Wr. 62. Z)o«nerstag dm Uugust 18»Z. X'XXI. Jahrgang. MarbmaerZkituU Der Preis des Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig K fl., halb« jährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung ins HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig? fl., halbjährig 3 fl. ö0 kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. Die Einzelnummer tostet 7 kr. Erscheint jeden Souutag und Donnerstag friih. Einschaltungen werden von der Verlagshandlung des Blattes und ^— allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen. SchlusS Schriftleitung nnd Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr.-t. Sprech- siir Einschaltungen Mitwoch und samstag Mittag. — Offene stunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr Reclamationen sind portofrei. Manuscripte werden nicht zurück- vormittags. gesendet. Uolitische Kleinigkeiten. Die hochsommerliche Stille unseres inncrpolitischcn Lebens und Webens ist durch eine Nachricht unterbrochen worden, die gerade bedeutend genug ist, um von ihr Kenntnis zu nehmen und eine gewisse Neugierde zu wecken. Der tschechische Landsmannminister, Baron Prazat, ist von seinem Amte zurückgetreten — und der Vertrauen« inann der Vereinigten Linken, Graf Kuenbnrg, ist — Geheimrath geworden. In der That, weltbewegende Ereignisse! Selbst die liberalen Blätter, die doch keine Gelegenheit versäumen, um siir die Vereinigte Linke und deren Lührer eine Lanze zu brechen, sind von den jüngsten „ErfolgenPlener'scher Politik iiber-rascht und müssen zugeben, dass sie mehr erwarteten. So äußerte sich die „Oesterr. Bolks.-Ztg." über die allerneuestcn Geschehnisse „Sollten das die politischen Ueberraschungen sein, von ^ deren bevorstehendem Eintritte seit dem Schlnsse der Reichsraths - Session die sogenannten eingeweihten Kreise mit so wichtiger Geheimnisthuerei munkelten Da wären wir in der That höchlichst überrascht, aber nicht von den Thatsachen als solchen, sondern nnr von der Naivetät einer Auffassung, welche diesen persönlich nicht uninteressanten, aber politisch ganz bedeutungslosen Vorgängen eine ernste Tragweite beimessen wollte. Die Verleihung der Gct)eimrath§wmde an cin Dtitglied des Cabinets ist durchaus nichts Ungewöhnliches, sie ist eine Auszeichnung, die jedem Minister zutheil wird,sobalv er einige Zeit im Amte ist, friihcr oder später. Politische Feinschmecker mögen nun allerdings aus dein Zusammentreffen dieser Auszeichnung für den Vertrauensmann der deutschen l!) Linken im Ministerium ntit dem bevorstehenden Riicktritte des Landsmann-Ministers Baron Prazak eine besondere Pikanterie heraus-knabbern, ja ein gouvernementales Blatt thut das bereits, indem es die schalkhaste Bemerkung macht, „wenn hier von einem Zufall gesprochen werden könnte, so sei das jedenfalls ein ausfälliger politischer Zufall." Wir gehen bedeutend weiter, indem wir dnrchans nicht an einen Zufall glauben, sondern der Gleichzeitigkeit der beiden Regierungs-Entschlicßungen alle Merkmale der vollbcrechneten Absicht einer demonstrativen Liebenswürdigkeit siir die deutsche (!) Linke zuerkennen, nur müssen wir gleich hinzufügen, dass uns die Absicht, so hoch wir deren Höflichkeitswert schätzen, dennoch verstimmen wiirde, wenn dahinter nichts weiter stecken sollte, als eben eine Höflichkeits-Demonstration." Wir wollen mit dem Geständnis nicht hinter dem Berge hal^, dajs uns die Verdliiffung der beschämten Organe Fre^imls einen gewissen Kitzel verursachte. Man ist fürwahr versucht, laut aufzulachen, wenn man die krampfhaften Versuche der Anwälte Pleners und Genossen sieht, aus einem offenbaren Nichts doch noch ein Etwas, aus der Maus, die der kreißende Berg gebar, einen Elephanten zu machen. Der Liebe Müh' ist aber vergeblich, der Geheim-rathstilel Kuenburgs bleibt ein — Geheimrathstitel nnd der Rlicktritt Prazaks eine politische Kleinigkeit, über die wir Deutsche weder Freud' noch Leid zu empfinden Ursache haben. Man hat sich freilich beeilt, alle möglichen günstigen Schlüsse ans den beiden gleichzeitigen Ereignissen zu ziehen, man hat auf die zweifellos bevorstehende Fortsetzung des Ausgleichswerkcs in Böhmen und den endgiltig gewordenen Bruch der Regierllng mit den Jungtschechen hingewiesen. Angenommen, wenn auch nicht zugegeben, es werde so kommen, wie die Schönfärber der Plener'schen Politik es uns luöchtcn glauben machen, was geschähe denn Großes? Die Vereinigte Linke konnte, welm sie eben nicht eine Partei der Halbheit und Lauheit, nicht die Partei der „fallweisen Entschlüsse" wäre, längst ganz anders geartete Erfolge errungen haben. Wir aber glauben gar nicht daran, dass es mit dem böhmischen Ausgleich in der That vorwärts gehen soll und dass die Jnngtschechen sich die Gunst der Regiernng siir immer verscherzten. tribuvi, Plener imd Genossen! Ucbcr Nacht kann dem jungtschcchischen Löiren ein Plätzchen an der Futterkripve der Regierung eingeräumt werden, von bente ans morgen kann die politische Lage eine andere geworden sein. Unser heutiges Cabinet, insbesondere der Präsident desselben, liebt ja die lleberraschungen, und, wer möcl^te es verschwören? oielteicht muss er sich noch emmal mit den Jungtschechen „sortfretten." Eine so biegsame und schmiegsame Freundin, wie die Vereinigte Linke, fände allerdings Graf Taaffe nicht so bald wieder, heißt das, wenn er sie iiderhanpt loswerden könnte. Dass nach einem Nachfolger des verwicheucn Barons Prazak, dem die jungtschechischen Blätter ein recht nettes, mit Gift und Galle, Spott und Hohn gewürztes AbschicdSlied pfeifen, sofort Umschau gehalten wurde, ist selbstverständlich, wie nicht minder die Thatsache, dass man augcnblicks den geeigneten Mann in der Person des böhmischen Statthalters Grafen Franz Thun gefunden hatte. Die Annahme von der sofortigen Wiederbesetzung des verwaisten Postens erwies sich jetoch, den Angaben ofsiciöser Blätter zufolge, als hinfällig. - - Bemerkenswert ist nur die Aeußerung eines liberalen Wiener Blattes über die Eignung dcS Grafen Thun zum tschechischen Lcindsmauuminister. „Als Ausgleichsministcr", schrieb das Blatt, „das beißt als ein Minister, dem vornehmlich die Aufgabe zufiele, den deutsch-böhmischen Ansgleich endlich unter Dach zu bringen, lasst sich Graf Thuu schon gar nicht denken. — Ein Mann, der sich als Statthalter von Böhmen an dem Ausgleich verbraucht hatte, wird doch als Minister für die Lösung dieser Aufgabe nicht besser zu vrauchen sein.'^ Dass tro^dem Graf Thun mit Bestinuntheit als Prazaks Nachfolger bezeichnet wird, — sein Eintritt ins Eabinet soll im Herbste zur ^^eit des Beginns der parlalnentarischen Tkiätigkeit erfolgen — mag lwffnung« seligen Kannegießern als ein Beleg für den ernstlichen Willen gelten, das Ausgleichswerk fortzusetzen. Wie man in Böhmen iiber den Rücktritt des Barons Prazak denkt, das geht ans den Aeußerungen der Reichenberger „Deutsch. Volks-^tg." hervor. Das genannte Blatt schreibt n. a.: „Es wäre aber weit gefehlt, wenn man den Rücktritt deS i^'andsmannministers als ein Zeichendentschfreundlicher Stimmung,die ins Minist.rium Taaffe eingezogen wäre, betrachten wollte. Ist ja doch auch schon für einen Nachfolger Prazaks gesorgt, der wohl auch nicht ganz nach dem Herzen der Jungtschechen ist, und auch nicht so eigentlich als i^andsmannministcr im engeren Sinne bezeichnet werden kann, der aber sicher die siavischenVortheile nicht minder eifrig wahren wird, als sein Vorgänger. Graf Thun wird wohl nach allen vorliegenden Meldungen nicht sofort an die Stelle Prazaks treteu, wahrscheinlich dürfte mit seiner Ernennung bis zu dem Wiederzusammentritte des ReichSrathes gewartet werden. Die Deutschen haben durch den Rücktritt des Ministers Prazak aus keinen Fall etwa s gewo n n e n. Für sie ist es gleich-gillig, ob der tschechische Landsmannmiinster Baron Prazak oder Graf Tlmn heißt, ob die Altlschechen oder der feudale Großgrundbesitz ini Minist.'rinm vertreten sind, ilw ,'^icl bleibt doch immer die ,'^nrückdrängung des Deutscktk?nniS, das im Ministerium allerdings niemals einen Vertreter sinden wird, für dcn Nllr nationale Rücksichten maßgebend sind." ->- !»! Rachdruck verboten. Die H'wistensbürd'. Erzählung aus dem bayerischen Oberlande von Fried. Dolch. (K. Fortsetzung.) Die Stimme des jungen Mannes erstickte in lautem Schluchzen; er drückte Gertl, die weinend an scineni Halse hieng und ihr thränennasses Antlitz an seiner Schulter verbarg, krampfhaft an seine Brust. „Und jetzt d'hüt' Dich Gott,Gertl", fuhr er nach einer Weile gefasster fort und schob das Mädchen sanft von sich, „tausendmal b'hüt' Dick Gott! Ich muss fort, es is die höchste Zeit! Und wenn wir uns auf derer Welt nimmer seh'n, dann seh'n wir uns vielleicht dort in der andern Welt lvieder — im Himmel!" Er stürzte davon, Gertl aber warf sich verzweifelnd nieder ins Gras, barg daS Gesicht in den Händen und halb sinnlos stammelten ihre Lippen büße Gebete, dass Gott ihre Qual enden und dieser Augenblick ihr letzter sein möge. Einige Wochen waren vergangen. Die deutsche Armee war ins Feld gezogen, dem Feinde entgegen, der sich in Eil^-Märschen der dcntschen Grenze näherte. Bald darauf kamen die Nachrichten von den Heldenthaten der Franzosen bei Saarbrücken und dem Siegesjubel, der in Paris herrschte. Aber derselbe verstummte rasch wieder, denn Schlag auf Schlag folgten nun gewaltige Niederlagen. In der blutigen Schlacht bei Weikenburg errang die todesmuthige Tapferkeit der deutschen Soldaten den ersten glänzenden Sieg; dann folgten die Nachrichten von den deutschen Siege« bei Wörth Gravelotte, die in ganz Frankreich Wuth und Entsetzen, in allen delltschen Gauen aber einen nneimesslichen Jubel hervorriefen. Freilich hatten diese Siege unzählige Opfer gefordert; der Schnitter Tod hatte eine reiche Ernte gehalten llnd gar mancher Tapfere, der heldenmüttzig für sein Vaterland gekämpft, kehrte nie wieder heim zu den Seinen. Angstvoll harrten die Angehörigen in der Heiuiat, sobald die Kunde von neuen Schlachtrn Ultd Siegen zu ihnen gedrnngen, auf Nachrichteu uud Briefe vom Kriegsschauplätze. Die Glücklichen, denen die Nachrichten Trost bracdten, frohlockten, während andere, bei denen die ersehnten Briefe ausblieben oder die Todesbotschasten erhielten, in Angst uud Trauer versetzt wurden. Gertl war, seit Niklas von ihr Abschied genommen hatte und sortgezogen war in dcn Krieg, von Tag zu Tag stiller nnd bleicher geworden. Nachbarinnen und Altersgenossinnen besuchte sie nur selten, dagegen kam sie häusig zu einer alten SöldnerSwitwe, deren Sohn sich ebenfalls im Felde befand, „in den Heim-gartcn." Die Halmergütlerin hatte nämlich schon M'hre'e Briefe von ihrem Sohne, in welchen erihr nntgrtheilt, dass er gesund und unverwnndet sei, erhalten. Dab'i hatte er nie unterlasien. Grüße von Niklas, der bei seiner Compagnie und sein Vor« gesetzter sei, auszurichten. Die Alte und Gertl saßen daher auch oft stundenlang beisammen, sprachen von den Abwesenden und studierten immer und immer wieder in den zerknitterten und fast unleserlich gewordenen Briefen. Und eine frohe Siegesbotschaft jagte die andere. Die Entscheidungsschlacht bei Sedan war geschlagen, der Franzosen« kaiser nnd die französische Aruiee gefangen. Aber es war ein l)eißcr Streit, ein blutiges Ringen gewesen; ganze Reihen waren niedergemacht worden, Bergeron Leil^en hatten dcn blutgetränkten Boden bedeckt. Bei Bazeillcs hatten auch besonders die baverischen Truppen ungeheure Ver-lust>: erlitten. Hans um .Haus hatte im Sturm genommen werdc'n müssen, denn sogar die Dorfbewohner, Männer wie Wcit?er, hatten an dem Kampfe lheilgenommen, ans Speichern uns Kellern geschossen und viele verwundete Bayern erschlagen und rersti'lmtnelt. Die Strafe für diese Gräuelthaten war jedoch auf den: Fuße gcfelgt; lda» Dorf war, um die meuchle:ischen Ver-theidiger auszuräuchern, von dcn erbitterten Soldaten in Brand gestickt nnd den Flannnen preisgegeben worden. Die Nachrichtcn von dcn Verlusten, die die deutschen Truppen erlitten, waren eingetroffen und halten unzähligen Familien unsäglichen Jammer gebracht. Auch am Ammcrsec war der Todesdote in manchem Hause eiugckehrt; die alte