Lllibchtl TaMtt. Redaktion und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. ^ ^ Pränumerationspreile 5?^»» Für Laibach I San,j. fl. 8-40; Zustellung in« Hau« vrllj. LS k. Mit der Post - Ganzjäbr. fl. IL. InIertioniPreise: >Lin» Freitag, 4.Oklober 1878.— Morgen: Placidus. 11. Jahrg. Ein Executionsgesetz für Krain. Der Landesausschuß hat dem Landtage einen Gesetzentwurf, betreffend die Hereinbringung von Geldforderungen an Gemeinden und Concnrreuz-verbände, zur Berathung und Annahme vorgelegt. Das aus sieben Paragraphen bestehende Gesetz lautet im Entwürfe wie folgt: 8 l. Gegen Gemeinden und gegen Eon-cnrrenzverbände (Bezirksstraßenausschüsse uud dergleichen), welche mit einer für öffentliche Zwecke zu leistenden Geldzahlung, oder mit der Rückerstattung eines hierzu aus Landesmitteln gesetzmäßig auf ihre Kosten vorgenommenen Leistungsaufwandes, oder ihnen gegebenen Vorschusses oder Darlehens im Rückstände bleiben, ist die politische Exemtion zulässig und von den k. k. Behörden über Ansuchen des Landesausschusses durchzuführen. 8 2. Diese Bestimmung gilt gegen die Gemeinden auch in Ansehung jener Geldzahlungen, womit sie für die zu öffentlichen Zwecken aus Bezirksmitteln gesetzmäßig auf ihre Kosten vorgenommenen Leistungen, ihnen gegebenen Vorschüsse oder Darlehen im Rückstände bleiben. 8 3. Die Vertretung einer Gemeinde oder eines gesetzlichen Concurrenzverbandes ist verpflichtet, im Jahresvoranschlage, allenfalls auch durch einen entsprechenden Zuschlag auf die öffentlichen Abgaben, für die Pünktliche Zahlung der im betreffenden Verwaltungsjahre schon fälligen, in den 88 1 und 2 bezeichneten Schuldigkeiten, wie auch der sonstigen, vermöge eines rechtskräftigen Urtheils oder gemäß gesetzlicher Vorschriften execu-tionsfähigen Documentes begründeten Verbindlichkeiten Vorsorge zu treffen. 8 4. Wenn im Voranschlage für die sämmt-lichen im Z 3 bezeichneten Zahlungen nicht oder nur in ungenügender Weise vorgesorgt worden wäre, so hat der Landesausschuß der betreffenden Vertretung die Umlegung eines Zuschlages zu den direkten oder indirekten Steuern aufzutragen, welcher die Einhebung des zu zahlenden Betrages in Laufe jenes Jahres zu sichern geeignet ist, auf welches sich der Voranschlag bezieht. § 5. Unterläßt oder verweigert die Vertretung, die in den 88 3 und 4 normierten Verpflichtungen zu erfüllen, so hat der Landesausschuß das Recht und auf Ansuchen des Gläubigers auch die Pflicht, im Einvernehmen mit der k. k. Landesregierung die Zahlungsschuldigkeiten in den Voranschlag der Gemeinde, beziehungsweise des Concurrenzverbandes einzustellen und die im Sinne des 8 4 erforderlichen Umlagen anzuordnen oder zu erhöhen. In solchen Fällen ist die zur Einhebung solcher Umlagen sonst gesetzlich notwendige höhere Genehmigung nicht erforderlich. 8 6. Auf die Landeshauptstadt Laibach finden die 88 3, 4 und 5 dieses Gesetzes keine Anwendung. 8 7. Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes sind Meine Minister des Innern und der Finanzen beauftragt. Die Ministerkrisen in Cis und Trans. Die Reconstruction des österreichischen Ministeriums ist in diesem Augenblick, wie die „Deutsche Ztg." erführt, wieder zweifelhafter geworden als je zuvor. Nicht Ein Mitglied des Kabinetts Auersperg ist im stande, auch nur eine Vermuthung darüber zu äußern, ob die Krone das Eollectivanfuchen um Enthebung vom Amte annehmen werde oder nicht. Der Ungewißheit darüber unter den Ministern und der Erwartung derselben, daß die Annahme des Demissionsgesuches und gleichzeitige Berufung eines neuen Ministeriums stündlich erfolgen könne, mag es zuzu-schreiben sein, daß bis zu diesem Augenblicke seitens des provisorisch weiter fungierenden Kabinetts noch nicht einmal die kaiserliche Genehmigung zur Einberufung des Reichsrathes eingeholt worden ist. Der ungarische Finanzminister Herr v. Szell, den auch einige hervorragende Vertreter der Rothschild-Gruppe dringend ersucht haben, er möge zeigen bi« S Zeilen im Interesse des Landes auf seinem wichtigen Posten verbleiben, erklärte nach Bericht der „Bu-dapester Korr." der Krone nochmals, unter den gegebenen Verhältnissen nicht im stande zu sein, auch ferner die Mitverantwortung zu übernehmen. Se. Majestät hat mit Berücksichtigung der angeführten gewichtigen Gründe die Demission des Finanzministers angenommen und Herrn v. Szell mit der provisorischen Weiterführung der Geschäfte bis zur Ernennung eines Nachfolgers betraut. Der „P. Lloyd" wendet sich in energischem Tone gegen die Offiziösen des gemeinsamen Ministeriums, welche die Krisis leichtfertig behandeln und selbe als nicht erust gemeint, sondern als nur auf die Abzwackung einiger Millionen vom Kriegsbudget berechnet darstellen. Besonders scharf tritt das Blatt einem Wiener offiziösen Korrespondenten entgegen, der meint, es werden nur noch 60 Millionen zn beschaffen sein, die bei den gegenwärtigen Kursen ein gemeinsames Rentenanlehen von 90 Millionen nominal decken würde, was Ungarn eine Zinsenlast von zwei Millionen jährlich auferlegte; es sei undenkbar, daß ein ungarischer Staatsmann auf eine solche Forderung mit ruhigem Gewissen Ron posLumuL sagen könne. Zuvörderst weist der „Lloyd" auf die Absurdität bezüglich einer gemeinsamen Rente hin, die gar nicht existiere