M'< H. ssmbtlch den 16. Iiinner 1864. 8. Jahrgang. Nsiitter an5 ^rain. (Veilagi! zur „Laibacher Zeitung.") Die „Matter aus Krain" erscheinen icdcn Samstag, und ift der Pränmncrationspreis ganzjährig 2 fl. österr. Währung. Jugendliebe. Ach glücklich war ich cm Mal nur im ^eben. Das war bei Dir, an Dciuer Brusi «Miü! S?h' ich Drin holdes Biloniß vor mir schwebe:, Da seufz' ich tief: o warft Du wieder mein? Doß gar so bald die süßen Bande sprangen, Wie kam es nnr? Du gingst, ich ließ Dich zich'n: Ich merkt' cö tauln; in mcincr Sccle, klangen , Des Iugendwahncs stolze Vielodic'n! Einsam durchwanden' ich so manche Ferne, lviich lrug das Noß, mich wiegte Silbcrschamn; Hmunter gch'n der Jugend gold'nc Sterne, Nun tauchst Du wieder aus, sin schöner Traum. vergeblich, nch, ich fiihl's, war all' mein Streben, Mit tiefbewegter Seele denk' ich Dein: Ach glücklich war ich ein Mal nur im Leben, Das »ar bei Dir, an Deiner Vrnft allein! Verfehlte Lebenswege. ü,'z5i>l«:ig veü I. F. Scuuiss. (Fortsetzung.) Mt bedeutender Zungenfertigkeit wurde von mir den Eltern von dcr kleinen Nachbarin und ihrem todten Papa erzählt: hMn fragten sie mich nach dem Namen, den ich leider nicht wuhie. Gleich nach Tisch stürmte ich vor die Thür, um sie darnach zu befragen. Der heilige Georg glänzte herrlich in der Mittagssonne, das Wasser rauschte noch immer aus dem Rachen i>tZ Lindwurms, obgleich ich meinte, es müßte endlich doch ein Ende nehmen: die grauen dichten Zweige der Linde, in deren Wipfel die Vögel zwitscherte», senkten sich schattig und kühlend Wer die Bank, doch weder Kind noch Gasco waren da. Erst ' am nächsten Morgen traf ich sie auf der Bank sitzend: erfreut ! nühcrte ich mich, und wir begrüßten uns wie alte Bekannte. „Weißt Tu wohl," sagte ich, „daß ich ganz vergessen habe, ! Nich nach Deinem Namen zu fragen?" — „Ich heiße Mar- ! gareth." — „Wie?" fragte ich noch ein Mal, da mir der ! Nanu so fremd Ilang. — „Margaret!)," wiederholte sie, „aber i Naula und der liebe Papa nannteil mich immer mein Sonncn-lchsin." — „Sonnenschein?" erwiederte ich erfreut, „oh! dieß ! H bei weitem hübscher und nicht so schwer zu behalten, ich ! WN5e Dich auch so nennen." — „Aber D:>.?" fragte sie nun ! ihrerseits, und heftete ihre großen dunklen Kindcraugen auf mein,Gesicht. — „Ich habc auch mehrere Namen," entgeg-r.kte ich mit ein^cm Ttch, „eigentlich heiße ich Hermann, sonst nennt mich Papa znwcilcn üiiu^, zuweilen nMu«: das erste bedeutet „lieber Junge," das zweite blos; „Junge:" doch Mama ! und Brigitte nennen mich Harrn." — „Ich will Harry sagen, ! es klingt so angenehm." Wir plauderten noch ein Weilchen ! zusammen, dann lief ich in'Z Hauö, um Mama zu berichten, ^ daß ich künftighin nur mit Sonnenschein spielen würde, und , daß dieß der Name mcincr neuen Freundin sei, die aber eigentlich ! Margareth hieße. ^ Abends machte Papa jcin Partiechcn L'hombrc mit einigen ' altcn Bekannten, zu denen auch eine Cousine von ihm, eine liebenswürdige Ttiftsdame, gezählt wurde, deren großer Pom- padour immer eilige Näschereien für mich enthielt. Ich kauerte in dcr Ecke und verzehrte eine Menagerie von Honigkuchen- thieren, die yem freigebigen Strickbeutel entstiegen und blickte ^ auf die kleine Tame. die mit dem Anstande einer Königin in ihrem Sessel saß. Wie gewandt glitten die Karten durch ihre feinen, weißen Finger, wie nachdenklich verfolgte sie mit ihren Aaren Augen das Spiel. Tie Menageric war vertilgt, dcr ^ Sandmann schloß mir die müden Augen. Am