tnr Kunst, Literatur, Theater u. geselliges Leben. NNW>2<22NW ^<^A NN^V^N N N<0NNNZ, im erste» Stocke. Grmuthigung. N>i e ein Körnlein Herz un'd Kehle Eines Vogels freudig schwellt; So wird mir die tränke 2eele Oft ins Leben neu gestellt. Wird der Dichter still «erstanden, Was er warm im Busen nährt, Hat sein 3>ed in weite» Landen Nur ein Kcnnerohr gehört — Muth'ger strebt er dann zum Ziele, Höher glüht sein Flammcnblick, Und mit edlem Selbstgefühle Trotzt er jedem M,ßgeschict. Einsam flötet ihre Klagen I n dem Hain die Nachtigall, Einsam in den jungen Tage» Tön! auch meiner Lieder Schall. Trübe fließen meine Stunden I n den Zcilenstrom hinab; Was ich Schönes einst gefunden, Trug in.!» früh ins schwarze Grab. Aber wen» in ew'gen Stürmen Uns die Unbill auch bedrängt, Wetter sich auf Wetter thürmen, Gram die volle Vrust beengt. Wenn auch in der trübe» Ferne Alle Hoffnungen entflieh'» — Sinkt doch mit dem letzten Sterne Nicht des Lebens Werth dahin. Alles kann sich umgestalten! Mutiig auch im Tturmesbraus! Kühn durch tobende Gewalten Ringe sich der Mann heraus ! Laß den Schwächling angstvoll zagen — Furcht ist eitle Kindermähr'; Wer um Hohes kämpft, muß wagen — »Cäsar'n weicht das wilde Meer!» F.F. Leg» t. Her Niuss des Großvaters. Erzählung von Franz Wilh. «. Sibeiihucn cr. (Fortsetzung.) III. Am folgenden Morgen erklärte ich der Großmutter, wie ich mich erinnert habe, einiger besonderen Vorkehrun­ gen wegen, noch vor Beginn des neuen Schulcurses in P. nothwendig zu seyn. »Ich sehe Sie, liebe Großmama," setzte ich hinzu, „gewiß während der Osterferien wieder.« „„Deine schnelle Abreise steht ja in offenbarem Wi­ derspruche zu Deiner gestrigen Erklärung«« erwiederte die Matrone. „„Einige Tage aber, Franz, konntest Du mir wohl noch gönnen, denn siehe, ich bin alt, und wer ver­ bürgt Dir, daß Du mich nach sechs Monaten noch finden wirst?«« Ich verkannte nicht, daß die Ehrwürdige Recht habe, und ich liebte sie mit wahrhaft kindlicher Zärtlichkeit. Aber sollte ich Emma als Braut sehen, und sollte ich mich, was noch mehr war, den Ausfällen ihres beissenden Hohnes noch fernerhin bloß stellen? Ich versicherte daher, die Groß­ mutter, wie ich überzeugt sey, nach einem halben Jahre sie noch so wohl, so munter zu finden, wie ich sie jetzt ver­ lassen werde. Sie ergab sich endlich in meinen Willen, doch nicht, ehe ich ihr versprochen hatte, wenigstens zwei Tage noch bei ihr zubringen zu wollen. „Ich sende Emma heute« sagte sie wie zufällig „nach R., von wo sie erst nach einigen Tagen wiederkehrt, und möchte bis dahin nicht gerne allein bleiben.« „„Zum Einkauf ihres Brautstaates?«« fuhr ich unbe­sonnen heraus, und das letzte Wort entband sich meiner Zunge nur mit sichtlicher Anstrengung. „Zum Theil auch deshalb« erwiederte die Großmut­ ter— „aber sage mir Franz , warum habe ich Dich gestern Abend nicht bei Tische gesehen?« Ich entschuldigte meine Unart, so gut ich es vermochte, aber ich konnte mich nicht darüber täuschen; die Matrone hatte mich erkannt. 