begeisterte Verehrer Hitlers und behaupten, daß die Jugoslawen und auch andere Zuwandern jetzt weit mehr Rechte, Schutz und Rechtssicherheit genießen als unter irgendwelchem früheren deutschen Regime. Unter dem Regime Httlers werden unsere Leute nicht mehr vertrieben, vielmehr hat durch das Ver-dienst Hitlers in den Unternehmungen ein ganz anderer Geist Platz gegriffen. Viele unserer Leute, die unter dem früheren Regime verdrängt worden waren, haben nun wiederum Arbeit bekommen. Die deutschen Behörden betonen überall, daß sie unsere Volk»-genossen schützen werden, und lassen ihnen diesen Schutz auch tatsächlich angedeihen. Nach den Erklärungen der Gäste aus West' falen macht Hitler auf das energischeste Kehraus In den Bruderladen, in den Gemeinden und in den marristischen Arbeiterorganisationen wurden unerhörte Korruptionsaffären' aufgedeckt. Unsere Volksgenossen fühlen sich unter der Regierung Hitler vollkommen sicher. Die deutschen Behörden haben ihnen auch vor ihrer Abreise in die jugoslawische Heimat nicht die geringste Schwierig-(eil bereitet, wohl sie aber aufmerksam gemacht, sie mögen nicht Flugzettel, Broschüren und ähnliches Material, in welchem die verschiedensten Lügen und Schauermärchen über das Hitler - Regime verbreitet werden, mitnehmen". So der objektive Bericht des gegen das neue Deutschland bekanntermaßen feindlich ein-gestellten „Slovenski Narod", der sich nun auf Grund von Aussagen slowenischer Landsleute aus Westfalen einmal selbst überzeugen konnte, wieviel Lügen und Verleumdungen gegen Deutschland verbreitet werden. Die in Ljubljana abgegebenen Erklärungen der westfälischen Slowenen sind ange-sichts der in der letzten Zeit erhobenen schweren Anklagen und Beschwerden über angebliche Unter-drückung der Lausitzer Serben und anderer slawi-scher Minderheiten in Deutschland, wie sie der „Jutro" und andere Blätter brachten, doppett bemerkenswert. Deutsche Schulnot in Ungarn Ueber die deutsche Schulnot in Ungarn sprach im ungarischen Abgeordnetenhause der ehemalige Naticnalitätenminister, Universitätsminister Dr. Jakob Bley er. der sich darüber beschwerte, daß der deutsch« Sprachunterricht, wie er vom Grafen Bethlen zugesagt wurde, nur zu 31 v. H. der in Betracht kommenden Ortschaften durchgeführt sei und die deutsche Sprache in der Verwaltung nirgend» zur Gettung komme. Dr. Bleyer betonte dieTreue der deutschen Minderheit zum ungarischen Staate und erklärte, daß da» Deutschtum ein unverbrüchliches Recht habe, seine Kinder in deutschen Schulen erziehen zu lassen und alle Mittel zur Erhaltung und Pflege der deutschen Muttersprache und Kuttur fortzu-entwickeln. Da der nationalradikale Abgeordnete B a j c s i - Z s i l i n s k y den Abgeordneten Dr. Bleyer in seiner Antwortrede als Lügner bezeichnete, ließ ihn Dr. Bleyer durch seine Vertreter zum Zwei kämpf fordern. Wegen dieses mannhaften Einttetens des Führers des ungarländischen Deutschtums für dessen berechtigte Schulforderungen und kutturellen Belange veranstalteten nationalsozialistische Studenten vor der Wohnung des Univ.-Prof. Dr. Bleyer eine lärmende Kundgebung. In Südamerika gärt es wieder. Paraguay hat wegen des Gran - Chaco«Streitfalles Bolivien den Krieg erklärt. Beide Staaten sind Mitglieder des Völkerbundes, der sich nun mit der Schlichtung des Streites beschäftigt. Stummer 40 Deutsche Zeitung Seite 8 Aus Stadt und Land Verurteilung eines rönu-kath. Bischofs wegen des Hirtenbriefes. Der Suboticaer röm.kath. Bischof Ludwig Budanovic wurde vom Suboticaer Kreisgericht auf Grund einer Pri-vatllage des Sokoloerbandes der Verleumdung schuldig erkannt und zu 1l) Tage Arrest und 4WO Din Geldstrafe bezw. weiteren '.