MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES . .. . . A n»a ladaam N. « P«ninili Nr }t-67 Id-«8 2S-«g Ab It Uhi K InchclBt warktlglirit tu M«rg«>Mlhuiff. B«ingt^t (!■ voravt lahlbar) monatllrh RM 2,10 tlnichliefiltch Vtrlrg und ,11,nur auf Pera ruf Nr 28-S7 «rratchbar Unvtrlanqi# Zii»rhrlft«a werdw l*-* *P' '«•ti«ltunflifli>bOhri b«l UafvniDff In Stralfband luiQ^llch Portoi bal Abholen tn der Getchüftsstelle «"(.f bS ' «m f^hen VT.uSen N?. 54m IM 1.1. Altrich durrb Pa.t .o.atitch UM 2.10 (.ln«h l/e Rpl Po.t..,tuno.,ebühr) und 3« Rpf 7..tcl! Calchitt^^a*!•n in CilU. MarkipMti P«raruf Nr. 7. und In Pattaii, Unflartorgaii« Nr. 2. Pareruf Nr. M. ^ f«bOht. ■lBi«Jnaiiim«m wardm nur 9«gM Voralna^ndung Itntalprata** und der Portoauilagan TugeMndet Nr. 253 - 83. JahrfSang Marburg-Drau, Freitag, 10, September 1943 Einzelpreis 10 Rpi Es geht alles planmässig Die deutschen Massnahmen in Italien - Waffenniederlegung der Kampfmüden - Einreihung der Kampfwilligen unter deutscher Fi) ,rung - Brechung örtlichen Widerstandes dnb ßerlln, 0. Septembar Die deutschen MaBnahmen in Italien, die sofort nach Bclcanntwerden der Kapitulation Badoglios einsetzten, verlau fen überall planmÄfliq Die italienischen Verbände haben tm ana®n'®Jnen ohne größere Zwischenfälle die Waffen niedergelegt, soweit sie sich nicht bereit-erklärten, unter deutscher Führung weiter zu kSmpfen. Ortlicher Widerstand wurde rasch gebrochen. Die Lage ist weiter dadurch gekennzeichnet, daß die wichtigen Verkehrsverbindungen Im vollen Umfang frei benutzbar sind. Nach bisher vorliegenden Meldungen habet) in Südfrankreich, Im deutsch-Italienischen Grenzgebiet und in verschiedenen Bereichen Italiens sowie in Südosteuropa die deutschen Truppen den i Schutz aei europtlischen Küste und die ' Sicherung der militärischen oder kriegswirtschaftlich wichtigen Objekte übernommen, nachdem erhebliche Teile der italienischen Wehrmacht Infolge dei feigen Kapitulation Badoglios die Waffen niedergelegt haben. Die deutschen Maßnahmen mußten vor allem darauf Bedacht nehmen, daß die erfolgreiche Fortführung des Kampfes gegen die Amerikaner und Briten nicht durch den Verrat Badnglios gefährdet würde Deshalb waren die deutschen Truppen genflffgt. die italienischen Truppen überall da, wo man dem Kurs Badoglios folgen wollte, zur Niederlegung der Waffen zu veranlassen Im allgemeinen kam es hierbei nur zu wenigen Zwischenfällen die durch entschlossenes Auftreten rasch bereinigt werden konnten. örtlicher Widerstand, der nur vereinzelt geleistet wurde, war rasch gebrochen. Mehrere ehemalige Milizformationen unterstellten »ich der deutschen Führung und konnten in die deutschen Verbände eingereiht werden. Dank der rasch durchgeführten Maßnahmen waren die im Raum von Neapel —Salerno eingesetzten deutschen Verbände in der Lage den Kampf gegen amerikanische und britische Landungs-streitkräfte ohne Gefährdung ihret rückwärtigen Verbindungen sofort entschlossen auf7unehmen Auch die in Süd-kalahrien kämpfenden deutschen Nachhuten behaupteten sich erfolgreich ge-aen die längs der Westküste und von See her angreifenden bT-ifisrhen Divisionen in hinhaltendem Gefecht Der Verrat wird nicht vollendet werden Die faschistische Nationalregierung ruft das italienische Volk und die Soldaten zur Wahrung der Ehre und zur Rettung des Vaterlandes auf dnb Von der italienischen Grenze, 9. September Die Italienische faschistische Nationalregierung hat einen Aufruf an das italienische Volk erlassen, der durch Rundfunk verbreitet worden ist. In diesem Aufruf heißt es unter anderen: »Pietro Badoglio hat seinen Vorrat vollendet. Derjenige, dei als Generalstabschef Italiene beim Eintritt Italiens in den Krieg verantwortlich ist für seine mangelnde militärische Vo^rhereitung. i»»t jetzt dabei, das Vaterland den Pein d*n auszuliefern. Der Mann, der durch Jahre hindurch den Ducft getäuscht hat und der auf dem Wege über die Niederlage hartnäckig die Macht angestrebt hat, beabsichtigt jetüt, seinen monströsen Plan auszuführen, durch den das Vaterland für immer verstümmelt werden soll Ein Vaterland ohne Sizilien, ohne Sardinien, ohne die überseeischen Besitzungen, voraussichtlich auch ohne Süditalien. das ist die düstere Aussicht, die sich dem Schick Bai des Vaterlande« eröffnet Dei Verrat wird nicht vollendet werden I Es hat sich eine italienische taschi stische Nationalregierung gebildet, sie arbeitet im Namen Mussolinis. Die faschistische Nationalregierung wird unnachsichtlich jeden Verräter be-«strafen, die einzigen wahren Verantwortlichen für unsere Niederlage Sie wird alle Mittel anwenden, um Italien mit unverletzter Ehre und mit der Möglichkeit eines weiteren Lebens in der Zukunft aus dem Kriege herauszufühlen Es ist zu Ende mit dei traurigen Phrase einer sogenannten Freiheit, die aufgezwungen wurde durch den Belagerungszustand. Polizeistunde und die Zen-wr Das reine Blut der Sguardiristen und Soldaten die in den Tagen der Srhande ermordet wurden fällt zurück auf die Köpfe der Mörder, der geringen sowohl wie vor allem dei horhqpstell-ten Zn Ende ist es mit dem Abgleiten In den Bolschewismus Zu Filde ist e^ mit dem Wiedprerscheinen der alten Männer in einem '»allen, welche« die Tore der soldatischen .luqend öffnen wird und welches die durch Opfer und kriegerische Leistung erworbenen Ansprüche anerkennen wird Um unser Banner reihon sich zusammen mit den Srldaten und der Jugend die Kräfte der Arbeit, deren auf dem sozialen Gf^biet I mit dem Faschismus angetretener Marsch untei dem Faschismus ans Ziel gelangen j wird.« Dei Aufruf schließt mit einem Appell I an die italienischen Soldaten: j wSoIdntenl Gehorcht nicht falschen I Befehlen des Verrates, weigert Euch j dagegen, daß Ihr dem Feinde aungelie-I fert werdet weigert Euch dagegen daß I Ihr gegen Hure deutschen Kameraden kSmpfen sollt! Alle die. denen es möglich I ist. sollen den Kampf an der Seite der i Deutschen fortsetzen Die anderen sol-; len nach H?iuse gehen in ihre Dörfer i und ihre Städte in Erwartung weiterer ^ Befehle Aus Leid und Srhm.ich soll nach j 'inserem Willen ein reines und m'ichti-1 ges It(»lirp riiiferstehon! Die ita"pnisr-he frischlstische National-reoieninri.« Der Anschlag im Köniösschloss Wie der Verrat am Duce und dem italienischen Volk sich abgespielt hat dnb Berlin, 9. Sentemher Nach zuverlässigen Berichten aus Rom hat sich der Staatsstreich des 2v'). Juli und die Entführung des Duce wie folgt abgespielt: Nach einer Sitzung des faschistischen Großrates begab sich der Duce zum König, um von ihm Vollmachten für •chärfstes Vorgehen gegen die von gewissen Kreisen svstematisch betriebene Sabotage dei Kriegsanstrengungen d^^r italienischen Nation zu fordern. Er wollte insbesondere Vollmachten erwirken zu rücksichtslosem Durchgreifen gegen das feige Desertieren von Generalen und hohen Offizieren der italienischen Wehrmacht, das sich vor allem auf Sizilien gezeigt hatte, gegen das unsoziale Verhalten des höheren Italienischen Offizierskorps gegenüber den Mannschaften und Unteroffizieren, sowie gegen die Korruptionserschelnun-gen in der Armee und in der Kriegs Wirtschaft Er verlangte Vollmachten für ein sofortiges scharfes Durchgreifen gegenüber all jenen reaktionären und korrupten Elementen, die allein füi die fortgesetzten Fehlschläge der italienischen Kriegführung verantwortlich zu machcn seien Der Duce wußte nicht, daß der Kftn'g und Marschall Badoqlio schon während der vorhergehenden Tage insgeheim den Staatsstrelch vorbereitet hatten Von einet kleinen Abteilung seinei Leibgarde begUitet, bestieg Mussolini sein Auto und gab Weisung, ihn nach der Privatresidenz des Königs zu fahren Die Zu-sammenkuntt des Königs Viktor Emanuel mit Mussolim dauerte ungefähr zwei Stunden Der König hörte aufmerksam zu und machte Eindruck, daß ihn der Bericht lebhaft interessierte Am Schluß der Ausführunnen Mussolinis erklärte der König: »ich muß Ihnen mitteilen, daß Ihi Nachfolger in det Mi-nlsterpräsfdentschaft bereits bezeichnet iit und sein Amt faktitrh schon angetreten hat, nämlich Marschall Badoglio Stellen Sie sich Ihm zur Verfügung«. Der Duce, dei von diesei Erklärung völlig überrascht wurde, entnognete, daß ei sich, um das italienische Volk zu retten, stark genug fühle, sich der Krone und nötigenfalls sogar der Armee zu widersetzen. Mussolini ging dem Ausgong zu. Indem er kurz erklärte, daß er •eine Entschlüsse bereits gefaßt habe. Während diesei Unterredung hatte Badoglio schon alle nötigen Mfißnahmen des Anschlages gegen Mussolini getroffen. El hatte insgeheim dem ehemaligen Polizeikommandanten Senise die Polizei-gewalt übergeben und die königlichen Carabinieri sich seilest unteistellt Die verschiedenen Kommandanten der faschistischen Miliz erhielten ein gefälschtes Telegramm das die Mitteilung enthielt, daß die Miliz in Zukunft ein Me-standtei! der Armee sei Die lokalen Po-lizeikommandanten wurden aufgefordert, den Weisungen des Marschalls Badoglio zu gehorchen. .