Oaibacher I/ll^ « n « !> !l, holbj. fi. li 00. «ill b«, Zustellung ln« H«u« ^' ^"» halb>. 5«l». Vj. ? kn. Dienstag, 26. Juli. I»!»»»«»»»,«»»»- F»l ll«ln« 3»s«,«», »I» ,, « Z«N»» ,5 tt., ,l»ße« p« Z«N« « l».< »,l »s»««n V!«d«hol»ngen P« Zell« » l» 1881. Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Einschließung vom 1«. Juli d. I. dem ständigen Mitarbeiter der «Wiener Zeitung" Heinrich Löwy den Tilel eine« kaiserlichen Rathes mit Nach» sicht der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. Der Minister und Leiter des Instizministeriums hat den Bezirtsgerichtsadjuncten Joseph Ritter von Mulley auf sein Ansuchen von Oberburg nach Pater-nion mit Dicnsteszuweisung zu dem Bezirksgerichte in Vleiburg versetzt. Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Bezirksgerichtsadjuncten in Nassenfuß Ludwig Golia zum Bezirksrichter in Treffen ernannt. Erkenntnisse. Das l. t. Lanoe«a.cricht Wien als Pressgericht hat auf Nntrass der l, l. Staatsanwaltschaft ersannt, dass der Inhalt des in Nr 492 der Zeitschrift „Wiener Allgemeine Zeitung", Sechs» Uhr.Abenoblatt, ddto. 1» Juli 1881 in der Nubril »Tages-belicht" unter der Aufschrist „Die Ncde eines zehnjährigen Mädchens" enthaltenen Ausscches das Vergehen nach 8 ^Xl Et. G. begründe, und hat nach § 493 St, P. O. das Verbot der Weitelverbrcituna. dieser Druckschrist ausgesprochen. Das l. l. Landcsgcricht Wien als Pressgericht hat auf Antrag der l, l. Staatsamvattschaft erlannt, dass dc: Inhalt der Nr. 3428 der Zeitschrift „Deutsche Zeitung" ddlo. 20. Juli 1881 w dem darin unter Aufschrift „Wien. 19. Juli" enthaltenen Aufsätze in der Stelle vom Beginne bis „— Volles zu demonstrieren", und in dem mit der Ansschrift-. „Nilolsburg, 17. Juli. Abgeordneter Auspch vor seinen Wählern" versehenen Artikel, in der Stelle von „ES hat zu allen Zeiten —" bis Stagnation eingetrelen" das Verbrechen nach § 300 St. G,, dass ferner d« letztere Artikel in der von „die czechischen Politiler" bis ,,— treiben zu lönuen" das Vergehen noch den §8 300 und A)2 Ct. (Y. begründe, und hat nach 8 493 St, P. O. daS Verbot der Weiterverbreit«!,«, dieser Druckschrift ausgesprochen. Das l. t. Landesgericht Wien als Pressgcricht hat auf Antrag der l, l. Staatsanwaltschaft erlannt, dass der Inhalt des in Nr,2 der Zeilschrift „Neue Zelt" ddto. Budapest. 17. Juli 1881 unter der Aujschrist „Jesuitische Bourgeois-Wohlthätigleit" culhal' tenen Aussatzes daS Vergehen nach 8 302 St. G begründe, und hat nach 8 4!)3 St, P. O. das Verbot der Weitervcrbreitung dieser Druclschr'ist ausgesprochen. Das l. l. Landesgerlcht als Pressgericht in Graz hat auf Antrag der k, l. Staatsanwaltschaft mit dem Erkenntnisse vom 12. Juli 1881, Z. 12394. die Weiterverbreitn««, der Zeitschrift „Tagespost" Nr. 17!) vom 11, Juli 1«81 wegen der Notiz „Aus allen Theilen Deutsch »Oesterreichs" nach g 302 St. G. verboten. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der „Vole für Tirol und Vorarlberg" berichtet, der Gemeinde Pedersano zur Kirchenrestannerung eine Unterstützung von 200 st. und der Gemeinde Alb eins zur Beischaffung einer Kirchenglc-cke eine Unterstützung von 100 fl. zu spenden geruht. Se. kaiserliche und königliche Hoheit der durch, lauchtigste Herr Erzherzog Karl Ludwig haben für die Zwecke der beiden Patriotischen Hilfsver-elne in Laibach den Betrag von 100 fl. gnädigst zu spenden geruht. ' u ui Zur «age. Die Ansprache, welche Se. Excellenz FML. Ritter von Kraus beim Empfange des böhmischen Landes-ausschusses hielt, begegnet auch in der außerösterreichi-schen Presse der beifälligsten Beurtheilung. So schreibt das „Dresdner Journal": „Das Wohlwollen der Gesinnungen, welche der neue Stalthaltereileiter der Bevölkerung des Königreiches Böhmen entgegen-bringt und welches in der Ansprache klar zutage liegt, darf wohl unumwunden anerkannt werden___Die Aufgabe, welche er sich gestellt hat, „ein brüderliches, emtlächtiges Zusammenleben der beiden Nationalitäten" anzustreben, wird durchführbar und steht mit dem Thun des österreichischen Generals im Einklänge, wenn er an Deutsche und Böhmen das Verlangen stellt, sich beide als Oesterreicher zu fühlen. Hier scheint uns der Schwerpunkt der Ansprache des FML. Ritter von Kraus zu liegen." «Der neue Statthaltereileiler von Böhmen, FML. Ritter von Kraus — fchreibt d»e „Indepen dance belge " — hat beim Empfange des Landesausschusses ebenso einsichtsvolle als energische Worte gesprochen. Was er sprach, werden beide Parteien in Böhmen gut thun, zu beherzigen, denn FML. Ritter von Kraus ist ein Soldat von echtem Schrott und Korn, der seine Weisung getreu vollzieht." „Die Wiener Oppositionsblätter — schreibt man der „Pol. Eorr." aus Prag — enthielten dieserlage die theils im telegraphischen, theils im Korrespondenz, wege gebrachte Mittheilung, dass der böhmische aka-demische Leseverein „ä.!lü(1l)iul>k7 i^nui-^x uziuleic" dem Stalthaltereileiter von Böhmen, FML. Ritter von Kraus, eine Resolution überreicht, und dass letzterer bei dieser Gelegenheit den Verein seiner „Gewogenheit" versichert habe. Selbstverständlich wurden an diese Meldung von den Oppositionsorganen sofort in tendenziöser Weise recht übelwollende Glossen und Commentare geknüpft. Wie nun aus in der fraglichen Angelegenheit gut informierter und verlässlicher Quelle versichert werden k.mn, war die bezügliche Meldung der Wiener Blätter gerade in den wesentlichsten Punkten vollkommen entstellt, wobei nicht weiter untersucht werben soll, ob dies blos auf einen Zxsall zurück, zuführen ist oder ob dabei auch eine gewisse Absicht-lichkeit mit unterlief. Thatsächlich verhielt sich die Sache folgendermaßen: Der Obmann des böhmischen akademischen Lesevereins und dessen Stellvertreter überreichten kürzlich dem FML. Ritter v. Kraus ein Schriftstück, jedoch keine Resolution, sondern ein Memorandum, in welchem ausgeführt und durch Belege unterstützt war, dass der Verein sich an den vielbesprochenen Straßenexcessen nicht belheiligt habe. Die Erwiderung, mit welcher FML. Ritter v. Krau« die Ansprache der Ueberreicher dieses Memorandums beantwortete, beschränkte sich auf die Worte, dass der Verein sich stet« strenger Disciplin befleißen und alles vermeiden möge, wodurch die Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung gestört werden könnte; denn in diesem Falle werde der Verein bei ihm immer einer wohlwollenden Gesinnung begegnen. Dies inlürze der wahrheitsgetreue Sachuerhalt. Man sieht auch bei diesem Anlasse wieder, mit welcher Vorsicht die sogenannten „thatsächlichen" Mittheilungen der OpposUionsblätter aufzunehmen sind." Aus Troppau schreibt man der „Pol. Corr.": Hier war man nicht wenig erstaunt, als man nach den aus Wien hierher gelangten Nachrichten in Erfahrung brachte, dass einzelne Wiener Organe, die „Neue freie Presse" voran, den Versuch machten, au» der Versetzung des Bezirkshauptmannes Gustav Klingner von Freistadt nach Bielitz politische« Kapital zu schlagen und damit den wahren Sachver-halt in einer der