N«. I«S. Mittwoch «?. August IX. Jahrgang Priinttmer^itiottSprei»: Für Marburg monatlich I fi. AiisteNung in« Hau» 15 kr. Atir auswärt« monatlich 1 fl. 30 kr., viertelialiria 3 fl. 90 kr. Einzelne Blätter 4 kr. -- Insertioii»gebühr L kr. pr. Zeile nebst Stempel. Zur Ztschichte Taj^ks. Der Rückzust der Franzosen und die Umgeknnq der Stellung derselben durch die Vreuben ist nun zur Thalsnche steworl>en; es scheint, doß sich die französisch? Armee ganz in d«>s Innere von Frankreich zu-rückzieht, um auf den weltblrühmten tatalaunischen Ebenen oder IN der Rahe und d.m Schutze von Paris die EntschcidungSschlacht an« zunehmen. Der Kaisrr t»at sich, wie bekannt, nach Berdun zurückgezo. gen und Meß dem Patriotismus Frankreichs iiberlassen^ eS ivurden all' Häuser in dem FestungSrayon niedergeriflm und thkilwcise in die Lust gesprengt. PariS tvurde ausgefordert, sich aus 30 Tage zu verproviaN' tiren. alle Deutschen wurden anft^efordrrt. die Stadt zu Verlaffen. Diesk Autiveisung von etwa 40.VV0 Menschrn gedört wahrscheinlich auch zu den zivilisirtrn Ideen, tvelche drr guave in Purpur vertiitt. Die Preußen rücken mit staunensivtrtt»tr Geschwindit^kcit den Kranzösen nach, kurz die Lage der französischen Arniee ist eine deSparate. Rapoieon hat sein Hauptquartier uach Berdun zurückvetlegt und König Wilhelm telegr-iphiNe aus drm Hauptquarticre Herny an die Kö nigin. daß er. gegen Metz, von dem er nur etwa z«vcl Meilen entfernt, vorritcke. Weiter eS: Der Kaiser war vorgestern mittelst Extra-Schnellzug insgeheim nach St. Eloud gekommen und konferirte durch drei Stunden mit d r Kaiserin und Rouher. Der kaiserliche Prinz war milgtkommtn uno kehrte über NapolronS bestimmten Wunsch wieder zur Armee zurück. Und wie steht rS erst ,m Kücken drr Armee auS; die Ausstände in Paris und den südlichen Stiidten Frankreichs mehren sich; übe^ den jüngsten Pntsch meld t man. daß 86 mit Dolchen und Revolvern bcwaff. netc Leute den Posten der PompierSkaseinc angriffen und ziv i Pompi»rS und drei Ctadtsergeanten verwundeten. Fünfzg Individuen wurden ver« hastit. Man glaubt. d,e Unruhen seien von den Preuße« g»nährt. Dtc kaiserliche Familie sieht >hr.n Untergang herannahen, wie Privatbritfe ans Brüssel b wrisen. lvelche sa^^en. daß Kaiserin Eugenie sich an die beljysche KönigSf.mulie gewendet und bei ihrer eventuellen Durchreise nach England um Ausnahm^ in Biüssel jltbeten liabe. Die Fina uzm än ner von Paris sürchten das Acußeche, mau Mlt dv't die Dauer deS napoleonischen R'jUmentS nach Stunden ; die ginanzwelt von Paris hält Louis Napoleon für bcseitigl. (?) Die besitzende BevSltkiung fürckt't den Ausbritch einer Revolnlion. und versucht ihr Hab und Gut nach England in Sicherheit zu bringen. Oerüchiiveije erzählt man l^ch in PaiiS. daß die Absetzung Louis RapoleonS durch den gesetz-aebendln Körper wahrscheinlich sei. und daß eS hieße, die Abgeordneten Oambetta und IuleS Favre würden fich eventuell lnS preußische Haupt' quirtier begeben, um Propositionen zum Abschluß eines Friedens zu machen. An der Nordküste beginnt jetzt erst die Aktion der französischen Flotte; die Blockade der Häsen wird zur Wirklichkeit; vor Helgoland find neuerdings z'i'ölf sranzöflsche Schiffe g set»nl worden. Aus dem In lande ist zu berichten, daß die Gerüchte von einer Amnestie der Arbeiterführer gänzlich unbegrülidet