Halmergütlerin war vor Aufregung nnd Angst krank geworden, denn Tag um Tag war vergangen uud der so sehnlich crwarlcte Brief ausgeblieben. Gcrtl besucbte die Alte oft und tri^stete sie, so grtt sie eS vermochte; allein sie hätte selt'st des Trostes bedurft, denn eine sicbcrbafte Unruhe hatte sie erfasstund dergesschwer lastete j es auf ihr, wie eine Ahnnng kommenden Unheils, das plötzlich über sie hereinbrechen sollte. An einem trüben Septcmbermorgen saßen Gertl uud der alte Berchtolo bein: Frühstiick, das sie schweigend verzehrten, als der Alte plötzlich einen Ausruf der Verwunderung hören ließ. Aufschauend und durch das Fenster blickend, gewahrte Gcrtl den Nieterhofer, der eilig die Straße l)crauf nnd ans das Häuschen znkam. Hastig sprang sie auf, um das Zimmer zu ^l^ssen, aber der Alte fasstc sie blim Arme und hielt sie ^ nächsten Augenblicke klopste es auch schon an die der Niederhoser trat in die Stube. ? I Seile Abgeordneter Dr. Kokoschinegg vor seinen Wählern in Pettau. Am Juli erstattete der Landtags- und Rcichsrcilhs-clb;1kordnete Herr Dr. Gustciv Kokcschine^^^ in einer sehr zahlreich vcsuckten Wahlerversammlung in Pettau seinen Reäienschaflsdericht üder seine Thäti^keil im ^^cindta^^e und im Adgeordnetcnhause. Bürgermeister Eckt fiihrte den Vorsi^ in der Wäl?lerversammlung. die dem Abgeordneten den Dank und das Vertrauen aussprach. Nachdem Dr. Kokoschinegg üd?r snue Thätigkcit im Landtage berichtet und auf die Bescbliisse bezüglich der ^^^andcs-ciscnbahnen und der Errichtung von Natural-Verpflecisstationen, sowie auf das Sanitätsgesetz nnd auf die, die Hel.'Ung des Weinbaues dczweckcndcn Beschlüsse hingcwicsm hatte, wandte er sich der Schilderung seincr Tl)ätigkeit im Reichs-rathe zu und erklärte, das; in der letzten Session ein wahres Kirchthurmlaufcn mit Initiativanträgen begonnen habe. Unter den 73, von Abgeordneten überreichten Anträgen, dürften die Anträge der Deutschen Nationalpartei wahrhaft volksfreundltch genannt werden. Zum Belege dafür verwies der Abgeordnete auf die ge»v erbe freundliche Haltung seiuer Partei und gedachte der Anträge inbezug auf die Abänderung der Gewerbeordnung, Aufhebung oder Einschränkung des Hausierhandels, der schwindelhaften Altsver-käufe und Wanderlager und des Antrages gegen die Ringe und Kartelle, sonne vieler anderer Anträge. Mit Genugthuung hob der Redner hervor, dass es gerade ihm, dem einzigen Abgeordneten des ^'^auses, gelungen sei, einen Stener-Ermäfzigungs-Antrag .^um l'Scsctzc zn machen: die bereits sanctionierte Herabset; ung der Berzngszinsen. In der Frage der DraU'Regulierunq gelang es dem Abgeordneten, von Dr. Derschatta unterstützt, eine staatliche Subvention von lO.Wi) (Anlden ^^u erzielen. Ueber das Bestrebeu der Vereinigten Linken, in die Regierungsmajorität zn gelangen, sprach sich Dr. Kokoschinegg in objectio-kl-itischer Weise aus und nannte das Zustandekommen der Staatsunterstützung sür den Vlopd und die Donau-dampfscbiffahrts - Gesellschaft .zweifelhafte Errungenschaften der Regierungsbeflissenheit. Auch den Dispositionsfonds bewilligte die Vereinigte ^v^iuke dem Grafen Taaffe und votierte ilun daiuit ihr Vertrauen. Die Deutsche National-vartei stimmte atls politischen, natienalen und wirtschaftlichen Gründen gc^ien die erwähnten drei Vorlagen. Da die Deutsche Nationalpartei keine Parte' docirinärcr „Opposition auf jeden Fall'' sei, habe sie mehreren wichtigen wirtschast-lichen Vorlagen ihre Zustiinmung gegeben, so der Vorlage wegen der Verstaatlichung der Karl Ludwigbahn, sowie jener inbetrcff der Errichtnng von Aerztekammern, der Patentgeselz-Novelle nnd den Bö rsen st eu er-Vorlagen. In der Frage der Valnta - Regelung stimnlte die Deutsche Nationalpartei gegen das berüchtiate Quotenverbältuis .zwischeu Oesterreich und Ungarn s7l): ."><)) und gegen das Anleihegesetz. Der Abgeordnete stellte im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen fest, dass der Führer der Vereinigten Linken es versäunlte, den richtigen Zeitpnukt auszn-nützen, als die Regieruug eine neue Parlamentslnehrheit zusammenzubringen trachtete. Die Ernennnng des Grafen Knenbnrg zum Landsmannminister sei gegeustandslos, die Regierung fi.'rderte trotzdem die Slovenisierung der Alpenländc r. Abg Dr. Kokoschinegg schilderte das Vordringen der Slovenen in Cilli, Klagenfnrt nnd Luttenberg, wandte sich gegen die bekannten slovtnenfrenndlichen Erlässe des Justizministers, polemisiere gegen die Wiener Presse, die in nationaler Verständnislosigkeit den „Hofrathstitel" zur Hauptsache aufbauschte, während die Ernennung eines slovenischen Hofrathcs nur der Tropfen war, der in den übervollen Becher der Gednld fiel. Freudig begrüszte es der Redner, dass die Bewegung der nationalen Abwebr gerade von Untersteiermark ausgieng. Dann habe das Vertrauensmänner-Eollegiuin die gemeinsame Aetion aller deutschen Abgeordneten gefordert. Der Führer der Deutschen Nationalpartei, Dr. Steilnvender, sei diest'ezüglich der Vereinigten Linken entgegengekominen „No, jetzt is 's recht", rief Berchtold, dem Niederhofer, der sein Gesicht in ernste Falten gelegt batte, einen forschenden Blick zuwerfend. „Kommst Du schon dalicr in aller Herrgottsfrüh? Bringst was?" ,.Ja. aber nix Gut's", erwiderte der Niederhofer mit unglückverkündendeni Tone. ..Es is mir freilich z'wider", fuhr er, die Hände falteud und heuchlerisch die Angen verdrehend, fort, „dass g'^ad' ich der sein mnsS, der a solche Botschast ausrichten soll, aber eS hat sich halt net anders machen lassen und z'lctzt, Hab' ich mir 'denkt, is 's doch besser, wenn die Gertl das, was sie doch erfalir'n mtlss, von mir erfahrt, als von einem wildfremden Menschen. Freili', es is a traurige G'schicht' und mir sind selbst die Zäher ^Thränen) 'runter-g'schossen, wie ich's g't)!)rt Hab' —" Er zog sein Sact'tuä) hervor und hielt es vor das Gesicht, um das triumphierende Lächeln und die wilde Freude, die aus seinen Augen leuchtete, zu verbergen. Mit gespannten Blicken betrachtete Berchtold den Nieder--hofer, während Gertl. die bei den letzten Worten leichenblass geworden war, an allen Gliedern zitternd auf einen Stuhl niedersank. „Die Gertl muss sich halt in Gott'snam' tri)sten und denken, unser Herrgott hat's so hab'n woll'n", begann der Niederhofer wieder, das Sacktnch einsteckend und einen Brief aus der Tasche ziehend. „Da in dem Brief, den gestern auf d'Nachl die Almergütlerin 'kriegt hat —" Er brach ab, denn Gertl war plötzlich emporgesprungen und hatte ihm bli^schnell den Brief entrissen. „Der Niklas? Is er todt?" scbrie sie auf, sich am Fensterbrette festtzaltend. „Jesus Maria, mir schwimmt alles vor die Augen —" „Bei Bazeilles is er g'fallen, so steht's im Brief", sagte der Niederhofer nnd Gertl sank wie leblos auf den Boden nieder. Mardurger Zeitung und habe mit Herrn von Plener conferiert. 'Die gemeinsame Action wurde von Plener abgelehnt und die liberalen Führer giengen zum Grafen Taaffe. Ueber ihren allfälligen Erfolg wird, trotz aller Aeußernngeu der Wählerschaften, Stillschweigen beobachtet. Die Resolutionen der Wählerschaften veranlassten den Abg. Heilsberg, die steirischen Abgeordneten zusammenzurufen. Aber auch vor diesen mar Abg. Heilsberg durch sein Wort zum Stillschweigen verpflichtet . . . Abg. Dr. Kokoschinegg schloss seine Rede unter allseitigem lebhaftem Beifall mit folgenden Worten : „Wir harren nun der Dinge, die da tomnlen sollen. Diese werden wir prüfen — genau und gewissenhaft. Wenn sie uns keine prin-cipielle nationale Garantie bieten, dann wollen wir die Regierung mit allen gesetzlichen Mitteln bekämpfen und sind zum Aeusiersten entschlossen. Finden wir dabei Bundesgenossen, so nehmen wir sie willig an, und wir würden uns, falls es sich als ersprießlich erwiese, sogar einer fremden Führung fügen Bleiben wir aber allein, so werden wir allein gerade so vor» gehen. Denn die d eutschc Na tionalPartei ist eine deutsche Volkspartei und keine Regierungs-Partei!" — Eine schwere Sünde der Prager liberalen Parteileitung. Die Prager „Easinoten" — Liberale von reinstem Wasser — an deren Spitze Schmeykal steht, bewiesen vor kurzem, dass ihncn jedes Gesühl für die nationale Ehre ihres Volkes abhanden gekommen ist, vorausgesetzt, dass sie es überhaupt jemals besaßen. Die liberalen Herren lieferten nämlich das Nordbi)hmische Gewerbemuseum in Reichenberg, eine Schöpfltng der Deutschen, den Tschechen aus. Die „Nationalen Blätter" schrieben darüber u. a.: „So ist denn in das seste Gefüge der nationalen ReinheitReichenbergsBresche geschossen worden, und dies unter der Zustimmung, ja aus Anordnimg der deutschen Führer in Prag. Die tschechische Expansionslust und Eroberungswuth hat festen Fnß gefasst in der bisher llneinnehmbar scheinenden Stadt Nordbölzmens und, man täusche sich nicht, dieser scheinbar kleine Punkt, der ihnen eingeräumt wurde, wird ihnen genügen, sich in Neichenberg noch niehr Raum zu verschaffen, wenn nicht die nationalen 5kräf!e der Dentschen in äußerster Anspaunung und eifersüchtig auf den kleinsten Vortheil beständig thätig sind. Wir aber sehen hierin, in dem ganzen Vorgange, wie er nnn vorliegt, wahrlich keinen Grund, mit der nationalen Haltung der Linken zufrieden zu sein. Noch ist nichts bekannt aus den Verhandlungen mit dem Graseu Taaffe — es wird nur versichert, daß etwas errungen ^vorben sei; noch harren die Deutschen im Norden und im Süden des geheimnißvoll gehüteten Erfolges: was wirklich zu sehen ist von den Thaten der deutschliberalen Führung, das ist nicht der Schutz unserer nationalen Positionen, das ist die Schwäche nnd Nachgiebigkeit in einzelnen, aber wichtigen Pllnkten. llnd ein solcher Punkt war die Frage der Verwaltung des Nordböhmischcn Museums." Gladstones Pläne. Ueber die politischen Ziele der gegenivärtigen liberalen Mehrheit des englischen Unterhanses wird gemeldet: ..Von einem maßgebenden Politiker, der jüngst hanfig mit den Führern der liberalen Partei verkehrte, erhielt der Korrespondent der „Voss. Ztg." folgende angeblich zuverlässige Mittheilnngen über das Programm der neuen liberalen Regierung. Darnach soll, sobald als möglich, nach dem Amtsantritt des Kabinets Gladstone die Homerule-Bill im Hause der Gemeinen ein« gebracht werden. Gleich nach deren Annahme seitens des Unterhauses werde sich dasselbe, wenn die Äll dem Oberhause vorliegt, mit verschiedenen radikalen Maßregeln zu beschäftigen haben. Dieselben umfassen den Vorschlag „Ein Mann eine Stimme!", eine neue Form der Wahleinschreibnng, welche statt des bisherigen zwi)lfmonatlichen nnr ein drei» monatliches Domizil in denl Wahlbezirke bedingt; Zahlmtg von Taggeldern an die Abgeordneten; Bestreitnng der Wahlkost en aus dem Staatssäckel. Diesen Wahlreformen soll ein volksthümliches Budget mit Aushebung aller noch aufNahrungs- Berchtold nnd der Niederhofer bemühten sich um die Ohnmächtige, allein schon nach wenigen Minuten öffnete sie wieder die Augen und richtete sich langsam in die Höhe. „Lasst's mich nnr", flüsterte sie mit bleichen Lippen, „es is schon wieder vorbei! lZs i^ nur auf einmal so eine Schwächen über mich 'kommen; aber jetzt mnss ich allein sein -- ganz allein!" Sie raffte den Brief vom Boden auf und wankte aus der Stube. Der Alte schaute ihr mit düsteren Blicken nach. „Jetzt derbarmt's mich doch wieder, das arme Ding", murmelte er. „Das hat sie hart angepackt, sie wird's lang net verwinden könuen! — Hast denn aber auch recht g'lesen g'babt, Nieder-bofcr? Hast's net am End' ärger g'macht, als 's vielleicht is? Z'lelzt is er nnr vermund't oder g'fangen g'nommen - " ..Brauchst keine Sorg' z'haben", lachte der Riederhofer. „Du kannst Dir ja nachher den Brief von Deiner Tochter geben lassen nnd ihn selber durchlesen. Wenn das wahr is, was der Halmerfranz schreibt, ilachher geht er uns itnser Lebtag' nimmer im Weg um. Teufel! Den Brief wenn Du liest, nachher möchten Dir d'Haar' m Berg steh'n! Da mag's net schlecht zu'gangen sein, in der Schlacht bei Sedan! Das Dorf Bazeilles, das von Marine-Infanterie und Franctireurs b'setzt g'wesen is, is von den BoarischtN im Sturm g'nommen und nachher an alle vier Eck' angezünd't worden, weil