>0 Tagen Arrest verurteilt, weil er am 8. Jänner l. I. den bekannten Hirtenbrief des katholischen Episkopates gegen den Sokol von der Kanzel aus verlesen hat. In der Urteils-begründung heißt es, der Bischof habe durch die Verlesung des Hirtenbriefes ein Bergehen an öffentlichem Orte begangen, da in dem Hirtenbrief der Sokol als unmoralisch, gegen die katholische Kirche gerichtet und als schlechte Schule für die Jugend bezeichnet wird. Am Montag wurde in der gleichen Angelegenheit vor dem Zagreber Gericht eine Klage gegen das röm.-kath. Episkopal, den Zagreber Pfarrer Dr. R i t t i a und dessen Kaplan durchgefühlt, wobei alle Geklagten freigesprochen wurden, da der Klagevertreter die Klage im Verlaufe der Verhandlung zurückzog. Das erste Opfer der Sanntaler Alpen. Die Sanntaler Alpen haben ihr erstes Opfer im heurigen Jahre gefordert. Der 24-jährige Alexander W i s s i a k, ein Bruder der Tänzerin Lydia Wissiak, wurde auf der Planjava vor den Augen zweier Gefährten von einer Lawine erfaßt und in die Tiefe gerissen. Die Leiche des Verunglückten konnte nach langer, schwieriger Arbeit, an denen mehrere Re!tungverpeditionen teilnahmen, geborgen werden. Kochanleitung! Auf 1 Liter Wasser (kaltes, nicht kochendes) 3 Löffel Kathreiner-Kneipp. 1 Löffel Aecht:Franck:. Celje Ein Brief Hilde Holowslys. Fräulein Hilde Holowsky schreibt u. a. dem Skiklub: „Es freut mich aufrichtig, daß meine Cillier Freunde an mich denken. Bald wird die Zeit kommen, da wir für die Reise nach Cilli rüsten, worauf wir uns alle sehr freuen. Nur eines hat mich und meine Mama sehr betrübt, nämlich die Nachricht über das Ableben unseres lieben deutschen Freundes Herrn Schauer, und ich spreche auch im Namen meiner Mama dem Celjeer-Skiklub, der ja dadurch auch einen schweren Verlust erlitten hat, mein innigstes Beileid aus. Herr Schauer wird uns stets als guter deutscher Freund im besten Angedenken bleiben." Neue Gemeinderäte. Die Draubanalver-waltung hat folgende Mitglieder des Gemeinderates für Celje-Umgebung enthoben: Martin Plankar, Johann ömerc, August Kneblic, Emanuel Janezic, Simon Kegu, Valentin Lebric und Johann Stante jung. An ihrer Stelle wurden ernannt: Besitzer Martin Bozic in Polule, Tischlermeister Mattin Cerenjok in Ostrozno, Besitzer Milan Cetina, Josefi-berg, Besitzer Alois Selensei in Lokrovec, Gastwirt Valentin Schuperger in Lopata, Besitzer Franz Ratajc in Ostrozno und Besitzer Johann Garns in Gaberje. Die Umgebungsvolksschule erweitert. Mit Entscheidung des Unterrichtsministeriums wurde die Umgebungsknabenvolksschule, die bisher sieben Klassen zählte, zu einer achtklassigen Schule erweitert. „Schale und Heim". Auf Anordnung des Handelsministeriums muß in jeder Schule, die in die Zuständigkeit dieses Ministeriums fällt, ein Verein „Schule und Heim" gegründet werden, der die Fühlungnahme zwischen der Schule und dem Elternhause vertiefen und die Schüler auch ma-teriell unterstützen soll. Für Sonntag war die Gründung eines solchen Vereins in der zweikiasfigen staatlichen Handelsschule in Celje anberaumt, die aber wegen ungenügender Teilnahme nicht durchgefühtt werden konnte. Es wurde beschlossen, von der Gründung eines solchen Vereines für die Handels-schule allein abzusehen und für sämtliche Schulen der Stadt einen Verein „Schule und Heim" zu schaffen. Schankoerbot. Vom 18. bis 3l. Mai, aus-genommen die Sonntage, dürfen vormittags in den Gastwirtschaften von Ee.'je und Umgebung Rekruten alkoholische Getränke nicht verabreicht werden. Strahenordnung einhalten! Der Stadt-magistrat gibt bekannt: In der letzten Zeit häufen sich die Klagen, daß die Gehsteige vielfach erst nach 7, ja sogar nach 8 Uhr ftüh gereinigt werden und das Vieh auf öffentlichen Plätzen gefuttert wird. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß im Sinne der Polizeivorschristen Pferde und Rindvieh, einge-spannt oder frei, nicht an öffentlichen Orten un-beaufsichtigt gelassen noch gefüttert werden dürfen, und daß die Haus- und Grundbesitzer bezw. deren Vertreter verpflichtet find, die Gehsteige täglich zwischen K und 7 Uhr zu reinigen. Dawider-handelnde werden bestraft. Wie man einen Sandstrand schaffen könnte. Unser Sttandbad gibt mit seinen groben Geröllsteinen viel berechtigten Anlaß zu Beschwerden der Badegäste. Zwecks teilweise? Behebung dieser Unannehmlichkeit geben wir dazu eine Anregung seitens eines Fachmannes wieder. Es handelt sich um einen Versuch, der ganz wenig kosten würde. Man findet an Stellen, an denen das Hochwasser Wirbel bilden muß, namentlich aus dem großen Schotterfelde unter der Eisenbahnbrücke, aber auch an bewachsenen Uferstellen, nach dem Hochwasser Inseln mit sehr feinem Sand. Wenn man, diesem Beispiele folgend, an einigen Stellen des Bade-strandes für Hochwasseneit hölzerne Pfahlkiele von etwa 1 bis 2 Meter Höhe mtt schrägen Mächen gegen die Sttomrichtung, dagegen offener Rückseite anbrächte, so würde an dieser Rücksette durch das Hochwasser eine Sandinsel abgelagert werden. Diesen Sand für die Badezeit auszustreuen und die Sandinsel zu erweitern, wäre dann ein Leichtes und man hätte auf die billigste Weise einen richtigen Sandstrand zu Wege gebracht. Der Versuch mit einem solchen Pfahlkiel wäre jedenfalls sehr em-pfehlensrverL Die 2tt»Dinar>Fälschungen. Die PSlizei hat, wie berichtet, die Falschmünzerwerkstätte, in welcher die in der letzten Zeit in Umlauf gesetzten, falschen 20-Dinar-Stücke angefertigt wurden, aus-findig gemacht und den Täter und dessen Mohnungs-geberin verhaftet. Es handelt sich um den 27-jährigen arbeitslosen Tischlergehilfen Anton 1 n i d a r s i e, ge» bürtig aus Innerkrain, wohnhaft Gaberje, Cinkarms-ka 1. Hnidarsic, der italienischer Staatsbürger ist, lebt seit 1930 in Jugoslawien. Er gibt die Fälschungen zu und erklärt, es hätte ihm dabei niemand ge-holfen. Er und seine Wohnungsgeberin Maria Tajnsek, die von der Falschmünzerei gewußt hat, jedoch, keine Ahnung gehabt haben will, daß ihr Mieter das faliche Geld in Verkehr brachte, wurden in das Gerichtsgefängnis eingeliefert. Tragödie eines Arbeitslosen. Der 27-jähr. arbeitslose Automechaniker Julius Pungersek ist gestern unter dem Eisenbahnviadukt infolge Unterernährung bewußtlos zusammengebrochen und wurde mit dem Rettungsauto ins Stadthaus ge-bracht, wo man ihn labte. Guter Fang der Polizei. Die Polizei verhaftete einen gutgekleideten, harmlos aussehenden Mann, der schwer verdächtig ist, mehrere der in der letzten Zeit in Celje verübten Geschäftseinbrüche auf dem Gewissen zu haben, obschon er dies in Abrede stellt. Die Untersuchung ergab, daß sich der Ver-haftete mehrere Tage in Celje aufgehalten hat und hier unter falschem Namen gemeldet war. Verschiedene Vergehen in Beograd, Ljubljana und in anderen Städten konnten ihm bereits nachgewiesen werden. Es ist zu erwarten, daß die weitere Untersuchung aufsehenerregende Ergebnisse zeitigen wird. Konjice Ortsgruppengründung des „Schwäbisch. Deutschen Kulturbundes". Am l3. d.M.fand in Slov. Konjice (Gonobitz) die gründende Ver-sammlung einer Ortsgruppe des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes statt 3m dichtbesetzten Theatersaale bei Filipitsch konnte der Einberufer, Herr Martin Sorko, die nicht nur aus Konjice selbst, sondern auch aus den umliegenden