nächsten Morgen , erwachte ich überrascht in meinem Vettc, ohne zu wissen, wie ^ ich hiugetommen, bis mir Brigitte sagte, daß sie mich schlafend ! ausgezogen und niedergelegt habe. ' Sonnenschein und ich waren bald unzertrennliche Gefährten, > zum größten Aergcr cincs kleinen Schusterjungen mit rothen i Haaren, welcher in dcr Nachbarschaft wohnte. Unsere Freundschaft war ihm ein Torn im Auge, weil wir ihn nicht als Dritten im Bunde haben wollteu und ich lieber still neben , Sonnenschein saß, als mich mit dem wilden Buben herumzutreiben. Daher eröffnete er feine Feindseligkeiten. Eines Abends beobachtete er uns neidisch, wie wir Papicrschiffchen auf dem Becken des Brunnens schwimmen licßcn, und bombardirte aus der Ferne mit Sand und Steinen unsere Flotte. Wir spielten ruhig fort, bis die Schiffchen, durch das Wasser feucht geworden , untersanken. Dann kehrten wir unter die Linde zurück und ich unterhielt Sonnenschein mit dem ncucn Mährchen vom „Nnßtnater und Mänselönig," welches-mir Brigitte Sonnabend erzählt hatte, damit ich mich ohne Geschrei und Widerstreben abseifen ließ. Der Schusterjunge pflanzte sich vor uns aus, ein großes Brod verschlingend, das mit Pflaumenmuß bestricken war: auf feiner Nase und in seinen Mundwinkeln prangte ein reichlicher Vorrath davon. Geärgert, daß wir ihn, gar nicht beachteten, hielt er plötzlich fünf schmutzige Finger ganz nahe Sonnenfchein'Z Gesicht und schrie: „Eh, seht mal das Mädchen, es hat sich die Augen nicht gewaschen, es hat schmutzige Augen." Meine Gefährtin fah mich erschreckt an, und sagte, während ihr Blick durch Thränen glänzte: „O! glaub' ihm nicht, Harrv. ich hab' mick wirtlich gewaschen." — „Dttnimer ! Junge," rief ich zornig, indem ich dicht vor ihn trat und, ! mit den Augen messend, fand, daß ec bei weitem kleiner und i dünner war, so daß ich bei einen: Kampfe Sieger bleibe» ! inußte, „Tu bist ein schmutziger Bengcl nnd so dumm. daß Tu nicht einmal weißt, daß sie von der Natur so duntlr Augen bat. Warte mal, ich will Tir zeigen, wie inan mit schnuchigen ! Leuten umgeht." Ich packte bei diesen Norten meinen Gegner ^ um die Schiütcr nnd schleppte ihn. trotz der Gcgcnwebr, Zu i de»n Wasserbecken. in welches ich seinen Kopf einige Mai hin- ! eintauchte und kehrte dann znr Linde, zurück. Mein Feind ^ schnappte nach Luft und brach in ein solches Geheul aui>, daß i selbst GaLco jammervolle Töne ausstieß. Da zeigte sich an der ! Straßenecke ein langer Bursche, der ein Paar Stiefel in der i Hand und gewaltige Holzpantoffeln an den Füßen trug. Tie ! Schreäenöwortc'. „Na jc!or-neliW Mp03 und hatte mein dreizehntes Jahr zurückgelegt, als mein Vater beschloß, mcine fernere Erziehung zum Eoldatn?-siande in einem Mdettcnhausl,' vollenden zu lassen. Es war ein trauriger Tag, der mich auf Jahre von meinen Eltern und Sonnenschein trenney sollte. Rargarcthö Augen füllten sich mit Thränen in dieser Stunde, die unsere Äinderjroundscha-t beendete. „Vergiß mich nicht, lieber Harry!" — — M?me Blicke überflogen noch ein Mal den lieben, bekannten Spielplatz, den Brunnen, unser freundliches Haus. Tie Ermahnungen meiner Eltern summten .in meinen Ohren. — Harro, nach? tcine Lchuldt'n! — Harry, zich? wollene Strümpfe an, wsr.n e<^ rcgnct! — 1"ün^, spiele nie Hazard. — Mein Junge, achte auf die Wäsche, daß tcin Stück verloren gcht. Jetzt la'.n noch Brigitte und fügte n'.it flockender Stimme hinzu: „Led' wohl, Harrn, wenn Tu wieder tommft, wirft Tu ein großer Mensch geworden sein, ich muß