ganzen oppositionellen Taktik würdigen Weise zu entstellen. Anlässlich der Ernennung des B'zirkshauptmannes Tichy in Bielih zum Regierungsrathe bei der schlesischen Landesregierung wurde der Posten in Vielitz erledigt und ergab sich damit die Veranlassung, dem Äezirlshauptmann Klingner, der eine Versetzung angestrebt hatte, den großen und wichtigen Bielitzer Posten zu verleihen, wozu noch der Umstand sich gesellte, dass der genannte Beamte des pol-nischen Sprachidioms, wie solches in dem Bieliher Jeuilleton. Vie geopferte Hand. Pariser Polizeiroman von F. du Volsll»bey. (40. Fortsehnn«.) »Sie ist eine ganz außergewöhnliche Frau." „Sie haben sie gesehen?" . „Ja, Madame. Ich sah sie heute Morgen und läge mich jctzt noch, ob ich nicht mit einer als Be« chließerin verkleideten Fürstin zu thun hatte. Sie bewohnt die Loge eines ärmlichen Hauses in Bati-NNolles und hat das Benehmen einer Königin." . ..Das macht es auch erklärlich, dass sie nicht zu ""l kam, um mir zu danken. Aber nun haben wir Ltnug von Georg gesprochen. Fechten Sie?" «Manchmal." .,O, das ist gut! Dann werden Sie sich nicht feigern, mir eine Lection zu geben. Ich hoffe, S,e werden mich schlagen." . Maxime ward aufs neue verwirrt. Tr war doch ^ewisK nicht gekommen, um mit der Gräfin die Klinge «u kreuzen, und wusste nicht, was er auf einen fo überraschenden Vorschlag antworten füllte, w Der mitleidige Doctor versuchte, ihn aus der Verlegenheit zu ziehen. «Gräfin," sagte er zu seiner Patientin, „ich habe M"t zwar Bewegung verordnet, aber man muss "Ms übertreiben. Eine Stunde fechten ist mehr als hinreichend für Sie." H "Alier ich bin durchaus nicht müde. Fühlen Sie, Doctor! Min Puls geht so ruhig, als wenn ich n erst ausgestanden wäre," antwortete die Dame, Villagos eine mit weißem Gemsenleder bekleidete Hand hinhaltend. An ihre Fechtjacke schlössen sich nämlich am Hand-gelenke lange Ballhandschuhe. Aus der excentrischen Frau schaute doch die Welldame hervor. „Ihr Freund," fuhr sie fort, „wird fo freundlich sein, eine Maske und eiuen Fechlhandschuh anzulegen. Ein oder zwei Gänge werden mir genügen, um seine Fechtart kennen zu lernen." Maxime sah, dass er sich nicht länger weigern konnte. Die Gräfin blickte ihn mit ihren klaren Augen fragend an und dieser Blick drang ihm bis ins Innerste der Seele. Er fieng an zu begreifen, dass es unmöglich sein Würde, diesen Augen lange zu widerstehen. Die Gräfin nahm einen Fechthandschuh von der Wand, sowie eine Maske und einen Degen. Maxime beeilte sich mit seiner Rüstung und stellte sich der Gräfin gegenüber, welche fchon bereit war. ,Ich danke, mein Herr," sagte sie lebhaft. „Ich sehe, Sie sind ein Mann von Geist, denn Sie wissen sich in die Laune einer Frau zu fügen." Ohne weiteres begann sie ihn anzugreifen. Maxime hatte längst seine Fassung wieder ge-wonnen. Er focht sehr gut, und es war ihm nicht unangenehm, seine Kraft vor dieser Amazone zu zeigen, die sich für unüberwindlich hielt. Er dachte sogar, es werde ihm sehr leicht werden, sie zu besiegen, da er den polnischen Professor im Verdacht halte, er pflege sich nur aus Ehrfurcht vor seiner vornehmen Gegnerin überwinden zu lassen. Er sah jedoch bald, dass er sich darin gelrrt halle. Die Gräfin Yalta hatte eine sonderbare Art, die ihn aus der Fassung brachte. Es schien ihm manchmal, als habe er emen Gegner vor sich, der mit der linken Hand fechte. Er nahm sich indessen zusammen, und da er eine große Uebung besaß, so konnte er sich geschickt vertheidigen, aber dennoch wurde er getrosten. „Ich erkläre mich für besiegt, Madame," sagte er, seinen Degen senkend. Er hoffte, die Lection sei jetzt zu Ende. „Nein, nein," sagte die Gräfin. „Dieser Stoß soll nicht gelten. Sie haben noch nicht Zeit gehabt, sich an meine Angriffsweise zu gewöhnen. Wir haben nicht in der nämlichen Schule gelernt. Ihre Art ist geregelter al3 die meinige und aus die Dauer werden Sie das Uebelgewicht haben. Fahren wir fort." Sie legte sich aus und Maxime musste es nun nothgedrungen auch thun. Bei dieser Wiederholung kam seine Eitelkeit ins Spiel. Er berechnete seine Finten und war sehr sorgfältig im Parieren, denn er sah voraus, seine zarte Gegnerin müsse bald ermüden, da sie ihn auf eine hitzige Art angriff, als dafs sie lange hätte ausdauern können. Er nahm sich also vor, den ersten günstigen Moment zu benutzen, in welchem sie nachlassen würde und ihr dann auf die galanteste Weife einen kleinen Degen-stoß bcizubrigen, der dem Kamps ein Ende machen würde. Dieser Vorsatz wurde aber durch einrn jen-r Zufälle vereitelt, die der geschickteste Fechler nicht vorauszusehen imstande ist. Mitten im hitzigsten Gefecht berührte der D'gen der Gräfin Maximrs Handgelenk und gerieth unter seinen Rockärmel. Sie zog ihn rasch zuiück, aber es war spät. Das Eisen halle sich m das Uimbai'd em-gchalt. Dasselbe wurde dadurch hervorgezerrt und pci auf den Fußboden. Laibacher Zeitung Nr. 167 142! 26. Juli 1881. Bezirke gebräuchlich ist, vollkommen mächtig ist. Dies waren die Gründe, aus denen, wie aus authentischer Quelle mitgetheilt wird, der Landespräsident Freiherr v. Summer dessen Versehung beim Ministerium des Innern in Antrag brachte, die denn auch in entspre« chendcr Weise stattfand. Las smd thatsächliche Verhältnisse, und man kann sich hier nicht genug wundern, wie solche naturgemäße dienstliche Vorgänge zum Gegenstände widersinnigster politischer Reflexionen ge» macht werden können. Die „Morgenpost" tritt abermals in ihrem Leitartikel dafür ein, dass für das arbeitende Volk, für das Bürgerthum, für den Handwerker und Bauer in ausgiebiger Weise materielle Abhilfe geschaffen werde, und erinnert die Wortführer der Verfassungs« Partei daran, dass das Volk von den politischen und nationalen Kämpfen nicht satt werde. „Der Bürger — schreibt das genannte Blatt — der sein Geschäft zugrunde gehen sieht, der Gewerbsmann, der täglich mehr durch die harte Noth der Lebens belehrt wird, dass sein Gewerbe, das einst einen goldenen Boden hatte, ihn kaum zu ernähren vermag, der Bauer, der von dem Ertrage seines Grundes und Bodens nur schwer die Steuern erschwingen kann, die ihm der Smat, das Land und die Gemeinde auferlegen — sie alle stehen fremd und gleichgiltig den politischen und nationalen Feldzügen gegenüber, zu deren Schauplatze unser Oesterreich gemacht wird, denn in diesen Feld« züqen wlrd nicht um das matenelle Wohl und um das ökonomische Gedeihen der Bevölkerung gestritten. Und die Wortführer sollten wirklich die Schmerzens-schreie dcs Volkcs in der Fehde des Augenblickes wirkungslos verhallen lassen? Nein, es wäre klüger von ihnen, wenn sie dieser Fehde dcs Augenblickes, welche sie in der Erfüllung ihrer dringendsten Pflichten gegenüber der Bevölkerung hindert, rasch und ent« schlössen ein Ende bereiten würden. Das Volk würde ihnen dankbar dafür sein. Mögen sie den unfruchtbaren Fehden entsagen und ihre Aufmerksamkeit den nach materieller Abhilfe rufenden Klagen der Bevölkerung zuwenden." Der „Czas" bespricht