^lr. 113. Montag, l9. Mai 1890._____________109. Jahrgang. Aibacher Zeitung. '°Mbr<° n <"^"'s: Mit P ostvr il r »d u n ss : gonziälm«, fi. 15, halbMriss fl, 7 5N. Im Vompt ° ! i! tleiiw ^,i ' ha!l>>ährig fl, s,ü<>. Für dle giistcNu»!, in« Hau» aanzjührin fl, 1. - InstrtlonsntbÜr: sstt, »^ ^»icrate bii zu 4 feilen Kl, lr,. «rükerc Prr ^rllr « lr,; br! «ftrrei, W!sd«ho!!!»N!-» prr Zeile » lr. Die «Laibalber Zeitun«' erschli»! tügllch mit «lulnahme der Kmm° »nd Feiertage, Die Nbmwlftration befindet sich . he und Seclionschef in Pension Doctor , t,^ ^ °es Ministers des Innern im Vorsitze und niissj^ .'chäftsleitung dcr Donau-Regulierungs°Com< silli,^^' besonderer Anerkennung seiner im Pen« ästeten ^ eine Reihe von Jahren freiwillig ge- 3lanl!> ^!^^^'^"^en Dienste das Großkreuz des a^vjes-Ordens allergnadigst zu verleihen geruht. ^erhück !' ""^ !' Apostolische Majestät haben mit Hürn^-i-""^eichnetem Diplome dem vormaligen vldenz?'^l "°" Wien Eduard Uhl als Ritter des heit d^ ^r eisernen Krone dritter Classe in Gemäß' ^tleib?.. "Matutm den Ritterstand allergnädigst zu ^"'"geruht. ^ Nichtamtlicher Mil. "^"ldllllg von Sträflingen zu Culturarbeiten. ^lonal" ? ^ Fragen, welche auf dem im nächsten llation^. Petersburg stattfindenden vierten inter-"lliillit di ^^"liniscongress znr Berathung lmnmrn. i« s»i^^ Frage über die Verwendung der Sträflinge ^ende N^'" ""d ^"^r dem Gefängnis eine hervor, der t>elp?°elttu"g ^^ s^ in Anspruch. Die Berichte , 'blunaz " ""d Congressmitglieder über die Ver« °tte,t^c' ljegenstände. deren Programm in der vor-Worden itt blmg. im Herbst v. I. in Genf vereinbart Mlnil,.., ' ^gen nunmehr, vermöge der Statuten» bereits « >? durchweg« in französischer Sprache verfasst. ^«roruckt vor. bei G " llnleugbar großem Interesse ist der Bericht "»nies ^, Oberstaatsanwälte« Herrn Dr. Victor Le,t< ^^'»«„, ^"" Congresse als Delegierter der öster- reichischen Regierung angehört. Dieser Bericht, welchen wir der Grazer «Tagespost» entnehmen, befasst sich eingehend und ausführlich mit den in Oesterreich und speciell in den Alpenländern gemachten Erfahrungen über die Verwendung der Sträflinge zu Kulturarbeiten, und der Berichterstatter tritt für diese Sträfling«, beschäftigung nicht bloß aus finanziellen, ökonomischen und sanitären Rücksichten, sondern auch deshalb sehr ledhaft ein, weil hierdurch viel für die Besserung der Sträflinge erreicht werden kann und diese Sträflings-Verwendung nach Anschauung des Berichterstatters ein Glied in dem Progressivsysteme der Strafoollziehung bildet, welches früher oder spätcr in allen fortschrilts« freundlichen Staaten znr Geltung kommen wird. Dr. Leitmaier hat unter den «Culturarbeilen» die größeren, zum öffentlichen Wohle zu bewerkstelligenden Flussregulicrungen, Wildbachoerbanungen. Strahenanle. gungen, Bahnbauten, Aufforstungen von Wäldern. Ent. sumpfungsarbeiten u. s. w. im Auge, zu welchen Ar. beiten aus den nächst gelegenen Männcr'Strafanstalten eine bestimmte Zahl von Häftlingen unter der Ueber-wachung von mehreren Aufsehern auf eine bestimmte Zeit als «Arbeitscolonie» entsendet wird. In dieser Strästingsverwendung erblickt der Berichterstatter einen geeigneten Ersatz für die sogenannten «Zwischen» anstalten», welche nach dem Pro'gressivsysteme gewisser« maßen einen Uebergang von der strengen Haft in die Freiheit herstellen und dm Sträfling zum Wieder, eintritte in die menschliche Gesellschaft vorbereiten sollen, damit derselbe gebessert, moralisch gestärkt, gegen die Versuchungen der Welt gestählt, kurz. für die Frei-heit reif aus der Anstalt heraustritt. Die in Vorschlag gebrachte Errichtung von eigenen Strafanstalten auf dem Arbeitsfeld«: selbst hält der Berichterstatter deshalb nicht für befürwortenswert, weil nach Beendigung der Arbeit, in der Regel also schon nach einigen Jahren, die zur Anstalt gehörigen Gebäude verlassen und auf neuen Arbeitsfeldern neue Strafhäufer errichtet werden müssten, was. abgesehen von anderen Unzukömmlichkeiten, schon vom Kosten, punkte nicht zu rechtfertigen wäre. Die Verwendung der Sträflinge zu Culturarbeiten kann zudem nur m der günstigeren Jahreszeit stattfinden, während der übrigen Zeit müsste auf die Beschäftigung der Haft-linge mit industriellen Arbeiten repetiert werden, was mit einer diesen Arbeiten entsprechenden Einrichtung der Strafanstalten verbunden sein müsste. Während der Cullurarbeiten müssten die industriellen Arbeiten in der Anstalt ruhen, wodurch eingelaufenen Bestellungen nicht entsprochen werben könnte. So wenig empfehlenswert wie die Errichtung von Strafanstalten bald da, bald dort in der Nähe von Arbeitsfeldern, wo größere Culturarbeiten zu verrichten sind, erscheint aber auch die Errichtung von Strafanstalten, in welchen industrielle Arbeiten einer bestimmten Kategorie fabriksmäßig betrieben werden. Derlei Fabriksnnternehmungen sind, abgefehen von den schon gegenwärtig sich stets erneuernden Klagen der Gewerbetreibenden über die nachtheilige Concurrenz, welche ihnen durch die Strafhausarbeiten bereitet wird, fchon deshalb nicht zu befürworten, weil dieselben von verschiedenen Bedingungen, wie vom Preise der Rohstoffe, vom Zolle. Eisenbahntarife. den Communications-verhältnisfen, vom Preise des Brennmaterials u. s. w. abhängig sind und von einem lucrativen Arbeitserfolge kaum die Rede sein könnte. Der ausschließliche Betrieb eines bestimmten Industriezweiges in den Strafanstalten würde aber auch gegen das Princip verstoßen, dass den Sträflingen die ihren Fähigkeiten und Eignungen entsprechenden Arbeiten zugewiesen werden, in welchem Kreise dieselben in der Anstalt ihre Kenntnisse er-weitern sollen, damit sie mit Hilfe des aus ihren Arbeitsleistungen nach dem Strafaustritte ihnen zu. fallenden Ueberverdienstes ehrlich ihr Brot verdienen können, wenn sie gebessert wieder in dte menschliche Gesellschaft zurücktreten. Dem vom Berichterstatter veröffentlichten geschichtlichen Ueberblicke über die Thätigkeit der aus den Männerstrasanstalten im Sprengel der Grazer Ober-staatsanwaltschaft entsendeten Arbeitsabtheilungen entnehmen wir auszugsweise nachstehende Daten: Die erste Colonie in der Ställe von 65 Sträflingen, dar-unter 3 Köche und 2 Professwuisten, einem Oberaufseher und 7 Aufsehern qieng Ende Mai 1886 aus der Strafanstalt in Laibach nach Kölschach in Ober« kärnten und war daselbst bis Mitte November mit den Arbeiten zur Umlegung deS Losachbaches thätig. Im Mai 1887 wurden aus derselben Strafanstalt zwei Expeditionen unternommen, eine Abtheilung von 32 Sträflingen mit einem Oberaufseher und drei Aufsehern vollendete die Verbauungsarbeiten am Losachbache, die zweite im Siflitzgraben bei Kleblach - Lind bestand aus 34 Sträflingen, einem Oberaufseher und vier Aufsehern. Während die erste Abtheilung in einem alten, zu diesem Zwecke mit geringen Kosten hergerichteten Iieuilleton. ^ Mediciliilche Rundschau. ^>l «^ "".en guten Appetit ist es eine schöne Sache. 