dann „Tie" und „junger Herr" sag«^." — Packe, Junge. sorgfältig Vemen Koffer au5; linkH an der. Seite liegt im Paleichen Dein Lieblingsbackverd, rechts ein? Mettwurst und ein Schinken. Wenn Mcs dns verspeist ist, so schreibe Mama um neuen Vorrath. „Harrn, mein Äind,"siüstette ! die Muttsr, mich mnig in ihre Arme schließend, „fehlt es Dir ! einlnal an Geld und hast keinen Muth. Tich an Pssp« zu ! wenden, so denke an Deine Mutter und daß sie Dir st^ ! rathen und helfen wird, nach ihren besttn Kräften." ^ Ganz betäubt und zerlnirscht saß ich im Wagen, sch^ch 'i tern und ängstlich auf das neue Leben blickend, da? sich mir z nun eröffnen sollte. — 7— —^ > F2?rs?w::g fslgt.) z Znr Geschichte von Abelsberg un^ Äeffm Vrslten. , (Fartsetz'lUss.^ ! Im Jahre 1722 taufte Vie 1'aiserliche Hoftamm^r i>ls Herrschaft Adelsberg von deut letzten Besitzer Franz Freiherrn von Woltenöderg zum Vortheile des Ktckfter Gestütte^ mn He Summe von 60.000 fl. wieder ab' und seitdem blieb dief«^ ! Herrschaft fortwährend ein Staatsgut. Das bereits in früherer > Zeit z,l Adelsberg, bestandene Gestütt bildete nun eine MM' ? lung des Gestütts Lippiza: al^ nach der Aufhebung deK Stfft^ ? Sittich das Gut Preftranet ein StaatZeigenthum' gewortzen, , ! wurde auch das GeMtt von Adelsberg dahin übertragen, u«-d> 0 mit demselben der herrschaftliche Theil der Alpen und TM' , wiesen vereiniget. Die Herrschaft Adelsborg selbst würd? jedoch e wieder an Beftandinhaber uergeb?n, die sich zugleich HauMut? ^e von Melsberg nannten. Solche Vestandmhaber und HnuPt-leute waren- Johann Franz von Kreuzberg im Iahce 1733, .u Johann Iakod vor. Garzarolli. «!-n Jahrs 1730 und Johann ,3 ' Kar! von GarzarM w Iabre l734: Karl v. Ni^leM ev scheint im Jahre 1751 mir als Aestandinhaber. Nachdem näm- ! lich das Land Kram im Jahre 1746 der politischen Verwaltung wegsn in Kreise getheilt worden, wurde Adelsberg der Siß des Kreishauptmanns für Innerkrain: damit hörte die frühere Bedeutung eines Hauptmanns an der Poik und am Karste, welche zugleich die Führung bei der Landesvertheidigung in sich begriff, folgerichtig auf, und für die Beaufsichtigung der Herrschaft sorgte ein Verwalter. Die Kreishauptleutc von Adelsberg waren: Siegfried Freiherr v. Grünschih im Jahre 1748, ssranz Freiherr v. Lichtenberg im Jahre 1777, Josef Ritter v. Kreuzberg im Jahre 1787, Anton Freiherr von Marcnzi im Jahre 1796, wieder Josef Ritter v. Kreuzberg im Jahre l805, (während der Fremdherrschaft im Jahre 1809 Intendant I'otit äo ZsliuwFlU'ä), ferner Balthasar v. Ziernfeld im Iabre !815, Anton Freiherr v. Eodelli im Jahre 1825, Clemens Graf v. Brandis im Jahre 1639, Josef Freiherr v. Monigg im Jahre 1835, Anton Ritter v. Laufenstein im Jahre 1849 und Josef Kofchaker im Jahre 1,813. Die politische und gerichtliche Organisirung vom Jahre 1850 gab Adelsbcrg eine Vezirkshauptmannschaft und ein Eol-iegialgerW, und solche höhere Verwaltungs- und Gerichtsstellen dürfte die ncucste Ordnung demselben wieder bringen. In diesem letzten Zeiträume war für Adclsbcrg auch in tnchlichcr Beziehung Mehrerrs zum Besseren geschehen. Die Kirche (3t. Stephan war sckon sehr baufällig und für die Bevölkerung zu enge geworden: die Vorarbeiten zum Neubauc wurden im Jahre 1773 begonnen und im Iabre 1777 war das Gotteshaus in schönem italienischen Style mit zwei Thürmen vollendet. Tie Kirchen St. Andreas im Markte und St. Ursula am Schloßbcrge wurden sodann im Jahre 1761 ob Vaufällig-teit aufgelassen. Der Friedhof wurde im