d'Mannerund d'Weiberlent' die verwundeten boarischen Soldaten massakriert und ganz ver-stünnnelt hab'n. Der Halmerfran; und der Niklas sind stundenlang mit einander ini ärgsten Feuer g'stauden und beim Sturin sind's auch alleweil vorn d'ran g'wcseu; da sieht auf amal der Halmerfranz, wie der Niklas die Arm' in tieHöh' wirft und auf'n Boden niederschlagt, wie wenn ihn der Blitz 'troffen Nr. 62, 4. August 1892 Mitteln lastenden Abgaben folgen. ^Die liberalen Führer", fügt der Gewährsmann hinzu, „sind von ver Nothwendigkeit, entschieden radikale Maßregeln durchzuführen, durchdrungen und erblicken darin den einzigen Pfad zur Sicherftellung der liberalen Partei." Gladstone soll seit seiner Ankunft in London entschieden erklärt haben, die Homerule-Vorlage müsse die erste im nächsten Jahre einzubringende Maßregel sein." Polnische Wirtschast. Der Erlaß des Ministerpräsidenten an den Statthalter von Galizien, welcher eine Reihe von Instructionen über die Maßregeln zur Abwehr der Cholera enthält, wirft ein merkwürdiges Streiflicht auf die Verhältnisse in Galizien. Der Ministerpräsident sagt es in diesem Erlasse rund heraus, daß die unznreichende Verwendbarkeit zahlreicher Gemeindevorsteher ein großes Hemmniß in der Erfüllung der Anfgabe, welche den Administrativ-Beamten in dem schwierigen und verantwortlichen Kampfe gegen die sich der Grenze nähernde Seuche zugewiesen ist, bildet, und der Minister sieht sich eben deshalb zu einer außerordentlichen Maßregel genöthigt. Weil er überzeugt ist, daß den Getneindevorstehern zumeist daS richtige Verständniß für die Choleragefahr und die dagegen zu ergreifenden Maßregeln mangelt, empfiehlt er die Bestellung einzelner Persönlichkeiten zur steten Ueberwachung und Eoutrole der Gemeindevorsteher, welche die exacte und rascheste Durchführung der behördlichen Assanirungsmaßregeln überwachen, bei etwaiger Pflichtoersäumnis seitens des Gemeindevorstehers sofort die Anzeige an die politische Behörde erstatten und den ersten Cholerafall in einer Gemeinde unverzüglich der Bezirkshanptmannschaft anzeigen. Der Minister des Innern muß triftige Gründe haben, um die Intelligenz und die Gewiffenhaftigkeit der galizischen Gemeindevorsteher so niedrig zu taxieren und einzugestehen, dasS der Verwaltungs-Apparar auf seiner untersten Stufe in einem entscheidenden Augenblicke dermaßen zu versagen droht, dass die Regiernng genöthigt ist, zu einem Surrogat, den oben erwähnten Special» organen, zu greifen. Der Erlass des Minister^Präsidenten con-statiert einfach und trocken, dass die autonome Verwaltung in Galizien sich unfähig erweist zur Erfüllung ihrer wichtigsten Aufgaben und dass da nicht blos das Nichtkönnen, sondern auch das Nichtwollen die Schuld trägt. Das ist der polittsche Kerupuukt des Erlasses, uuo dieser verdieut im Gedächtnisse festgehalten zu werden. Russische Wühlereien in Bulgarien. Die Enthüllungen des Prozesses Beltschew über die russische Politik auf der Balkanhalbinsel giengen und gehen den gewaltttiätigen Werkzeugen einer rücksichtslosen Staats» kunst sehr wider den Strich und hervorragende russische Blätter, wie das „Iourual de St. Pütersvourg", warfen sich zu warmen Vcrtheidigern der „uuschuldig Verdächtigten" ans nnd leugneten schlaukiveg die Echtheit der vou dem bttlgarischen Blatte „Swoboda" veröffentlichten Geheimacten russischer Diplomatie. Je^zt liegt aber altch die Antwort der bulgarischen Regierung auf die Ausführungen des „Jouru. de St. Pstersb." vor. Sie erklärt, das russische halbamtliche Blatt beabsichtigte, mit seinen Auslassi. .gen ül'er den Beltschew-Prozeß die öffentliche Meinung nur irrezuführen, indem es behaupte, dass das Kriegsgericht beeinflußt geweseu sei durch die Veröffentlichung von Schriftstücken, die sich hinterher als apokryph heransgestettt hätten. Das sei eine böswillige Erfindung. Der Urtheilsspruch der Richter habe in keiner Weise beeinflußt werden können, da die fraglichen Schriftstücke den Prozeßakten nicht beigefügt und den Richtern daher gar nicht bekannt gewesen seien. Im Uebrigen seien die in dem Tagebuch Milarows enthaltenelt, von der Anklagebehörde vorgelegten und durch Milarow uud die übrigen Angeklagten in öffentlicher Sitzung bestätigten Enthüllungen von hinreichender Beweiskraft und wiesen unwiderleglich nach, dass Agitationen der russischen Regierung stattgefunden hätten, und dass dieselben durch deren Agenten Hitrowo, Aristow, Kristow erfolgt seien, welche Geld geliefert und die Ermordungspläne gemacht hätten. Letztere seien durch den Grafen Jgnatiew und Zankoiv mit Zustimmung der russischen Regierung ge- hätt'. Er hat ihtn z'Hilf kommen woll'n, aber g'rad in dem Augenblick is a Trupp Franctireurs aus einem Haus heraus und über ihn herg'fallen. Er is z'ruck'drängt worden und wie er später wieder auf den Platz hin'kommen ist, wo er den Niklas z'samm'brech'n hat seh'n, hat er ihn aber gar nimmer sinden können. Wahrscheinlich is er mir verwnnd't g'wesen und die Franctireurs hab'n ihn nachher in ein Haus g'schleppt und ihm den Garaus g'macht. Der Niklas is schon gleich vom Anfang an immer da z'finden g'wesen, schreibt der Halmerfranz, wo's am heißesten zu'gangen is und es is ihm oft so vorkommen, als ob er den Tod suchen thät." Berchtold hatte dem Erzählenden aufmerksam zugehört, jetzt wandte er sich ab und ein finsterer Schatten breitete sich über sein Gesicht. „Schad'is's doch um den Burschen", sagte er nach einer Weile mit dulnpfer Stimme, „wenn ich anch g'rad net unglücklich d'rüber bin, dass 's so 'kommen is. Und die Gertl wird's schon auch verwinden nach und nach, in Rtch' müssen wir sie halt lassen in der ersten Zeit. — Jetzt hast schon g'wonnen, Niederhofer! Wenn der Niklas am Leben 'blieben war', hätt'st Dir keine Hoffnung machen dürfen, aber jetzt nimmt sie schon noch den Hochzeiter, den ich ihr 'rausg'sucht Hab'. Und ich will schon sorgen dafür, da kannst Dich verlassen d'rauf." „Und ich lass' auch nimmer aus, ich werd' mich z'letzt doch schon noch einschmeicheln bei ihr", lachte der Niederhofer und rieb sich vergnügt die Hände. „Aber jetzt musst tnit mir, Berchtold! Wir woll'n hinunter zum Postwirt und a paar Flascheln Wein ausstech'n. — Heut' bin ich so kreuzfidel, dasS ich singen und springen könnt'! Juchhe! Der Krieg soll leben und d'Franzosen daneben!" (Fortsetzung folgt.) Nr. 62, 4. August 1892 Marburqer Zeitung Gene 3 billigt worden. Was die Schriftstücke sell?er anbetreffe, so seien sie keineswegs aus Anlaß des Prozesses erfunden, sondern von einem russischen Beamten, der sich „Rusky" unterzeichnet habe, mitgetheilt und in den Zeitungen ver« jzffentlicht worden. Uebrigens bestätigten die vorausgegangenen Ereignisse in ihren Einzelheiten durchaus die in diesen Akten» stiicken enthaltenen Enthüllungen. Die Erklärung, dass Fürst Ferdinand als außerhalb des Gesetzes stehend zu betrachten sei, finde ihre vollinhaltliche Bestätigung in dem Tagebuche Milarows. Die unparteiische öffentliche Meinung hege keinen Zweifel darüber, dass die beklagenswerthen Ereignis^, welche sich in Bulgarien abspielten, den Aufreizungen und Umtrieben Rußlands zuzuschreiben seien, und dass Nußland alle und jede Verantwortung dafür zufalle. Hagesneuigkeiten. (Graf Hübner), ein Mitglied unseres Herrenhauses und ein österreichischer Diplomat der Metternich'schen Aera ist am A!orgen des :;0. Juli gestorben. Er wurde am 2<). Nov. 181! in Wien geboren, studierte hier und trat in der Staatskanzlei in den Staatsdienst. Im Jahre 18:;7 wurde er Gesandtschaftsattach^ in Paris, bliet? aber nur ein Jahr, um wieder in die Staatskanzlei zu treten. Von 1841—1^44 weilte er als erster Leqationssecretär in Lissabon, von da bis 1848 als Generalconsul in Leipzig. In diesem Jahre gien^ er nach Mailand, um die diplomatische Correspondenz des Erzherzogs Rainer mit den italienischen Höfen zu führen. Während des Märzaufstandes siel er in die Hände der Aufständischen und wurde erst nach einigen Monaten wieder freigegeben. Im October 1848 geleitete er den Kaiser nach Olmü^^, wo er alle die Manifeste, Aufrufe und sonstigen öffentlichen Urkunden redigierte, welche auf den Thronwechsel Bezug hatten. Vom Herbst 184^^ bis April 185^.» war Hübner Gesandter in Paris. In dieses Dezennium fallen die Aufrichtung des napoleonischen Kaiserreiches, der Krimkrieg, der Pariser Congrcss, an dem er als zweiter Bevollmächtigter seines Staates Theil nahm und der Ausbruch des österreichisch-französischen Krieges, der durch die bekannte Neujahrsrede Napoleons III. an Hübner eingeleitet wurde. Kurze Zeit bekleidete er in Wien di^e Würde eines Polizeiministers nnd später von 18i>6—1868 den Posten eines Botschafters beim Papste. Es w«r das zu der Zeit, als der österreichische Neicbsrath sich mit der Aufhebung des Concordates beschäftigte. Am 20. September 1879 trat Hübner als lebenslängliches Mitglied in das Herrenhaus, in welchem er den Conservativen sich anschloss. (Die Ruhr in derRudolfskaserne inWien.) Die „Oest. Bolks-Ztg." berichtete unterm 31. Juli: Ein alarmierendes Gerücht, welches mit großer Bestimmtl^eit mcldcte, dass in den letzten Tagen in der Nudolf^^kasernc die Cholera ausgebrochen sei, vcranlasste uus, über die Sache genaue Erhebungen zu pflegen. Wie gewöhnlich, hat das Gcrilcht auch diesmal arg übertrieben. Glücklicherweise ist keine Spur eines Ausbruches der Cholera zu constalieren, wenn auch jene Kraukhcit, die gegenwärtig epidemisch in der Rudolfskaserne auftritt und Auliiss zu dem erwähnten Gerüchte gab, enist genug ist. Vor eiuigen Wochen ist nämlick bei der sechsten Escadron des Dragoner-Regimentes Prinz Eugen von S.ivoncn Nr. 13 die Dysenterie oder Ruhr ausgebrochen. Es ist dies eine Jnfectionskrankheit, welche insoferne Aehnlichkeit mit der Cholera hat, als sie wie diese durch die Einführung eines Krankheitskeimes in den Darmcanal ljervorgebracht wird und ebenfalls durch Diätfehler zum Ausbruche gelangen kann. Diese letztere Ursache wurde jedoch bei Ausbruch der Epidemie iu der Rudolfskaserne nicht constatiert, vielmehr ist cS bisher uoch ganz unanfgeklärt, welche Umstände die Dysenterie in der Kaserne zum Ausbruche brachten. Bisher ist dieselbe glücklicher^ weise nur auf die sechste Escadron beschränkt und man hat alle Maßregeln getroffen, mu eine Weiterverbreituu^ der Epidemie, von der bisher die in der Kaserne dislozierten Fußtruppen gar nicht berührt wurden, zu verhüten. Die an der Ruhr Erkrankten, bisher ungefähr zwanzig an der Zahl, wurden auf die Jsolierabtheilung des Garnisonsspitals Nr. t in der Van Swiktengasse gebracht. Bei zwei Dragonern nahm die Der „Mhmntel" «ad „die schöne Kiksel'^. Man wird im allgemeinen nicht fehlgehen, wenn man die Auffassung der Moral, wie sie dem Mittelalter eigen ist, als eine wesentlich freiere bezeichnet, als sie etwa unsere Zeit festhält. So nahm die öffentliche Meinung durchaus kein AergerniS daran, dass vornehme Herren gleich den frommen Patriarchen des alten Bundes ihre „Kebsen", Freundinnen, Zu-Weiber oder Schlassrauen hatten, die im früheren Mittelalter wohl zweifellos aus den unfreien Weibern sich recrntierten. Karl der lSroße und sein Sohn Ludwig, dem die Geschichte den Namen „der Fromme" zuerkennt, hatten auch derartige „Freundinnen". Kinder, welche einer solchen „Frenndschaft" entstammten, zählten natürlich nicht zu des Vaters, sondern zu der Mutter Sippe. Doch kam eS, wie dics ja beispielsweise im Orient manchmal der Fall ist, auch vor, dass Sprösslinge solcher Verbindungen, falls sie durch bedeutende persönliche Vorzüge sich bemerkbar machten, legitimiert wurden. Gewöhnlicher war es natiirlick, dass sie, der Sitte jener Zeit entsprechend, auf Bischof^stühle oder zu Abteien und Prälaturen gelangten, wobei ihr eigenes Leben nur zu sehr an das Leben ihrer Eltern gemahnte. Der größte Satyriker des deutschen Mittelalters, der österreichische Aszet, Heinrich von Melk, sagt von den Priestern seiner Zeit voll bitterer Ironie: „Mit schönen Frauen das Licbesspiel zu pflegen, ist nur der Pfaffen Recht." Wenn das im 12. Jahrl)undcrt schon in solchem Maße der Fall war, so hat das Jal^rhnndert dieses Maß noch weit