258 Es war am Abende vor meiner Abreise, als ich wie­ der vor dem Armstuhle meiner Großmutter stand und nun ihren mütterlichen Segen empfing. „Ich bete zu Gott« sagte sie —^»daß es Dir wohl gehe und daß er Dich seine Wege leite, jene Wege, auf welchen es allein für uns ein Heil gibt. Aber auch wir müssen das Unsrige thun, um die wahren Pfade des Hei­ les nicht zu verlieren. O es ist oft nur ein unbedeutender Anlaß, aus welchem das Unglück eines ganzen Menschen­ lebens sich entwickelt. Zuweilen liegt dieser Anlaß in Um­ standen^ welche zu beherrschen wir keine Macht haben, öf­ ter aber vielleicht noch in uns selbst, in unsern Neigungen, in unsern Angewohnheiten. Franz , ich habe bemerkt, daß -das Erbtheil Deiner Familie, Heftigkeit und Vorschnellig­ keit im Handeln und im Empfinden auch an Dir sich nicht verlaugne. Ich wünscht« Dich dafür gesichert. Ich kann Dich bloß segnen, und möge mein Segen Dich bewahren vor jeglichem Unheil. Und doch kann ich vielleicht noch et­ was für Dich thun.» . Mit diesen Worten streifte sie einen Ring vom Fin­ger, wie ein Siegelring gestaltet, dessen Platte aber, statt den Nameuszug oder das Wappen der Familie zu- enthal­ten , aus einer durch Kristall gedeckten Uhr von de» mög­lichst kleinsten Dimensionen bestand. »Diesen Ring" begann sie wieder, »hat Dein Groß­vater durch wehr als 40 Jahre getragen, aber nie den Schlüssel zu der in demftlben befindlichen Uhr bei sich be­halten. Die Ocffnung, durch welche das Werk aufgezogen werden muß, befindet sich in der inner« Seite des Rin­ges und ist mit einer feinen Stahlplatte bedeckt, welche nur durch den Druck einer Feder so weit entfernt werden kann, um für -den Schlüssel Raum zu gewinnen. Aber Alles, sowohl das Entfernen der Platte als das Aufziehen des Werkes darf bei der ungemeinen Zartheit des Ganzen, wie Du begreifst, nur mit vollkommen ruhiger Hand ge­schehen. Verspreche wir nun Franz , bei dem Andenken Deiner Mutter, bei Deiner unbescholtenen Ehre und bei meiner Liebe: erstens den Schlüssel zu dem Werke nie un­mittelbar bei Dir zu tragen, sondern ihn stet« im un­tersten Fache dieser kleinen Schatulle zu verwahren, deren äußere Decke gleich ihren innern Fächern sich ebenfalls nur mittelst eines vorsichtigen Federdruckes eines nach dem an­dern öffnet, und zweitens, so oft Du Dich in einer hef­tigen, unangenehmen, aufgereizten Stimmung befindest, in deren Folge nie zu handeln oder nie zu entscheiden, bis Du , und wäre das Werk auch vor einer Stunde oder noch kürzern Zeit erst aufgezogen worden, so viel es an­geht, dasselbe abermal aufgezogen hast. Und ich erinnere Dich noch einmal, daß eine ruhige Hand dazu gehört, dieses Aufziehen zu Vollbringen, um das Werk vor Beschä­digung und Unbrauchbarwerde» zu bewahren." Ich leistete die von mir geforderte Versicherung, konnte aber eines Lächelns mich nicht erwehren über das etwas selt­sam gewählte Mittel, eine aufgeregte Stimmung zu bezähmen. »Ich sehe« fuhr sie fort, »wie Du so vor mir stehst, Deinen Großvater wieder, welchem Du , wie ich glaube, rücksichtlich seines Temperamentes nicht minder gleichst, als D u ihm auffallend ähnlich bist. O hätte er diesen Ring um einige Jahre früher besessen, als dies der Fall war! Er war ein guter, edler Mann, aber seine leichte Erreg­barkeit riß ihn oft zu Handlungen hin, deren Folgen nicht angenehm, oft sogar unglücklich gewesen sind. I n einer Stunde, in welcher er seinen Fehler mehr als jemals er­kannte, schwur er mir einen feierlichen Eid, nichts mehr, was ihm auch begegnen möge, berücksichtigen zu wollen, bis er diese kleine Uhr, welche er ihrer Seltsamkeit wegen kürzlich erst angekauft hatte, aufgezogen habe. Aus diesem Anlaße entstand auch das für den Schlüssel bestimmte Käst­chen. Und als er einige Zeit hindurch sich strenge an sei^ nen Eid gehalten hatte, bedurfte er der kleinen Uhr nicht mehr als Schutzmittel gegen sich selbst. Ich habe ihn in der Folgezeit nie mehr heftig