^»K 3. Samstag a»n 4. Jänner 585» Die „Laibacher Zeitung" erscheint, »lit Ausnahme der So»»- und Fciert.ige, täglich, uno lostet sammt den Beilagen im Comptoir ganzjährig li si., halbjähri., .'» il "tN fr mit Kreuzband im Comptoir gan^ährig 12 fi., ha! bjä h rig N fl. Fnr die Zustellung ins Hans sind halbjährig ^0 kr, mehi zil ennichten. Mit der Vost vo'rto-frei ganzjährig, unter Kreuzband mid gedruckter Adresse 17» st., halbjährig 7 ft. 30 fr. — In scration sgebiih r snr eine Spalten^.üe oc>er den Nanm d.rse kr. für eine jedesmalige Einschaltung hinzu ;u rechnen. l ! / - Aemtlicher Theil HUach dem Resultate der Stimmenzählung aus Anlaß der Wahl zur Handels« und Gcwerbekammcr in Kram, sind folgende Herren laut relativer Stin,. menmehrheit als Mitglieder oder Ersatzmänner der, selben gewählt anzusehen, als: Mitglicdcr der Ha n d e l s<-S ec t i o n. Baumgartner Johann in Laibach 47 Stimmen Luckmann Lambert » 44 » Mühleifen Ioh. Nep. » 37 » Holzer Carl C. « 34 » Heimann Gustav „ 26 „ Kranz Carl » 24 » Aichholzcr Joseph » 21 » Welsch I. F. « 2l » Ersatzmänner: Hudovernig Primus in Laibach 23 Stimmen Maurer Florian „ 2l ,, Püchler Benjamin ., 18 „ Bernbacher Joseph ,> 17 „ Mitglieder der G ewer bs. Sc ct i o n Samaffl, Anton in Laibach 74 Stimmen Czerm) Antoi, „ <;i ^ Koschier Johann » 63 » Blasnik Joseph „ 63 » Pauer Johann ^ 43 >, Krenner Franz „ 42 » E rsatz m ä nn cr: Ianesch Johann in Laibach 5 4 Stimmen Mayr Joseph .. 40 Perlkß Joseph » 40 » M o n t a n - I n d u st r ie, zur Handels-Gcwerbs-Section gehörig. Mitglieder: Nuard Victor in Sava l7 Stimmen Netzer Carl in Neumarktl l7 „ l>L. Bei gleicher Anzahl dcr Stimmen wird das Los den Ausschlag geben. Ersa tzman n : Alphons Freih.v. Zois in Laibach 9 Stimmen. Es wird von der einzuholenden Erklärung der Gerantcn abhängen, ob diese Wahl als definitive zu gelten habe, oder ob an die Stelle der etwa Ab. lehnenden ihre nächst Gewählten nach relativer Stimmenmehrheit, gemäß drm prov. Gesetze vom 26. März 1850, hlezu zu berufen seyen. Von der W.ihlcommisswn zur Errichtung einer Handelö- und Gewerbckammcr. Laibach, den 3. Jänner 185 l. Seine Majestät der Kaiser haben mit a. h. Entschließung vom 29. December v. I,, den Ches der Civiiscction bei dem lomb. venet. General Gouvernement, Michael Grafen Strassoldo, zum Statthalter in der Lomvardie, und den Kreispräsi-dentel, von Trient und dermaligen Leiter der vene-tianischen Statthalterei, Georg Ritter v. Tog gen. bürg, zum Statthalter im Venctianischen allergnä-digst zu ernennen geruht. Seine k. k. Majestät haben über Antrag des Ministers des Cultus und Unterrichtes mit a. H. Entschließung vom 12. December 1850. die Errichtung einer besonderen Professur für gerichtliche Arznei- kunde an dcr chirurgischen Lehranstalt zu Lemberg zu bewilligen, und dieses Lehramt dem Dr. Franz Gat scher, dermalen Plivaldocenten der Staats-arzncikunde an der Wiener Uin'vers.tät, allergnädigst zu verleihen geruht, Se. Majestät haben mit a. H. Entschließung vom 18. Dec. v.J., den gliechisch'katholischl'n Pfarrer zu St. Barbara in Wien, Dr. Spirioion L i t- , winowicz, und den Vorsteher dcr geistlichen Cor-rcctionsanstalt zu Lcmberg, Joseph Telichowski, zu Ehrendomherren an dem Ltmbcrger griechisch katholischen Mttropolitancapitel allergnädigst zu crnen-nen geruht. Die bci dem k. k. Finanzministerium erledigten systcmisirten Ministerial. Concipistenstillen sind den überzähligen Concipistcn dieses Ministeriums, Leopold j Freiherrn v, P l e u, Albert Zicgler und Nudolph v. Friedens els, den Cameral-Bezirks-Colmnissä-rcn Carl Wessely, Joseph Weiß, Wilh. Krisch.