\nl diese Weise wurden alle das fasch'stische Regime stützenden Waffen von den Verrätern lahmgelegt Während seines Aufenthaltes beim König waren das Auto und die Leibgarde Mussolinis vom Eingang der Villa Savola entfernt und unter einem Vorwand In einer abgelegenen Allee oostier; worden Bald darauf traf ein Sanitälsauto unter dem Befehl eines Carabiniori-Ober-sten den einige andere Offiziere begleiteten. vor der Prlvatresiden? des Kön'gs ein. Als Mussolini die letzten Stufen der Eingangstreppe hinunterschritt und sein Auto nicht sah, befahl er dem Personal des königlichen Hduses mit lauter Stimme: »Laßt mem Auto kommen!« In diesem Moment trat der Oberst auf Mussolini zu und sagte zu ihm: »Exzellenz, ich habe den Auftrag, Sie in Haf 7u nehmen Ich bitte Sie deshalb, d'eses Auto zu bestrigen«. Mussolini widersetzte sich heftig, wurde aber mit brutaler Gewalt in rkis Auto gezerrt und auf der Tragbah'G gefesselt In rascher Fahrt fuhr das Auto von der Villa Savoia nach der Carablnleri-Ka-sorne auf der Piazza dei popolo, wo Mussolini unter srhirfstei Bewachung gehalten wurde, urn später an e'nen anderen Ort transpo''tiert zu werden Sein Aufenthalt wurde noch fies öfteren ge-werhselt Es scheint sicher zu gelten, daß Mussolini nach dem Fort Rraschi bei Rom und dann nach der Insel Ponra im Golf von Gneta übergeführt wurde Auf eine solche verbrecherische und schmähliche We'se wu'de der Duce von der Verräterclioue entführt und das Italienische Volk der Schmach und Schande überantwortet. dnb Agram, 9 Septombei In der Nacht zum Donnerstag hat der Poglavnik eine Proklamation an das kroatische Volk ftrla&sen. in dei die Wiederinbe.sitznahme der an Italien abgetretenen Gebiete des Küstenlandes und D.ilmatiens ankündigt wird. In dem Aufruf des Poglavnik heißt es: »In dieser geschichtlichen Stunde vereinigen wir uns um unsere Wehrmacht, die gemeinsam mit der verbündeten deutschen Wehrmacht die kroatischen Länder an der Adria befreien wird In dit'sei Stunde vereinigen wir uns in dei Liebe zum Vaterland und zu jenen unglücklichen Bürgern, die wir befreien und ans Herz drücken werden Vereinigen wir uns alle in dem Gedankön nui an das Glück und um die Freiheit des kroat'schen Volkes und an den eigenen unabhängigen Staat Kroatien Der kroatischen Wchrmacbt habe ich den Befehl Das Ehrenwort Badoglios Urleile und Feststellungen zum Verrat des Marschalls Kroatiens Marsch zur Ädria Gemeinsam mit der deutschen Wehrmacht — Ein Aufruf des Poglavnilt erteilt, ihre militärische Pflicht zu tun. Kroaten! Unterstützt alle die kroatische Airaee in dei Erfüllung dieser historischen Pflicht' Vom heutigen Tage an ist die Freiheit und Unabhängigkeit Kroatiens rlurch nichts mehr begrenzt!« Kriegsministei General Friedrich Na-vratil gab einen Taq^■«=hefehl des Poglavnik an die gesamte kroatische Wehr-micht bekannt in dem oer Poglavnik verkündete, daß Kroatien durch den Verrat Italiens seine» aufgezwungen Pflich ton entledigt sei und nunmehr die adrla-tischen Gehiete besetzen und verteidi gen werde Im Tagesbefehl gibt dei Poglavnik seinei Überzeugung Ausdruck daß somit der Wunsch r^e« Volkes und seiner Armee m Erfüllung gegangen sei und daß die kroatische Wehrmacht bis zum letzten Mann ihre Pflicht treu erfüllen werde da die Stunde der Rück kehr der adriatlsch»*n Küste zum Mutterland geschlagen hat. pd Marburg, 10. Seiptember Als gestern morgen die »Marburger Zeitung« in die Hände ihrer Leser kam, brachte sie eine übet raschung, die den Tag über das Gespräch beherrschte; die Nachricht von der Kapitulation der Regierung Badoglio. Wir waren verschie- i dentlich Zeuge von Gesprächen, die den Verrat des italienischen Königs, den zweiten Verrat seines Lebens, zum Inhalt hatten. Dabei ergaben sich einioe Beobachtungen, die man vielleicht auch anderswo im Reich hat treffen können, i die aber deswegen besonders aufschluß-reich sind, well sie gerade bei uns zu machen sind I Die erste Feststellung Ist die, daß die Überraschung den meisten gar keine Überraschung gewesen ist. »Das haben wir schon kommen sehen als Badoglio die Regierung übernahm. Vlktoi Emanuel kann eben nicht aus seiner Haut heraus.« So stark wirkt noch die Erinnerung an den 2.^ Mai 1915 nach, als der >'Re Piccolo« den Dreibund verriet und den Mittelmächten in den Rücken fiel König, Volk, Soldaten Die zweite Beobachtung war die, daß die Bevölkerung von dem Verrätermar-schali und dem wortbrüchigen König sprach abei sie mit dem italienischen Volke nicht gleichsetzte Es wurde nicht von den Italienern allgemein und nicht vom italienischen Soldaten scnlechthin gesprochen, es fielen im Gegenteil auch Worte dei Anerkennung für den italienischen Soldaten, allerdings mit der Einschränkung, daß sich im italienischen Heer Zersetzungserscheinungen gezeigt haben müssen, die gewisse Vorgänge an den Fronten, auf Sizilien und vielleicht auch schon in Afrika erklärlich machen Heule wissen wii aus den Enthüllungen über die Vorbereitung de* Verrats, daß die Zersetzung ausgegangen ist von einei Cligue von Abenteuerlichen Offizieren und Politikern, die die S'unde der Gefahr für geeignet hielten, sich wieder in den Besitz ihrei Machtpositionen zu setzen, die Ihnen dei Faschismus im Interesse des Volksganzen und des Neuaufbaues Italiens genommen hatte. Die drifte Feststellung: das Interesse an Italien ist weithin ein Interesse an Mussolini Nachdem gestern bereits der Schleier zum Teil gelüftet wurde, der über den Vorgängen des 25. Juli in Rom lag, ist nun über den gemeinen Verrat an dem Erneuerer Italiens völlige Klarhe't geschaffen worden. Zum Vierten: Mit einer besonderen Gelassenheit wurden die Möglichkeiten erörtert, die sich militärisch durch den Ausfall Itiliens ergeben können Man sieht aber nun deutlicher, warum die deutsche Heerführung In diesem Sommer eine ganz andere Taktik eingeschlagen hat als in den Vorjahren, und weiß, daß von deutscher Seile mit allen Möglichkeiten gerechnet worden ist Daraus entspringt auch das unbegrenzte Vertrauen In die künftige Entwicklung des Krieges. Verslppungen Soweit die Stimme der Bevölkerung, wie sie unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Treubruches der Regierung Badoglio zu vernehmen war Es ist richtig, wenn sie einen Unterschied macht zwischen dem italienischen Volk und den Männern, die sich als Vertreter Italiens heute ausgeben Wenn Italien wieder zu einer Macht wurde, auf die die Welt hörte, so verdankt es dies dem zwanzigjährigen Ringen Mussolinis und seiner Bewegung, die dem Volke In Italien durch die soziale Ge- letzgebmig zu seinem Recht vernoiteu hat und die die internationalen Bindun gen und Kräfte ausgeschaltet hattu. die die einstige italienische Führung besaß Diese Kräfte einschließlich des Hofes und der ihm nahestehenden Familien, die mit der anglo-amerikanischen Pln'o-kratie versippt sind, waren es, d'e den Anschlag auf Mussol'ni verfügten um den Treubruch begehen zu können, von dem sie sich ihre persönliche Rettung und die Wiederaowinnuiuj ihrer oersön-liehen Macht erhoffen. Verräterwege Heuchlerisch und heimtückisch haben Badoglio und seine Geschöpfe die Reichsregierung zu militärischen Hand hingen verleiten wollen, um sie in die Kat^istrophe hineinzuziehen. Allerdings, es war ein Versuch, denn wenn es auch in dei Proklamation Badoglios geheißen hat: »Der Kampf geht weiter«, so 'st von deutscher Se'te schon 4R Shirden später beobachtet worden, daß die italienische Regierung in ihren Verhar^dlunnen in neutralen Ländern. In ihren