die Angriffe, die der Kremser Klemgewerbetag seitens der Organe der deutsch-liberalen Partei erfahren, und bemerkt: „Kann man auch nicht mit allem, was in Krems besprochen und beschlossen wurde, euwerstanden sew, so gebürt doch den ihre Slaatzinteresseu fördernden Männern, die sich in Krems zusammenfanden, ganz vorzugsweise deshalb Anerkennung, weil sie in jeder Versammlung lediglich die praktischen Interessen des Kleingewerbestande« vor Augen behalten und sich einer unfruchtbaren, leidigen politischen Kannegießerei ferngehalten haben." Die „Norddeutsche Allgemeine Zei» tung" bespricht in einem Wiener Briefe in sehr scharfer Weise das agitatorische Treiben der hiesigen Oppositionspresse gegen den deutschen Reichskanzler und weist dasselbe nnt Entschiedenheit zurück. „Unter unseren „Delwlschen des Liberalismus" — heißt es daselbst — findet man sogar den Muth, von den „Brutalitäten" zu reden, «mit denen Fürst Bismarck den deutschen Liberalismus zu bedienen pflegt", und ihm nachzusagen, dass er seinem zur Monomanie gewordenen Hasse gegen den Liberalismus auch das Maxime war so überrascht, dass er zu parieren vergaß und die Gräfin warf augenblicklich die Maske fort, indem sie auslief: »Habe ich Sie verwundet, mein Herr? „Nein, das ist es nicht," stammelte der junge Mann. „Verwundet im Herzen vielleicht," rief der Doctor lachend. „Gräfin. Ihr Degen hat Herrn Dorg^res ein Armband entrissen, das mir ganz so aussieht, als sei es ein Liebespfand." Er hob den Schmuck bei diesen Worten auf und reichte ihn seiner vornehmen Patientin hin. Maxime hatte ebenfalls die Maske abgelegt und machte em verlegenes Gesicht. „Wenn es ebenso gienge wie bei der Brünette vom Skating", dachte er. „wenn sie mich auch bitten würde, ihr das Armband zu geben, ich weiß nicht, was ich antworten würde." Die Gräfin hatte das Armband aus der Hand des Doctors genommen und betrachtete es neugierig. »Es ist so, nicht wahr?" fragte sie, Maxime fest ansehend. «Dieses Andenken ist wohl von einer Frau?" »Sie würden mir nicht glauben, wenn ich be« Häupten wollte, ich hätte es bei meinem Juwelier getauft," antwortete dann Maxime" sich zum Lachen zwingend. „Und diese Frau ließ sich schwören, dass Sie es stets tragen wollten?" „Nein, das nicht," sagte Maxime. .Nun, erlauben Sie mir, Ihnen einen Ralh zu geben. Bewahren Sie das Armband sorgfältig auf und hüten Sie sich, es wieder zu verlieren — und besonders, sehen Sie es nicht wieder der Gefahr aus, oafs es Iynen fortgenommen werden könnte. Was wollten Sie machen, wenn ich es behielte?" Fortsetzung folgt.) Deutschthum opfert. Wenn unsere Liberalen sich nicht entblöden, dem Fürsten Bismarck gegenüber eine solche Beschuldigung auszusprechen, kann man sich da wohl wundern, dass sie sich dem Grafen Taafst gegenüber noch weniger genieren? Es wird eben immer offenkundiger, dass die guten Leutchen am Verfolgung«« wähne leiden. Das ist unter allen Krankheiten des gestörten Hirnes die einzige, welche sich in den meisten Fällen als heilbar erweist, aber es ist eine unerläse-! liche Bedingung dabei: man muss sich hüten, die Wahnvorstellungen zu unterstützen. Diese Bedingung ist unerlässlich, selbst wenn der Wahnsinn thatsächlich vorhanden, umsomehr, wenn er, wie bei unseren Liberalen, simuliert ist. Simuliert aber muss er sein, denn echter Wahnsinn könnte sich nie zu der ungeheuerlichen Vorstellung verirren, das« unter dem Scepter des Hauses Habsburg das Demschlhum bedrückt oder deutsches Wesen anders als mit alter Lieb' und Treu' gehegt und gepflegt werden könnte." Beschriebene oder bedruckte Banknoten. Mit Beziehung auf den in den Blättern mehr-fach ungenau wieder gegebenen Inhalt der auf die beschriebenen oder bedruckten Banknoten bezüglichen Erlässe des Finanzministeriums veröffentlicht die ..Pol. Corr." im Nachstehenden den authen. tischen Wortlaut derselben: I. Dem Präsidium der k. k. Finanzdirection in ... Das l. t. Präsidium wird beauftragt, den unterstehen, den k. k. Kassen und Aemtern bezüglich der BeHand, lung der mit fremden Zusähen sAufschriften oder Stam-plglierungen) verfehenen Noten der österreichisch.ungarischen Bank die Weisung zu ertheilen, dass solche Banknoten, wenn an der Echtheit derselben, ungeachtet, sie beschrieben oder bedruckt sind, nicht gezweifelt wer.! den kann. in Zahlung anzunehmen, Banknoten hin-gegen, deren Echtheit im ganzen oder auch nur in ein« zelnen Theilen infolge der Aufschrift oder Stampi. glierung nicht mehr mit Sicherheit beurtheilt werden kann, gleich Falsificaten zu behandeln sind. II. D . . k. k......erhält bezüglich der Behandlung der mit fremden Zufätzei, (Aufschriften oder Stam« piglierungen) versehenen Noten dcr österreichisch-un. garischen Bank die Weisung, dass solche Banknoten, wenn an der Echtheit derselben, ungeachtet sie be-schrieben oder bedruckt sind, nicht gezweifelt werden kann, in Zahlung anzunehmen, Banknoten hingegen, deren Echtheit im ganzen oder auch nur in einzelnen Theilen infolge der Aufschrift oder Stampigllerung lncht mehr mü Sicherheit beurtheilt werden lunn, gleich Falsificaten zu behandeln sind. Vom Ausland. Große Aufmerksamkeit schenkt die Presse der Nede, welche der ehemalige engl'sche Botschafter bei der Pforte, Herr Göschen, am 20. d.M. vor seinen Wählern in R'pon gehalten. Sie war größtentheils den orientalischen Angelegenheiten gewidmet, und Herr Göschen zollte vor allem der herzlichen Unterstützung und Mitwirkung, welche er bei seinen diplomatischen College« in Konstantinopel gefunden, dankbare Anerkennung und bezeugte, dass nur durch das loyale Zusammenwirken aller der Erfolg erreicht worden sei. Die Botschafter, sagte er, waren in gesellschaftlicher Beziehung Freunde, und sie haben oft in vertraulicher Unterhaltung anerkannt, dass, wenn auch nur einer von ihnen gegen die gemeinsame Sache intriguiert hätte, sie gescheitert wäre. Doch diese Herzlichkeit unter den Botschaftern hätte den Frieden Europas nicht sicherstellen, hätte selbst nicht bestehen können, wenn nicht die durch dieselben vertretenen Regierungen den Frieden eben so eifrig und einmüthig gewünscht hätten wie die Botschafter. Er wolle über die Beweggründe, welche die eine oder die andere Macht geleitet haben, nicht nachgrübeln, aber das könne er bestimmt behaupten, dass die Action aller Mächte auf die Erhaltung des Friedens ,m Orient und auf eine solche Austragung der schwebenden Fragen gerichtet war, um die Ursachen neuer Befürchtungen zu bannen. Er sei lein Utopist, namentlich nicht m auswärtigen Angele-geuhelten, er tonne aber laut bekennen, dass er Russ. land von dem geraden Wege in diesen Angelegen-heiten nicht habe abweichen sehen, und er sage dieses, weil gerade Russland von vielen beargwöhnt wurde. „Keine Macht — fuhr der Redner fort — hat sich mit mehr Klugheit benommen als Oesterreich, keine Macht war vielleicht jemals mehr besorgt, zu verhüten dass ein Kanonenschuss auf der Balkan-Halb-lnsel abgefeuert werde, oder irgend eine neue Verwicklung im Orient und einen