Illyrisch es Blatt zum Nutzen und Vergnügen. Nro. !?. Freitag den 25, April 1L19. Flüchtige Bemerkungen auf einer flüchtigen Reise von Laib ach' nach Padua und zurück innerhalb eilf Tagen». Äür Reiselustige ist Laibach ciw sehr gelegener Punkt,. vH" welchem aus man in dcr kürzesten, Zeit und selbst b,ei beschränkten Mitteln in anderes Land lommen und demnach, seinen Gesichtskreis, wenn- auch nur um ein paar Städte,, erweitern kann- Für, die östreichischem Geschichtsforscher möchte, es wohl noch übcrdieß eine,' Bedingung-, ohne welche nicht,, seyn, die Ortö - und' Volksthümlichkcit der Hauptnationen des, Kaiserstaates Wit eigenen Augen zu schauen; denn.es ist die Gegen» Wart eine Tochter der Vergangenheit, und man schließt richtiger,, sieht heller in der letzteren,, hat man die erste scharf ins Auge gefaßt. Wären mit der Erwiesen-heit dieser Wahrheit nur, auch di«,Mittel im Einklänge! Der. Weg von. Laibach nach Tr.i e st macht sich am, wohlfeilsten, und sichersten im Postwagen, denn gar v^el Merkwürdiges liegt, eben ans diesem Wege nicht, Nr denjenigen, welcher den Ursprung der Laib ach bei Qberlaibach, den ahnlichen der Unz bei Planina,, das Verschwinden der letzteren in den Planiner Wie« scn un>>daö Verschwinden der Poik am Eingangein die vielbesuchte und beschriebene, selbst besungene AdclS» bcrger Höhle gesehen, Fellingers Grab zu Adelsberg U"d die neue Scarlicvo-Heilanstalt daselbst besucht hat.. Der kahle Karst mit seiner durchgreifenden Vo? ka ist ebenfalls nicht, sehr.'einladend für gemüthliche 3ußreisen., (Von botanischen oder mineralogischen ist hier nicht die Ncde.) Darum scheint es fast gut, wenn man den Vkg,von Adelsherg, wo die Natur schon ziemlich arm zu werden anfängt, bis nachObtschina durchschläft und sich dann auf einmal von dem großen j Schauspiele überraschen läßt, das wohl schwerlich ir« ' g/'nd' ein gefühlvoller Reisender ohne Nührung von besagter Höhe betrachtet hat. Ach wie groß find deine Werke, 0 Herr! Wie tlcin eure Werke, ihr Menschen! Wie groß aber seyd ihr in euren kleinen Werken! --Dort drüben liegt das Land, Wo. die Citronen blühen ; ^ Hier ringsherum hat Gott den Damm gespannt Aus Fclsemnassen, daß sie nicht entfliehen Des aufgeregten Meeres grause Wellen, Daß machtlos sie am kräft'gen Damm zerschellen. Wer auf der. Höhe von Obtschina nicht Gottes Allmacht anbethen kann,, für den giebt es wenig andere Punkte mehr, wo das Große in der Natur so majestätisch vor die Augen tritt;, und wer bei dem Anblicke ^ Triests und seiner auf kahle Felsen hingezauberten Um- ^ gedungen nicht, an die fortschreitende Bewegung des ' menschlichen Geistes glanbt, der. ist nicht zu heilen, ' Dort in des Meeres fernem Blau> Verschwindet wie ein Punkt der kecke Nachen < Und hier wirft aus. das Ankerthau Ein Mastenreichcr Kiel; Kanonen krachen ' Zum Gruß; denn neuen Vorrath birgt der Bauchs Für fremden und für eigenen Gebrauch; ^ Und triumphirend flattern nun die Flaggen ^^ Der, stolzen Masten um den Nacken. MR Wer entsinnt sich bei diesem Anblicke nichtder Stttlei beiHoraz:^ z Illi rokur el »e« triplex ^ (!ilc» ^ectu» ernt, c^ui lr»lll1oln tru^i ^DD 66 Der Wohlstand hat hier aus einem von "der Na-, tur gleichsam vernachlässigten Felsengebirge ein Paradies geschaffen: ein elender Hundsberg ist zu einem Lustwäldchen umgewandelt, darin < man fü« unüberwindlich b'^t. ^^ vergleiche z. V. Sicbcrs Abhandlung "on den Schwierigkeiten in den Reichsstädten, daS "kichögcsetz ^von 173», wegen der Mißbräuche bei fünften, zu vollziehen. Goßlar, »771. 