und deren Schaffung eine Unmöglichkeit sei; dann legt das Blatt dar, daß laut seinen Informationen 80 Millionen verlangt werden, und selbst das erklärt der „Lloyd" als zu optimistisch, da der Bedarf monatlich etwa 20 Millionen betrage und jedes Jahr, auch das Jahr 1879, zwölf Monate habe. Aber selbst mit den hinter der Wirklichkeit lächerlich weit zurückbleibenden zwei Millionen dürfe Ungarn nicht leichtfertig herumwerfen, da es nächstes Jahr ein Deficit von 30 Millionen bedecken und eine schwebende Schuld von 76'/, Millionen convertieren muß. Zum Schluffe seines Artikels betont der „Lloyd" nochmals den hohen Feuilleton. Shakespeare, Vater und Sohn. (Fortsetzung.) Nun kommen die Nachrichten, welche von der Metzgerlehre William Shakespeare's sprechen und die zu bezweifeln kein Grund vorliegt, deren widersprechender Inhalt auch leicht in Uebereinstim-mung zu bringen ist. Nach Aubrey, der etwa 70 Jahre nach des Dichters Shakespeare Tode genaue Nachforschungen über dessen Jugendleben anstellte und darnach feine Biographie über ihn schrieb, sei der junge William mit bei dem Schlächterhandwerk seines Vaters thätig gewesen, und die Nachbarn hätten erzählt, er habe, wenn er ein Kalb getödtet, dies immer unter großen, pathetischen Declamationen gethan. Ein anderer Engländer aus jener Zeit (Dowdall) berichtet in einem Briefe: „Der Küster, der mir diese Kirche (in Stratford, wo Shakespeare begraben liegt) zeigte, ist über 80 Jahre alt; er sagte, dieser Shake- speare sei ehedem Lehrling bei einem Schlächter in dieser Stadt gewesen, aber von seinem Meister fortgelaufen nach London, wo er Dienst in einem Schauspielhause und damit Gelegenheit gefunden, zu werden, was er geworden." Eine Flucht des jungen Mannes fand allen glaubhaften Nachrichten zufolge sicherlich nicht innerhalb seiner Lehrlingszeit statt; denn er verließ Stratford erst, als er schon verheiratet und, wie das Kirchenbuch belehrt, Vater von drei Kindern war. Dagegen ist es sehr wohl möglich, daß er in die Lehre zu einem Metzger von Stratford gegeben wurde, um im Schlachten, welches für des Vaters Geschäfte und für landwirthfchaftlichen Betrieb überhaupt nöthig war, Unterricht und Uebung zu erhalten, daß er dann aus der Lehre fortlief, weil er genug von dieser Praxis zu verstehen meinte, und nun zu Hause im Metzgen Beweise davon ablegte. Ein kecker Wilderer soll er außerdem noch gewesen sein, und daß nicht zu beanstanden, er habe als flotter Bursche das Leben leicht genommen, darauf lassen die Umstände seiner Heirat schließen. Denn schon mit neunzehn Jahren nahm er (im November 1582) eines benachbarten Landmanns Tochter, die acht Jahre älter war denn er, zur Frau, und wohl aus dringenden Ehrengründen, da schon im Mai 1583 ein Töchterlein in die junge Ehe kam. Vater und Sohn arbeiteten gemeinsam im Geschäfte. Der erstere war durch seine bürgerlichen Aemter vielfach in Anspruch genommen, denn er bekleidete seit 1571 schon den Posten eines ersten Alderman der Stadt; er widmete sich außerdem der Sorge für den kaufmännischen Betrieb, wozu der Sohn noch zu ungenügende Erfahrungen besaß, und unternahm Spekulationen in Korn und Vieh, die ihm dann mißglückt sein mußten, so daß er das Heiratsgut seiner Frau verpfändete und schließlich verkaufte. Inzwischen versah William den Dienst auf dem Felde, in den Viehställen, im Laden, und das Ausschlachten blieb vorzugsweise ihm überlassen. Mit Frau und Kind wird er im Hause der Eltern gewohnt haben, und lebte auch von nichts anderem, als von dem väterlichen Geschäfte. Mit den wachsenden Verlegenheiten des Vaters, waren sie auch nur vor- Ernst der Krisis. Die Minister kehren ohne eine Lösung derselben zurück: die Demission blieb aufrecht, und die Offiziösen leisten also nur der Opposition einen Liebesdienst mit ihrem frivolen Vorgehen. Zur Action der Kroaten. Der „P. Lloyd" gibt der Ansicht Ausdruck, daß die leichtbeschwingte Phantasie der Kroaten sich im Fluge hinwegsetzen dürfte über die normalen Grenzen, welche das königliche Rescript der Wirksamkeit des kroatischen Landtages gezogen hat. Die Erneuerung des finanziellen Ausgleichs mit Ungarn und die Occupation Bosniens und der Herzegowina eröffnen den Kroaten einen weiten Spielraum zur lebhaften Action. Das Programm der Kroaten lautet: Vereinigung der Königreiche Kroazien, Slavonien und Dalmazien und Anschluß der pacificierten Provinzen Bosnien und Herzegowina an das genannte dreieinige Königreich. Die Kroaten halten den gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verkörperung ihrer Traumgestalten ganz passend, indem die slavische Strömung in Oesterreich jetzt einen lebhafteren Lauf genommen hat. Die Kroaten vermeinen, der Slavismus, der so lange bekämpft wurde, müsse jetzt entfesselt werden. Ob der Sommernachtstraum der Kroaten in Erfüllung gehen wird? Bei Entscheidung dieser Frage hat Oesterreich-Ungarn ein entscheidendes Wort mitzureden. Die Gründung des Trialismus, die Schaffung eines südslavischen Centralparlamentes mit dem Sitze in Agram sind Sachen, die Gesammt-Oesterreich interessieren und hitzige Kämpfe herbeiführen würden. Oesterreich-Ungarn hat mit der Bewältigung des Dualismus vollauf zu thuu, soll es etwa bei der Geburt eines noch complicierteren Trialismus Hebammendienste leisten? Zur