Nr. 204 Donnerstag, 6. September 191^. 136. Jahrgang Mbacher Zeitung »»ünu»n«r«»t»«N»p«l»: Ml! Postuersrndüng: gan^Ährig 3N k, ballijHlirist 15 ll. Im «onlol: ganzjäyn» «l I, lilllbjälirin ,1 ll, ssür die Zustrllmift w« H»»« l,n»?,lähriss 2 X. - ^nsertl«n«g»biil,r: ssür tli-m, Inlrrale bi» z„ virr «si!c» «0 k, arößrrr vrr Zrile 1« l>i bei bftelr« jirt>rclii,!uii«lii pcr ^lile »j b. sich Milloän'strllßr '.Vr. 16; t,,s U«l» >»l>5>, drr !«sbat!ilm von « bi« 1« Uhl «»»»pH«« P». >»r Ve>«ktl»« 52. VoUtische Uebersicht. Laib ach, 5. September. Aus Berlin, 4. September, wird gemeldet: Reichs-l«uzler Dr. Michaelis ist heute vormittags von seiner Neisc nach Belgien und an die Westfront nach Verlin zurückgekehrt. Der Zweck der Reise war, sich persönlich über die Verhältnisse Belgiens und die Stimmung an der Front zu unterrichten. Durch die Besuche bei den Truppen an der Front und die Besichtigung der wirtschaftlichen Einrichtungen in dem besetzten Gebiete gewann er ein Bild von der gewaltigen Leistungsfähigkeit des nach wie vor zu allen Opfern für die Verteidigung Deutschlands freudig be» reiten Heeres. In der italienischen Presse wird, wie man der „Pol. Korr." aus Lugano berichtet, festgestellt, daß die K,iegskosten des Landes im Juni 1600 Millionen Lire betrugen und damit uutcr allen bisherigen Mo-»atsausgaben, die der Krieg erheischte, den höchsten Punkt erreichten. Als cm Zeichen der Finanznot des Staates ist auch die dritte Erhöhung der Tabatpreise «nzufehen, zu der sich die Negierung während des Krieges entschloß, obgleich diese höchst unpopuläre i Mahnahme auf die allgemeine Stimmung sehr ungünstig einwirken mußte. Nach mehrmonatigem Schweigen behandelt der Viarinctritiler des „Eorricre dclla Sera" wieder den Unterseebootkrieg, jedoch diesmal in sehr gedämpftem Tone. Er räumt ein, dah die Verbesserung der Ver» teidigungsmittel der Schiffe und die verstärkte Betä-tigung von Postcnschiffen in den verschiedenen Ge-wä'sserzuuen wenig gegen die Unterseeboote ansgerich« tet haben nnd daß die Werften des Vlervcrbandcs »nd Nordamerikas die durch den Unterseebootkrieg verursachten Schiffsvcrluste Nieder auszugleichen vermochten, noch angesichts des Mangels an Rohstoffen und Arbeitskräften auszugleichen vermögen werden. Wegen der technischen Vervollkommnuug und der Vermehrung der Unterseeboote befürchtet der Verfasfer eine große Verschlimmerung der Schiffsraumuot, zumal Schlauheiteu und Verlängerungen der Fahrtroute «uch nicht verfangen. Übrigens bezeichnet auch er die «llwöchenllichen halbamtlichen Mitteilungen über den z Schiffsverkehr und die Schiffsvcrluste der Entente als irreführend. Der Schweizerischen Depeschen-Agentur geht aus St. Moritz folgeudes Telegramm zu: König Kon» ft ant in beauftragt mich, Sie zu bitten, durch Ihre Agentur folgende Erklärung der Öffentlichkeit mitzu-! teilen: „Aus dem Expose, das das gegenwärtige Ministerium vor der neuerlich in Athen einberufenen Kammer über die von Griechenland während des europäischen Krieges befolgte Politik entwickelt hat, erfche! lch^ wenigstens soweit ich aus den bis jetzt veröffentlichten Aenchten urteilen kann, daß mit Bczng auf verschiedene wichtige Puulte, insbcfundcre soweit es meme Begehungen zu den beiden Kabinetten Vcni« selos und d,e Haltung anbetrifft, die ich in der aus-wältigen Polltlt des Königreiche eingenommen habe, >ie Wahrheit ernstlich entstellt wurde.' Ich fühle mich zu meinem größten Bedauern gezwungen, diefer Darstellung ein formelles Dementi entgegenzusehen." Unterzeichnet: Schiffskapitän Paparisopulo, Adjutant des söniqs der Hellenen. Über die Borgänge in Rußland liegen folgende Nachrichten vor: „Svensla Dagbladct" erfährt aus Haparanda: Da einige russische Truppcnabteilungen j eigenmächtig ihre Stellungen an der rumänischen Front »erlassen haben, hat der Oberbefehlshaber drahtlich >en Ministerpräsidenten ersucht, schleuuigst die auf 5er Tagung in Moskau vorgeschlagenen Mahnahmen »»rchzuführen. — Das Wolff.Bureau meldet: Die zweite und vierte beßarabische Brigade (zweite beßarabisch^ russische Division) war vor längerer Zeit wegen Un-> zuvcrlässigleit aus der Front der Salonichier Armee! zurückgezogen worden. Infolge Abzuges größerer fran» z zösifcher Truppenvcrbünbe wurden die Russen jedoch i wieder in der Front benötigt. Ende Juli erhielten! diese Brigaden von General Sarrail den Befehl, an! die Front zurückzukehren. Die russischen Mannschaften ^ gaben die Erklärung ab, sie würden sich nicht wieder z für rumänische Ziele in der Vcrbandfront verwenden! lassen. Den Mannschaften wurde aber erklärt, daß sie ^ für den Fall erneuter Weigerung von schwarzen Fran-! zosen umstellt und zusammengeschossen würden. In-! folge dieser Drohung blieb den Nusscn nichts anderes übrig, als wieder in die Feuerliuie zu gehen. Hinter den Russen stehen französische Maschinengewehre in zweiter Linie und dahinter französische Artillerie. Die z Ernährung der Russen an der Salonichier Front ist' dauernd wesentlich schlechter als diejenige der Franzosen. — Die schwedischen Blätter melden aus Haparanda die Bildung einer neuen russischen Partei, welche l sich republikanisches Zentrum nennt. Das Parteipro-! gramm fordert die Wiederherstellung einer starten j Regierungsmacht und der Disziplin im Heere, die' Fortführung des Krieges bis zum siegreichen Ende! und die Einberufung der Konstituante. Lokal- und Provmzial-Nachrichten. — (Zum