handeln oder in Folge einer Erregung einen unbedachten Entschluß ausführen sehen. IV. Ich hatte nicht selten Gelegenheit, die Wohlthätigleit des großmütterlichen Geschenkes und des, in Beziehung auf dasselbe, mir abgenommenen Versprechens zu erproben. Einmal aber war mir dasselbe insbesondere nützlich, und wieder hatte die Liebe —- zwar die eheliche nur, aber ich war auch nur seit wenigen Wochen verheirathet — zu ei­ ner Voreiligkeit die Veranlassung geboten. — Jahre waren vergangen, meine Großmutter ruhte schon an der Seite ihres Gatten und Emma's jüngste Tochter, ein Mädchen von zwölf Jahren, sollte demnächst in die Stadt kommen, um dem Wunsche der Mutter ge­mäß, durch meine Frau nach städtischen Normen polizirt zu werden. Es war an einem lieblichen Dezcmberabende, als ich unmittelbar aus dem Amthause in die Oper ging, wo man für den Abend Norm a angekündigt hatte. Es hatte sich jedoch begeben, daß eine der Sängerinen ganz unverhofft interessante Gesellschaft' bekommen, und in Folge dieses Ereignisses das Unglück hatte, von einer solchen Heiserkeit befallen zu werden, daß wenigstens für heute an ein öffent­liches Singen nicht mehr gedacht werden konnte. Ich befand mich zufällig unter Jenen, welche sich ein­gebildet hatten, heute kein anderes Stück, als eben Nor­ma verdauen zu können, und nachdem in Folge jenes Un­glückes ein schlechtes Schauspiel als Aequivalent für die Oper angekündigt worden war, verließ ich gleich den übri­gen Unzufriedenen den Tempel der launenhaften Musen. Bis an die Ohren in meinen Mantel gehüllt, schritt ich verdrossen durch den Nebel hin, nahm jedoch einen Um­weg nach meiner Wohnung, um mir, wie ich seit einigen Tagen vernachlässigt hatte, einige Bewegung zu machen. Allein meine Verhüllung hinderte mich nicht, folgen­des kurzes Zweigespräch zu vernehmen, welches zwischen zwei Personen Statt fand, die mir Anfangs folgten, dann aber mich überholten und schnell an mir vorüber gingen. »Und ist es gewiß, daß er vor dem Ende der Oper nicht nach Hause kommen wird?" fragte eine senore, männ­liche Stimme. 25» ^„Ganz gewiß«« war die Antwort, mit einer Stim­me gegeben, welche ich sogleich für die meiner Frau er­kannte, „»vor dem Ende der Oper— ich kenne seine Mu­sikliebe — darf ich ihn nicht zu Hause erwarten. Beinahe hätte er mich heute Mittags überredet, Norma ebenfalls noch einmal anzuhören, aber welch' ein Glück ist es nun, daß ich nicht darauf einging. Ich hätte mir es nicht ver­geben können, von Ihnen heute nicht getroffen worden zu seyn. Uebrigens werden wir dafür sorgen müssen, daß er mich bei seiner Rückkunft, welche übrigens vor 10 Uhr nicht erfolgen wird, zu Hause finde.«« Allerliebst! sagte ich zu mir selbst, während das lie­benswürdige Paar eben an mir vorüber streifte. Aber hast du dich in der Stimme nicht geirrt? fragte ich mich wie­der. Du könntest doch wohl — die Straße und die halbe Verhüllung deines Ohres können dir unmöglich sichere Ge­währ leisten, das; du wirklich die Stimme deiner Frau ge­hört habest. Doch eben jetzt gingen die Beiden unter einer Straßenlaterne weg, deren trüber Schein einen dunkeln Frauenhut mit rothen Federn und einen Mantel von hel­lerem, geblümten Stoffe beleuchtete, gerade so gestaltet, wie ich das eine und das andere an meiner werthen Ehe­hälfte zu sehen gewohnt war. Noch weniger erbaut von dem Gehörten als vordem, da ich nun die volle Ueberzeugung hatte, wie an leine Möglichkeit einer Irrung mehr zu denken sey, schritt ich