sind. Die Adresse der Czechen an de», russischen Kaiser erregt aller-seitS bei Nernilnstigen ein bedauerndes Lächeln, denn der Unfinn ist doch eine zu starke Dosis. Die Gesangennahme Mazziui'S bestätigt sich und zwar war es sein ehtmali,»er Gesinnungsgenosse. General Mediei, der den Aantl vollzoq. Mazzini wollte wahrscheinlich Sizilien inkurgiren. WaS tvohl die it.lien sche Regierung mit ihm beginnen wird? Die Rüstungen sind durch diese Vorgänge allerdings einigertnaß n gerechtfert gt; denn ein Sturz Napol ons und die daraus fol^tend» Republik in Frankreich könnte leicht auch in Italien die Schilderh^bung herbeiführen. Weßvegti» der St«»! vo« der Kirche sich ttkvnt« maß. Der Staat ist in seiner modernen Gestaltung eine Institution und Organiemus, tvoduich alle natürlichen Güter slir daS Volk errungen n^ allen natürlichen Kräfien desselben AuSbilt^ung und Aetliäljj^ung ermög» licht und vermittelt werden soll. Di ser Staat a!S nicht blvA sinnliche, sondern auch geisti.,e. nicht Klus juridische, sondern auch sittliche Jnstitu-tion. — da er die Mlnschen nicht bloS als lebendige Wesen (alS Th'ere) betrachtet, sondern auch als Menschen, als int llekiuell fiitliche Wesen. — hat eine selbstständige Stellung neben der Relitüon. neben den christlichen Kirchen oder Konfeffioncn. Er bedars dieser nicht, da er selbst ranoneller und sittlicher Orga« niSmuS ist; er kann sie nicht ausnehmen in seine Organisation, da sie sein natürliches, sinnlich geisli.>eS Wesen nur stören könn n. Er darf sie aber auch nicht an sich binden, nilht beherrschen wollen, da er keine übernatüilichc Ai'ftait ist. sondern nur eine natürliche, und es seiner Ausgabe und Macht gemäß durchaus nicht mit dem Brrhältniß des Menschen zu einem höchst n Wes.^n. sondern nur mit der iidischen Lel»e«s-aufgabe d.r Mensche«, mit ihr.m Verhültniß zur Natur und zu einander zu thun hat. Eben so wenig aber hat der Staat die Besugmß und noch »veuiger die Absicht, die ReUgioi^ selbst zu bekämpfen oder aufzuheben; nicht blos. lveil sie ein hiftolisches Recht des Bestandes hat. sondern auch weil eine rationale Eitvägung erweiSt. daß sie eine natürliche Begründung im Mrmchcngeiftt selbst habe, so gut als Kunst nnd Wissenschafr. und daß ein liöhereS B^dürsniß der Scele sie sordere. Es ist also auch bei unS die Zeit gekommen, daß der Staat sich vollkommen unabtzängig stelle von drr Religion und Kirchengeivalt, hl». iviederum auch d,m relig'ösen Glauben volle Freiheit geirähre. so weit immer seine eigene Existenz ohne Gefährduiig zu bleiben v»-mag. Ein anderes Verhältniß alS das ,iner vollständigen Unabhängig, seit von einander, ist nicht mögl'ch, eS sei denn, d^iß man ivirder zurück« kehre zur vollständigen Beherrschung deS Stti.ues durch die Religion, d. l». durch die Kirchenautorität. und zu blind.r U.iterwersiiNg deS Glaubens., drr Rtllgiou unter die StaalSgelvalt. rncksichlslos. aus Gewalt gegrun» dele Beherischung ders.lben. I. F. V«brlk»chta«g. Eine der bedeutendsten Sorgen, welche einer Gemeindevertretung g'macht werden, ist die einer den Bedürfnissen entsprechender Straßen» dclenchtung. Die Zeiten sind vorüber, in welchen jeder Bürger in aller Unter-thänigkeit aus daS güti^^e Scheinen deS MondeS wartete, oder in alkr (Ätduld sein Laternchcn heivorzog, um fich nach Hause zu leuchten. Unsere Zeit verlangt Licht, inehr Licht. Auch unsere Stadt, ivelcher tnan so gerne daS Prädikat „die zweite Stadt der Steiermark" gibt, konnte sich diesem Bedürfnisse nicht entschlagen. die alten russenden Oellampen mußten der Pelroleumbeleuchtung wechen, und diese endlich der GaSbeleuchtun.