viertcnmal ausgezeichnet.) Oberleutnant Benno Poche des IR 17 Kronprinz, der bereits > mit dem silbernen und bronzenen Signum laudis nnd dem Karl-Truppenlreuz ausgezeichnet ist, erhielt nun d»s Militälvrrdiellstlreuz 3. Kl. mit der Kriegsdelo«, ration und den Schwertern für tapferes und erfolg-j reiches Verhalten vor dcm Feinde. ! — (Auszeichnungen für Vahnliedicnstetc.) Seine! Majestät der Kaiser hat im Bereiche der Staats-! bahndirettion Trieft verliehen: das Kriegstreuz zwei»? ter Klasse für Zwiloerdienste dem mit dem Titel eines Regieruugsrates bekleideten Staatsbahndirettor-! Stellvertreter Dr. Ottolar Aukednitck, dem mit z dem Titel eines Rcgicrungsrates bekleideten Staats-bahndireltor-Stellvertreter Josef Kord in, dem Inspektor Jakob Eiulic, dcm Inspektor Franz Coas-' sini. dem Staatsbahnrate Eduard Flcndlsp erger, dem Inspektor Moritz Fuchs, dem Titular» Obcrstaatsbahnrate Dr. Eug. Glücklich, dem Staats- ^ bahnrate Oskar Groß, dem Olierstaatsbahnratc Dok-! tor Siegfried Heller, dem Bauobertummissär Antun'> Koß, dem Oberinspektor Martin Lacina, dem! Staatsbahnratc Oskar Mandl, dcm Sanitätslonsu-lenten Dr. Viktor Massopust, dem Oberstaatsbahn-rate Dr. Alexander Mehmer, dcm Vanobcrlommissär Johann Nariö, dem Bauoberkommissär Bohumil Nossel, dem Staatsbahnrate Maximilian Pollat, dem Oberstaatsbahnrate Dr. Robert San ter Edlen von Riedenegg, dem Bahnoberlommissär Dr. Heinrich Schneider, dem Oberstaatsbahnraic Dr. Karl > Seemann Ritter von Treuenwart. dem Ober-s staatsbahnrate Josef Sololl, dem Oberinspektor Karl^ Steidl, dem Bauoberlommissär Ferdinand Stolle,! dem Bahnoberlommissär Karl Val entin itsch; das! Kriegslreuz dritter Klasse für Zivilvcrdienste: dem^ Adjunkten Johann Berberovic, dcm Adjunkten! Engclhart Vrun old, dem Obcrrevidenten Ernst,' Gozzi dem Revidenten Rudolf Groß, dem Revi'j dcnten 'Eduard Harnisch, dem Assistenten Robert! Herzog dem Adjunkten Rudolf Homa, dcm Ma«i jchincntommissär Rudolf Jarolim et, dem Bahnober-arzte zweiter Klasse Dr. Franz Kogoj, dem Reviden-ten Vlltor Laner. dem Oberrevidenten Franz Len- cek, dem Bahnlommisjär Dr. Rudolf Mallner, dem Adjunkten Alois Mullen, dem Adjunkten Ant. Saiz, dem Bahnoberarzte dritter Klasse Dr. Josef Oebesta, dem Oberrevidenten Johann Slarpil, dem Revidenten Paul Teich mann, dem Revidenten Anton Zulmin; das Kricgstreuz vierter Klusse für Zivilverdienste: dem Blocksignaldiener Lukas Adam, dem Kanzleil'xpedienten Johann Aizjal, dem Stationsmeister Johann Brajnil, dem Bahnmeister Karl Buchschacher, dem Stationsmeister Alois Bulo« vec. dem Oberheizer Jakob Eesar, dem Stations« Meister August Duschek, dem Stationsaufscher Joses Erbeznil, dem Werkmeister Alois Fob es, dem Drucker Johann Freistätter, dem Oberlondutteur Paul Fugina, dem Magazinsmeister Franz Gol« nar, dem Oberverschieber Simon Hoja, dem Ober« londutteur Ludwig Hutter, dcm Statiousmeister Karl Hynck, dem Weichenkontrollor Franz I era Ha, dem Bahnmeister Josef Iermol, dem Kanzlei>xpcdienten Max Klien, dem Maschinenmeister Franz Kol-bitsch, dcm Zugsrevisor Franz Kresal, dem Lolo-motivführer Wilhelm Lange, dem Lokomotivführer Alois Levicnik, dem Maschinenmeister Alexander Mally, dem Bahnmeister Jakob Malovrh, de« Lokomotivführer Martin Muzzulini, dem Werl« ^mcister Albert Na us hock, dem Verschubausseher Alois zPavlin, der Manipulantin Anna de Pero, dem , Magazinsaufseher Johann Pfeifer, dem Stations' ! meister Karl Pfeifer, dem Aushilfsstations-mcister Ferdinand Pflaum, dcm Vrrschubaufseher ^ Josef Pichler, dem Stationsmeister Anton Pre« mcru, dem Maschinenmeister Josef Surit, dem Maschinenmeister Einil Schigsch, dem Oberverschie-^ bcr Rudolf Scduvnil, dem Statiunsmeifter Josef Sim on eil, der Bahnoffiziantin Anna Staffier, dem Bahnmeister Beneditt Sterpin, dem Maschinenmeister Hermann Trun tfchnigg — (IllterefscuvcrtretllNl, in Amerika.) Nach Ab-bruch dcr diplomatifchen Beziehungen mit den Ver-einigten Stauten von Amerila hat das l. u. t. Mini-sterium des Äußern nicht gesäumt, im Wcge der l. u. l. Mission in Stockholm an die kgl. schwedische Regie» rung, welche den Schntz unserer Staatsangehörigen und Interessen in den Vereinigten Staaten von Ame> rika übernommen hat, die Anfrage zu richten, ob sie es für lunlich erachte, daß die kgl. schwedischen Ver. tretungsbchörden in den Vereinigten Staaten insbe-sondere auch mit der Geltendmachung und Vertretung der Interessen unserer Staatsangehörigen m Verlassenschafts-, Versicherung«-, Schndenersatzangelegen-heilen u. dgl. befaßt werden. Wie die l. u. l. Gesandt« schüft in Stockholm nunmehr auf Grund einer Mitteilung des lgl. schwedischen Auswärtigen Amtes dem k. u. l. Ministerium des Äußern berichtete, hat die lgl. schwedische Gesaudtschaft in Washington die schioedi-schcn Konsularämtrr iu Amerila beauftragt, die An« sprüchc unserer Nationalen iu Angelegenheiten der oberwähnten Kategorien zu vertreten. Es unterliegt demnach teinem Anstünde, derlei Angelegenheiten, deren Verfolgung durch die politischen Ereignisse eine Unter« brcchung erlitten hat, nunmehr wieder aufzugreifen und sie durch das k. u. l. Ministerium des Äußern und so« hin durch Vermittlung der schwedischen Vertretung«« behörden der Erledigung zuzuführen. Die zur Inter« essenvertrctung erforderlichen Dokumente und Nach« weise wären mit englischen Übersetzungen ver« sehen dem k. u. l. Ministerium des Äußern zur Ver-fügung zu stellen, wobci bemerkt