vernichtet den Eilenden nach. Und wie ward mir, da ich sie endlich in einen berühmten Gasthof einlenken, und von dem Begleiter meines süßen Weibchens an die vor dem Thore stehende Kellnerin die Frage stellen hörte, ob oben im Zimmer bereits Alles in Ordnung sey? Ich vernahm nicht mehr, was die Iri s hierauf antwortete, meine Besin­nung hatte mich verlassen. I n Wahrheit, besinnungslos mag ich eine Stunde oder etwas mehr in den Straßen umhergeirrt seyn. Mi t einem Male befand und erkannte ich mich wieder vor mei­ner Wohnung. Hast du wirklich recht gesehen? fragte ich mich abermal, war es keine Täuschung deiner Sinne, keine Irrung, durch die Nacht erzeugt? Mußt du wirklich an das Entsetzliche, glauben, liegen wirklich das Glück, der Friede, der Himmel deines Lebens zertrümmert für immer zu deinen Füssen in dieser schrecklichen Stunde? Ich zögerte, zu den Fenstern meiner Wohnung hinauf zu sehen; ich wollte den leisen, schwachen Rest von Hoff­nung, der mir geblieben war, nicht sogleich auf's Spiel setzen, ich wollte nur einige kurze Augenblicke noch ihn mir erhalten. Aber konnte das Unvermeidliche durch eine Zögerung mir ersparrt werden, konnte ich das Schlimme besser machen dadurch, daß ich die gefürchtete Ueberzeu­gung für die nächste halbe Stunde hinausschob? Ich er­mannte mich und fand — meine Zimmer ohne Beleuch. tllNg. Kraftlos gelähmt, schleppte ich mich die Treppen hin­auf. Noch war es möglich, daß meine Frau, wie sie zu­weilen that, mich in meinem Arbeitszimmer erwarte, dessen Fenster in den Hof gingen. Es befand sich dieses Zimmer gleich an der Treppe, außerhalb des Gesperres der übri­gen Wohnung. Ohne Athem, die Brust krampfhaft zusam­mengezogen, stand ich endlich vor der verhängnißvollen Thür. Kein Laut war zu hören — nichts regte sich auch in diesem Zimmer. Ich legte die Hand an den Drücker — die Thüre war verschlossen. (Beschluß folgt.) Gine Wallfahrt auf den Iudoeiberg bei Krainburg. N»n Flanz X « ». Legat. So recht würdig hatten unsere frommen Vorälrern die heiligen Oerter, über gewöhnliche Erdenwege und Tie­fen erhaben, auf Berge hingebaut. Willst Du jedoch in diese Höhen wallfahrten, so laß dein Sackvoll Kummer und Lasten zu Hause, oder trägst du es dennoch mit, so wird es den freien, seichteren Lüften zergehen und verinnen. Der Iudociberg scheint mir ein freundlicher Vorbote von den reichen Schönheiten unserer flämischen Hochlande zu seyn. Schon fernher blicken über den dunkelgrünen Nadelholz-Wäldern von seiner Spitze die Kirche mit den zwei Thürmen und die vielen Fenster aus seinem hohen Pilgerhospiz so einladend herab. Eine der vollendetsten Schönsichten — von dem ewigen Eise des Triglau und von den steilen Felsen des Loibels bis über das fruchtbare Laibacherfeld, — von den grauen steirischen Alpen bis zu den kahlen Bergspitzen Tolmeins — und in diesen Tiefen und Thälern die bunten Saatfelder, Dörfer und Flüsse — lassen das entzückende Auge nicht müde werden. Wohl über vierzig Kirchen dürfte man bei heiterem Wetter in der Runde herum zählen können. Besonders erhebend schallt an einem Festtage, in der Mitte des tiefen Morgens, das Frühgeläute aus den benachbarten Orten so fromm und friedlich in das halbwache, träumende Ohr her­auf. Bald steigt auch hinter den Steineralpen in ihrem täglich verjüngten Lichtblicke glänzend die Sonne empor und zertheilt die grauen Nachtnebel der Tiefen. Da liegt nun das reiche Land, wie ein bunter Tep­pich ausgebreitet und eingerandet mit