überschritten. Namentlich seit die Ideale des Ritter» thums in der sich stei^^ernden Noth der Zeit nnd in dem wachsenden Schmutz derselben auf Nimmerwiederkehr versanken, da entwickelte sich eine sittliche Lüderlichkeit, die nns seit dem berühmten Epos Meister Gottfrieds von Straßburg immer Krankheit einen tödtlichen Ausgang; der eine starb vor etwa acht Tagen, der andere wurde gestern beerdigt. Vonseiten des KaserncommandoS sind alle sanitären und prophylaktischen Maßnahmen zur Unterdrückung der Epidemie getroffen worden. (Weibliche Amtsärzte in Bosnien und der Herzegowina.) Von der bosnischen Landesregierung wird in den Kreisstädteu Bosniens unv der Herzegowina im Jnter-effe der weiblichen Bevölkerung je eine Aerztin mit dem Titel „Amtsärztin" angestellt. Dieselbe bezieht aus bosnischen Landcs-mitteln einen fixen Gehalt von U)00 fl. und eine Actioitäts-zulage von 400 fl. nebst einer Naturalwohnuug oder dem Quartiergclde von 200 bis 300 fl., je nach den Ortsverhältnissen. Die Zurcisekosten werden den Neu-Ernannten vergütet. Die Anstellung erfolgt zunächst provisorisch auf ein J^hr. Bewerberinnen um die erwähnten Stellen halben ihrem Gesuch ihr Doctordiplom, eventuell auch den Ausweis über ein abgelecktes Staatsexamen beizulegen. Erwünscht ist die Kenntnis einer slavischen Sprache; mindestens muss aber im Laufe des Probejahres die bosnische Lan<^cssprache für den Conversationsgebranch erlernt werden. Besondere Berücksichtigung finden Bewerberinnen aus Oesterreich ^ Ungarn, dann aus Deutschland, aus der Schweiz, aus Holland und Norwegen. Die Gesuche können bis 1. October d. I. beim Reichs-Finanzministerium („für Angelegenheiten Bosniens und der Herzec^owina") eingereicht werden. (Ein Mittel gegen die Reblaus?) Dem Tagwerker M. Eberl aus Grinzing bei Wien ist es, so heißt es, gelungen, ein wirksames Mittel gegen die Reblaus aufyisinden. Eberl arbeitete seit zehn Jahren in Weingärten von Grinzing. Als auch dort die Phylloxera verwüstend auftrat, sann der Arbeiter auf Mittel, diesen gefährlichsten Feind der Rebe zu vernichten. Er versuchte mehrere Jahre iur Geheimen, erprobte dann seine Erfahrungen und fand seine Voraussetzungen bewährt. Ueber die Zusammensetzung seines Mittels hat Eberl strenges Stillschwei^len bewahrt; in seiner engeren Heimat verlachte man znerst den „Reblaus-Michcl", der sein Geld für die Beschaffung von Chemikalien vertbat, aber man mußte bald anerkennen, daß die unter seiner Obhut stehenden Weingärten phylloxerafrei waren. Der Erfinder machte noch vor kurzem einen österreichischen Fachverein auf die von ihm erzielten Resultate aufmerksam, ohne d^ss man seine Darlegung beobachtete. Wohl aber hatten zwei Franzosen von dem erfolgreichen Wirken des „Rcblausmichels" zufällig Kunde bekommen. In Frankreich hat die Regierung einen Preis von einer Million Franken für die Aufsindung eines A!ittcls gegen die Phylloxera ausgesetzt. Die beiden Franzosen, ein Holel-director Bodemair ans Cannes und deffcn Schwager Bengois suchten Eberl in Grinzing auf, prüften seine Arbeiten nnd Erfoli^e, und zeigten sich von beiden sehr befriedigt. Sie haben, wie das „Wiener Extrablatt erfährt, auf der Stelle einen .Kaufvertrag mit dem Taglöhner abgeschlossen, wonach dieser, falls sein ^.Ltittel sich bewäbit, dreimgtanscud Gulden erlialten soll. Vorerst ist das Ehepaar Eberl auf 5iosteu des Herrn Bodemair nach Cannes übersiedelt, wo weitere Experimente stattfinden sollen. (Eruptionen auf der Sonne) von ganz besonderer Gewalt und Ausdehnung baben in der letzten Zeit die Astronomen beschäftigt. Diese erhöhte „Nervosität" t'er Sonne bat sich schon seU Anfang dieses JalneS gezeigt nnd namentlich im Frühjahr gesteigert, wie erst jetzt bekannt wird. Namentlich der französische Astronom Trouvelot in Algier hat diese Erscheinungen verfolgt, während andere Forscher ihre Anfmerksamkeit mehr den Sonnenflecken znwandten, worüber wir schon berichtet haben. Trouvelot hat allein inr März d. I. 23 mächtige Fackeln gesehen, denen aber später noch weit bcdentendere gefolgt sind, wenn die Anzabl sich auch pro Monat verringerte. So wurde eine Protuberans gesehen, deren Basis 145.l>00 Kilometer und deren Höbe 93.0l)0 Kilometer betrng. Eine Vorstellung von der Größe dieses gewaltigen Feuerbogens erhält man, wenn man bedenkt, dass 22 Kugeln v.^n der Größe unserer Erde gleichzeitig unter jenem Platz bätten sinden können. Eine andere, an ihrer Basis schmälere Protubcranz stieg gar zu der enormen Höhe von 170.l)00 Kilometern empor. Endlich ist noch eine derber und ungenierter, immer deutlicher und handgreiflicher in den „Dorfgeschichten", in Novellen und Erzählnngen, deren Zcihl Legion ist, im dichterischen Schmucke eutgegentritt. Es sind das Dichtungen, an denen der moderne Realismn'> sich erfreuen könnte, vielleicht sogar sich reger zu entwickeln vermöchte. Charakteristisch ist es, dass das Concil von Constanz, bekanntlich das glänzendste, das auf deutschem Boden abgehalten wurde, von lbM Freudenmädchen besucht ward nnd ebenso viele sollen sich dem französischen Krenzheere cinae-schlössen hciben. das Philivv Ii. August befehligte. Dass iu den Heeren der Landsknechte ganze Scharen von „Handarbeiterinnen" waren, ist allbekannt, weniger vielleicht, dass sie unter der Aufsicht nicht eines 5>0etvr8, sondern eines Amtmaunes standen, dem sie allwöchentlich die fällige Stener zu entrichten hatten. Es muss nuu aber allerdings betont werden, dass die Sittenlosigkeit des sinkenden Akittel-alters noch um ein bedeutendes überboten wnrde durch jene, welche im Zeitalter des Huniauismus um sich griff, alio im 1.'). und Ni. Jahrhnnderte. Natürlich wurde die Unzucht vielfach bestraft nnd nicht selten sogar barbarisch streng, nnd es gab mancherlei Gesetze, welche bemüht waren, dem Umsichgreifen der „freien Liebe" zn steuern. So durfte ein Vasall bei sonstigem Verlnst des Lebens die Fran oder jungfräuliche Tochter seines LehenStzerrn nicht anders als platonisch lieben und ein Edelfränlein. welches vor ihrer Verheiratung Kinder hatte, oder dereu „Fall" sonst nachgewiesen war, verlor alle Ansprüche auf ihr künftiges Erbe. Viel empfindlicher waren die Strafen, die in manchen Städten über eiu gefallenes Mädchen nnd ihren Verführer verhängt wurden und die znm Theil sich bis an den Ausgang des vorigen Jahrhunderts erhielten. So theilt der Germanist Anton Birlider eine Gepflogenheit mit, die zu zu erwälinen, deren Fuß sich über 34 Grad des Sonnen-randeS erstreckte, also über eine Länge von 410.632 Kilometer, eine Strecke mehr als 10 Mal so groß wic der Umfang der Erde. (Ritter Blaubart in Mexiko.) M.nl berichtet der „Newyorker Staats^eitung" : Der ainerikanische Kaufmann Frank C. Lawson in Zacatecas in Mexiko ist wegen Uebcr-tretung eines alten mexikanischen Eheges.tzes cittg-'kerkert worden. Lawson kam vor vier Jahren aus der Stadt Mexiko nach Zacatecas und brachte eine hübsche Spanierin als seine Gattin mit, welche jedoch zwei Monate nach seiner Ankunft starb. Bald darauf nahm er ein anderes junges Weib, aber auch dieses starb zwei oder drei Monate nach der Hochzeit. Lawson trug nach dem Tode seiner Frau nie länger als drei Monate Trauerab^eichen und ging sodann wieder auf Freierssüßen. Die Bewohner der Stadt kümmerttn sich um Lawson nicht weiter, bis sie erfuhren, daß er seine k'reizehnte Frau geheiratet habe. Die Behörden kvimten keine Beweise erbringen, daß LawsonS Frauen eines unnatürlichen Todes gestorben seien; gleichwohl ließen sie ihn auf Grund des erwähnten alten Gesetzes verhaften, welches Witwern verbietet, mehr als neun Mal eine Ehe einzugehen. Danach hat Lawson wegen vierfacher Uebertretnng des Gesetzes eine längere Gefängnißstrafe zu gewärtigen. (Die gefoppte Thurmuhr.) In Kaschau, der schönen .Hauptstadt Ober-Ungarns, giebt es eincn herrlichen Dom, welcher dem Kölner Dom auch darin ähnlich ist, dass er nie ganz fertig wird. An diesem Dom hinwieder giebt es eine Thurmuhr welcher der mitteleuropäischen Zeit bisher um volle 24 Minuten vorauseilte. In Fol^^e der Ministerialverordnung, welche vom l. August ab die Einführung der Zonenzeit in ganz Ungarn verfügte, sah sich auch der Ä^agistrat der königlichen Freistadt Kaschan genöthigt, entsprechende Maßnahmen zu treffen und der Kaschauer Zeit ein langsameres Tempo zu dictieren. Offenbar von der Beflirchtung geleitet, dass ein plötzlicher Wandel der allehrwürdigen Domuhr schaden könnte, ist der 'Ü^agistrat auf die ingeniöse Idee vtt'fallen, die Thurmuhr svstematisch zn foppen. In der N!agistrats-sitzuug vom 16. Juli wurde nämlich bcschloffen, die Thurm-l.hr bis zum 31 Juli täglich um 1—2 Ä^inuten — zurückzustellen. So merkt die Kaschaner Domnhr absolut nichts von der welt- nnd zeiterschütternden Veränderung, die mit ihr vorgeht, nnd während sie in ihrer Einsall auch am 1. Au^ilst noch nicht gemerk hat, dajs man il)r ein Schnippchen geschlagen hat, darf sich der Magistrat ob der gelungenen Täuschung veranügt ins Fäustchen lachen. Di? famose Idee des Magistrats wnrde in Kaschan mittelst Maueranschlags kundgemacht. Hoffentlich bat die Thurnmbr nichts davon erfahren, denn bei ihrer Schlagfertigkeit wäre sie sonst inl Stande, die Stadtväter in den letzten ^4 Minuten gründlich zu blamieren. (Iizilianische Bauernra che.) In der Nähe des Calib maischen Aleffandria und Bivona ans Si-^ilien wnrden dieser Tage Antonio und Francesco Greco, V.iter nnd Sohn, durch fünf aus einem Hintcrbalte ans si^ abgescncrle wol)l-gezielte Schnffe zu Boden gestreckt :md w^ren aus der Stelle todt. Die beiden Grcco befanden sich gerade auf dem Wege nach der Kreisstadt Ciaiiciana, wo sie als -Zeugen in einem Zioilprozesse gegen ihrcn Gntsnachbar Salvatore Bonanno vor Gericht erscheinen mußten, als sie die todtbriugende Kugel traf. Der Verd.icht der Thäterschast lenkte sich sofort auf Bonanno, der verhaftet ivnrde und auch uuumwunden gestand, daß «'r der Mörder sei. Die Schilderung der Motive, die ihn zn der Mordth.it verleitet hatten, machte jedoch aus die Richter einen solchen Eindruck, daß sie den Gefangenen einstweilen aus der Hast entließen. Bonanno war von Greco Vater, einem Wucherer der schlinnnsten Sorte, an den Bettelstab gebracht worden. Für 3000 Lire, die er sich vor Jahrcssrist von dem Geldverleiher geborgt b^nte, sollte er ietzt — fi'» nnglcinblich das anch klingen mag — 30,0<>t>Lirc znrück-erstatten. Und als der Unglückliche erklärte, er könne das nicht, nahtn ihm Greco Haus nnd .>>os und Hab nnd Gnl. und um ihm anch den letzten Blutstropfen an^?znpressen, verlangte der Gläubiger schließlich, daß Bonanno Nim sein schönes Rottenburg am Neckar noch etwa zu Beginn der sran^önscken Reoolutiou iu Geltung und Uebnng stand. Da mnssle nämlich der „wilde Knabe" und sein Opfer Sonntags an der Kirchen-thüre stehen, er hüben, sie drüben. Und es dauerte dieses eigen.irtige eim Pranaerstehen drei Sonn tage hindurch. Das Mädchen trug einen Strohkranz (Schappel) odrr einen Strohzopf auf eem Kopfe, der „Knabehatte cineu Mantel aus Stroh Uln die Scbultern geleat. Noch beute werden in manchen dentschen Städten solche Strohmantel !?ezcigt. Außerdem mussten die beiden Sünder durch drei Tage „schellenbcrgen", d. h. an öffentlichen Wegen Frohndienste verrichten. Zum Schlilssc wnrde ihnen noch eine recht eigenthümliche, rafsiniert ersonnene ..Stadtfahrt" zngemuthet. Der Verführer musste nämlich auf einem besonderen städtischen Schubkarren die Verführte, die wieder im Schmuck des Strohtrauzes oder Strohzopfes erschien, durch die ganze Stadt führen und zwar geschah dies, wie leicht zu rrmeisen ist, unter dem Gejohle der Schuster- und sonstiger Jnngen, die sich die Geleaenheit nicht entgehen ließen, auf die Arinen, die Gott Amor zu ihrem Unglück bezwnngen, Kvth und Steine zn werfen. Damit aber ja wobt die hoffnungsvolle Juqend und alle jene, welche sich für dieses traurige Schauspiel interessierten, vom Beginne der Ansfahrt unterrichtet würden, pflegte man dem Verführer ein Hörnlein vor den 'I>lund so zurecht zu binden, dass e?, sobald er nur atbnrete, einen weithin hörbaren Pfiff that. Sprang der Unglückliche daher schneller, um seinen Umzna, ' beziebnngSweise sciue Schande rascher M erledigen, so pfiff das Hörnleiu wie rascnd, und jung und alt stürzte mit dem Rufe: er kommt, er kommt! auf die Straße. Die Strase wurde verhängt, sobald die Verführte ihr Wochenbett i'lder-standen hatte und scheint namentlich in srecherrlichen und gräflichen Besitzungen und Ortschaften mit Vorliebe und am längsten geiibt worden zu sein. Freilich war dies nur hin- Seite 4 _ Weib gewissermaßen als Psandobjekt für einige Zeit überlassen solle. Da, in seiner höchsten Noth l)cscblon Bonanno, sich des Gegners aus eine einfache Weise zu entledigen; leider ging auch der uiiscbuldize Sohn des Wucherers zu Grunde. Bonanno aber diirftc von einem Gcrichte in Sizilien nicht allzustreng bcstrasl werdm. (Die Ued erdrück UNg des Can als.) Die Lor-arl?eitcn sür die Herstellung einer Elsenbahnbrücke zwischen England und dem <5cntinent sind, wie die „Voss. Ztg." erfahrt, beendet worden. Die „Channel Bridge and Railwau Company'', welche vor acht Jahrcn begründet wurde, um zunächst die technischen Schwierigkeiten zu lösen, sodann den Bau der Brücke und den Betriel? einer Eisendahn nach dem europäischen Festland zu iibernehmen. k>^t den ersten Theil ihrer Aufgabe erledigt. Erneute Messungen haben ergeben, das; eine kürzere Linie ausgeführt werden kann, als anfanzs angenommen wurde, wodurch die ursprünglich auf festgesetzte Änzabl der im Meere zu errichtenden Briickenpfeiler auf 7L vermindert wird. Die Spannweite der Brückenbogen ist auf je abwechselnd 40() und 500 Meter berechnet worden; die Eonstructionen verbinden gri?