wird, daß bei Zivil« standesurlunden, Todesfallsaufnahmen und ähnlichen Dokumenten eine auszugsweise englische Angabe des wesentlichen Inhaltes genügt. — (Regelung des Verkehrs mit Obftlonslrven.) Mit einer am 4. d. M. verlautbarten Verordnung Laibacher Zeitung Nr. 204_____________________________1276_______^__________________________6. September 1917 des Amtes für Volksernährung wird die Erzeugung von Obstkonserven geregelt. Zweck der Verordnung ist, die Erzeugung von Obsttonseroeu, insbesondere von'Marmeladen, unter Kontrolle zu stellen, so daß sie zu angemessenen Preisen dem Konsum zur Verfügung stehen und möglichst gleichmäßig verteilt wer« den können. Hiebei soll in erster Linie auf die minderbemittelten Schichten der Bevölkerung Rücksicht genommen werden. Vom Amte für Volksernährung sowie vo« der Gemüse-Obststelle wird angestrebt, daß Obstkon serven. soweit es die Verhältnisse zulassen, in möglichst großem Umfange hergestellt werden. Die Erzeugung von Marmelade wird auf drei Typen be« schränkt. 1.) Marmelade, deren Markeinwage wenigstens zu 70 Prozent aus einer einzigen Obstart mit Ausnahme von Zwetschken oder Äpfeln besteht. Diese ist im Verkehr mit dem Namen der den Hauptbestandteil bildenden Fruchtart, z. B. Marillenmarmelade, zu bezeichnen. 2.) Zweiermarmclade, worunter entweder reine Äpfel- oder Zwetschlenmarmelade oder eine Melangemarmelade, soferne sie nicht unter Sorte 1 fällt, verstanden wird. 3.) Dreiermarmelade, d. i. Marmelade, die entweder aus Obst und Obstrückständen oder aus Obstrückständen allein oder aus Obst oder Obstrückstünden mit einem Gemüsczusatz besteht. Alle drei Sorten dürfen im Verkehre nur unter den vorgeschriebenen Bezeichnungen — Detlarationszwam; — angeboten und verkauft werden. Nähere Vorschriften über die Art dcr Herstellung der äußeren Bezeichnung und der Verpackung sowohl von Marmelade als auch! der übrigen Obstkonserven wird mit Genehmigung! des Volksernährungsamtes die Gemüse-Obststelle erlassen. Dicse Stelle ist auch angewiesen, für eine weitergehende Erzeugung von Zweiermarmclade zu sorgen und die Erzeugung höherwcrtiger Dauerware nur in^ den Fällen zuzulassen, in denen eine anderweitige Verwertung unmöglich ist. Den Erzeugern von Obst-konservm, insbesondere von Marmeladen, Kompotten, Dörrobst, Fruchtsäften und Fruchtsirup, wird die Verpflichtung auferlegt, ihre gesamten Erzeugnisse dcr Gemüse-Obststelle in Wien an bestimmten Terminen anzuzeigen, anzubieten und auf Verlangen abzugeben. Als Termine für diese Anzeigen wurden für alle! Obstmengen mit Ausnahme von Dörrobst der 1. und 15. jeden Monates bestsmmt, während für Dörrobst mit Rücksicht auf die vielfach in kleinen Betrieben erfolgende Erzeugung ein einheitlicher Spätcsttermin — 15. November 1917 — festgesetzt wurde. Von der Anzeige- und Anbotpflicht sind nur Erzeuger von Obstkonserven ausgenommen, deren Jahresproduktion nicht mehr als 1000 Kilogramm Marmelade, Obst« mus. Kompott, Dunstobst, Gelees, Obsttraut oder Obstmark beträgt. Dörrobst, Fruchtsaft und Fluchtsirup sind ohne Rücksicht auf die Jahresproduktion anbot-pflichtig. Writers erstreckt sich die erwähnte Verpflich» tung nicht auf die zufolge einer Bewilligung der Gemüse'Obststelle im eigenen Betriebe dcr Erzeuger weiter verarbeiteten Mengen. Durch dieses Verfügungs-, recht ist die Gemüse-Obststelle in der Lage, die notwendige Übersicht über die gesamte Erzeugung zu gewinnen und, ohne in jedem Falle unter allen Umständen selbst als Käuferin aufzutreten, eine angemessene Verteilung nach den Weisungen des Amtes für Voltsernährung herbeizuführen. Für die wichtigsten Obstkonserven, besonders für Marmelade, Dörrobst, Fruchtsäfte usw. weiden in der nächsten Zeit Höchstpreise festgesetzt wcroen, deren Einhaltung durch Ausübung des Anlausrechtes oder durch dirette Zuweisung der Ware an Gemeinden und Approuisionicrungsorga-nisationen gewährleistet ist. Für jene Obstkouserueu, für die etwa wegen technischer Schwierigkeiten Höchstpreise nicht erlassen werde« sollten, werden Übernahmspreise beim Ankauf der Ware durch die Gemüse-Obststelle oder die von ihr beauftragten Stellen seitens des Amtes für Voltsernährung bestimmt werden. Auf die Verkäufe von Obsttonserven an die Gemüse-Obst» stelle oder an die von ihr bezeichneten Stellen findet das am 4. August d. I. erlassene Verbot des Vertäu« fes solcher Erzeugnisse aus der Ernte 1917 (R. G.Bl. Nr. 332) keine Anwendung. — Die Versendung von Obstlonseroen Per Eisenbahn oder Dampfschiff ist an die Beibringung einer Transportbescheinigung oder einer Versendungsbewilligung geknüpft, die von der Gemüse.Obststell'e in Wien ausgefertigt wird. Für Postsendungen ist ein Bewilligungsveimerk dieser Obststelle in Wien oder der betreffenden Obstlandesstelle auf der Postbegleitadresse nachzuweisen. Die Leitung der Gemüse-Obststelle wird Sorge tragen, daß durch die Ausstellung der Transportbewilligüngen keinerlei Verzögerung in der Beförderung der Waren eintritt. Dle Regelung des Verkehres mit Obstmost wird-in kürzester Zeit nachfolgen. l. ^ (Der Mchlverkauf) erfolgt von morgen an bls einschließlich Freitag den 14. d. M. Auf jede Mehlkarte werden ein halbes Kilogramm Weizenback« mehl (Nr. 0), das Kilogramm zu 118 K., und ein Vierteltilogramm Weizengrieß, das Kilogramm zu 92 H., erhältlich sein. Der Mehlüberschuß ist ^verläßlich Samstag den 15. d. M. anzumelden. Wer die Anmeldung uuterlätzt, erhält