Besprechungen mit Aopntei und in ihrem Verkehr mit feindlichen Mächten bereits weit gehend in nicht mehr rürknännin zu machende Verarbeitungen eingetrpten war. ' Auch die Lehren, die nu> den teindli I eben Pressestimmen und den AuRerun ! gen des VernichtungswilUns durch die feindlichen Staatsmänner zu ziehen ge wesen wären, haben Badoglio nicht ab gehalten, den einmal eingeschrittenen Weg des Verrates zu verlassen Er hatte schon die Unterschrift fiir den Waffen stillstand veranlaßt und ließ r'och Ver bände des Heere« weiterkämpfen ja sei ne Regierung duldete und hilligte die Bombardienino von Neapel um den Engländern und Amerikanern dpn Gefallen zu tun daß Deutschland über den bereits vollzogenen Waffenstillstand oe-tauscht werden und nicht an Ihn glau ben sollte, bis der Feind seine Plän» verwirklicht haben werde Schurkenstreiche Man ließ in Kalabrien Tiuppen kamp fen, und dabei war die Landung der Eng länder und Amerikaner mit dem verrä terischen Einverständnis d^s Ülierbe-fehlfihabers dei italienischen Truppen erfolgt. Man erklärte — und d^s tat dei Generalstahschef der königlich itaheni sehen Wehrmacht — unter AlKiabe lies Ehrenwortes dem deutschen Geschäfts träger daß die Meldung de« Newyorker Radio über den Abschluß eines Watten Stillstands ein übler Propagandatrick ^ei. um die italienische Widerstandskraft tu löhmen, man besprach die Verteiduninq einzelner Küstenstriche weil sich d e italienische Wehrmacht nicht die Fhre nehmen ließe, das Vaterland an den ge fährdetsten Stellen selbst zu verfe dinen und tat es in Wirklichkeit nur, um dem Feinde die Lflndung zu ermönlichen Drei Tage nach Abschluß de« Wat'en Stillstandes richtete die Italienische Regierung einen Hilferuf an dat, Reich und bat und öl für die Italienische Flotte da mit sie gegen England und AmciV» kämpfen könne Es ist fürwflhr eine Häufuno von Schamlosigkeiten. ein Ausbund von Verrätere'en der nicht /u überh'eten i-'t und der nur von einer Menschenklasse verübt werden kann, die h»s ins hn^re korrupt ist und so aus ihre' nafü'l''"h''n Vernnlagung heraus den Wen zu Thiir-chill und Roosevelt gefunden hai ^ ne andere Fr^ne f'-ellich ist wie lanne ri-ocp Männer am Ruder bleiben werdr^n d^np die Entwicklung wird ühpr sie h'nv"-" neben. Hohe Verluste der Sowjets Bei der anhaltenden Schlacht im DonezbojJen 208 Panzer abgeschossen — Deutsche Schlachtflu^zeuge (greifen die Landunjjskräfte in Kalabrien an Vortagen Eine im Verlaufe der dnb Führerhauptquartier, 9 September Das Oberkommando der Welirmachl gibt bekannt: Im Donez-Becken führen die Sowjets neue TruppenverbSnde In die Schlatht, die unter besonders hohen Verlusten für den Feind anhält. Südlich und westlich Charkow scheiterten mehrere feindliche Angriffe Im mittleren Frontabschnitt griffen die Sowjets nur im Raum westlich Kl-row mit stärkeren Kräften an In den übrigen Abschnitten war die feindliche Angriffstätigkeit schwächer alt an den wehrkämple eingeschlossene lemdlich» Gruppe wurde vernichtet Deutsche und rumänische Fllegervei bände unterstützten auch gestern tn zahlreichen Einsätzen die Truppen dr^ Heeres D.ihel erzielte Oberleutnant Nu wotny Führer elnei lHndflie(|ernnipp'> «einen 19fi - 200 Luftsipg An der Ostfront wurden gestern Panzei abgeschossen Im Finnischen Meerbusen besc*i{i<;«nn Marine B^tteM^p der Insel Tiltters emen •owjetischea Mineniauiiiveibdiviiion »Großdeutichland«, dl« hessusche 11., die nledersächiltch« 19. Panzerdivision und die rheinitrh« 234. Infanteriedivision besondert au»gezeich-net. In Sfld-Frankr«ldi, In Italien und auf dem Balkan, wo deutsche und italienische Truppen bisher gemelnanra gekämpft hieben, sind alle Maßnahmen ira Gfln^e, die durch den Verrat der Regierung Bado^Üo notwendig wurden. Sie nehmen den von uns erwarteten Verlauf. An der kalnbrisrhen Westküste griff ein Verband deutscher Schlachtflugzeuge feindliche Landungskräfte In der Bucht von Eufemia an. versenkte einen Trup-pentr«n«>porter und erzielte Bombentreffer sc-hwernr Kalibers auf vier großen Schiffen, darunter einem Kreuzer. Del Ajiqrlffen starker brltlich-nord-ajnerikanlet7ten Wpfltnc^jipte und Ober dem Atl«ntilc wurden *lf feindliche Flug^eufle abf]P«rho8«en. Schnelle deutsche Kampffluqreufl« warfen In der verqnnnenen Nacht Bomben .inf niilitMrische Ziele in SüSe-l.-".!! 'i,t( Stockholms Tidninijen« schreibt, dafi fs ''«inü'iCcr gewc-en wire und seine 1! ''■iihini! habe, wenn die schwcdischc f;ff. M.l"chi;eit eine vollsliinHitfere Infor-mn' ori üSt den Inh.ilt di.s Protestes er-hil' - dn CS sich in diesem Falle um ir ■ errfle Nc*utri'lit.':»sverlctzun55 |i Piece brit'sche Ohcrfliesjiin*? hvcHi -^r-n riehi '< fr:tfc vor. Die Attenlatswolle (Ji".''n 1 "f''.virt .chnfdichc Einrichtunjicn i^> (liifL i die en<'! ■'chc A'.'ital'on anitc/ft-tdl V.nr;i n urd bat in jjanz Frankreich Fm| "i; nu-''i'löst Am C r'denen Horn anj^estoßen dnb Istanbul. 9 September Am Do.inerslaf'friih rammle der türki-^c'lc l^irrpfiT -V^Ttan'«, ca 2^00 brt, die alte Schi'f-'if"'ck'> über das Goldene Horn bei lliirr'-fahrt ins Mirmara-Meer. Die Pjiijcl'.p. .''ie die zwei Stadtteile mit-einnpHer verb'nrlrt, wurde schwer be-schiiiiiyl. «0 d.'iU ein Verkehr zw'schen beiden Sf.Td'l .il'tcn auf dieser Brücke voraussieht' C" fi' läntfere Zeit nicht m^i'l'ch ist Die R'dcke stellt die elnritfe Mßölifhkp't eine« Straflonhahnverkebr« zwischen bpideti StadthSMten dar. l^er die n''iie ^rh'ffthrlrke. rlie vor ein'<^er 7ci1 d'-m Vi'r'"''hr iihori)cben wurde, führen keiiK» Str.ißi-rb ihnlinien Von d"n Jnp'^ncrn versenkt dnb Tokio, 9 September Ein Verband japanischer MarineflujJ-zeuiJe und Borrber sifhtele am 7 .S*fpl«*m-luT zwei feindliche Z'"'slftrcr. die durch zehn Rombf'r aiincrhalb des H.ifens Mo-robe (Neil-Guinea I ijeschiitzt wurden und beleihten «ie m't Bofiben Ein Zerstörer wurde in Brand geworfen und der andere bescbHdit<' In hi'flijti n Luftkümpfcn mit den feint nur der Schlußstein eines Gebludes, dai aus Haß gegen das Junge Buropa und Feigheit und verräterischer Gesinnung errichtet wurde. Das Regime Badoglio ging von vomherelji nicht nur darauf auf, Italien aus dem Kriege hlnauiiu* manövrieren, sondern die Entwicklung nach Möglichkeit so zu steuern, daß es mit Truppen, deren et sicher zu sein glaubte, den deutschen Dlviiionen auf italienischem Boden In den RQcken fallen konnte. So wurden seit Ende Juli In steigendem Maße italienische Einheiten in Obertalien und besonders Im Alpengebiet gegenüber der deutschen Grenre zusammengezogen. Mit diesen Truppen wurden die Höhenstellungen Im deutsch-Italienischen Grenzgebiet besetzt und durch umfangreiche Schanzarbelten welter ausgebaut. Es konnte ferner festgestellt werden, daß die Italienischen Befestigungsanlagen in erheblichem Umfange mit schweren Waffen und Munl-tlonsvorräten ausgestattet wurden. Zur gleichen Zeit führten zahlreiche Pionier-Kommandos der Alplnls und Bersaglierls Vorbereitungsarbelten für die Sprengung von Brücken und Straßen durch. Nach der Räumung Siziliens hätte es die selbstverständliche Pflicht des Italle- I nischen Oberkonunandoa sein müssen, I den in Süditalien stehenden italienischen Truppenteilen in größtem Umfange Verstärkungen zuzuführen Da das nicht geschah, sondern stattdessen mehrere Italienische Divisionen nach Oberitalien und insbesondere in das deutsch-italienl-I sehe Grenzgebiet verlegt wurden, war damit schon der Beweis dafür erbracht, daß das italienische Oberkommando den deutschen Truppen In den Rücken fallen wollte, sobald diese Im Kampf mit den amerikanisch-britischen Invasionstruppen standen. Da alle diese Vorgänge, is denen noch zahlreiche andere, wie z. B. viele Fälle von Sabotage an den deutschen Nachrichtenverbindungen feindseliges Verhalten einzelner italienischer Truppentelle gegenüber der deutschen Wehrmacht usw., kommen, von der deutschen Führung la'ufend beobachtet wurden, konnten rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden. In Japan voraus gesehen Eint Erklärung der Kaiserlichen Regierung dnb Tokio, 9. September Die Japanische Regierung gab am Don-nerstagnachmittag 14 Uhr japanischer Zelt zur Kapitulation Italien« folgende Erklärung ab: »Die italienische Regierung Badoglio hat sich den Englündern und Amerikanern beoingungslos