Nt. 81. Dienstag, 9. April 1889. 108. Jahrgang. Macher VWzfl.n UA. .««ll V°five»,lndl.n«: «°n»,iih,l« ft.1», h°lbl«Yt<« ,l.7.«,. I« «ompto«.: ""»« Iu,«2t^ V"'^s » z» 4 Zeilen 3» li.. größere per Heil« « ll.« bei öfteren wi^«hc>lnnc,?r, pr, »jsile » lr. Die „kalb««»« ttettu"»" ,rsch«ln» tii,!,« mlt «n»n»bn>l der «onn. unt» fttitllaye D!e »ltzwtntftral»,« beftnbet fich ConMs«plah 2, b,e »ltvnctlon Bahnhofgasse 2«. Epiechstunben bn Ncbactjc>n täglich von 1l> bl« 1l Uhr vormittag«.— UnsraulililcOltefs w«drn nicht «n«Nl°m»«n unb »lannscrchtl nlcht,Nltl«,est,llt. Amtlicher Hheil. Allerhöchst' "s!'^'' Apostolische Majestät haben mit k'"Nb ! "s tMehuna ^^ ^ y^.z ^ I h^ ^en Min tt ^"lichen Gesandten und bevollmäch-^Naelm' ,, °" lö". serbischen Hofe Ladislaus ^ Iram.^V^ ^on Herqervär das Großkreuz Auht. s Joseph. Ordens allergnädigst zu verleiheu Ü^^chstlr E^/. Apostolische Majestät haben mit ^"bauminitt'M'es"ma. "om 4. April d. I. den im ^wlNlnisiär^"'?. !" ^"wenduug stehenden Ober- ?Mr im c^'^w'g Haberer zum Miuisterial- "^iidias ?.'^"">lerten Stande dieses Ministeriums U'l zu ernennen geruht. Falkenhayn m. p. ^3^ass^°S""nister hat den Cassier der Finanz-^er^^G^ ^^ ^^^ zum Controlor dieser Mchtamtlicher Weil. ^Handlungen des Reichsrathes. »l Die Aniw . -- Wien, 7. April. der gestrigen Sitzung des ^ InterN ^ ^nisterpräsident Graf Taaffe der herrschenden Maul. tt^Thei d?r ^' l"^ "kennen, dass leider ein d« ^e arü.M!i ""chie von der Seuche betroff.'n und ausgedchnten Darlegungen " b'e Nrt de "w «^" ^währen einen vollen Einblick hei i°lsen erlen«^"u"l, der diesmaligen Epidemie !? ben M "' dass die Verheimlichung der Krank-H^ehu^'^n Grenzbezirken und die gewissen-l2^N,eii,e^^'"leuchen-Gesetzes. welche gali-V schuld tr'"" vorzunehmen wussten" Haupt-"Ü' «nderN ^n b"" raschen Umsichgreifen der i ?^side„t" "^ w'rd man aus der Rede des Mi-ih°> gewi " ? 5"' ^"ffe die beruhigende Ueber-l H.^rfii^ dass die Negierung mit allen ^"den N/übenden Mitt.ln den verderblichen h In der ^. ^"getreten ist. "tt)" beim N"?» der Debatte iiber den Finanz, ti 3".' EecttonÄ ^.^"nzwesen.. der Regierung«-V"ärun °7^l »tttter v. Niebauer. sehr wich. -^.^lnlich k.^. ^^en. Der R.qierunqsvcrtreter ^cklich^^". Hause zur Kenntnis, dass bei den ^^^ nunmae^n Verhältnissen die diesseitige Regierung an das ungarische Finanzministerium die Einladuug gerichtet hat, gemeiuschaftlich der Frage der Valutaherstellung näher treten zu wollen. Diese Ankündigung wird sicherlich in der Handelswelt und im großen Publicum einen lebhaften Eindruck hervorbringen. Erscheint doch damit eine große finanz«politische Action dem Bereiche der Thatsachen näher ge. rückt, deren Durchführung anf die gesammte wirtschaft-liche Lage von dem wohlthätigsten und nachhaltigsten Einflüsse werden müsste. Das Haus hat auch diese Er° llärung des Regierungsoertreters mit der lebhaftesten Aufmerkfamkeit entgegengenommen. Präsident Doctor Smolka theilte mit, er werde nächste Woche auch Abendsitzuugen halten. Abg. Fuß beantragte eine Resolution wegen Feststellung des Wirkungskreises der Hof« und Staatsdruckerei in Grseheswege. Dr. Heils« berg sprach die Hoffnung aus, dass das neue Gebäude der Anstalt nicht eine Ausdehnung des Betriebes bewirken werde. Der Redner verwies auf die drückenden Stelier« und Erwerbsverhältuifse. Der Staat müsse der Gewerbewrlt ein Helfer und nicht ein Bedränger sein. Das Capitel wurde dann angenommen. Damit ist der Voranschlag des Finanzministeriums erledigt. Es folgte sodann die «Centralleitung des Handelsministeriums». Abg. Dr. Herold beschwerte sich über die Centnlisation der Staatsbahnen. Die Betriebsdirec-tionen seien nichts als untergeordnete Vollzugsorgane der Generaldirection. Die jetzige Organisation werde sich bei einer Mobilisierung nicht bewähren. Der Redner verlangte die Decentralisierung der Eisenbahnen. Er beschwerte sich dann über die sprachliche Zurücksetzung des Czcchischen bei den Postämtern Böhmens. In den Aemtern des Handelsministeriums sei der ganze Verkehr deutsch, ebenso im Verkehre aller Orgaue der Staatsbahueu. Der Rcducr warf der Lci» tung der Staatsbahuen vor, dass ihr Vorgehen nur die Germauisation fördere. Abg. Vurgstaller brachte Wüusche bezüglich Tricsts vor und schilderte ms. besondere die Nothwendigkeit einer zweiten Bahnverbm-dung mit den Hinterländern. Er befürwortete den Bau der Tauernbahn. die Erhöhung der Subvention des «Lloyd», um dm letzteren actionsfähiger zu machen, und die Hebung der Seefischerei. Der Redner hob her-vor, die Vervollständigung der Rudolfbahn und ihr Anschluss an die Staa'tsbahn Herpelje-Triest werde von der Kriegsverwaltung gefordert. Was die Tauernbahu betreffe, so sei die Trace derselben ziemlich gle,chg,lt,g, da die Bahn nicht localen. sondern allgemeinen Bedürfnissen genügen soll. Die Trace über Sachsenburg löunle in vier Jahren mit 77 Millionen lelcht her-gestellt werden. Auch wenn die Südbahn verstaatlicht würde, sei die Tauernbahn nothwendig. Abg. Ursin erörterte die Forderungen der Gewerbetreibenden und beantragte eine Resolution für die Einführung des Be« fähigungsnachweises für das kaufmännische Gewerbe und die Großindustrie, welche ein handwerksmäßig!s Gewerbe betreibt, für die Einrichtung eigener Gewerbe' kammern. die Hebung der Kleineisenindustrie und die Ermäßigung der Frachtsätze. Handelsministcr Marquis von Vacquehem: Einen Gegenstand lebhafter Anfechtung im Verlaufe der gegenwärtigen Debatte hat die Präliminierung der Einnahmen des Post- und Telegraphengefälles seitens der Regierung gebildet. Es ist eine unanfechtbare That» sache, indem es die Rechnungsabschlüsse seit einigen Jahren unwiderleglich darthun, dass die Einnahmen des Post» und Telegraphengefälles nicht in dem erwarteten Maße zugenommen haben, vielmehr hinter den präliminierten Ziffern, zum Theile weit hinter denselben zurückgeblieben sind. Einige Herren Redner, die diesen Gegenstand im Verlaufe der Debatte erörterte», halten auch schon die Güte, auf jene Momente hinzuweisen, welche in dieser Beziehung von Einfluss waren. Es sind Einrichtungen ins Leben getreten und wirksam ge< worden, über deren Einfluss man sich von vornherein ein klares, bestimmtes Urtheil hatte bilden können. Dahin gehört namentlich die Einführung des Checkver-kehrs mit seinem Einflüsse auf die Einnahmen der Fahlpost, die Concurrenz der Privatverfrächter und vielleicht das Telephon mit einer gewissen Einwirkunq auf die Einnahmen des Telegraphengefälles. Man hat nun allerdings hoffen können, dass der Einfluss dieser Einrichtungen ein vorübergehender sein werde; es hat aber namentlich der Checkoerkehr eine so bedeutende Ausdehnung gewonnen, dass sich diese Einwirkung als eine sehr nachhaltige erwies, und als die Elflilgzifjern des Jahres 1887 auch keine Besserung in dieser Mich' tung aufwiefen, hat man bei der Prälimimeruug für das Jahr 1888 und auch für das Jahr 1889 diesen thnt-fächlichen Verhältnissen Rechnung getragen. Es mehren sich übrigens die Anzeichen, dafs die Stagnation, die auf diesem Gebiete eingetreten ist, bald überwunden sein dürfte. Es lässt sich auch ein günstiger Erfolg von mehreren Maßnahmen erwarten, welche getroffen wurden, um der ungerechtfertigten Schmälerung der Ein« nahmen vorzubeugen, und so war der Erfolg im Jänner des laufenden Jahres schon um 110.000 fl. befscr gegenüber dem Erfolge im gleichen Monate des Vorjahres. Es sind im Laufe der Debatte mehrere Wünsche bezüglich des Eisenbahnbanes ausgesprochen worden. Ich habe im Vudgetausschusse Gelegenheit gehabt, mich Heuisseton. Das Ohr. v'llb^ ^^"^''"^'"schaftlicher Nortrag. ^ sl^^io ^ °"f lateinisch auri», auf italic- 'Ä ?'h ul^ 'panisch «^«, auf englisch o„, ^Vr'5>n da^ Ausdruck allein ist der ""«N s^yn,^ °°s Ohr ist in der That ein Ohr! vhr, 3ugrnbii^ wnnte die Ableitung von «Hören» !» 