weiteren, über die Ent-scheidungen des Berliner Congresses hinausgehenden Eingriff in das türkische Staatswesen hintanzuhalten. Allerdings gibt es da und dort Leute im Orient, denen eine Austrophobie eingeimpft ist, die eben so heftig ist wie die Russophobie, unter welcher andere leiden, und ei mag wahr sein. dass Oesterreich, tief mteresstert wie es ist an allem, was das türkische Reich betrifft, sich orientiert, um sich für jede Even-tualilat vorbereitet zu halten. Allein trotz gegexlhei-liger Behauptungen wiederhole ich, dass, so weit ich icurtheilen konnte, Oesterreich ein ehrliches und gerad» sinniges Verfahren eingeschlagen hat." Auch die englischen Blätter nehmen diese Rede bereits zum Anlasse für vielfache Erörterungen. Die „Times" finden, dass Mr. Göschen sich mit ganz exceptioneller Herzlichkeit über Oesterreich geäußert habe, und der „Standard" hält dieses Oesterreich gespendete Lob gewissen anderen Aeußerungen als Widerlegung entgegen. In Paris fand am 21. d. M. ein Ministerrath statt, welcher sich, wie die „Fr. Corr." meldet, fast ausschließlich mit den algerischen und tunesischen N»-gelegenheiten beschäftigte. Der Marineminister theilte seinen College» mit, dass die Besetzung von Gabe« und Djerba durch die französischen Truppen, obwohl ihm darüber noch keine Meldung zugegangen ist, als eine vollendete Thatsache angesehen werden kann. Der Kriegsminister seinerseits sehte den Ministerrath von seinem Beschlusse in Kenntnis, infolge der Enquste über die Ereignisse von Saloa den General Collignon in Disponibilität zu verfetzen. — Der Stand der Dinge in Nordafrika ist so ernst als je. Die Franzosen haben, nachdem sie ihre tunesische Expedition militärisch verhältnismäßig so leicht zu Ende geführt und den Bey zur Unterzeichnung des bekannten Vertrages genöthigt, jetzt so ziemlich ebenso das ganze Land gegen sich wie vor 51 Jahren, als sie Algier im ersten Anlaufe erobert und den Bey abgesetzt hatten. „Die Lage in Tunis — sagt heute auch das „Journal des Debals" — bessert sich nicht. Der Kriegsminister hat die Absendung von vier weiteren Bataillonen und zwei Batterien nach Tunis angeordnet, aber diese Maß< regel ist noch ungenügend; eS bedarf viel bedeutenderer Streitlräfte zur Besetzung der strategischen Punkte, um künftige Aufstandsbewrgungen unmöglich zu machen-Beim Beginne der tunesijche «Expedition haben die französischen Truppen fast ohne Wlde»stand die Ne-gentschaft durchzogen, seither aber haben besonders zwei Umstände die Auflehnung geschult: die Zöge" rungen nach der Unterzeichnung des Vertrages mit dem Bey, welche von den einheimischen Stämmen dem Einschreiten der Pforte zugeschrieben wurden, und die Vorfälle im Süden der Provinz Oran. Das Gerücht von den glücklichen Streifzügen Au-Amemas gelangte rasch nach Tunis, und die Araber in Sfax, Kairuan und Tunis waren gleich mit der Frage bei der Hand, warum denn der Prophet ihnen nicht dieselben Erfolge zuwenden sollte. Dieser Zustand kann nicht fortdauern, ohne große Schädigung für uns in Tunis wie in Algerien." Die Einnahme von Sfax, welche durch das sseuer der französischen Panzerflolte unterstützt wurde, kostete einen heißen Kampf. «Unsere Truppen -— fagt ein französischer Bericht — mussten jeden Fußbreit Boden erkämpfen. Die Araber schössen aus den Häusern auf uns und zogen sich erst in die nächsten Gebäude zurück, wenn sie auf dem Punkte standen, gefangen zu werden, und fiengen sie von neuem zu schießen an. Das Gewehrfeuer währte in dieser Weise ungefähr eine Stunde. Damit war aber die Sache noch »licht zu Ende." „Die Einwohner — fügt ein Bericht des „Temps" hinzu — schössen während met)" rerer Tage aus den Häusern auf unfere Soldaten. Mail suchte überall nach, und es kam etliche male vor, dass fanatisierte Araber sich lieber todten ließen, als dass sie sich ergeben hätten. Aus Kairuan wird be-richtet, dass die Zlah unsere Truppen erwarten und sich auf den Kampf vorbereiten. Sie rufen alle Stämme zu den Waffen. Die Häuptlinge der treu gebliebenen Slälmne sind in großer Verlegenheit und wünschen die Franzosen herbei, damit diese die Küstengegend besetzten. In Tunis hat die Nachricht von der Ein« nähme von Sfax eine gute Wirkung geübt, aber aus dem flachen Lande herrjcht allgemeiner Schrecken wegen der räuberischen Ueberfälle. Die Karawanen werden ausgeplündert, und niemand ist mehr seines Lebens und seiner Habe sicher." Dieser Bericht des „Temps" beschuldigt den italienischen Viceconsul Venanzi und einen anderen tunesisch-italienischen Beamten ausdrücklich, dass sie die fanatisierten Eingebornen noch mehr gegen die Franzosen aufreizen; denselben Vorwurf richten französische Blätter fast täglich gegen die Pforte. Die „3icpU< bl'que franchise" vom 20. d. M. richtet deshalb einen förmlichen Drohbrief an die Pforte und den Sultan selbst, auf dessen directen Befehl, wie sie sagt, an der Grenze von Tripolis im Geheimen der Glaubenskrieg gegen die Franzosen gepredigt und geschürt werde. Diese Ausfälle erhalten eine erhöhte Bedeutung durch die einflussreiche Persönlichkeit, die man stets hinter wichtigen Aeußerungen dieses Blattes sucht. Die „Nc-publique frai^aise" ist nun zwar neuestens in der Türlei verboten worden, aber sie sagt, dass sie das nicht kümmere, weil die französischen Postämter auf türkischem Gebiete sie dennoch einführen würden. General Sau ssier, der Obercommandant '" Algerien, hat, wie aus Paris berichtet wird, an deN Kriegsminister einen längeren Bericht gesendet, in welchem er darlhut, dass wichtige und entscheidende Operationen im Süden der Provinz Oran für den Augellblick unmöglich seien. Erst im Laufe des Monates Oktober könne man thatkräftig auftreten und den «aibacher Iettung Nr. 1S7 1425 26. Inll 1881. Aufstand bezwingen. General Saussier ist der Ansicht, dass drei Colonnen nothwendig sind, um die Aufständischen auseinanderzulreiben. Zwei dieser Colonnen müssten im Osten und Westen von Giryville so operieren, dass die Uebergänge über die Schotts verschlossen würden. Zu gleicher Zeit müsse man bei Giiyville und an der marokkanischen Grenze Festung«-werte anlegen. Am A3. d. M. begann der französische Senat die Budgetdebatte Fresneau von der Rechten und Bocher vrm rechten Centrum kritisierten die ssi-nanzverwaltung in lebhafter Weise. Magnin und Varroy erwiderten auf die Ausführungen dieser Redner. — 25 Zöglinge der Militärschule von Saint Cyr, welche einer Messe zur Feier des Geburtstages des Grafen Chambord beigewohnt hatten, wurden heule entlassen und in ein Regiment geschickt, wo> sie fünf Jahre als Soldaten zweiter Klasse dienen werden. Sie sind sämmtlich ehemalige Zöglinge der Jesuiten. In Würzburg wurde bei dem dritten Wahl« gange der fortschrittliche Candidat Landesgerichtsrath Herz gewählt. Das gesammte Wahlresultat inBaiern ergibt 89 anti-llverale und 70 liberale Stimmen. Aus London wird unterm 22. d. M. berichtet: In der heutigen Unterhaussitzung entgegnete Dilke auf eine Anfrage Churchills, Dolffs und Caines, dass