ergeben Dies muß als Verrat bezeichnet werden an dem Dreierpakt und an dem Abkommen, wonach kemer der Vertragspartner einen Sonderfrieden schließen würde. Das Ereignis wird vom japanischen Kaiserreich äußerst bedauert. Die japanische Regierung sah jedoch eine derartige Entwicklung voraus und hat die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergriffen, so daß dieses Ereignis keinen entscheidenden Einfluß auf die gesamte Kriegslage haben wird lapan glaubt mehr denn je an den »ndgültigen Sieg und wird die Zusammenarbeit mit Deutschland und den anderen verbündeten Völkern in Europa und tSroßcstaslen verstärken, um den gemeinsamen Feind England und Amerika zu vernichten. Da« Japanische HundertmilUonenvolk wird Im Geiste seiner .dreitausendjährigen Geschichte seine höchsten Kampfkräfte entwickeln, um das Ziel dieses Krieges zu erreichen. • Der planmäßige Verrat der italienischen I^ierung habe, wie »Tokio Asahi Schimbun« erklärt, nicht nur in Deutschland, sondern im gescimten japanischen Volk eine ungeheure Empörung ausgelöst. Schon Badoglio# seinerzeitige Erklärung nach der Übernahme der Regierung habe seine geringe Bereitschaft, weiter zu kämpfen, bewiesen. Doch Deutschland scheine dieses Ereignis vorausgesehen und sich auf das Schlimmste vorbereitet zu hoben. Dei deutsche Eisenwall, der heute Europa schütze, sei hierdurch in keiner Welse ins Schwanken geraten Soljlen die Engländer und Amerikaner aber künftig die völlige Seeherrschafl im Mittelmeei erringen, so müsse damit gerechnet werden, daß die feindliche Mittelmeerflotte nach dem Indischen Ozean komme Japan werde und müsse die Zusammenarbeit mit Deutschland weiter entwickeln. Kameraden In der Hand der Banditen Eine Streife sucht nach den Verschwundenen — Als Gast bei Bulgaren in Serbien Von unserem Sonderberichterstatter Fritz Haffka-Sofie An einem Badestrand Kurt btvor Roottvtlt und ChurchÜt in Qotbec lusammentraffn, trtigneten Mich nach tlnem Stricht d»r Ntwyorker Zeitung »PM* am vornthmen Badestrand der Stadt Plage Lava! am Ltremstrom »chtvere Zwitchenfälle. Dieser vQrf hat sich während des Krieges tu eini^ Mn. telpunkt der jüdischen Kriegsgetvinnler Kanadas, Englands und der USA entwickelt, die das ganze Villenviertel lanp dem Badestrand beherrschen. Während übtrall in Kanada die Alho» holralionierung eingeführt ist, und die Arbeiter monatlich nur ein Viertel Pinte erhalten, fließt im Kasino von Plage La-val der Champagner in Strömen. Die Kanadier französischer Herkunft sind über das provozierende Auftreten der Juden in Plage Laval derartig emnUrt, daß es za Demonstrationen htim. Tau-sende, die zum Teil aus Oueb^c und Monireal eintrafen, marschierten zum Badeftrand und verlangten, daß ifer Strand für die Juden gesperrt und nur noch für die kanadiitehen Rüstun^sarbei-ter und Soldaten offenstehen solle. Auf Aufforderung des jüdischen Bürgermeisters schickte die R^fierttng berittene Milifnrnolizei und Provinziaf^rnp-pen zum Schulze der Juden nach PlnPe ^oval, wn es Z'.t schweren Znsammensfö-Ben kam, hei d^nen Tote und Vt-unindete gab. D'e N^wyorJier Zeitung spricht in ihrem Bericht von einem Rassenkrieg, der in Plale Laval ausgetragen wird. Das jüdische Komitee von Ouebec, da* si/^h teihsl als den indischen Konfreß Kanadas bezeichnet, hatte don Ausbruch der Volhswitt in Pltm» f-aval eine wohlüberlepte Aktion zur Terrorisierung der kanadischen Juden hinbestellt, Es forderte den Einsatz kanadischer berittener Polizei zur Verhinderung weiterer antiftidischer Ktindi'rhiini"lle des VD'Ignn lahies Dankbriei der Königin Johanna dnb Sotia, 9. September Köniifin Johanna hat in einem Brief an Ministerpräsidenten Filoff ihren Dank für die herzIichc Teilnahme ausgesprochen, die ihr die bulgarische Regierung wie auch das bulgarische Volk beim Tode des Königs Boris dargebracht hätten. Die herzliche Anteilnahme und die tiefe Trauer des bulgarischen Volkes sei ci« neuer Beweis für die unzertrennbare Einigkeit zwischen dem Volk und der königlichen Familie gewesen. Au« den Glückwünschen für den jungen Zaren habe die Königin entnommen, daß dis Liebe und Treue de» ganzen bulgarischen Volkes, die Zar Boris 111 während seines ganzen Lebens bcj^leitet haben, auch dem jungen Zaren eine Stütze sein werden, damit «r da« ÖroÖ« Werk «eines Vaters fortführe. Der Demjanskschild I VC«)»!! Id-OKW Am 2.5. April 104.? hat der Füliier /»r Erinnerung an eine der härtesten Kampl-phdsen im Osten den Demjanskschikl gestiftet. Ihn werden künftig alle Offiziere, Unteroffi/Iere. Mannsrhaften und alle der Wehrm.ichl unterstellten Personen tragen, die. im Raum von Dem|ar»sk eingeschlossen einer überwältigenden Übermacht in Ei«; und Schnee getrotzt haben. Vnsi'TP Kvrzwplclwgp'n dnh Rückgang der Slerbllchkeltszlffer In Dänemark. Mit 9,6 Todesfällen auf le 1000 Einwohner im Jahre 1942 ist der Sterblichkeitsprozentsatz in Dänernark auf die bisher niedrigste Ziffer irarütk-gegangen Der Prozentsatz betr'r»J In zwanziger Jahra.i elf Der Rü'kganq e-gann lO:«. Auch die Säugl'ngssterbl ch- kelt tag 1943 mit 4,7 Prozent nledr (jer als je zuvor. 1-1. i/.orr'i Tote h"! ITotelbrand. Am Di^slag brach In ein'-m Hotel der Stadt Houston (Texas) Großleiier aus durch das mehr als 40 Personen Infolg nicht möglichen Reftungsarheiten bei lebendigem Leih verbrannten. Man vermutet, daß es sich um einen Sabotageakt handelt. _ Druck tl Vprinq Verldqt «i f"'"' Om fn h H - V^fUfnloitiinci Pinn HiiiiptdfhnMIplIrtrf) Aninn I'""",!', ' onh.iich die äuße:>it fruchtbare Poene begünstigt wvrde In der Nähe d'.'s Marktes im Jahre 1910 eine laniJwirtsrhaftlicho Schule, f'.er im Jahre 19'i2 eine Haushnitungsschule angegliedert wurde, gegründet Die Schule besteht auch heute, in ihr werden i] e Söhne der untersteiriccheii Hauern tu Natioiidlsozinlisten erzogen \ind mit uor ; neuzeitlichen Boder.^eari)e;tung beliaiint j gemacht. ' Zeugen de« Gewerheflels«'*8 I Durch Jahrhunderte blühte in Ander-j bürg und Umgebung das Töpfer- und Hafnerqewerbe Beste deutsche H^nd-werkertraditlor. wird noch in vielen Familien gepflegt und festgeh-iiten i-nd der Osten des Kreises Cilli m t der schönen und zweckmäßigen Töpferwiiie versorgt. Gänzlich verschwunden Ist d.e Burg S.e-beneck. Ntir der Fhuname, allernings in seiner ursprünqlichen Be/eit hnung kaum noch erkennbar, erinnert an diese älteste Birg Im Tale der Aoleiu. Südöstlich des Marktes erhebt sich ril einem s'si-len Hügel die Ruine Kelchenegg. Während die Burg erst 132r) aU »Veste Reiche-neck« genannt wird, ist der Name eines gleichlautenden Rittergesrfilecbtes schon hundert Jahre früher bekannt. Wie alle Städte und Märkte In der Untersteiermark wurde auch Anderbuvg von Deutschen gegründet, den die Herren von Friesach-Zeltschach waren die ersten bekannten Eingentümer der Burgel und Schlösser um Anderb.irg. Außer den bedeutsamen gotischen l un-den am Reichenegg der uralten Markt-rechte. den vielen deutschen Familiennamen, besonders in der Umnrhui n d^s Marktes trid d^r eihöbten nnlit srhen Tätigkeit «einer Bewoiiner spricht die Anlage der S>dlunq und die Rati.iit ('»r Häuser dafür Trennenberq — größte Wefn- erzeugung im Kreis Cilli Zur Ortsgruppe Anderburg gehört auch die sieben Kilome^rr nördlich g« I' nene Siedlung Trenn^nberg. Sie War 'inst Eigentum der iltesttn deutsrhen K>u-tausp, dem Seit^klosler, wo die Mönche mehr al« 50 Fischtciche angeiegl hifen, in denen eine besondere .Art von Kürntt n und andere Fische gezüchtet wurden. Trennenberq hüt d'e größte V,'einer-Zeugung im Krei». Cilli (3000—4000 hl jährlichl und e:ne bedfiteiid^' .Ausfuhr nnerkfinnter Sortenäpiel. Auch di«" Imkerei ist iiuf brdt Utende: Höhe. D e pr-sten F.igentümer von Treiinonl)eu] .tn-n die Herren von flnch-^nenri und Lcnit^eig. Die höchste E'hebung, der Urslbt^vg (4li-l m1 bietet eine wiindf'rhrire Fernsicht, die 1 hinge sind nbei aurh in t Weinbergen bedeckt, qe habrn werde, sowie Ober dl« A' >' '\.'nq rirr Ziistcindiqkelten, die durch fi <> n'!M"uriii(j des Roichsmlnisters Speer 7 n Ro^ h'!'.i ffi'^rüstunqsproduktionsmi-r -.tvr „ind die Zuweisung erweiterter Z istVid qkp!t<>n. die Relchswlrtschafts-m:n s'or Funk im Interesse einer zentralen Wirlsrhiflsführung getroffen wurden. .Ic harter d^r Krieq wird und je grö-P','p Anior'Ipriiiiripn von der Front an (1 nn .'iMi isA'irtsrbsf gestellt werden, ■ ■m •.