3lu^^^nnen: Hören, höre. hör, hor, ^llo^ ewe leick.^ ..'^"tllch Ohraan des Hörens! ^lhen > dez M"Uge Ohr.lhograp^ konnte das ." ltian ^ 5 Ä - ',? ^ "elen Worten unkenntlich ^rint 3 «ahn in ^ ^'"n Worte Ohr-kahn. ^hl ,^ hat un, ^" We"" schaukeln zu hören der deutsche Sprachschatz eine My,H den P ^"'cher Ohren aufbewahrt; so deu k> U' 3. B. V"ner Thiere genießen besondere 1 ^Htwhren h," Aau - welches übrigens auch ^ H^' mit V^°° "'"er Null sind. ferner 3^ht. liechen^?°c"be iu stark gelesenen und ^ in d"° u. s. w. belief ^e Vogel der Pallas Athene. '"" Späßen gehörte es von jeher, einem einen Floh in« Ohr zu setzen. Uebrigens haben nicht nur lebende, sondern auch leblose Wesen Ohren, z. B. Wände, Ruder, auch Nadeln — denn es hecht eher geht ein Kameel durchs Nadelohr, als em Relcher ins Himmelreich. Der Mensch besitzt in der Regel zwei Ohren; der Zwilling allerdings vier, der Drilling sechs und so fort. Manche Meuschen sind ganz Ohr! Warum der Mensch gerade zwei und warum nicht ems oder drel besitzt, höre ich Sie fragen? Zunächst der Symmetrie wegen; zweitens, damit sowohl der rechts wie der links Vorübergehende ein Ohr zu sehen bekommt; drittens, damit die Lehrer beim Ohrenschüttelu eine angenehme Abwechslung haben; endlich und hauptsächlich, danut. was zu dem einen Ohr hinein geht, zum anderen wieder hinaus kann. Die einzige Abweichung hiervon bilden dle Skandinavier. Bei einer Bevölkerung von acht Millionen gibt es dort Milliarden Oere. Selbst der Bettler hat ein Paar in seinem Portemonnaie. Das Land ,st sehr örenvoll. Uebrigen« wusste ich in der That nicht, wo der Schöpfer ein drittes Ohr hätte anbringen tonnen, es hätte denn auf dem Rücken sein müssen, wo aber die ttlcidung das Vermögen, Töne aufzunehmen, wesentlich beeinträchtigt hätie. ... , ^,. Die Auatomie des Ohres ist sehr compllcicrt. Mr erwähnen von den äußeren Theilen der Ohrmuschel leider nicht chbar — und das Ohrläppchen, von der gütige« Natur dm Lchlcru, Viitrrn und Vormundern' als wichtige pädagogische Handhabe gegeben. Letzteres hat bei Mädchen und Frauen gewöhnlich eiuen Stich zu viel, in welchem der sogenannte Ohrring befestigt ist; wird der Ohrring bei wilden Stieren oder Bären durch die Nase gezogen, so nennt man ihn Nasenring. Der Ohrring heißt Ring, weil er gewöhnlich oval, tropfen« oder birnenfürmig ist. Wenn wir uns nun den «Gehörgang» in das innere Ohr nicht verdrießen lassen und das «Lady» rinlh» mit der Schnelligkeit einer «Schnecke» durch« kriechen, so gelangen wir an das «runde und ovale Fenster» und lernen dort ein geräuschvolles Leben tonnen. Der «Hammer» fällt krachend auf den Ambos, Hornisten folgen im »Steigbügel» und lassen die «Ohrtrompete» schmettern, und die «Paukenhöhle, er-dröhnt von den Schlägen des «Trommelfelle». Das Ohr, welches über feine Umgebung wie ein Thurm über die Stadt hervorragt, dient überall auf dem Kopfe als Ortsbezeichnung. So sagt man- es summt mir vor den Ohren; er hat es hinter den Ohren sitzen; er bekommt eins hinter die Ohren, zum Beispiel ein Pflaster bei Zahnschmerzen. Er ist be-schäftigt und verliebt bis nlier die Ohren. Man zieht ihm das Fell über die Ohren — nebenbei gesagt eine große Brutalität und in Damengesellschaft ganz un-pass.'ud. Es liegt ihm einer in den Ohren, ein Beweis für die Elasticität des Organs. Er ist noch nicht trocken hinter den Ohren, namentlich nach dem Waschen. Er schrnbt es hmler die Oyren, wozu die SWmte'^che Laibllcher Zeitung Nr. 81. 670 9. April IM über das vom Abg. Pfeifer erwähnte Project der Untcrkrainer Bahn zu äußern. Ich habe keinen Anstand genommen, zu erklären, dass die technischen und volkswirtschaftlichen Grundlagen dieses Projects mir als rationell erscheinen. Ich habe bei dieser Gelegenheit die Gesichtspunkte erörtert, welche bei der seinerzeitigen Auswahl jener Projecte, die eine staatliche Unter« stützung anstreben, im Auge zu behalten sein werden. Diese Vorbedingungen sind: die vollkommene Reife der technischen Grundlage, ein Detailproject, das womög» lich die politische Begehung bereits hinter sich hat, mit einem richtiggestellten Kostenvoranschlage, ein an Ort und Stelle geprüfter und stichhaltig befundener Ren« tabilitäts Ausweis, ein Finanzierungsplan ohne das schleichende Uebel der Geldbeschaffungskosten und eine möglichst ausgiebige Bethätigung der Opferwilligkeit der Interessenten. Ich habe auch den Zeitpunkt angedeutet, in dem es hoffentlich möglich sein wird, nicht wie in der letzten Zeit mit wenigen Ausnahmen sich nnr anf die indirecte Förderung des Localbahnwesens auf Grund des Gesetzes zu beschränken, sondern wieder einer direc< ten finanziellen Unterstützung des Localbahnwesens näherzutreten. Dieser Zeitpunkt dürfte gekommen sein, wenn die starke Belastung des Budgets des Handelsministeriums durch die böhmische Transversalbahn und den Bau einer Bahn in Galizien, die allgemeinen staatlichen Zwecken dient und mit der sich der Budgrt-auöfchuss vorgestern abends beschäftigte, wegfällt. Dann wird es. wenn nicht störende Einflüsse eintreten, mög» lich sein. wieder einen Betrag ins Budget zur För« derung des Localbahnwesens einzustellen, gewiss eine eminent productive Verwendnng von Staatsmitteln. Ich bitte, vorläufig diese allgemeinen Bemerkungen zn würdigen und den Umstand in Betracht zu ziehen, dass, wenn auch von diesen Prujecten ein jedes für sich nur eine verhältnismäßig kleine Summe in Anspruch nimmt, diese Summen sich addieren, und dass, wenn ich nur jene Eisenbahnprojecte ins Ange fasse, die mir in den letzten Wochen, sei es in Form von Interpellationen, sei es in anderer Weise, besonders ans Herz gelegt wurden, die hiefür beanspruchte staatliche Unterstützung immerhin den Betrag von 75 Millionen erreicht. (Hört! hört!) Der Herr Abgeordnete für Prachatitz hat vom landwirtschaftlichen Standpunkte den Wunsch nach einer geschlichen Regelung des Tariswesens ausgesprochen. Es ist hiebei der Weg der Verstaatlichung vorgeschlagen worden. Wenn auch auf diesem Gebiete nicht so rasch, wie es vielleicht von einigen Seiten gewünscht