'Kn l«« 'h" meist bei denen, die ihn nicht befrie-N"t da». '^'' ""d er fehlt meist solchen, die es recht leicht 3'«?^en. die aber ihren Magen durch allzu-lvird i°..'^"ilsse verdorben haben. Nicht allen Lesern "Neln L„>Ge""b einem Bettler zugetragen haben soll. « H""^en seinem — Glück, chen n'f D" 'st Uebersattigung nur eine der zahlrel-llllNrn S"' mangelnder 'Esslust. Schsu bei cumn nach; sie schwindet ^rden ^? bel schweren Krankheiten, uud je eleuder wir °"ch uw . ? weniger mögen wir zu uns nehmen. Abcr ^'r ae,i 7 ^^ "" werden umso elender, je weniger lasche i> .,"; der Ofen brennt aus, wenn er mcht «en«! "Men bekommt. Oft könnte der Pat,e»t noch ^lvchz.. 7" " nur die durch das Fieber verzehrten We. H'le durch ne.ie Z.chchr von Einiechstoffen er. H°ser -!? " ist ihm rein uumöglich. etwas außer e'Ne'v' über die Lippen zu bringen. Dal^r besteht ^ten .zotigsten Aufgaben des Arztes, be. Kran ' ' d" «ine liwgere Dauer in Aussicht stellen, recht- zeitig für Erhaltung der Kräfte, d. h. für ausreichende Ernährung zu forgen. Fängt der Kranke an. etwas zu genießen, dann dürfen wir auf Genesung hoffen, mag er von Essen uud Trinken nichts wissen, so steht die Sache schlimm. Wie reizen wir nun die schlaffen Ma-gennerven, wie erwecken wir den schlummeruden Appetit? Der Arzueischah besitzt nun allerdings eine nicht ge< ringe Zahl von Miltelu, welche in dem Ruf stehen, die daruiedcrliegendc Verdauung anzuregen. China« rindentinctur, Pomeranzen Elixier, kleine Rhabarbcrgabrn, wie überhaupt alle Bitterstoff.', desgleichen Sardellen uud sonstige salzige uud pikante Sachen haben die Meinuug für sich, dass sie deu trägen Magen zur Vernunft bringen. Oft entspricht der Erfolg der Erwartuug. ebenso oft bleibt er aus. und gerade in den Fällen, wo von der Hebung der Eislust,' sozusagen von einem Wolfs, huuger, die Lebensrettuug abhängt. Eiu wirkliches Magenmittel soll den Appetit steigern, die Absouderuug des Magensaftes vermehren, die Verdauuug beschleu« „igeli, den Aufenthalt der Speisei, im Magen verkürzen, kurz. alle Funktionen desselben energisch bethätigen. Ein huugererweckendez Mittel im wahren Sinne des Wortes hat bis jetzt gefehlt. Es gewinnt den Anschein, als ob diese empfindliche Lücke im Heilschatz jetzt ausgefüllt wäre. Professor Penzoldt i» Grlaugen erhielt Gelegenheit, mit einem von den Herren Paal und Busch hergestellten Prä« parat, dem salzsauren l^ißmIM^i-oLlunaxoün Ver-suche an Menscheu und Thieren anzustellen. Es ist dies ein in heißem Wasser leicht lösliche, krystallisiertes. anfangs bitter, später brennend schmeckendes Salz, wel- ches bei Thieren zu 0-33 pro Kilo krampfhafte Erscheinungen hervorruft. Ein Candidat der Medicin, welchen der Pro-fesfor mit der Prüfung des Mittels beauftragte, empfand bei Dosen von 1'0 leicht? Uebelkeit, Schwindelgrfühl, Hitze im Kopfe und Rölhmig des Gesichts, dagegen nach dem Genuss von 0 5 ein auffallend frühzeitiges und starkes Hungergefühl, so dass der Herr doppelt so viel wie sonst essen musste — ein Ergebnis, welches sich bei späteren Versuchen mit anderen so häufig bestätigte, dass Herr Penzoldt das neue Mittel mit dem Namen Orexin (die Esslust) taufte — bei der Auwen« dung der chemischen Bezeichnung wäre allerdings die Zunge in ernste Gefahr gerathen. Wie Herr Penzoldt in den «Therapeutischen Monatsheften» mittheilt, wurde schmt bei 0 25 Orexiu die Weihbrotverdauuug und bei 0-5 die eines Beefsteaks um eine halbe Stunde uud das Aliftreten freier Salzsäure um eine ganze Stunde beschleunigt. Nach den Gesunden kam nun die Reihe an die Kranken. Keinem wnrde elwas von der beabsichtigten Wirkung der Arznei gesagt, und einstimmig priesen alle den riesigen Appetit, denn sie darnach bekommen hätten. Ein tief herabgekommener Schwindsüchtiger rühmte, er habe den ganzen Tag Hunger, sein Gewicht stieg innerhalb fünf Wochen von 115 auf 121 Pfund. Einem schwindsüchtigen Schreiner konnte beim Gebrauch des Mittels seine Frau «uicht genug Essen herbeischaffen.» Bei einem Brauer mit Wassererguss in der Brusthöhle und Fieber wirkte das Orexin so, dass er die Nacht vor Hunger nicht schlafen konnte, und eine sechzigjährige, mit Gicht, Herz« und Nierenleiden be» Lailmchcr Zeitung Nr. 113. 932 19. Mai 18M1. Schlosse des Fürsten Porcia untergebracht war, befand t sich die zweite Colonie in einem eigens errichteten so- l genanntm Blockhause. Bei all diesen Expeditionen «»> regten der Fleiß, die Allsdauer und die Disciplin der Sträflinge umso mehr Aufsehen, als die Arbeiten äußerst anstrengend waren. Im Jahre 1888 sind aus der Strafanstalt in Laibach wieder zwei Arbeitercolo-nien in der beiläufigen Größe der vorerwähnten bei ! Verbanung des Trebizavaches bei Ratschach in Overtrain und des Groagrabens ober Steinfeld in Ober« i kärnten in Verwendung gekommen. Aus der Karlau in Graz sind im Jahre 1888 zur Verbauung des Lichtmessgrabens in Aigen bei Admont 22 Sträflinge mit vier Aufsehern entsendet worden. Im Jahre 1889 waren sünf Stläflingsabtheilungen in Thätigteil, und zwar drei aus der Strafanstalt in Graz, zwei aus der Strafanstalt in Laibach. Beim Bau der neuen Strafanstalt in Marburg arbeiteten 32 Sträflinge unter der Aufsicht von 3 Aufsehern, 45 Mann und 5 Aufseher setzten die Verbauung des Lichtmessgrabens bei Abmont fort, während 30 Sträflinge mit 4 Aufsehern bei Verbauung des Spihenbaches bei St. Gallen in Obersteiermark thätig waren. Die Abtheilungen aus Laibach arbeiteten wieder bei der Verdauung des Groagrabens ober Steinfeld und eine Abtheilung von 30 Sträflingen mit 4 Auf« schern war bei Verbauung des Simmerbaches bei Ober-drauburg thätig. Verhandlungen des Reichsrathes. — Wien, 16. Mai. Das Abgeordnetenhaus wird nunmehr nur noch heute und morgen versammelt sein, um vornehmlich das Mautengeseh und die Vorlage, betreffend die Reform der Personentarife auf den Eisenbahnen, seiner Beschluss« fassung zu unterziehen. Zu Beginn der heutigen Sitzung wurde die galizische Grundentlastungsvorlage in dritter Lesung mit 153 gegen 118 Stimmen angenommen. Die Gruppierung der Parteien gegenüber dem Gesetzentwurfe war dieselbe wie gestern, doch wies die Linke einige Lücken auf, wodurch die Differenz mit dem gestrigen Stimmenverhältnisse zu erklären ist. Per Abg. Türk machte sich den Spass, zu beantragen, es möge die dritte Lesung der galizischen Grundentlastungs«Vorlage erst in der nächsten Legislatur - Periode von dem neugewählten Abgeordnetenhause vorgenommen werden. Selbstverständlich wies der Vorsitzende diesen Antrag als geschäftsordnungswidrig zurück. Das Haus zog sodann das Mautengeseh in Ver-Handlung. Der erste Redner zu demselben war der Ab> geordnete Garnhaft. Derselbe stellte an die Regierung das Ersuchen, die Maut an der Franz-Iosefs-Brilcke aufzuheben sowie das vorliegende Gesetz möglichst bald der kaiserlichen Sanction zuzuführen. Abg. Kaiser plaidierte für die Aufhebung der Mauten überhaupt. Der hierbei sich ergebende Ausfall von