<) mi ir iniiss'» ^irh, so führte Dr. I ■ ■ rl ,iMs der Grunils.itr. fe^setzen, f' , Wohrmarht als der Ilaupfauf-1 •(iioSf"' 7u (TPÜfn habe und daß die K 'r» t 'ihrunq den Produzenten vor-ü h'p I)pn mflsse, wa* er zu liefern habe lind >■ v-T-'c-her Zeit. Die Lenkung der v"n den Rohstoffen aus r f -nn ii h Im eine Lenkung der -iH (Ipr Fprtlgungsplnnung hin-rSp-a- pwerdpn Das eine solche f ...... In fiusaepriatem M«0e r'^«"nnn'sor!fli'stf'ches Wlrtsrhafts-h ''en"tn's ixt, Äondern als eine krlegs-y,^,' pnte und vonThergehenrle Notwen-H i'- t HP'.vo'-let worden mrtsse. sei wle-ri 1 wofHcn. Die rTnHuT''nfpn f-T. r-'.ihPT- .iiirh flber7Punt spjn, doB fj 7 |p «;iflrV;pr jlrh dif plnn- 1 r h ■ D!" Fort<«'t/ung der lehr« hei Flieger- »I h^ijon. Als Folge von Fllenersch&den M ' ifh'linnp die Fortsotzung der I nnil'-'pn Handwerksbetrieben n iipwordpn. Die Tlandwerks-•m"s' flar Ulf hin. d iH der Ab-■ ■1»: I ''"ir\'pr'rfiqp (lel l'.H—l'.JOs I' P 10So1diittnlit(!er Mirichi. i-hlieln-ArliWfl; >V ?1i Kom-.1, t'l< in SrMiSrrl nnd C«»»at Frsflik mll r' ■> ' ' ■ «rhcn Sfrficliorchn'ir. Nach dem Vorbild anderer enjjlandhö-ritjcr Kc^icrunRcn hat auch die andere Sitnowilschbande in Hclfirad, als sie sich unter die Feinde des Roicbts stellte und für den Kriei{ zu Helzen hejjann. neben j den bekannten Sclilaßworten von hrei-heit und 'ähnlichem WortjJedresch anijc-' führt, dafl sie sich berufen fühle, den Be-: stand der abendländischen Kultur das Dciilschtum vcrteidi){en zu müssen j Dafl dabei das serbische Volk für etwas kSmpfeii lollte, von dem es in seiner über-I wiejjenden Mehrheit kaum einen blauen I Dunst besaß, konnte jeder feststellen, I der diese Menschen in ihren urrustänHli-! chen Verhältnissen zu sehen GclejJenheit i hatte. Uiis aber diesen Punkt anbetrifft, I durfte der Austfanit des Kriejjes jedem Serben ßleicli^ültitf sein: was man nicht besitzt, kann man nicht verlieren. Keinesfalls darf dieser Zustand aber lo rem, schon der Umstand, daß die serbischen Volkslieder, von Herder und Goethe der Kulturwell vermittelt, bis in die neueste Zeit das Interesse der Völker jiefunden haben. Aber es ist zu bcachten, dafl das Scrbentum nach lanf^er Türkenherrschaft üherhttupt erst nach dem Frieden von Poscharewatz (1718) mit Österreich und durch dieses mit der westeuropäischen Kultur in Berührunf! kam und die serbische Sprache nicht früher als (Je-^cn Ende des 18. Jahrhunderts zur Literatursprache wurde. Immerhin, in der Zwischenzeit sind jjut zwei Jahrhunderte verstrichen, und wenn man einen Verjjleich mit unserer Geschichte ziehen will, betrachte man das Deutschland nach dem DreiOiöjähriiJcn Krie^, Wir hatten damals alle Völker zu TotenfJrSbern jjehnbt, waren inmitten eines verwüsteten Landes von 18 auf 7 Millio- aufßefaßt werden, als mangelte diesem i nen verelendeter Menschen tusammen- Volk der Sinn für kultvirelle RetätiijuniJ überhaupt; da widerspricht, neben ande* Mit jungen, frischen Kräften Juni^lehreinnnen In ihr Pettauer Arbeitsgebiet eingewiesen er an die Spitze der Forderungen, die an die Erzieher gestellt werden müssen, ticue Kameradschaft und zähes, verläßliches Arbeiten. Der Kreislührer, unser begeisterter Förderer der Jugend und treue Freund der Erzieher, wies in seinen Woiten darauf hin, daß In dieser -!pi sich nach Beantwortung so i Zelt nur der bestehen kann, der für al- J»« Abltiirlentinnen des .V .lahr- s fiel Lehrerlnnenbildungsflnstalten rl/ I d in Mdrburg wurden in den •* !'• tm ahgeoidnet. Am 1. Seplem-!* [fi die S' har unserer Jungen Ka-'.fipii hier an und wurde vnm f'(] Alfred Khil willkommen ge- P'rtfion »ehr bald nicht als der 'e , sondern als der ber^i-r :fl helfende Kamend erwies. 1. aus den jungen MÄdrhenher-M nu' zu vorständliche Scheu ge-•u,'' hntte froher und Zuversicht-riiTTn;r',q Platz gemacht Din Ki-. Ii dtn Ahpnd schloff dfn ersten Am Vormlttiig des nächsten wipflen die Kameradinnen der ■ in unseres Bnnnes, Pgn. nger, vorgestellt, von Hpr sie 1 M terfnnen herzlichst hegrür.t 1 :■ f sich ansrhlieRende Besirh-"n 'fs herrlich gelegenen Hei-'< «; wird allen ein dauerndes Er-*>le' ---n, /lunal Pg Khil an die-hen Herbsttage den treffll-- n'1'-l"'k verwerfen konnte, fr' '■ nnplobiing, die fler Srhulrat M/iri im Beisein dos Kreisfüh-• ! I : '-.itr»«; Pg Pr'tT Bauer und I' I.-> Genfre'- vornahm, stellte les, was er tut, restlos einsteht. Seines Schutzes sind unsere jungen Kameradinnen sicher und seine Worte, sie mögen mit »Kopf hoch* hinaus ziehen, sind keine Phrase D;e Besichtigung der Stadt, der Burg und des Heimatmuseums, die unter Führung des Pg. Bauer folgte, vermittelte In grof^en Umrissen jenes historische Rüst/eug, das gerade der Erzieher immer wieder henfttigt. Ein Kameradschaftsabend Im Deutschen Haus vermittelte unseren jungen Pettauerinnen Jenen Geist der uns zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammenschweint und uns alles meistern hilft. Die junnen Kämpferinnen sind uns herzlichst willkommen, sie bringen den Geist bereits mit, zu dem wir Alteren uns einst erst durchdringen mußti^n Nun ziehen sie hinaus in Ihre neuo Gemeinschaft, um an dem Werk weiterbauen xu helfen, das wir Im April 1941 beaonnen K R jjeschmolzcn, eine Verheerund. die selbst von den Türken nicht hatte überboten werden können. Das war im Jahre 1648. Wenn wir beachten, was bis 1848, also in rwei Jahrhunderten, hei ana ({eleistet wurde, erat denn nehmen wir wahr, wa» in Serbien in einem lÄniJeren Zeitraum durch das Schwanken zwischen deutschen, sowjetrussischen und franz'Ssisch-en^li-schen Einflüssen und der dadurch be-rfünstijlten Korruptionswirtschaft » versäumt worden ist. Diese Mißwirtschaft, dabei die Vernachllssitjunj des eiijenvftl-kischen Lehens, früher durch panslawi-»tische, dann durch jiberalistische tind «u-letzt durch kommunistische Bestrehun-(Jen der Oberschicht hervorgerufen, hat dazu geführt, daU dai serbische Volk in einer RflckstBndijtkeit verblieben ist, die an erster Stelle fflr die abfälliife Bedeu-tunj» des Wortes Balkan |(elten muß. Wir wissen nun durchaus, daB die Zahl der Analphabeten nicht als einzii^er Maßstab für Kultur- und BildunjJshöhc eines kennl und ältere Offiziere bis zum Ma-jorsranii mit dem Daumcnaufdruck ihre Unterschrift hat jfebcn sehen. Bei genauer Betrachtimfj der Zählun({en in den einzelnen Landcsteilen geht jedoch hervor, daß das ]{iinstiife Durchschnittserijebnis jenen Gebieten zu verdanken ist, die ehemals Bestandteile des österreichischen bzw. ungarischen Staates waren. Für die ßanschaften dajJejfen, die alt austJesprochen hnlkanisch {(alten, eriJeben sich |{anz andere Zahlen, so z. B. für die Wardarbanschaft 70"», Zeta 66%, Drina 62% und selbst für die Hauptstadt Bcl-{(rad 10,9% Analphabeten. Daß selbst die Donaubanschaft davon 23% aufwies, ge-({enüber kaum 6"i7 aus dem Weltkriege, lie^lt daran, daf3 einmal Teile Altserbiens zu dieser hinfjezojjen worden waren und zum anderen, daß in die ehemals un([ari-schen Gebiete eine ijroflc Anzahl von Dobrowoljcen einfjesiedelt wurde. Ebenso hatte die Draubanschaft, im wesentlichen das ehemal<(!e Slowenien, durch den Zu-zu(i von Küstenländern 5,6"^ Analphabeten gehabt, was mit dem Stand der orts-ans&ssigen Bevölkerung kaum übereinstimmen dürfte. Halten wir gegan diese Zahlen, daß schon die bloße FÄhigkeit, seinen Namen zu schreiben, genügt, um nicht als Analphabet zu gelten; ferner, daß bereits im Jahre 187-iR, reden Sie nicht so t' i L h hm /u jung, um eine große N - , .r tili in zu seini aber ich nr; -k Ii v .i dt-i [iinsognuiiq und l/cii Ii \oi (i«;t l'irle Stehen, um Sie für ■ p :u ■ p .f hf'ri l.irin i,u hiil'en Sie i - (I 'Ii ( t i| (IdvoM, Sie sind qe- ; I r' . Ii . ■ . in ' In'h'iftf sie wris einem fi \ 1 iiiii «'itK'iii d. I.) aul < Ii Ii '-.IIIS), d.sli ein Mann wio Ba-rn-i 'ii?i .Ii :t?>ii tiifbl in einem gewöhn-li( h' ii Ilm wnhnen kann, nifhl In ' t - r sol'h"!! Kiit'' wie (Iii? landratliihe ar 1, ifli bitte urn Vergebung, ni : ;(si Frau, (|m-|i pjfirnllifh ist Da Ii IM ■- (Irtin naint, di-r schließlich Innstetlen nicht das Wasser reicht.