^ Platz machen. Der Steuerträger sragt nun. ist hi mit den Bedürfnissen abgeholfen oder nicht; erfüllt dieses neue Institut, daS schon zu der Zeit beantragt lvar. als daS Oel Vom Petroleum verdräNj^t wmd'. aber auS geheimniß. vollen Gründen wi der beiSeite geschoben wurde, erfüllt eS seinen Zweck ? Die vielen Klagen, welche von allen Seiten laut iverden. die öfters Iohanniskäserchen gleich in ihrer schmutzigen Glasliülle flatternden Flämmchen. ja die sogar sehr häufig durch ihr Nichttirennen melir glänzenden Laternen, als ll'e«n dieselben angezündet wären, sind Beranlaffung gewesen, daß ein GaSbeleuchtnngSkomite sich bildete, welches aber bisher noch nichts von seinen Wirken laut werden liiß. Und hierin wäre strenge Beaufsichtigung dringend nochwendig. Mit dkM Kontrakte in der Hand soll die Gemeinde auf der stritten Durchführung der eiinelnen Bertragspüntte bestehen, will sie nicht den häufia warnehmbaren Wunsch noch öfters hören: die Petroleumbeleuchtung war besser. Eine so bedeutende Rubrik im AuSgabS'Bndget der Gemeinde ist gewiß der cifrigsten Berücksichtigung der Gemeinderepräsentanz wertd und Hot man stinrr Zeit unter drn Konkurrenten dcn gegenivärt gen Unter-Ntljmer der Gasanstalt als den Billigsten anerkannt, so möge auch daraus aeskl^en werden, daß nicht die Billigkeit der Ui tcrgang der schönen Jteen fti, welche man an die Cinsührung der Gasbeleuchtung knüpfte. Bor alltm werde auf die Reinigiing dkr Laternen grsrhen. damit die staubigen Glatscheiben die Leuchtkraft drr Flammen nicht noch mehr beeinträchtigen, sodann mögen die an den Laternen angebrachten Regula» toren einer genaueren Revision unterzogen werden desgleichen die Leucht-kraft der Lampen selbst, denn im Publikum kann die Meinung nicht Plaß greifen, daß die Leuchtkraft dic ktiniraktlich bcdungcne ist. Eine weitere Frage, welä^e ja nicht auS dcu Augen verloren werden tarf. ist die sanitäre, eine Frage, welche für die Anrainer on dem GaS-etabliffement zur wahren Lebensfrage werden kann. Bei der Gaseizeugul'g werden nämlicb mehrere gesundheitsschädliche Rebenprodukte erzeugt, iusbesonc'ere Theer und dergleichen. Werden diese Nebenprodukte nicht in ein r Weise bei Seite geschafft, daß ein Ctnsickern d-rselben in den Boden unmöglich gemacht wird, so kann mit der Zeit der Fall »inteeten. welcher in Graz sich erreignete. daß nämlich in einem bedeutenden Umkreise um die Gasanstalt das Grund wasjer. von welchem die Vrunnen gespeist werden, derart infijirt ist, daß das Wasser derselben nicht genievbar »st. Also hierauf mög- bei Zeiteu gesilien iverden. und möge der. wie wir hören, schon in Augenschein genommene Uebelstand ja nicht leicht-fertig behandelt werden. Co nur allein kann die Gasbeleuchtung für Marburg zu dem werden, ivas sie sein soll, eine Z!erde für die Stadt, ein Borlheil für die Bevölkerung. Klart»argrr Dttichlt. Marburg 17. August. (Ernennung.) Der Kaiser hat den Abgeordneten Moriz v. KaiserSfeld zum Landeshauptmann und den Abgeordneten Joses v. ReUp au er zum Landeshauptmann Stellvertreter für den steierischen Landtag ernannt. (F