zwei Millionen Gulden dürfe den Staat von dieser Reform nicht abschrecken. Finanz» minister Ritter von Dunajewsli erklärte das Verlangen nach Aufhebung der ärarischen Mauten für unbillig, da die Landesmauten bestehen bleiben und betonte, dass die vom Vudgetausschufse vorgenommenen Aenderungen, betreffend die Linienmaut auf den ärarischen Straßen, zu weit gehen. Die von der Regierung beantragten Sähe seien nicht enorm, vielmehr ebenso hoch. wie die bei den Landesmauten. Die Erhöhung beim Triebvieh sei nur aus technischen Gründen beantragt worden, gegen die hier vorgeschlagene Aenderung sei daher nichts einzu« oenden. Gegen die übrigen Aenderungen müsse er aber Ansprache erheben, da ein Ausfall für den Staatsschah n diesem Momente mit Schwierigkeiten verbunden wäre. 3s sei möglich, dass in ein oder zwei Jahren die Maut-ätze noch bedeutender erniedrigt oder vielleicht gar auf-zehoben werden können. In diesem Augenblicke sei aber Lorsicht nöthig, da in letzter Zeit schon einige Gesetze, velche einen Minderertrag für den Staatsschatz bekunden, beschlossen wurden. Auch lassen die letzten wirtschaftlichen Ereignisse ein Minus bei der Einkommensteuer erwarten. Vlan möge daher nicht durch zu weitgehende Verände-mngen das Zustandekommen des Gesetzes verzögern. Abg. Adameh führte aus, das« sich bei den Mauteneinnahmen große Unbilligkeiten eingeschlichen haben. Al>< zeordneter Graf Fries sprach sich gegen das vorliegende Gesetz aus. Er werde jedoch für den Antrag des Aus-schusses stimmen, weil cr überzeugt sei, dass die Regierung dann das Gesetz nicht zur Sanction vorlegen werde. Abg. ?. Pscheiden wünschte eine milde Durchführung des Gesetzes und die Befreiung der Wirtschaftsfuhren von den Mautgebüren in gewissen Fällen. Abg. Dr. Ebenhoch ?mpfahl die Anträge des Ausschusses. Hierauf wurde bas Eingehen in die Special «Debatte einstimmig angenommen. In der Specialdebatte wünschte Abg. Ghon, dass nicht nur die ärarischen Vrückenmauten, sondern auch jene Privatmauten aufgehoben, respective eingelöst werden, die noch bei den Reichsbrücken bestehen. Abgeordneter Plaß beschwerte sich darüber, dass auf der Straße von Linz nach Kremsmünster die Mautenschranken an ungeeigneten Orten aufgestellt seien, so dass man auch bei Benützung einer kurzen Strecke der Straße die Maut entrichten müsse. Abg. Dürich bemerkte gegenüber dem Finanz» minister, dass es den Ländern und Bezirken nicht möglich sei, die Mauten aufzuheben, so lange dies der Staat nicht thue. Die Länder und Bezirke werden folgen, wenn der Staat den ersten Schritt gemacht haben wird. Die §H 1 und 2 wurden sodann angenommen. Bezüglich des § 3 lagen zwei Anträge vor. Die Negierung beantragte die Aufhebung der Vrückenmauten, dafür aber eine Erhöhung der Wegmauten. Der Ausschuss beschloss eben» falls eine Aufhebung der Vrückenmauten aber die Ve-lassung der Wegmauten in der gegenwärtigen Höhe. Abg. Dr. Herbst plaidierte für den Ausschussantrag. Es sei erfreulich zu sehen, dass in dieser Frage sämmtliche Par« teien eines Sinnes seien. Bei der hierauf folgenden Ab« stimmung wurde § 3 einstimmig angenommen. Zu den folgenden Paragraphen sprachen die Abgeordneten Rogl, Ghon, Menger, Ministerialrath Schuck, ferner die Abgeordneten Czerz, Gasser, Stöhr. Das Gesetz wurde so« dann sofort auch in dritter Lesung angenommen. Pas Haus gieng sodann in die Berathung der Personentarifvorlage ein. Abg. Vielguth betonte, dass die von der Regierung vorgeschlagenen 50 Kilometer-Zonen große Unzukömmlichkeiten im Gefolge haben werden. Handelsminister Marquis Bacquehem begründete zunächst den Standpunkt der Regierung bezüglich dieser Vorlage und wies darauf hin, dass der Hauptzweck der Reform nicht sei, die Administration im Freitartenwesen zu verein« fachen und die Missbräuche bei Benützung des Freigepäckes zu beseitigen. In erster Richtung war nament« lich die große Verschiedenheit der Karten infolge der Er« Mäßigungen Ursache der erschwerten Manipulation und Controle des Cassenwesens, während in der zweiten Richtung gerade die unbemittelten Reisenden, welche die dritte Classe benutzten, von dem Rechte des Freigepäckes leinen besonders großen Gebrauch machten. Der Minister recht- fertigte die Feststellung des Zuschlages für Schnellzüge und theilte am Schlüsse seiner Rede mit, dass MW der neunten und zehnten Zone eine Unterhandlung '>«' geschoben werden wird. (Beifall.) Abg. Popper erllaw sich nicht gegen das Princip der Tarifreform, bemängele aber zahlreiche Bestimmungen derselben. Er fand namcül' lich den Preisunterschied zwischen der zweiten und drillen Classe zu hoch und berief sich diesbezüglich auf die ^ tition der reisenden Kaufleute. — Hierauf wurde die M" Handlung geschlossen. In der Abendsitzung wurde die Debatte fortgeM Abg. Siegmund befürwortete Aenderungen des Personen larifes und gab dem Wunsche Ausdruck, dass die M' Truppendienst Einberufenen unentgeltlich befördert werden Sectionschef Czodil besprach die Vortheile der Refor". welche in der Provinz mehr Verständnis gefunden tM" als in der Residenzpresse. Der Redner versicherte, e« >e falsch zu behaupten, dass volkswirtschaftliche VorM vom Finanzminister beeinflusst werden. Der neue Tar» sei ausschließlich ein Werk der Generaldirection °e Staalsbahnen. Der Redner begründete die Begünstig"^ der dritten Classe mit der Mittheilung, dass dieselbe uoi 17 Millionen, die beiden anderen bloß von 3 Millie" Reisenden benützt werden. Die Volksvertretung wero dieser Maßregel gewiss zustimmen. Dr. Ruß br^' verschiedene Wünsche vor. In der Specialdsbatte w»l" hierauf das Gesetz ohne weitere Discnssion angenonM^ Bei den Resolutionen sprach Dr. Kronawetter M die Herabsetzung der Tarife für Staatsbeamte, wie «>" , Haupt gegen jede Einzelbegünstigung. Dr. Steinwe"^ beantragte eine Resolution deS Inhaltes, dieselbe-^ günstigung auch den Beamten der Länder und ^ meinden sowie den Lehrern zuzuwenden. Bei der ^ slimmnng wurden die vom Ausschuss beantragten ^' solutiunen unverändert angenommen. Hierauf wurde »^ das Gesetz, betreffend die Gebüreufreiheit fiir dc,S ^, zische Landesanlehen, genehmigt. Die nächste Sitzung ft"" morgen früh um 9 Uhr statt. ^. Politische Uebersicht. (Im Herren ha use) führte am veraa>'g< Frettag bei der Berathung des Gesetzentwurf's, l)" , f.>nd die Ermächtigung der österreichisch-""^^ Bank von öffentlichen Lagerhäusern ausgestellte "> rants zu escomvtieren. Graf Kuefstein aus, das« , capitalistischr System Ursache der letzten Arbe,tert>e ^ gimq gewesen sei. Nachdem durch die Vorlage Verschärfung dieses Systems stattfindet. "Mte Kuefstein gegen die Vorlage. Der Herr Finanz""'' ^ erwiderte, dass. 