die Einfuhr von Eisenbahnmaterial und Kohle aus England nach Serbien zollfrei sei. Betreffs Maschinen und Ackerbaugeräthe, in denen der Handel zwischen England und Serbien geringfügig ist, bewilligte die Regierung cMissc Concessionen unter der Bedingung, dass der serbische Einfuhrzoll auf Wollen- und Baumwollengarn von acht auf fünf Procent reduciert werde. Wenn Marinoviö gegen die Vorlage des Schrift« Wechsels keine Einwendungen erhebe, so könne dieselbe erfolgen. Gladstone beantwortete eine Anfrage Mac-Eoaus dahin, dass die Regierung bezüglich Mithad Paschas kein Recht der Intervention hatte, dass sie aber glaubte, dass es angesichts der öffentlichen Meinung in Konstanlinopel und Europas im Interesse der Humanität und der Türkei selbst erwünscht sei, diesbezügliche Vorstellungen zu machen. Die Regierung haue bahn- Lo, d Dufferin am 4. Juli angewiesen, zugunsten der Nachsicht und Mäßigung die vertraulichsten Vorstellungen in der dclicatesten und wirksamsten Weise zu machen. Lord Dufferin habe sich dieses Auftrages in der taktvollsten Weise entledigt, und zweifeln wir nicht, dass die Nachsicht und Mä-ßigung der Pforte das aufgeklärte Europa befriedigen, und die Interessen dcs Sultans uud der Türkei wahren werden. Iu der Sitzung am 23. d. M. verwarf das Un« terhaus bei der Einzelberathung der Landbill alle Von der Regierung beanständeten Amendements. Mithad Pascha. Der „Pol. Corr." schreibt ihr Correspondent aus Konstantlilopel uuterm 19. d.M.: Unmittelbar nach der Verurtheilung Mllhads und seiner Genossen halte der Sultan die ganze Angelegenheit dem Minister-rath unterbreitet, welcher sich jedoch auf eine sehr demüthige Weise incompetent erklärte, nachdem der Cassatwnshof bereits sein Urtheil ausgesprochen hatte. Der Sultan unterbreitete infolge dessen die Angelegenheit einem religiösen Rathe, zusammengesetzt durch die ersten Ulemas und den Scheil-ul.Islam, welcher jedoch vor allem von dem Standpunkte ausgieng, dass die ^nllhronung des Sultans Abdul-Aziz durch einen Fetwa des damaligen Scheik-ül-Islam ausgieng und dass die Motive desselben auch auf dessen Ermordung angewendet werden können. Dieser Standpunkt wurde ln>ndlst.ns von einigen Ulemas vertheidigt, welche die "elurcheilung Mith'aos und seiner Genossen durchaus nicht billigten. Es besteht daher sowohl in den politischen als in den religiösen Kreisen der Türlei eine slohe Spaltung in Bezug auf den Slaatsprocess, und d'es allem evkläll die Zögerung des Sultans, sich auszusprechen. Die Familie Mithads hatte von Smyrna aus ein Gesuch an den Sultan gelangen lassen, in dem sie um Erlaubnis bittet, nach Konstantinopel kommen zu di'usen, damit sie den Ramazan mindestens ^ derselben Sladt, wenn nicht mit dem Haupte der «amilie, zubringen könne. Der Sultan ließ unlworte», ble Familie möge nur ruhig sein, da er gute Grsin-"^"grnin B.'zug auf Mithab hege! Oagesneuigkeiten. — (Von der Wiener Sternwarte.) Der ^»rector der Wiener Sternwarte, Professur Dr. Weiß. 'st vorige Woche von seiner Reise nach England zurück-Nkkehit, wu er in Dublin den für die Wiener Stern» warte bestellten Refractor, der bekanntlich einer der vollkommensten und grüßte» der Erde sein wird, eingehend besichtigte. Das großartige Instrument dürfte "och lm Laufe des Herbstes nach Wien gebracht werden — (Das Goethe. Denkmal in Karlsbad.) Man schreibt aus Karlsbad: „Die Sammlungen zum Vesten des Goethe-Denkmalfonds schreiten rüstig vorwärts, es sind bereits mehr als 3000 fl. eingegangen. Man beabsichtigt das Monument des großen Dichters am 28, August deS nächsten Jahres, welches das füns-zigste nach seinem Tode ist, zu enthüllen. Die Stadt-gemeinde hat den Goethe-Platz mit großen Kosten applanieren und herrichten lassen," — (Astronomen - Congress) Der diesjährige Astronomen.Congress wird vom 22. bis 24. September in Strassburg im Elsass abgehalten werden, Derselbe tagte im Jahre 1879 bekanntlich in Berlin. Die Versammlungen der „Astronomischen Gesellschaft", gegründet 1865 in Heidelberg, finden regelmäßig alle zwei Jahre in den Herbstmonaten statt; seit 1867 waren die Slädte Vonn, Wien, Stuttgart Hamburg, Leyden. Stockholm, Berlin die Versammlungsorte. Der Charakter der Mitgliedschaft ist international; zur Ieit ist die Anzahl der Mitglieder auf 283 gestiegen. Die Gesellschaft verfolgt ihre Aufgaben im wesentlichen durch Vereinigung von Arbeitskräften und Aufbringung von Mitteln zur Herstellung größerer astronomischer Arbeiten und durch deren Veröffentlichung, fowie durch Anlegung von lite-rarischen u»d anderen Sammlungen. — (Eine Schauerthat.) Die anfangs be-zweifelte Nachricht von der Verbrennung von 119 Personen iu Russland wird nun, wie der „Petersburger Golos" vom 19. d. M. schreibt, officiell bestätigt und folgenderweise erzählt: ..119 Frauen und Mädchen, welche auf der Rübenplantage der woltfchinsllschen Oelonomie im Bezirke Putinol des Gouvernements Kursk gearbeitet haben, wollten die Arbeit einstellen, weil ihnen der Verwalter der Plantage schlechte«, ungenießbares Brot verabfolgte. Als diese Frauen sich nach den, Mittagsmahle in eine Scheune zurückzogen, um daselbst auszuruhen, sperrte sie hier der Verwalter mit-telft eines Schlosses ab und fuhr dann fort. Kurz da» rauf kamen vier Knechte und zündeten die Scheune an. Das Feuer griff rasch um sich, und bald stand das ganze Gebäude in hellen Flammen. Die herbeigeeiltcn Leute konnten die Thore der brennenden Scheune nicht Offnen, weil sich dieselben nach innen öffneten, aber von innen durch die eingesperrten verzweifelten Frauen nach außen gedrückt wurden. So fanden alle 119 Frauen in den Flammen den grässlichen Tod. Man vermochte fünf Frauenzimmer aus dem Fener hervorzuziehen, diefelben starben aber bald infolge der erlittenen Brandwunden. Der Anblick der 119 velbrannten Mcnschenleiber war schauderhaft. Von den vier Brandstistern hat sich einer sofort ertränkt, während die drei übrigen gesanglich eingezogen wurden." — (Die Vundeslade.) In Jerusalem wurde vor einigen Wochen ein Fund gemacht, der an und für sich zwar wertlos ist, aber jedenfalls Anlass zu großen Nachforschungen geben wird In der Nähe dieser Stadt wurde nämlich eine Kiste ausgegraben, von der gläubige Gemüther anfangs meinten, es sei dies die von Moses angefertigte Bundeslade. Der Irrthum wurde jedoch bald erkannt, da diefe Kiste aus Eisen ist. wäh. rend die Bundeslade ein aus Holz angefertigter und mit massiven Goldplatten belegter Kasten war. Der Gouverneur von Jerusalem befragte nun die dortigen jüdischen Gelehrten, wohin denn eigentlich die von Moses angefertigte Bundeslade, die doch weder von den Baby» loniern noch von den Römern erbeutet wurde, gekom» men fei. Er erhielt nun zum Bescheid, dass diese Lade mlt den in ihr aufbewahrt und noch von Moses an» gefertigten Gesetzestafeln vom Propheten Ieremins noch vor der Zerstörung des ersten Tempels vergraben worden fei. Leider könne man den Ort der Vergrabung nicht näher andeuten, da die eine Ueberlieferung hiefür die