e u erwehr.) Die gestern abgehaltene öffentliche Bersammlung zur definitiven Lösung der Feuerwehrsrage war von etwa 70. den der« schiedensien Schichten der Bevölkerung Angehörtgen besucht; besonders war d(r Turnverein zahlreich vtttreten. Der Obmann des Komites. ivelcheS die vorbereitenden Arbeilen zu besorgen hatte, Pros»ffor SchaUer. eröff-nete die Versammlung mit einer kurzen Ansprache, in welcher er über die Thätigkeit des Komite Bericht erstattete und zugleich die Gründe angab, warum dasselbe Nicht schon früher mit l'en Resultaten seiner Wirksamkeit vor die Oeffentlichkeit getreten. Derselbe ivuide sodann zum Obmann der tagenden Versammlung und Professor R'eck zum Schriftführer ge-wählt. Der Lefttere las sodann als Berichterstatter des Komite die von demselben entworfenen Grundgeseß? vor. welche nur bei einer Stelle, nämlich, daß drei von den neun Wehrausschußmitgliedern zugleich Mit« glieder des Turnrathes des Marburgrr Turnvereines ftin müssen, zu einer hestigen Debatle Veranlassung gaben, an welcher die Herren Hohl. Markl. Stopper und der Berichterstatter Antheil nahM'N; schließlich ivurde diese Stelle dahin geändelt. daß es nunmehr lzeißt: „deS zur Zeit bestehenden Marburger Turnvereines." Der kurze Inhalt der Satzungen ist folgen-der: Der Zweck der Feuerwehr ist Schutz vor Feuergefahr in der Stadt und nach Thunlichkeit in der nächsten Umgebung. Die Mittel dazu sind freitvillige Beiträge u. s. iv. Die Mit,ilieder tl)eilen sich in Steiger. Spritzenmannschast nnd Schutzmannschaft. Ersterc beide müssen dem Turuverein angehören. Ausnaiime findet jeder unbescholtene Mann i»ber 18 Jahre. Au der Spitze der Feuerivehr steht ein Hauptmann, drei Leit-Männer und deren Ersatzmanner. welche strenge Disziplin bei FeuerS-gefahren auszuüben hat»en. Die Feuerwehr bekommt die Ausrüstung nnd eine paffende Bekleidung. Der F.uerivehrauss^ljuß besteht aus neun Mit« aliedern. Der Austritt ist nur nach einer KüitdiiMNgSfrist gestattet. Die Oberaufsicht über die Feuerivehr sührt die Gemeinde, weil ihr die Feuer-Polizei zusteht; doch ist in taklischer Beziehung der Feuerivehrhauptmann unabhängig. — Ueber die bisher zu Wege gebrachten Mittel ivird refe-rirt, daß einige Asiekuranz eseUschasten bereits Beiträge zugesichert haben, daß aber von einigen noch Antworten ausständig seien, daß serner die Gemeindevertretung vorläufig einen Betrag von 100 Gulden beivilliget habe. Zum Schluße ivird sestgestellt. daß das vorbereitende Komite in seiner Wirksamkeit bleibe, insoferne es daS Grundgesetz der Statthalterei zur Wisjenschaftsnahme vorlegt, die iZinberufung der konstituirenden Ber-sammlung besorgt und in privatem Wege noch fernerhin sür Herbetlchaf- snng der Mittel sorgt. Letzterer Punkt wurde längere Zeit distutirt. da von mancher Seite eine direkte Sammlung unter den Bürgern und Haus-bentzern schon vor der Bewilligung deS Grundgejetzes beantragt worden war. — (Theater.) Am l tzten Samstag wurde im hiesigen Theater auf dem Buhnenraume eine Beleuchtungsprobe mit der neu eingerichteten Gas-belenchtung vorgenommen, welche, wie man allgemein v rsich rt. ein sehr günstiges ResnltiZt liefert. Bon der Str^ißenbeleuchtuig kann man leider dies noch immer nicht sagen. (D a S v l e r t e G e b o t.) Die Aiislegur'g der Bibel und deren Grundsätze steht im KatholieismnS nur den Priestern