« In die-em Augenblick fuhr Innstetten vor, der heiitr- früher zurückkam als ge wohnlich. LIfi sprang auf, tini ihn schon im Flur zu begrüßen, und war um so zaitlicher, je mehr sie das Gefühl hatte, ' etwas gut machen zu müssen Aber ganz , konnte sie dcis, was Crampas gesagt ; hatte, doch nicht vei winden, und inmitten ihier Z^irtlichkeiten, und wahrend s.e mit anscheinendem Interesse zuhörte, klang es in ihr immer wieder: »also Spuk «US Berechnung, Spuk, um dich in Oidnung 711 halten,« Zulet7t indessen vergaß sie s und Üoß sich unbefangen von ihm eizählen. Inzwischen war Milte Nf)vember herangekommen, und der bis zum Sturm sich steigernde Noidwestpi stand aiulerthalb Tag lang so h^rt aul den Molen, daß , die mehr und mehr zurü« kge.slatite Res-sine das Bollwerk überstieg und In die Straßen frat Aber nachdem sich s ausgetobt, legte sich das Unwetter, und es kamen noch ein paar sonnige Spüt herbsttoge. »Wer weiß, wie lange sie dauern«, sagte Effi zu Crampas, und so beschloß man, am nächsten Vormittage noch einmal auszureltem auch Innstet-ten. der einen freien Tag hatte, wollte mit Es sollte zunärhsl wieder bis an die Mole geheni da wollte man dann ab Stetgen. ein wenig am Strande promenieren und schliefillch Im Schutze der Dünen wn s windstill war. ein Pitih-stiVk nehmen Um die lestgfsetzte Stunde ritt Cram pas vor dem Inndr^lllchen Hause vori Krus» hielt >1 h(m das Pferd der nnä-digen Frau d'e »ilch rasch In den Sattel hob und norfi Im Aufsteigen Innstetten entschuldigte, der nun doch verhindert sei; letzte Nacht wieder großes Feuer in Morgenitz — das drittu seit drei Wochen, also angelegt —, da habe et hin-geinußt sehi zu seinem Leidwesen, denn er habe sich aul diesen Ausritt, der wohl der letzte in diesem Herbste sein werde, wirklich gefreut, Crampa«! sprach sein Bedauern aus, vielleu ht nur um was zu sagen, vielleicht aber auch aufrichtig, denn so rücksichtslos er im Punkte chevaleres-ker Liebesabenfeuer war, sn sehr wai er am h wieder i|uter Kamerad Natürlich, alles ganz fiberfüchli« h Einem Freunde helfen und tünl Minuten s))äter ihn be-trin|en. Wciren Dinrjc dip sich mit seinem Ehrbegriffe sehr wohl vertrugen. Er tat das eine und das andere mit unglaublicher Bonhomie Der Ritt ging wie gewöhnlich durch die Plantage hin Rollo war wieder vorauf, denn kamen Ciampas und Effi, dann Kruse Knut fehlte, »Wo haben Sie Knut gelassen?« »Er hat einen Ziegenpeter.* «Merkwürdig«', lachte Effi. »Eigentlich sah er schon immer so aus,« »Sehr richtig Aber Sie sollten ihn jetzt sehen' Oder doch lieber nicht. Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick « nifiuh ich flic ht ■' .Iiiiu|i' Trauen glauben vieles nicht.* Und dann gl.iubi'ii sie wieder vieles, Wrts sie lics-.r'r iiii hl glaubten ' > An meine Aclrc s, •?.( Nein T fcSchade.« M.\RBURC'ER ZEITUrJG Freitag, 10, September # Mr. ?53 ♦ S^ilc 5 UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MARBURg-DRAU | BURG-tlCHTSPIEI-t Ab Freitag, den 10. Seplembtr PMJLA WFSSGLY, HermBnn Tlilmlg, AlUU HOrblger, tiani Holl in ninnT frfthlirh-miilwllllgen Film voll Wioner Schnrm- Die kluge Marianne Pti nlibl Migrlii»«n) Ese>LAiA»i; Wn |ft, 18 30, 20 45 Uhr Sc 13 4Ä. t« IH 30 30 üb: Ab Freitag bit «iBachl. BoiiBlaf 11. ••^tarab« Ihr Privatsekretär inlt Gnalav Frftblicb, PIU BenkhoM, Maria Aa4at|aal. Thao Ungen Rudolf Carl, Faol Hcarkali uad CariU LOck. - FBr jagendlicua nlcbt ■■galaiaeal VoD Montag. IS. bli •tnacbl DonnaraUg, II. Saplember LH ADINA in Nachtfalter Bin Luc«raa-P1la In dautscher Spracka. PBr Jagandllrk* «lebt rafaUHcal lick<«piele Kau»q"l.ichrt 40 Rpl, *^r alla Obrigan Wortanialgm lÖ Bpl, daa fattgadruckta Wort JO Rpl Dai Wortprall ^llt bla in I) Burh-itabao )• Won Kar nwortgabOhi bat Abholung dai Angabota 19 Rpl bat Zuiandung durch Po^ odai Botaa tO Rpf Auikunftiqebflbt fBt Aual gan ■» dam Vannarki .Auikunft lo da Varvraltuog odat Qaarlilfta italla" Kl Rpl Anral^eo-AnnAhmaarhiuB Am Tag* for Brirbainan ob IB tJhr RlalBa AnialgaD wardan nur gagan VoralDiaoduno 4aa Ba traqaa (avcb oflItlQ« llr<*fmarkao| au(qapommat> Mtodeitqahnhi fflr etna fflaina Antelfla t RM Realitäten nnd Geschäftsverkehr Zu pachten gesucht Suche gutgehendes Kaffee- od. Gasthaus in Marburg, Cilll. Graz oder Umgebung. Adresse in der »M. Z.a, Marburg-Drau. 308-2 Zu yerkaufen Jung«, reinrassige Bozerbunde, mit Stammbaum, sind zu verkaufen Adresse bei der >M. Z.«. Mdrburg/Drau. 273-3 Hasen, Blau-Wiener, alte samt Jungen, zu verkaufen. 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Vom tiefen Schmerz erfüllt, geben wir die traurige Nachricht, daß unser lieher Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Friedrich Kump f^-Sturmmann In einem f^-Panzergrcnadlerregiment, im blühenden Alter von 19 Jahren, am II. Juli I')4.1, nördlich Bjelgorod für Führer und Vaterland den Heldentod fand. Strascha, Gemeinde Arch, den 6. September 1943. In tiefster Tratier: Matthias und Rosalia Kump, Elferni Roäle, Matthias, Loulsl, Christine, Erich, Herberl und Hermann, Geschwistert Franz Schniderschltsch und Josef Jonke, Schwäqer, Lorenzberg bei Gurkfeld. 182 Danksagung Für die liebevolle Anteilnahme am Leichenbegängnis meines unvergeßlichen Gatten und Vaters, Herrn FERDINAND GRASCllITZ, sowie für die schAnen Kranz- und Blumenspenden sprechen wir auf diesem Wege allen Freunden unseren aufrichtigsten Her/ensdank aus nesonderen Dank dem Herrn Kreisamts-leiter Pg. Nieder für den Nachruf sowie der Ortsgruppe Rotwein und der Zelle 01 für die Kranzspenden. 320 Rotwein, Im September 1043 MARIF GRASCHITZ und Familie OTSCIIKO. ■ Unser lieber Vater, Großvater, Onkal und Schwager, Herr Barflmä )edloufschnig Oberlehrer L R., Ist am Dienstag, nen 7 September 1943, um 11 Uhr, nach langem geduldig ertragenem Leiden, im 77. Lebenslahre entschlafen. Der teure Tote wuide am Donnerstag, den 9. September 1943, um 10 Uhr, din Ortslriedhof in Sl. Wenzel beerdigt, wo qleichzeitiq lie hl. Seelenmesse gelesen wird. 181 KAstendorf bei WIndlsrhfelstrHz, den 7, Sept. 1943. In liefer Trauer die Familien Jedloulsrhnig, Djankovl^ Sladko, Jahn. N«baavardlaBBt. FOr dit Aband-voiBtatlung Warden noch Aub-hllfflkrifta tngaitallt. Anzufra-gan ia tadmischan BQro dai Stadttheateri. _ _ 182-8 Ttlchtige Caf^HSei^ererln wird sofort aufgenommen Im Caf* »Vlktringhof«, Marburg-Drau, Vlktrlnghofgasse, 322-8 Zu mieten gesucht Kultivierter Herr sucht separ., möbl. 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September, um 10 Uhr, Im Heimatbundsaal. 178 Braune Safflanleder-GeldtaBche mit Inhalt am 8. Sept. in der Musikalienhandlung Perz abhanden gekommen. Die Person wurde erkannt und wird er-! sucht, bei der »Marburgar Zeltung« abzugeben, sonst erfolgt | Anzeige. 314-13 Verloren wurde am 8. Sept. rwischen 18 und 19 Uhr ein rechter HandBchuh (Schweinsleder) auf dem Wege Park-Btr a Be—Blsmarkstr a ße—Tappeinerplatz zum Bahnhof. Der ehrliche Finder wird gebeten, diesen hei der »Marburger Zeltung« abzugeben 183-13 Verschiedenes Taasche guterhaltenes Damen- fahrrad gegen Dnmenwinter-mantel. Größe 2. odei Radio. Angebote unt »Wertainglelrh 12-017« an die »M. Z.«. Mar-burg-Drau. .301-14 An die lebensmlttelklelnverteUer der Kreise Pettan und Lnttenbergl Die Pettauer GroBhandelsfirmen F. C. Schwab, Artenjak & Schosteritsch, Alois Sentschar & Sohn haben Bidi ontar dar Firma .8CHIIIIB,IIRTEII]IIR,SCHQaTEillTS[HSC0. lusammenqeschloBsan. Die 13. September d. 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Marburg-Drau. 316-14 ,gei lallung embebt bitten wit Sia. ------- ' djmlt lo dei Zustellung kein» Unter- brecbimq eiutritt die Zahlung otcht lu verweigrro Die Beiugsqebflhr Ut Immer in vnraii» ru t^i^rnhlcn Zeltungs-austräger-ln für Pettau sofort gesucht Vorzustellen bei der Geschäftsstelle der »Marburger Zeitung* In Pettau. „Marbucgei Geltung". VertrletiiabteiluDg Tieferschüttert gebi'n wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser innigstgeliebtes Söhnchen Erwin nach langem, schwerem, mit größter Geduld ertragenem Leiden, am 30. August 1943, im Krankenhaus Gurkleid, im 6. Lebensjahre, verschieden Ist.- 180 Wir haben unseren teuren Toten am 31. August 1943 auf dem Friedhof in Arman zur letzten Ruhe gehellet Grallinden, den 31 August 1943. In tiefer Trauer: Franz und Rosalia Knapfl, Elternj Franz, Brudert Josefa Knapfl, Jakob und Ursula Maus-ser, Großeltern. 