leine neue Anweisung. Auch wenn lein Mehl erübrigt wurde, ist hievon die Anzeige zu erstatten. — (Spcckabgabe auf die gelben Legitimationen N Nr. 301—1200.) Die städtische Approvisionierung wird heute nachmittags die Speckabgabe auf die gelben Legitimationen V in der Iosefilirche fortsetzen. An die Reihe lommen: von 2 bis 8 Uhr nachmittags Nr. 301—600, von 3 bis 4 Uhr Nr. 601—!)00, von 4 bis 5 Uhr Nr, 901 — 1200. Auf jede Person entfällt l/. Kilogramm Speck. Der Speck ist geräuchert und lostet 4 K. per Kilogramm. ke—. — (Die Obstabgabe für Beamtenkategorien) erfolgt heute in der Iosefilirche (Haupteingang). Reihenfolge: von 2 bis halb 4 Uhr nachmittags Gruppe I, von halb 4 bis 4 Uhr Gruppe II, von 4 bis 5 Uhr Gruppe III und von 5 bis halb 6 Uhr Gruppe IV. Auf eine Person entfällt ein halbes Kilogramm Obst. Ein Kilogramm lostet für die Gruppe I 60 H., für Gruppe II 70 H., für die Gruppe III und IV 80 H. — (Die Obstabgabe anf gelbe Legitimationen I>) erfolgt morgen vonuittags von 8 bis 10 Uhr in der Iosefikirche. Auf cine Person entfällt ein halbes Kilogramm. Ein Kilogramm tostet 80 H. ke—. — (Die Isonzo-KNnstlerkapellc) wird am Samstag und Sonntag von 4 Uhr nachmittags bis 7 Uhr abends im Caft „Europa" konzertieren. Eintrittsgedühr zwei Kronen. — (Sanitäts-Wocheubericht.) In der Zeit vom 26. August bis 1. Sept. kamen in Laibach 23 Kinder zur Welt (23,92 pro Mille), darunter — Totgeburt; dagegen starben 62 Personen (64,48 pro Mille). Von den Verstorbenen waren 23 einheimische Personen; die Sterblichkeit der Einheimischen betrug somit 23,92 pro Mille. Es starben an Ruhr 3, an Tuberkulose 5 (unter ihnen 1 Ortsfremde), durch Selbst» mord I, an verschiedenen Krankheiten 53 Personen. Unter den Verstorbenen befanden sich 39 Ortsfremde (62 90 Proz.) und 47 Personen aus Anstalten (75,8 Proz.). Infektionserlrankungen wurden gemeldet: Typhus 1 Einheimischer, 1 Örtsfremder und 117 Soldaten, Ruhr 9 Einheimische. 1 Ortsfremder und 30 Soldaten, Diphtheritis 1 Emheimischrr. — (Aufgegriffene Zigeuncrbaude.) Am verflossenen Samstag nachmittags wurde von eincr Gendarmeriepatrouille im Walde nächst Ilova gora, Gemeinde Raöica, eine sechstöpfige Zigeunerbande lagernd angetroffen. In deren Besitze wurden mehrere Gegenstände, die in dcr Nacht auf den 29. v. M. den Be- l sitzerinen Agnes Ogrinc und Anna Vidic in Dule, Gemeinde Großlupp, cinbruchsweise entwendet worden waren, sowie eine gut erhaltene Dainenpelerine unbekannter Herkunft vorgefunden. Zwei Zigeuner ergriffen die Flucht und konnten nicht eingeholt werden, während die übrigen vier verhaftet und dem Landesgerichte eingeliefert wurden. — (Diebstä'hlc.) Einem Besitzer in Lajse, Gemeinde Selzach, wurde in Abwesenheit der Hausleute aus dem versperrten Hause ein Geldbetrag von 2200 Kronen entwendet. — In der Nacht auf den 28. v. wurde bei der Besitzerin Maria Fcrlik in Hirouski vrh ein Einbruch verübt. Die Täter erbeuteten ver« schiedcne Lebensmittel, darunter Fleisch, Speck und Würste, im Werte von über 260 K — Der Keusch-leriu Maria Turk in Bezuljat und dcr Besitzerin Maria Stör in Iostrublje wurde ein je 30 Kilogramm schweres Schwein entwendet. — (Verstorbene in Laibach.) Celestino Dalzie, ital. Zugsführer; Virgilio Bmbolini, ital. Infanterist; Andreas Kramolio, Karl Schimpl, Matthias Varga und Johann Zsecsek, Soldaten; Maria Ahlfeld. Pri« vate, 56 I.; Maria Zalaznik, Besitzersgattin, 51 I.; Peter Mattovic, Pfründner, 67 I.; Johann Petel, Matthias Hybrant, Josef Herman, Johann Erznoznik, Johann Stripkar, Infanteristen; Ladislauö Bacjan, Feldwebel; Raimund Katalonigg, Landsturmarbeiter; Elisabeth Kosir, Bedienerin, 73 I.; Anna Bizjak, Krankenpflegerin, 39 I.; Franz Puc, Postoffiziant, 29 I.; Robert Gvardjaucit, Pflegekind, 11 Wochen; Maria Strmec, Haudelstursabsolventin, 18 I.; Mar» tin Ribic, Gerichtsdiener i. R., 77 I.; Siegmund Sternschuß, Einj.-Freiw. Korporal; Johann Svesz, Kanonier; Trandafir Koszta, Osfiziersdiener; Johann Sarsch, gewesener Bäckergehilfe, 74 I.; Vartholomäus Trpin. gewesener Säger, 41 I.; Andreas Vcrbic, Taglöhner, 62 I.; Johann Vikar, Josef Takacs, Lo-renz Malon und Johann Ianoczli, Infanteristen; Ludwig Gasior, Knecht, 18 I.; Maria Rus, Private, 80 I.; Anna Pibernit, Magd, 25 I.; Josef Ieglit, Oberaufseherssohn, 9 I- Üadislaus Slanc, Diener, 27 I.; Adolf Kump, Landesgerichtskanzleivorsteher. 53 I.; Franz Hudorovic, Taglöhner, 52 I.; Philo» mene Veggian, Private, 80 I.; Giuseppe Cozza, ital. Infanterist, Kriegsgefangener. „Mein ist die Rache!" Ein Harry HissgS-Detek-tivfilm mit Hans Mierendorf im Kino Central i« Landcstheater. Ein treffliches Zusammcnspiel, eine Handlung, die unser Interesse aufs äußerste spannt, eine vornehme Ausstattung und durchaus gelungene Bilder, dies wären ungefähr die Merkmale, die man diesem Film in den Reisepaß sehen könnte. Miercn-dorfs Spiel besonders zu kennzeichnen, wäre wohl überflüfsig. — Dazu das treffliche Wiener Lustspiel „Eine sensationelle Annonce" und die schöne Naturaufnahme „Der Kaiser in Czcruowitz." Nur heute noch im Kino Central im Landestheater. — Morgen Freitag neues Programm: „Das Opfer dcr Ärzti»". Tagesneuigkeiten. — (Die Siegesbotschaften.) Während in diese« Kriege die Siegesnachrichten durch die Presse eine schnelle Verbreitung finden, wurden 1870/71 in Deutschland die Siegesnachrichtcn durch die Vcröffent« lichung der Telegramme an den Anschlagsäulen schnell