wird, vorgeschritten wird, so haben wir uns doch nicht bloß darauf beschränkt, das Staatsbahnnetz zu consolidieren, wir haben in der letzten Zeit demselben Strecken an-gegliedeit, welche natnrgemäß dazu gehörten. So siud vier Bahnen wieder in Staatsbetrieb übernommen worden, welche sich in Privatbetrieb befanden: Kriegs-dorf.Römerstadt, ErberödorfMürbemhal, Unterdrauburg-Wolfiberg und Mürzzuschlag-Neuberg. Wenn aber auch zwingende Umstände es erheischen, dass von großen eisenbahnpolitischen Actionen in der letzten Zeit ab» gesehen wurde, so fand das Hand»lsministcrium dafür eiu um so dankbareres Feld der Bethätigung in der intensiven Pflege administrativer Aufgaben, die ihm obliegen, in der Hebung des innern Dienstes, in der Verbesserung des Betriebes und in der Heilung mancher inneren Schäden, die unter der glatten Oberfläche ver» borgen siud. So erheischt die durch die Zeitverhältnisse bedingte Sorge für die Erhöhung der Leistungsfähigkeit und die Verbesserung des Betriebes der Bahnen Rundfeder Nr. 5 besonders zu empfehlen ist. Sie kriegen einander bei den Ohren! Das Ohr wird gerade so stark strapaziert wie das Auge. Man spitzt die Ohren wie einen Bleistift. Man leiht das Ohr, ohne es wieder zu bekommen. Wehe, wehe ruft die zarte Cassandra, welche Töne, wie zerreißen sie mein Ohr! Dem harmlos auf der Straße Wandelnden fällt etwas ins Ohr — oder es bläst einem jemand hinein, dann nennt man so einen Men« schen einen Ohrenbläser; oder es haut einen einer übers Ohr und trotzdem bleibt es gesund und hört darum nicht schlechter. Es ist aber leider nicht immer gesund. Die Ohren stechen manchmal, sie sausen und brausen. Die nicht hören, heißt man die Tauben, sie sind in der Regel «sanft und ohne Arg», nicht wie etwa die Schlangen. Da sie sich nicht durch die Sprache verständigen können, so schreiben sie sich mit der sogenannten Taubenpost. In der Pflanzenwelt ist die Taubheit häufig vertreten, so kennen wir taube Nüsse, taube Nesseln u. s. w. Nun genug, meine Herrschaften, die Sie Ohren« zeugen meines Vortrages waren! Ich danke Ihnen, dass Sie mir so lange geneigtes Ohr schenkten! Nehmen Sie meine Ohrenbeichte, dass ich hungrig ge« worden bin. Verwandeln wir diesen Hörsaal in ein Speise« zilmmr. Zur Suppe bringen wir Löffel mit. zum Fleisch gedackene Kalbsohren, zum Dessert Feigen — aber teiue Ohrfeigen. Also guten Appetit allerseits zum Ohnnschmanse! Oskar Just in us. namhafte Bau »Anlagen. Hiezu gehören Dopftelgeleise, Stationserweiteruugen, Weichen- und Signalsicherungs-Anlagen. Die Sorge bezüglich des Fuhrparks war auf eine zweckmäßige Einrichtung und eine bedürfnisgemäße Vermehrung desselben gerichtet, um womöglich der jährlich wiederkehrenden Calamität des Wagenmangels vorzubeugen. Es sind periodische Conferenzen mit den Fracht Interessenten und ständige Veröffentlichungen der einerseits angeforderten, andererseits beigestellten Wagen angeordnet und dadurch den Wünschen entsprochen worden, die in diesem hohen Hause wiederholt zum Ausdrucke gelangten. Ein besonderes Augenmerk wnrde der humanitären Fürsorge für das im Cxecutivdieuste verwendete Bahnpersonal zugewendet, und zwar in der Nichtuug einer Verbesserung der Ansenthaltsräume während und nach der Fahrt. Das Rettungswesen wurde durchgreifenden Reformen unterzogen, welche dem heutigen Stande dcr Wissenschaft entsprechen. Da das Handelsministerium es auch in seinem Berufe gelegen erachtete, die Interessen der heimischen Arbeit im Bereiche der Transportanstalten zur Geltung zubringen, ist ein besonderes Augenmerk der Herkunst der Materialien und Verbrauchsartikel zugewendet worden. Es sind statistische Erhebungen in dieser Beziehung augeordnet, deren Erfolg für unser weiteres Vorgehen in dieser Richtung von Wert sein wird. Der Herr Abgeordnete für Teplih hat sein Be» danern darüber ausgesprochen, dass die Techniker bei der Staatseisenbahn-Verwaltung nicht jene Stellung einnehmen, welche ihnen nach ihrer Vorbildung und ihren Kenntnissen zukommt, und dass sie besonders auf den Titel «Ingenieure» nicht Anspruch erhebeu können, selbst wcnn sie die Hochschule absolviert haben oder wenn sie diplomierte Ingenieure sind. Ich bemerke zunächst, dass gerade die Techniker keine Ursache haben, über Zurücksetzung bei der Staatseisenbahn Verwaltung zu klagen. Ihre Leistungen weiden bereitwilligst anerkannt, und es wird ihnen, wie dies ja in der Natur der Sache liegt, bis in die höchsten Stellen ein maßa/bender Einfluss eingeräumt. Was aber die Titelfrage betrifft, gibt ja die Absolvierung der Universität auch den Juristen und Philologen, wenn nicht bestimmte Voraussetzungen eiw treten, keinen Anspruch auf einen bestimmten Titel. Es werden also die Juristen bei der Staatseisenbahn-Verwaltung — Philologen haben wir nicht (Heiterkeit) — auch nicht günstiger behandelt als die Techniker. Uebri-qens haben die Verhandlnngen bei der Geueraldirection stattgefunden, und es wird hoffentlich möglich sein, einigen dieser Wünsche zu einsprechen. Bezüglich der Seefischerei bemerke ich, dass im Präliminare des laufenden Jahres auch ein Betrag von 2000 fl. für den Seefischerei-Verein eingestellt ist. Ich bin ferner im Wege einer Interpellation ein» geladen worden, mich gelegentlich der Vndgetberalhung über eine Reihe von Fragen zu äußern, welche auf Gewerbetagen und anderen Versammlungeu der Gewerbetreibenden erörtert wurden. Ich glaube, das hohe Haus wird mir beistimmen, dass es entsprechender ist, diese Fragen im Ausschusse zu erörtern, weil dies bei der Berathung der einzelnen concrete» Pnnkte im AuL-schusse doch mit einer größeren Ausführlichkeit und Gründlichkeit geschehen kann. Ueber einige Punkte werde ich mich sofort äußern. Ein Wunsch betrifft die Ausschließung sämmtlicher gewerblichen Arbeiten aus den Strafanstalten. Dies ist ein Gegenstand, der nicht meinen Ressort in erster Linie berührt, vielmehr den Ressort des Justizministeriums, welches den Wünschen der Gewerbe« treibenden in dieser Beziehung die thunlichste Förde« rung zutheil werden ließ. Was die Regelung des Hausierhandels betrifft, so sind wir zur Ueberzeugung gelangt, dass, um eine durchgreifende legislatorische Maßregel zu ermöglichen, es nicht entsprechend ist, drn Gesetzentwurf auf den eigentlichen Hausierhandel im Sinne des Patentes vom Jahre 1852 zu beschränken, sondern es nothwendig ist, auch alle anderen im Umherziehen betriebenen Beschäftigungen mit einzubeziehen, alfo auch Agenten, Wanderlager, Viehhandel. (Abg. Türk: Ratengeschäfte auch!) Auf dieser erweiterte» Grundlage ist nun der Gesetzentwurf fertiggestellt wor. den, über den die Verhandlungen mit Ungarn werden eingeleitet werden. Der Herr Abgeordnete für St. Polten hat den Niedergang der einst in den Alpenthälern blühenden Kleineisen-Industrie besprochen. Dieser Niedergang des einst blühenden Gewerbes hat auch die Aufmerksamkeit der Regierung auf sich gezogen. Wir waren bestrebt, zunächst die berufenen