-ker und Marti" Frank, dann dcn Conceptsad-iuncten des k. k. Finanzministeriums, Ioh. M asch-ka, Carl Hamppe und Julius Edl. v. Schr cy-b e r verliehen worden. Der Minister des Innern hat den Bezirl'scom-missär erster Classe, Anton Helfcrl, zu„, Kreis-rathe zweiter Classe; den Concipiste», dcr Prager Kreisregierung, Eduard Gayer Freiherrn v. Ehre n b e r g , zum Bczirk^ommissär erster Classe; dann den im Stande dcr Disponibilität besindlichcn ehemaligen zweiten Krciscommissär, Dr. Joseph Suhr, zum Concipisten zweiter Classe bci dcr Prager Kreisregicrung ernannt. Nichtamtlicher Theil. Eorrefpoudenzeu Mailand, 3!. Deceinber. — c!. ^V. — Unser bisherige Statthalter, Fürst Carl Schwarzenberg, scheint uns denn doch in den nächsten Tagen verlassen zu wollen, denn schon sollm die Vcrbereitungen für seine Abreise getroffen seyn; anstatt dessen wird Graf Giulay in Bälde das Mi-litär-Commanoo übernehme,,. Wem aber die obere Leitung dcr Civil'Angclegcnheiten anvertraut werden rvird, ist uns bis zur Stunde noch unbekannt, man nennt den Grafen Strassoldo. *) Die Commission sur die Staatsprüfungen ist bereits gebildet, lmd dürste mit'Anfang dis kommenden Jahres in Aclivitat treten; Präsidenten derselben sind für das politische F Holstein von österreichischen und preußischen Truppen gemeinschaftlich durchgeführt werden. Die hierauf Bezug nehmende Uedereinkunft beider Mächte soll bereits m»lerzeichnct und vom General Mensdorf nach Dresden gebracht worden seyn. — — Die Uebernahme der Krakau - schlcsischen Bahn von Sei« Oesterreichs dürfte im nächsten Jahre den Bau eilnr Flügclbahn zur Folge haben, die Bochnia mit Krakau verbindet, wodurch die di. recte Verbindung zwischen Wien und Nochnia hergestellt, und eine Verlängerung der Bahnstrecke nach Lemberg und Brody ermögkcht würde. Bekanntlich beträgt die Strecke von Krakau in die Steinsalz' werke Bothnia's nur einigt Stunden. — Die Wiener Harrdelskammer wurde am 28 Dec. von dem Hrn. Statthalter v. Emminger feierlich constituirt. — Um den neu constituirten Gemeinden jede mögliche Hilse angedeihen zu lassen, hat das Mini, sterium des Innern eine leicht faßliche Anleitung zur Verwaltung des Gemeinde.Vermögens durch die Statthaltereien veröffentlichen lassen, welche zunächst für kleinere Gemeinden bestimmt ist, dle mit ihrer neuen Stellung noch unvertraut einer Instruction nicht entbehren können, die sie über ihr Thun und Lassen in einer der wichtigsten Gemeinde-Angelegenheiten belehrt. Jede Gemeinde ist mit «inem Exemplare ditses Leitfadens bttheilt worden. — Dem Vernehmen nach wird in der Gene-ralversammlung der Nalionalbank der Antrag auf Niedersetzung eines besonderen, unparteiischen Comi, t«s zur Revision dcr Gebarung des BankInstitu-tls gestellt werd««. Auch im verflossenen Jahre kam »in derlei Antrag vor, blieb a>'er in sehr großer Minorität, daher unausgeführt. Wegen Bestim.-mung der Bankdividende ist, wie wir hören, die Frage nach offen. Im Finanzministerium werden die Vorarbeiten wegen Regelung unserer entwehrtetcn Valuta ohne eine Unterbrechung fortgesetzt; ein definitiver Be-schluß ist übrigens in di.ser Beziehung noch nicht erfolgt. — In dem Orte Buchberg bei ^inz kam der traurige Fall einer Volksiustiz abermals vor. Dem dortigen Bauer Joseph Weiß wurden nämlich in der Nacht vom 17. zum l8. d. M., nach Ausbiegung eines Fensters, Effecten von nicht unbcdeutm. dem Werthe gestohlen. Am »8. Nachmittags hörte eine Gensd'armcrie-Patrouille in dem bei Buchberg gelegenen Walde ein Hilfsgeschrei, eilte demselben nach und traf eine größere Zahl von Einwohnern aus Buchberg, welche einen Mann, der sich Hofbauer nannte, und der mit Stricken an einen Baum festgebunden war, in unmenschlicher Weise mißhan-delten, weil derselbe überwiesen war, den erwähnten Diebstahl verübt zu haben. Die Mißhandlung wurde sogleich eingestellt, Hosbauer verhaftet und die gerichtliche Untersuchung dieses Vorfalls wegen eingeleitet. * Verona, 28. December. Gestern traf von Wien die Bestätigung dcr pachtweisen Uebernahme der Erbauung der von Verona nach Brescia führen« den Eisenbahnstrecke ein. Es ist dieß die vierte Strecke, welche im Laufe des Iahns l850 durch den Herrn Handelsminister approbirt worden ist Der Ingenieur Canzio Canzi von Mailand, welcher bereits den Eisenbahndau noch Com» geleitet hatte, ward sofort mit dem Telegraphen nach Verona zur Unterzeichnung des betreffenden Vertrages geladen Die Arbeiten werden unrerwcilt in Angriff genommen werden. Mailand. 