ßtmi)glichc Einfachheit mit aller nael) dem heutigen Stande der Technik nur denkbaren Sicherheit. Als Bauzeit sind sieben Jahre vorgesehen, von welchen vier Jahre für die j^undamentirung der Pfeiler beansprucht werben. Der Schiffahrt soll durch die Brücke und deren Bau kein Hindernisz bereitet werden. Das für die Ausführung des Projectes erforderliche Capital einschlieizlich Verzinsung während der Bauzeit hat man auf 3L Millionen Pfund gleich li-lt) Millionen Mark berechnet, was der Gesell' schaft eine gute Rentabilität sichern wiirde. (Die Cholera.) Man telegraphiert aus Paris, :i0. Juli: Gestern kamen zwi)lf neue Cholerafälle in der A!ännerabtheilung der Irrenanstalt zu Bonnewal vor. Ein Niann war sofort todt. In Saint-Maur und Auneau sind je ein plötzlicher Todesfall an der Cholera zu verzeichnen. — Aus Nom, 30. Juli, wird gemeldet: Die „Fansulla" schreibt: In Manti^^lio bei Asti-Piemonte sind zwei Cholerafalle mit ti?dtlichem Ausgang vorgekommen. Der Präfeet der hygienischen Commission iibergab die Eingeweide der Verstorbenen dem Bacteriologischen Institut zur Untersuchung. — Aus Breslau, Juli, wird berichtet: Ein Privattelegramm der „Schlesischen Zeitung" meldet, wie in ärztlichen .streifen Warschaus verlaute, sei die asiatische Cholera auch in Warschau sporadisch aufgetreten. In den letzten Tageu seien vier Todesfälle constatiert. —Aus Petersburg wurde lmterm Juli gemeldet: Der behufs sanitärer Ueberwachung der Messe in Nischnei-Nowgorod abgesandte Professor Anrep telegraphiert: „Stimmung ruhig, die möglichsten Maßregeln getroffen. Die Bevölkerung laste den Transport der Erkrankten in die Choleralazarethe ruhig geschehen." — In Taschkent mnssten die durch die Cholera-Panik entstandenen Unruhen mit Waffengewalt nnterdrnctl werden. Einige Personen wurden getödtet, mclirere verwundet. Das Observationssckiff auf der Wolga wurde durch Militär gegen die erregten Volksmassen geschützt. Die Schiffsmannschaften auf der Wolga verweigern das Weiterdienen. Die Arbeiter entlaufen den Gesellschasten aus Cholerafurcht bundertweiS. — Anch in Petersburg sind bereits Wühlereien versucht worden. Fleisch und Würste sollten vergiftet sein, wie die Hetzer dem Volke einreden, wobei es bemerkenswert ist, dass alle Wurstmacher l)ier durchweg Deutsche (.''t sind. Der polizeiliche Schul; ist darauf nachts in verschiedenen Straßen sosort verschärft und der Befehl ertheilt worden, mit rücksichtsloser Energie sofort einzugreifen, wenn es zu irgend welchen lärmenden Auftritten kommen sollte. Eine in der Polizeizeitung erlassene Warnung des Stadthauptmanns machte bei der l)iesigen Bevölkerung einen guten Eindruck. Selbst bei der Börse lies; schließlich die gedrilckte Stimmung nach. — Als Neuestes wird jetzt aus Jaroslaw der Zeitung „Wolgar" berichtet, dass die (Gesundheit der Jaroslawer Einwohnerschaft die leisten drei Jahre durch das Gouvernements-i^andschaftshospital geradezu den ärgsten Gefahren ansgesetzt worden ist. Man entdeckte Brunnen, die mit den Aborten des Hospitals in Verbindunq stehen, aus denen die Unreinigkeiten mittels der Pumpen und Rinnen nach einem Graben geleitet werden, der dieselben dann in die Wolga sichtlich der Unterthanen der Fall, denn die Barone und Grafen selber delectierten sich ganz ssn» So erzählt z. B. „das Leben des Abtes Berthold von (Äarst.'n": „Ein Ritter, dem seine ^rau gestorben war, nahm sich zur Ergötz« lichkeit zehn hübsche Mädchen ins Haus." Und in der That konnten die Ritter, ohne Anstoss zu erregen, unverheiratete Mädchen zu „Freundinnen^' küren, wenn sie es nicht vorzogen, einem andern die Frau wegzukapern, was als nobler slalt. Wie schlimm es in dieser Hinsicht aussah, beweist die Dichtung, welche zu erzählen weiß, dass an König Artus Hofe, der doch das Ideal wettlichen Ritterthums darstellte, keine einzige Dame bie Keuschheitsprobe besteht. Fast noch schlimmer war die Un^uchtstrase, die in Buchloe, wo accordweise auch schwere Verbrecher aus Oesterreich übernommen wurden, verhängt wnrve und die sjierzweise in: Volksmunde „die schöne ^^iesel küssen" bi^ß. Buchloe ist als eine Bahnstation zwischen München nnd ^'indau hente umso eher bekannt, als man dort nach Tnrkheim-Wörisbofen zu Pfarrer Kneipp pilgert. Die schöne ^^iesel, in einem besonderen Gebäude untergebracht, war nämlich eine hölzerne, weibliche Figur, zu der schwere llnzuchtsverbrecher geführt wurden. Näherte man sich ihr, so stand sie, durch eine Maschinerie getrieben, auf und umarmte ihr Opfer so gewaltig, dass es vor Schmerz heftig aufschrie. .Hierauf fiel die Liefet mit dem Verbrecher zu Boden, der nun die „Einstandsprügel" in Empfang nahm. Nachdem er gehörig gewalkt worden, hiest man ihn aufstehen und ans Fenster treten, um „frische Luft zu schöpfen und sich abzutrocknen". Sobald er aber zum Fenster hinausschaute, fiel ihm ein Zwinger um den Hals, der ihn so gewaltig „schnürte^', dass er wie festgebannt am Fenster stehen musSte. Nun erhielt er zum Willkomm die zweite Tracht Prügel. Das Alles war aber erst der Anfang der Strafe, die der Delinquent zu gewärtigen hatte. Marburger Zeitung oberhalb der Hauptwasserleitung ergießt. So vergifteten die Unreinigkeiten gerade den Theil der Wolga, der für die Wasserspeisnng des Hauptbassins diente. Auch mit dem Bett-stroh, beschmutzten Binden und Lappen des Hospitals wurde in der unverantwortlichsten Weise umgegangen, so dass solche Dinge nicht selten den Weg in — Wasserleitungsrohre fanden. — Aus Breslau wurde unterm !^0. Juli gemeldet: Eine in der Cholerabaracke auf ärztliche Anordnung untergebrachte Familie litt nur an Brechdurchfall. Dieselbe, Mutter und zwei Kinder, kam aus Prag. — Eine Reutermeldung aus Teheran vom Juli besagt, in den Provinzen Astrabad, Masenderan und Ghilau trage die Cholera einen sehr milden Charakter. In der Provinz Khorassan und der Stadt Ardebil sei sie ganz erloschen; nur die Dörfer des Gebietes von Senman östlich Teheran seien noch inficiert. Das Gerücht des Ausbruches der Cholera in der Stadt Tabritsch wird amtlich dementiert. — Einem Privat-Telegramm der „Hamburger Börsenballe" mfolge ist in Poti am schwarzen Meere die Cholera in heftiger Weise ausgebrochen. Die Arbeiter laufen davon. Zahlreiche Dampfer liegen im H>fen und warten auf Beladung, so dass die Ablader durch die unter den Arbeitern entstandene Panik in eine schlimme Lage ge-rathen sind. (Mädchen und Uhren.) Junge Mädchen gleichen alten Uhren; sie gehen immer vor. — Eitle Mädchen gleichen Taschenuhrcu: die lasten sich leicht aufziehen. — Ge-scheidte Mädchen gleichen Schlaguhreu: die schlagen, wenn man sie aufzieht. - PuWchtige Mädchen gleichen Thurm-uhren: man steht wohl nach ihnen, wer möchte sie aber inS Haus nehmen? — Schöne Mädchen ohne Verstand gleichen Spieluhreu: die wird man bald überdrüssig. — Vorlaute Mädchen gleichen Weckuhren: man hört wohl auf sie, aber nicht gern. — Verwöhnte Mädchen gleichen Sonnenuhren: unter der Hanbe taugen sie nichts. — Bescheidene Mädchen gleichen Repetiruhren: sie lassen sich nur hören, wenn man sie anffordert. — Anmaßende Akädchen gleichen versetzten Uhren: man läßt sie stehen. Moderne Mädchen gleichen Cylinderul)ren: sie sind sel)r flach. — Reiche Mädchen gleichen goldenen Uhren: da fragt nlan vor Allem nach dem Goldwerth. — Häusliche Mädchen gleichen Pendeluhren: die gehen am sichersten. — Gelehrte Mädcken gleichen Wanduhren: die sind fast nicht zu tragen (Ein muthiger Feldscher.) Der ».^kölnischen Zeitnng" wird aus Petersburg geschrieben: Es thut ordentlich wohl, wenn man nach all' den widerlichen Meldungen über pstichtvergessene Beamte — darunter Leute mit OrdenSsternen nnd hochtrabenden Titeln —, die feige vor der nahenden Choleragefahr ihre Posten verliei?en. um ihr werthes „Ich" in Sicherheit zu bringen, plötzlich von dem muthigen Ausharren eines einfachen Mannes hört, der es allein dlirch sein ruhiges, furchtloses Austreten sertig brachte, ein ganzes Krankenhaus vor der Zerstörungswuth bes Pöbels zn retten. Dieser Mann mit dem Herzen auf dem rechten Fleck war ein Feldscher in Pokrowskaja bei Saraiow. Dort hatte der Pöbel das Land-schafts-Krankenbaus bereits vollständ.g zerstört-, nun zog die Menge brüllend vor das zweite Krankenhans, um auch dieses dem Boden gleich zu machen und womöglich auch noch ein paar Aerzte abzuschlachten. Da plötzlich stuften die vordersten; dann hielt die ganze Rotte an; ihr Gebrüll verstummte, und ganz verblüsst richteten sich Aller Blicke auf die weit geöffnete Eingangsthür des Lazareths, vor der, sich sonnend und ge-müthlich seine Papiros rauchend, ein Feldscher saß und that, als ob ihu die ganze Wett nichts weiter anginge. Eine Weile herrschte vollständiges Schweigen; endlich aber schrie ihm einer aus der Pöbelrotte zu: „Was machst Du denn hier?" . . . „Ihr seht's ia!" lautete die Antwort. „Ich beschütze das Krankenhaus!" Das Volk wurde immer verblüffter. Schließlich schrieen ein paar: „Wir werden es aber jetzt sofort zerstören !" — „Dazu habt ihr gar kein Recht. Ist'S denn etwa Euer Krankenhaus?" .... sprach ruhigen Tones der Feldscher. Eine direete Antwort darauf blieb aus, wohl aber schrieen einige aus dem Haufen dazwischen: „Warum tödten denn die Äerzte die Leute?" — „Dummheiten, alles Dulnmheiten; im Krankenhause wird Niemand getödtet", warf der Feldscher ein. „Uebrigens werden wir Euch da nicht hineinlegen; so kriecht also anch jetzt nicht hinein. Das Krankenhaus gehört nicht Euch, sondern der Eisenbahn-Gesell-schast!" ... Und nnu begann ein längerer Wortstreit zwischen der wilden Rotte und dem muthigen Feldscher, nnd die Schreier wurden immer kleinlauter, während der Feldscher immer energischer auf sie einsprach. „Ihr dürft hier nichts, gar nichts anrühren", sagte er schließlich. „Euer Krankenhaus — ich meine das von der Landschaft — habt ihr zerstört; nun, das ist Eure Sache. Dies hier ist aber Kron-Eigenthum. Zerstört Ihr das, werdet Ihr dafür zahlen müssen. Alles zahlen müsieu bis auf die letzte Kopeke!" . . . Und wie endete diese Auseinandersetzung? Die wilde Rotte zoq gezähmt von danuen. Der muthige Feldscher blieb Sieger. Der Mann hatte eben das Herz auf dem rechten Fleck und verstand es, das Gesindel durch seine Unerschrockenheit einzuschüchtern. Gigen-Berichte. Fried an, A). Juli. (Ertrunken.) Am L9. v. M. ertrank das im sechsten Jahre stehende Kind des hiesigen Bindermcisters Johann Kovaöiü. Das arme Mädchen, welches längere Zeit im Wasser gelegen haben musste, konnte trotz aller Wiederbelebungsversuche nicht mehr gerettet werden. ^Friedau, 30. Juli. (G