'wenn auch Einzelne die Spec"'" missbrauchen, deswegen die ganze Wirtschaftfow ^ nicht aufqchalteu, die Freiheit der Individualität ^ unterdrückt werden könne. Die Achtung vor der ^ vidualität sei das Princip des Christenthums, w«'^, rine abendländische Regierung dle Freiheit der ^' vidualität achten muss- a/gen eine gesetzliche Sp'.,he tion könne nichts eingewendet werden, so lanye d'e> nickt unmoralisch sei.' Zm Bem-isteruna. der ^8,^ lichkeit Einzelner gehören höhere relig'öje und wel . Mächte, aber nicht die weltliche Macht des 6"" Die Vorlage wurde angenommen. . saal, (Böhmen.) Der Prager «Hla« Näroda» ! ^ dass in d^r heute beginnenden Landtagsjesswn '" Vorlagen, betreffend die Svrachrnfraqe bei de" ,^ iiomen Bchörd-'N, betreffend die Theilung des ^ ^ cliltulrathes und Landesschulrathcs, erledigt ^^ haft te, bis dahin völlig appetitlose Frau bekam einen solchen Appetit, dass sie in einem Tage mehr genoss, als sonst in sechs Wochen. Ist das nicht staunen« erregend? Das Orexin tritt nicht mit dem Anspruch der Unfehlbarkeit auf. Unter den 36 mit ihm behandelten Fällen war bei fünf kein Erfolg wahrzunehmen; bei der überwiegenden Mehrzahl der übrigen aber war er ein überraschender nicht bloß durch die Zunahme der Tsslust. sondern durch die gleichzeitige Steigerung des Gewichtes und des Wohlbefindens. Es wird noch viel» facwr Erfahrungen bedürfen, bevor wir ein sicheres Urtheil über die Brauchbarkeit gewinnen. Anscheinend aber wird es eine Zukunft haben in Fällen reiner< Magenschwäche, bei Entträftung nach großen Operationen, bei Nlutarmut und beginnender Lungenschwindsucht, besonders da, wo die Ernährung und llsslust gesunken sind. Ta wir gerade das Gebiet der Esswaren betreten haben, so möge hier ein nicht unwichtiger Grgen-stand aus dem Fach der Nahruugsmittel'Hygiene be» rührt werden. Gegen die Aufbewahrung der Fische auf Eis zicht Laurence Hamilton in der englischen medicinischen Zeitschrift «I'k? sanest» zu Feld,'. Man hat bisher geglaubt, dass durch Els das Fischfleijch seine Festigkeit und Schmackhaftigkeit unverändert behalte; der Verfasser behauptet das Gegentheil; es werde vielmehr dadurch weich, fade und schlüpfrig. Schwere Vergiflungsfälle sollen öfter nach dem Oenuss von derartig aufbewahrten Fischen auftreten, während dies weit seltener geschehe, wenn die Fische nur ein« fach auf einem kühlen Olt aufbewahrt wo>de» seikn. Anstatt die Fäulnis zu verzögern, scheint das Eis sie durch die fortwährende Feuchtigkeit, welche eine Fülle von Fäillnisbakterien mit sich' führt, zu begünstigen. Muthmaßlich entwickeln sich hierbei die thierischen Alcaloide oder Ptomaine, welche die oftmals brovach. teten furchtbaren Vergiftuugsrrscheimmgen nach dem Genuss von Fischen hervorrufen. Durch trockenkühle Aufbewahrung dagegen wird die Fäulnis verzögert und Vergiftungen durch trocken aufbewahrte Flsche verlaufen viel weniger heftig und stürmisch. Als zweckmäßiges Mittel, iu Nahrungsgegenstän-den Fäulnis zu verhindern, macht neuerdings Doctor C. Rügers Varmenit von sich reden. Als Beweis dafür wird gemeldet, dass Salamiwürste, welche vor 5 bis 6 Monaten von Barmen nach Shanghai in Ch>ua abgeschickt worden, dort frisch ankamen und von Deut' scheu und Amerikanern mit gutem Appetit verspeist wurden; um ihre Haltbarkeit noch weiter zu erproben, wurden einige der Wurst? wieder nach Barmen zurückgesandt uud kameu dortselbst iu gauz vorzüglichem Zustand an. Für die Frage der Verpflegung von Arnieen und Seefahrern erscheint das neuerfundene Präparat von erheblicher Bedeutung. Aekanutermahen bedienen sich die Hausfrauen zur längeren Konservierung von Essvorrälhen, besonders von eingemachten Früchten, der Salicylsäure, welche in hohem Grade geeignet ist, den Hinzutritt von Fäuluis-batterien abzuhalten. Ob das «Varmenit» jene Säure als Bestandtheil enthält, wissen wir nicht. — k. Nacht»"«! «"b°"'" Verstoßen unö verlassen- Roman von Emile Richebourg. (26. Fortsetzung.) .^< «In Saulien rief alles in mir lkbhafl^ ^ rungen au die Abwesende wach — die iwwga ^,,, welchen wir spazieren zu gehen pflegten, ^e ^ sie welche sie so gern hatte,'das Spielzeug, "'" mch "'" / ,ve'l Worte: .Ich sterbe in der Blüte "emer ^' ' ^< nu'iue Mutt.r mich mitleidslos vMtley " s^eil fluchte l. . .Ich verließ Saulieu weU .H ^^,.^ ware, nmm ,ch inmitten d^r qualvollsten ^"' „yO dort länger hätte verweilen soll»'». So la"g^" . ^l eiu Funken von Hoffnung in mir besteht. >l ^de"' später zu erfahren, was aus meiner Tochter « ^.,s so lauge muss uud will ich leben. 3^1 ^". löintt"! gekommen, um Nachforschungen anstelle» z" ^ ich habe geforscht und gesucht und weroe ^ shms und Suchcns nimmer müde werden. ^ ^^ erfahren, was aus meinem Kinde 9""^'' ^ dcl ich höre. dass es gestorben, dann s"" au^, ^ Tod willkommen sein; aber eiue andere ^"^ dies mir, dass meine Gabriele noch lebt, mw ^'aibacher Zeitung Nr. U2. 933 19. Mai 1890. h,, A Dle Vorlagen, betreffend die Minoritätsschuleu. h.sz "^"derllng der Wahlordnung für den Oroßgrund- >'V und das Curiengesetz, dürften wohl im Land- M überreicht, aber nicht erledigt werden. Außer den KN"chsvorlagen soll nur noch die Angelegenheit der ^Mdarmachung der Moldan im Weichbilde der Stadt ^"g zur Verhaudlung kommen. , (D, e Landtagsneuwahlen) finden theils vMu. theils im September statt. Das kaiserliche ^<""' betreffend die Auflöslmq jener Landtage, für ,^a)e die Neuwahlen im Inni stattfinden werden, soN °m nächsten Tagen publiciert werden. Nern >. Reichsgesehblatt) veröffentlicht eine loronung des Ministeriums des Innern vom 9ten die n ^""^nd die Abänderung der Vorschriften über Perlm l ""^ Dienstzeit des pharmaceutischen Hilfs« ^im ' "'^ "'^ Verordnung der Ministerien des dom i!.' ^ A"stiz. des Ackerbaues und des Handels lraeln "' betreffend Erleichterungen in den Maß« mm,^"^ Bekämpfung der Maul« und Klauenseuche '" GHcn und der Vukovina. Waw« ""'"oewahl in Görz.) Auch im ersten Eri l!s?^. "u^erlag der national-liberale Candidat tollmi n^' ^^ pensionierten Bezirkshauptmanne Vor-Etiln' ^terer erhielt 155 von 257 abgegebenen Rml°^"' ^" Görzer Gemeinderathe hat jetzt die "^ruugsp^ei die Majorität, len d '/ ^^9) wird telegraphiert: Die Delegier-sf^/ "rbeiter erschienen heute bei den einzelnen »vldra 3 ' ""^ ihnen erklärten, dass der gesetz-llllfarn ^"'^lld zuerst beendet und die Arbeit wieder vechü,?.'!'"" werden müsse, bevor über die Lcchnfrage Pro 's" "^ben könn.', wobei übrigens die bekannten "Mwnen der Fabrikanten aufrecht blieben, "ahm d'°^ ungarische Abgeordnetenhaus) dkZ ,, ^ ."lgierungsvorlage über die Einschränkung Gyn "'sachtes in der griechischen Sprache an den enters ""' ^ Die Regierung legte einen Gesetz-durch 9. ^"'t die Sonntagsruhe von früh 6 Uhr bora«.!^ - ^"liben. vorbehaltlich gewisser Mahnahmen. «' Mleben wird. Loich^"^ Situation.) Auf dem Umwege über weits di m" °"^ ^len eine Nachricht, deren Trag. eine ' ^N'cht'gleit derselben vorausgesetzt, allerdings 'TilNls """' Der Wiener Correspondent der 9" inV ln"^^" ""^ zuverlässigster Quelle, dass der tlye P^gl'ff stehe, die seit 1875 befolgte auswär-W<^ "^"sslands umzustoßen; er sei zur Ueber-Rr , " Mommen, dass das Bündnis mit Frankrrich Ul,d,^ Nachtheile seiner Dynastie ausschlagen könne Nrrli,,. ^"'^ichrn Enlfremdung zwischen ihm und dem trauet, V.