zu, aber wie wird Ne f<'klisch grhandliabt. In einer benachbarten Pfarre sollte ein neuer Kaplan seiNlN ihm verliehenen Posten antreten und kam mit seinem Bater um Pfarrer zu Besuch; der Piarrer lud nun dcli zukünstigen Kaplan zu einer Tafel zum Mitt'gstiichc ein. ivährend er den Bater mit dem Ge-finde zu essen anwies; soll dadnich der Grundsatz: „du sollst ^^>'ater und Mutter ehren" iem Volke praktisch gezeigt werden? (Exzeß.) Gestern Naetimittag g.rieth der Äeschirrwaarenhändler August Schtveiger in einem Gasthause der Kärntner Borstadt mit dem Ächubmachergesellrn Alois Brikt in einen Streit, tvobei Letzterer einen an die Hand zu steckenden, auf einer Seite mit einer Schneide, aus der anderen mit einer Spitze versehenen Ring zum Angriffe gebrauchte, womit er auch den Schlveiger. b sonderS am Kopfe, derart verwundete, daß eine achttägige Erwerbsunfähigkeit die Folge ist. Brikl »vurdc deshalb schon heute zu dreitägigem Arreste verurtheitt. (Die Industrieausstellung) in Grnz wird am 15. Sept. eröffnet und bis 8. Oktober dauern; falls die Th ilnahme eS Wünschens-Werth macht, so dürfte dieselbe noch um 8 Ta.^e verlängert iverden. Die Ausstellungsräume sind bereits fertig und aus den eingeheudeii Anmel düngen ist ersichtlich, daß trotz des Krieges auch Dcutjchlaud stark ver-treten sein »vird. Vermischte Nachrichteii. (G ottv e r t ra u e n.) E ne recht komische Szeue spielte sich vor einigen Tagen in der Pfarrerewohnung eines südlichen Wteuer Bezirkes ab. Das Dienstmädchen einer Familie brachte den Herrn Pfarr.r einen Littel mit der Bitte, für den dort näher bezeichneten Hvi8 zu finden, versuchte er die gewöhnlichen HöslichkeitSphrasen an sie zn richten; ste jedoch schnitt selbe kurz ab, indem sie freundlich, aber bestimmt sagte: (Fortsetzung folgt.) Original-Telegramme. Eingelangt am 1«. August, 11 Uhr S0 Minuten RachtS. Varts, 16. August: Gestern wurde den ganzen Tag über zwischen Metz und Berdun heftiger Kanonendonner vernommen. Reisende, welche auS jener Gegend hierherkamen, erzählten, es finde dort jedenfalls eine große Schlacht statt. In dem bei Metz am Sonntag stattgefundenen Treffen hatten die Preuße» enorme Verluste erlitten. Palikao sagte in der heutigen Sitzung deS gesetzgebenden Körpers, die Preußen haben darauf verzichtet, die Rückzugslinie der französischen Armee abzuschneiden, gleichwie auch dieVereinigungder einzelnen französischen Armeekorps miteinander zu verhindern; sie seien nach mehreren vorgeschobenen Gefechten wieder nach Conercy zurückgegangen; — daraus lasse sich uun der Schluß ziehen, daß sie eine Schlappe erlitten haben müssen. Nerlt«, 17. August. (Offizielle Meldung.) Bei einem von der Straßburger Garnison gestern Nachmittags versuchten Ausfalle wurde» die Franzosen von unseren Truppen kräftigst zurückgeschlagen. Die Franzosen verloren viele Leute und drei Geschütze. H>ariS» 17. August. Eine an den Kriegs minister aus dem französischen Hauptquartier eingetrosfene und vom 16. August II Uhr RachtS datirende Mittheilnna besagt: Die französische Armee bestand am letztverflossenen Sonntage ein für dieselbe günstiges Gefecht. Dieselbe setzt nunmelir ohne Aufenthalt die kam-binirten Bewegungen fort und dürften die nöthigen Auf-stellungen binnen Kurzem bewerkstelligt sein. Zwei dentsche Truppen-Divisionen machten den Versuch, die französischen Streitkräfte in ihrein Anfmarsche zn beunrnhigen, wurden aber zurückgeworfen. Paris, 17. Angnst. Der Kaiser traf gestern Abends im Lager von ChalonS ein. lvrigwchl VourSvericht. ....... - ^ 'Nachmittag. "st. kr. Einheitliche SfaÄsschuld in Roten .... üö 20 detto detto in Silber .... 