Tempclstätte selbst, die andere wieder den Berg Nebo, in welchem Moses den ewigen Schlaf schläft, angibt. Der Gouverneur berichtete nun über das Vorgefallene und Vernommene nach Konstantinopel. und man erwartet in Jerusalem, dass die Pforte eine Durch» forschung der Tempelstätte anordnen werde. Unterdesfen hat der Scheik, dcm der Berg Ncbo gehört, beschlossen, denselben genauer durchforschen zu lassen. — (Interessanter Fund.) In Oberegyftten in der Umgebung von Keuch wurde kürzlich ein inter-essanter Fund gemacht. Der dortige Gerichtsvorstand hat dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Kairo telegraphisch mitgetheilt, dass dreißig Sarkophage auf» gefunden wurden, von denen jrber eine vollständig wohl» erhaltene Mumie enthielt. Ebendaselbst wurden auch zahlreiche Statuetten, Figurinen und verschiedene Embleme aufgefunden. Auf dem Fundorte werden demnächst neuerliche Ausgrabungen stattfinden. Locates. — (Aus dem Ge m e inderathe.) Der a>-strigen Sitzung des Laibacher Gcmeinderathes wohnten mit Tinschluss des Bürgermeisters 19 Gemeinderälhe bei. Erüffnet wurde die Sitzung mit einem kurzen Be» richte der Finanzsection über die Frage der Erbauung einer Landwehrlaserne in Laibach, Die Angelegenheit stand schon wiederholt im Gemeinderathe. der sich hierüber ftet» ablehnend geäußert hat. Nach einer gedräng ten Recapitulation der diesbezüglich zwischen dem Gemeinderathe und dem krainischen Lanbesausschusse bereit» gepflogenen Verhandlungen theilte der Referent Herr GN. Dr. Suppan die neuerlich gestellte Einladung des Landesausschusses mit: der Gemeinderath mbge sich darüber äußern, unter welchen Bedingungen die Stabt-gemeinde zur Erbauung der Lanbwehrlaserne geneigt wäre? Die Section ist jedoch der Anschauung, das» der in der letzten Session vom Landtage gefasste Veschlus» ein Uebercinlommen zwifchen Stadt und Land in dieser Frage nicht gut erwarten lasse und weitere, voraussichtlich erfolgte Verhandlungen nur eine zwecklose Verzögerung herbeiführen würden. Da es der Stadtgemeinde überdies nicht conveniere. sich noch in weitere Bauten einzulassen, da die bereits gegenwärtig geführten alle Kräfte de» städtischen Bauamtes vollauf in Anspruch nehmen, so stellte die Section den Antrag: Der Gemeinderath wolle es ablehnen, dem Landesausschufse in dieser Angelegenheit irgendwelche Propositionen zu stellen — was auch einhellig beschlossen wurde. — Ueber Antrag des gleichen Referenten wurde, nachdem der filr die Durchführung der heurigen Volkszählung bewilligte Verlag per 300 st. nachweisbar um 422 fl. 20 kr. überschritten wurde, diese Ueberschreitung genehmigt und deren Deckung aus der Stadtlasse bewilligt. Die weiteren Berathungsgegenstände waren lediglich nur unwesentlicher Natur. Ein von einer Mietpartei im Hause Nr 11 der Petersftrahe gegen ein mag'stratlicheS Erkenntnis wegen Verbots des Schweine, Haltens in der Stadt überreichter RecurS wurde, nachdem der vom Magistrate beanständete Schweineftall izwischen bereits thatsächlich demoliert worden ist. über Antrag des Referenten der Polizeisection. Herrn VR. Dr. Ke cs ba cher, einfach zur Kenntnis genommen.— Ein zweites Referat des GR, Dr. Keesbacher betraf die von mehreren Bewohnern der Polana überreichte Petition um Entfernung des dort befindlichen landschaftlichen Blatternspitales. Der Magistrat habe sich. um dicscnl Ansuchen zu entsprechen, diesbezüglich an den Landesüllsschujs gewendet und uon diesem die Zusiche-rung erhalten, dass der Lanoesausschuss das genannte Spital keineswegs als eine definitive Anstalt, sondern lcdisslich nur als ein Nothspital ansehe und nach Thun-lichlcit bemüht sein werde, dasselbe wieber aufzulassen. Mit Rücksicht auf diefe Erklärung stellte die Polizei-sectiou den Antrag: unter Nufrechthaltung des Wunsche» nach baldiger Entfernung drs genannten Spitales die vorliegende Antwort des Landesausschusses zur Kcnntni» zu nehmen und die Petentcn in diesem Sinne zu verständigen. — GR. Dr. Blei we is halt die Besorgnisse der letzteren für unbegründlt und übertrieben, da da» erwähnte, mit einem Belegraum von blos 26 Betten ausgestattete Spital mit Ausnahme vereinzelter Fülle schon seit mehreren Jahren fast ausschließlich nur für gewöhnliche interne Kranke verwendet werde und daher nicht als Epibemieherb bezeichnet werden könne. Auch nn vielen anderen Orten finden sich derartige Spitäler inmitte der Stadt. Er halte es daher nicht für nöthig, in dieser Hinsicht ans den Landcsausfchuss irgend eine Pression auszuüben und stellte demzufolge den Antrag, die Antwort des Landesausschnsses ohne weiteren Iu-fatz einfach zur Kenntnis zu nehmen — Nachdem sich der Referent, obwohl in theoretischer Hinsicht mit den Ausführungen des Vorredners nicht übereinstimmend, in formeller Hinsicht der Fassung des Dr. Vlri< wcis'schen Antrages anschloss. wurde letzterer einhellig angenommen. Die beiden letzten Gegenstände der Tagesordnung waren zwei Gerichte der Personalsection: ü) über das Gesuch der Swdtzimmermannswitwe Frau Marianne Laurin um fernere Belassung der ihr bis zum 1. Juli 1881 bewilligt gewesenen Gnadenpension jährlicher ilOst, 67 kr ; d) über das Gesuch der sämmtlichen magistratlichen Diener um Bewilligung von Quinquennalzulagen. Nachdem jedoch von den Gemeinderäthen Dr. Iarnik und Negali die formale Berechtigung, den erstgenannten Gegenstand heute zur Discussion zu bringen, nachdem keine ordnungsmäßig zustande gekommene Seclionssitzung vorangegangen war, angefochten wurde, so beschloss der Gemeinderath über Antrag Dr, Suppans, beide Gegenstände, als ohnehin nicht dringlich, von der heutigen Sitzung abzusetzen. Die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung war hiemit erledigt, doch folgte noch eine Reihe von Interpellationsbeantwortungen und neuer Interpellationen. Zunächst beantwortete der Herr Bürgermeister drei vom GR. Regali in der Sitzung vom 30. Mai b. I. eingebrachte Interpellationen: a) über das Schicksal der vom ehemaligen städtischen Cimcntierungsamte verbliebenen Maße und Gewichte dahin, dass ein Theil derselben dem nunmehrigen l. l. Aichamte um den Betrag Von 1005 st. verlauft, ein zweiter Theil im angenommenen Werte vou 707 fl über seinerzeitigen Beschluss des Gemeinderathes dem lrainischen Landesmuseum geschenkt wurde, während der blos zur Ginschmelzung verwendbare Rest der alten Gewichte demnächst, fobald die Metallpreise günstiger sein werden, veräußert werden wird; — d) über cinaeblichc Ui,rearlmiißialliten in der städtischen Tudtelil'lschau buhin. dass die allerdina» Y«e und da vorkommenden Nelzügerunae,. erhobenermahen stets nur durch das Verschulden der Parteien verur,ayl Laibacher Zettung Kr. 167 142« 2S.Inli 1381. wurden, indem letztere die Todesfälle oft nur wenige Stunden vor der Beerdigung anzeigen; — c) über das Vorgehen des Bürgermeisters bei der Aufnahme städtischer Aushilfsbeamten oder Diurnisten dahin, dass der Bürgermeister sich in dieser Hinsicht an den seit jeher üblichen Usus gehaltn habe und auch