für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. A5 8K. «D»N8tÄ3 slSl» 2t,. O<3tQ»>Vr. R847. Her b st. M^as Laub wird gelb. die Blätter fallen; Der grüne Teppich ist nicht mehr; Nicht mehr der Töne sanftes Lallen Belebt den Hain: die Flur ist leer. Entkleidet sind schon viele Aeste Beraubt der jugendlichen Pracht, Die die Natur zum Wiegenfeste Dem Nchootz der Fluren dargebracht. Kein Sonnenglanz erwärmt die Lüfte, Kein ZeplM säuselt durch die Flur; Verschwunden sind die Nlumendüfte, Erloschen ihre Lebensspur. Der Schlaf umarmet die Gefilde, Vom zarten Lebenspuls bewach t, > Und zeigt in diesem hehren Bilde Uns eine kurze Todesnacht. > Dock was im innern Kelch verschlossen, Das bleibt als Leben! fliehet nichl; , Der Frühling treibt die jungen Sprossen Veredelt wieder an das Licht-! — Carl Nordheim (InderPannonia.) Der Torfstich am Laibacher Moraste. (Schluß.) <3ie Hauptcanäle und überall bis auf eine Tiefe von Schuh unter der gewöhnlichen Torfschichle im weisien Lehm-^ . « ^fütut was ihnen das Ansehen gibr, als sey die Ca-s,l au w"ßgrauem Marmor gehauen. Die in diesen ^" ^Schiffe ""gen eine Last von l00Cen. nem und können vom Torfmagazin geradezu in d.e La.bach und auf derselben direct bis vor die Zuckerrassinerie in d.c Polanavorstadt fahren. An verschiedenen Stellen und an den Mündungen des öaibachstusses sind die 4 Hauptcanale mit Schleusten «ersehe s° daß die TorfschM be. n.eder.n Wasserstande bis 5 Schuh h°ch über das N.veau des La.bach-fiusses geschwellt oder gehoben werden können. Die Torfziegel sind eigends für die Locom°tlvbe e.zung , >/ .i. kaben aerade den dreifachen Umfang gestochen worden; a^ ^ ^^.^.^^^ von den gewohnl.chen, .n ^"'^ irgendwo Ziegel und wir dürfen saqen, da» ke>ne ^ors,tecyerei »g ^ u ^jch dürfte. b^«,»«° 2„-.ck ftnl« «eword». ft»' m» "°ch w Lauf' d»l°s S»mme.§ 1°,,«,. »uf "r Zist„b.h»st«ck. zwischen Cilli und Marburg die ersten Versuche zur Beheizung der Dampfwagen mit diesen'Ziegeln gemacht werden.^) Es erübtigt nur noch, zur Beruhigung und Beschwichtigung derjenigen, die da glauben, oder wenigstens Andere glauben machen wollen, daß das Torfstechen zum Nachtheile für die Cultur des Moorgrundes gereiche, hier in Kürze dasjenige in gedrangteiy Auszüge anzuführen, was ein anerkannt tüchtiger Landwirth in der am 20. März d. I. in öaibach abgehaltenen Generalversammlung der k. k. öandwirthschaft-Gesellschaft in Krain hierüber vortrug. Hr. Dr. Orel suchte vor Allem auf die Wichtigkeit des Morastgrundes in Bezug auf die Gewinnung des Torfes als Brennmaterial hinzuweisen. Er eiferte sehr gegen das übliche Torfbrennen, welcheS nach seinen Erfahrungen der Cultur des Moorbodens zum großen Nachtheile gereicht, und bewies, daß durch ein solches Verfahren unberechenbare Schaye des besten PfianzentorfeS dem Lande entzogen werden und in Rauch aufgehen, wogegen bei Beseitigung dieses Verfahrens und durch ein geregeltes Ausstechen des zum Brennmaterial geeigneten Faserntorfes durchschnittlich bis 4 Schuh Tiefe auf den 25.730 Jochen des Morastes ein Vorraih von wenigstens 329,600.000 Cencnern trockenen TorfeS gewonnen werden tonnte, welcher in der Hihkrafl l,648.000 Klaftern 2 Schuh langen Buchenholzes gleich kommt. Mit diesem Vorrathe könnte die Stadt Laibach, nach l):'. Orel's Berechnung, verglichen mildem der» maligen Bedarfe des