6. (Fortsetzung folgt.) Zu e m p fe hIe nl »Allgemeine >eut'he Theaterzeitung, auch U ntcrhTaltungSb latt fürKunsi, Lite: «a tu rund geselliges Le bin." Schon dieser Titel verkündet, daß sie alle) entbalte, was dcm Ge? bildeten angenehm und wifftn-swerch seyn kann. IH -erlaube mir nur als Redakteur noch hinzu zu setzen, daZ diese Blätter alle Bühnen in Europa beurtheilen, und verlaßliche Correspondenten darüber besitzen, dass die deutsche Theaterwelt an denselben ein Central Blatt erhalte, und daß im Gedierhe der Literatur, der Kunst und des geselligen Lebens nichts vorkomme, wovon darin nicht Erwähnung geschieht, daß durch eine Anzahl berühmter Mitarbeiter für die schnelle Mittheilung dcr interessantesten Neuigkeiten des Tages sowohl in der Hauptstadt. Wie n< als allen andern Städten gesorgt sey, «nd daß endlich kleine Erzählungen, Romane, Gedicht te, im weiten. Gebiethe dcr Musil und Recensionen über alle Opern, Concerte und Akadcmicen, merkwürdige Erfindungen» anziehende Rciscbeschrcibuugen,Biogravhicen berühm». ter Männer, Luxus ^ und Mode^Nachrichten»-mit Knpfcrn versehen :c. lc. Mufikbeylagen lc'. tc. abwechselnd geliefert werden. Die Schönheit und Ordnung, mit welcher dicse Zeitung wöchentlich drei Mahl in Groß; Quart auf dem schönsten Velinpapier abgedruckt er« scheint, übercrifft alles bisher Gesehene. Man pränumcrirt sich in Wien bei dem Redakteur (Iägcrzeile 5ia neben dem Theater) ganzjährig mit 40 fi. (halbjahrig mit 2a fi.) oo?r sendet, umdc« ^ Weg >u ersparen, nur die Adresse, wo die Zeitung > abgegeben werde« soll, und bekommt durch eigendz 1 hierzu gemiethete Hernmtlägcr jedes Blatt Tag für . Tag ins Haus. ^ Auswärtige wenden sich an die ihnen zunächst liegenden löbl. k. k. P 0 stä m t e r, auch an die -Xe-. daktion selbst, senden die Beträge an d ie l odl. k. k. . Postämter oder an die Redaction ein, bezahlen , halbjährig nur um 4 ff. mehr auf, wofür ih^en diese - 66, Zeitung auch in die entferntesten Orte sammt «llen Kupfern wöchentlich drei Mahl porto frey gesendet wird. Anmerkung^ Ausgezeichneten Köpfen, welche diese viel gelesenen Blätter mit ihren Beiträgen bereichern wollen, wird bekannt, gemacht,,, daß dic Re- - daktion, wo Honorar gefordert wird,, bedeutMld honorire, und daß sie, Einsendungen, von. Schriftstellern ersten. Ranges, mit. sechs Ducaten in. Gold (den gedruckten Bogen, gerechnet), bezahle. Nur originelle Aussätze werden eingerückt. Von dieser Heilung/ welche, das Glück hat, von dem höchsten Hofe gehalten z-u werden,, und so mannichfache- ^Gegenstqnde erhält, daß durch sie die meisten Blätter erspart werden, sind. immer complete Exemplare,, von der ersten Nummer dieses Jahrgangs an, und auch frühere Jahrgänge sammt allen Kupfern zu erhalten, wenn auch einige