64 40 1860er Staatt-AnlehenS-Loose......— 1864er detto ......1^0 — Bonk-Ättien . ^..........678 — Credit^Attien ...........252 — «nglo.V»nk.«ktien..........219 - Slaatöbahn Aktien..........348 — NordbahN'Aktien..........I9'< — Franz.Iostf.BahN'Aktiell........179 — Rndolf-Bahn-Aktien.........155 — Frankfurt am Muin.........104 Lombarten............195 — Eredit-Loofe............15V London..........................124 75 Silber..............123 25 Napoleond'or»......................9 96 K. k. Miinz Dukaten.........— ^ Stimmung: matt. Wi?n, l6. Augnft. ^oursbericht.) Aktien wnr den um 3—6 fl. besser bezahlt. Renten u. Staat« loose stellten sich um —V,«V» und Cred tlvose um 2 fl. l/i^r. Anlagepapiett hoben fich in der Mehrzahl um biß 1°/,//,, dagegen gaben einige Vattungen Silber.Pr. vbligqtionen "b. Fremde Wechsel nnd.Somptan ten ermäßigten sich um '/,»'/«- Angekommene in Marburg. , sV«m 14.—l«. d. M. „Mohr." Die Herren: Deller, Xfm., Radkersburg. »achl. Lackirer, Tra». Hladky. Arzt, s. Krau, St. Lorenzen. Poscharnig, Köchin. Graz. ^Fischer." Die Herren: Krem«, GntSbes., Abstall. Müller. Lient., Wien. Sold, Pr>v.,P st. Kl'MM'r. Commi«. Linz. Wilmaier. Beamte, Steinbrück. Lichtnistein, Agent» Klogenfurt. — Krauen: ,Holder, Modistin, Bruck. Kofer. Priv., Wikn. ^Stadt Wien." Die Herren: Urban, a. Wuchern. Sdl. v. Valdof. kt. Hofsekr.. Wien. Bar. Warth, tk. Hptm., Laibach. Krh. v. KÜrstenwarthe? m. Temalin, Tirol. Reu» bguer, Hdlz.ieis., Wien. Wotta, Kfm., Wien. Schöffmann, Hötzhvl., m. Kai^ilie, Trieft. Heller, Spen .lermst.. Petjan-Wölf, Nitmkmst., Miau.'Damitz. Priv., Kärnten. AML. Graf Palffy u. Major v. Vörgey in Pens., f. Diener, aus Preßbnrg. — Krau v. Schöneck, Wien. Wasserstand deS DrauflußeS ap, 17. August Mittag»: ^ 3 Fuß 10" Über dem Nullpunkte. Lotto-Ziehungen am 13. August. Wien: 27 82 ö4 48 77 Graz: 14« 42 7S 76 '-i' An dkeKommutial'Mädchenhauptschlllt' tvird das lausende Schuljahr mit nachstehender Schul feieilichkeit geschloffen: Am 20. d. M. 9 Uhr Vormittags ist in der Domürcbe eine hl. Segenmesse; nnch Hersel de» begibt usich die Schuljugeuil- i» den Rath hapssaal. wo nach einigen Borträgen der Schü lerinnen die Betanntgahe. der : FortgangSnoten stattfindet. , . . Die Arbeiten der Madchen, sowie die Lehr mittel n?esden qm 20. und 21. August im Schul gebäude zur Bestchtigung ausgestellt sein. ' Marburg am 17. AuM 1870. 601) ' Hab^anitsch! Direktor. ...................U A g l 'i ........... stischt VrvjvPjr» von M t2 Uh» Bormitt,^ und von 2 bis S Uhr Nachmittag den Startin zu 4 fl. ü0 kr. Im »r«ul»an« VSt». Sir. 400S. (SSL Dundyzachung. In Folge Sitzuug^besch/uffeS der hiesigen Stadtgemcinde Repräsentat^z vom 5. d. M. wer. den vom geseriigten Etadtamte aus Grund des der Stadtgemeinde Mlirburg nach Z. 20 Punkt 4 ilircs Staiutks in Bezug auf die Lebensmittel-polizel und die Ueberwachung deS Marklvirkehrs u. s. w. zuitclilnden stlbststundigen Wirkungskreises nachstehende Anordnungen gclrosftn. welche bereits mit 1. September d. I. ins Lelien zu tretet, liaben: l. Zum Schutze deS Publikums gegen den in bereits bedrohlichein Maße aufgetreteilen Mißbrauch des Vorkaufes wird angeordnet: 1. Sowohl l)iesige als auch auSlvärtige Händler dürfen aus dem hiesigen Malkte, sowie überhaupt innerhalb der Gemarkung der Stadt gemeinde unter keinem Bortvande vor 9 Uhr ^iormittags Blktualien, Obst und überhaupt alle aus den Wochenmarkt gcdrachtcn Produkte ein ause«, noch vor dieser bestimmten Stunde Vit-ualien oder Obst durch andere von ihnen bestellte Leute an sich bringen. 