Brennmaterials, aprorimativ an die 659 Jahre auskommen, waS in dieser Zeit etwas heißen will. „Sollte man aber," sagt er in seinem Berichte, ..aus Rück» sichl der Cultur Anstand nehmen, wegen zu großer Vertiefung des Moorgrundes alle 4 Schuh Faserntorfes 'ausheben zu lassen, was jedoch dort, wo die Anlegung von Wiesen beabslchtet wird, sogar vorcheilhafc und zweckentsprechend wäre, weil dadurch bei Ueberschwemmungen das Bewässern als natürliche Düngung möglich seyn würde: so kann dasAusheben von 2 Schuh in die Tiefe auf der ganzen Ausdehnung des Moorgrundes sogar in Culturhinsichc nur als vorchejlhaft betrachtet werden, weil man dadurch naher zu dem mehr ver-wes'ccn, compacten und leichter cultivirbaren Moorgru'nde gelangt, nnd auf dem Haidrkraut- und Mooslorfboder. eine ') Diese Versuche sind zu Ende dieses Sommers auch wirkick gemacht worden. Die 3ird. — 342 - lohnende Bewirthschascung ercht aus diesem I.tzc»'l! ?lbschm'cce die natürliche Folgerunq, das: der so großartig anaelegle Toristich nach allen Seilen hin denl Lande z>lm i)^>ibacher Moorgrunde wird daher in der neuesten Zeit obne Zweifel eine bedeutende Rolle soielen und Krain in dieser Hinsicht ausivarts eben so bekannt machen, als er der Provinz im Allgemeinen und der Unternehmung reichliche» und sicheln Gewinn zu geben verspricht. Die Liebesgabe des Kindes. Novelle von I. V. S. ' Herward, ein Beamte aus einer kleinen deutschen Stadt, war auf einer Berufsreise nach dem schön gelegenen und zahl-reich besuchten Badeorte N ^ ^ gekommen. Er hatte daselbst im Auftrage seineS Chefs lie Summe von fünfhundert Thalein zu ei heben. Wider Erwarten wurde ihm das Geld sogleich ausgezahlt und er beschloß, die Paar Tage, welche ihm noch vergönnt waren, als kleine Ferienzeit z>» benutzen, und sich das bunte Badeleben in aller Muße in Augenschein zu nehmen. Man k^nu sich wohl denken, daß Herward die Zeit in N*** nicht lang wurde. Dieses bunte Menschengewühl, aus allen Gegenden Europa'S herbeigeströmt, diese glänzenden Equipagen und Livreen, diese reichen Toiletten des Lurus und der Fashion mußten für den mäßig Besoldeten, der in seinem Leben nicht zehn Meilen über den Granzstein seiner Vaterstadt herausgekommen war, ron besonderem Interesse seyn. Herward, welcher sich ein volles halbeö Jahr auf diese Reise gefreut hatte, versäumte daher nicht, an allen den weniger kostspieligen Ergetzlichkeiten Theil zu nehmen, welche das Badeleben darbot. Noch nie hatte ,r ein so trefflich zu-sarnmengespirltes Orchester gehört, noch nie eine so vollendete Schauspielertruppe gesehen, gegen wrlche die ambulanten Hi-strionen, welche alljährlich nach dem Kartoffelmarkte seine Vaterstadt auf ein Paar Wochen heimsuchten, allerdings nicht in Vergleich kommen konnten. Freilich gestand sich Her ward oft, wenn er in dem prachtvollen, kerzenerhellten Salon bescheiden in eine Ecke gedrückt saß, daß ihm alle dargebotenen Vergnügungen erst dann den wahren Genuß bereiten würden, wenn er sie mit seinem geliebten Weibe und seinem holdaufblühenden Töchterlein, Marie mit Namen, theilen könnte. Bei ihnen, den Geliebten in der Heimath, waren seine Gedanken, so oft er des AbendS einsam durch die blü. henden und mit bunten Lampen erhellten Lindenalleen des Cur-aarlens schritt und die Sterne der Heimath über seinem Haupte leuchteten. Ohne Aufwand zu machen, lebte