Jahre 1795 auf das untere Ende des Marktes verlegt, und daselbst im Jahre 1819 die Kapelle St. Lazarus aufgerichtet. Die Kirche Et. Stephan selbst wurde nach und nach gehörig eingerichtet und ausgeschmückt; im Jahre 1806 erhielt sie Allargemäldc vom Maler Herrlein, im Jahre 1842 ein größeres, harmonisch gestimmtes Geläute und im Jahre 1853 eine größere Orgel von Hörbiger. Die Abhängigkeit der Eeelsorge zu Adelsberg von der Pfarre 8i2vwü wurde gleichfalls in dieser lekteren Zeit behoben. Der Eeelforger Josef Tomsi« erscheint im Jahre 1767 zuerst als Vicär, und sein Nachfolger, Josef Wenigar, im Jahre 1794 als Pfarrer zu Adelsberg: im Jahre 1844 wurde die Seelsorge zur Deccmatspfarre erhoben, und dcr Pfarrer Franz Kramer erscheint als erster Techant daselbst. Außerdem erhielt die Pfarre im Jahre 1798 einen ersten, und im Jahre 1843 noch einen zweiten HilfsPriester. Auch Bildungs- und Humanitätsanstaltcn wurden in neuerer Zeit nach und nach hergestellt. Ein Schulmeister, Anton Kopriva, ist bereits im Jahre 1700 genannt: die Schule bestand so fort, bi? sie im Jahre 1810 mit einem Collegimn von zwei Klassen uennehn,. im Jahre 1818 aber zu einer Hauptschule von vier Klassen umgewandelt wurde. Das nicht unansehnliche Schul-gebaudc ist an der Stelle der einstigen St. Andreatztirche im Jahre 1809 aufgeführt worden. Ein eigenes Armcninstitut ! besteht seit dem Jahre 1825; es gründet sich auf Äamm-capitalien und wohlthätige Beiträge. Ein Gemeindespital wurde mit Hilfe von einheimischen Beiträgen und einer auswärtigen Spende im Jahre 1853 hergestellt. Zur Förderung geselliger, Gebildeten angemessener Unterhaltung hat sich im Jahre 1845 ein Casinoverein gebildet, der sich noch immer reger Theilnahme erfreut. Soll noch in die Geschichte anderer Seiten des Voltslebens zu Adelsberg ein Blick gerichtet werden, so läßt sich noch Folgendes bemerken. Obwohl das Bestehen des Ortes zum Theile auf Landwirthschäft sich fußt, so war diese in früherer Zeit doch weder genug umsichtig, noch hinlänglich eifrig betrieben: die geänderten Verhältnisse der neuesten. Zeit haben hierin erst eine wirksamere Lehre für die Zukunft zu geben begonnen. An Gewerben hatte der Ort seit jeher nur solche, dir-für den nächsten und gewöhnlichsten Hausbedarf arbeiten: neben diesen wurde in früherer, Zeit auch das Hafnerhandwerk betrieben, an dessen Stelle sind gegenwärtig Zicgelbrennercien gekommen. Eine bedeutende Unternehmung muß jedoch dic neu eingerichtete Bierbrauerei am untern Ende des Marktes genannt ! werden,- sie besitzt alle Vorrichtungen zur Erzeugung eines ! guten Lagerbieres und fetzt davon eine nicht geringe Menge l auch auswärts ab. Für geringeren Handel ist Adelsberg ver-! möge seiner Lagc ganz geeignet; Wochcnmärkte. so wie Jahr-! märlte waren daselbst schon im früheren Zeiträume üblich: z Urkunden des Kaisers Ferdinand II. vom Jahre 1620 und ^ der Kaiserin Maria Theresia vom Jahre 1742 bestätigten dic ! selben. Neuestelis im Jahre 1835 wurde die Zahl dcr Jahr-! markte vermehrt, und dieselben sind auch zahlreich besucht: , allein die Wochenmärkte sind ganz aus dcr Uebung gekonnncn, ! obgleich ihr Bedürfniß sich genug fühlbar darstellt. ,' Dcr Straßenverkehr wurde in AdelZberg seit jeher start betrieben: doch ging er nur in der Richtung gegen Fiume und Istrien, so lange der Weg von Trieft über Landol gegen Pla-! nina ging. Eine Mauth bestand hier bereits im Jahre 1372, i von einer solchen und auch von mehreren Gasthäusern sprechell ! Schriften