waldigen Höhen und kahlen Bergen, durchwirkt mit zahllosen Dörfern und Thürmen, Triften und Wäldern, in weiter Ferne dort be­grenzt vom zackigen, ewig beschneiten Triglau, und hier in Hellem Silberglanze durchschimmert von der reißenden Save. Da unten nun freuen, lieben, hassen sich die Men­schen , bauen und zerren an den flüchtigen Traumgebilden ihres Erdenhoffens und Sehnens; doch drängt sich ihr trun­kener Freudeton und der Schmerzlaut des Leidenden, sein Centnerach, die Lüge, die Rachsucht und das Höllen­gift der Verleumdung nicht bis in diese Höhen empor. Zum scharf hinablauschenden Ohre ächzt der Jammer, jubelt die taumelnde Lust nicht herauf. Sie sehen dort unten ihre Blüten, Früchte und Hoffnungen erstarken, aufblühen, aus blühen, sich abblättern und abfaulen, und sinken dabei im­mer selbst endlos in neue Thränen und Gräber. 2OO O erhebt euch doch über eure nieder» Gewitterwolken und blicket gläubig ins offene Himmelsblau, das großer und beständiger ist, als jede Wolke darin, und schauet euch dann das Leben von oben ganz anders an! Wie ein frohgrünendes Saatfeld schimmert es mit ewig wiederleh­rendem Thauglanze, Blumenschmelz und Fruchtfülle in eure Höhe hinauf, und verdeckt euch Erdenwürmer und Erden­ schwarz, das freilich jetzt bei euerem Durchwühlen und Durchtreten zwischen jedem Halmchen traurig hervorblicken muß. Dann werden mit dem Aufblicke in jene wärmern Sonnenwelten auch euere schweren Träume und Thränen zerrinnen. Die Vergangenheit spiegelt euch dann das sanfte Lenz­grün der Kindheit, und die sonnige Jugend voll Kraft, Liebe und Lust — nicht aber ihre kurzen Krankenwochen und Negenjahre noch lange in euere Tage hinein; denn Gott sey Dank! nur die Freude, nicht der Schmerz wirft uns ihre Vergißmeinnicht-Blümchen noch ins späteste Alter nach. Und die Zukunft blickt dann mit Millionen Sternen­augen und ewig wiederkommenden Frühlingen euch freund­lich an, und ihr sehet ober und unter euch das versöhnende, ausgleichende Ganze, höhere Lebenssonnen ohne Finster­nisse und heitere Erdbilder ohne Schatten, und Friedens­welten, und Himmel über Himmel und Gott. Möge dann nach dem Verrauschen und Gefrieren die­ser Erdenwasser und Nervenströme auch endlich die stille Abendröthe des Lebens uns allen hinter jenen glänzenden Eisbergen zum prophetischen Morgenroth einer viel helleren Ewigkeit werden! Vlevue des Mannigfaltigen. Vor Kurzem wurde im Salnauer-Revier der Herr­schaft Krumau ein Wild erlegt, das in Böhmen zu' den seltenen gehört. Der Forstadjunct Koidl schoß eine große Bärin schwer an, ein zweiter Schuß in den Kopf erlegte sie, als sie trotz der schweren Wunde in die höhern Wal­dungen wechseln wollte. Dies mächtige Thier hat ein Ge­wicht von 235 Pfunden. I n denselben Waldungen ist man noch zwei Bären auf der Spur, von denen der eine etwas kleiner, der andere noch bedeutend größer ist, als der er­legte. Se. Durchlaucht, der Fürst u. Schwarzenberg, hat die getödcete Bärin dem böhmischen Nationalmuseum ge­schenkt. I n Folge des beschlossenen Baues der stabilen Brü­cke zwischen Ofen und Pesth erhöhen sich die Preise der Häuser in beiden Städten, besonders in der Nähe der Donau, wo die Brücke ihren Standpunkt erhalten wird. Die Häuser in der Wasserstadt zu Ofen, vorzüglich in der Umgegend des k. k. Proviant-Magazins sollen schon um das Dreifache im Preise gestiegen seyn. Nahmhafte Ver­schönerungen der Hauptstadt, so wie ein regeres industriel­les Leben dürften eine weitere Folge jenes