Orten zahlreich erschienenen Volksgenossen begrüßen. Herr Sorko teilte mtt, daß sowohl die Behörden als auch die Bundesleitung die Gründung der Ortsgruppe be-willigt haben und schritt sodann zur Wahl der Leitung, welche folgendes Ergebnis hatte: Obmann Herr Dr. L e d c r e r, Obmannstellvertreter H. Alfred L a u r i ch, Schriftführer die Herren W u s s e r und und H. Zvttl, Säckelwarte die Damen Ema Laurich und Mizzi Rest. Ferner wurden in den Ausschuß die Herren F. P o s s e k, G.Hasen-bichel, Pull, P rettn er, Sorko, Stefferl und H a s e n b i ch e l jun. gewählt. Sämtliche Wahlen erfolgten einstimmig. Sodann übernahm H. Dr. Lederer den Vorsitz, dankte im Namen aller gewählten Amtswalter für das in sie gesetzte Ver-ttauen und versprach, daß der neue Ausschuß mtt I Eifer daran gehen werde, seine Aufgaben zu er- füllen. Im Namen des Ortsausschusses - Maribor begrüßte H. Dr. Badl die neue Ortsgruppe und überbrachte die besten Wünsche für ein gutes Blühen und Gedeihen derselben. Dr. Badl besprach dann die wichtigsten Grundlinien des Kulturbundes und wies insbesondere darauf hin, daß der Leitsatz desselben, „Staatstreu und volkstteu" nicht nur ein Aushängeschild sei, sondern ein Begriff, der nicht nur bei den Mttgliedern des Bundes, sondern in allen Deutschen des Königreiches fest verankert sei. Die Treue zum Staate und die Liebe zum deutschen Volkstum seien zwei Begriffe, die sich nicht aus-schließen, sondern zusammen gehören. Weiters hob er hervor, daß der Kulturbund im Sinne der Sta-tuten vollkommen unpolitisch sei. Das heiße nicht nur, daß sich der Bund in Partei- und Wahl-streitigkeiten nicht einmengen dürfe, sondern bedeute auch, daß diesem alle Deutschen als Mitglieder will-kommen seien, gleichviel welcher Weltanschauung oder Konfession sie angehören. Nur auf diese Weise könne sich die deutsche Minderheit erhallen. Er führte wetter aus, daß der Kulturbund kein Kampfverein sei, sondern nur die Erhallung der deutschen Volksgruppe, deren geistige und soziale Kräftigung im Auge habe, und bat den neuge-wähllen Ausschuß, die Geschäfte im Sinne dies« Grundsätze zu führen. Zum Schluß wurde auf Antrag des H. Dr. Lederer die Absendung eines Begrüßungstelegrammes an den Bundesobmann Herrn Johann Keks unter freudiger Zustimmung aller Anwesenden beschlossen Nach Schluß der Versammlung vereinte eine angeregte Unterhaltung, die durch Liedervorträge des Gesangvereines ver-schönt wurde, noch einige Stunden die Anwesenden. Die Gründung der neuen Ortsgruppe ist vor allem ein Verdienst des Herrn Martin Sorko, dessen Tat-kraft höchster Dank gezollt werden muß. Maribor Der „Schöckelfalke" in Maribor Postsegelflug Graz - Maribor glänzend gelungen Aus Maribor wird uns berichtet: Sonntag nachmiitag fand programmgemäß der schon lange mit großer Spannung erwartete Postsegelflug von Graz nach Maribor statt. Es war dies der erst« Sischenstaatliche Postflug dieser Art. Bereits sett lgen war dieses Ereignis Hauptgesprächsthema, so daß es Sonntag niemand wetter verwunderlich fand, daß beretts in den frühesten Nachmittagstunden große Menschenscharen auf den Exerzierplatz in Tezno zogen. Am Flugfelde Thalerhof bei Graz war man um halb vier Uhr nachmittags bereits fix und fertig und hatte nur noch etwas zugewartet, da das ausgesprochen böige, schlechte Wetter und die von Osten her aufziehende Gewittnftont zur Vorsicht mahnten. Schließlich entschied diese Frage aber der persönliche Mut und die beiden wackeren Flieger. Oberstleutnant a. D. Regierungsrat Alfted Eccher o. Eccho-Marienberg. der Führer der Motormaschine „Flamingo A 74" und cand. ing. Walter Mühlbacher, der Führer des