23. December. Mehrere Fabriks. Unternehmer aus den Provinzen Mailand, Como, Bergamo und Pavia, namentlich solche, welche sich mit Seide beschäftigen, haben ein Rundschreiben an die betreffende Handelskammer dcr lomb.'venctiani-schen Provinzen ergehen lassen, worin sie dieselbe auffordern, mit Hilfe der ihnen zu Gebote stehenden Fonds, juüge, fähige Leute zur Londoner Industrie-Ausstellungzusenden, um dort die exponirten Seidenwaren durch den Augenschein kennen zu lernen und die Gelegenheit zu Verbesserungen in diesem heimi schcn Industriezweige an Ort und Stelle wahrzu. nehmen. — Das Conscriptionsgeschäst geht in allen Provinzen des lomb.-vmet. Königreichs in größter Ordnung und mit außerordentlicher Raschhcit vor sich. Nebst den politischen Behörden verdienen auch die Gemeindevorsteher alles Lob, welche dieses wichtige Geschäft mil besonderen, Eifer vor sich gehen lassen. Man hat die Wahrnehmung gemacht, daß viele Leute aus besseren Ständen, welche durch ihr Vermögen in den Stand gcfttzt sind, sich loszukaufen, gleichwohl es vorziehen, in die Dienste der k. k. Armee zu treten. Deutschland. Berlin. 29. December. Für Anhalt-Bcrnburg wcrden in der Kürze mehrere Hunderttausend Thaler neuer Cassen Anweisungen emittirt wcrden. Der Druck derselben wird hier in Berlin unter Aussicht eines bernburg'schen Regierungs - Bevollmächtigten vollzogen. Kassel, 27. December. Se. königl. Hoheit der Churfürst ist so eben hier eingetroffen. Sämmtliche hier anwesende k. k. österreichische, k. preußische, k, baierische und churfürstlich hessische Truppen waren in großer Parade aufgestellt und desilirtcn vor dem Churfürsten. Die beiden Herren Commissaricn, alle Behörden und die Offiziere der vorbemerkt, n Trup-penabtheilungen wurden von Sr. königl. Hoheit empfangen. Gestern Nachmittag zwischen l und 2 Uhr rückten churhessische Truppen unter einem ungeheuren Men» schenandrange und donnerndem Hurrah des Volkes wieder in Kassel ein, wobei die Mnsikcorps des österr. Jäger-Bataillons, des preußischen Insanterie'Batail-lons und der baierischen Truppen mitwirkten. Der Einzug fand in folgender Weise Statt: An der teln des Zuges ritten zum Frankfurter Thore herein zwei Husaren vom Churfürst < Husaren - Regiment-Weiterhin folgten sechs Mann von demselben Regi« mcnte, die Generalität und das österreichische Mnsik-corps, dann das chursürstl. Husaren-Regiment mit seiner Musik, weiter das Musikcorps des preußischen Infanterie - Bataillons , hierauf eine Batterie Artillerie, an welche sich das baierische Musikcorps schloß, und endlich das Garde»Regiment mit seiner tttff. lichen Musik. InVtvraclaW, 22. December. In diesen Ta^ gen ist durch die königliche Regierung, zu Vromberg dem hiesigen Kreisgericht ein Schreiben zugeschickt worden, demzufolge Rußland vorläufig die Ausliefe' rung der Pferde, Waffen ?c, der liier inhastirten Tfcherkessen verlangt. Daraus läßt sich wohl schliß ßen, daß Rußland auch dalo die Personen zurückfordern und sich keinesweges mit deren Sachen be-gnügen wird. Die Tscherkessm versichern indeß, es sey Alles, was sie mit über die Gränz? gebracht, ihr Eigenthum, an das Rußland keinen rechtlichen Anspruch habe. Großbritannien und Irland. London, 27. December. Der einzige noch lebende Seemann, der mit Cook die Reife um die Welt gemacht hat, lebt in einem Alter von > 00 Iah. ren jetzt im bittersten Elende. Er ist im Jahre