Assistenzleistung bei dieser Zangengeburt fühlt Oesterreich-Ungarn wahrlich kemen Beruf! Das besonnene Oesterreich-Ungarn und seine Vertreter werden dafür sorgen, daß die Occupation Bosniens und der Herzegowina nicht das Uebergewicht der slavischen Factoren in Oesterreich-Ungarn begründe. Der Boden, auf welchem die Kroaten den slavischen Trialismus aufbauen wollen, ist schwankend. Möge diese unbestreitbare Thatsache im Nachbarlande Kroazien Beachtung finden! Preußen und der Batican. Die Verhandlungen zwischen dem Fürsten Bismarck und der Curie waren bis vor wenigen Tagen unterbrochen. Nunmehr sollen sie wieder ausgenommen sein, und zwar durch Herrn von Keudell, der kürzlich auf seinen römischen Posten übergehender Art, fühlte ein so thatkrästiger und geistgewandter Mensch, wie der Shakespeare war, den Trieb mächtig in sich erwachen, auf eigenen Füßen zn stehen und den Eltern nicht länger auch noch mit seiner Familie zur Last zu fallen; denn dem ersten Kinde waren bald ein paar Zwillinge gefolgt. Auf sein erlerntes Metzgerhandwerk sich zu verlassen, wird Jung-William niemals eingefallen sein. Er trieb es als der Geschäftsgehilfe seines Vaters; aber um für sich selbst eine Existenz zu gründen, vertraute er seinen geistigen Talenten. Schauspielertruppen kamen öfter nach Stratford, und da der Alderman Shakespeare amtsmäßig mit ihnen zu thun hatte, so gab dies sicherlich dem Sohn leicht Gelegenheit, die Theatervorstellungen zu besuchen, nnt den Schauspielern persönlich bekannt zu werden. Das Eine lies ihn zu der Ueber-zeugung kommen, daß er, seiner Lust entsprechend, schauspielerisches Talent habe; das andere diente ihm dazu, sich über die Theaterverhältnisse des näheren zu unterrichten und aus den Bekannten sich Gönner für den ersten Tritt auf die Bühne zurückgekehrt ist. Der Papst, heißt es, wolle um jeden Preis einen Ausgleich mit Deutschland, und alles, was er begehre, sei eine mildere Praxis bei der Durchführung der Maigesetze. Die Zurückberufung der abgesetzten Bischöfe habe er niemals als Bedingung aufgestellt. Man wird gut thun, dieser Meldung einige Skepsis entgegenzusetzen, auch wenn man vielleicht weniger Gewicht aus den Umstand legen sollte, daß die Berliner Centrumspartei allen Ausgleichsmeldungen nur mit einem kühlen Achselzucken begegnet. Das Socialistengesetz. Aus parlamentarischen Kreisen Berlins verlautet, daß das Socialistengesetz im Plenum, wie es aus dem Schöße der Kommission in zweiter Lesung hervorgehen wird, mit einer Majorität von etwa 20- bis 30 Stimmen zur Annahme gelangen wird. Man nimmt an, daß die Berathungen höchstens acht Tage dauern werden und der Schluß des Reichstages spätestens am Dienstag den I5ten Oktober erfolgen kann. Die Pnblication des Gesetzes steht sofort zu erwarten; auch werden die Mitglieder der als Beschwerde-Instanz eingesetzten Kommission sofort ernannt werden. Tagesneuigkeiten. — Historischer Säbel. Das kroatische Nationalmuseum in Agram erhielt aus Bosnien einen prachtvollen Säbel zum Geschenk, der einem gefangenen Insurgenten abgenommen worden war. Der Säbel ist ein Erzeugnis aus den Tagen des Kaisers Karl VI. und des Prinzen Eugen von Savoyen. Unter dem in die Säbelklinge gravierten Porträt des Kaisers Karl VI. steht die Inschrift: „Vivat. Larolus VI.", und unter jenem des Prinzen: „Vivat Lugöiiius." Der Griff und die Scheide waren ohne Zweifel mit echtem Gold beschlagen; dieser Beschlag fehlt jetzt. Wir zweifeln nicht, daß unter den großen Massen der erbeuteten und eingelieferten Privatwaffen eine Menge derlei historisch interessanter Stücke zu finden sein wird, und machen die Direktionen der Wiener Museen auf diese Conjunetnr hiedurch aufmerksam. — Für Kegelscheibe r. Aus Deutschland wird über eine epochemachende Erfindung berichtet, die ohne Zweifel auch bei uns in Oesterreich ein allseitiges, freudiges Aufsehen erregen wird. Man hat nämlich eine wesentliche Verbesserung für Kegelbahnen erfunden, welche patentiert wurde. Mittelst dieser Erfindung werden die Kegel durch die Spielenden selbst wieder aufgerichtet uud die Kugel nach dem Ende der Kegelbahn befördert, ohne daß die Spielenden ihren Platz zu verlassen brauchen. Hiedurch wird ein Junge zum Kegelaufsetzen völlig zu machen. So reifte der Plan in ihm, nach London zu gehen und Schauspieler zu werden, und eines Tages im Jahre 1586 führte er ihn aus. Mit oder ohne Willen der Eltern — gleichviel. Er wollte selbständig seinen Neigungen nachgehen und sich das Leben erkämpfen; um es ungehindert von allen Fesseln thun zu können, ließ er Frau und Kinder im elterlichen Hause von Stratford zurück. Ein paar Jahre darnach, und der junge Shakespeare konnte auf seine Erfolge verweisen. Er war einer der beliebtesten Schauspieler am Blackfriarstheater zu London geworden nnd verdiente als solcher seinen Lebensunterhalt reichlich. Nicht genug damit. Eine neue Welt hatte sich ihm nicht nur dnrch das Leben in der Hauptstadt Englands, dem Mittelpunkte eines eben unter Elisabeths Regierung sich entwickelnden Welthandels, erschlossen, sondern seine reiche Phantasie wurde auch durch die Theaterstücke, in denen er austrat, in ungemessene Zonen versetzt. Ein Heißhunger nach Studien entstand; jedes Buch, das ihm in die Hände fiel, bewirkte in seinem