bekanntgemacht. Die Technik der Zeitungen war noch nicht in dem Maße ausgebildet wie heute; vor allem erschien noch keine Zeitung in zwei Ausgabcn, morgens und abends. So las man die roten Plakate an den Säulen, und bei sehr großen Siegen telegraphierte Kaiser Wilhelm: „Es soll Viktoria geschossen werden!" Diese Art der Siegesverti'mdigung verbreitete dann auch noch schnell die Nachricht eines großen Sieges an diejenigen, die sie nicht an den Säulen gelesen hatten. Hörte man die Schüsse, was bei der geringen Ausbreitung der Städte und dem geringen Straßen-lärin leicht geschah, so eilte man an die Säulen, um das Nähere zu erfahren. — In früheren Zeiten, nnb zwar bis ins 19. Jahrh, hinein, waren dic Postillone die Siegesverkündiger. Zu den Zeiten Friedrichs des Großen erschien als Überbringer einer Siegcsdcpesche ! meist ein königlicher Flügeladjutant oder ein Feld. jäger; jedem derartigen Kurier aber waren blasende Postillone beigegeben. Der Kurier, der die Kunde des Sieges von Kesselsdorf in Berlin zu melden hatte, am 15. Dezember 1745, erreichte Berlin erst abend«. Er sandte zuerst nach der Stadt, um 40 Postillone und 40 Fackeln von weißem Wachs herbeizuschaffen, was ihm vom Hofpostamt bereitwillig geschickt wurde, und so mit den brennenden Wachsterzen kamen die Siegespostillone in die Stadt geritten. Die Nachricht des Sieges von Noßbach (6. Nouemver 1757) wurde in Magdeburg, wo sich damals die Königin aushielt, durch den Leutnant Grascu von Schulenburg unter Vortritt von 24 Postillonen überbracht. Acht Wochen später traf der Leutnant v. Putlih mit der Nachricht vom Siege bei Lcuthen (5. Dezembcr) mit 48 blasenden Postillonen dort ein, uud ebenso viele Postillone begleiteten den Feldjäger, der die Kunde nach Berlin überbrachte. Marquis d'Aigens, der Vertraute des Königs, schrieb ihm einmal — nach dem uom Prin> zen Heinrich erfochtenen Siege bei Freiburg am 31. Oktober 1762 —, wie angenehm überraschend ihm der Klang der Posthörner gewesen sei. Noch bis ins 19. Jahrh, hinein war diese Art der Siegesvco tündigung im Gebrauch. So hielt Leutnant v. Wran-gel im Iahie 1807 mit 20 Postillonen seinen Ein« zug in Königsberg, um König Friedrich Wilhelm III. den Sieg bei Pultusk (26. Dezember 1806) zu mel-den. In den Befreiungskriegen war die Sitte bereits abgeschafft. Einzelne Estafetten überbrachten die frohen Kunden. Und später übermittelte der Telegraph die Siegesbotschaft. Der Krieg. AelegralNtne des k. k. Helegraphen > Aorre» spondenz 'Mureaus. Oesterreich» Ungarn. Von den Kriegsschauplätzen Wien, 5. September. Amtlich wird Verlautbart: 5. September. Östlicher Krieasschauplatz: Im Bereich der östeneichisch'UNgarischen Streit-kräfte keine befonderen Ereignisse. Italienische, Kriegsschauplatz: Der neunzehnte Tag der elften Isonzo-Schlacht war von schweren blutigen Kämpfen erfüllt. Bei Ma-doni stießen unsere Sturmtruppen im Vorgehen auf einen tiefgegliederten italienischen Angriff und boten Laibachcr Ieitunq Nr. 204 1277_____________________ 6. September 1917 ihm Halt. Vier weitere Angriffe wurden abgeschlagen. Der Monte San Gabriele steht seit gestern früh er« neut im Mittelpunkte eines zn größter Heftigkeit gesteigerten Ringens. Der Feind stürmt immer wieder gegen den Fclsgipfel an, der wiederholt in feine Hände fiel, um kurz darauf von unserer ruhmreichen Infanterie zurückerobert zu werden. Der auf beiden Seiten «it größter Zähigkeit geführte Kampf dauert bis zur Stunde in unverminderter Stärke an. Vei Görz machte der Italiener einige vergebliche Vorstöße. Ein bei Selo und Mcdcazza zu Stellungs-ierichtigungen angefehtes Unternehmen unfcrer Trup< pen löste auf der ganzen Karst-Hochfläche heftige Zu> sammenstüße aus. Alle vom Gegner unternommenen Nngriffe brachen dank der standhaften Haltung unserer kriegscrprobten Karst-Vcrteidiger zusammen. 100 ita« lienifche Offiziere und über 4000 Mann sielen als Gefangene ill unfere Hand. Dic Gesamtzahl der seit Veginn der Schlacht eingebrachten Gefangenen belauft sich auf 15.000 Mann. Trieft wnrde wieder zweimal von italienifchen Fliegern angegriffen. Der Chef des Generalstabes. Wien, 5. September. Aus dem Kriegsprcsfequar-tier wird ljemcldet: Italienischer Kriegsschauplatz: Vlutig und erbittert wie noch nie tobt die Schlacht «m Monte Gabriele. Zum Massenangriffe setzte gestern früh der Italiener frisch aufgefüllte Truppeil an. Ihm gelang es unter den heftigsten Kämpfen bis zur höchsten Kuppe des Monte Gabriele vorzudringen. Unsere todesmutige Infanterie warf ihn im Gegenstoß hin« unter und drängte ihn westwärts. Vis gestern abends wogte dcr Kampf um die Bergsftihe. Eine Angriffs» welle warf den Italiener auf die Höhe, eine Gegenwelle von uns fegte ihn herab. Schließlich blieben wir die Besitzer und drängten den Feind bis zum Nordhange des Berges. Trotzdem griff der Italiener weiter an. Sechs Angriffe mußten wir noch am Nord» hange abfchlagen. Die Nacht auf heute war ruhig. Seit 5) Uhr ist wieder heftige Schlacht. Unsere nörd-lich und südlich des Monte Gabriele anschließenden Linien lagm gestrrn und heute im schweren Artillerie» feuer. Auch dort warfen wir feindliche Anstürme restlos zurück. Bis weit nach rückwärts blieb der Kampfraum des Monte Gabriele im schwersten Artilleriefeuer. — Auch östlich Görz wurde gestern gekämpft. Nir wiesen Angriffe auf Sv. Katarina und Orazigna leicht ab- solche gegen den Fajti hrib und auf Ko-stanjevica