Baues seyn. I n England scheint ein neuer Rival für Tuchfabriken und die damit in Verbindung stehenden Arbeits- und Han­delsleute aufzutreten. Man sieht in London auf den Pro­menaden und im Geschäftsleben Ueberr'öcke von gepreßtem dunkelfarbigem Leder; für den Herbst und Winter dürften Lederröcke als wärmende, wasserdichte Kleidungsstücke wirk­lich vortreffliche Dienste leisten. Für Arbeitsleute würden Röcke von Schuhleder sehr zu empfehlen seyn, indem, die­selben, wie die Stiefel, täglich mit einer Oelwichse auf den Glanz hergestellt werden können. Mehre Schneidergesellen sind, um den Gebrauch "der hierzu nöthigen Werkzeuge ken­nen zu lernen, zu Schuhmachern und Riemern auf einige Wochen in die Lehre getreten. Ein Zahnarzt hat eine nützliche und sinnreiche Me­thode erfunden, die Zähne auszuziehen, wenn sie zu tief in ihren Höhlen sitzen, als daß sie auf ihre gewöhnliche Weise entfernt werden könnten. Sie besteht darin, ein Loch von zureichender Tiefe in der Mitte des Zahnes zu bohren, in welches dann eine Schraube gebracht wird, so, daß der Operateur den Zahn ganz in seiner Gewalt hat, und denselben sehr bequem und mit verhältnißmäßig gerin­gem Schmerze ausziehen kann.— Die Breslauer Zeitung vom is . November berichtet: »Zu Lisiowitz, hiesigen Kreises, ist der Revier-Förster L. Bartsch am 12. d. M. um 6 Uhr Abends von einem Holzdefraudanten ermordet worden. Der Letztere entriß Ersterem nach heftigem Widerstände sein Doppelgewehr und versetzte dem Unglücklichen damit mehre tödtliche Schlä­ge an den Hinterkopf. Der Mörder, welcher dem Getödte­ten noch die Uhr raubte, ließ sich von den Gerichcsperso­nen ruhig verhaften und hat seine That bereits eingestan­den. Literarische Notiz. Mit Bezug auf de», in Nr. zu der Carniolia gegebene» Bericht über das Leben und Wirten des zu früh geschiedenen Dichters Hi l scher möge allen Verehrern seiner Muse zur gewiß willkommenen Nachricht die­ nen, daß sie seine Uebersetzung der hebräischen Gesänge Nyron's , die im Jahre l8«2 aus der Lfsizin des Hrn. Joseph Nlasni s hervorging, noch bei dem Hrn. Verleger selbst, so wie durch die Leopold Patern oll» sche Buchhandlung beziehen können. Nie Gesänge lind mit vieler Genauigkeit und gegenüberstehendem Ori­ginale abgedruckt, und das Werkchen selbst so nett und hübsch ausgestattet, wie wir es »n den, Erzeugnissen dieser typographische» Anstalt zu sehen ge­wohnt sind. " D» Hilscher's Version-^nach h^ allgemeinen Anerkennung des In ­lind Auslandes ganz von dem Geiste und Gemülhe des englischen Sängers beseelt — wirklich ausgezeichnet genannt werden muß, so glaubt Referent um so mehr auf dieses sein werthvolles Andenken aufmerksam machen zu müssen, als es bis jetzr das einzige ist, was wir im getreuen Zusammen­hange aus der Preße von ihm besitzen, und er selbst diese Herausgabe ge­leitet hat. R. Rigler. Näthsel. Es flüstert's der Himmel und murrt es die Hölle Nur schwach klinat's „ach in des Echo's Welle, Und kommt es zur Fluth, so wird es stumm, Auf den Höhen, da hörst du sein zwiefach Gesumm. Das Schlachtengewühl liebt's, fliehet den Frieden, Es ist nicht Männer», nicht Frauen besch,cde», Doch jeglichem Thierc, nur mußt du's sccc»en. Nicht ist's,n der Poesie zu erspüren, Die Wissenschaft hat es, vor allen sie, Die Gottesgelahrtheit und Philosophie. Bei dem Helden führt es den Vorsitz immer, Es findet sich r,ch!ig in jedem Haus, Denn ließe mon's fehlen, so war es —«us. Laibach. Druck und Verlag von Joseph Blasnik.