Kreise zu einer Hilfsaction zu veranlassen, da dieses Gewerbe der eigenen Kraft entbehrt, jene technischen Verbesserungen einzuführen, die im Auslande bereits bestehen. Die niederöslerreichische Handelskammer hat in sehr dankenswerter Weise aus eigener Initiative einen Hilfsfonds durch Sammlungen geschaffen, der eine bedeutende Höhe erreicht hat. Es ist beabsichtigt, in Waidhofen eine Lehrwerkstätte mit einer rationellen Schleiferei nach Solinger Muster einzuführen. (Bravo!) Ich habe auch in Ovrrusterreich eine solche partielle Hilfsaction empfohlen, aber mich nicht bloß auf die Empfehlung beschränkt, sondern aus den mir zur Verfügung stehendm bescheidenen Mitteln den Betrag von 2000 fl. bereits flüssig aMA " cher zunächst znr Reconstruction der genosscnMH Schleiferei in Grünburg.Steinbach verwendet weM ! Ich hoffe, dass die Opferwilligkeit der locale» M> ^ ln Oberösterreich auch dazu beitrage» wird. on, drohte Arbeitsqurlle zu erhalten. ,^ h»! Der Herr Abgeordnete für Czaslau (Hemo/ ^ die Organisation der Staatseisenbahn-Verwaltun" sprochen. In fachlicher und ökonomischer ÄkM''^. diese Organisation günstige Erfolge ^tage U > .,^„ Beweis dessen die auch aus dem jüngst verM ^ Geschäftsberichte ersichtliche Bessernng der n"°H„ete Lage der Staatsbahnen. Wenn der He»r ^ ^ qemeint hat, dass die Vetriebsdirectionen g ^ selbständig vorgehen können, so verweise ich a i^,^, Fall, der sich im vorigen Jahre in VöAlttN -§ ^,. hat. nämlich auf die Wasserunfälle in B"vlvr. ^,> lässlich dieser Calamilät hat die Prager " ^ alles, was vorzukehren war. selbständig ver,l ^ ^ verfügen können. Der Vergleich zwischen «n, ^ ^ triesdirectionen nnd den preußischen Dl«c .^ uicht zutreffeud. Die preußischen Direclw'w'^ etwa die Stellung nnserer General.Directwn. «- A' direct unter dem Ministerium. Die p"Up'^B' triebsdircctionen aber sind ziemlich adacM. ^nd Bahnbetriebsämtern, also Stationen mit « erweitertem Wirkungskreise. ^ ^iebsdi^ Was den sprachlichen Verkehr der V"^^ tionen betrifft, so verkehren sie mit dcn " ^ loird Behörden in der Sprache derselben, jede^.''«"-„ ^ in derselben Sprache beantwortet und erleolg > ^ cher sie überreicht wurde. Die Verhältnisse der ^^ kenntnis der Beamten der Betriebsbahnen "' ^lc sind aber doch anders, als sie der He"'"^n ^ angedeutet hat. Von 792 Beamten. w"A , Wd triebsdirectionen in Prag und Pilse» unter"^M 585. also nahezu 74 Procent, der böhMlM . „D! in Wort und Schrift mächtig. (Hört! f"''<, Pro> Rufe rechts: Aber wie!); 115 weitere, " ^r ^ weitestgehenden Interessen und ^dursl ,, ^ ,p^ völterung in jeder Richtung, also aM .^ '?, ^ lichen Hinsicht, gerecht zu werden. V0" hM'^e Verwaltung vorgefunden, als ich "" ", ,O h« oberste Leitung derselben zu übernM ^ "„. daran nichts zu ändern gebraucht, "> f^M^ müht. diese Leistungen in demselben w" ^aat ^c Die Post w°r ja gerade der H^ch«j< zweig, welcher die gleichmäßige B"" > pra ^st. Bedürfnisse in sprachlicher Richtung»,^ d^ ^ Ausübung brachte, und das Mane " .„ eB'",^ die Postsparcasse. ist fange gerecht geworden, welcher freyer ^ ^u bezeichnet wurde. Die Postsparcasse ^«,^1"" / in acht Sprachen. (Hört! Hört! u"° " s^d ^ Ich mns« noch auf einen A^h^'^ kommeu. welcher viel Staub aufgew^.^ ,ei .^l Kreisen des Handels und in den " hel z".^". porationen. welche berufsmäß'g haben, ich meine die bekannten Co" ^ ^ '^.h Bombay. Die Veröffentliämng d'e, MU'AH richtes durch die Presse erfolgte gM >' ohne mein Wissen und Hört!) Ich muss beklagen, dass d,e, ^ ., den Gegenstand rnhig und Ml'^ ei""" ^7 l<, der Oeffentlichkeit und wenigsten« " „fse ^el ^ Presse dazu benützt wurde. «"' ^,e b" ^)e einerseits gegen die Reg'erung. w ^B ^sol"" legenheit vergessen wird (He»""""' „„sett Eonsulalscorps und endlich aM l fachet Zeitung Nr. 8l. 671 9. April 1883. M,.^'^Kp°rt-Industrie. Ich habe bei der Bc-sich ei„i., ^^"«Voranschlages im Jahre 1877, wie lchauuw/ ^"k" gütigst erinnern werden, meine Nn-lchiw. V Absichten über Mittel und Wege zur dem 5«,,s .'"'cklung unseres Exports im Auslande Nesl>rmt>,> ^"^legt und mehrere Verbesserungen und Durchf,^ "'Mdeutet. welche damals theils in der A u^'«^^"ffen, theils erst projectiert waren, zu achf ^H°"del im Anslaude verlässliche Stilheu leichiscb..',., ^^^"weise a»f die Errichtung von öster-^ Nerl ss ' ^" Handelskammern im Auslande, auf Förden 5?'^'" b" Berichterstattung der Consular-^lNlltinn«!>! r. Regelung des commerciellen In-diesez ^m^ ' ^ "' l- "- Ich darf heute sagen, dass sondttn X°"" "'Hl '"lr ernstlich durchgeführt wurde. Ein anfm?^ "^ ^^ ^rsolge durchwegs günstige sind. "datier, ^?6 ^"^ kaun die erfreuliche Thatsache Apolle 5 i^V '" l""N Kreisen, welche sich mit dem als bisher' !ll"'- "ne größere Rührigkeit herrscht ciell nach ^^ ^ben auch in unserem Umsähe, spe-'"cht. ss<"' °'^"' eine bisher nicht gekannte Höhe er-lmd Verhandlungen im Zuge. 'ch bewäw l. ?' " '" Serbien bereits bestand und Mariinuer ,,. ' ö" verallgemeinern, nälnlich die Con. "»it genilapn! ""^usleren, Rechtsanwalte zl, bestellen w auf B "s Sicherheiten und festen Vcbürensätzen, ^^ei, d?n 3'?" b" Exporteure gegen ausländische >. Nas a^s"lg zu verfolgen '^ ^'eberk>M - "^ Consularcorps betrifft, so habe "H in lei« "« "lem hohen Hause betont, dass viel' Mich der" . "^ ^" ^lt an ein Consularcorftö ^''gehende A^V^' Förderung des Exportes so ?(Schr Apache gestellt werden wie gerade bei M «n rk^^ und dass unser Consnlarcorps in °^»leitheN^"5 Weise mit Eifer und Gewissen-ss^vollenAi.f« l.''' '""er schwierigen nnd verantwor-7"sllln iiber c ^" entsprechen. Die Berichte unserer ^^Wsete,,""^" ^Purt enthalten gottlob weit Mritt?n'w"°? Schattenseiten, und die Consulu .? lirfola .^."^er Befriedigung und Genugthuung Hm2 ^" der österreichische Export im Aus-?'" u d ' " bererseits sind aber die Consuln be- /Z^din^'chtet. Missstände, von welchen sie besorgen (Sehr richtig!). U> und dar,n V'ft '" '"ländischen Behörde zu de>schicht a,^ ^läge zur Abhilfe zu knüpfen, is ^^silch °"? anderwärts, ich bitte die Berichte sä " 'uch^d,s "^?^lche" Consuln zu lesen. Es e Er^?"''welche durchaus unberechtigt N^l°ge; Z°"-Industrie beruht auf einer gesunden 2>d' > sich durch Tüchtigkeit, durch ehrliche °uf d'e leicht?" nun "^ -' °^ wacher sie heute steht. «s°l»e unaü" ""^"^ Industriebranchen viel-Ä^""g" N^'3," Conjuncturen die Concnrrenz l° L"' die si°^"knn sich Neulinge in Geschäfte be^ dies. möa^'I^er nicht behaupten können. "??" H" solche Vorkommnisse auch in einem in letzter Zeit sich häufiger leich?e Ersche n,,^^"' ""d ganzen doch eben m.r NIz V'^ft^,^N"ngen. gegen welche unsere öster- lhret,^'" ihrem °"'^ ""lo kräftiger reagieren wird. U ^n N. " "^"^n Interesse gelegen ist. den e«te "7 " bewahren, den sie sich an dem l° ^"lchml.n.p " ?"l«te. Um aber über meine ^k ^'r N V und Ueberzeugungen auf Grund <> "ach I^'M" uud Erfahrungen in dieser 'H^" lasen '"^^^'l' bi" ""en Zweifel anf-oH^' die sH "?Ute ich dies bei der ersten Ve« '"l 3^ ">!swi^^? h"lM Hause selbst darbot. «, ^i^"ckw!lnsch^e". lebhafter Beifall. Ned- ^^V'n^d^M Wittek er. ^ ^ ^chl'be« ! ^nahmen der Regierung be- 'H der ^)'l Milhlenindustrie uud den Stand ^"g?L°"' Die ^" Regiernng eingeleiteten Ver-M« Getre d,^"regulierung habe für die He- '<^ ' aezei^Brs h.s letzt noch keine günstigen !5 ^«' H von an'^ klagen der Mühlenindustriellen ^>'" die N ?U°"' ledern aus nothwendiger >e>i /arife der 3'''^°nc>urenz. da die Negierung ." un'^ten Einflul7°,U'Dampfschiffahrts-Gesellschaft ^e. ^«'lche G,V ^°be. Es sei Thatsache, dass v°n Jahr in Jar "H ^ VtM^'l! der Bahnen darthun und da ^"e A 'e 3ieg^dustrie ar!, gefährdet ersch.ine. ? Äl!U verlan.