180 Wird Ihr Wäschevorrat kleiner? Achten Sie einmal darauf) Wäsche lädt sich heute nur schwer ersetzen. Wenn Sie merken, daß Ihr Wäsrhhestand kleiner wird, dann ist es höchste Zeit, dagegen etwas ni tun — Sie stehen sonst eines Tages vor leeren Schränken Beginnen Sie sofort mit einer sysfptnalisrhen Wäschepflogo und vermeiden Sie alle Fehler, die zu einer Beschädigung führen Eine rieh tige Anleitung zur längeren Erhaltuncj Ihrer Wäschevorratö i finden Sie in der Hf>nkel-lflir-j Schrift »Wdscheschdflen nnd ' ihre Verhütung«. Zusendung i kostenlos I Als [)riifk01 1177 28165 56901 199.144 \\TS2 m54 57.185 34{1:)32 Erwftnirhir Niit»imrrn an»tr<-li hen, Anqebnt AUlsihnridcn und clnaen. d^n. Irh (Name und Adrenxe) beKlrlle nebit Ziahungillite' .,./8zti3RM ../2zul2RM ..,/4zu6RM .../lzu24RM P«U» vnr(irltli>n, hilte Shnlirhc Ni FilH'h gewngl i«l halb gewonnoni QDÜlin 'I' himi/ii KU' DnUnH Graz, Herren^ 1 Tel 10-32 GanTtSfilg gpfl'lneti Seit« 6 * Nr. J53 * Fr«ha|, 10. Stptmbf 1943 MARBURGER ZETTUNO Anzengruber in Marburg Aus der Geschieht« dei Mar.burger Stadttheatcrs Marburq dU^llebllche Drausladt, flber-nahm im 19. Jahrhundert die Qelsltqt Fuhrunq In der deutschen Südsteiermark. Das alte Thealer Im Lauthierischen Fiel-hause wutde vom Besitzer Leopold Hartnacjel weqon Feuersqefahr geschlossen. So wdren der Diiettantenverein und die wandernden SchauspielertrupDcn ob-dnchloi qeword"'n und man mußte eine neue Bühne s^lchen. Diese fand sich in der alten Hoiliqenqelst- oder Spitalkirche, die unter Josef M. aufqelassen worden war. Um einen Zins von 35 fl. 26 kr. jöhrlich wurde die Kirche vom Rell-glonifond qemietet, der Krankcnhaus-yerwaltunq wurden tiniqe an die Kirche anstehende Kammern um 2S tl. jährlich für Garrlerobe/"wecke abqnmietet, und so konnle narh elniqen HprrirhtMnqsarbei-ten das 300 Personen fassende Theater eröffnet werden. Vor allem waren es Berufsschausple-ter, die In diesara Theater spielten, denn der 1793 von Freiherrn v Lnmotte neugeschaffene Dilettantenverein spielte nur leiten. Erst um 1R30 beqaun er wieder eine reqere THtiqkoit . und qnb in der Zeit von 1830 bis 1847 .50 Vorstellnnqen, darunter sechsmal mit qröfltem Erfolq die Oper »Nnrma« Die Berufssrhauspieltruppen waren klein, 18 bis 23 Perponen stark, und qa-ben 50 bis 70 Vorsteilunqen In einer Spielzeit. Das Theater diente aber auch endeten KiVnstlern als WirkunqsstÄtte, ond bald sah man einen Zauberkünstler, bald hörte man eine Schweizer Sänqer-{jesellschaft — odei es qab auch der Musikverein hier seine Konzerte. Von wlrhtlqeren Vh.^nsplelerqAsten ist nur der bekannte Komiker Scholz zu nennen. Die lebhafte Teilnahme der Bevölke-nixiö ließ den Wunsch reqe werden, ein besseres Theaterqebäude zu schaffen, und da 1B47 auch die Spitalkirche bau-fÄllig wurde, so ward nicht ohne qroße Schwieriqkeiten und Widerstände, an einen Neubau geschritten. Iliezu wurden der Gatten und das H.ius dfs B.iidt'imei-»ters Pichler in der Robenqasse angekauft, Gustav Lahn entwarf die Pläne nnd dank der eifriqen Tiitlqkeit des Btfu-komitees, an dessen Spitze Kreishaupl-matui Ritter v. Marf:ii«t und Rü-^qcrmei-gter Gamillschegq »tnnden, ward am 24. April 1348 d"r Grundstein qoleqt. Doch nu- gf Inqe Barmittel sMnden zur Ver-fliquno und nur lan"-m Theater von Marburg eine weit (■bor die mqere Heimat hinausreichonile geschichtliche Bedeutung geben. Auf der Marbiirger Bühne kam am 25. Febninr 18fi4 das erstemal der berühm-te<;«o Volksdrdmcitiker, Ludwig ^nzen-qruhor, 7'i VVort Die beiden Stüi'ke, das zweiaktige Drama »Der Versuchte« und das öinaktiqo Vorspiel »Der Nachlall df-H Morders« sind leid<»r verlorengegan-0( a, abei die Bedeutung der ersten Auf-fiihriirig von Werken An/engrubers srhni.^lerl dies nicht Im Herbst 18()3 wer dl* Truppe det Edlen Ton Radlvr, bei der Anzengrub»r In kleineren Rollen beschäftigl war, von der Sommerbühn# in Vöslau nach Marburg gekommen. Als Schauspieler hatte Anzengruber, oder, wie er mit seinem Bühnennahmen hieß: Ludwig Gruber, kein Glück. Auch die Radlersche Truppe war bei den Mar-burgem nicht allzu beilebt. Zwar ■chrelbt Anzengruber noch am 8. November 1863 an feinen Freund Lipka; »Das Theater hier ist sehr hübsch, groß und nett, die Gesellschaft gewiß nicht schlecht. Doch schon am 25. November teilt er mit: »Direktor (Radler) wird hier schauderhaft verschimpfiert und die Gesellschaft leidet darunter.« Endlich kam der Tag von Anzengrubers Benefiz fierani viel mochten die Marburger von den dramatischen Versuchen des unbedeutenden Schauspielert nicht halten, denn sie kamen sehr sp&rllch Int Theater. Und doch, trotz aller Vorurteile, troti de« ausnehmeivd schlechten Spielet von Anzengrubers Kollegen, zündete der künstlerische Punke des Genies In den Herzen der verständigen Marburger. Et wurde ein voller Erfolg. Anzengruber schreibt darüber an Llpka am 4. M&rt 1864: »Oben, unten, überall Pech — überall Pechl — Einnahm® dee Herrn Ludwig Gruber: ,J>er Vertuchte" — Re- tultat pekuallree; 13 fl.-o. W.l o. W.l Resultat dar Dichtung: sehr angesprochen, wurde trotz ziemlich matter Exekutie« rung des Stückes etitens meiner Kollegen am Schluß rweimal gerufen — kurx, das Stück gefiel!« Der Kritiker im »Korrespondenten für Untersteiermark« aber ichrieb; »Am Donnerstag, den 25. Februar, versuchte »Der Versuchte« von Ludwig Gruber sein Glück auf unserer Bühne und gefiel trotz de« Achselzuk-kens Jener, denen es unmöglich erscheint, daß ein Schauspieler und noch dazu ein Episodenapieler, auch dichten und dramatisieren könne. Wir aber müt-een gestehen, daß Gruber ganz und gar im Stande ist, etwas Rechtes auf die Beine zu stellen, und daß »Der Versuchte« bei weitem noch kein solcher Versuch Ist wie so mancher, der unter allerlei günstigen Influenzen zur Geltung gelangt ...« Diese Anzengruber-Erinnerunq iet sicher ein bedeutende« Blatt in der Marburger Theatergeschichte und die Aufführung umso h«iher zu werten, als alle anderen Bühnen, darunter auch Graz, das Stück ablehnten. Bolnoiamaa d«ii AbIiaU »Dtutseti«! ta •(•irlickan UnUrland«« von Robtrl BartTalU *ib G*a« Perlenklnd« bisher 1300 Aufführungen erreichte, hat ein neues Schauspiel, »Dissonanzen«, beendet. Die nene Spielzelt in Wiesbaden bringt die Uraufführungen der heiteren Bühnenwerke »Ebbe und Flut« von Nehu-haus und »Eine Frau hat sich verlaufen« von Möller Lorenz. »Ich tnche Stefan Horn«, ein Schwank von Tino Göfll, wurde vom Landestheater Coburg zur alleinigen Uraufführung erworben. Nora Foto: Ufi-Kral>n«rt Luise Ullrich in der Titelrolle de« neuen Ufa-Film«, der nach dem berühmten gleichnamigen Schauspiel von Henrik Ibsen unter der Spielleitun|{ von Harald Braun ({edreht wurde Theaterbeginn in Hamburg: Mitte Oi(tober Auf einer Sitzung, bei der die hambur-gischen Theaterleiter ihre Spielplanungen darlegten, wurde mitgeteilt, daß der allgemeine Theaterbeginn in Hamburg für Mitte Oktober vorgesehen ist Die Staata-oper wird lunlchtt in dat Thalia-Theater und, fUr besondere Aufführungen, in an* dere H&utcr übertiedeln, aber dat Thalia-Theater wird auch im eigenen Haus tpielen. Dagegen wird eine neu lu errichtende Kammerspielbühne täglich von Kflnstlem des TTialia-Theatert bespielt werden. Das Staatliche Schauspielhaut wird teine Pforten am 9, Oktober öffnen Die Niederdeutsche Bflhne wird im Alten Haus bleiben. Dat Hamburger Theater wird den vorgesehenen Spielplan unverändert durchführen. Die Philharmonischen Konzerte finden an den festgelegten Daten unter Gblichcr Heranziehung hervorragender deutscher Solisten statt. Bit zum Spielbeginn tind die harabur-gischen Künstler in den Aufnahmegauen eingesetzt, wo sie von den umquartierten Hamburgern mit großer Herzlichkeit und heller Begeisterung empfangen worden sind. Die KomOdie am Kurfürstendamm wurde alt erste der Berliner Künstlerhühnen mit der Uraufführung des Lustspiels »Philine« eröffnet, das der Autor Jo Hanns Rösler »ein Stück für verliebte Leuta« nennt. Der mit Spannung erwartete Abend endete mit einem rauschenden Erfolg. Dat »KomOdienhaut au Schllfbauer-damm« begann teine erste Spielzeit !m Rahmen der »Berliner Künstlerbühnen« mit der Auffühnmg der volkstümlichen Legende »Der Himmelspförtner« von Eugen Gerber. Musilcpflege