Pränumerantin später eintrete»!, sollten». N o m, vom 17., Jänner, Am 9. Jänner wurde in dem Vncavations/.Be-zirk der Herzoginn von D.cvonshire unweit der daselbst ausgcgrabenen Säule des Phol'as ein. äußerst wichtiger neuer Fund gemacht.. In, der That, lst, dieser, sowohl für die Geschichte als für, das Studiumbes, Alterthums von dem größten Interesse. Er, besteht-'in einem, sehr großen Stück der, ^»U douäuluru« aus Her Zeit des 'w,«iten Pumschen Kriegs und zwar im Anfange desselben. Daö Stück enthalt 18 Zeilen, alle sehr. leserlich mit großen, Buchstaben und gut erhalten. Nur. an. den ersten obern Zeilen, fehlen am Anfangs einige Buchstaben, Man^ findet, unter anderen auf demselben auch den, Namen, des. ConsulS. Flamimps mit der Bemerkung. Obiil, »ä> ^.»cuiu/i ra-lnenvnd, und' gleichfalls entdeckt.' man. darauf den-Mamei eines in damaliger Zeit- ernanntem Diktators,, oer, weder in Lwjus noch >n. irgend einem andern, Schriftsteller, genannt, wird- Auch. v.ersicherte.' mich Herr Niby, daß, noch ankere, unbekannte Nomen. darauf stünden. Selbst- sah ich, bis,, jetzt daZ., Stück, Uvch. nicht/ aber obengcnannier, glaubwürdiger. An» z,g»«,, der Überhaupt »m sehr ftvt'L^ Mann und. als Herausgeber des Vasi und Überseher des Pausa-nias rühmlich gekannt ist, und aus dessen Munde ich dieß alles habe, war so glücklich, es in Augen-schein genommen und mit Aufmerksamkeit betrachtet zu haben. Der Abbate F c a, der seiner sonderbaren von ihm aufgeworfenen Hypothesen halber mit allen Alterthumskenncrn hier in Streit uud Hader lebt, aber Aufseher des Gouvernements bey neuen Ent> d.eckungen auf dem ^olum Nolnanuni oder t^»>n^a Vac> cina, ist, hat sich,, obgleich der Fund in einer Privat-Encav.ation. geschah, bei 2lbwesenheit der Herzoginn von Devonshicre und ohne.Wissen ihres Antiquars, des, verdienstvollen. Schweden Akte r blad, die Frei> heit genommen, obgedachtes Stück in Verwahrung zu nehmen, wogegen Hr. Akkerblad wahrschein? lich wohl protestiren, wird.. W a^ m n l g f a l t ig k e i t e n. In', Ceylon verfährt man^ mit den Schuldnern auf folgende,Art: Man entkleidet sie zuerst und bewacht sie in.diesemZustnnde cineZeitlang, Beharrt derIchuldner^ d.nauf/ nicht zu zahlen,'so bindet man ihm einen großen Stein, auf den Rücken? und er muß ihn so lange tragen,. bis er bezahlt hat.. Hilft auch das. nicht, so befestiget man, ihm Dornen zwischen die Beine, und zulehl> wenn keine Strafe fruchten, will, erklärt, der Gläubiger,, daß er sich vergiften wolle, wenn er seine Förde-rung nicht bezahlt erhalte, und wenn diese Drohung in Erfüllung geht, muß derSchnldner als Ursache a« des Älwbigers Tode, sein Leben dem Leben des Glä'U' bigers auch zum Opfer bringen., Wenn der König von, Monomotapa niest, ft Z^' der Ruf deZ Glückwunsches von Gemach zum Gemache bis.in dic Stadt, wo alles dem Könige das Sprüche lein:-. „3nr Gesundheit!" laut zuruft,, und sich seines« Wohlseyns erfreut. Bei^ der Krönung des Kaisers, von Abyssinien^ stellt man ein-Gcfaß «oll Erde und einen Todrenkopf, vor ihn, umihn an seine Mensch- und Sterblichkeit zu.erinnern, von der ihn kein Thfvn und tem? Krone schützen können.