^prach die Tarifpolilik der Ne. ^z- Z?"dH ""'" kräfligm Schutz der böhmi- ^l^ slH V'über der »ngarischeu Con° "'" UN? .^"el hiezu sei die Beseitigung "le unbedingte Einführung des Kilometer-Tarifks. Abg. Pfeifer überreichte folgende Resolution: «Die k. k. Regierung wird ersucht, dem Reichsrathe einen Gesetzentwurf, betreffend den Staats-beitrag zur Herstellung der Unterkrainer Bahn, ehestens vorznlegen und hiebei den Staatsbeilrag in solcher Höhe zu beantragen, dass mit Hinblick ans den bereits bewilligten Landrsbcitrag von 500.000 fl. nnd die in Aussicht gestellten Beiträge der Interessenten der Ans< ban der genannten Bahn finanziell gesichert erscheint.» Diese Resolution wurde genügend unterstützt und dem Vudget.Ausschusse zugewnsen. Die Abgeordneten Dr. Vasaty und Genossen^ richteten an den Ministerpräsidenten als Leiter des Ministeriums des Innern eine Interpellation über den Umstand, dass von Seite der Bezirkshauptmannschaft! in Troppau die Abhaltung einer Theatervorstellung zu wohlchätia/u Zwecken zu Königsberg in Schlesien vcm der Einsendung eines Commissionslosten-Vorschusses für die Entsendung eines landesfürstlichen Commissars abhängig gemacht worden sei. — Der Präsident beranmte die nächste Sitzung für Montag an. Politische Ueberficht. (Andrassy für die gemein same Armee.) In der Samstag'Sihung der vereinigten Ausschüsse dls ungarischen Oberhauses bekämpfte Andrassy die Idee einer selbständigen ungarischen Armee und trat entschieden für die Gemeinsamkeit drs österreichisch-un-garischen Heeres ein, die ein vitales Interesse der Mon« ärchie bilde. Deutschland mag noch so sehr auf die ungarische Bundestreue zählen, es kennt zu gut die Unver-lässlichkeit des ehemaligen deutschen Bundes. Deutschland würde unsere getheilte Heereskraft nicht gleichwertig finden, ebenso wie wir. die wir auf die vereinigte Heereskraft Deutschlands zählen, uns enttäuscht fänden, wenn wir erfahren würden, dass an Stelle dcr einheitlichen deutschen Armee ein bairisches, ein württem. bergisches und ein sächsisches Heer getreten sind. (Ein österreichischer Bauerntag) steht wieder in Sicht. Wie nämlich dm Wiener Blättern aus Linz gemeldet wird, beantragt ein von den Bauern» führern Hoftpichler und Steininger unterzeichneter Aufruf die demnächstige Einberufung eines allgemeinen österreichischen Baucrntaa.es. bei dem anch ein Fonds von 50.000 fl. für Wohlfahltseinrichtuugen gezeichnet wer« den soll. (Die Delegationen.) Wie uns gemeldet wird. kann es keinem Zweifel mehr unterliegen, dass der Zusammentritt der Delegationen unmittelbar uach Schluss der Verhandlungen des Reichsrathcs. also Ende Mai oder Anfang Juni in Wien erfolgen werde. Das gemeinsame Budget für 1890 ist in seinen Grundzügen , bereits zusammengestellt und dürfte in einem unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Kaisers im nächsten Monate abzuhaltcuden Ministerrathe endgiltig festgestellt werdcn. (Der Benedictiner - Congress.) Der m Salzburg unter dem Vorsitze des Cardinals Vannntelll am 2«. März zusammengetretene Congress der Arbte der österreichischen Bencdictiner - Klöster ist Samstag geschlossen worden, und die meisten Nebte smo sofort abgereist. (Galizische Landtags-Wahlen.) Dle Wahlen in den galizischen Landtag werden erst >n der zweiten Hälfte des Juni erfolgen. (Zur Affaire RohonczY.) Im ungarischen Abgeordnetenhause hat Daniel den Bericht drs Immu-nitätsMusschnsses über den Fall RohonczY vorgelegt. Die Angelegenheit gklangt heute auf die Tagesordnung. (Deutscher Bundesrath.) Ueber dle ,m deutschen Bundesralhe eingebrachte Novelle zum Straf, uud Pressgesetze verlautet, dass die Berathung ,m Iustizaubschusfe mehrfache Bedenken und Abänderungsvorschläge gefördert habe, so dass wohl zwei Lesungen im Vundesrathe nöthig sein dürften, ehe d,e amen-dirrle Vorlage an den Reichstag gelangt. Letzterer wird sicherlich erst nach den Osttrferien dlese Vorlage verhandeln. (Der bulgarische Emigrant Cantov) antwortete auf die Aufforderung seiner Parteigenossen, nach Bulgarien zurückzulchrcu. er könue mcht zurückkehren, so lange ein illegaler Fürst den Thron Äul° gariens usurpiert hält nnd eine ungesetzliche Regierung Bulgarien beherrscht. Das Pfiugstftst werde Blllgarlen eine neue politische Situation, einen legalen Fürsten uud eine patriotische Regierung bringen. (Frankreich.) Unaufhaltsam und energisch geht die französische Regierung aeaen Boulanqer vor. Das Decret, durch welches der Senat zum Staatsgenchts-hofe constitniert werden sull dürfte demnächst ver< öffenllicht werden. Die Kammer wird sich bis zur Be-endigung des Process in üblicher Wnse vertagen. Als öffentlicher Ankläger dürfte der nene General-Procurator Quesnay de Beaurepaire fungieren, we^ chem Procurator Annell beigegew werden M "ach Entgegennahme dcr Anklage hat der Senat d,e Untersuchung einer ans nenu Mitgliedern gebildeten Commission zu übertragen, wlchcr die Befugnis eingeräumt ist. Hausdurchsuchungen anzuordnen und Haftbefehle zu erlassen. Das Urtheil wird öffentlich und eventuell in cnnlumücmm gefällt. Die «France» meldet, dafs Boulanger die Anklagefchrift mit einem Manifest be« antworten wird. (Herzog Adolf von Nafsau) begibt sich heute von Frankfurt nach Coblenz, trifft am Mittwoch in Luxemburg ein und leistet am Donnerstag seinen Eid als Regent des Großherzoglhums. (Schweiz.) Der Schweizer Nationalralh forderte den Bundesrath auf, in drr nächsten Session im Mo« nate Juni einen Bericht nnd Antrag über die Revision der Bundesverfassung vorzulegen. Diese Revision soll der Centralisierung der Staatsgewalt förderlich sein. (Die Transkaukasische Bahn.) Wie man aus Petersburg schreibt, hat die russische Regierung den Beschluss gefasst, die strategisch wichtige Transkaukasische Bahn zu verstaatlichen und den Betrieb derselben un» verweilt in Staatsregie zu übernehmen. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde Winzendorf in Niederösterreich zum Schulerweiterungs" baue eiue Unterstützung von 200 st. allrrgnädigst zu bewilligen geruht. __________ — (Die Uebungsescadre der k.l. Flotte) tritt in den nächsten Tagen in Ausrüstung. Für den ersten Theil der Uebungen wurde Conlre-Admiral Freiherr von Spann, für den zweiten Theil Linienschiffs-capitän Hinke zu Escadrecommandanten ernannt. Erzherzog Leopold Ferdinand wird die Uebungen mitmachen. — (Ein Liebesdrama.) In Homonna gieng vor einigen Tagen die neunzehnjährige Anna Ist vani im Verein mit dem jungen Ispan Ernst Kern, weil der Vater des Mädchens die Verbindung mit diesem nicht zugeben wollte, in den Tod. Sie vollführten den Selbstmord aus dem Grabe der Mutter des Mädchens, nachdem sie vorher auch ihr einjähriges Kind erschossen hatten. Die Unglücklichen haben zwei Briefe hinterlassen. — (Knaben-Seminar in Djalovar.) Seit Jahren besteht der Plan, in Djakovar ein Knaben» Seminar zu errichten. Bischof Strohmayer selbst widmete zu diesem Zwecke den Betrag von 44.000 fl. und forderte seinen Clerus zu Gaben für dieses Werk auf. Letzthin nun spendete Pfarrer Topalovic die Summe von llNOO fl., und damit haben die allmählich angesammelten Millel jene Höhe erreicht, die es erlaubt, jetzt an die wirkliche Errichtung des Knaben'SeminarS die Hand anzulegen. — (Duell zwischen Voulangisten.) Aus Vriissel, 8. April, wird gemeldet: Thiebaud, welcher von Rochefort beschuldigt wurde, für feine den, bou-langistischen Comite geleisteten Dienste einen Monatsgehalt von tausend Francs aus dcr boulangistischen Casse erhalten zu haben, traf heute mittags hier ein, um Ro-chefort zum Duell zu fordern und von Boulanger eine Ehrenerklärung zu verlangen. Seine Zeugen haben sich bereits zu Rochefort begeben, welcher auch die seinigen bereits nominiert haben soll. — (Das Erbe der Herzogin von Galliern.) Wie die «National-Zeitung» meldet, sind die Vermächtnisse der Herzogin von Galliern an Kaiserin Friedrich im Varbetrage von 6 Millionen Francs sowie Schmuckgegenstände von 8 Millionen Francs Wert, darunter achtzig große Perlenschnüre, an die Bevollmächtigten der Kaiserin bereits ausgefolgt worden. — (Internationales Schachturnier.) Aus Newyork, 3. April, wird berichtet: Im internatio» nalen Schachwettlampf siegte Mason über Vird, Aigorin über Burille, D. Baird über Taubenhaus, Hanham über Vurn, Delmar über Pollock, Vlackburne über Gossip, Weiß über Günsberg. Am höchsten steht heute der Wiener Meister Wciß mit 6'/^ gewonnenen Partien. — (Streik in Trie st.) Eine Aufforderung des Verwaltungsrathes des Lloyd an die Arsenalarbeiter ermähnt dieselben zum Gehorsam und stellt die möglichste Berücksichtigung der Interessen der Arbeiter in Aussicht, ertlärt jedoch, dass alle Arbeiter, welche sich den Bestimmungen des Verwaltungsrathes binnen acht Tagen nicht fügten, als entlassen zu betrachten seien. Trotz des Auf-ruses verharren die Arbeiter in renitenter Haltung. — (Weibliches Commando.) Nach einer Mittheilung aus Washington vom 3. d. M. wurden in Oskaloosü, Iowa, sowie in Cottonwood Falls. Kansas, die weiblichen Ccmdidaten für Municiftalämter gewählt. In letztncncmntem Orte wurde Frau Minie D. Morgan zur Bürgermeisterin gewählt und der nächste Staotrath wird gänzlich aus Frauen bestehen. — (Der jüngste Orkan) wüthete auch auf anderen Inseln Polynesiens, namentlich aus den Hervey-und Gcsellschafts-Inseln. wo zwei amerikanische Handelsschiffe scheiterten; die Mannschaft derselben wurde jedoch gerettet. Man befürchtet, dass die Mannschaft der gescheiterten englischen Schisse zugrunde gegangen ^ei. Aus üaibacher Zeitung Nr. 8!. 672 9. April M den benachbarten Inseln richtete der Orkan große Verheerungen an. — (Theueres Buch.) Bei einer Nücherverstei« gerung in London wurde ein kleiner Quartband mit neun Dramen, darunter fünf von Shakespeare, die aber nicht erste Ausgaben sind, mit dem enormen Preise von 590 Pfund Sterling bezahlt. — (Auch eine Logik.) «Nu, jetzt biste mir schon zwei Jahre hundert Gulden schuldig! Wann wirste endlich bezahlen?» — «Wos frogslc? Bin ich a Prophet?» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Aus dem Reichsrathe.) Im Abgeordneten-Hause wurde gestern die Debatte über Titel «Central-leitung» des Voranschlages des Handelsministeriums zu Ende geführt und hierauf der Gesetzentwurf, betreffend die Verlängerung des Termines für die Freihafenaufhc-bung in Trieft und Fiume, nach einer kurzen Discussion genehmigt. Sodann wurde die Berathung des Etats des Handelsministeriums fortgesetzt. Vor Schluss der Sitzung wurde seitens der Regierung ein Gesetzentwurf eingebracht, betreffend die Aushebung der Relrutencontingcnte im Jahre 1889. Eine Zuschrift des Minister - Präsidenten fordert das Haus zur Vornahme der Delegationswahlen auf. Der Ackerbauminister legte den Gesetzentwurf betreffs Einräumung von Steuerbegünstigungen für die Unternehmung der Bewässerung des Gebietes von Monfalcone vor. Der Präsident theilte mit, dass das Arbeiter-Krankenversicherungs-Gesetz die kaiserliche Sanction erhielt. Nächste Sitzung heute. — (Baron Alfons IoiS f) Wie man uns aus Klagenfurt telegraphiert, ist gestern um 8 Uhr früh dortselbst der trainischc Landtagsabgeordnete Alfons Zois Freiherr von Edelstein gestorben. Baron Zois war Besitzer der Herrschaft Egg ob Krainburg und seit einer Reihe von Jahren Vertreter des Großgrundbesitzes im krainischen Landtage. Der Verblichene erfreute sich ob seines concilianten Wesens allgemeiner Sympathien. — (Kammermusik-Abend.) Wenngleich leine Kammermusik-«Soiree», war es nichtsdestoweniger einer der schönsten Kammermusik-Abende, der uns am Sonntag wieder die Pforten unseres Musentempels öffnete, um uns reich beschenkt zu entlassen. Von Niels W. Gade, dessen Clavier-Trio in I'-äur wir da kennen lernten, hörten wir wohl vor Jahren eine Sonate; der dänische Componist war uns demnach nicht ganz neu. Wir wissen auch, dass der jüngste Aufschwung der norwegischen Musik seit seinem bahnbrechenden Auftreten datiert; wir tennen sein reiches Gemüth, seinen starken Geist. Sein Trio athmet jenen poesievollen Zauber, an dem das nordische Leben mit seiner edle» Einfalt und seinem kühnen Reclenlhum so unendlich reich ist, und das auch auf dem Gebiete der Poesie etwas derartig Bezauberndes zeitigte, wie es die Frithjof-Sage ist. Den Clavierpart spielte Frau Marie Mühleisen, eine überaus fchähenslverte Pianistin, welche, ausgestattet mit einer reichen Technil, die Anmulh und Kraft der Composition im Vereine mit ihren ausgezeichneten Partnern zu glücklichster Geltung brachte und demgemäß einen äußerst lebhaften Beifall fand. Beethovens Strcich'Trio in tt-äui' zählt zwar zu des Meisters Erstlingswerken, doch sein gewaltiger Genius schlägt schon hier Töne an, insbesondere in dem Herr-lichen, echt Beethovcn'schen ^.