Se-geiflugzeuges „Schöckelfalke", hatten ihre Maschinen bald startbereit. Nicht weniger als über 900 Briefe und 3000 Postkarten im Gewichte von 19 Kilo-grimm waren die Postfracht, die auf diesem für die Welt eine Sensation bedeutenden Wege beziehungs» weise Beförderungsmittel nun über eine Staats-grenze befördert wurde. Das Interesse des Auslandes erhellt aus der Tatsache, daß zahlreiche Post-sendungen aus Schweden, England, Norddeutschland etc. eingetroffen waren, da die österreichischen Post-Wertzeichen mit einem roten Sonderstempel versehen worden waren, was natürlich die Philatelisten auf die Beine brachte. Herr Ing. Waller Urbanek besorgte am Wiener Radio ein Hörbild vom Start in Thalerhof, so daß die am Eierzierplatz in Tezno harrende große Menschenmenge, die auf 4000 bis 5000 geschätzt wurde, durch den dort aufgestellten Lautsprecher den Start mtt anhören und sich auf das Eintreffen in Maribor genauer einstellen konnte. Der Start in Graz ging glatt von statten. Der Schleppzug wurde von Graz aus bis gegen die Staatsgrenze von drei Sportfliegern begleitet, die das Ehrengeleite gaben. Ueber Spielfeld-Straß erst konnte an das Aushängen des Segelflugzeuges gedacht werden, da der Schleppzug mtt sehr starkem Gegenwind zu kämpfen hatte. Nun schwebte das schntttige Segelflugzeug majestätisch wie ein Riesen-Habicht der Draustadt zu. Ueber dem Wasserwerk zogen erst der „Flamingo", der langsam voran geflogen war, und dann der „Schöckelfalke" eine ele-gante Schleife, um in Minuten knapp hintereinander auf dem vorgesehenen Gelände sanft zu landen. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 40 Das Publikum durchbrach in seiner Begeisterung den Kordon und im Nu war da, Flugzeug umringt. Die anwesende Gendarmerie konnte sich nur mit Müh« durch den Menschenknäuel einen Weg bahnen, damit die behördlichen Vertreter an die Flieger herankommen konnten. Nach Beendigung der Zoll- und Pakangelegenheiten begrüßte der Obmann des Aeroklubs Direktor Dr. Tominsek den jungen Piloten herzlich und feierte beider Oester-reicher als Helden der Lust, die sich der dankens-werten Aufgabe unterzogen hatten, wieder eine neue Brücke von Voll zu Volk zu schlagen. Die Piloten wurden nun den erschienenen Vertretern der zivilen und militärischen Behörden vorgestellt und dann in dem errichteten Ehrenzelt bewirtet. Die Hörbildübertragung besorgte die Firma Radio Maribor, die dann jpäter noch Unterhaltungsmusik durch Schall-plattenübertragung vermittelte. Um 5 Uhr nachmittag erfolgte der Rüchlug. Räch beidersettigem herzlichem Abschied wurden beide Maschinen startklar gemacht. Der „Schöckelfalke" erbebte am gespannten Drahtseil und erhob sich nach einem Rutsch von nur einigen Metern stoh in sein Element, während der „Flamingo" noch einige Meter wette? rollte, um sich dann in den Aether zu erheben. Nach zwei Abschiedsrunden, die von den Anwesenden mtt Begeisterungsrusen aufgenommen wurden, glitt der Schleppzug langsam gegen Norden, um bald darauf in einer Wolke zu verschwinden. Am Flugfelde in Thalerhof landete die Motor-Maschine um 18 Uhr 29 Min. glatt, das Segel-slugzeug zwei Minuten später. 