em- überslüssig. Die Kegel können nach dieser Methode im Nu aufgestellt werden, und die Kugeln werden ebenso schnell zurückgebracht, als sie hinausgerollt sind. Diese Verbesserung kann iu allen Kegelbahnen ohne große Unkosten angebracht werden. — Erforschung des Amaz onenstr o-m e s. Newyorker Blätter bringen interessante Mittheilungen über die Reise der „Entreprise", eines mit sechs Kanonen armierten Schiffes der Vereinigten Staaten, welches von der Negierung ausgeschickt worden war, um den Amazonenstrom zn erforschen. Der hauptsächlichste Zweck der Expedition war die nähere Feststellung der besten Handelslinien den Amazonenstrom entlang bis zur Mündung des Madeira und von dort den Madeira entlang, bis zu dem Punkte, wo die neue, von amerikanischen Unternehmern begonnene Eisenbahnlinie Madeira-Mar-mone mit diesem Flusse zusammentrifft, wodurch der Handel Oberbrasiliens und Boliviens nach dem Atlantischen Meere geleitet wird. Das Land, welches durch diese neue Linie eröffnet wird, ist sehr reich an mineralischen und landwirthschast-lichen Produkten. Da anzunehmen ist, daß ein großer Theil des zukünftigen Handels in amerikanische Hände fallen wird, so wurde die Expedition beschlossen, um bezüglich der Schiffahrt auf dem Amazon die nöthigen genauen Angaben zu erlangen. Die „Entreprise" lief am 7. Juni in den Amazon ein und machte sich sofort an die Vermessung der Mündungen des Stromes. Am 15. Juni traf daS Schiff in Serpa, 872 Meilen über Para und 20 Meilen unterhalb des Zusammenflusses des Madeira und des Amazon, ein. Von hier aus wurden die Forschungen an Bord eines kleinen Dampfers fortgesetzt, welchen die „Entreprise" mitgeführt hatte. Dieses Boot setzte die Vermessungen bis an die Antoniofälle fort, wo die Madeira-Marmone-Eisen-bahn mit dem Madeira zusammentrifft; eS erreichte ohne Schwierigkeit die Stadt San Antonio, 1300 Meilen in gerader Linie von der Mündung des Amazonenstromcs gelegen, nnd fand bis an den Fuß der Fälle eine ganz gute nnd sichere Fahrstraße. Lokal- und proviNMl-Ä.nge1egenheiten. — (Große Soiree.) Ucber Einladung des Herrn Landespräsidenten R. v. Kallina und dessen Frau Gemalin fanden sich gestern abends mehr als 150 Gäste in den Salons des Landesregierungs-gebändes ein. Der Reichsrath war durch die Herren Deschmann, Hotschewar, R. v. Langer, Pfeifer, Dr. Schaffer und Dr. Suppau; der Landtag durch den Landeshauptmann Dr. R. v. Kaltenegger und nahezu sämmtliche Abgeordnete; die hohe Geistlichkeit durch den Herrn Fürstbischof Dr. Pogacar und fast alle Dignitäre des Domcapitels; das k. k. Osfi-ziercorps durch den Herrn Divisionär Feldmarfchall- psänglichen Geist eine Revolution; die Geselligkeit, die ihm Gönner aus vornehmen Ständen wegen seiner anregenden und liebenswürdigen Eigenschaften boten, wurde ihm zu einem Collegium auf der Hochschule des Lebens, wie andererseits seine frühere praktische Beschäftigung, die Beobachtungen in der freien Natur, sich ihm jetzt wie durch Zaubermacht zu großen Auffassungen des Ideellen gestalteten. Jnstinctiv, wie er die Wissenschaft erfaßte, zog er auch ihre letzten Schlüsse, um sie für dramatische Zwecke zu gebrauchen. Zu nichts anderem. Die eben sich erschließende Blüte der englischen dramatischen Literatur berauschte ihn und er fühlte, wie zuvor seine Begabung zur darstellenden Kunst, so nun auch seine schöpferische Kraft als Dramatiker. Indem er ältere Stücke las oder Novellen, erstand in Gedanken daraus sofort ein neues und packend dramatisches Gebilde, welches er in Eile und wie ohne weiteres Nrch-sinnen niederschrieb. (Schluß folgt.) lientenant v. Littrow und mehrere Stabs- und Oberoffiziere; der Adel des Landes Krain durch Se. Exc. den Herrn Grafen Auersperg v. Sonnegg und mehrere andere Familien; die im Pensionsstande befindlichen Offiziere durch Herrn Obersten Ritter v. Wolff u a. Oberosfiziere vertreten. Zahlreiche Vertretung fanden die Beamtenkörper der Landesregierung. Bezirkshauptmannschaft, des Landesge-richtes, der Staatsanwaltschaft, des Bezirksgerichtes, der Finanzdireetion, des Gemeinderathes und Magistrates, Herrn Bürgermeister Laschan an der Spitze; des Landes-Sanitäts- und -Schulrathes, des Landesbauamtes, des Ortsschulrathes, des Militär-Sanitätsstandes, der Post- und Telegrafenverwaltnng; weiters nahmen theil: Mitglieder der Handelskammer, die Vorstände des Gymnasiums, der Oberrealschule, der Privat-Lehraustalten Mahr und Waldherr, Mitglieder des Advokaten- und Notariatsstandes, der Stationschef der Südbahn, mehrere Vereinsvorstände, mehrere Pens, höhere Staatsbeamte, der Pfarrer der evangelischen Gemeinde, Herr Schack, Vertreter der Presse u. s. W. Die Conversation war eine lebhafte, ungezwungene. Der Herr Landespräsident und seine in reicher Toilette anwesende Gemalin, Frau v. Kallina, empfingen sämmtliche Gäste in freundlichster Weise. Das Arrangement und die Ausstattung des Buffets war glänzend und reichlich. Die Festsoiree war um 1 l Uhr zu Ende. — (Krain er Landtag.) Tagesordnung für die VII. Sitzung des krainischen Landtages am 5. Oktober 1878, 10 Uhr vormittags: 1.) Mit- theilungen des Landtagspräsidiums; 2.) Bericht des Laudesausschusses um Bewilligung einer 42perzenti-gen Umlage auf die direkten Steuern der Untergemeinde Liberga in der Ortsgemeinde