ä-ixia eanwliilo, wie sie in Vrahms tt-moll-Clavier-Quarlett, das den Abend beschloss, allerdings nicht zu finden sind. Gleichwie des Himmels Bläue jedes Gemüth bezwingt, denn es spricht zu allen die eine ewige Sprache; so auch Beethovens Musik. Das ewig Menschliche in seiner edelsten Bedeutung, freudvoll und leidvoll klingt es an unser Herz und spendet beseligenden Frieden. Vrahms Musik thut die Wirkung uicht. Aus dem Nahmen der Kammermusik hinaustretend, ist sein Quartett zwar reich an musikalischen Schönheiten, die jedoch mehr unsere Sinne dahinreißen, als unser Herz Antheil daran hat. Johannes Vrahms ist ein gefeierter Componist, bekannt ist Schumanns aller« dings nicht prophetischer Aussftruch über ihn: «Er musste kommen!»; doch, dies Quartett dürste ihm kaum vollen Anspruch auf seinen Ruhm geben. Die Wiedergabe der beiden vorstehenden Tondichtungen war in jeder Beziehung meisterhaft und entfesselte einen wahren Beifallssturm. Des Herrn Gerstners bezaubernder Ge« sang, der Herren Moravec und Lasner feinsinniges und gewandtes Spiel sowie des Herrn Zöhrers Mei» sterschaft auf dem Clavier mufsten wohl den ungewöhnlichen Erfolg erzielen! — (Der Laibacher Gemeinderath) hält heute abends tt Uhr eine öffentliche Sitzung, in welcher die Gegenstände, welche an der Tagesordnung der Sitzung vom 2. d. M. gestanden und nicht erledigt worden sind, verhandelt werden. — (Aus Trieft) berichtet man uns: In der letzten Wochenversammlung der Section «Küstenland» des Alpcnve'.eines hielt am 5. d. M. Herr Professor Wilhelm Nrbas einen Vortrag über das Laibacher Thalbecken. Prof. Urbas kann, so oft er über sein schönes Heimatland spricht, stets auf ein aufmerksames und sympathisch gestimmtes Auditorium rechnen. In seinem letzten Vor« trage schilderte er an der Hand eines von Prof. Simony in den fünfziger Jahren musterhaft gezeichneten, leider zu wenig bekannten und geschätzten Panoramas die unvergleichlich schöne Rundsicht, welche sich mit weitgedehnten Ausblicken in die Alpenwelt von der geringen Höhe des Golovec, einem jenseits des Gruber'schen Canales, gegenüber dem Laibacher Schlossberge gelegenen und bequem zu ersteigenden Berge, darbietet. Prof. Urbas zeigte auch das Modell einer ebenso einfach als zweckmäßig con-struierten Visiervorrichtung, deren sich Prof. Simony zur Aufnahme von Panoramen bediente. Der Vortrag wurde dankbarst und mit verdientem Beifalle aufgenommen. — (Zugsverspätung,) Der um 6 Uhr früh fällige Wiener Courierzug ist gestern mit einer Verspätung von fast 3 Stunden hier angelangt. Die Verspätung hatte darin ihren Grund, dass in der Nähe von Marburg eiue Locomotive, welche dem Courierzuge voransuhr, entgleiste und daher der Courierzug die Freimachung der Geleife abwarten musste. — (Das neueNetr utengesetz.) Vor Schluss der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses brachte der Landesvertheidigungs-Minister das Rekrutengesetz pro 1689 ein. Das RelrutewContingent für Cisleithanicn beträgt 60.389 Mann für das Heer und die Kriegsmarine und 10.000 Mann für die Landwehr, nebst den für letztere von Tirol zu stellenden Rekruten und der Ersatzreserve. Die Hauplstellung findet vom I.Mai bis 30. Iunid.I. statt. — (Monatsversammlung des Museal» Vereines.) Die nächste Monatsversammlung des krainischen Musealvereines findet Samstag, den 13. d. M., um 6 Uhr abends im Lesesaale des Museums Rudol-finum mit folgendem Programme statt: 1.) Nachruf an den verstorbenen Obmann Karl Deschmann; 2.) Vortrag des Herrn Professors W. Voß «Ueber einen seltsamen Pferdefuß»; 3.) Vortrag des Herrn Professors und Conservators der k. l. Centralcommission S. Rutar «Ueber prähistorische und römische Alterthümer Dalma-tiens». Die p. t. Mitglieder und Freuude des Vereines werden zu zahlreicher Betheiligung eingeladen. — (Todesfall.) Gestern morgens ist in Zwischenwässern der Grundbesitzer und Weinhändler Nikolaus Iamnik, vulgo Tolstnik, nach kurzem Krankenlager im Alter von 45 Jahren gestorben. Der Verstorbene hatte von seinem Vater einen sehr bedeutenden Grundbesitz (zwanzig Ganzhuben), auch sonst ein beträchtliches Ver« mögen geerbt, welches nnnmehr seiner einzigen Tochter zufällt. — (Vieh markt) Der gestrige monatliche Vieh-marlt war trotz des schlechten Wetters sehr gut besucht. Nach dem Ausweise der städtischen Verzehrungssteuer-Pachtung wurden 999 Stück Pferde, Ochsen, Kühe und Kälber aufgetrieben. Zahlreiche Händler aus Kärnten, Tirol und Italien waren erschienen, und wurden insbesondere für Pferde sehr gnte Preise erzielt; auch Hornvieh wurde stark angekauft. — (Ertrunken.) Der Mechaniker Herr Karl Werhan, Bruder des Werlsbesitzers Herrn F. Werhau, stürzte vorgestern nach einer kurzen Promenade im Stadt' parke zu Cilli nahe dem Mathes'schen Vierleller, von epileptischen Krumpfen erfasst, zusammen. Durch einen unglücklichen Zufall kollerte sein Körper die Uferböschung herab, und ertrank der Unglückliche, da niemand sich in der Nähe befand, der den entsetzlichen Vorfall gefehen hätte, in der Sann. — (Einbruchsdieb stahl.) Wie man uns aus Waitsch berichtet, wurde diesertage in die Amtskanzlei des Gemeindevorstehers Ernest Loc niler eingebrochen. Nachdem die Einbrecher sich vergeblich bemüht, die eiserne Geldcasse zu öffnen, entwendeten sie mehrere Wäschestücke und suchten damit das Weite. Als des Diebstahls verdächtig wurde ein bereits abgestrafter Vagant arretiert und dem Gerichte eingeliefert. — (Das l. l. Platzcommando) überfiedelt mit 27. April d. I. aus seinen bisherigen Kanzleien im Baron Lazarini'schen Hause in der Herrengasse in die Artillerie-Kaserne in der Hilschergasse. — (Aufgefundene Leiche.) Am 2. d. M wurde in Raune, Gemeinde Savenstcin, die im stark verwesten Zustande befindliche Leiche des seit 4. November v. I. vermissten, 48 Jahre alten, lcdigen Wein-gartenbesihers Anton Ianezic in seinem versperrten Keller aufgefunden. Ein intensiver Geruch machte die Nachbarn auf das Vorhandensein der Leiche aufmerksam, worauf der Keller in Gegenwart der Gendarmerie geöffnet wurde. Wie die gepflogenen Erhebungen ergaben, hat Ianezic gewöhnlich im befugten Keller gewohnt und wurde allem Anscheine nach vom Schlage getroffen. — (Neger ' Concert.) Das von uns bereits angekündigte Neger-Concert findet morgen abends in der Casino-Glashalle statt. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 8. April. Das Herrenhaus nahm 6n dln« in zweiter und dritter Lesung das im Sinne der un» garischen Beschlüsse abgeänderte Mhrgeseh au. Wien, 8. Avnl. Der «Extrapost» zufolgeH, Erzbischof Ganglbaner im Einvernehmen mit oe^ . nistcr Gautsch die älteste Kirche Wiens, jene von ^ Ruprecht, den Polen ins Eigenthum. Sämmtl'^ ^ tlingen der Kirche gehen gleichfalls ins EigeMU" polnischen Colonie über. «n.