l75l in New-Vork geboren, also noch zur Zeit, wo New-Vork brittischer Boden war. Während seiner Dienstlaufbahn von l?73 bis «827 machte er 42 See« und Landgefechtc mit und erhielt 21 Wunden. Er war m',t Cook am Lande, als dieser auf Orohyhee er-mordet wurde, diente auf dem Sovereign de! Teneriffa, wo Nelson den Arm verlor, und war auf dem Bellet ophon >8l5, als Napoleon nach Helena übergeschisst wurde. So war dieser Mann merkwürdiger Weise Augenzeuge von den großartigsten Momenten in dcr neusten Geschichte Englands, und jetzt läßt England den loojährigm Mann ohne Unterstützung. Warum? Weil er sich im Jahre 1798 bei einer SchiffsMtutcrci betheiligte, und deßhalb schon damals jeden Anspruchs auf Pensionirung verlustig erklärt wurde. Es ist dieß doppelt grau. fam, wenn man bedenkt, daß der alte Matrose noch nach diesem Disciplinar-Vergehen am Nil, bei Ko, penhagen und bei Trafalgar focht. Sein Name ist John Beannitte Walsh Wade. China. Die letzte Post aus China bringt ein höchst seltsames Document chinesischer Polemik gegen das Christenthum, und zwar eine Proclamation des Prä-fetten Wan, im Departement Kia ying.chau, in der Provinz Canton. Der Anlaß hiezu war folgender: Die Tochtrr eines chinesischen Christen in dem bezeichneten Departement heiralhele einen Heiden. Die Familie desselben, entrüstet über die Bestrebungen der Frau, um ihn zu bekehren, oder überhaupt aus Haß gegen die fremde Lehre, wußte den Pra'fecten Wan so sehr anzufeuern, daß er das Signal zu einer neuen Christtnverfolgulig gab, wobei Kirchen zerstört und einige Christen eingekerkert wurden. Das Signal zu dieser Verfolgung wai die erwähnte Proclamation, die wie bercits erwähnt, eine förmliche negirende Kritik des Christenthums ist. Zu ausgedehnt, um sie hier mitzutheilen, wollen wir zur Probe und alS Euriosum fegende Stelle daraus ausziehen: »Es ist bekannt, daß unter allen Nationen jenseits des Meeres keine so sehr an den Herrn des Himmels (Christus) glaubt, als Deutschland, und dennoch entbehren dessen Einwohner aller gesellschaftlichen und politischen Bande; seine Macht ist im Verfall, sein Gebiet ist mehr als ein Mal getheilt worden. Warum hat Deutschland kein Glück, wenn es an den Herrn 1» des Himmels glaubl? Unttr den Ländern, die nicht an den Hell,, tcs Himmels glauben, kann sich keines mit Japan vergleichen. Am Quai feines Hafens, der den Fremden offen steht, ist ein Crucifix einge-graben, und jeder Kaufmann, der hinkommt, und beim Ausschiffen dieses Bittniß nicht sogleich mit Fußen tritt, wird sogleich enthauptet, lim den andern als Beispiel zu dienen. Noch mehr, am Thore der Stadt ist unter der Schwelle ein Bildniß Jesu ein-gegraben, damit es jeden Tag mit Füßen getreten werde; und dennoch dauert diesis Reich schon 2000 Jahre. Warum hat der Herr des Himmels über dasselbe nicht eine schauderhafte Züchtigung verhängt? Dieses beweist, daß die angebliche Macht, glücklich oder unglücklich zu machen, cine unbegründete Fabel ist" In solchem Tone und mit ähnlichen Argumen-ten ist die g>;nze Proclamation abgefaßt, die aber vom französischen Bevollmächtigten in China, M. Fort Nouen, bereits dem Gouverneur von CalUon, Seu, nebst einer Aufforderung zur Satisfaction zugesandt worden ist. Dieser hat auch schon einen französischen Missionär aus dem Kerker befreien lassen, zur Rückstellung der Kirchengeräthe Befehl gegeben, und versprochen, den Präfccten Wan zur Rechenschaft zu ziehen. Neues und Neuestes. Dresden, 29. December. Das Einvernehmen der Vertreter der beiden deutschen Großmächte hat «tz bereits möglich gemacht, daß schon in den nächsten Conferenzcn eine gemeinsame Proposition eingebracht werden wird, welche folgende Grundsätze trägt: Es wird ein weiterer Nundesrath aus den sämmtlichen souveränen Regierungen, und ein engerer aus denen Oesterreichs und Preußens und