St. Martin bei Littai für die Kosten der Friedhofserweiterung und Todtenkapelle; 3.) Bericht des Verifications-ausfchnfses über die Landtagswahl für die Städte Rudolfswerth, Gurkfeld, Landstraß, Tschernembl, Möttling und Weixelburg; 4.) Bericht des Gemeinde-Ausschusses über die Landesausschußvorlage eines Gesetzentwurfes zur Hereinbringung von Geldforderungen an Gemeinden und Concurrenzverbände; 5.) Bericht des volkswirthschaftlichen Ausschusses zum Gesetzantrage des Landesausschusses, betreffend die Haltung von Zuchtstieren; 6.) Bericht des Finanzausschusses über den Rechnungsabschluß -es krain. Normalschulsondes pro 1877; 7.) Bericht des volkswirthschaftlichen Ausschusses über die Petition des Morastkultur-Hauptausschusses uni Abänderung des § 31 des Morastculturgesetzes; 8.) Bericht des Rechenschaftsbericht-Ausschusses über die M1 und 2 des Rechenschaftsberichtes; 9.) Bericht des Mechenschaftsbericht-Ausschusses über den ß 6 des Rechenschaftsberichtes; 10.) mündlicher Bericht des Gemeinde-Ausschusses über die Petition der Marktgemeinde Adelsberg um Ausscheidung als selbstständige Ortsgemeinde vom Verbände der jetzigen Gemeinde dieses Namens; 11.) mündlicher Bericht des Gemeinde-Ausschusses über die Petition der Stadtgemeinde Gurkfeld um Ausscheidung als selbstständige Ortsgemeinde vom Verbände der jetzigen Gemeinde dieses Namens; 12.) mündlicher Bericht des Gemeinde-Ausschusses über die Petition der Ortschaft Ratczevo-Berdo um nachträgliche Genehmigung der Verkeilung eines Grund- und Straßenentschädigungskapitals; 13.) mündlicher Bericht des volkswirthschaftlichen Ausschusses über die Petition der Gemeinde Tersain um Schutz gegen die Bach-Ueberschwemmungen; 14.) mündlicher Bericht des volkswirthschaftlichen Ausschusses über die Petition der Insassen von Sigmariz und der Gemeinde Oblak, betreffend die Umlegung der Straße über den Bouca-berg; 15.) Bericht des Finanzausschusses über jenen des Landesausschusses, betreffend den Bau einiger Abtheilungen des Landes-Jrrenhaufes in der landschaftlichen Realität zu Studenc. — (Tombola.) Die Theilnahme an der sonntägigen Tombola ist eine sehr lebhafte, die Nachfrage nach den Karten eine überraschend allgemeine, so daß das Gelingen der Unternehmung bei günstigem Wetter schon heute außer Frage steht. Zur größeren Bequemlichkeit des Publikums, insbesondere der Damenwelt, wird an der Burggartenmauer eine Tribüne mit Sitzplätzen für 300 Personen gegen ein mäßiges Honorar (20 kr. per Sessel) errichtet, so daß Frauen und Kinder jedem Gedränge entzogen sind. Die freiwillige Feuerwehr hat sich in Rücksicht des humanen und patriotischen Zweckes bereit erklärt, als Festordner am Spielplatze zu fungieren. Mit der Aufstellung des Thurmes und der Tribüne, auf welcher den ganzen Sonntag bis zum Beginn des Spieles der Kartenverschleiß stattfindet, wird bereits morgen vormittags begonnen. — (Patriotische Spenden.) Der Laibacher Franenverein, die Gemalin des Herrn Lan-despräsidentcn an der Spitze mehrerer Frauen, nahm heute, am Namensfeste des Kaisers, die Betheilung kranker und verwundeter Soldaten in den hiesigen Militärspitälern unmittelbar vor. — (Ge schwornen-Urliste.) Die für die Schwurgerichtssitzungen des Laibacher Landesgerichtes pro 1879 angelegte Geschwornen-Urliste liegt bis 12. d. M. in der Expeditskanzlei des hiesigen Stadtmagistrates zur Einsichtnahme auf, und steht es innerhalb dieser Frist jedem Beteiligten frei, daselbst mündlich oder schriftlich Reclamationen gegen die Liste zu erheben. — (Ein Schadenfeuer) brach in der gestrigen elften Nachtstunde in der Golob'fchen Kunstmühle zu Gleiniz nächst Laibach aus. Die Mühle wurde ein Raub der Flammen. Auf dem Brandplatze arbeiteten die Waitsch-Gleinizer und Laibacher Feuerwehren; letztere rückte erst heute vormittags um 9 Uhr ein. Auf dem hiesigen Schloßberg wurde der Ausbruch dieses Feuers erst um 1 Uhr nachts signalisiert. — (Türke ntransport.) Heute abends um 6 Uhr trifft mittelst Südbahn ein Transport von 450 gefangenen türkischen Soldaten, darunter 33 Offiziere, in Laibach ein. Nach eingenommener Mahlzeit fetzen die Gefangenen auf der Rudolfsbahn ihre zwangsweise Reise nach Linz, dem bestimmten Jnternierungsorte, fort. — (Zivilehe.) Am 25. v. M. wurde in den Amtslokalitäten der Bezirkshauptmannschaft Littai der Act einer Zivilehe vollzogen. — (Von Valvasors Chronik), neue Auflage, Druck und Verlag von I. Krajee in Rudolfswerth , erschien so eben die 42. Lieferung (VIII. Buch, 5. Heft.) Dieses Heft bespricht die Orden und Pfarren Krains, führt eine Reihe von Bischöfen, Pröpsten und Erzpriestern in Krain (1263—1677) auf und bringt die Geschichte des Zisterzienser-Stiftes Sittich und seiner Aebte (1136—1688), erzählt von der Stiftung und Erbauung des Jesuiten-collegiums in Laibach, nennt die Rectoren desselben (1603—1681) und fügt historische Daten über die Pfarren Adelsberg, Aich, Ainöd, Aisnern, Alben, Altlaag, Antignana, Aich, Asp, Aßling, St. Bar-tholomäe im Felde, Berdo, Bersez, Biben, Bilchberg Billichgraz, Bischoflack, Boglion, Boruti, Bresaveza, St. Cantian bei Arch und St. Cantian bei Auersperg bei. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Auch in Kärnten haben in der vorigen Woche anhaltende Regengüsse bedeutenden Schaden angerichtet, die Arbeiten für die Gailregulierung haben durch verheerende Wilvbäche argen Schaden gelitten, und muß an manchen Stellen das Werk von neuem ausgenommen werden. Einen riesigen Wasserstand entfaltete der Dranstrom; weite Uferstrecken sind überflutet, die Schutzbauten zerstört oder unterwaschen. Die hochangeschwollenen Zuflüsse des Hauptflusses haben viele Mühlen beschädigt, Brücken und Stege sortgerissen. Im politischen Bezirke Völkermarkt ist die Knlterer- sowie die Meßbrücke vom Hochwasser fortgetragen, die Valentibrücke stark beschädigt worden, so daß der Wagenverkehr nicht blos zwischen dem linken und rechten Drau-User bei Unterdrau-burg, sondern auch vom Mießthale nach Steiermark unterbrochen ist. Von der Tiffner Felsenwald löste sich in der Nacht vom 26. bis 27. Sept. ein Klotz in der Größe von mehreren Kubikmetern ab, beschädigte aber nur ein Stall- und Stadelgebäude, an den Wohnhäusern zum Glücke vorübergehend. Die Glan hat mit ihren wilden Wogen das ganze Thal bis in die nächste Nähe von Klagenfurt in einen See verwandelt, aus dem Häuser und Ortschaften wie Inseln hervorragen. Nach Feschnig konnte man nur mehr über die Goritschischen Hügel gelangen, denn ein breiter Wasserstrom ergoß sich über den ganzen Wiesengrund, den ein Heer munterer Fischlein bevölkerte. Unter ihnen machte sich ein stattlicher Hecht bemerkbar, dessen Gewicht kundige Fischer auf 30 bis 40 Kilo schätzten. Auch das anmnthige Wölfnitzthal ist unter Wasser gesetzt, das sich namentlich südlich der Straße in gefahrdrohender Weise aus-breitete. — (Aus der Bühnenwelt.) Die„Theater-Korrespondenz Lewy" führt Klage, daß wol zu keiner Zeit bei den österreichischen Bühnen so viel Con-tractbrüche zu verzeichnen waren, als zu Beginn dieser Saison. Die Herren Künstler nehmen ebenso wie die Damen vom Theater theilweise Vorschuß und Reisegeld, lassen die Herren Direktoren, denen sie sich oft schon vor Monaten contractlich verpflichtet hatten, im Stiche und reisen anderen Engagements entgegen. Die Laibacher Bühne ist leider in der traurigen Lage, diese Misere zu bestätigen. Gegenüber der hiesigen Theaterdirection wurden zwei Kapellmeister, eine erste Liebhaberin und ein erster Liebhaber contractbrüchig. — (LandschaftlichesTheater.) Gestern gelangte das aus der Zeit des Wiener Stadttheater-Ensembles im besten Andenken stehende Lustspiel „Die Rosa-Dominos" zur Aufführung. Diesem Lustspiele, eine Compagnie-Arbeit der vorteilhaft bekannten französischen Autoren Herren Dela-cour und Hennequin, kann entschieden der Platz vor anderen Machwerken dieses Genres eingeräumt werden. Wenngleich die Handlung nichts Außerordentliches bietet und der Dialog in manchen Szenen sich als schleppend und gedehnt erweist, so errang dieses Stück doch auf den meisten Bühnen Deutschlands vollkommenen Erfolg. Auch bei der ersten Aufführung im hiesigen Theater erzielte dieses Lustspiel außerordentlichen Beifall, was zum größern Theil selbstverständlich der meisterhaften Darstellung Vonseite der Kunstjünger an der Seilerstätte zuzuschreiben war. Hätte unsere Regieführung statt einer Probe zwei abgehalten, und wäre statt des Frl. Binder (Frau Dumenil) das neu engagierte Frl. Solwey in die Schranken getreten, so wäre der gestrige Erfolg unzweifelhaft kein halber gewesen. Frl. Binder kann allenfalls als Liebhaberin in Possen verwendet werden oder untergeordnete Partien in Schauspielen übernehmen, als Lustspiel-Liebhaberin jedoch fehlen dem Fräulein alle Grundelemente: angenehmes, modulierbares Organ, Leben und Routine. Sehr wirksam war Frl. Wilhelmi (Frau Aubier), nur konnten wir uns mit ihrer allzu primitiven Toilette im dritten Acte nicht einverstanden erklären. Herr Arenberg (Aubier), der bis zum Eintreffen eines ersten jugendlichen Liebhabers auch im Lustspiele mitexperimentieren muß, schlug sich gut aus der Affaire. Eine vollkommen gelungene Leistung war die des Herrn Catterfeld (Beanbnisson), der zur Präsentation pantoffelheldartiger Charaktere das beste Zeug besitzt. Die Damen: Langh off, Ulrich und Mayer, die Herren: Direktor Ludwig, Becher und Friedmann unterstützten das Ganze bestens. _________ Morgen gelangt auf hiesiger Bühne die hier allgemein beliebte Operette „Fatinitza" zur Aufführung. Unter der Leitung des neu engagierten Kapellmeisters Herrn Gerasch von Wien, und mit Frl. Massa (Lydia), Frau Ehl (Wladimir), den Herren Arenberg (Golz) und Friedmann (Kantschukoff) als Trägern der Hauptpartien dürfte „Fatinitza" auch die Operettenaufführungen in dieser Saison in Schwung bringen. Auch für die äußere Ausstattung hat die Direktion die größte Sorgfalt getragen, indein fämmt- liche im Vorjahre hier gesehenen Decorationen, wie „Festung Jsaktscha" rc., ebenfalls von dem engagierten Decorationsmaler Herrn Stadler neu und glänzend ausgeführt wurden. .Slovenski Eingcsendct. Narod" und die licheu Beamten. laudschast - In der Nr. 226 des obgcnanntcn Blattes hat sich der russische Apostel zur Aufgabe gemacht, die landschaftlichen Beamten und deren Petition an den Landtag um Gleichstellung mit den Staatsbeamte» einer derartigen Kritik zu unterziehen, daß wir einerseits mehr als wie Fischblut haben müßten, um den Geifer derselben ruhig über uns ergießen zu lassen, andererseits aber die Folgen