^lt Marburg, «.April. Veim Verschieben leerer" »„ gerieth heute nachts ein Wagenkuftpler unter o«e ^ und wurde überfahren, infolge dessen zwei der ^ Wagen entgleisten und die beiden HauPtg""', ^ stellten. Die Courierziige Nr. 2 und 1 erlitten °« bedeutende Verspätungen. l«ss»B' Prag, 8. April. Das Wahlcomit«« treuen Großgrundbesitzes hielt gestern betreffs re» ^ promifses eine Sitzung ab, in welcher jedoch ^! ^, Beschlüsse nicht gefasst wurden. Die Anträge un ^ batten werden geheim gehalten, doch wird für ' ein «Commnnique» in Aussicht gestellt. , Mitett Budapest, 8. April. Minister Varosz"^" ^. die Gesetzentwürfe betreffs Verstaatlichung der -o» ^. ssünfkirchner Bahn und betreffs Einführung ^" und Cleanng-Verlehrrs bei der PoWalcM' s ^ Budapest, 8. April. Der Lossperrgesetzen w ^„ stimmt, dass in Ungarn der Verkehr nur M" ' ^. ausländischen Losen gestattet ist, welche v" " ^ „p krafltreten dieses Gesetzes an der Budapest" " tiert waren und gestempelt sind. npf M^ Lurcmbulg, 8. April. Sämmtliche M""" ^ Mittwoch dem Herzog Adolf von «au ^,< Landesgrenze entgegenfahren. Donnerstags ^ he» tag wird der Herzog als Regent vor der «"" Eid leisten. ^.a^e g" Bliisscl, 8. April. Bonlanger ha"e "^Mp^ Heime Zusammenkünfte mit dem Prinzen « " ^ ho« leon. Die französische Regierung hat M > Begehren auf Ausweisung Buulangersgweu^^ Angekommene Fremde. Am ?. April. jchcl """ Hotel Stadt Wien. Steiner. Lustig. Fritsche, Pe" ^ehec"' Müller, Kaufleute, Wien. — Margareth 5""^' . München. Mohock ' ^ Hotel Nefant. Schneider, Kcmsm., Wien. 7- ^ SM" ^. Krainburg. — Colcmti und Lunano, Ud'ne. ^ ^ > Prahler, Adelsberg. — von Garzarolli, ^en^ ^stiiu« mlnlch. Tarms. — Pucher, .Aagenfurt. ^,. «ellcps^.IaB sslilsch. - Nnlenfeld. Siofof. - Edler vou ^" Hl,ü< ^ chen, — Goldstein, Grofilamscha. — Zebitsch.'' ' Spalato. - Tezy, Optiler. Wien. - P«"-"' I>'e^"s'M^' Den «.April. Anton Lampe. Ste''""el. ^ Monate. Polanastraße I«. ssraisen. — M"« l!2 I,, Römcistraßc 2, Tuberculose. ^^<-s^^ ---------------------------^^nM>l^> L »-» I "^ I____^'-^ßMt ^ betviM ^ «. 2.N. 7230 10-8 W. schwas henM z,^ 9 . Ab. 722-1 6-4 W. fchw«« ,^el t>" " ^ Trübe, abwechselnd Regen. Das 4°^ ratur «2°, um U 7« unter dem Normaie^^^ ----------------------------------------—T^lNagl'c'^'^ Verantwortlicher Redacteur. " ^^-ü^<" ____ , ^—^^. -^^ ^ , Schwarze Seidenstosse von «^aK fl. 11-05 pr Meter - glatt und ge"U^ Qual,) .- versendet roden- und st^'^Holl'e^)^ das ssabnls.Depot tt. Il«n„«l,u,'« (K- u.. - st^>^> Muster umgehend. Vriefc losten 1" lr. ^^^^M Danksagung. ^« ssür die während des langc' ^ .^ich"'"h.',s meiner nun in Gott ruhenden. "' ^^bcw'w. Athc'' dieser und meiner Familie so u>cl "^ ^>„dl ^ liche Anlheilnahmr. für die zahlrc'n ^ ^r v ,^ linunss cm, Leichenbegängnisse "Ä, meulp^Ä"!'"' Verblichenen gewidmete» melenBIlM.^^l,,^ ich l)icmit in meinem und aller Nnnun den innigsten Danl aus. Laibach am ".April I»^- . ^,„ih>l"' En.«««" 55'^ !, ,, 673 Course an der Wiener Börse vom 8. April 1889. M« ^ off^n Course K<»"«" loo fl. 149 75 ^...... '°«°M,M^ . - -" sl. 18»--. ,82 5:. <./^. "°^^'"fl. . . 154 «0,54 7» ^"?H.^ ,,«90,,l,0 mrcnte. sts^frei , ,W40 ,00 80 ^H^^N°«°rfrei - 'W?0 ,27.40 U,.^' "" U«ri ^,^°" - "«'- 11«'!'." N°?.°">""tt4<./ !» Kp'"n.,le^' ' - - ,02 WIN«- -^«^. ° "" »l- 132 - 1»!» Ü0 Grid Ware Grundcntl.-Oblilllltioneu (für IUU fl, «Nl.). 5°/„ galizilche..... 1U5 - 1>>5 .>«» 5>"/„ mHhrischf...... 10V 7b I>u 75 5"/.. ilrai» u»d Küstenland . . 10«'—------- 5°/„ mrberustrrreichNche . . . INg'lX, 11» 25 5"/„ sicirischr...... K»4'75 — — l>"/„ lrolltischr und slavonische . I0ä'— — — 5"/„ siebenbttlailche . . . , 1N^»51N5 25 5«/„ Temesrr «anat .... ic>4'!»5 1N5 25 5"/,, uligarischc...... ll>4-'.»!> 1«5 2b Andere öffcntl. Anlehen. Donau «eg. Lose 5"/« lW fl. . 12K-— 127— dto, Nnleihe 1»?» . . 107,25 —-- «nlrl,»'!! der Stadt Vü« . . liu — — — «nlrhrn d, Vtadtnemclubc Wien 105 75 INK 85 Plüm-VIül, d, Stad«aem, Win, 14« «0 14« «;» Vorlrnlmu Nnlehcn vcrlo«, 5"/« »55« l)l! 50 Pfandbriefe ssiir l«>« fl,), Vobenl-l. all», üsl. 4"/n G. . . 18125 122.- dto. » 4>/,"/<> . . . IW ^ 100 9«, btll, » 4"/n . . . !»« 40 9»'R> dlo. Pram,'Echuldoerschl.»»/« 1,0 25 110 75 vest, Hypotysssubaul 10j. 50»/^ 10, — —>— Osst, »»!,, Vaul vrrl, 4>/,°/„ . 101 75 ,<>2'25 drtto > 4"/n . . 100 — ,00 s,5 drtto KOMr. » 4°/« . . ,uo — ,0<>'s,5> Prioriliits-Olllissationen «!>,' l!»'»3 ,<>l'3!) walizlschc Nail-iiubwig.Vahi, , ,««1 »<>0 fi, L, 4>/,"/, . 10,' - ,0, Staalsbahn...... ,!»«-,»!»- Tiidbahil l» 3"/«..... ,4« 50 ,47 5< » k 5«/,,..... ,2« — ,22 .. Ung^gllliz. Nah,,..... 100 ?>) »01 2» Diverse Lose (per Ltucl), Credltlose 100 fl...... 190'?« ,»> 75 lllarl, Loir 4« fl...... l!4'75 N5 25 4"/,, Duim» Danipssch, U>0 st, . ,4« — ,4« — Laibachsr Präm, Anlch. 2<» fl. 2»'b« 29 — Osener Lusr 40 fl..... «5^5«) N« 50 Plllsfy Loft 40 fl...... «4 - 05 - Roths» Nn'uz, üst, «rs, V., 1« fl. 2L'— 22 50 Rudolph Lose 10 fl..... LL'ÜN 23 50 Sal,!! Loft 40 fl...... 86 7b «/'75 Lt, Wsiwi« Loft 40 fl, . . , «7— «»'- Waldstsin Loft 20 fl..... 4s,— 4? — Wiüdisch Orah Loft 20 fi, . , ei'— N2'-G,'w, Lch, d !i"/,.Prä!!! Lchuld vi'rsch, d, Äobr»crl'dita»slalt , i?>— ,8- Vanl. Actien (per Stück). Analll'Oes», »anl 200 fi, oo°/„ (!rdt. «,!st, s, Hand, u, G, ,nofi, 2!»!' 75 >,0U 25 a»l, Vlllss )»>», liOO st. , »0^ 50 »05 TepoNlculinnl, VIll^. 200 st, . 1»5 50 ,»«'50 ltSl-omple Ges,.«dr0st. 500 fl, . 540'—5l^'— Gir« », Casjeiw,, Wiener 20« st. ,»6 — 200 — HUPotlil'lenb,, Üsl. 200sl. 25»/ st. . »i»2 - «84 — Unionbanl 200 fl...... 227 — «27 50 Verlehrsbanl, «llff, ,40 st, . . ,b8 — ,ß(, .. Acticn von Transport-Unternehmungen. (per Stück). Albrecht'Bahn 200 fl. Silber . 55'5l» 55. 50 «lsüld ssiumll». Ällhn 200fl, S. 19? 2b 1»7 7b Ml)!!,. Nol'bbahn 150 fl, . . . —- - .— » Westbah« 200 fi, . . , »32'50 33!i 50 Vulchtichraber ltis. 500 fl. <»2 2U,o ValCnrl Lubw,-Ä. 200 fl. CM, LA! 80 L„7 40 Leinb, - Czmww. - Iassl, Eifti,- bahii Grsrllsch, 200 st, S, . . 2Ä7 — 237 50 Lloyd.ost, »»!,,.Tr!est500st.TVt. 400 — 405'- Orstrrr. «ordwestb. 200 st. Silb. ,82 70 ,»2 m, bto. (lit. N.) 200 fl. 3, . . L0!i 5» 2,0 - Prag Duzrr Ciftnb, ,50 st. Sill,. 53— 54 — «udolpl, «ah» 200 fl. Silber .----------------- Staalssiseubal»! 200 ss, Silber 24» — ^43 50 SüdlialN! 200 fl, Silber , . . ,3»'75 ,04 25 Süd Nurdd.Verb. Ä,200fl,<5M, i«4 50 ,85 - Iramwlllj Gls,,Wl,,,70fl,ö,W. 233 L5 Lä4 -» neue Wr., Prioritäts- Nctien ,00 fi...... 100 — 10, — Ung.gaÜz. ltiscnb. »00 si, Silber ,89 - ,8« 50 Ung. Nordostbahn 200 fl, Silber 180 50 1«! . Ung,Wrs«b.ft«aab Vraz)800fl.S. 13« üO 187 — IndustrieAclien (per Stück). »auzes,, «lll«. Oeft. ,00 fl. . —'— .->— Vgydier Eisen- und Stahl-Ind. in Wien 100 fl...... l.7'b0 «»- . Viftnbahnw. Leih«,, erste, 80 fi. »4- 95- «Olbemiihl». Papiers, u. V-G. 57 50 58-50 Liesinnei Urauerei ,00 fi. . . «<)4 75 ,05 li5 Vlunta» Gesell, österr.-alpine 73 40 73!«! Prager Eisen Iiid-Grs, 200 fl, 3«2 50 »f>3 »0 SalaoTarj, Nteinlohlen 80 fl. 2U» — «Schlöglmühl., Papiers, 800 st. 214 - «I8 — «Tteyrermuhl»,Papiers,u,V,»V. ,29 b<>:»« — Trisailer tlol,lcnw,-Ves, 70 fi. , 107 50 I>»8 50 Wafftns.-V,.OcN,in»»ien,oofi, 43» — 440 — Wnssgon Leihanst,, Mg. in Pest 80 st......... »,-— »«- — Wr. Vaugeftllschaft ,00 fl. . . 80'bN 8:'- Wienerberaer Ziegel Acticn «es. ,7» — 1«u Devisen. Deutsche Plätze...... b»'«5 b» 95 London........ ,üo »5. ,20 ?'» Pari«......... 47 75 47'»O «aluten. Ducaten........ l» 05 5<<7 20Fra»c8 Stücke..... 9 53» »55 Denlsche «eichsbanlnote» . . b8 85 5« 9l» Papier-Rubel...... l »»,,, l'il«^ Italienische «anlnottn (,0V L.) 4? l^ 47 7«