emeiudewahl.) Am und August findet in unserer Stadt die Neuwahl der Gemeindevertretung statt. Ein erbitterter Kampf wird sich bei dieser Gelegenheit zwischen beiden Nationen entwickeln. Die slovenischen Agitatoren, nämlich die wenigen Anhänger der Wenden, lanfen schon seit Monaten hernm, um die armen wahlberechtigten Bauern znr Wahl in ihrem Sinne zu Mingen. Selbst die wahlberechtigten Frauen, welche ihre Vollmachten stets und immer für die deutsche Partei gaben, sind von Slovenen, denen die Agitation ganz ferne liegen soll, genöthigt worden, anders stimmen zu lassen und sind ihre Unterschristen auf von den Agitatoren selbst mitgebrachte Vollmachten gesetzt worden. Ein solches Vorgehen verdient ein herzhaftes Pfui. Fried au, L.August. (Jahrmarkt.) Der am l. d. hier abgehaltene Jahrmarkt kann im allgemeinen als ein mittelmäßiger bezeichnet werden. Der Viehauftrieb war ein sehr reger und es wurden 100t) Stück Rinder auf unserem Viehmarkte gezählt. Der neue Standtarif hat sich, natürlich zum größten Aerger der Kleiderjuden, sehr gut bewährt und hat dem Gemeinderathe von Friedau ein hübsches Sümmchen mehr eingetragen als sonst. Friedau, 2. August. (Bei der Dreschmaschine verunglückt.) Am L9. v.M. verunglückte der beim Kaufmanne Alois Mikl beschäftigte Drescher M. Sinko aus Scharding dadurch, dass er beim Einlegen von der Trommel an der rechten Hand ergriffen wurde, welche ihm von der Maschine auf grässliche Art zerristen wurde. Der Bedauernswerte, der vom hiesigen Arzte, Herrn Dr. Heiß, die erste Hilfe erhalten hatte, wurde nach Pettau ius allgemeine Krankenhaus überführt. Rothwein, 1. August. (Landwirtschastlich es Casino.) Samstag, den 30. Juli um Uhr abends fand im Gasthause ^zur Linde" ill Rothwein nach Genehmigung der Statnten die gründende Generalversammlung des landwirtschaftlichen CasinoS statt. Herr Ritter v. Roßmanit, welcher den Vorsitz führte, verlas die Satzungen und man schritt daraus zur Wahl der Fuuctionäre und des Ausschusses. Die Wahl, mit Acclamation vorgenommen, ergab folgendes Resultat: Vorstand Herr Ritter v. Roßmanit, Gutsbesitzer in Rothwein; Vorstand-Stellvertreter Herr Franz Girstmayr, Realitätenbesitzer in Marburg; 1. Schristführer Herr Franz Jaut, Overlehrer in Rothwein, 2. Schriftführer Herr Franz Stepischnegg, Lehrer in Roßwein; Zahlmeister Herr Johann Wesiak, Oberlehrer in Pickerndorf; Ausschüsse: Herr H. Kalmann, Director der Ol)st» und Weinbauschule in Marburg, Herr Richter, Verwalter im Schloß Hansamdacher, Herr Josef Zöhrer, Verwalter im Schloß Rothweiu, Herr Anton ^^öschnigg, Grundbesitzer in Rothwein, Herr Ferdinand Macyer, Gcmeindevorstcl)er in Rothwein, Herr Josef Rott, Realitätett-besitzer in Nothwein, Herr Hermann Kapaun, Gemeindevorsteher iu Pickerndorf, Herr I. Laufer, Realitätenbesitzer in Zwettendorf, Herr Joh. Robitfch, Realitätenbesitzer in Lembach, Herr Franz Tscherne, Realitätenbesitzer in Roßwein, Herr I. Hergouth, Realitätenbesitzer in Kötsch, Herr Josef Leskowar, Oberlehrer in Kötsch, Herr M. Puckl, Realitätenbesitzer in Noßwein, Herr Joh. Jauk jun., Realitätenbesitzer in Lembach, Herr Anton Robitsch, Realitätenbesitzer in Pickerndorf und Herr Anton Macher, Realitätenbesitzer in Pobersch. Der Verein zählte bei seiner Gründung schon 130 Mitglieder nnd wird die Mitgliederzahl sich gewiss noch um ein bedeutendes vermehren, wenn nur erst der jetzt gewählte Aus-schuss die seiuer harrenden Anfgaben zu lösen beginnen wird. Da die Aufgabe dieses Vereines die Hebung der so wichtigem Landwirtschaft bezweckt, wünschen wir sein bestes Gedeihen. —a— Wien, 31. Juli. (Int ernationale Z ucht- und Nutzviehschau für Rinder und Schweine in Wien.) Die Anmeldungen zu dieser für die heimische Viehzucht wichtigen Ausstellung uehnun einen erfreulichen Fortgang, so dasS jetzt bereits eine reiche Beschickung mit erlesenen Rassethieren zu erwarten ist. Das österreichische Ackerbaumiuisterinm bewilligte einen Beitrag von 1500 fl., damit auf dem AuSstellungSplatze im Prater (der VI. Sectio« der Wiener Landwirtschafts-Gesellschaft gehörig) stabile Stallungen für die ausgestellten Schweine errichtet werden können, da diese Jnstitntion der Zuchtvieh-Ausstellung für Rinder und Schweine in den landwirtschaftlichen Kreisen sich ganz besonderer Betheiligung erfreut. Viele Großgrundbesitzer sowie die Wiener LandwirtschaftS-Gesellschaft haben den Ankauf von Zuchtthieren, z. B. für die zu errichtenden Zucht-Anstalten und Stationen verschoben, um auf dieser reich-beschickten Ausstellung die Auswahl treffen zu können. Es liegen so viele Nachfragen vor, dass die Ausstellung kaum den Bedarf zu decken in der Lage sein dürfte, wenn nicht alle Räumlichkeiten überfüllt werden sollen. Das Finanzministerium hat verfügt, dasS für die Zeit der Ausstellung eine eigene Zollexpositur im Ausstellungsraum die möglichsten Erleichterungen für die zollämtliche Behandlung ai»sländisen Viehes gewähre. Um die Viehbesitzer vor Verlusten während des Transportes der Ausstellungsthiere sowie während der Dauer der Ausstellung zu schützen, ist Vorsorge getroffen durch eiu Anerbieten der wechselseitigen Viehversicherungs-anstalt in Wien, die gegen billige Prälnien diese Gewährleistung übernimmt. — Für das Preismelkeu zeigt sich eine besonders lebhaste Theilnahme der Viehbesitzer. Anfragen sind zu richten an das Secretariat der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft in Wien, I., Herrengasse 13. Wien, I.August. (EröffnungderGvtn na sial-schule fitr Mädchen.) Die vom Verein für erweiterte Frauenbildung gegründete Mädchen-Gymnasialschule, welche iu l) Jahren zur Maturitäts»Prüfung vorbereitet, wird am 10. October d. I., im Locale des städtischen Pädagogiums, I., Hegelgasse 12, eröffnet. Dr. Emanuel Hauuak, Director des städüschen Pädagogiums hat die Leitung der Anstalt übernommen, deren Lehrkörper aus den Professoren Stowasser und Pfurtscheller vom Franz Joses-Gymnasium, Profestor Sparmann vom Josefstädter Gymnasium, Profestor Riek vom Mariahilfer Gymnasium und Dr. Lindl vom Frieß'schen Militär-Institut besteht. Der kath. Religions-Unterricht wird vom Vice-Rector des Löwenburg'schen Convicts, P. Schweiger, ertheilt. Eintreteude Schülerinnen müssen bei der anfangs October stattsindenden Aufnahmsprüfung das im Lehrplan für Bürgerschulen vorgeschriebene Wisten nachweisen. — Das Schulgeld beträgt ö. W. fl. 15 monatlich; Schülerinnen aus der Provinz finden gänzliche Verpflegung und Ueberwachnng um ö. W. fl. 50 per Monat in einem Wiener Penfionate. — Vormerkungen und Anmeldungen werden, wie bisher, im Bureau des Vereines, I., Wipplingerstraße 8, 3. Stock wohin auch alle schriftlichen Anfrcigen zn richten sind, täglich zwischen 3—5 Ubr Nachmittags (Sonn- und Feiertage ausgenommen) entgegengenommen. Marßurger Hlachrichten. (G e m e i n d e' S p a r c a s s e in Mc? rbura.) Im Monat Juli u'urden vou ."'^'><1 Parteien fl. !^87.037'87 eingelegt und von 1257 Parteien fl. W3.243.L3 an Capital und Zinken beHoden. Hypothekar - Darlct)en wurden in 20 Posten fl. 28.470'— ausbezahlt. Der Geldumsatz betrug P. 089.012 11. (Der erste Marburg er Zitherverein) veranstaltet Sonntag, den 7. d. im (karten des .Hotel „Meran", im Falle ungünstiger Witterung im Saale des Hotels „Erzherzog Johann" einen ami lienade n d, dessen reichhaltiges und gewähltes Programm folgende Nummern enthält -. .„Nullerl-Marsch", von Johann Haudl; „Rosengefliister", Növerie von Felix ^'ohr, vorgetragen von den Damen Wilfinger und Kasper; „Er liebt mich", Polka fran?aise von C. M. Ziehrer; „An dich", ^^ied ohne Worte von PaStirzk, vorgetragen von den Damen Walzl und Kalek; „Waldandacht", vorgetragen von den Damen Wilfinger nnd Kasper, und den.'('Zerren Weber und L'audvogt: „Da traurige Bua", von A. R. Lerche, vorgetragen von Frl. Schreiber Alid Herrn Sandvogt; „Im trauten Kreise", Polka mazur von C.M. Ziehrer; „Alpenri^schen", von Kalbacher; „Stefanie Gavotte", von Czibulka und „Mein Oesterreich", Äkarsch von Kral. Die artistische ^^eitung ruht in den bewährten Händen des Herrn A. Weber. — Wir sind iiberzeugt, dast -sich der strebsame Verein bei dieser (Gelegenheit neue Lorbeeren zu den alten erringen wird und wiinschen dem Familienabend einen recht zahlreichen Besuch. (Der „böse Gei st".) Wir erhielten folgendes Schreiben: „Liebliche Schriftleitung! Zur Erwiderung der von der „Siidsteinschen Post" gegen uns und die k. k. StaatSoberrealschule in Marburg gemachten Angriffe, er^ lauben wir uns einige Zeilen zur Verizffentlichung einzu« senden: Die Abiturienten drucken hiemit aus, dass der heuchelnde Jeremiadenton des angezogenen Artikels in seiner Armseligkeit eher ein ^^ächeln des Mitleids, als eine Silde der Entriistunq bei ihnen hervorzurufen vermochte. Mit Bezug auf das, dem an der Realschule l?errscheuden Geiste beigelegte Attribut, wollen wir nur auf den Geist an anderen Vehranstalten (Rudolfswert) hinweisen, der seine bedauerlichen Früchte schon getragen und richten an die Schriftleitung der „Sildsteirischen Post" die bescheidene Anfrage, mit welchem ^pitketou ornalls sie diesen zu bezeichnen gedenkt. — Im Namen der Neun, vom „bösen" Geist Erfizllten: A. Dolinschek." (Bcrgnilgungsz ü g e) mit 5)0 Perc. Fahrvreiser-mämgung arrangiert G. Scbröckl's Reisebureau anläßlich des Feiertages Maria Himmelfahrt von Niarburg nach Wien, Budapest, Triest, Fiume und Venedig. Giltigkeitsdauer der T»ur- u. Retour»Billets 14 Tage. Näheres die Programme, welche in der Expedition dieses Blattes erhältlich sind. (Evangelischer Gottesdienst.) Sonntag, den 7. Angusl, wird hier in der evangelischen Kirche kein Gottesdienst statlfinden. (Tliätigkei t derSicherheitSwache.) Im Monat Juli l. I. wurdeu von der Sicherheitswache Arretierungen vorgenommen u. zw. wegen Gefährdung des Lebens, der Gesundheit nnd der Sicherheit der Person 2, wegen Gefährdung des Eigenthums 8, wegen Gefährdung i)ffentlicher Anstalten und Vorkehrungen 15 und wegen polizeiwidrigen Verhaltens, Unterftandslosigkeit u. s. w. 39. — Anzeigen wurden von der Sicherheitswache in demselben Zeiträume 294 erstattet und zwar wegen Gefährdung der Sicherheit der Person und deS Lebens 9, wegen Gefährdung des Eiqenthums 40, der i)ffent-lichen Anstalten und Vorkehrungen 35. In polizeilichen Angelegenheiten: wegen Uebertretnng der Polizei-Ordnung 22, der Straßenreinbaltungs- und Verkehrsordnung 22, der Lohnkutscherordnung 3, der Marktordnung 32, der Dienstboten-ordnnng 2, der Gewerbeordnung 6, wegen Thierquälerei 3, wegen Uebertretung der Meldevorschriften 4, der Bau- und Feuer-Polizeiordnung 4, wegen polizeiwidrigen Verhaltens an öffentlichen Orten 25>, über gepflogene Recherchen, Ausforschungen und HauSdurchsuchuugen 84, infolge Einschreitens bei plötzlichen Todes- und Ungliicksfällen 2. lRaub oder Rauferei?) Ein Wurftträger erstattete beim Stadtamte die Anzeige, er sei Samstag abends 8 Uhr in der Fabrikgasse von einem von der Nagystraße ihm entgegenkommenden, ihm unbekannten Manne angehalten, einige-male zu Boden geworfen und hiebei seiner silbernen Culinder-ill?r sammt Kette beraubt worden. Der Fremde sei hierauf wieder in die Nagystraße zurückgegangen; mehrere Leute passierten die Straße, dem Beraubten war es aber nicht eingefallen, dem Räuber zu folgen, was die (Ergreifung desselben hätte zur Folge haben müssen. Wie die Erhebung ergab, war der Angegriffene stark alkoholisiert, weswegen er erst am fol-genden Vormittag die Anzeige machte, und dürfte dieser Raubanfall wohl nur ein Raufhandel gewesen sein. (Der Wahn ist kurz, die Reue lang.) Der jugendlich« Beneschofsky, von dem wir in uuserem letzten Sonntagsblatt berichteten, dass er, nachdem er hier am 30. v. M. eine goldene Uhr gestohlen und versetzt hatte, das Weite suchte, wurde über Verständigung der hiesigen Polizei an die Sicherheitswache in Klagenfurt dortsell^st iu der Nacht zum 1. d. M. bereits verhaftet. (Polizei kniffe.) Am 2i;. v. M. wurde bei der Sicherheitswache ein Mann vernommen, dem eine ärarische Pferdedecke abgenommen worden war, über deren Herkunft er sich auszuweisen hatte. Da die ertheilte Auskunft keine genügende war, und der Mann fest behauptete, nur