unserer heutigen AuSla>'ungcu a xrwri jenen in die Schuhe schieben müssen, welche uns durch lügenhafte Behauptungen in den Augen der Lesewelt in so rücksichtsloser Weise hcrabzusctzcn und zu verdächtigen bemüht sind. Bei Beginn seiner Sudelarbeit behauptet „Narod", daß Herr Deschmann vor etlichen Jahren über den Antrag eines Abgeordneten: „man möge doch die Gehalte der landschaftlichen Beamten endlich erhöhen, um ein für alle mal Ruhe zu haben", die Behauptung ausgestellt habe, daß man sich einer großen Täuschung hingebe, wenn man glaube, dieselben sonach zufrieden zu stellen; denn, wenn man sie noch so gut bezahlen würde, würden sic im nächsten Jahre deunvch wieder petitionieren. Herr Deschmann hat damals ganz richtig gesprochen, nur hat „Slov. Narod" deu wichtigen PassuS geflissentlich auznführcn vergessen, daß die landschaftlichen Beamten, insolange sie mit den Staatsbeamten nicht gleichgestellt sind, unzufrieden sein müssen und beharrlich mit Petitionen vor den Landtag treten werden. Ferner wird angeführt, daß die landschaftlichen Beamten im vorigen Jahre durch Dr. Zaruik ordentlich „durch-gedroschen" wurden, indem er nachgewiesen, welcher Art Charaktere unter denselben Vorkommen, da man sic kurze Zeit nachher uach Littai wallfahrten sah. Also brennt dich noch immer dieser Zwicker? Ja, wir sind nach Littai gezogen, um unser Mißtrauen gegen eine (Gott sci's gedankt) nuu abgehauste Clique anszudrückcn und um unsere Inschutznahme zu bitten; allein wir hoffen zuversichtlich, daß wir auch unsern Dank in Littai abzustatten noch Gelegenheit finden werden, und so Gott will und er die noch mit Blindheit geschlagenen Collegen von ihrem Banne befreien sollte, wird diese unsere zweite Wallsahrt in Vertretung der Gesammtheit des landschastlichen Personales geschehen. In die Wahrheit entstellender Weise führt „Narod" weiters an, daß die wenigsten der landschaftlichen Beamten Studien zurückgelegt, einige das Gymnasium gar nicht gesehen hätten. Wir führen als Gegenbeweis das größte der landschaftlichen Aemter, die Buchhaltung, an. Unter 9 Beamten haben 5 das Gymnasium absolviert, 1 sechs Gymuasialklassen, 2 mit nicht vollendetem Untergymnasium, und nur 1 ist darunter, welcher schon im Staatsdienste die Studicnnachsicht erworben hat. In welchem Verhältnisse stehen diese ziffermäßig richtigen Ansätze mit obiger boshaften Behauptung des „Slovenski Narod?" In weiteren Auslassungen räth er in eine Verminderung des Personales nnd dann bessere Bezahlung der noch Verbliebenen, damit sie genug zu arbeiten haben und nur dort zu treffen sein werden, wo sic sein sollten, nämlich im Amte. Warum erwähnt „Slovenski Narod" nicht den landschaftlichen Concipisten, welchem man im Vorjahre den Gehalt von 800 fl. aus 1100 fl. erhöhte, und der es trotzdem für angemessen fand, sich überdies um die Stelle des Deutschen Ritterordens-Comiucndavcrivalters zu bewerben? Jetzt noch eine wunde Seite! Hast du denn kein Herzklopfen empfunden, Bruder „Narod", als du von vor-geschriebencn Studien faseltest, und ist dir hiebei nicht dein Liebling, der Landessekretär, eingefallen? Wenn er dir nicht eingefallen ist, so wollen wir deinem Gedächtnisse zu Hilfe kommen. Wo hat dein Liebling die politische Prüfung, welche im Concurse ausdrücklich vorgeschrieben war, abgelegt, und wann ist ihm eine legale Nachsicht derselben zutheil geworden? Diese Antwort wirst du uns hoffentlich schuldig bleiben; allein wir trösten uns mit der zuversichtlichen Erwartung, daß die Neugestaltung der landschaftlichen Aemter bisher bestandenes Illegales rücksichtslos über den Haufen werfen nnd Zustände schaffen wird, welche Ae so lang ersehnte Ruhe endlich in die landschaftliche Burg einziehen lassen werden. Im Namen der Majorität der landschaftl. Beamten: ________________________Das Comit«. Witterung. Laibach, 4. Oktober. Morgens dichter Nebel, dann heiter, sehr schwacher Ost. Wärme: morgens 7 Uhr -^- 3 8°. nachmittags 2 Uhr 13 2° 6. (1877 -i- 151°; 1876-^-17 1° 6., Barometer im Fallen, 742 28 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 7 5', um 5 8° unter dem Normale. Angekommene Fremde am 3. Oktober. Hotel Stadt Wien. Friedrich, k. k. Forstrath, Wien. — Ohrstein, Kfm., und Ornstein, Agram. — Krsmanov und Bouctich Mathilde, Kossiak. — Shoring, Lysach. — Wokral, fürstlich Schönburg'schcr Forstagent, Schneeberg. — Globoönik, Gewerksbcsitzersgattiu, Eisueru. — Freih. v. Köuigsbrunu, k. k. Kämmerer und Laudesgerichts-rath a. D., Graz. Hotel Elefant. Lach, Führer, Triest. — Hübner, Hauptmann, Ragufa. — Schmidt, Kfm., Marburg. Daniel, k. k. Hafeukapitän, Lussin. — Kersevaui, Besitzer, Doru-berg. — Jeuuiker, k. k. Präsidentensgattin, Rudolfs-werth. — Kretschmarin, Müller, Görz. — Wohinc, Kreuz. — Jaklic, Besitzer, und Fabianciö, Butschka. — Reudelhuber, Kaufm, Neufchatel. — Dr. Freih. v. Dum-reicher, k. k. Hofrath und Universitätsprosessor, Wien. Kaiser von Oesterreich. Petritsch, Grahovo. — Brnß, Buchhalter, Jdria. Mohren. Müller, Graz. — Müller, Wien. — Puntschast, Priester, Kärnten. — Prefel, Laibach. Verstorbene. Den 2. Oktober. Maria Osel, Kaiizlcidieners- Tochter, 26 I., Bahnhofgaffe Nr. 11, Tuberkulose. Gedenktafel über die am 8. Oktober 1878 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Gartner'sche