^ ^^en würde. Der Zar, der lein Ver-hegt. f.s', b»e Stabilität der republikanischen Regierung "lalio^'^.oen E^schlujs, zu dem Bündnis der Ro-Achsel i""! ^" Hohenzolleru zurückzukehren. Dieser slilci^:.'" der Gesinnung des Zaren datiere seit dem , "k Visrnarck«. licht daz ^^") Das Belgrader Amtsblatt veröffent-T>rr zu - ^ksetz über die Einführung der Classenlotterie, ^itnml ^"9 '^ llir die Hebung der Volkswirtschaft lallst s ^^ vorgestern ist das Verbot des Ver-bie n^c ^r Loseffecten in Serbien, ausgenommen ^^ fremder Staatsanleihe, in Kraft. Der der ^edrr,,.«'5 ^"" will ich alles daran setzen, um sie Di- U" und sie glücklich zu machen!» Etir„ , ,.>^ "yulse strich sich mit der Hand über die . ,<>'d seufzte schwer. ^schlln«, Marquise, hoffen Sie auf die Nach. sprach. ^che Herr von Premorin anzustellen ^sin N 3^ ^^' was ich durch ihn nnd durch die Irenen ^"?^ "fahren, alles, was ich von der Ver« der Ber« Ä' Die letztere hat etwa ein Jahr nach ' gesehn, Mung meiner Gabriele dieselbe in Luchou . 'Neu, a'ltp c>°"" aber aus den Augen verloren. Als , . chlöss^ . ^"lnd Premorin sich einst auf einem feiner dort ^it ^ ^" ^ähe von Marseille aushielt, traf er ' 'Neurg a>.« 3^! """ Frugere. der Gattin eines Inge- ' !"ich als Marseille, znsammen. welche einst sowohl ! "tllchriHf ^!^ ""U'e Tochter kannte nnd die ihn um ^ icihlte ^, ^" ulich fragte. Herr von Premorin er- < Nleii,^ ^' bass ich in schwerer Sorge über das Schicksal .chlner^?" s" und mein Leben unter Thränen und dch O°?dahlnschleichr. Da sagte ihm Frau Frugere, < b'ttei, U"le sie eines Tages aufgesucht, um sie zu , Verulle '" sle und ihren Gatten, den Vicomte von , fünden ä" verwenden; sie berichtete ferner, dass aus < ^ftoar V ^^ ^ "'cht "äher bezeichnen könne, das l "" ^r,.^ " ^""'en Fcrand angenommen habe. Frau 1 U"d ^.Z"e wahrte da« Namensgeheimnis Gabriele s ^'"lich ? -ble Verwendliug ihres Gatten ward Merulle Ü>"l z> /'.?"" marilimeu Aootsamt angestellt; doch s ^chliiss-^ld sah man sich bemüssigt. wegen ernster t ^ Welt ,m Dienst ihn wieder zu entlassen. Frau z ^'!e 3".>t Gabriele nie wiedergesehen; gerücht-^Nllw«s s" ""r vernommen, dass Ferand von r ""lvtdp? ""' "'it denen er gemeinsame Sache gemacht. I " worden sei. Auf die e Eröffnung hin begab H Verkauf fremder Promesfenscheine ist ausnahmslos untersagt. (Das deutsche Kaiserpaar) wohnte der vierhundertjährigen Jubelfeier der Universität Königs» berg bei. Bei dem Festdiner toastierte der Kaiser auf das Wohl Ostpreußens: Möge es von Kriegszeiten verschont bleiben. Sollte er aber nach Gottes Rath. schluss die Grenze vertheidigen müssen, so wrrde Ost» Preußens Schwert mitspielen wie im Jahre 1870. (Ans Malta.) In einem, allerdings sehr kleinen Theile des britischen Reiches, nämlich auf Malta, herrschte bisher das canonische Recht als gemeines G°setz. Infolge der Unterhandlungen, welche der nach Rom entsandte Sir Lintorn Simmons mit dem Vatican geführt hat. wird dieser Umstand mit Zustim» mung der Curie geändert. (Spanien.) Wie ans Bilbao gemeldet wird, haben die Militärbehörden, um Excessen seitens der streikenden Arbeiter vorzubeugen, nach mehreren Orten Truppen entsendet. Mehrere Grubenbesitzer suchten den Schutz der Behörden an. (Bewegung in Macedonien.) Alarmierende Nachrichten langen aus Macedonien ein. Die türkischen Behörden in Uesküb vertrieben den bulgari» schen Metropoliten Theodosius. Diese Meldung ver-ursachte große Erregung in der Bevölkerung von Vul« garien uud verfeht die Regierung in Besorgnis. (Das Ende des Vonlangismus.) Die Pariser Blätter veröffentlichen einen Brief Boulangers an Laisant. worin das Boulangisten-Comitc' als aufgelöst erklärt wird. (D i e r ö m i s ch e C u r i e u n d M o n t e n e g r o.) Fürst Nikola hat den Er.chischof Milinovic von Antivari mit einer Sftecialmission an den römischen Stuhl betraut, um eine Einigung über die Sprache der katholischen Liturgie in Montenegro zu erzielen. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, jüngst für oie nothleidcnden Gemeinden in der Vukovina 10.000 fl. M spenden geruht. Davon erhalten, wie das ungarische Amtsblatt meldrt, auch die Csänqö-Dörfer, und zwar Istensrgils 200 fl. und Audräsfalva 160 ft. — (Erbprinzessin Helene von Thurn nnd Taxis f) Ein schweres Leid hat Ihre Majestät die Kaiserin und das ganze Kaiserhaus betroffen. Die geliebte Schwester der Kaiserin, die Frau Erbprinzessin Helene von Thurn und Taxis, geborne Herzogin in Baiern, ist Freitag abends um '/,8 Uhr in Regensburg an den Folgen einer Operation, welcher sich die hohe Frau hatte unterziehen müssen, gestorbrn. Ihre Majestät die Kaiserin war noch Donnerstag an das Krankenlager der erlauch» ten Schwester geeilt. — (Chinesisches Papiergeld.) Cs scheint, dass in China alles, was heule existiert, schon «dagewesen» war. Die Chinesen hatten bereits 2697 vor Christi Papiergeld, und zwar ganz ähnlich dem bei uns heute üblichen. Es waren dies Banknoten, versehen mit dem Namen der Vanl, Ausgabe, Datum, Nummer der Note, Namenszug der ausgebenden Beamten, Wertangabe sowie Angabe der Strafe für Verfälschung. Ueber und unter all diesen, standen die bezeichnenden Worte: «Produciere Herr von Premorin sich nach Marseille, um an Ort Stelle genaue Erkundigungen einzuziehen, die jedoch nur von theilweisem Erfolg gekrönt waren. Man be-ftätigte »hm, dass allerdings' ein Mann Namens Fe-rand fern von der Stadt von Schmugglern getödtet uud ins Meer gestürzt worden sei. Man zeigte ihm auch ein einsames Küstenhaus, in welchem dieser Mann mit seiner Frau und einem kleinem Mädchen gewohnt haben sollte. Der Mord. so hieß es, sei in der Nacht icrübt worden, am Morgen aber wäre das Haus leer ;ewesen. Mutter und Kind waren verschwunden. Man lermuthete. dass die arme junge Frau von der Er« mordung ihres Gatten vernommen und sich in einem ilnfall von Verzweiflung mit ihrem Kinde in das Neer gestürzt habe. doch wurden die Leichen aller drei nemals gefunden, und einzig daraus lässt sich die Hoffnung schöpfen, dass die arme Frau sich uicht ge. Met habe. Was aber ist dann aus ihr. was aus >hrem Kinde geworden? Wo hat meine arme Gabriele Zchutz und Obdach gefunden? Man sprach dem Marquis auch vou zwei Meuschcu. welche ihm vielleicht ge-mucre Auskuuft ertheilen könnten. Der eine von hnen Namens Daraß war früher das Oberhaupt der Zchmllgglerbande und, wie es scheint, der böse Geist >es unglücklichen Ferand; der andere ein junger Ita-icner Namens Paulo soll für Gabriele und ihr Uud große Zärtlichkeit au deu Tag gelegt haben. Doch ind seit Jahren auch diese beiden aus Marseille vrr-chwunden, und damit ist jede weitere Spur verwischt, ie dazu führen könnte, mein unglückliches Kind auf« ufiuden!» Und die Marquise stützte den Kopf anf die Hand, mhrend Thränen aus ihren Augen perlten. Geräusch« ?s zog die Kammerfrau sich zurück und lieh ihre )errin allein. (Fortsetzung folgt.) alles, was