doch Herward in Vergleich mit seinem Leben zu Hause, auf großem Fuße; er sah einen Groschen weniger an, als eS wohl sonst der Fall war, dem, e'.' ging von dem nicht unrichtigen Grundsatze aus, dasi man sich eine Erholungsreise, wozu sich die Gelegenheit vielleicht nie wieder so günstig darbot, nicht durch allzu angst» liche Oeconomie verbittern dürfe. Um dieß ausführen zu kön-nen, h.,lle er bereits seit einem halben Jahre durch Extra-rerdienst ein Paar Thaler zurückgelegt; auch hatte ihm bei'm Abschiede seine Emilie mir einem Kusse einen ersparten Lcuis-d'or in die Hand gedrückt. Fest stand es aber bei Her ward, di'se Gabe der treuen Liebe nicht anzugreifen; im Gegentheil jann er hii, und her, waS er wohl auS den reichen Bazars der Galamerieläden seiner Gattin und Tochter mitbringen solle. Bei der Masse der glänzenden Artikel war ihm die Auswahl schwer. Herward, nachdem er alle freundlich gelegenen Ortschaften der Umgegend besucht und all' die geschmackvollen Kunstanlagen in Augenschein genommen hatte, wurde an einem trüben Regentage, wo er nicht ins Freie konnte, theils aus Langweile, theilsaus Neugier nach der berüchtigten und prioile-girlen Raubhöhle deS Badeortes — dem SpielsaIon, geführt. Wie sich im Leben die Gegensatze häufig vereinigen, so ist dieß auch mit den Spielhausern in Bädern der Fall. Hier, wo alle Anstalten getroffen sind, für das Wohl des Körpers zu sorgen, die zerrüttete physische Gesundheit wieder herzustel-len, erlaubt man gleichfalls, die Gesundheit der Seele j" untergraben; neben dem Heiltranke, welchen sprudelnd ein? gütige Natur spendet, wird von erbarmungslosen Menschen Gift gereicht. Mit unwillkürlichem Schauei trat Her ward in die UN-Heiligen Hallen, wo sich um die grünen Tische ein gewinnsüchtiges Publikum gruppirc halle. Trotz der zahlreich«« Versammlung.herrschte hier TodeSschweigen und man vernahm nur daS Klirren des Goldes, das theils von den Bankhaltern eingestrichen, theilS ausgezahlt wurde, und das einförmige, dumpfe Ansagen der Verlust- und Gewinnkarten. Mit ver« haltenem Athem, geisterbleichem Anlitz saß hier und da ein P'eimeur, der seine sämmtliche Balfchaft bereits verloren und seiu letztes Geld auf eine Karte gesetzt halte. Convul» sivisch waren die Hände geballt und der Blick starr auf den Abzug des Bankiers gelichtet, an welchem Tod und Leben hing. Der große Goldhaufen, der inmitten der ovalförmigen Tafel lag, war die Centralsonne, welche die Goldstücke der Spieler mit magnetischer Kraft nach und nach anzog. Wie mancher der Letztern verließ als ruinirter Mann diesen Tempel des Fluchs! — Her ward sah, wie der vor ihm sitzende Pointeur nach und nach eine große Geldrolle verlor, ohne daß der Verlust den Spieler sehr zu bekümmern schien. »Ach," dachte er, „wie glücklich wärest Du, nur zwei oder drei solche Goldstücke zu besitzen, die hier zu Hunderlen in die Bank strömen, welch« außerordentliche Freude könntest Du Emilien 4,nd Marien dadurch bereiten!" (Fortsetzung folgt.) — 343 — Brosamen aus der Vergangenhelt. Schreckliche Wirkungen des Künstlerneides. Der berühmte Maler ran Man der kannte das Geheimniß , seines Lehrers Johann von Brügge, die Farben m,c Leinöl ein^ureiben, den Gemälden einen bis dah.n mcht^ge-kannlen Glanz zu geben, nnd den Firnisi zu ersparen. Ve>- , ne Kunstwerke wurden deschalb auf ,ein/n Reisen in