9toch herzlicher Begrüßung durch ihre Fliegerkameraden und Freunde schloß sich im Flughafenrestaurant Matzhold ein Gruppenabend an. „Die Tchützenliesl". Operettenabend des Männergejangvereines. Samstag, den 20. d. M,, geht unter der persönlichen Lettung des l. Chormeisters des Männergesangvereines Herrn Prof. Hermann Frisch im großen Unionsaale die Operette „Die Schützenliesl" in Szene. Näheres in unserer Sonn-tagsfolge. Da sich die Operettenabende des Vereines immer großer Beliebchett erstellen, ist es angezeigt, sich die Karten bereits jetzt bei der Musikalienhand-lung I. Höser zu sichern. Drohbriefe an deutsche Kaufleute. Aus Maribor wird uns berichtet: Seit Dienstag, den 16. d. M. erhalten deutsche Kaufleute mit Schr-ibmaschincnjchrift geschriebene Postkarten, mit welchen sie aufgefordert werden, ihren Familien-namen laut der auf derselben Postkarte vorgeschrie-denen Fassung abzuändern und in ihren Schaufenstern alle Bücher. Zeitschristen usw., die auch nur einen deutschen Tttel tragen, binnen 48 Stunden zu entfernen. Im Weigerungsfalle würden die Ab-sender selbst für die Entfernung sorgen. Unterzeichnet find diese Postkarten „Die harte Hand". Einige Kaufleute, die solche Drohkarten erhielten, sprachen beim Polizeidirektor vor und baten um Schutz, der ihnen uneingeschränkt zugesichert wurde. Die Errichtung des Grenzbahnhofes. Die Frage der Errichtung eines Grenzbahnhoses in Maribor wird in den nächsten Tagen auf einer in Ljubljana bei der Staatsbahndirektion stattfindenden Konferenz, an der jugoslawische und österreichisch« | Bahnsachverständige teilnehmen, geprüft werden. Der Draufelder Brandleger gefatzt? Die Gendarmerie in Haloze verhaftete einen gewissen Rudolf Vaupotic und überstellte ihn dem Mariborer Gerichte. Vaupotic, der drei Brandstiftun-gen eingestanden hat, ist schwer verdächtig, daß er die in der letzten Zeit auf dem Draufelde vorge-fallenen zahlreichen Brände gelegt hat. Im Laufe des Winters sind am Draufelde über hundert Ge-höste abgebrannt. Obwohl die Bauern selbst einen Sicherheitsdienst einrichteten und die Gendarmerie dauernd Posten stand, gelang es nicht, den Brand-itister, der gewaltiges Unheils gestiftet hat, auszu-forschen. Der angerichtete Schaden geht in die Millionen. Wenn Kinder mit Waffen spielen ... In Drajensti vrh verletzte sich der jährige Be-sitzerssohn Simon Prejserl beim Spielen mtt einem geladenen Revolver, der losging, an der Hüfte. Der Knabe wurde ins Mariborer Kranken-haus gebracht. Wasserleiche. In Zlatolicje hat die Drau die stark verweste Leiche einer unbekannten Frau, die schon einigen Wochen im Wasser gelegen sein muß, angeschwemmt. Der Fall^konnte nicht geklärt werden. Die Leiche wurde in St. Ianz an der Drau beigesetzt. Pwi Kino-Kritik. Ein Leser schreibt uns aus Ptuj: Als Antwort auf den Artikel, „Rasa odlicna kinemotografija" im „Veiernik" vom 13. d. M sehe ich mich bemüßigt, dem Schreiber dieses Ar-ttkels einige Aufklärungen zu geben, damit es ihm nicht mehr Kopfzerbrechen mache, warum die Kino-reklame auch in deutscher Sprache gedruckt wird. Bei uns werden fast nur deutsche Tonfilme vorge-führt. Zur Zeit, da der Film noch gedreht wird, liest man in den Zeitungen schon die ersten Kritiken. Interessante Einzelheiten werden bekannt, wodurch das Interesse für den Film bei den Kinobesuchern wachgerufen wird. Dann kommt die Erstaufführung in einer Großstadt: wieder liest man davon, der Name des Filmes bleibt uns im Gedächtnis und . endlich kommt dann derselbe Film auch zu uns. Aber nur wenige würden davon etwas ahnen, wenn die Kinoreklome nicht auch in deutscher Sprache abgefaßt wäre. Haben Sie schon etwas vom Filme „Der Glückszylinder" gehört?? Ich glaube nicht? Aber so heißt der Film „Goldblondes Mädel" (cilinder freie). Wissen Sie, daß der schöne Film „Sturm im Wasserglas"-„Dunajska coettcarka" heißt, oder „Muß man sich gleich scheiden lassen">Zenin greh" betttett wird. „Wie jag' ich's meinem Mann" nennen sie sogar „Ljubezen diktator". Warum wird aus dem Film „Ein blonder Traum" gleich ein „Traum unserer Tage" (Sen nasih dni) gemacht? Unsere Tage find ja jetzt grau, aber nicht blond? Aus