keine Veranlassung finde, hievon abzuweichen, so lange der Gemeinderath nicht eine gegentheilige Instruction beschließe. Desgleichen versicherte der Bürgermeister, dass er, wie dies ein Blick in die Kanzleien beweise, bei Aufnahme von Diur» nisten und Aushilfskräften, so weit dies nur immer thunllch war, in erster Linie heimische Kräfte berücksichtigt habe. GN. Dr. Keesbacher interpellierte den Bürgermeister: u.) wegen der seinerzeit bereits beschlossenen Verlegung des Freibades unterhalb des Kolesia« bades und urgiert die Ausführung dieses Beschlusses wenigstens für die nächstjährige Sommersaison; d) wegen der wünschenswerten Entfernung der städtischen Com-posthaufen aus der Nähe menschlicher Wohnungen. — GN. Dr. Zarnil ettundigte sich über das Schicksal einer von mehreren Bürgern bereits am 28. Dezember v. I. überreichten, bisher jedoch noch nicht beantworteten Petition um Gestattung einiger Erleichterungen in der Aufstellung von Fuhrwerken auf dem Alten Markte und in der Floriansgasse, — und GR. Negali über die Instruction und das Vorgehen der mit der Desinficie» rung betrauten städtischen Diener. — Der Herr Bürgermeister versprach die demnächstige Beantwortung dieser Intetpellationen und schloss hierauf um halb 7 Uhr die bffentllche Sitzung, der sodann noch eine kurze vertrau« Ilche Sitzung in Personalfragen folgte. — (Beförderungen.) Die militärärztlichen Eleven I. Klasse in der Reserve: Dr. Josef Kanäsz des Oarnisonsspltales Nr. 8 in Laibach und Dr. Karl Sailer des Garnisonsspitales Nr. 24 in Ragusa wurden zu Oberärzten in der Reserve befördert, und zwar ersterer beim Infanterieregimente Freiherr v. Pürcker Nr. 25 und letzterer beim Reservecommando des Infanterie-regiments Michael Großfürst von Russland Nr. 26. — (Großes Schadenfeuer.) Die zur Orts« gemeinde Domschale bei Mannsburg gehörige Ortschaft Stop, welche erst kürzlich der Schauplatz eines Schaden» seuers war, wurde am 7. d. M. von einem neuerlichen Branduuglücke heimgesucht, das jedoch diesmal weit bedeutendere Dimensionen annahm und neun Besitzer um den grüßten Theil ihrer Hade brachte. Das Feuer kam um die Mittagestunde im Vorhause der Grundbesitzer,« Theresia Bote» durch Unvorsichtigkeit beim Kochen des Mittagsessens zum Ausbruche und ergriff von dort die angrenzenden Gebäude, so dass binnen wenigen Stunden 9 Wohnhäuser und über 20 Wirtschaftsgebäude, zusammen mehr als 30 Bauobjecte, nebst vielen Mobllien eingeäschert wurden. Menschenleben gieng keines verloren, auch der Viehstand wurde gerettet, dagegen wurden säst alle Obstbäume vernichtet. Man schätzt den durch den Brand angerichteten Gesammtschaden auf 13.000 si. Vo» den hievon betroffenen neun Besitzern Waren bis auf einen zwar alle versichert, jedoch nur theilweise. so dass jedenfalls mehr als 10.000 fl, durch die Assecuranz nicht gedeckt sind. An den Löscharbeiten betheiligten sich mit großem Elfer die Feuerwehren von Domschale und Tersein. — (Thierlranlheiten in Krain.) Nach dem amtlichen Ausweise vom 22. d. M. herrschen gegenwältig in Krain folgende Thieilraukheiten. gegen welche die Seuchenvorschriften gehandhabt werden: Milzbrand der Schweine: in Werschlin. Pretschna und Kürblsdorf des Rudolfewerter. Zt. Georgen des Littaier Bezirkes; Pferderäude: in Kalce des Gurtfelder, in Petelinje des Adeleberger Bezntes; Pferderotz: in Klltzendorf des Gottschcer Bezirkes und in Godowiz im Loitscher Bezirke. — (EinBienenhaus abgebrannt) In der zur Ortsgemeinde Uranschiz im Gerichtsbezllke Stein gehörigen Ortschaft Dobenu kam am 2. d. M. gegen 5 Uhr morgens, vermuthlich aus Unvorsichtigkeit, im B'enenhause des dortigen Grundbesitzers Georg Nuzgrj ein Schadenfeuer zum Ausbruchc. welches das genannte Bienenhaus mit 45 bevölkerten Bienenstöcken sowie auch eine anstoßende mit Frucht gefüllte Getreide» lammer vollständig einäscherte und dem Besitzer einen auf 500 st. bewerteten Schaden zufügte, gegen welchen derselbe nicht versichert war. — (Gemeindewahl.) Bei der Neuwahl des Vorstandes der Marltgemeinde Mannsburg im Bezirke Stein wurden gewählt: zum Gemeindevorsteher der Realitätenbesiher Johann Levec und zu Gemeinderäthen der Handelsmann Marcel! Ienöic und der Realitäten» befitzer Iofef Funtek. sämmtliche von Mannsburg, — (Eisenbahnunfall auf der Südbahn.) Am 22. d. M. wurden auf dem Stationtzplahe in Semmering durch den Anstoß ?iner Verschiebmaschine an den einfahrenden Lastzug Nr. 101 der Signalwagen zertrümmert und neun Wagen unfahrbar gemacht. Der Zug wurde 72 Minuten in der Weiterfahrt aufgehalten. Arbeiter und Hilfsmaschine von Mürzzuschlag behuben die Verkehrsstörung. Zwölf Wagen wurden in Reparatur genommen. An dem Unfall trug die Nichtbeachtung deS Haltsignals von der Verschiebmaschine Schuld. — (Die beiden Kometen.) Die königliche Sternwarte in Berlin veröffentlicht folgende Mittheilung: «Am 16. d. ist von Schäberle zu Annabor in Nordamerika ein zunächst nur im Fernrohre sichtbarer Komet entdeckt worden, welcher am nördlichen Himmel langsam aufsteigt. Der helle Komet dieses Jahres, wel« cher immer noch in der Nähe des Polarsterns mit bloßem Auge wie ein Stern dritter Größe mit einem mehrere Grade langen matten Schweife zu erkennen ist, hat sich inzwischen mit vollster Evidenz als ein von dem Kometen des I.ihres 1807 verschiedener erwiesen, ob< gleich die Bahnen beider sehr nahe übereinstimmen. Man ist durch diese neue Erfahrung darauf ausmertsam geworden, dass auch ein im vorigen Jahre entdeckter lichtschwacher Komet eine ähnliche Bahn hat, wie die vorerwähnten beiden Kometen." Neueste Post. Orissinal'Telegramme der „Laib.Zeitung." Paris, 25. Juli. Im Senate dementierte Bar» thclemy alle angeblichen Project? auf Tripolis und erklärte, England fei von den diesfalls erhaltenen Aufklärungen beruhigt. Eine Expedition von 2500 Mann und 2000 Ka< meelen soll, wie aus Said berichtet wird. ausgerüstet werden und am 4. August von Tiont oder Alfa ab« gehen, um die Dissidenten zu bestrafen und die treuen Tribus zu beschützen. Aus Tunis wird gemeldet: Unter den Insur-qeuten herrschen ernste Zerwürfnisse; mehrere Tribus sind der Plackereien der Insurgenten müde und suchen französische Hilfe an. Die Panzerescadre ist am 23. d. von Sfax nach Gabes abgesegelt. London, 25. Illli. Im Unlerhause bestätigte Harcourt die Entdeckung einer Höllenmaschine in Liverpool. Konstantinopel, 25. Juli. Der Zehenl-Director Munir Bey wurde zum Finmizmimster ernannt. Die Minister find im Palais des Snltaus versammelt, um bezüglich der im Sultanmord-Processe Verurtheilten endglltig zu entscheiden. München, 25. Juli. (Presse.) Heute abends 9 Uhr weiden die österreichischen Schützen, denen sich der hiesige österreichisch-ungarische Verein anschließt, vor dem Palais des Prinzen Ludwig, in welchem sich Prinzessin Gisela mit ihrem Gemahl befindet, ein S'änocheu bringen. Die Musikt^P'lle Mollirmry wird mehrere Musilp.scen und schließlich die Vollshymne spielen. Dresden, 24. Juli. Der König hat nach-mittags seme Reise nach Süd-Deutschlano angetreten. (Se. 