Italien allaemein bewundert, chencr bezahlt, von den Glossen l.ir ner Kunst aber n>il scheelen, Auge angesehen. In Floren, nahm >h" der Maler Andrea del Castagno sehr fieund-ickaftlich auf, behandelte den Fremdling wie einen Bruder, und van Mander theilte ihm aus Dankbarkeit und Freundschaft sein Geheimnis; mit Da schlich sich der Neid in das Herz des Castagno; er gedachte den Ruhm der neuen Entdeckung sich selbst anzumaßen und den Gewinn davon allein zu ziehe». Van Mander wurde eines Abends in ei-ner entlegenen Straße von Meuchelmördern überfallen und lödllich verwundet. So fand mau den Unglücklichen, und als l'bn Einige erkannt, denen seine Freundschaft mit Castag- nicht fremd war, trug man ihn sterbend zu seinem Freunde. Castagno schien anßer sich vor Schmerz zu seyn nd ran Mander starb in seinen Armen. Er malle darauf fleißig, seine Gemälde wurden hoch gerühmt, und ein Fürst be'ahll'e eineS derselben mic tausend Ducaten Dennoch schien del Castagno nicht glücklich zu s,yn; es nagle sichtbar em t'ödllicher Kummer an ihm. Endlich sank er auf das Krankenlager und hier, an der Pforte des Todes, betre.le er se.n ^wissen °o" dem drückenden Geheimnisse; er gestand, d.e Meuchelmörder für ran Mander selbst gedungen zu haben^ D.e ^ustii üble strenge Vergeltung, zwar nicht an dem Maler ftlbst, da ihn der Tod entzog, aber alle seine Gemälde wurden gesammelt und durch Henkershand verbrannt. Feuilleton. Pilger nach dem heiligen Lande. — Im laufenden Jahre kamen bis zum ,. Juli 286 europaische P'l-aer nach Jerusalem, wie die „Mssions - Notizen aus dem h. Lande" berichten, darunter l8 aus den österreichischen Staaten. 20 der genannten Wallfahrter waren Protestanten, aus welchen zwei in der Mutlerstadt der ewigen Wahrheit ihren Glauben abgeschworen und in den Schooß der katholischen Kirche übergelrelen sind. Die Hungerhiitte. — Zu Schult in Illand befin-»<,t ücb die Hülle, wo der erste Mann, der in Folge der > ..onnlkdes vergangenen Winters starb, wohnte. Es ge. 5"^ ib.. an ^raft und Ausdauer. dem graßl.chen Elend die brach «hm "" "" h a,s„ zu der Ueberzeugung kam, daH ^"" '" mh'HNe fi''den könne, velba.ne er die THÜre ^.7L te"mit Fen Steinen und verschloß sich auf diese W e n'it seinen beiden Kindern, ein lebend.g Begrabener. Niemand achtet, darauf, Niemand kümmert, ,lch um ,hn. Aber nach Verlauf einiger Tag, gelang ,s dem e.nen der «inder etliche jener Steine zu beseitigen und durch d,e Oeff-mma hinauSzubriechen. Mit Anstrengung vermochte das halb- « r^na te Ge!chöpf j» den Nachbarn zu g.Iang.n, denen verhänge te ^e°) ^, ^ ^^^. ^^ ^.^ ^.^^ ,s erzählte, da«, d" ^" '^ 7 ^ .^ ^.I'^st^t "mde7die^chbarn'aufmerksam; man öff.- Feierl,'chk.it vorgenommen. Die Stadt wurde festlich beleuchtet, mehrere Musikbanden spielten, beim Marquis Araldi wurde große Tafel gegeben. Die Marquise Teresa Araldi Erizzo w.,r Taufpalhin, und die Marquise Maria Slanga Bologini, repräsentirt durch die adelige Dame Maria Ferrari, übernahm die Firmvallnnstelle der benei-denswerlhen Neophitin, die sich auf eine höchst erbauliche Weise bei ihrer Bekehrung benahm, und durch ihre gründlichen Kenntnisse in der römisch - katholischen Religion Alles in Staunen setzte. Nur nachdem das gebildete, aus einem wohlhabenden und achtbaren Hause stammende, junge und tugendhafte Fräulein F^eriimata Fok (dieß ist der Name