zerschellten au der Tapferkeit der heldenmütigen Verteidiger. Vei Selo siieß ein Angriff von uns auf einen elirn ansetzenden italienischen. Wir gewannen vielfach Raum und konnten unsere Stellungen verbessern. Überdies singen wir 100 Offiziere und 4000 Mann. Dcr Kaiser an der Ostfront. Csit-Szereda, 4. September. Seine Majestät drr Haifer weilte heute bei der H?ercsfront des Generalobersten Erzherzog Josef, insbesondere bei den Truppen, die sich in den Kämpfen um die Magura Easinului unb Grozcsci und die Höhen von Tirul Okna besonders auszeichneten. Minister Graf Czernin in Berlin. Wien, 4. September. Dcr Minister dcs Äußern Graf Czernin begibt sich heute in Begleitung dcs Leg„tionsrateS Grafeu Culloredo'Mannsfeld nach Verlin. Die weitere Enthebung befristet Enthobener. Wien, 5. September. Angestellte in privaten Berufen, Unternehmungen usw., dann einzelne Privatpersonen, welche als leitende oder wichtige Funktionäre ii„ öffentlichen Interesse von den Mcrpl'üfungs-lomm.sswnen beim Ministerium für Landesverteidigung oesriM (mit dem Zusätze: Weitere Enthebung erfolgt lie» Frontdlenstunwnglichleit) enthoben wurden, sind, wenn auf derm Weiterenthebung reflektiert wird, etwa em bls zwei Monate vor Ablauf der Enthebuna bei den zunächst gelegenen militärischen Emdenzbeh'örden zur Konstatlemng des Dieusttauglichlcitsgr/des einer militärärztlichen Untersuchung z» unterziehen Die »illtärischen Emdeuzbchördcn wurden angewiesen den Ansuchen ehestens stattzugeben und die ciuschrei' tenden Stellen vom Ergebnisse der Untersuchung schriftlich zu verständigen. Der bekanntgegebene mili» tärische Befund ist den gestellten neuerlichen Anträgen (Ansuchen) auf Weiterenthebung oder den Eüthrbungs« evidenzblättcrn im Original beizulegen. Hieourch 'ergibt sich die Möglichkeit, einerseits solche befristet Enthobene im Falle deren Frontdienstuntauglichleit durch Einschreiten um Weiterenthcbmlg behalten, anderseits aber, wenn sie frontdieusttaug'lich befunden werden sollten, rechtzeitig für Ersatz Vorsorgen zu tonnen. Deutsches Reich. Von den Kriegsschauplätzen. Berlin, 5. September. Das Wolff-Bureau meldet: Grohes Hauptquartier, 5. September. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht von Vayern: In Flandern nahm der Artillerielampf an der Küste und vom Houthoulster-Walde bis zur Deule au Ausdehnung, Planmäßigkeit und Stärke zu. Bisher leine Infanterietätigteit. Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen: Vor Verdun war auf dem Ostufcr der Maas der Feuerkampf tagsüber gleichfalls gesteigert. Er hielt auch nachts an. Sehr starke Fliegertätigkeit mit zahl« reichen Bombenwürfen bei Tag und Nacht. An entfernteren Zielen wurden erfolgreich mit Bomben an» gegriffen: Dover, Boulogne und Calais. 22 feindliche Flugzeuge sind abgeschossen worden. Leutnant Voh brachte feinen 39. Gegner zum Absturz. Östlicher Kriegsschauplatz: Unsere Operationen östlich von Riga haben sich, wie beabsichtigt, weiter entwickelt. Dünamünde ist genommen. Schwerste Küstengeschütze (bis zu 30,5 Zentimeter Kaliber) fielen unversehrt in unsere Hand. Nordöstlich der Düna ist die Ostsee erreicht. Der Abschnitt der livländischen Aa ist überschritten. Südlich des Flusses haltende russische Nachhuten sind aufgerieben worden. Der Feind ist in weiterem Rückzug nach Nordostcn. — Von der Düna bis zur Donau sonst keine größeren Kampfhandlungen. Mazedonische Front: Keine Änderung der Lage. Der Erste Generalqnartiermeister: v. Ludendorff. Berlin, 5. September. Das Wolff«Bureau meldet: Im Osten hat die deutsche Verfolgung an der Rigaer Front die Gegend Hinzenberg an der Straße und Bahn nach Wenden erreicht. An der übrigen Ostfront lediglich Artilleriefcuer und Patrouillentiitigleit. Die Gcfangcncubeute aus den Kämpfen südlich des Pruth hat sich aus 4 Offiziere, 220 Mann und einige Maschinengewehre erhöht. Berlin, 5». September. Da» Wolff-Nureau meldet: 5». September, abends. Artillcrieschlacht in Flandern und vor Verdun. Nächtlicher Fliegerangriff auf London erfolgreich. Der Nordflügel dcr russischen zwölften Armee ist im schnellen Rückzug. Viervervandsstimmen zur Einnahme Rigas. Lugano, 5. September. Die Eroberung vou Riga wird in den italienischen Blättern und soweit es aus diesen ersichtlich ist, auch in dcr englischen und fran» zösischen Pressc ernst gewürdigt. Die Raschhcit des bisherigen Erfolges verblüfft und stärkt sie in der Überzeugung von der Zersetzung der russischen Hceres-kraft. Im übrigen wird in der Ententcprcffe die Bedeutung Rigas als Ort für defensive nnd offensive Kriegszwecke zu Lande und zur See unumwunden eingeräumt. ________^ Her See« nnd der Luftkrieg. Ein neuer Fliegerangriff auf Pola. Wien, 5. September. Amtlich wird Verlautbart: Ereignisse zur See: In der Nacht vom 3. auf den 4. September belegte eine größere Anzahl feindlicher Flugzeuge Pola mit etwa hundert Bomben, die in der Stadt einigen Privatschaden verursachten. Ein kleines Strohlager außerhalb der Stadt geriet in Brand. Militärische Objekte erlitten nur geringfügigen Sachschaden. Es sind leine Menschenverluste zu be» klagen. Fluttentommando. Neue U-Vooterfolge. Berlin, 5. September. Das Wolff-Bureau meldet: Die U-Boote der Mittelmächte haben im Mittelmeere wieder erfolgreich gearbeitet und 16 Dampfer mit einem Gesamtraumgehalt von fast 65.000 Tonnen verfenlt. Unter diesen befinden sich die bewaffneten englischen Dampfer „Hathor" (3823 