du vermagst, und gib es mit Sparsamkeit aus.» Das Papier war aus der Faser des Maulbeerbaumes gefertigt und der Druck in blauer Farbe aus. geführt. Solche Banknoten vom Jahre 1399 vor Christi befinden sich im asiatischen Museum zu Petersburg. — (Reichskanzler Caprivi.) Die Vertretung der Gemeinde Capriva in Friaul, des ehemaligen Stammsitzes der Familie von Caprivi, hat anlässlich der Ernennung des Generals von Caprivi zum deutschen Reichskanzler an diesen ein Glückwunschschreiben gerichtet, auf welches der Reichskanzler in einem Briefe an den Bürgermeister von Capriva, Grafen Latour, seinen Dank abstatten ließ. Die Gemeinde Capriva wird überdies ein Gemälde, die genannte Ortschaft barstellend, anfertigen lassen und dem Reichskanzler widmen. — (Ein großer M ü n zfu n d.) Wie berichtet wird, wurde im galizischen Städtchen Touste bei Slalat auf dem Gute des Herrn Vladislav Feodorovic von einem Hofknecht während des Aclerns eines Feldstückes ein Schatz, bestehend aus circa tausend Stück Münzen, ausgegraben. Neben den Präger Grofchen des Königs von Böhmen Waclaw II. vom Jahre 1278, von denen einige mit polnischem, andere mit ungarischem Stempel und wieder andere mit französischen Lilien versehen sind, neben den prachtvollen Exemplaren von molbauwalachischen Münzen befinden sich noch goldene und lupferne Münzen oer Horden aus der Krim von den verschiedensten Formen und Zeichen. — (König Milan) ist Freitag in Belgrad angekommen und von den Regenten sowie den Ministern empfangen worden. Die Begrüßung des Königs mit seinem Sohne war eine sehr herzliche. König Milan soll nur eine Woche in Belgrad bleiben und dann direct nach Paris zurückkehren. Ende Juni wirb in Belgrad die Ankunft des Fürsten von Montenegro auf der Durchreise nach Russland erwartet. — (Vertagte Verhandlung.) Die Verhandlung über die Ehrenbeleibigungsllage des Felbzeugmeifters Freiherrn von Scudier gegen das 'Vaterland», welche für heute vor dem Schwurgerichte angeordnet war, musste vertagt werden, weil der Vertreter deS geklagten Re» dacteurs in letzter Stunde unter Anerbietung zum Wahrheitsbeweise Veweismaterial namhaft gemacht hat, das innerhalb der kurzen Frist nicht beizuschassen ist. — (Eine Dame, die ein Herr ist.) In der bulgarischen Stadt Dubnica erhielt der Bürgermeister kürzlich ein Schreiben, gefertigt von Fräulein Cona M i -lovanova, der schönsten Dame der Umgegend. Die Schöne theilte dem Bürgermeister amtlich mit. dass sie vom nächsten Tage ab aushören werde, Frauenkleider zu tragen, weil sie — dem starken Geschlechte augehöre. Das Pseudoem Reisenden geschickt hat. Der elfenbeinerne Griff ist 'unstvoll mit Gold ausgelegt. Stanley hat das Schwert »uf dem letzten Zuge quer durch Afrika getragen und die llraber betrachten es stets als Talisman. — (Eine Ueberschwemmungs - Katll-trophe.) Elne Drahtmeldung des «Kuryer Warszawsli» >uS Tomsk berichtet von einer furchtbaren Katastrophe in neser sibirischen Universitätsstadt. Der Tom ist aus-Meten und hat meilenweit riesige Verheerungen andichtet, eine große Unzahl Menschen ist ertrunken, der üerkchr ist vollständig unterbrochen, Außerdem legte eine ;euersbrunst den größten Theil von Tomsk in Asche. — (Hagel schlag.) ttus Szegedin vom IN. ds. vird berichtet: Ein fürchterlicher Hagelschlag vernichtete >estern den gröhlen Theil der Gärten und Felder in lnserer Gegend, und noch heute kann man stellenweise lroße Mengen Eisstücke zusammenschaufeln. Den Damm »es Marosflusses entlang sind alle Zzegedilnr Aecker lotal ugrunde gegangen. — (Verständnisinnig.) Dienstmädchen (für ich): «Was fang' ich nun an? Da schreibt mir mein 5chatz, ich soll ihm einen recht freundlichen Äries schreiben lud nun — ist gar leine Wurst mehr da!» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Aus dem Reichsrathe.) Aus Wien elegraphiert man uns unterm Vorgestrigen: Das Abgeord-letenhauS nahm heute in zweiter und dritter Lesung die Regierungsvorlagen, betreffend die Bewilligung von Aus» Laibacher Zeitung Nr. 113. 934 19. Mai. 18M nahmen von dem für bestimmte Pflanzungen erlassenen Ausfuhrverbote, ferner betreffend die Aenderung des Ge» fehes über Mahregeln gegen die Verbreitung der Reblaus an, erledigte die übrigen auf der Tagesordnung stehenden Gesetzentwürfe, genehmigte die vom Bezirksgerichte Ho« razdowih verlangte Auslieferung des Grafen Boos'Waldeck und nahm fodann die Wahlen der Delegationsmitglieder vor. Gewählt wurden für Krain: Abg. Klun zum T)e« legierten, Abg. Dr. Ferjancic zum Ersatzmann. Hier« auf drückte das Haus dem Präsidenten Pr. Smolla die Glückwünsche zu seiner Genesung und dem Vicepräsiden» ten Ritter von Chlumecly den Danl für die hingebungsvolle Amtsführung aus. Hiermit fchloss die letzte Sitzung vor den Ferien. — (Städtische Wasserleitung.) Vorgestern um 6 Uhr 45 Minuten nachmittags sind die Pumpen der städtischen Wasserleitung in Anwesenheit des Vau» letters Herrn Ingenieur Smreler und des Herrn Bürgermeisters Gras selli zum erstenmale in Thätig« leit gesetzt worden. Man hatte nur die Hauptzuleitung von der Pumpstation bis zum Hochreservoir, deren Länge b Kilometer beträgt, offen gelassen und alle Abzweige gegen die Stadt zu geschlossen. Um die Absenkung des Grundwasser« spiegels genauer zu ermitteln, wurden von den vorhandenen vier Brunnen der Wassergewinnungsanlage in Klece nur zwei Brunnen mit den Pumpen im Hauptschachte in Verbin« dung geseht, nachdem vorher der Grundwasserstand genau gemessen worden war. Cs zeigte sich nach einstündigem intensiven Pumpen und bei einer Geschwindigkeit der Maschine von 40 Touren pr. Minute, welche beinahe der Maximalleistung der Maschine entspricht, dass der Grund« Wasserspiegel in den beiden Brunnen nur um 27 Centi« meter abgesenkt worden ist. Dieses Resultat muss man als ungemein günstig bezeichnen. Cs muss besonders her« vorgehoben werden, dass die Pumpanlage für eine totale Absenkung von vier Meter projectiert war und dass man auf eine solche, wenn sämmtliche vier Brunnen mit den Pumpen in Verbindung gebracht worden wären, von mindestens zwei Meter gefasst war, dass somit der über« raschend günstige Verlaus des ersten Pumpens, wo nur die Hälfte der Wassergewinnungsanlage in Betrieb geseht wurde, jeden weiteren Zweifel an der hinreichenden Er« giebigleit der Brunnenanlage ausschließt, ja sogar die Behauptung aufgestellt werden kann, dass die gegenwärtigen vier Brunnen mehr als das doppelte Wasserquantum von dem liefern können, was die Stadt beim forcierten Betriebe benöthigt. Nach etwa dreistündigem Pumpen, genau 5 Minuten vor 8 Uhr abends, erreichte das Wasser, nachdem die ganze Strecke durch die Hydranten in jeder Hinsicht genügend entlüftet worden war, die Reservoirsohle am Tivoliberge. Pas Wasser, welches den Hydranten entfloss, hatte anfänglich eine trübe Fä'r» bung, welche infolge des in den Röhren vorhandenen Staubes und Schmutzes entstanden war, und wurde nach einem zweistündigen Pumpen eine