der Glücklichen) sich von der Wahrheit des Christenthums und der unbedingten Nothwendigkeit der heiligen Taufe vollkommen überzeugt halle, verließ si, den mosaischen Glauben ihrer Väcer. Ihr Gewissen gab ihr keine Ruhe mehr, bis sie den unwiderruslichen Entschluß, Christin zu werden, gefaßt halte, den sie nun auch trotz aller Aufopferungen, den ihr der wichtige Schritt kostete, standhaft ausführte. Ihre musterhafte Frömmigkeit erregte allgemein die innigste Theilnahme. Die letzte »Cremoneser Zeitung" Nr, 4l veröffentlicht auch mehrere Gedichte zu Ehren der erwähnten Festlichkeiten. Mittel gegen Zahnschmerzen. — In der»,Schle sischen Zeitung" wild das Ausspülen des MundeS mit Essig und Aeiher, als ein probates Mittel gegen Zahnschmerzen, empfohlen. Der Schmerz soll darnach auf Jahre lang ver-jchwinden. ^ Gin grosies Ältusikfest — findet am 7. und I I. Nov. in der k. k. Wimerreitschllle in Wien Stall. Es wird dabei das neueste Oratorium »Elias," von Dr. Felix MeN' delssohn ' Bart hol d y, von mehr als 1000 Sängern und Instrumenialisten aufgeführt werden. <3in Herr und eine Dame — fuhren vor Kur» zem in Pesth in einem Einspänner wild dahin. Plötzlich wird von ihnen ein !0jähiiger Knabe niedergefahren. Der Einspänner wollte schnell davon, allein die Meng« verhinderte es; da stieg der Herr aus, begab sich zu dem stark beschädigten Kinde, und erkannte in demselben—seinen Sohn. Papierkorb des Amüsanten. Die englische Zeitschrift »lll6 limllinl-" (sagt die „Bohe-mia") hat kürzlich vorgeschlagen, metallene Visit- und Einladungskarten einzufühlen. »Punch" in seiner Spottlust meint, die Sache würde einige Schwierigkeiten haben. Für's erste würde man di, metallenen Aoresikarten nicht mehr in der Westen» lasche oder dem Portefeuille tragen können, sondern eine furchtbare Büchse sich anschaffen und diese über die Achsel geworfen und wie einen Tornister auf dem Rücken kragen müssen. Auch die Operation des Kärtenwechselns dürfte ihre Schwierigkeiten haben, besonders bei Duellen, denn di« beiden Gegner müsiten gleich mit ihren Karten herausrücken. Am übelsten würden die Bedienten dran seyn, die eine dieser MetaUkaiten abzugeben hätten, wenn gerade ein Gewitter ausbricht. »P u n ch" erklart dlesi zugleich durch ein Bild, auf welchem ein öivreediener eben die Karle seines Herrn abge» ben will, als plötzlich der Blitz, von dem Metall angezogen, in die Kar« hineinfahrt und l>«n armen Kerl zu Boden schleudert. Ein Zigeuner in der Marmaroscb hatte ein Pferd gestohlen, wurde ercappt und vor den Slublrichter geführt. Mit offener, aufrichtiger Miene sagte er: Nicht er habe das Pferd, sondern umgekehrt, das Pferd habe ihn gestohlen, man möge also dieses auf den Deresch (Prüg^lbank) legen und blauen. Das ging so zu. Ein Pferd lag quer über meinem Wege. Ich wollte beim Schweife es umgehen, da schlug eS aber gewaltig aus. Ich versuchte beim Kopfe vor ihm — 344 — vorbei zu kommen, da fing es aber an, die Zähne zu weisen. Ich hatte daher keine andere Wahl, als über dasselbe hinüber zu steigen. Kaum hatte ich aber einen Fuß darüber weggebracht, als es flugs aufsprang und mit mir auf dem Rücken auf und davon lief. Der schuftige Gaul hat mich auf diese Weise gestohlen und ich bitte um Satisfaction. Der Scudlnchter lies; das Pferd bei Wasser und Heu einsperren und der umreue Zigeuner bekam die