diese eine und nur deshalb l)ei einem Trödler gekauft zu haben, da sie keinen Stempel hatte und daher nicht als ärarisches Gut zu erkennen war, wurde ihm während der Vernehmung die Frage leicht hingeworfen, ob auch die andere in seinem Besitz befindliche Decke ohne Stempel sei, was er arglos bejahte; freilich kam der Mann sofort zur Besinnung, als man ihm . nun bedeutete, nach weiterem ärarischen lZjut bei ihm Haus- ! durchsilchung zu halten. Diese Durchsuchung förderte auch noch eine solche Decke zu Tage, einen Bcsit), den der Bcthciligte frilber nicht zugestehen wollte. — Am 29. v. wurde ein „Herr", der es verstanden hatte, sich iu bessere Gesellschaft eiumdrängen und wegen eines Uhrkettendiebstalils iui Verdachte stand, ebenfalls bei der Sicherbeitsloache vernommen. Mit sehr gut grspulter Entriistung wics er die V^'rdächtigung zurück und als er gar von einem Dienstmann als derjenige bezeichnet wurde, der ihm jene Kette yiin Versetzen übergeben habe, nannte er dies „eine Frechheit". Während seine Rechtfertigung protokolliert wurde, wurde diesem „Herrn" in recht harmloser Weise die Frage gestellt, ob er den Schaden sofort oder vielleicht in Raten gutmachen wolle. Ebenso harmlos nnd ohne Arg gab er zur Antwort: „In Raten". Erst nachdem er diese Worte gesprochen hatte, sah er ein, dass er sich verplandert habe nnd gestand seine Schnld. —- Ein dritter Fall: Ein Vagant, von dem man eine ziemlich gute Beschreibung gebabt und gewusst hatte, dass er unter dem angenonunenen Namen ..Ferk" beruniziehe, bummette dieser Tage hier in einer Strasie. Ein Wachsührer, der ihm gefolgt war, glaubte es niit dem Richtigen zu tlum zu haben, er war aber seiner Sacke nicht recht sicher. „Guten Abend, Herr Meier, habe Sie schon lange nicht gesehen, sprach der Wachführer den recht anständig bekleideten Mann an; dieser jedoch erwi?'erte im Bewusstsein. der Unrechte zusein: Ich heisre „Ferk"! „Ausnehmenderfreut!" entgegnete der Wachführer, „Sie sind im Namen des l^esetzes arretiert." Und ehe sich der falsche Herr Meier noch völlig von seinem Staunen erholt hatte, schloss sich hinter ihnr bereits die sichere Thüre des Arrestes. BezirkSvertretuna Marburn. (Sitzung vom 3. August.) NaÄidcm die beschlussfähige Au^ahl Mitglieder versammelt war, wnrde die Silzuug vom Herrn Ol?manne eröffnet und zum Schriftführer Herr Alois Quandest gew.ihlt, der das Protokoll der Sitzung vom 8. Juni l. I. verla^?. welches gutgeheiszen wurde. — Der Herr Obmann begrüszte deu ueueruannteu k.k. Bezirkshanptniann Kankowsky und ersuchte ihn im Namen der Bezirksvertretung, er möge, sowie seine Amtsvorgänger, der Bezirksoertretung an die .Hand geben und den Interessen des Be'iirkes förderlich sein. Der Herr k. k. Vezirkshauptmann dankte für die freundliche Begrüs^ung seitens des Herrn Obmannes und gab die Zusicherung, dass er stets bestrebt sein werde, dem Bezirke an die Hand zn gehen. Punkt 1. Wahl von fünf Mitgliedern in den Bezirksschulrath Marburg. Referent HerrPachner. — Nachdem Herr Pachner die Znschrist der Bezirksschnlratl)smitglieder Bancalari, Prodnigg, Pfrimer Julius, v. Pistor und Zwctlcr verlesen, in welcher sie ihre Mandatsniederlegnug damit begründen, dass der k. k. Landesschulrath ihre Wünsche in Schulangelegen-beiten nicht berücksichtigte, beantragte er die Vornahme der Neuwahl, um welche der Vorsitzende des Bezirksschulratdes Marburg angesucht habe. Herr Bancalari ergriff das Wort im Namen der fünf Bezirksschnlrathsmitglieder und theilte mit, dass die fünf von der Bezirksvertretung gewählten Be;irksschulrathSmitglieder stets bestrebt waren, das Schulwesen im Bezirke zu fördern und dass dieselben besonders auch dahin wirkten, dass in utra« quistischen Schulen die Schüler sowohl in der Muttersprache, als auch in der für das Volk so nothwendigen deutschen Sprciche unterrichtet werden und dass nur solche Lehrer zu Schulleitern im Bezirke ernannt werden, die diesen Forderungen entsprechen und nicht nationalen Sport treiben. Nach Gams wurde ein Lehrer als Leiter versetzt, der wegen seines kränklichen Znstandes sich für diese grössere Schule nicht eignete; ebenso wurde nach Lembach ein Lehrer ini Disciplinarwege versetzt, eine Ueberset^uug, die für denselben einer Belohnung gleichkommt. Diese Stellenbesetzungen waren eben der Grund, warum die M.indate niedergelegt wurden, weil auf andere gesetzliche Weise nichts zu machen war. Herr Dr. Lorber ist der Ansicht, dass es gegeuüber dem Vorgehen des Landesschnlrathes vonseite der Be^irksschulratks« Mitglieder nothwendig war. ihre Mandate zurückzulegen uud es sei nun Pflicht der Bezirksvertretung, den fünf Herren das Vertranen auszusprechen. Herr Dr. Kornfeld ist mit dem Vorredner einverstanden stellt den Antrag, den oben genannten fünf Herren das Vertrauen und den Dank für ihr Vorgehen auszusprechen, worauf sämmtliche Mitglieder zum Zeichen des Einverständnisses sich von den Sitzen erhoben. Sodann wurde zur Wabl geschritten und die Herren Josef D. Bancalari, Jnlius Pfrimer, v. Pistor, Prodnigg und Zwetler einstimmig wieder in den Bezirksschulrath Marburg gewählt. Punkt 2. Ueber Antrag des Referenten Herrn Bancalari wird der Gemeinde Pickerndorf die Bewilligung erlheilt, die Weavarzelle Nr. l'>45 an Herrn Dr. Othmar Reiser um 50 fl. zu verkaufen nnd daS Geld als Stammvermögen zu behandeln. Punkt 3. Referent Herr Bancalari theilte mit, dass die Gemeinde Nothwein schon im Jahre 18^8 vom Schulhause bis ^um. Gasthause ..uir Liude" eine neue Gemeindestraße anielegt habe, dass jedoch inl Grnndbuche die Umschreibung noch nicht stattfand. Weil nnr die Ricktigstellnng des Grundbuches vom k. k. Landesaerichte als dringend betrieben wurde, hat der Bezirks-Ausschuss unter Anwnidnng des til'« des BenrkSvertretungsgesetzes der Gemeinde Rothwein die Bewilligung zur Umschreibung, bezw. Abtretnng der aufgelassenen alten Gemeindestraße ertheilt und bittet, die Bezirksvertretung wolle dies genehmigend zur Kenntnis nehmen, waS einstimmig geschieht. Deutscher Schutverein. In der Ausschusssitzung am 26. Juli wurde den beiden Ortsgruppen: in Znaim, ebenso den beiden Ortsgrnppen in Brüx, ferner da- FraueuortSgrnppe in Warnsdorf, den Ortsgruppen in Pilsen, Rumburg. Smichow, Auscha, M..?!oth-wann, und Dobrzan für die sehr uamhaften (Erträgnisse ver-anstalteter Sommcrfestc, weiters der Ortsgruppe Roä^lttz für das Ergebnis eines Eoncertcs nnd dem Ober - Rochlitzer Gesangvereine „Harmonie" für dessen ^.Dlitwirkung bei diesem Eoncerte der Dank ausgesprochen. Der Dank der Genreinde Süßender g für eiuen Beitrag zur Herstellung des Schulbrunnens und endlich der Bericht über die Verhältnisse in Pettau wnrde zur Kenntnis genommen. Der Gemeinde Rntlenschlag wird ein Beitrag zur Adaptierung eines provisorischen Schullocales uud eiuer Schule in der Umgebung vou Mureck eine Unterstützung gewährt uud schließlich gelangte eine Reihe von Angelegenheiten der Vcreiusam'talten in Werschoivitz, .Holleschowitz, Lieben, St. Egidi, Leipnit, Königsfeld, Röscha, ^.V^ährisch-Budwit;, ^v'iebenau, a i d a ch, Jablonetz, Podhart und Freiberg zur Berathung nnd Erledigung. Hemcinnüljiges. (Verkauft die A b fa l ls kn och en nicht, vergrabt sie an die Bäume!) Knochen als Küchenabfälle werden gewöhnlich um eine Kleiuigkcit au Sammler verkauft, weil mau uichts Rechtes damit anzufangen weiß. Die Zerkleinerung ist zu schwierig und die Auflösung, um daraus Dünger zu gewinnen, aus mancherlei Gründen uicht Jedermanns Sache. Mit vielem Vortheil lassen sich auch ganze Knochen verwenden, wenn man in der Nahe von Obstbäumen und Weinstöcken oder in: Umkreis Gräben macht und in dieselben Knochen bringt, so dass sie von den Wurzeln erreicht werden können. Beim Neupflanzen von Bäumen kann inan auch mit vielem Vortheil eine Knochcuuuterlage geben, Knochen siud reich an Stickstoff und Phosphorsäure und sie wirken desHall) auf eine lange Reilie von Jahren hinaus günstig auf die Entwickluug vou Hol; und Früchten. Unter dem Eiuflusse des Bodens von Feuchtigkeit, Hitze und Frost werden sie allmählich nmrbe, so dass die feinen Wurzel» in das Innere derselben eindringen und die darin enthaltenen NahruugHstoffe an sich ziehen können. Wenn man einen Baum, der auf Knochen gepflanzt ist, aushebt, so wird man finden, dass die Wurzelu dieselbe» förmlich umklammert haben und überall, wo die Zersetzung der Knochen es gestaltet, in das Innere eingedrnngen sind. (Landw. Mitth.) (Kleider aus Holz) ist das Neueste, was die Zukunft bringen wird, nachdem sich Professor Mitscherlich in Freiburg ein Verfahren hat patentieren lassen, durch das nrau die Holzfasern verspinnen und webefähige Fäden daraus herstellen kann. Zu diesem Zwecke wird das Holz in dünne Brctlchen geschnitten uud diese Brettchen laßt man wiederholt zwischen gerisfelten Walzen durchgehen, durch welche Bearbeitung die Holzstückchen gebogen nnd vielsach geknickt werden. Dadnrch werden die einzelnen Holzfasern in ihrem Zusammenhang gelockert, und es entsteht zuerst eine Masse, welche der Länge nach leicht zertheilbar, aber sehr schwer zerreißbar ist. Diese Masse wird immer weiter in gleicher Weise bearbeitet, bis sie sich in einen vollständigen faserigen Stoff verwandelt hat. Der faserige Stoff wird getrocknet und dann weiter so lange zwischen den geriffelten Walzen behandelt, bis er vollständig in seine Fasern zerlegt ist. Die Fasern sind sehr z.irt und weich und dabei doch sehr fest; man kann sie in gleicher Weise wie rohe Baumwolle weiter verarbeiten und dann verspinnen. Buntes. (Immer derselbe.) Chef (zu seinem ältesten Buchhalter, der sein 25jähriges Jubiläuin feiert): „Ich kann nicht nmhin, an Ihrem heutigen Jubeltage Ihnen eine entsprechende Gratisication für Ihre :.^5>jährige trene Dienstzeit zukommen zu lassen; l)ier nehmen Äe 500 Mk. in Gold von mir, davon gehen ab sieben Mk. fünfzig, die üblichen l V« Prozent per compwnt." (Feines Eompliment.) Lieutcu^nt: „Ihre Zofe ist wirklich eiu zu reizeuder Käfer, gnädiges Fraulein!" Fräulein: „Aber, Herr Lieutenant!" Lieutenant: „Auf Taille; man sollte bald meinen, sie wäre das gnädige Fräul^n selber!" ^Genaue Abrechnung.) Graf: Hier, Johann, ist Dein Lohn! Dreißig Gulteu, abzüglich.30 Zigarren ^ 40 kr. macht 12 fl.. Rest 18 fl. — Johann: Aver ich bitte Herr Graf! ^ Graf: Ja, ich rauche keine billigere Sorte. Wenn sie Dir zu theuer sind, mußt Du Dir ebeu welche in der Trafik - - kaufen. (Verr athen.) Wie ich neulich Abeuds spät nach Haus' komm', krieg ich auf der Hausflur eine fürchterliche Ohrfeige! — Und was sagtest DuGuten Abend, W.'iberl! (Ein Vorauseilender.) Kaufherr: Lieber Freund, Sie sind eigentlich viel zu früh auf die Welt gekommen. Buchhalter: Wieso? — .Herr: Weil Ihre Hcindschrift nur nach allgemuncr Einführung der - - Schreibmaschine zu gebrauche« ist. (Pech.) Bettler: Ach, lieber Herr, geben Sie mir eine kleine Gabe, ich werd' immerwährend von Unglück verfolgt. — Herr: Wie ist nlir denn, neulich kamen Sie doch zu mir als Stummer? Bettler: Ja, sehen Sle. das ist ja der deutlichste Beweis meines Unglücks, muß ich Jbnen nun gerade iu die.^"^äude laufeu. Brieftaften der Schristleitung. „Tentschnational." Mit !. Ccptenibcr endet das Abonnement und wird, wie vereinbart, keine Unterbrechung in der Zusendung ein« treten. Berichte sind uns jederzeit willkommen, und eS soll uns recht sr?uen. wenn zum Aerger unserer politischen Gegner auch auS Ihrem Lrte uns recht oft stramm gehaltene, echt deutsche Worte und Berichte zugehen. Tie Kleinigkeit folgt per Post. Seite 6 Mardurcer Zeimn^ Nr. 62. 