Tonnen), „Kil-winning" (3071 Tonnen), „Nairu" (3627) und „Win-laten" (3270 Tonnen). Die meisten versenkten Dampfer waren tief beladen; mehrere mit Lebensmitteln, einer mit 4000 Tonnen Kohlen, Öl in Fässern und Flugzeugbestandteilen. Fünf wertvolle Dampfer hat ein österreichisch-ungarisches U-Boot (Kommandant Linienschiffsleutnant Ritter v. Trapp) in sieben Tagen aus gesichelten Geleitzügen herausgeschossen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Ein erfolgreicher Fliegerangriff ans die Snlin»-Donau-Mündnng. Berlin, 5 September. Das Wolff-Bureau meldet: Deutsche Marineflugzeuge haben am 3. September die Sulina-Donau-Mündung erfolgreich mit Bomben angegriffen. Zwei starke Brände im Hafen konnten beob« achtet werden. Der Chef des Abmiralstabes der Marine. Der jüngste Fliegerangriff auf England. London, 4. September. (Rb.) Britischer amtlicher Bericht: An dem Angriff in der letzten Nacht nahmen sechs Flugzeuge teil; sie kamen bis Chattam und warfen auf die Gebiete von Cherneh und Ehattam Bomben ab. Militärpersonen wurden nicht verletzt. Ein Zivilist wurde getötet, sechs verwundet. Der Sach-schaden ist gering. Uusere Flugzeuge stiegen auf und die Abwehrgeschütze feuerten ohne Ergebnis. Der Parlüinentssetretär der Admiralität teilt mit, daß während des Angriffes 107 Mannschaften der Marine getötet und 86 verwundet wurden. Ein neueS Lenkluftschisi. Lugano, 4. September. „Comere delta Sera" meldet aus Rom den achtstündigen gelungenen Probe-flug eines neuartigen, von der Mailänder Gesellschaft „Leonardo da Vinci" nach den Plänen des Ingenieurs Forlanini gebauten militärischen Lenlluftschisses; es soll in 6000 Meter Höhe fahren, zwei bis drei Tonnen Explosivstoff und Waffen bis zur normalen Gcfechtshühe emporheben, über 1000 Kilometer zurücklegen und rascher als Flugzeuge aufsteigen und nie-vergehen können. England Mißernte. Bern, 4. September. Nachrichten aus alleu Teilen Englands melden, daß schwere Regenstüime einen verderblichen Einfluß auf die Ernte hatten. Nach Nn-ficht dcs Generaldirektors des Lebensmittelamlcs ist die Lage äußerst ernst. Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme anläßlich des Ablebens unseres teuren Gatten und Vaters, des Herrn Adolf Kump Kanzleivorstehers des k. k. Landesgerichtes Laibach I für die schönen Kranzspenden sowie für das ehrende I Geleite beim Leichenbegängnisse sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus. 2374 Die trauernden Hinterbliebenen. Laibacher Zeitung Nr. 204_______________________1278_____________________________ 6. September 1917 Nnßland. Verhaftete Großfürsten. Petersburg, 4. September. (Agentur.) Die Blätter «elden, die Regierung habe im Zusammenhange mit der in Moskau aufgedeckten gegenrevolutionären Verschwörung angeordnet, daß die Großfürsten Michael Alexandrovik und Paul Alexandrovik in ihren Woh« nungen in Haft gesetzt werden. Offiziersgesuche nm Dcgradierung. Vern, 5. September. Eine russische Korrespondenz »eldet aus Petersburg: Wie der Hauptausschuß des Verbandes der Armee- und Marineoffiziere mitteilt, haben zahlreiche Offiziere bei der Militärverwaltung Gesuche um Degradierung eingereicht, da ihnen gegen» wärtig von den untergebenen Soldaten oft der Gehorsam verweigert wird und sie die Hoffnung haben, als gewöhnliche Soldaten das Vertrauen der übrigen Soldaten wieder zu gewinnen. Meuterei und Fahnenflucht. Bern, 5. September. Der Sonderberichterstatter der „Neuen Züricher Zeitung" in Iassy drahtet, die Lage in dem vom Krieg noch nicht getroffenen Landesteile sei entsetzlich. Die wiederholt vorgekommenen Fälle von Meuterei und Fahnenflucht russischer Solduten wirkten äußerst beklemmend und demoralisierend. Hie Vereinigten Staaten von Umerika Das Gctreideausfnhrverbot. Amsterdam, 5. September. Das „Hollandsch Nieuws Bureau" meldet aus New-Zork: Der amerikanische Ausfuhrrat hat bekanntgegeben, daß von de» I. Dezember tcin amerikanisches Getreide nach neutralen Ländern verschifft wird, außer wenn die Bevölkerung eines Landes Lebensmittel unbedingt braucht und absolut befriedigende Garantien gegeben werde», daß Deutschland daraus keinen Nutzen zieht. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Amtsblatt. Kundmachung. ^' ' Nn der k. l. Fachschule für Holzbearbeitung in Gottfchee beginnt der Unterricht am 17. September 1917. Lie Fachschule in Aottschee, die einzige dieser Art in Nrain, Steiermark und Kärnten, ««faßt drei Abteilungen, und zwar für Tischlerei, für Drechslerei und für Schnitzerei, und hat den Zweck, den der Volksschule entwachsenen Knaben, d,e ein solches Gewerbe erlernen wollen, die erforderlichen praktischen Fertigkeiten beizubringen und ihnen außerdem die wichtig« ßen fachlich'theoretischen Kenntnisse sowie eine ausreichende Zeichenfertigleit zu vermitteln. Studiendauer: 3 Jahre; doch kann schon nach der II. Klasse ein Abgangszeugnis er» langt w,rden Abgangszeugnisse: Das Abgangszeugnis über die II. Klasse ersetzt die Gesellenprüfung (Gesellenbrief) und berechtigt zum semerzeitigen Antritte des Gewerbes,; jenes der III. Klasse berechtigt schon nach einjähriger Verwendung als Geselle oder Fabrilsarbeiter zum Antritte und selbständigen Betriebe drs Gewerbes, außerdem verschafft es wehrgcsrtzlichc Begünstigungen. Nufnahmsbedingungen: Ein Alter von 14 Jahren, Entlassimgszeugms der Voltsschule, lSrperliche Eignung. (Für jüngere Schüler vom 12, Lebenljahr au besteht cine