Versaumnißko-sten beim unwillkürlichen Ritte mit einem langen Maßstabe bar ausgezahlt. Die Brüsseler »Independance" theilt folgende Anecdo-te mit, an deren Wahrheit eine solche Quelle wohl nichr zu zweifeln erlaubt: Dieser Tage erschien in einem der Mi» nisterien zu Brüssel ein Herr, der nur wenig mit der Raum^ lichkeit bekannt und etwas zu suchen schien, als er eine Person gewahrte, die ihm zum Hause gehörig vorkam. — »DaS Cadinet des Ministers?" — »Der Minister ist nicht da." — »Es ist möglich — aber das Cabinet?" — »Es ist Niemand da, sage ich Ihnen, also ..." — »Um Verzeihung .. . Sie verstehen mich nichl — ich frage nichr nach dem Minister, sondern nach seinem Cabinete!" — »Ich verstehe ganz gut, allein in der Abwesenheit des Ministers habe ich Ihnen gar nicht zu sagen, wo sein Cadinet ist, und werde eS auch nicht." — »Bestimmt nicht?" — »Nimmermehr." — »Sie scheinen streng ... das ist lchön, was sind Sie denn aber?" — »Wer ich bin?" antwortete der Mann, sich in die Brust werfend, »ich bin der Portier des Ministeriums!" — ..Und ich bin der Mini st er... wollen Sie mir jetzt gütigst mein Cabinet zeigen?" (Zur Erläuterung sey daran erinnert, das; in Belgien kürzlich ein Ministerwechsel Statt gefunden hat.) In einer Kutsche, die von Newyork nach Jersey fuhr, (meldet die »Bohemia") saß eine Dame einem jungen Seeoffizier gegenüber, dessen Züge etwas Orientalisches hatten und der seine Unterhaltung mit seinem Nachbar mir schauerlichen Flüchen würzte. Der Dame schien dieses Fluchen sehr lästig, doch sagte sie lange kein Wort. Endlich aber, als es zu toll kam, fragte sie: »Sir, sprechen Sie hebräisch? — »O ja," erwiederte der Seeoffizier, in Erwartung, die Dame wolle mit ihm in dieser Sprache reden, um von den andern nicht verstanden zu werden. — »Dann würden Sie mich und wahrscheinlich auch die übrigen Passagiere sehr verbinden, wenn Sie Ihre Flüche immer hebräisch sagen wollten." Der junge Mann verhielt sich den ganzen Rest der Reise sehr still. Correspondenz. " Trieft am 13. October i8't?- Geehrte« Herr Redacteur! Ich erlaube mir übec die in Triest eben Statt findende Kunst-Ar, »stellung eine kurze Notiz für das „I l l y r is che B l a t t" mit dem Wunsche hiermit einzusenden, daß ich Ihnen und Ihren Lesern einen kleinen Gefallen erweise. Die dießjährige (achte) Kunstausstellung in Triest zählt 2^7 Nummern. Zwei Drittel der erponirten Kunststücke sind von Deutschland datirt. wovon auf München, das deutsche Athen, allein ein Drittel kommt. Das Drittel aber reprasentirt die italienischen Städte. Uebrigens sieht man auch einige Stücke aus Paris und Brüssel. Nie gewöhnlich, ist auch dieß-mal die Landschafts- und Genremalerei am meisten, sehr spärlich hingegen die Geschichte vertreten. Wenn man nun die Cataloge der ersten Ausstellungen mit dem der gegenwärtigen vergleicht, so wird man gewahr, daß die Zahl der Einsender in etwas sich gemindert hat. Man kHl'k :Vej-lich daraus nicht auf den gegenwärtigen Stand der Kunst schließen , da dieß eben kein Fortschritt zu nennen wäre. sondern muß es auf Rechnung der häufigen, in verschiedenen Städten Statt findenden derlei Ausstellungen, so wie auch der oft nicht geringen Transport - Beschwernisse , besonders größerer Stücke, annehmen. , X. Theater in Laibach. Montag am ,8-October: ..Gebrüder Fostcr.