den ehemaligen Churhäuscrn gebildet, von welchen der erstere die Legislative und der letztere die Regie-rungsgewalt, welche aber auch den Vorschlag und die Bearbeitung der Gesetze in sich begreift, erhält. Im letzteren fühit nun Preußen den Vorsitz, wäh-rend Oesterreich mit der Executive betraut wird. Kiel, 29. December. Heute traf der österreichische Oberst Baron v. Gabelcnz directe von Dresden hier ein, und ist der Ucderlninger von Depeschen für die Statthalterschaft, welche in Dresden gemeinschaftlich von dem preußischen und österreichischen Ministerpräsidenten in Uebereinkunst ausgefertigt worden seyn sollen. Sind wir recht unterrichtet, so beziehen sich dieselben auf die, nach dem Friedenstractate vom 2. Juli festgestellten Bcdingun.-gen: Zurückziehen der Armee aus Schleswig, Nc-ducirung derselben bis auf ein Dritthcil ihrer jetzigen Stärke, ur»d Anerkennung der monarchischen Autorität in Holstein. Der Oberst soll von der Statthalterschaft eine letzte und bestimmte Antwort verlangen, ob sie auf die genannten Propositioncn einzugehen geneigt sey oder nicht; für den letzteren Fall ist eine Execution von Bundestnippen bereits in Aussicht gestellt. Telegraphische Depeschen. 7" ^agliari, 26. Dec. Dem Vernehmen nach «st die britische Flotte nach Spezia gesegelt. Ein (5avallclle.Negi.nent machte kürzlich einen Strcifzug nach dem Innern der I„sei Sardinien, und nahm eine große Zahl von gemeingefährlichen Individuen gefangen, was ernsten Eindruck auf die Bevölkerung machte. — Florenz, 2«. Dec. Das Ministerium ver. öffentlicht das Budget für 185! sammt dem Geneh-migungsdecrete des Großherzogs. Die Einnahme ist mit 35,234.900, die Ausgabe mit 35.l98.900 Paoli bemessen. — Turin, 28. December. Der Secretar der sardlnischen Gesandtschaft zu Florenz, Marquis Vil. laros, ist wegen regierungsfeindlichen Tendenzen und bewiesenen Ungehorsams semes Postens entsetzt worden. Dem Vernehmen nach hätte sich das.Bureau der Kammer gegen die Annahme des mit Frankreich abgeschlossenen Tractats in Betreff des literarischcn Eigenthums ausgesprochen. — Modenl», 28. December, Zur Deckung des Deficits wird die Grundsteuer jahrlich um ein Sechstel erhöht. — Nom, 25. December. Der heilige Vater hat aus seiner Privatchatulle 25.000 Scudi zur Nest^ulirung der Paulskicche gewidmet. — Kassel, 3l. December. Das Corps des FML. Legedttsch hat gestern seinen Marsch von Fulda angetreten, und wird sich über Fritzlar, Kassel und Karlshafen in zwei Colonncn bewegen. Holstein wird als das Ziel dcs Marsches bezeichnet. — Brüssel, 29. Dec. Der «Moniteur« pu-blicirt das Gesetz, welches die Negierung ermächtigt, nach dem Gesetz vom 3l. März »847 den legalen Cours der seitdem ausgemünzten l 4,600 000 Fr. in Goldstücken aufzuheben. Für die Einlösung zum Nennwcrthe wird bei den königl. C.'ssen ein Termin bestimmt werden. Fremde Goldmünzen treten sofort außer Cours. Feni lletsn. Theater. Am Neujahrstage »Unter der Erde.« Original-Charakterbild (?) von Elmar, Mustk von Supp»>. — Das erste nach dem neuen Theatergesetz behandelte Stück. Obwohl ich bereits im politischen Theile dieses Blattes meine Auffassung dcs neuen Theatcrgesctzcs dargelegt habe, fo glaube ich dennoch bei Beurtheilung des ersten Stückts meine Ansichten etwas ge, nauer zu entwickeln; denn sollten—w^s zwar nicht zu erwarten ist — die Herren Beirälhe und Rccen-j sent nicht stets Einerlei Ansicht seyn, so ist doch noth. wendig, daß ich gleichsam mein Programm veröffentliche , nach welchem ich dramatische Producte beur-th»ile. Mein Streben wird fortwahrend seyn, vom streng literarischen, ästhetischen Standpuncte auszu' gchcn, und nach dem Geiste dcs neucn Gesetzes meine Anforderungen an die Herrn Beurtheiler zu stellen. Die Stellung eines Recensenten ist. immer, und jetzt mehr als früher, mehr mit Dornen als mit Rosen