Vorbereitungsllasfe.) Gebühren: Es sind leine Gebührm, auch lein Schulgeld zu entrichten; die Lernmlttel »erden unentgeltlich beigestellt. Einschreibungen: Die Einschreibungen finden am 14. und 15. September 1917 von V bis 12 Uhr statt, wozu minderjährige Schüler in Begleitung ihres Vaters ober der Mutter »der des Vormundes mit dem letzten Schulzeugnisse zu erscheinen haben. Stipendien: Für arme und fleißige Schüler stshen Staatsstipendien (30 bis 40 X monat» lich). Stiftplätze und Unterstützungen (10 bis 20 k) zur Verfügung. Nähere Auskünfte erteilt die Direktion mündlich oder schriftlich. Z)ie k. k. Isachfchitcdirektion, Gottfchee, am 3. September 1917. X. fgl X. Handelsakademie in ßraz. Die Anstalt umfaßt folgende Schulen und regelmäßige Kurse : 1.) Die vierklasslge Handelsakademie; Einschreibungen für 1917/18 am g. und 3. Juli sowie arn 17. September. iMiidilieu nur als Privatistinnen.) 2.) Den einjährigen Abiturientenkurs, nur für Maturanten von Gymnasien, Realgymnasien und Realadiuleu ; Einschreibungen 1. bis 4. Oktober. 3.) Die zwelklassige Handelssohnle für Knaben; Einschreibungen am 18. September. 4.) Die zweiklasslge Handelsschule für Mädchen; Anmeldung zur Aufnahme am 4. Juli, 8 Uhr, Grazbju-.hgasse f>9, II. St.; .Einschreibungen am 18. September. 5.) Den einjährigen Kaufmännisohen Abendkurs für Damen (Unterricht täglich von 3 bis 6 Uhr); Einschreibungen am 20. und 21. September. Kundmachungen über die einzelnen Schulen und Kurse versendet und Auskünfte «rteilt die Direktion der k. k. Handelsakademie in Oraz, Grazbachgasse 69, II. Stock. 1607 5—5 S£ korke: :?T Champagnerkorke, gebraucht, Dicht gebrochen, zahle 70 Heller pro Stück. Gebrauchte Flaschenkorke 6 Kronen pro Kilo. Dieso Sorten über- j nehme ohne vorherige Anfrage per Nachnahme. Kaufe neue Korko zu! Höchstpreisen gegen Bemusterung. 2240 10-5 Kaszit»er Emil, Budapest, VII., Älpär-utca 10, neben Garay-ter. Kundmachung. Beim Traingruppenkommando in Laibach, am Parkplatze Tivoli, werden Mittwoch den 12. September 1. J. um 9 Uhr vormittags * zirka 300 Fohlen Im Lizitationswege veräußert. An den Feilbietungen können nur solche Personen teilnehmen, welche sich mit einer von der Bezirkshauptmannschaft ausgestellten Bescheinigung als Landwirte (Fohlenzüchter) legitimieren. Pferdehändler und Zwischenhändler sind von der Feilbietung ausgeschlossen. 2383 3-1 Hoc! einige Vertreter für Privatkundenbesuch in der Provinz finden lohnenden Verdienst durch energischen Vertrieb oineB hochaktuellen, leicht verkäuflichen Geßchonkartikels. Prospekte, ausführliche Auskünfte, Reiselegitimationen etc. zu Diensten. S. Möller & Co., Wien, I., Kai 3/4. 2342 3—2 Verläßliches Ivllli(i;l1illi:iil gut deutsch sprechend, wird über ganzen oder halben Tag zu zwei Mädchen (1- undiijährig) gesucht. Adresse in der Administration dieser Zeitung. 2377 Möbl. Zimmer in der Nähe des Gerichtsplatzes, womöglich mit guterVerpflegung, wird von einem Beamten sofort zu mieten gesucht. Anträge untor „Stabil 76" an die Administration dieser Zeitung. 2381 Ein MascMiiscteite osier -Aita wird sofort aufgenommen. Stenographisten werden bevorzugt. Anträge unter „Dr. V." an die Administration dieaer Zeitung. 2308 3-2 I Beams en-Sparverein in Oraz, r. Q. m. b. H. Herrengasae Nr. 7. Kassastunden 9 bis 12 Uhr vormittags und 5 bis 7,8 Uhr abends. Personalkredit an Beamte, Professoren, Lehrer, Pensionisten und Gleiohgestellte, iuBbetmudero langfristige Ran£ierun£.svomhü.sse Hypothekardarlehen, zweite Sätze Wcrtpapierbelehnung 672 24 Conponeinlösnngen Handvorschftsse bis 240 K untor den günstigsten Bedingungen. --------- Näheres die Prospekte. --------- Keino Vorspesen. Spareinlagen von jedermann mit Tagesverzin-snng, rentensteuerfrei, zu 47*%. Sparoinlagenstand 10,000.000 K. Anzahl der Mitglieder 7000. Auskünfte erteilt kostenlos jeden Montag und Freitag zwischen '/,3 und 7,4 Uhr nachmittags Josef Kosem In Laibaoh, Krakauer Damm 22,1. Goldene Hnnbaaduhr ¦wurde am Wege Ton der Gerichtsgasso zxm Kino Ideal oder im Kino verloren. Der Finder wolle sich in der Administration dieser Zeitung melden. 2372 2-1 Gutbürgerlfcher Mittaos-iL Hbendtiscli für 2 bis 3 Personen ist zu vergeben. Adresse in der Administration dieser Zeitung. 2359 2—t Zirka 50 kg schöne Mttiolle zu verkaufen. Gcfl. Anträge an dio Administrativ» dieser Zeitung unter „Wolle". 2379 2-1 üeploren wurde am 4. September 1 Sfiich goldenes Ohrgehänge mit Brillanten auf dem Wogo Hotel Tratnik, Pctemtrafe, biß 'turn Jitbiliuirn8-Theat«»r. Der redliche Finder wird gclh-ten, das Ohrgehänge beim Portier im Hot«! Tratnik gegen guten Finderlohu nbzugoben. 2384 lieriliii das mit kleinen Kin 'em umgehen untf spielen kann, naoh Lusslnpiooolo s« eiuor OffizitTHfamili« mr^* gesucht, ^wm Galc KricgRkoRt. R"iKsibi!vrilliguiip wird beschafft. Anträge erbeten an Frmi Kleissl, Lnssinplooolo, Ifumel Lnssin. 2380 __________........^_____________^___ oooooooooooooooooooooooooo O Q o Soeben erschienen: 3 9 8 1Q17 Hartleto kleines i § lull statistisches § S == Taschenbuch s | über alle Länder t Erie % jO Kis+26 z\. Jahrgang 1917 9 'O Nach den neuesten Angitbnn bearbeitet C> O von Professor Dr. Friedrich Umlauft V o seDnoden K160, mit Postzuseadans K 1*80- j| g Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung \\ g lg. v. Klelnmayr & Fed. Bamberg, Laibach. J! oooooooooooooooooooooooooo Druck uns' Nerlaq >on ^^ v lrleinmaur ^ Fed. Vamderg