aus dem Jahre 1581. Nachdem aber dic Tricster ! Straße in den Jahren 1721 bis 1730 über Adclsberg um-! gelegt und dann in den Jahren 1802 bis 1806 noch besser ! geregelt worden, nahm der Verkehr immer mehr an Lebhaftigkeit ! zu: die vervollkommneten Postcinrichtungen der neuesten Zeit vcr-! mehrten auck zusehends den Zug dcr Reisenden. Dieses Alles ! förderte den Wohlstand des Marktes und feiner Bewohner un-! gemein; die Gebäude verschönerten sich überall: es entstanden ! neue geräumige Gasthäuser, darunter das vorzüglichste, der j Gasthof „zur ungarischen Krone," das PosthauZ nahm gleich- > falls an Ausdehnung zu. Doch die neueste Zeit 'sehte an die ! Stelle mit Steinschotter gebauter Straßen kunstvolle Eiscnbalwcn: ! auch an Adelsberg's Ostsme vorbei zieht nun seit dem Jahre > 1857 ein Schienenweg, und ein ansehnlicher Bahnhof gibt dem ! Orte ein fchöncres' und volleres Bild. Während aber der Lauf der neuesten Zcu dem Orte ^ manches Gute und Vortheilhaste brachte, ließ cr auch Ilebles ! und Schädigendes an denselben kommen. Vor Allem w.ircn c-> häusige Feuersbrünste, welche den Ort heimsuchten: die heftigsten waren in den Jahren 1731 und 1802, indem sie den größten Theil dcö Marktes nebst Schloß und Kirche in Asche legten. Sodann litt der Ort durch die Kriege der Neuzeit ungemein viel: in den Jahren 1797 , 1605 und 1809 trug er bei dem Andränge des Feindes großes Ungemach, und auch in den letzten Kriegen, im Jahre 1846 und 1859 gab er einen Sammlungspunkt für die gegen den Feind ziehenden Heerestheile Hb. Wenn cndliH die nahe Eisenbahn den Ort nicht ohne Gewinn läßt, so sind doch in Begleitung derselben die bisher gewohnten Erwerbsquellen versiegt, und es wird eine geraume Zeit erfordert, bis sich die Marktbcwohner andere, Vortheil dringende Wegs öffnen. Der durch die Schienenwege erleichterte Besuch der wundervollen AdelZberger Grotte und der wegen erwünschter Kühle und angenehmer Umgebung häufige Somincraufcnthalt von Fremden ist es noch, der mehr Leben ;md materiellen Gewinn anher bringt. Nachdem im Vorstehenden die Geschichte der Herrschaft und des Marktes Adelsberg in Kürze dargelegt worden, kommt es darauf an, auch über die Geschichte der Adelsberger Höhlen und Grotten Bericht zu geben. Die erste Frage ist die um die Entstehung und Fortbildung dieser wundervollen unterirdischen Räume. (Fortsetzung folgt.) ! Mliscellen. ! Der Dichter Tclille hatte mit Socrates das gemein, daß er eine böse Sieben zur Frau hatte^, welche oft im Zorn den: Dichter seine eigenen Werke an den Kopf warf. „Meine Liede," sagte Dclille eines Tages, „willst Du nicht warten, bis inein Verleger eine Ausgabe meiner Werke in kleinerem Formate veranstaltet hat? Tu wirst dann nicht so müde, wenn Du die Bücher aufhebst." -- Cm reicher Mann hatte eine Anzahl Professoren an einer gerühmten Universität in seine Villa zum Frühstück geladen. Es war ein sonnenheller Tag und man ging fröhlich und guter Dinge nach beendetem Mahle im Garten spazieren. Zufällig trat einer der Herren an eine große Glaskugel, wie man sie in Gärten, mn daran Bilder abzuspiegeln, aufzustellen pflegt und bemerkte, daß die der Sonne zugekehrte Seite der Kugel nicht so warm war, als die Schattenseite. Er rief seine Kollegen herbei und man stritt hin und her, um diese seltsame Erscheinung zu erklären. Jeder fand einen anderen Grund und berief sich auf Naturgesetze. Da kam der Gärtner hinzu und als er den Gegenstand des Streites erfuhr, sagte er: „Entschuldigen