besäet, doch entschädiget dafür das angenehme Bc, wußtseyn, zur Hebung der Volksbildung, zlir Läuterung des Kunstgeschmackes und zur Weckung und Belebung des Kunstsinnes auch sein Schärstein bei' zutragen, und von diesem GesichtZpuncte betrachtet, muß man auch den Muth besitzen, srei und offen jedesmal und gegen Jedermann seine literarische An sicht auszusprechcn. Man muß sich des leitenden Princips, nach welchem man den Maßstab zur Be-urtheilung bestimmen will. vollkommen und klar bewußt seyn -, nur dann wird weder angstliche Eng-Herzigkeit noch unvorsichtige Oberflächlichkeit das Sclpter führen. Als Grundlagen einer umfassenderen dramaturgischen Bildung betrachte ich die dramatischen Schriften der ausgezeichneten Kritiker Deutschlands: Lessing, Schlegel, Ticck, Borne, Ncllstab. Rötscher, welche von verschiedenen Seiten wahrhast Großartiges auf diesem Felde geliefert haben; und wahrend ich mir einerseits diese Muster als Vorbilder stellc, glaube ich gegen den Geist des Gesetzes vom 25-Nov. l8 50 durchaus nicht zu verstoßen, wenn ich die Ansicht ausspreche, daß jeder rechtliche Mann, welchem wahrhafte Volksbildung nicht leeres Formel., spiel ist, und der sich von dem vorübergehenden Geschmacke herrschender Mode nicbt bestechen läßt, die Grundzüge jener kritischen Anforderungen mit unserem Gesetze dem Wesentlichsten nach in Einklang bringen kann. — Deßhalb kann man aber auch von den, vom Hrn. Statthalter ernannten Beiräthen mit vollem Rechte verlangen, daß sie das Theater stets als das< jenige betrachten, als was es der ministerielle Vor-trag betrachtet, als «wichtigen Hebel der Volksbil-bildung," und daß sie noch nicht den Anforderungen des Gesetzes entsprochen haben, wenn sie nur sogenannte politische Witze oder politische Couplets w,g.-streicken ; es gibt leider unter den Possen der Gegenwart Auswüchse, die ohne politischer Anspielungen durch Trivialitäten den Kunstgeschmack dcs Volkes noch mehr verderben, und auf die Volksbildung noch mehr störend einwirken, als politische Possen. Dic Zeilen, wo der Hans Wurst auf der deutschen Bühne dominirte, sind, Gott Lob! durch Gryphuis zu Grabe getragen worden; man beschwöre seinen Geist nicht neuerdings auf die Bretter, nur damit das Zwerchfell der minder gebildeten Zusehet erschüttert werde. Oder sollen abgeschmackte, lappische Liedchen von alten und jungen Herren, von alten und jungen Ccquttten, von Backenbärten, Senntagskllidern und vom Versatzamte die Stelle der mit Recht exilirten politischen Couplets ersetzen? Besser gar nichts, als fades Zeug, als bei Haaren herbeigezogene Witze, die man bisweilen als wahrhafte Pasquille anf den menschlichen Verstand erklären kaun. Ich bcdaurc nur den (Hcsangskomi, ker, der nicht selten am letzten Tage neu? Couplets machen müßte, da ihm andere gestlichcn wurden, und er bemüßigt ist, seine poetischen Funken in aller Eile zusammen zu raffen, um ein unschädliches Liedchen zu verfassen, wozu er sicherlich kaum einen geeigneten Stoff findet; und besitzt er nicht die Gabe, selbst zu dichten, wie dann? Ich aber wiederhole: besser gar nicht gesungen, als läppisches Zeug gesungen! Es gibt ferner Possen, die ganz gewichen werden sollten; denn nur auf solche Weise wird die Armee der modernen Poffensabrikanten und Geschmacksverdreher vom Felde der dramatischen Lite. ratur entfernt — was nur ein Glück wäre —, oder sie wird blmüßiget seyn, mehr Studium auf die Sache zu legen, und mit Fleiß sie auszuarbeiten. Besser wenige aber gute, als viele und schlechte Possen Wird diesem herrschenden Unwesen nicht gtstcuert , so wcrden wir, statt der jetzigen politischen Mißgeburten, alte Hannswurstiaden auf der Bühne sehen; und was wäle dabei gewonnen? W!rd die Volksbildung gehoben? Man müßte einen solchen Tausch nur bedauern, da wir aus dem Negm in die Traufe kämen. Dieß nnine