4. August 189? Kunst und Schristthum. «lle in diesen Besprechungen enthaltenen Werke nndZeitschriftcn sind durch Th. Kaltenbrunncr's Buchhandlung zu beziehen. Der 5tcin der Weise« elöffnet sein soeben zur Alisgabe gelangtes l'i. Heft mit einer vorzüglichen Abhandlung iiber Spielkarten. welcher 1(t Abbildungen beigegeben sind. .Hieran schließt eine ausfi'lhrliche Darlegung i'lber die Weißglasfabrikation. Was hierbei am meisten verblüfft, ist die erstaunliche Zahl von Abbildungen. Wir Habenderen im Texte und auf einer separaten Beilage zusammen 77 gezählt. Schwerlich wird es viele Machwerke i'lber diesen Gegenstand geben, welche ein so reiches Jllustralionsmaterial enthalten; hier drängt sich d.isselbe in einer einzigen Abhandlung zusammen, womit „Der Stein der Weisen" anfs neue seine anßergewi^hnliche Leistungsfähigkeit bethätigt hat. Pon den weiteren Aufsätzen sind hervorzuheben: Tie „Schulen'' in der Reitkunst (N Bilder): Die Anzucht der Schnietterlinge ans Raupen und die Raupensammlung. Die Auffangstangen dcr Bli^'^ableiter. ^.1?ene Telephonapparate. Äocal-Flammenbilder n. s. w. Alle reichlich illustrirt nnd ebenso belehrend als anziehend geschrieben. „Dcr Stein der Weisen" lA. Hartlebens Verlag in Wien) ist anerkannt ein so ti'ichtiges nnd gemeinnütziges literarisches Unternehmen, dass es schier überflüssig erscheint, auf seine gediegenen Leistungen immer wieder hinznweiscu. ^'tchncrcl Mittlicilungtil aiio dem (^icliietc der Literatur ic. haben vor Ztiurzeni ihren N. Jahrgang begonnen. In den beiden ersten Nnnlnlern des nenen Jahrganges silld es Adolf Friedrich Graf von Schack und 5?rerdinand v. Saar, deren literarische Thätig-keit in besonderen Aufsätzen gewürdigt ivird und die uns auch inl Bilde vorgeführt werden. Außerdem enthält die Mai-Nummer mehrere hübsche Jllustrationsproben aus einem neuen Buche über Wien, die Juni-Nummer einen längeren kritischen Artikel über nene Romane und Novellen. Nicht niinder werden die zahlreichen kleineren literarischen Notizen sowie die Verzeichnisse der nenesten Erscheinungen jedem Bücherfreunde willkommen sein, der dnrch diese billige Zeitschrift in die Lage gesetzt ist. sich über den neuesten Standpunkt der Literatur stets auf denl Laufenden zu erhalten. Probenuniinern dieser „Mittheilungen", deren jährlicher Abonnementspreis nur einen Gulden beträgt, versendet die Verlagsbuchhandlung Lechner lWien, Graben ^1) unentgeltlich. TaS Nene Illustrirte Blatt hat in seiner vorliegenden .^1. Nnmmer folgenden Inhalt: Znr Balnta-sliegulirung: „Neues und altes Geld." iMit Illustrativu., — .Ulagebries eines Strohwitwers. — Tie russische Cholcrapost (Mit Illnstration.^ ^ Ge-säl)rliche ^elspartie. «Mit Illustration ) — Zwei alte Bandenkmale: Der Heidentempel und der Räuberthnrni in Znaiui". (Mit Illustration.) — Die Stadt Polesella durch einen Cyklon zersti^rt. (Mit Illustration.) — Boin .^Niegsschauplatze in Venezuela. (Mit Illustration.) — Ausgrabungen in Mtikenä. «Mit Illustration.) — (^^g-lische Wahlseenen. ^aufmann, .^töln. Ltto Schweitzer. Privat, Agram. Hermann Riudl, .^lausmann, Frankfnrt. I. Pnchmann, Gastwirt, T. Frnwirt, .'»tansmann, Wien. Johann Äötschel, Beamter, Fünfkirchen. .l>tarl .Hibner, .^Uulfmann, Graz. Rudolf Scherr. Reisender, Wien. Franz Oberweier, Professor, Salzbnra. Alexander Li^bi, Reisender, Trieft. Hotel Meran. Johann Nnßbaumer, Reisender, Wien. Franz .^taiser, Bezirks-Feldwebel, Leibnitz. Alois Eisenhauer s. Gem., k. k. Hofrath in P., Wien. Casper .Hermann, Hotelier, Brünn. L. Wolf, Delicatessenhändler, Innsbruck. Ltto Hammerbacher, München. Robert Baberi«', Professor, Fünfkirchen. N. Popper, .^ianfmann, Prag. Alois Ranchter, Beanit'r, Wien, .^^arl Steiner, .'»lanfmann, Wien. .Hotel Mohr. Hans Meister s. Gem., Beamter, Donawitz, litarl Wolf, Graz, .^larl Eder, k^ n. k. Lieutenant. Graz. Mathilde Bnrian, Erzieherin, Agram. A. Wnnderlich, Altanstadt. Verstorbene in Marburg. 2!^. Jnli: Tomaichic Gertraud, Priv.tte, 8ti Jahre, Mühlgasie, Altersschwäche. W. Juli: Äorjail Aloisia, .Nellnerstochter, 5 Wochen, Urbanigasse, Darmcatarrh. 27. Jnli: .li^otzbeck Johanna, Bahuheizersgattin, 28 Jahre, Aller-- lieiligengasse, Pnerperalfieber. LK. Juli: Bebovar Friedrich, Taglöhnerssohn, I4 Tage, .^ärntner-straße, Lebensschwäche. Mittheilnng ans dem Publicum Für Ltädtcbewohncr, Veamtc?c. Gegen Berdanungs-beschwerden und alle die Folgen einer sitzenden Lebensweise und angestrengter geistiger Arbeit sind die echten „M o l l's Seidlitz-Pnlvcr" vermöge ihrer, die Verdanung nachhaltig regelnden und milde auflösenden Wirknng ein geradezu nnentbehrlicheS Hausmittel. Eine Schachtel l st. Täglicher Postversandt gegen Nachnahme dnrch Apotheker A. Moll, k u k. Hoflieferant, Wien, Tuchlanben !». In den Apotheken der Provinz verlange nian ansürncklich Moll's Präparat mit dessen Schutzmarke und Unterschrift. 3 Landwirtläiaflliches. Es ist ciue crwicscnc Thatsachc, dciss bei unseren Hin^i^'lhicrcn die ulu'lcte Witteruns^ im ^riih-jahr, dcr Uebcrqaiu^ v>.''n dcr Stallsiittcrung zum (Arünfutter, nickt ohne Einfluss auf deren Orj^..inismus bleibt, und treten insbesondere bei Innqvich. Schw.illeu, Schafen, Hattszeflil.^el :c. häufiger cils je seuchcnarti.^e Erkrankungen ans. Es empfiehlt sich daher zu rechter Z-it geeignete Praseriiatiomittel dagegen in Anwendung zu dringen, als welche sich „Kwizda's Kornen-bnrqer Bietinahrpulvcr. Kwizda's Nestituticnsflllid, K.vizda's Schweinepuloer, Kwiz^a's Rnbrmittel fiir Schafe, Kwizda's Gefliigelpulver für Hi'lhner, Enten, Gätlse :c. :c. seit einer langen Reihe von Jahreu bewährt haben. Eingesendet. s Apparat, keine KalkauS- ^ scheidung im Kessel. Filter für Massenfiltration, .b8tl)0«aki'ung > 80. Auflage. Mit 27 Abbildungen. Preis 2 fl. Lese eS Jeder, der an den Folgen solcher Laster leidet. Tausenve oer danken dem-selben ihre Wiederherstellung. 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Schorer A.-G. Kivtkv! 8 mit iler l'ekanntlich die mildeste, reinste und geeignetste Seife zur Z0 Kaut- uud Slhönheitspffege, ill von jetzt c^n in ctll'en besseren 'Uarfümerien, Iroguerien u. Kotonittrwctrengeschcisten evkÄlttilH. Diese Seife giebt der Haut ein jugendliches, frisches Aussehen und erhält dieselbe bis ins hohe Alter »s.rt uüä xls.tt. Voering's Seife ik nicht allein in den ljitkycu feinkku Damen öondoirs, sondern in fak allen Hanshliltuuytn Marburg's und Umhegend sie wird von Zrdermann beniitzt. dem daran gelej^en ist, zM" eine seköne ge8linl!s linl! winö Uslit )n liaben. Weil Doerings Seife mit der Eule vur S»if» ist, d. h. ntir aus Fett lUld Lauge bestellt, ferner tveder Wasserglas, Soda, noch andere unnütze Zusähe eniliält. v^k^»olit »iv »tol» »vol» vnr »olir »d, ist biS auf den kleinsten zu verweuden und obgleich als die beste und die der Haut ain zuträglichste anerkannt, doch die lnINglte Hoilette-Seife der Welt! Jeden, Stück Toerings Seife musS unsere Sckiuhnlarke, die Eule, auf-geprägt seilt, daher die Bezeichnlmg „Tvtrinqs Seift mit der (5u1e". Zn haben in Marburg per Stiickkr. bei: A.-altj P. Holaiek. Josef Martinz, Eduard Ranscher, "Drogutrie. ). lurad. Gener.?l-Periletung fi'ir Oesterreich-Ungarn: 2Iot»o1i» ^ vo., ^tvQ, I., ^ugeä 3. Seite 8 Ätarburqer Zeitung Nr. 62, 4. August 1892. An sämmtliche Herrcn Hausbesitzer und ^Hausvernilllter iu Marburg. die Ecf.ihr cincr Eiuschleppung der Cholera aus Rußland näher rilckt, müssen zufolge des höh. Sicitthaltcrei-Erlasses vom 13.d.M. Z. KNUl alle Vorsichtsmaßregeln getroffen werden, welche den Ausbruch der Krankheit in unserer (Äegcnd zu verhindern imstande sind. Hieher gehört vor Allem Ne gri?tUc Reinlichkeit in >en Häusern und Hi)fen und die Vermeidung der Ueberfülluug der Wohnungen. Die Senkgruben und Fasselkanunern mlissen in guten Stand gesetzt und fiir einen mi)glichst guten Berschluf; derselben gesorgt werden. Das Gleiche gilt für die Mistgruben, welche gleichfalls mit einem gutschließenden Deckel zu verschen sind. Senk- uud Düugergruben sind ».ifters zu eutlceren und es dürfen Abfallstoffe in den Höfen nicht umherliegen. Namentlich muss die Umgcbuug der Brunnen sehr saubcr gehalten werde». Die Hausbewohner sind zur größten Reinlichkeit zu verhalten. Die Behebuug ltwaiger '.Viebrechen an den Scnk- nnd Düngergruben sowie ihre Eutleerung ist uuvcrzüglich in Angriff zu nehmen und binnen 3 Wochen dnrchzuführen. Eine von Hans zu Haus gehende Nachschau wird sich von der Befolgung dieser Anordnungen überzeugen und es wird, falls Uebelstände getroffen werden, sofort mit der größten Strenge des GeselzeS gegen die Schuldtrageuden vorgegangen werden. Ist in dem Hause eine Gastwirtschaft, so ist auf die Reinlichkeit der Abtritte und Pißränme sorgfältig zu sehen und es sind diese tätlich mit Carbolsäure zu desiuficieren. Die dazu nöthige Carbolsäurelösnng bereitet man sich, indem man entweder 1 Tl)eil krystallinische (reine) Carbolsäurc in 18 Theilen warmen Wassers oder 1 Theil rol^e (dunkle) Carbolsäure in Theilen Wassers anflöSt. Stadtrath Marburg, am 1."^. Juli 1.^i)2. Der Bürgcrmei st er: Nagh). Die k. k. pnv. lZu888tsI>I-f»bl'iI( Sodr. ^ Vis. riclltet ».u ^ens verellrliclieu Lonsumsuten, velclie unter ilns ^Iznelimer nZil^leu 816 1)!8l!».u8 novit uielit äis 1)at, 6!« Iiötliclie I^inlaäunZ, sieli ülisr cleu (^U!».Iitü.t8>vert il^rer I'vtlvQ, velelie »u» dsitvm »tvirtsodaa ?isx«lxus»»ta.kl er^eu^t 81116, ein siALues unpi^rteüsclies I^itlieil diläeu ^vollen, indem sie 2u cliessmk^roliesenduiiFeu ?u ttlle^eit sofortiger peclition mit Vei-xnüZen üur V'eitü/zung stellt. 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M Die näheren Bestimmungen sür die Offert-Einbringunti, ferner das Offert^Formulare, die Pläue sanlmt Kostenanschlag und Baubeschreidung, sowie auch die allgemeinen und sveciellen Bau-bediuguisse liegeu bei der k. k. Post- und Telegraplzen-Dircction in Graz und beim k. k. Post- und Telegraphenamte in Marburg vom l. August l8!>2 angefangen, zur Eiusicht auf, uud ki^nnen während der AmtSstunden eingesehen werden. 11^7 Daselbst werden auch alle weiteren Auskünfte ertheilt. Die bezüglichen Offerte sind per Bogen mit einem 50 kr. Stempel zu versehen und in einem versiegelten Couverte mit der Aufschrift: Ossert, betressend den Bau des k. ?. Post- und Telegraphengebändes in Marburg, bei der k. k. Post- und Telegraphen-Direction in Graz, oder beim k. k. Post- und Telegraphenamte in Marburg spätestens am 25. August lKftT, 12 Uhr mittat'zS einzureichen, beziehungsweise franciert dahin einznsenden. Das Vadium beträgt 8000 fl. öst. W. 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Die8s Voricommnisse veranlassen uns, umsomelir als in neuerer ^eit eine Wiener I^'iima fvilvn mit der ?"irma „/^ngvl-fiseksf- vericaut'r. wälirenä unsere t'eilen, »us Itt vrivugt, die starke . ,^vkvr-?i»vdvr^' t'üliren, um allen un» »nßenetnueu Irrttminern vorxul^eugen, unsere vereluten .^dnelimer darauf aut'luertcxam i^u maclieu, dass nn-tzvi'v Arnrkv ^ seit mehr 50 Ic^hre r, bis zunr l^eutigen Inge voltstiändig unver gevtieben ist, im ^uli 1892. >» ^ » » 8t ^evcivös tisen- unc! 8tst>! !nljli8tne-l!e8ell8eksü iZklltrzl-DkpvÄtsMM UV«rel» 2S,000.000 Kulllen ö.«. k'iljillt'n ?r»x UNsv»vktLtItod« d«xoQ»»». Die Geschäftszweige, welchen sie sich vorzugsweise widmet, sind: 1. An- und Berkauf von Renten, Pfandbriefen, Prioritäten, Aetim und Losen, sowie von Valuten und Devisen; 2. Uebcrnahme von Geldeinlagen zur günstigen Verzinsung mit und ohne Kündigungsfristen; 3. Gesonderte Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren. Hiebei wird auf die Bestimmungen deS Wiener Bank-Verein hingewieseji, nach denen derselbe Effecten im Conto-Corrent-Verkchr unentgeltlich zur Aufbewahrung und Verwaltnng behält. ''NI 4. (5?comptierung und Eincassirung von Coupons und vcrlosten Werthpapieren; i'>. ^rtheilung von Vorschüssen ans Wrrthpapiere; Ausführung von Aufträgen für sämmtliche in- und auälandischrn Börs.n; 7. Vcrfichcrung von '^osen und anderen Wertpapieren gegen Berlosnngsverlust: ») Ätit Enlschädiguug durch Umtausch des vcrlosten Wertpcipieres gegen ein gleichartiges nnverlostes; b) Äl!it Barentschädigung durch Bezahlung der durch Verlosung entstandenen Verlust-tiffereuz; 8. Numern Revision von ^v^oscn und anderen verlosbaren Wertpapieren; U. Promesseu-Ausgabe zu allen Ziehungcn. ^u»tÄIiru»x jeder Art von Aufträgen, sowohl in üsn »I» »Ziol» to» ikoro»»ttoQv» in ausführlichster und gründlichster Weise ertheilt und sowie VorUisU« ^«ü«r .^rt, welche im Vereine mit I!rf»drn»x zu bieten vermögen, bereitwilligst gewährt. ^ U r:rf».dr, «VW vvvvvvvvvvvv?^^ »- i!:cranlworllicher Lchristleilcr: .^ans »ordo?!. — Hrraukf,ü1'r. Truc! und V«^rlag von Ed. Ianschitz Nsg. Kra'ik) ».n '.I^tLrdurg.