dargelegten Gründen sehe ich es als selbst-verständlich an, daß die Kinounternehmer den Film auch mit seinem Originaltttel anpreisen, um eben dadurch einen größeren Erfolg zu erzielen. Beo-grader und Zagreber Blätter bringen gleichfalls den deutschen Titel, was den Schreiber des Ar- tikel» im „Veiernik" sicher beruhigen wird, denn so-lanae die Filmtitel so übersetzt werden, wie bisher, wird auch der best« jugoslawische Staatsbürger nach der deutschen Ankündigung Ausschau halten, um zu wissen, welchen Film er im Kino zu schen bekommt. Wirtschaft u.Bertehr Hopfenbericht au» Halec, vom 15. Mai. Aus Zalec wird uns berichtet: Sett Beginn der verflossenen Woche wechseln häufige Regen mtt laltem Winden, was empfindliche Temparatursenkungen zur Folge hat. Zur rascheren Weiterentwicklung der Hopfenpflanzen wären nunmehr sonnig warme Tage schon sehr nötig. Heute wurden die letzten Partien gut erhaltener 1931-er Hopfen zu Preisen bis Dinar 1800.— für 100 kg aufgekauft. Die noch vorhandenen spärlichen Reste dieses Jahrganges setzen sich nur mehr aus minderen Hopfen zusam-men. Räch älteren Jahrgängen herrscht, trotz viel-facher Bemusterungen, bislang noch nicht Nach-frage. Enquete über die Regelung der Kre-ditverhältnisse. Der beim Handelsministerium eingesetzte Beratungsausschuß für die Regelung des Kreditverkehrs hat dieser Tage in Beograd, Zagreb und Ljubljana eine Enquete durchgeführt und Fach-leute und Interessenten in Kreistagen einvernommen. Die im Laufe dieser Enquete vorgebrachten Pläne und Vorschläge werden vom Ausschuß im Laufe dieser Woche in Beograd geprüft werden. Sport Auswahlspiel Celje: Gaberje Aus den, 'Svsrtvlcitz Fctsenteller treffen sich S o n »-tag. d«n *1. Mai. die Auswahlmannschaften von Celje Stadt und Gaberje-Umgebung. Tas Spiel, das um tS Uhr 3» Minuten beginnt, veranstaltet der hiesige IV. C. und ti iverden daran die besten Spielet aller Vereine des Bereiche» ^«lje-Gaberje leilaehmen. Es wird gewch guten Sport geben, da jede dtr beiden Mannschaften ihren gavM Ehrgeiz daran setzen wird, den Sieg ihrer Gemeinde z» sichern. T aS Treffen wird daher für daS sportliebende Publikum zweifellos groj»e Anziehungskraft haben. Für die Einteilung der Spieler war deren Wohnort bestimmend. Der M. O. hat in seiner letzten Sitzung nach diesem Gesichtspunkte folgenden M a n it-ichaftSanfstellung festgesetzt: Celje - Stadt . Äovrwüek Hojnil (Ai (®tittts> Zuvanc (<£) Prefinger I (®) Stojloviö ! Celje - Umgebung PrimoÄö an (!) Goniel >A> Sorlo (0) Wohlgemut (C) Gobec (O) ÄaliÜ (O) Hrustnit «> Ahtit nicht anerkennen wollte und au« diesem Grunde abtrat, las Spiel wurde vom Schiedsrichter Herrn Janei>5 geleitet. Zuckerbäcker Perfekte Köchin per sofort gesucht. Offerte mit Zeugnisabschriften und Gageansprüchen unter „Jahresstelle 37472" an die Verwaltung des Blattes. Zur Führung einer Beamtenküche wird eine gute und vollkommen selbständige Köchin gesucht, event, auch kinderloses Ehepaar. Entlohnung nach Uebereinkommen. Interessenten mögen ihre Adressen unter Bekanntgabe ihrer bisherigen Beschäftigung an die Verwaltung des Blattes unter ,Selbständig .'57470* bekanntgeben. Offeriere zu den billigsten Preinen Seilerware Hängematten, Tennisnetze, Tornetze, Kinderachaukel, Turnapparate, Federspagat, Seile etc. etc. Ludwig Holze, Seilerei in Odzaci (Dunavska banovina). mit schönen Zeugnissen, sucht Posten neben Stubenmädchen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 37474 Qut erhaltene Tambourier-Maschine wird verkauft. Preis Din 3600.—. Anzufragen bei Amalie Tischler, Maribor, Aleksandrova cesta 19. Am 22. Mai, um 10 Uhr, findet im Oebäude des Javno skladis