Ansicht über Beur-th eilung der Possen; über Lust- und Schauspiel ein anderes Mal. Odgenannte Posse gehört nach meiner Mei. nung, seinem größeren Theile nach, so ziemlich in das Bereich derjenigen, die würdig an der Seite des Hanns-Wurstes vom vorige,, Jahrhunderte stehen würden. Ich glaube nicht zu irren, wenn ich den Ausspruch thue, daß man nicht daraus sehen wird, wie viel die Herren Beirathe streichen, sondern was sie streichen. Hätten sie die Posse nach lite-rarischen Grundzügen beurtheilt, so wäre sie sicherlich auf nichts zusammengeschrumpft; nach politischen Grundzügen aber haben sie nur Theile der Couplets gestrichen, worfür wir neue hörten, welche wahrscheinlich der brave Komiker Hr. Stidl syll. componirt haben dürfte. Wie viele Possen wcrden wohl, wenn man die politischen An-spicgelungen und Couplets — diese einzigen Oasen in der gedehnten Gedankenwüste — weggestrichen haben wird, als ein langweiliges Nichts dastehen, und nur Spieler werden durch die Sprünge und Carrikaturen in Anzug, Mimik, Declamation und Action den Beifall der minder Gebildeten zu erHaschen suchen. Hier fallt mir ein: die Uebertreibung der ersten und zweiten Scene des ersten Actes, das Car« rikaturbild des Duettes im zweiten Acte, der Millio. när, der im zweiten Acte mit vollem Munde und einem Stück Fleisch in der Hand (!!) auf die Bühne kommt. Soll das zur Hebung der Volksbildung beitragend — Die Grundidee des Stückes ist gut, aber wie ist deren Durchführung! Nur das vom Herrn Seidl 5«„. vorgetragene Lieb: «der Mensch soll nicht hassen :c.," kann gut genannt wer' den. Frl. Hcl. Blascl soll nicht mit einen, Maurerpinsel die Farben auftragen, damit das Charak-lergemälbe schärfer hervortritt. Uebertreibungen, wie sie fast bei den meisten Darstellern an diesem Abende vorkommen, sind nur geeignet, Widerwillen zu erregen. Dr-. V. F. Klun. Verleger. Ign. v. Kleinmayr und Fedor Vamberg. Verantwortlicher Herausgeber: Ign. Alois v. Kleinmayr Telegraphischer (lours « Vericht der Staatspapiere vom ,";. Jänner 185 l. Staatsschnldverschr,ibungen zu 5 M. (in EM.) 95 l/2 detto ., ^«/l „ „ 8Ä5/fs», . O»lb. 15l 2Mon.'.t Varis, für 300 Fralt. Ac,io. fremden-Hn.zeige der hier 2lugeko»»>neuen nud Abgereisten Den 29. December 1850. Hs. Fall0l?ich, Pn'oatier,— u. Hi. Doinesti, Han-delsm.: beide von Wien »ach Tli^st, — Hr. Ale.-xandcr Kaiic, ?ldol?cat, ron 3/g'ain. — H^. Ioh. Da Vico, Priister; — H5. Peter Da Vicc», ?ldvocat; — Hr. Nicolaus Biajcovlch, Schiff^capilcin; — Hi'. Appert, Privatier, — u. Hr. Adolph Einst, k. k. Beamte; alle 5 von Ti'iest nach Wien. — Hi'. Kiispei', Handelslnaim, nach Cilli. Den 30. H>'. Franz Schinekal, Privatier, von Gratz nach Trlest. — Dr. Iardan, Piivatier, von Wien »ach Villach. — Hr. Fribeis; — Hr. Rucca; — u Hr. Cchen ; alle 2 Privatiers; — H". Stett, .__ u. Hr. Thilniann, beide Neniieis; — Hr. For- nel, engl. Offizier,—u. Fr. r>. Cornig, Sectionschefs-Gattin; alle 7 von Wien nach Tuest. Den 3!. Hr. Bar. v. Paiilini; — Hr. Dachs,— »,. Hr. Knap i alle 3 Privatiers; — n. Hr. Siniota, Handel^m.; alle 4 von Wien nach Trieft. — Hr. Le?i , HandelSn,., vcn Wien nach Udine. — Hr. Eduard Didaini, Privatier; — u. Hr. Abraham Ro-henbanm , Handelsm,; — beii'e von Trieft nach Wien. — Hl'. Joseph Hick, Fabliks «'Inhaber, oon Wie» nach Gumpoldök.i'chen. Verzeichniß der hier Verstorbenen. Den 26. December. Georg Bi^jak, Z'nuneilNlNn,, a!t Ü6 Jahre, in, Cioil'Spical Nr. l, a>, der Wassersuchr. Den 27. Dem Johann Ieschan;, Verfehl nngs.-steller.?lnfsehel', sein Kind weiblichen Geschlechtes, alt ^ Stunde, n.'thg,tallfr, in der St. Peters-Vorftadt Nr. 56, an Schwäche — Dem Mathias Streße,-, Taglöhne,', sein Kind Franziska, a!t 2 I'hre, i» der Krakau-Voiftadt Nr. 74, an der Gehirnhöhleinvasscr.-, flicht. ^_ Deni Johann Pokorn, Fabrikslischler, sein Kind Alois, alt 6 Monate, in der St. Petll'S.