im Wartheland Auf kulturellem Gebiet waren im Wartheland im Jahre 1939 nur sehr gering* Ansätze vorhanden. Anfän^jUch zeichneten sich die beiden Großstädte Posen und Litzmannstadt als Kulturzentren ab, doch dürfte das auf die Dauer nicht genügen. Aus dieser Erkenntnis heraus hatte Gauleiter und Reichsstatthalter Arthur Greiser Im September 1942 das »Warthe-l&ndische Musikerziehundswerk* gegründet. Im Rahmen dieses muBikerziehungs-werkes wurden die musikerzieherischen Aufgaben, die bis dahin von der Privat-•rzieherschaft, den Kursen des deutschen Volksbildungswerkes und der HJ wahrgenommen worden waren, in den vereinigten Städtischen Musikschulen zusam-mengefaßt. Obgleich die Verpflichtung geeigneter Lehrkräfte auf aul3erordcntlicht Schwierigkeiten stieß, gelang es, *chon im ersten Jahr in 16 Kreisstädten Musikschulen zu eröffnen, die nun neben den beiden Schulen in Posen und Litzmannstadt eine segensreiche Tätigkeit entfalteten und über 2000 Schüler betreuten Besonderet Augenmerk wurde auf die Förderung det Bcrufserziehungsnachwuchscs gelebt Der zu diesem Zwjeck durah den Gauleiter gestiftete »Hans-Pfitzner-Preis des Reichs-warthelandes* kam nun zum ersten Mal« zur Verleihung Dreizehn Schüler, Studierende der Gaumusikschule, wurden im Rahmen dieses Wettbewerbs ausgezeichnet. An der Grazer Universität wurde dar Dozent Karl Umrath für das Fach allgemeine und vergleichende Physiologie zum 1 außerplanmäßigen Professor ernannt. I Der Komponist August Brunetll-Pl-I sano ist in Salzburg im 73. Lebensjahr I gestorben. j Das Berliner Rose-Theater eröffnete ' mit der alten, durch Heinz Hilpert be-1 arbeiteten Posse »Eine leichte Person« ' seine neue Spielzeit. Mitterwurzer als Maskenkünstler Von Reinhold Zickel Der Srhauspieler Mitterwurzer war em großer Mdskenkünstler. Um die Mille der neunziger Jahre de« vorirjen Jühthundofts, als er an der Wiener Hurq seinen letzten und reichsten Ruhm erntete, lernte er einen ungarischen Gr-ifen aus der weltverzweigten rdmilie der Esterhdzy kennen, der zwar Binen großen Respekt vor seiner Kunst hatte, aber doch immer wieder mit leicht herablassender Guste behauptete, daß die Mehrzahl der Mimen ihre Rolle im Leben nur sehr unvollkommen zu spielen wisse, diß sie meist brüchige Charak-trre, schlechte Rechner und schwache Köpfe seien, denen die Wirklichkeit alles raube, whs der R'iusrh ihnen für ein fiaar kurze Abendstunden im Rampen-Icht schenke; auf den Brettern Könige, im Leben arme Komödianten, auf der Szene göttliche Liebhaber, im Leben kleine Wilddiebe der Gunfit, denen ewig die Narrenpritsche des Schicksals den Rücken blaue. Emma! heim Wein kam die Rede auf die Maskenkunst des Schauspielers Esterhazy bestritt, daß dleee Kunst über Hie Rampe hlnauswirke Bühnenbeleuchtung, Schminke und Perücke könnten zwar den Zuschauer täusc hen, aber drau-ß-'n In der wirklichen Welt löse sich nlsbnld alles in Schein, Schaum und uraiien Dunst auf; »Stellen Si« nur Ihr« grob gepinselt« Maske in die grelle Sonne, und Sl« werden sehen, daß »elbet die Hunde noch den plumpen Täuschungeversuch entlarven.« »Die Hunde vielleicht«, meint« Mitterwurzer lÄchelnd, »denn die wlttam mit Ihrem Instinkt hinter Jeder noch so undurchdringlichen Larve den Geruch ihres Herrn, — ob aber auch die Menschen — und selbst so kluge Menschen wie Sie, Graf---? »Ich«, Graf Esterhazy lächelte kühl-überleqen. »Ich würde Sie bei Tag und Nacht In Jeder Vermummung durchschauen, Mitterwurzer.« »Auch bei Nacht?« »Gerade bei Nachtl« »Es käme auf ein« Probe an.« »Wann — wo und wle7 — ich bin bereit.« »Ort und Stunde müsswi Sie schon mir überlassen, Graf. Spannung und Überraschung sind die Komplicen des Mimen. — Es gilt?« »Abgemacht.« »Und der Preis?" — Der Graf lachte. »Ich setze meine Gellebte zum Pfand.« »Sie spielen «ehr hoch Graf.« »Ich kann es, weil Ich meiner selbst sicher bin und so auch dessen, was mir gehört.« Trttsächlkh hatte Graf Esterhazy da-mrils eine Liebschaft mit einer kleinen I Italienerin, für die er eine reizend-ver-I «rhwieqene Vorstadtwohnunq qemietet ! hatte. Die Intimen unter seinen Freunden i kannten die AHressei sie nannten sie 1 untereinander nur: die unsichtbdie Isot- ta. Auch Mitterwurxer kannt« tl«. Allein die Bekanntschaft d«r Angebeteten verwehrt« der Graf auch den Intimsten. Eifersüchtig hütete er di« Schwelle. Kein Dieb tollte auch nur durchs Schlüsselloch schauen, Eine Woche nach diesem Gespräch — Graf Esterhazy hatte es als «ine Ausgeburt der Weinlaune längst vergessen — klingelte er wieder in vorgerückter Abendstunde an der Tür der Gellebten. Er pflegte dort dreimal in der Woche In vertrautem Tete-ä-Tete zu soupieren. Die Zofe öffnete, fuhr erschrocken zurück und verschwand mit lei«em Aufschrei in Richtung der Küche. Esterhazy, ein wenig betroffen, lief durch den Korridor, legte ab und klopfte an die wohlbekannte Tür zum Boudoir. Eine Stimme, — offenbar die eines Mannes, wie er nicht ohne Befremden feststellte, — rief: herein! Er klinkte hastig auf und sah sich alsbald einer Szene gegenüber, die ihn zunächst stu..im machte. Der ganze intime Raum schwamm, In dämmeriger Beleuchtung, eine mit einem rotseidenen Schirm abgeblendete Lampe spendete In gemessener Distanz ihr zärtlich-stummes Licht Auf dorn Diwan ausgestreckt aber schmiegte sich die süRe isotta und barg den kleinen, schwarzen Kranskopf im Schöße eine« Mannes, der, lässig zurückgelehnt, Sliici; füi Stück das vollendete Spiegelbild des Grafen E-sterhi/y zu sein schien, Graf Esterhazy, der wirkliche Graf, die Erstgeburt «einer selbst, trnt jetzt einen Schritt vor, wahrend die kleine Isotta, ohne auch nur dat geringste Zeichen des Staunens oder Erschreckens von sich zu gehen, ihren Kopf leicht aus dem Schöße des vermeintlichen Grafen hob und ihn seinem Ebenbilde zuwcindte: »Ah, Sie sind erkannt«, rief sie und lachte hell. »Antonio«, so pflegte sie ihren Grafen zärtlich zu nennen, »Antonio hat mir von Ihrer Wette erzählt Sie sind entlarvt und brachen sich nicht weiter zu legitimieren. Kommen Sie. Mitterwurzer, und begrüßen Sie Ihr Spiegelbild, das Ihnen allerdings nur sehi unvollkommen gleicht.« Und sie streckte dem vermeintlichen Mitterwurzer ihre kleine Hand entgegen Wieder trat der Grat ein paar Schritte näher; noch Immer verschlug es Ihm die Stimme. »Aber Ich bin doch Grat Esterhazy. Isotta!« stnmmeltG er schließlich »Was soll die dumme Maskerade?!« Jetzt sprang fsolta auf und klatschte In die Hände; »Bravo! Brovo! Sie spielen den Grafen Esterhdzy so vollkoiu men, wie es wirklich nur der Schauspieler !vtilterwurzei vermag. Ich bewundere Sie darum und verehre Sie,« »Sic haben Ihre Geliebte, diesem aül^e Geschöpf hier, als Preis ausgerietzt, Graf Esterhdzy'. fiel jetzt der Doppelgänger ein, indem er "^ich aulrifhieie »uid dem Grafen 'n voller Pronl gegeniitierlrat - Ich habe niir in ('ei Maske des Grafen Hster hcizy den Pre s geholt Isotta nahm mit h für den Gruiten d"r den Schau^'^icle! Mitterwurzer spieltj wir t'rwit';>len zu R. mmi-r' den Si hauspielcir Milte w'ir/f"', der den Grafen Esterhazy minien wolUu.' Eine Weile stand die kleine Isotta sprachlos zwischen den beiden Spiegelbildern. Ihre schwarzen Augen liefen hin und her) zweimal wischte sie sich mit der Hand über die Stirn» so prüfte sie Schein und Wirklichkeit. »Wenn Sie wirklich der Schauspieler Mitterwurzer sind", sagte sie dann leise zu ihrem Partner vom Diwan, »dann haben Sic die Rolle des Grafen beseer gespielt als er selber Antonio«, wandte sie sich dann zu dem Grafen, »du hast mich auts Spiel gesetzt und leider verloren. Ich muß dir bekennen; so zu lieben wie der Schv.ispieler Mitterwurzer In der Maske des Grafen Esterhnzy versteht selbst der leibhaftige Graf Esterhazy nicht!« »Sie haben die Wette gewonnen. Mitterwurzer! der Pieis fällt Ihnen zu«, sa'f'c i'-tz1 sehr leise dei Graf und wandte sich zur Tür «Ich räume das Feld.« ■Einen Moment, Graf'«, rief Mitterwurzer, »Sie irren sich' l'h habe nur Maske gemacht, eine Szene gemimi und das Leben an riet N.'o( herumgeführt. Verzeihen Sie, Isotl.i, daß Ich mit Ihnen und der Liebe nm Komödie gespielt haiie. Beinahn wäre «s Ernst geworden — beinahe, (Jraf Mier wir h.then doch nur wie auf offener Szene gespielt, di^s gan-1 /e Publikum w