Sie, meine Herren, ich habe vor einigen ' Minuten die Kugel umgedreht, weil ich fürchtete, daß zu große Mc an einer Seite sie zersprengen könnte." Epigrammatisches. Was Gutes wer an Dir gethan Soll er nicht messen, Doch steht es immer schlecht Dir cm, Wenn Du'ö vergessen. Tm kleinsten Worten ist im Leben Die absoluteste Macht gegeben, Das Wen >l und Aber, das I a und N c i n Werden immer Despoten scin. Erwiederst Dn nicht cmpfaug'nen Besuch, Hattest Du schon am ersten gcnng, Nur rath ich Dir, dann auch bestimmt ;u wissen,, Du werdest ihn nicht erwiedern müssen. „Wcim sie Dich brauchen, sind sie charmant, Sonst aber gar nicht mit Dir bekannt." Ihr Benehmen wäre mir schlecht erschienen, Macht' ich es nicht gerade so mit ihnen. Berechnest Dn mich ganz genau Die Rolle, dic Dn übernommen: Bei einer schönen klugen Fran, Wirst Du ans dem Concepte kommen. Ich borgt' ihm Geld — cs war nicht klua gechan, Denn alö er mir es sollte wiedergeben, Fing seine Frcnndschaft zu erkalten an — Er "meint, es sei recht schwer mit mir ;u leben. Literatur. Wieder liegt uns ein neues, so eben erst erschienenes poetisches Büchlein zur Besprechung vor; es betitelt sich „Herolden," cm Romanzenbnch von Lndwig Bowits ch. Der Dichter, den Lesern als Mitarbeiter der „Blätter auö Kram" hinlänglich bekannt, ist sehr productiu; fast in jedem Jahre läßt er ein poetisches Wert auf dem Büchermärkte erscheinen, das vom Publikum und Kritik meistens günstig aufgenommen wird. Wenn aber je eines diese Gunst vcr» diente, so ist cs das vorliegende, das manche, wirklich vortreffliche poetische Erzählung enthält. Der Dichter hat die Stoffe allen Zeiten, allen Ländern nnd Nationen entlehnt nnd in Romanzcuform gctlcidct, ! in welcher sie sich so anziehend ausnchmen, daß man der Darstcl. lnng mit Interesse folgt. In vielen der Gedichte ist der Romanzen-ton ganz vortrefflich getroffen, in manchen klingt er sogar ganz wir bei Uhland, den Vowitsch sich znm Vorbild genommen zn haben scheint. Wir begrüßen in dem Bitchlcin eine echt poetische Gabe, dk dem Publikum auf'ö Wärmste empfohlen werden kann. Das vom o'sterr. Lloyd herausgegebene Wert: «Bilocrans dem Orient" ist mit der 15. und 1 liegende Werk hat sich in dieser Beziehung — man darf cs kühn her-^ aussagen — dem Ideal genähert. Bild und Text werden dem lesen-i den Pnblikum in gleich großer Vollkommenheit geboten. Ein bedeu-! tcnder Künstler und cin ausgezeichneter Stylist haben der Natur, dcm i Original, Tinte und Farben, Ton und Charakteristik abgelauscht, fic ! haben alle ihre an Ort und Stelle gemachten Beobachtungen in einem ! Werke niedergelegt, daß der vollkommensten Wechselwirkung von Wott > und Bild gewidmet ist. Iu dem 3. Heft dcs IV. Bandes deS vom östcrr. Lloyd heraus gegebenen „I l l n st r i r t c n F a m i l i c n b u ch c s," welches neben anderen gediegenen Aufsätzen auch den vortrefflichen Schluß der bc- rcits besprochenen Novelle „Eine deutsche Mutter," von Otto Ruppius, bringt, ist wieder jedem Genre sein volles Recht geworden, Novcl- ! listit, wie Literatur im Allgemeinen, Cultnrgeschichlc uud Kritik sind ! auf gediegene Weise vertreten und wir können cs trotz deß Reizes ! der Neuheit, welcher jüngeren Erscheinungen am literarischcn Horizont eigen sein mag, offen anösprcchcn, daß kein analoges Untcrnchmon den Vergleich mit dem Familienbuch dcö Usicrr. Lloyd zn bestehen j vermag. Verantwortlicher Redacteur I. v. «leinmayr. — Druck uud Verlag von Ign, v. Kleinmayr s5 F. Vambcrg in Laibach.