-Vor? stadt Ni'. 33 , an Convnliioliel,. Den 28- Joseph Pittcnbach, kaidachei' Findling, alt 7 Monate, in der Sradc 3ir. Z8, am Zehrfi.>ber. Den 2c). Maiia Marki'tsch, Inftitnt^arlne, alt 86 Jahre, i» der Stadt Nr. 86 , am Zehrfirber. Den 30. Johann Iei'meu , Taqlohner, alt 62 Jahre, i>, der Polana-Vorstadt Nl'. 8l , — nnd Joseph Paik, Bäckergeselle, alt 3? Jahre, im Ciril.-Spital Nr. l, beide an der Luna/nsncht. Den l. Jänner ,83l. Dem Hrn. Thomas Sllattck, Krämer, sein Kind Amalia, all 3 Tage, in der Polana-Vorstadi Nr. 20, an Schwäche. Den 2. Lucia Ze„;el, Lail>acher Findling, alt I Iah>', m der Stadt Nr. 119, an Fraisen. — Johann Wldmar, Kammmachergeselle, alt 2o Jahre, im Ciois-Spital Nr. 1, an, Typhns. — Anton Ber-lan, gewesener Pl'ivatdiener, alt 67 Jahre, im Civil, Spital Nr. l, am Zehrfieber. ?lnmerku n g. Im Monate December 1650 sind 51 Personen gestol'be». Z. 6. (i) Nr. 5^45. Edict. Vor den, f. f. Bezirksgerichte Laas haben Jene, welche an die Verlassenschast des am l2. November l. I. »l) inleslgltt verstorbenen Grundbesitzers Simon Kot-nik von Oberseedorf Haus Nr, 2, als Gläubiger eine Förde, unst z>, stellen haben, zur Anmeldung derselben den 23. Jänner I85l, Früh mn 9 Uhr zu erscheinen, oder bishin ihr Anmeldnngsgesnch schriftlich zu überreichen, widrigens l'hnen an die Verlassenschaft, wenn sie durch die Abzahlung der angemeldeten Forderungen erschöpft winde, kein weiterer Anspruch jnstände, als insofern ihnen Pfandrecht gebührt. K. k. 'Bezirksgericht ^!aas am 28. December 1850. Der k. k. Bezirksrichter K o sch i e r. Z. ^. (2) Knnst Anzeige. Die ersle Kii„st.ni^stcslulia dieser Art, unter der Beiunnung: „daDtaralna," vom Unteizeich^e-len selbst ver^iiigt ^und zusamniengfstelll, wird am 4. Jänner I85l ^um ersien M>,le />nr öffmillchen Schau ausgestellt. D>'5 Ausstellungs . i,'occst zu Georgi I85l gegen dilli« ge Bcdingniffe in Pacht zu geben. Das Hans besteht zu ebener Erde aus vier, und im ersten Stocke aus fünf großen und geräumigen Zimmern, dann Küche, Keller und Speisekammer. Dieses Haus ist für ein Einkehrgasthaus, und für jede Speculation ganz geeignet. Die Pachtdeding-nisse können mündlich oder schriftlich durch portofreie Briefe bei der Hauseigenthümerin Katharina Sorre daselbst eingeholt werden. Loitsch am 23. December 1850. _______________ Z. 5. (2) An die verehrten Mitglieder des G>sino - Vereines. Den verehrten Mitgliedern des Casino-Vereines wird zur Kenntniß gebracht, daß im Laufe der dießjährigen Faschingszeit am 8., 15. und 22. Jänner, dann 5. und 19. Februar l, I. die gewöhnlichen Gesellschaftöunterhaltungen mit Spiel und Tanz Statt finden, für den 2!>. Jänner, l2. Februar und 3, März l. I, aber Bälle veranstaltet werden, welche Unterhaltungen jedesmal um halb 8 Uhr Abends ihren Anfang nehmen werden. Von der Direction des Easino-Vereines. Laibach am I. Jänner 1851. .^. 250«. (2) §8et Ign* *• JKleiiiifiiayi* «fc Feilor Banaberg ist zu habcn: Die in slovmischer Sprache erschienene N e i se auf dem weißeuFlufse. Nach den Onginalnxwuscriplen des hochwüidige» Hcirn General - Vic«ö 11,', Ignaz Küoblecher. Von Preis AO kr. <3. M- — D^- ssanze Neiuertrag >st ebei's", "'le von d<„ deutschen Eremplaien, zum Vestel, der Utissiou destimint________________ Z ' Nachstehende ' ' wünschen zum neuen Jahre I851,dann zu den im Laufe dieses Jahres vorkommenden Geburts-und Namenofesten auch allen ihren dochoerehrten Gönnern und Freunden Glück und Segen, und haben sich ourck Lösung der üblichen Billete für oie Armen des Marktes Wlppach von allen sonst gebräuchlichen Neujahrs-., GeburtS- und Na- mensfestwnuschen losgesagt. Hr. von Garzarolli, k. k. Gerichts-Assessor. » Barün vcn Wolkensperg, k. k. GenZd'armelie. Lieutenant. Hi-. Johann Edler von Botonl, Kupferhanitner. Ge» werkS - Inhaber.