2. Etienso ist cS den Händlern verboten, an dem Nachmittage vor eincm Wochenmarkts-age im Sommer nach ö Uhr, im Winter nach »Uhr Nachmittag die von den Erzeugern bereits zur Stadt gebrachten Wackren anzukausen, damii nicht unter dem Borwat»de dcr Ablöjung dtr von ruh Morgens übrig gebliebenen Waaren die Feil chasten. welche von den Landl^ulen bereits für den darauffolgenden Wochenmarkt Ttuchmittag^ oder Abends vorher nach Marburg gebracht werben, aufgekausl tverdeu. II. In Bezug auf Brennholz. Jeder Eigenthümer oder Bestellte eines glo ßcs. einer Platte oder eines Sch sfes mit Br»nn holz beladen, »velch^s an der Stadt- oder Mellin get'Lende landct, ist verpflichtet, bei einer Ladung ns 15 Klafter davon 2 kluster. von 16 Klastet und darüber 3 Klafter einzeln gejchllchtct dem ttleinverkehre zu übetlasscn. Händler dürsen erst dann kausett, wenn dcr ganze Floß beleils aus der Lende ausgeschlichtet ist. III. In Bezug auf die Weingartstöcke. Weingartstöeke dürfen von den Hanolern nicht früher getauft lverden. als 1 Stunde nachdein selbe ausgeladen auf der Lende liegen. IV. In Be^ug auf Bauholz (Flöße). Bauholz (Flöße) oder gezimmertes Bauholz dürfen erst dann von den Handlern gekauft wer den. wenn das daraufliegevde Brennholz bereit» auf der Lende aufgeschlicvtet ist. ' Diese Beding«ng hst auch zu gelten, wenn ^er Floß mit anderen Gattungen von Holzmate rialien beladen ist. > Die Außerachtlaffung obiger, die Wochen marktS' und Lendordnung ertlänzendeU Anord« nung n wild nach 'g. 47 deS G meinde Statutes mit Geldbußen bis zum Betrage von 10 Gulden oder im Jalle dcr Zahlungsunfühigkett mit Arrest bis zu 46 Stunden bestitkst loerden. Stadtamt Marburg' am 10. Augnft 1870. Fr. Stampfl. M /Kitt Zimmer, möblirt, scparirt. gassenseitig. ^^ln Mitte der Stadt ist sogleich zu beziehen. Auskünfte hierüber werden im Comptoir dieseS Blattes crthcilt. « s s s LZ L S. «O »w M ^ » l »« s "s s Z ^ 'S- » ^ '' -K s Z.^ ^ SA « -- GM. s « .2 ^ M a ?: Z 'L «5! ^ L .S es G Ii:» . m ^ AK, 5 welcher tüchtig im Detuilverkause und der slo venischen Sprache vollkommen mächtig ist. wird filr »in MlMÜsakturwaarengrschäst akzeptirt. Offerte sind biS 25. d. M. unter der Adresse L. Xr. 26 posts rvstaute Marburg zu richten. (600 Eisenbahn-Fahrordnnng. Marburg. Eilzüge. Von Wien nach Trieft: Ankunft 1 Uhr ö9 Min. Rachmittag. Atifahrt S Uhr Z Min. Ziach«tttag. Lon Trieft nach ^ien: Ankunft S Uhr «7 Min. Rachmittag. Abfohlt Z Uyr 4«) Min. Rachmittag. Versonenzüae. Von Wien nach Tri est: Ankunft L U. 8 M. Kritd und S ll. M. AbendS. Abfahrt S U. ZV M. ^üh und 8 U. Vu M. Abenbtz. von Trieft nach W»en: Ankunft S U. 10 M. Früh und 6 lt. k.r. M. Abends. Abfahrt 6 U. LI «. Krüh »nd 7 U. 7 M. Abt«^. Semischt- Aiis». Bon Mürzzuschlag «ach Udelßber^: Aukunst 1 Uhr S Min. Nachmittag. Abfahrt 1 Uhr 20 Min. Rachmittag. Bon Adel t