Real., Grdb. a«1 Semonhos, BG. Feiftriz. — 3. Feilb., äclhar'fchc Real., St. Peter, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., KlemenöiS'fche Real., Dolfch, BG. Rudolfswerth. — 3. Feilb., SimoiM'fchc Real., Unterkronau, BG. Rudolfswerth. — 3. Feilb., BcrnardiS'sche Real., Obernaffeufeld, LG. Rudolfswerth. — 3. Feilb., Klobuöar'fche Real., Thomasdorf, BG. Rudolfswerth. — — 2. Feilb., Aumaim'sche Real., Obersernik, BG. Krain-burg. - 2. Feilb., Zvolsak'sche Real., Heil. Geist, BG. Lack. — 2. Feilb., Solar'sche Real., Topolje, BG. Lack. — 2. Feilb., Pirc'sche Real.. Volovnik, BG. Gurkfeld. — 2. Feilb. Zakrajäek'fche Real., Mitterarto, BG. Gurkfeld. — 2. Feilb., Lrandula'schc Real., Bründl, BG. Gurk-feld. — 3. Feilb., Penko'fche Real., Nadajnefelo, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Gaber'sche Real., Rupa, BG. Krainburg. — 1. Feilb., Hasncr'schc Real., Godesii, BG. Lack. — 1. Feilb., Bcbcc'schc Real., Rodockendorf, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Gustinkic'fche Real., Ostroznoberdo, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Frank'fche Real., Nadajnc-felo, BG. Adelsberg, — 1. Fcilb., Hrovat'sche Real., Dule, BG. Nasfeufuß. Theater. Heute (ungerader Tag): F e st v o r st e l l u n g bei Beleuchtung des äußeren Schauplatzes zur Feier des allerh. Namensfestes Sr. k. k. Majestät Franz Josef I. und zum Besten der Verwundeten der k. k. Armee. Bor Serajewo. Dramatisches Gedicht in 1 Act von Josef Erler. Hierauf: Nur Mutter oder: Die Henne und ihr Küchlein. Lustspiel in 2 Acten nach dem Französischen von Bergen. Zum Schluffe: Volkshymne, gesungen vom ganzen Personale unter Begleitung des Orchesters. Morgen (gerader Tag): Debüt des Frl. M. Massa vom Landestheater in Graz. Mit gänzlich neuen Decorationen. Fatinitza. Operette in drei Actcn vou Franz v. Suppe. Telegramm. (Original-Telegramm des „Laib.Tagbl.") Banjaluka, 3. Oktober. (Offiziell.) Im Kai--makamate Prjedor wurde eine Räuberbande durch ein Streifkommando gefangen genommen und hie-her eingeliefert. In Petrovac wurden beträchtliche Proviant- und Waffenvorräthe vorgefunden. Die Waffenablieferung im Kaimakamate Kljue erfolgt ohne Schwierigkeit. Wien, 3. Oktober. Die „Neue fr. Presse" meldet, das österreichische Ministerium habe sich gestern die kaiserliche Entscheidung über das am 5. Juli eingereichte Demissionsgesuch erbeten. Gasthaus zur Ps-ifr! Jeden Samstag frische Krat-, Leber- unä Kkutwürfte. (444) Antonie 8e!wciter, geprüfte Lehrerin der UliÄM MS M- wünscht in diesen Gegenständen noch einige Stunden zu besetzen. Anzutreffen: Congrcßplatz Hans Nr. 5, vormittags von 10 bis 12 Uhr. (445) 3-1 Prilyessen-Wasscr, echt, per Flacon 84 kr., stcts frisch vorhanden bei (266) 20 Ein Klavier ist unter billigen Bedingungen zu vermiethen. Näheres in der Expedition dieses Blattes. (442) 3—2 Macher WlMalrndkr pro 187», elegant ausgeführt, aus Pappe gespannt, Preis nur 20 kr. Jg. v. Kkeinmaijr N Feä. Kambergs Buchhandlung, Laibach, Cougreßplatz Nr. 2. (426) 4 Wiener Börse vom 3. Oktober. Allgkmeinc slaali-flkmkil. Papierrente............ Silberrente............ Goldrente.............. Staatslose, 1839. . . „ 1854. . . „ 1860. . . „ 186V(5tel) 1864. . . Erunäentkaftungr- Gbkigalivaen. Galizien............... Siebenbürgen . . . -Temeser Banat . . . Ungarn ............... Anäere öffentkicke Ankeken. Donau-Regul.-Lose llng. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Aetien v. Hauken. Kreditanstalt f.H.u.G. Escompte-Ges., n.ö. . Nationalbank........ Aetien v. Teanrpoet Avternekmongen. Alföld-Babn......... Donau-Dampfschiff-Elisabeth-Weftbahn FerdinandS-Nordb. Kranz-Äoseph-Bahn > Galiz. Karl-Ludwigb Lemberg - Lzernowitz -Lloyd-Gesellschaft . Geld Ware 60-70 62 60 7170 322-— 106 75 111 — 120 50 139 75 60-75 62 70 7180 324 — 107-11125, 121— 140— 82-50 72 75 75 — 77-— 83-— 73 50 75 50 77-50 103 75 77 50 89 75 104— 78— 90— 228 50 228 75 790'- 795 - 118-469 -161--2010 130 — 231 — 126 50 556 — 118 50 470 — 161 50 2015 130 50 231 25 127 — 557 — Nordwestbahn Rudolfs-Bahn Staatsbahn . Psanäbriefe. odenkreditanstalt in Gold............. in österr. Währ. . . Nationalbank........... Ungar. Bodenkredit- . Priorilätr-Obkig. Elisabethbahn, l.Em. Ferd.-Nordb. i. Silber Franz-Ioseph-Bahn. Galiz.K-Ludwigb,l.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn. Staatsbahn, 1. Em. . Südbahn L 3 Perz. *5 „ . Privatkose. Kreditlose........... Rudolfsstiftung. . . Devisen. London ................ Gekäsorten. Dukaten............ LO Francs .... 100 d. Reichsmark Silber............. 111 50 117 50 257 — 85 — 11450 108 — 92 60 92 50 9150 105— 84 75 100 75 85 30 65 75 157 50 112 — 94- 160 25 14 25 5'56 9-32»/, 57 65 100 — Ware 112— 118 — 257 50 8S 50 IIS — 108-50 92 90 98 20 93 — 105 50 85'— 101— 85 50 66 — !58'— 112 50 94-25 16060 147^ l166V 5 57 9 33»,, 57 70 100 — Telegrafischer Kursbericht am 4. Oktober. Papier-Rente 60 65. — Silber-Rente 62 60. — Gold-Rente 7145. — 1860er Staats-Anlehen 110 75. — Bank» actien 787. — Kreditaetien 227 25. — London 116 60. — Silber 99 90. — K. k. Münzdukaten 5 55. — 20-Francs» Stücke 9 32-/,. —100 Reichsmark 57 65. Druck von Jg. V. Kleinm » hr L F e d. Bamberg. Verleger: Lttomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.