merkliche Klärung wahrgenommen. Gestern waren die Pumpen seit 9 Uhr abermals in vollem Betriebe und begann vormittags das Wasser im Reservoir zu steigen. An der Kreuzung der Franz«Josefs- und der Beethovengasse wurde der Hydrant mit Strahlrohr der hiesigen Feuerwehr versehen und die anliegende Straßenpartie mit hochgehendem Wasserstrahl bespritzt. Nachmittags wurde auch der sträng durch die Elephantengasse über die Franzensbrücke bis vor das Ralhhausgebäude mit dem Hauptstrange in Verbindung gebracht und gleichzeitig die Entleerung an der Franzensbrücke eröffnet. Das Wasser ergoss sich in den Laibachfluss. Nachdem sich bei der Pumpanlage leine Anstünde ergaben und auch an der Dichtung der Haupt« zuleitung keine Schaden wahrgenommen wurden, soll von jetzt an der Betrieb der Pumpen ununterbrochen bis zur definitiven Eröffnung und Uebergabe an die Stadt zum Zwecke einer intensiven Ausspülung des ganzen städtischen Rohrstranges vor sich gehen, bis das Wasser vollständig Nar geworden sein wird, was in kurzer Zeit anzuhoffen ist, worauf erst die Hausanschlüsse successive vor sich gehen können. Die Straßenbesprihung kann schon jetzt, nach er« folgter Füllung des Hochreservoirs und partieweise vorge« nommener Füllung der einzelnen Strahenrohrstränge, vor sich gehen, und können somit schon jetzt die Wohlthaten einer Wasserleitungsanlage theilweise zum Ausdrucke gebracht werden. -u- — (Director Waldherrf) Unter ungewöhnlich großer Betheiligung von Leibtragenden wurde gestern nachmittags der Director und Inhaber des besonders in unseren Küstenprovinzen wohlbekannten Knaben-Institutes Herr Alois Waldherr zu Grabe getragen. Der Verblichene, im Jahre 1627 zu St. Wolfgang in Oberösterreich geboren, war einige Zeit Lehrer an der Fabrils« Vollsfchule in St. Peter bei Graz, studierte sodann am Polytechnikum in Graz und verlieh die technischen Stu« dien, um an der hiesigen Gremial-Handelsschule unter der Leitung des lais. Rathes Ferdinand Mahr als Lehrer einzutreten. Nach fünfjährigem Wirken an diefer An« stalt errichtete Waldherr im Iahle 1857 zuerst im Pleiweis'fchen Hause am Hauptplahe ein Knaben-Pensionat. Unterstützt von seiner ihm im Tode vorangegangenen Gattin, brachte er dasselbe zu immer größerer Blüte. Bald übersiedelte er mit seiner Anstalt in das Aich« holzer'sche Hau« am Hauplplahe. und als es ihm auch hier an Raum gebrach, bezog er zu Ostern 1877 mit seiner Anstalt sein eigenes Heim in der Beethoven-Gasse. Im Jahre 1868 erhielt er für seine Schule das Oeffentlichkeitsrecht. Der Verblichene bleibt als mildthätiger Helfer, besonders der studierenden Jugend, im besten Angedenken. Der Verstorbene hinterlässt als Nachfolger seinen einzigen Sohn, Dr. Josef Waldherr, welcher das Institut im Geiste seines Vaters fortführen wird. — (Heimifche Literatur.) Unter dem Titel «LßoäoviuH csi-lch'aiisko fars» (Gefchichte der Pfarre Zirllach) hat foeben ei„ Buch die Presse verlassen, welches gewiss von allen Freunden der vaterländischen Geschichte mit Freuden begrüßt werden wird. Das 158 Seiten umfassende Buch, welchem eine gelungene Abbildung der gegenwärtigen Pfarrkirche in Zirklach beigegeben ist, schildert die Pfarre Zirllach in geographischer Hinsicht, bringt interessante statistische Daten und bietet ein gedrängtes historisches Bild dieser zu den ältesten in Oberkrain zählenden Pfarrgemeinde. Das Buch ist leicht gebunden um 90 kr., stark gebunden um 1 fl., in der «Katholischen Buchhandlung» in Laibach oder beim Verfasser, Kaplan I. Lavrencic in Zirllach, zu haben. Wir kommen auf diefe Publication noch zurück. — (Personalnachricht.) Dem Baurathe und Vorstande des Vaudepartements der krainischen Landesregierung. Herrn Franz Ziegler, wurde der Titel und Charakter eines Oberbaurathes verliehen. — (Zur Stadterweiterun g.) Am vergangenen Samstag ist der Vertrag unterzeichnet worden, demzufolge der größte Theil des Seunig'fchen Gartens in der Grabischavorstadt in das Eigenthum der lrainischen Baugesellschaft übergegangen ist. Durch diesen Besitz' Wechsel wird ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung nach einer Verbindung zwischen der Triesterstrahe und der Ballhausgasse semer Verwirklichung entgegengeführt werben, denn nun bedarf es nur mehr der Acquirierung einiger nicht belangreicher Parcellen, um die ftrojectierte 16 Meter breite Straße eröffnen zu können, welche bestimmt ist, große und günstig gelegene Terrains der Verbauung zuzuführen und dadurch der baulichen Entwicklung Laibachs eine» mächtigen Impuls zu geben. — (Ein tödlicher Sprung.) Während der Fahrt deS Trieft. Wiener Schnellzuges in der Strecke Kranichsfeld-Marburg ereignete sich vorgestern früh ein zum Glück ebenso seltener als schrecklicher Unglücksfall. Der beim Zuge befindliche Genie-Unterofficer KoPriva, welcher die Station Pragerhof höchst wahrscheinlich verschlafen und dort auszusteigen hatte, sprang nämlich während der größten Geschwindigkeit des Zuges vom Stiegenplateau des Wagens ab, überschlug sich, fiel in den Materialgraben und blieb in demselben, ohne über« fahren zu werden, todt liegen. Der Sturz allein hatte ihn getödtet. — (Unterkrainer Bahnen.) Die Eisenbahn« Commission des Herrenhauses hat über die Regierungsvorlage, betreffend die Zugeständnisse und Begünstigungen für den Bau der Unterkrainer Bahnen, den Bericht vorgelegt und empfiehlt, dem Gesetzentwurfe in Uebereinstimmung mit dem Beschlusse des Abgeordnetenhauses die verfassungsmäßige Genehmigung zu ertheilen. — (Krainische Advocatenlammer.) Die krainische Advocatenlammer nahm vorgestern abends die Wahl des Kammer-Ausschusses und des Disciftlinarrathes vor. Wie wir erfahren, wurden die bisherigen Functio-näre wiedergewühlt. — (Zur Explosion in Pettau.) Von den bei der Explosion und dem Brande im Keller des Kauf» mannes Iurza in Pettau am 14. b. M. verunglückten Personen sind bereits vier den Verletzungen erlegen, darunter Rauchfangkehrermeister Bacher. Unter den elf Personen, welche theils in den Krankenhäusern, theils in Privatpflege sich befinden, sind auch zwei Pionniere. Man befürchtet leider noch mehrere Todesfälle. — (Aus Jäger kreisen.) In den Kreisen unserer Nimrode bespricht man lebhast das von Jahr zu Jahr zunehmende Auftauchen von Auerhähnen in den Waldungen um Laibach. So ist das Vorkommen derselben im Waldgebiete ob Dobrova, in einer Seehöhe von kaum 500 Meter, ebensowenig eine Seltenheit mehr, wie aus dem Iooozibergzuge zwischen Vischoflack und der Save. In diesem Frühjahre aber balzte der Auerhahn auch auf dem ifoliert aus der Laibacher Ebene bis zu einer Höhe von 641 Metern sich erhebenden Uranschitzberge zwischen Laibach und Stein. — (Ernennung.) Der Eoncipist der Post« und Telegraphen'Direction in Trieft Herr Anton Wi l le n il wurde zum Postrommissär ernannt. — (Ausflug) Der hiesige juristische Verein «Pravnil» unternimmt am 8. Juni einen Ausflug nach Sittich. Wie verlautet, werden sich am genannten Tage auch zahlreiche Juristen aus Unlerlrain in Sittich cinfinden. — (Suspendierung vom Amte.) Bezirks» richter Karl Wenger zu St. Leonhard in Windisch« bücheln wurde wegen politischer Umtriebe vom Disci« plinar-Senate des Orazer Oberlandesgerichtes vom Amte suspendiert. — (In Villach) fand am letzten Montag unter zahlreicher Betheiligung die Grundsteinlegung zum Baue eines neuen Feuerwehrhauses statt. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Z^' Wien, 18. Mai. Das Herrenhaus hält morgen eine Plenarsitzung ab. Die Comission des Herrenhaus empfiehlt die unveränderte Annahme der vomNbgeo'^ netenhause genehmigten Gesetzentwürfe betreffs der 8' lizischen Grundentlastung und der Eisenbahntarife. ^ Der Prinz. Regent von Baiern ist heute hier w' getroffen. Ein officieller Empfang unterblieb. ^ Kaiser besuchte den Prinz Regenten, welcher den AeM erwiderte und auch die Erzherzoge besuchte, ^ Trieft, 18. Mai. Das österreichisch'UNgarische ^ schvadkr, bestehend aus dem Flaggenschiffe. F"^ «Laudol,'. drr Corvette «FrundSberg», den Kanons booten «Nautilus, und «Albatros»,' hat in der» von Mllggia Anker geworfen. . ^ Nom. 18. Mai. In der Kammer legte Crisp'^ vom Senate modificieten Gesetzentwurf über die sro men Stiftungen vor und verlangte, denselben der g chen Commisiion zu überweisen, welche ihn schon M prüfte. Die Kammer stimmte zu. ,^. Paris. 18. Mai. Das «Echo de Paris» mel°". der russ>^ l uns während der Krankheit sowie bei dem "^h. ! unseres iunigstgcliebten, unvcrgesslichen Vaters, ! und Schwiegervaters, des Herrn Alois Mawherr ! ihre Theilnahme in so herzlicher Wcise beze'H l sowie auch jene«, welche den theuren Verew'ssu l lchtcn M»hestätte geleitet, und schließlich ^" ^^ l dern der schonen Kränze sprechen wir den <" > > tigsten und herzlichsten Dank aus. Dic trauernde» Hinterbliebene"' ! « aiba ch am 1!). Mai IMO. Danksagung. ! ssilr alle Beweise herzlicher Theilnahme ^>^^ > lich des Ablebens unseres unvergessiicli"! ^ > Groß. und Schwiegervaters und Schw"S."s, " Ilasef Mrtlielmä M" ! ». k. Vezirlsvorsteher i. R- ! insbesondere filr die schönen Kranzspe»del' '"',^..,,, > ehrende Geleite zur lchten ^nhestälic >"^„^st." > einzeln und allen insgesammt den be>te>, ! "°"' dic WM»»"" ! « aibach am 17. Mai 18W. ^ 935_____________________ Course an der Wiener Dorse vom 17. Mai 18W. «««dem oMenen «o««^«« Weld Wars EtllM-Nnlehen. z^''^>'lt,e Nente in Noten 89 30 ^850 !«>,.,'"'" -...... 90-»" 9<1'4« ,8« ^°»^wa.«lu,e, 250 fl. ,8l-5l> 18«'K<> lüwor ° ' ?5"^ bNOfl. ,38 75 ,3» 9» o°, D°m n»^,<. ' - 50 5- l8<'?5, l8, 25 ä>3^/.°^""°' s'euerfle« , ,iu 4» ,„. «n " "°>en»n,<', struersle! . ,01 H5 >o,?b ^""nUll.e «lstnbnhn-««nld>.«schrt ^"^"'! "^ ^ ^ - »»A. y»8>. "», d, '"".^Uft.öM.G. „?.8<. ,I7'70 "' ^H"'.k.^ ' ' ^ ^^ l»°, Urn',. l>t, U.I, ,87« „8 b0 ,,4_ ^'»«! »'.I ^ «'st'«-»», l38— ,38'»'' Grld «Lars Gnlnbnltl.-Oblillllttonnl Mi ,N<> fi, CM.), b°/n gal«z,Ichs...... ,«4 ?N 105 70 b»/„ mährische...... ,UUbl> —'— .V/o ttratn und »üslenlanb . . — — —>— 5"/n niederösterreichlsche . . . ,09 — —>— 5«/, steliilchs...... —._ .->- b°/, tioatlsche und slavonische . li)4— las-- 5°/„ stebenbiilgischc , , , . — __ —-.. 5"/„ lemeler »Uana» , , , , —... —>— b"/n unnallscdc...... 8»'<0 8970 Andere osscntl. Nnlchrn. Donau'Nrg.'Lols 5"/„ ,nn fi. >2l — ,2l 25 dto. ?I>lleihe ,«?« , . ,ns, — ,07 ^ Nnlfhen dri Ltabt Gvrz . . ,ll>— — — zlnlclis» d, Ewtxgenieinde «Vien Völssiilmu Nulchri, »erlo«, 5"/» 98 5« 98 5» Pfandbriefe «iir l»l! ft.). Vobeni-r, ally. «ft. 4°/« V . ,,« ?b li? 75 dt°, . 4'/,"». ,0,25 — — bt°. . 4°/„ , . . 88'8z 9885 dto, Prüm.Nchuldverschl. 8°/» l08 50 ,08 - Ocst. Hypotbrlenbnnl lUj. 50°/» ,0, »5 ,0225 Otft.«ung. Van! verl, 4'/,°/» . to, — ,«, k" dttto » 4°/o . . ,00-20 ,00 8" betto 5«iähr, » 4°/„ . , ,oN'2b,Ul»-8<» PriorUiits-Obliglltlonen (fur ,00 ft,), stcldina»^ Norbbllhn /,°/„ . «ON — ,00 05 Geib Ware Oefterr, Nordwestbahn . , . l07 5" ,08'— 8taat«blltm.......,8«'50 — — Liidbahn tl 8"/„.....«>>,-50 — — » k b°/,.....„0 75 ,« 5N Un«,'gllllz, Nahn.....ll>«40 l0« 80 Diverse Lofe lpel EtNct>, «redttlose ,00 fi..... ,8z-»z »85 ?b «tlarl, Lose 40 ft..... z«-— b8?5 4°/^, Donau-Dampfsch. ,00 ff. , ,z<, 5» ,88 — Lalbacher Präm-Nnleh, «0 ft. 2,75 28»^ Osrner Lose 40 fl..... ^, — 69,75 Pallly Lose 40 fl...... ^7.75 5g'L5 Nothrn »reuz, öft. ,.«»e>w<« Loss 4« si, , , , g,_ 88 5,, «ialdstc,!, Uose 20 si..... 40L!> 4, zzz W<>!d!sch'«rühtzose »0 fi. . . zz z« 5» ,,(» »ew.°Och. b.»"/<, Präm-Vchuld' oerich b, Vod«ncreb!lansla!» ,?- ,8 — vanl' Actlen (per stück), «na,I0'O?s«. Banl 200 ft. «^/, E. ,50 — »5" 50 Vanlvrrein, Wiener ,00 ff.. , n? 60 „7 75 Voncr,.«nst, «st. »00 fi. E. 4O>/^»29 50 »30 50 5«, 2?> «lreditbanl. »lllss. »in«. i!»0 st. . »43 2^ »43 7b Depositenbanl, «llz, iioo ft, . l»9 — 200 — E«comv«> «es,,Ndrös<, 500 fl. . 584 — 59?'— Giro' », «lassenv,, Wiener«wfl »,N— 2,2 — Veld Ware Ht,potbelenb,.M. »001». 25°/,«. 70— 7, - Usnberbanl, oft 200 ss. «. . . «24,0 224 50 vesterr »ngar. Van! 600 fi. . Sb» - 9«0- . Unionbanl 200 fi...... 244 25 244 5», »erlehrsbanl. »U«, 140 fl. . . l«0 75 l»1 2b Altien von Transport» Unternehmungen. spei Ltiick», Vllbrecht-Älllin 200 fl. Lllber . «5 2^ «5 75 »lllülb°ss!uman. Vahn 200 fl. 3, 20» 25 2O87Ü V»hm. Nolbbahn ,50 ft. . . , 2,4 50 <,5 50 » Weslbah» 800 fl. . . . 33» 75 3»7 5N Vuschtiehraoer Eis, 500 fl. «M. ,„5 „29 d!i>. slit, U) 200 st. . 48,— «> — Donau' Dllmpfschiffsay« « Ves,, Oesterr. 50« ft, CM, , , . 335 - 33? — Pra»l-«!s. lÄ.'T>b.-Z,) 200 ss, >3. 200 5<» üN,-50 Dül'Vodrnb, «!s.°V. 200 ss. 3, --- — - sserbinand«'Norbb, ,<>oo ss, «al. ll°rl-Lubw.-Ä, 200 fi. Lemb,' «lzernow. - Iassl,. Eisen« bllhnVrsellsch. 200 fi. 3. . . 28, — 2»2 - liloyb,bft,>un8,,!crleft500fl.»8 — dto, (lit. U,) 200 st. K. , ,,«'.. 2!,« z<» Pral>D»iel»el!e«bllhn ^0« st. Lllber 224 50 »25 — Oüdba!)!, 200 fl, Bilbei , . , ,28'»5 ,2« 75 Nüd.Noidb.«crb.°V.20«fl,!I0l, ,74 5o s »97 — I?7 25 Un«.Weflb,Maab-«rllz)2»0fi,N ,«4 75 195»z IndnltrleActlen (per Ntilck,, Vausses,. «ll». Oeft. ,00 fl. . 88 — 85 — «gydier «isen» unb Ht»hl»I»d. »hn»,°L«Ihg., erfte, 80ss. 9!» 25 l»?-»5 «lklbemühl», Papiers, u. V.'V, 58 . «0 — liiestnger Nr»urre! ,00 fl, . . 92 75 «3 ?z Montan-Gesell., sfterr.-alptnr !<>>'^^ ,0075 'Lrager Else« Inb»«es, »00 ft ,«3 .. ,8^ — Vlllao-Iarj. 3leinlohlen »0 fl, 438 — 445 — «Bchllglmühl», Papiers, 200 ff, ,98—200 __ »Vteyrermühl»,Papiers,u.V.»«, ,»8 75 «»0 — ttisailer ltohlenw-Ves. 70 fi. . ,85 — 18?-. i»llffrns..»,,Otft.fi, 438-. 4«' — «azssllN'ütihanst,, »lla, in Pest »0 fi......... 88 — 89 — i»r. !Ullu«es,ll!chaft ,00 fi, . . ?2 50 78 50 wienerbergtl Ziezel'Uctien'Ges ,7l 50 l?» l»0 Devisen. Deutsche Pl«»» . . 57 90 « — Uonbon........ ,!8— »18 30 Pari« ........ 4792z <« »?, Oalnten. Ducaten........ 5-5L z>58 2N-Franc»'Brück«..... 9 89 »40, beutlche «e!ch«b»nlno!en , , 57 87.! »?-»z Zap!er-!«ubel...... «38, l-38^, Ztslienische «anlnoten (100 A ) 4«4!»j 4« by