'Majestät begibt sich früheren Meldungen zufolge in ein schweizerisches Bad und wird auf der Reise dahin den Souveränen von Württemberg und Baden Besuche abstatten.) Paris, 24. Juli. Eine Correspondenz der „Ngence Havas" aus Tripolis constatiert, dass die Haltung der Localbehörden bis jetzt den friedlichen Versicherungen aus Konstantinopel nicht entspreche. Die Ausschiffung von Truppen und Kriegsmaterial gefchieht mit Ostentation, wie um den Fanatismus der Muselmänner aufzustacheln. Das Schreiben zählt zahlreiche Plackereien auf, welche die türkischen Be< Horden den Franzosen oder den französischen Schutz' befohlenen gegenüber an den Tag legten. Der Corre-spondent glaubt jedoch, dass man in Konstanlinopel von diesen Thatsachen nichts wisse und hofft, die Pforte werde denselben baldigst ein Ziel setzen. "" Einer aus Petersburg eingetroffenen Meldung z^ folge wird Kaiser Alexander III. sich demnächst in Moskau krönen lassen. Petersburg. 24. Juli. Das „Journal de St. Peter sbourg" bespricht den Londoner revolutionären Congress und bemerkt, der Minister Harcourt übernehme durch seine Erklärung, dass er auf die Interpellation Borlase nichts zu antworten habe, und dadurch, dass er sich so passiv zeige, eine große Verantwortlichkeit. Das Blatt fährt fort: Wir haben unsere Meinung über die Solidarität der Regierungen bereits zu oft ausgesprochen, um jetzt nocb/ mals auf diefen Gegenstand zurückkommen zu müssen. Die Revolutionäre sind offen und verheimlichen die Mittel nicht, welche sie anzuwenden beabsichtigen; die Confervativen aller Färbungen müssen die nothwen* digen Maßregeln zur Vertheidigung ergreifen. 'ÄNsteko«nn,ene Fremde. Am 25. Juli. Hotel Vtadt Wien. Dr. Antonietti. Hofrath. Zara. — Stra« nich, Apotheker, und Rausch. Kaufm.. Wien. — Vugl. Pro' sessor, Iägcrndorf. — Nickel. Mainz. Hotel Elephant. Seidl. Kaufm., und Erl Iosefine, Gmz. -" Tobitsch, Secretiir, und Vrunncr. Reis,, Wien — Farchi und Nomi, Kaufleute, Trieft. — v. Vusiic', Advocatensaattin, Kreuz. Kaiser von Oesterreich. Meditsch und Karun, Ofen — Palcat, Reis, Wien. Mohren. Zey. Kaufm.. und Lug, Student. Trieft. — Keiln«, Wien— guplln, Diurnist, Radomle. — Podgorsel. Studiosus. Iurlavas. — Nikolodo, Bauunternehmer, Neumarttl, ^ Hantschitsch, St. Georg. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. " ^ Rs" 5 - " " " 3"» - " Ä H«^ 8 ul .3 « ^ 5"Z ?U.Ma. 736 22 ^-16 5 windstill^ ,^ollenlos , 25 2 « N. 733 13 ^29 2 SW. schwach schw.bewöllt 0 00 9 ., Nb, 732 78 ->2l'2 SW. schwach! h^er ! Hitze anhaltend, tagsüber theilweise Woltcnbildung; Abend-roth. sternenhelle Nacht, Moorrauch. Das Tagesmittel der Warme 4- 22 3°, um 2 7« über dem Normale. ^. Verantwortlicher Redacteur: Otto mar Number n Eingesendet. Gin Math. Vei den fortwährenden Aenderungen der Witterung wird jedermann tränt. Blutarme leiden natürlicherweise viel mehr als andere. So waren wir nicht wenig erstaunt, gestern einen unserer im höchsten Grade an Nlutarmut leidenden Freund zu treffen, welcher uns ganz frisch und lächelnd begrüßte. — Was machen Tic den dafür? früge,, wir ihn. - Ganz einfach! Morgens nehme ich einen Kaffeelöffel Quiquina VravoiS in einem lleincn Glas Bordeaux, und so wrnig ich früher Appetit hatte, habe ich jetzt einen wahren Heißhunger. Wenn ich mich zu Tische sehe. nehme ich vorerst mein« 15 Tropfen dyalisiertes Eisen»Vravllis und vertilge nachher ein Beefsteak (,'iiglisch) mit Gemüsen ?c.. Käse und Nachtisch-Das Ganze bcgirße ich mit einer Flasche Vourgogne, und d« mein armer ermüdeter Magen sich nach einer solchen Mahlzeit, an welche er nicht gewöhnt war. empörte, mische ich meine« alten Wein mit dem ausgezeichneten Vcrnet Wasser, welche» ihn durchaus nicht verdirbt, im Gegentheil. — Mit diesem diä' tctifchcn Verfahren, mein lieber Freund, werbe ich so ftarl als ein Türlc, — als die Türlcn noch kräftig waren — und es ist mir absolut glcichgiltig. ob es schönes oder schlechtes Wetter ist-Rathen Sie mein Recept ihren Lesern an, sie weide» mir dann sagen, was sie davon halten..... (3240) T>as thun wir ja eben. mein lieber Freund! Curse an der Wiener Lörse vom L5. Juli 1881. «M« dem offic^en Curette) Gelb Na» Dienen»«........7750 ?7ft5 Vilberrent«........78 3.°, 73 5« Vold«nte.........9:; U5 94 i<) 2°s«. 1854........12275 18325 . !A0........1:,2 ._ 132 do " W ^u 100 fl.) . . . 135,- 135 50 » « » . ' '......N550 1?l. Nn». Prämi«n.?InI.....,28 k» 189- ««btt-U..........1N25 13375 Thelh-Regullerung«. und 3ze> gediner Lose.......1,575 ^g... Vludoll«-U.........195«^ 20— Prämlenanl. der Vtadt Ni«n 1A6 ?b 137 — Donau-Regulieruugs-uost . . Hu —. 11550 Dcmänen» Pfandbriefe . . . 144 - 145-Oesterr. Schatzscheine 1861 rück» zahlbar.........— — — — Oesterr. Echahscheine 1882 rück« zahlbar........10080 IN 130 Ungarische Voldrente , . . . 117 55 11770 Ungarische GisenbahN'Anleihe . 134 50 135-Ungarische EisenbahN'Anlcihe, Tumull'livslüäe......l«450 135' Anlebeil der Stadtaemeinde Wen m V. V......ll,2b0 10275 Grundentlastungs-Obligationen. Gelb Na« Vöhmen.........1^6- 106 °<0 Nl«deröst«teiH......10550 1'»650 «allzien.........10190 10220 Siebenbürgen.......98 ?5 99-50 lemeser «annt......99-100» Ungarn..........100- 101 - Actien vsn Vanken. Velb warc »nglo-öfterr. Vanl .... 152— 15225 «rebltanstalt ......."<" 50 3tl5?5 Deposit.nbanl.......2l>9 - 260- Crebitcmstalt. unaar.....3°>6 l»0 35? — Oester«ichllch. «««arisch« »ant 835 - 837-Unionbanl . ..146 75 147-Verlehrsbank . ' ' . . 143 50 144 50 Vi«n,r «anlverein.....137 10 13? 20 Actien von Transport-Unter» nehmungen. Otld wait »lfold.lyay,» .......I7ft25 1?9-> Donllu.Daulpsichiff.'Vestllschüli «41 - U43 — Elislllx'th'Westbahn.....20925 20675 Ferdinands'Nordbahn . . . .2353—2255 ^ V«lb Ware Fillnz.Iofeph.Bahn .... 19425 19475 «alizische 2arl50 2<:l. - , lit. L. . 24« - 248 50 Mudolf.Vahn....... 166-1«« 50 Vtaatsbahn........ 352 50 353 - Oiidbahn......... 12625 12675 Iheih.Nahn........ 248 - 248 50 Unaar-aaliz. Verbinduna»bahn 169 50 170 — Ungarische Nordostbahn ... 16? 75 1W 25 Ungarische Wcstbahn .... 174 25 l?4 75 Wiener Xramway.Gesellschllst . 205 25 205 75 Pfandbriefe. «lla.3ft.Vodencredltanft.(i.«d.) 116 75 117 2.'» ll.A.V.) N»1 — 10150 Oesterreichisch. ungarische Vanl 10130 1,)1 5«) Un». Äodencredit.Infl. («.-«.) 100 ^ 100 50 Prioritäts.Obligationen. Elisabeth.V. 1. Em.....100 50 101 — F«d.-N«rdh. in Hllber . . . 1^6-.....-- Veld W»»« Franz.Ioseph.Nahn .... 10240 102^0 ^al. Tacl.Uubwig'N,, 1. Cm, - -- -— Oesterr. Nordwest-Nahn . .104— 10430 viebenbürger Vahn .... H3 80 341<^ 3taat»bahn 1. «m.....178 5.0 17s - Züdbahn z 3«/,......131 75 N2'"" i ü/.......116 20 116^ Devisen. «uf deutsche Plätze.....57 30 57 40 London, lurze Acht .... 117 40 1176" Pnri«..........46 5i. 46 6^ Geldsorten. Ttld Ware Ducattn .... 5 st. 52 ll. 6 fl. 54 tr-Nap°leon«b'or . V . 31 . 9 . 31'/« ' Deutsche «eich«. Noten .... 5? . 30 . b7 . 40 . Tilberzulben . . —.—»"-,"' ' Krainische Grundentlastungs'ObligationrN Geld l02— U«e- -.