« H.rc Fngelbrecht. Träger der Hauptrolle (Stephan Foster). erwarb sich durch sein wirklich braves, durchdachtes Spiel stürmischen Beifall — es war dieß seine gelun» genste bisherige Parthie. Herr Holm hatte seinen Meister Innocent Lamm auf eine so originell komische treffliche Art aufgefaßt, daß man diese Rolle nirgends besser sehen kann. Beifällige Erwähnung verdienen die Herren Schwarzback. Buchwalo und Köppl, dann die Damen Friede rite Melchior und Strampfer. Tags darauf folgte die Reprise des schon besprochenen Schauspiels: »des Raths».'rrn Töchterlein." — Mittwoch am 20. October, zum ersten Male: „Ein höflicher Ma»n.« Oriqinallustspiel in 3 Acten von L, Feldmann. Die Originalität dieses Lustspiels läßt sich nicht bestreiten, die Idee ist wirklich frappant unt» originell. Schade, daß die Durchführung gerade im letzten Acte, wo sie am spannendsten, interessantesten seun sollte, entschieden mistglückte. Die Zuschauer, die sich in den ersten zwei, wirklich ausgezeichnet scenirten Acten, wo alle Situationen so ergetzlich gezeichnet sind. vor Lachen ausschütten, sehen im 3. Acte einander befremdet an ; denn die Auflösung des Knotens entbehrt wirklich alles Interesses, der ganze Act ist matt. schleppend, und der Schluß wie bei den Haaren hergezogen. Es kömmt mir vor. als wenn der begabte Verfasser nicht Zeit gehabt hatte, dem letzten Acte jene Aufmerksamkeit zu schenken, wie den beiden ersten. Wie köstlich ist die Idee. daß der alte Iustizrath aus purerHöflichteit sich einer Zahn° operation Preis gibt. aus purer Höflichkeit in Folge eines Mißverständnisses eine alte Witwe, bei der er um die Hand ihres Sohnes für seine Tochter anhalten soll, selbst zu heirathen sich entschließt, nur um sie nicht durch Aufhellung des Mißverständnisses zu kränken, und doch, wie unqe-nügend, wie hinkend ist der Ausgang! — Herr Köppl. als Iustizrath Fein, die einzige, Alles belebende Figur des Stückes, muß mit dieser Auffassung seiner Aufgabe überall entschieden gefallen, besonders wa« er in der Werbescene bei der Frau v- Harold durch sein trefflich markirtes Erstaunen und durch den innern Kampf. kurz. durch sein Geberdenspiel classisch. Die Uebrigcn unterstützten ihn nach Kräften. — Donnerstag am 2l. October: ,.Die Verwandtschaften," Lustspiel in 5 Acten von A> v. Kotze« bue. Wenn Jemand die liebenswürdigen Charaktere egoistischer Verwandten mit fester Hand und wahrheitsgetreu gezeichnet hat, so ist es Kotzcbue in diesem Stücke. Die Hauptparthien, Anton und Gretchen Vollmuth, waren in den Händen des Herrn Fritsche und der Dllc. Strampfer, und beide losten die Aufgaben zur allgemeinsten Zufriedenheit. Herr Fritsche kann diese Nolle zu seinen besten rechnen und DUe. Stramp fer ist für das naive Fach wie geschaffen. Del Beifall, den beide ernteten, war wohlverdient. Auch die Herren Vuchwald, Schwarzbach, Köppl, Schnitzer, dann Madame Melchior und Dlle. Teichmann halfen wacker zum Gelingen des Ganzen. — Sam» stag am 23. October: „Großjährig" und «Doctor Robin." Den entschiedensten Vkifall im erstern Lustspiele erwarb sich Dlle. Friederike Melchior als die neckische Auguste, und erwies ihre grosje Befähigung auch für das hellere Fack ihrer Stellung. Herr Fritsche sah zwar als Baron Hermann recht gut aus, war aber in Auffassung dieser Parthie nickt so glücklich, wie sein Vorgänger im vorigen Jahre. Er war im ersten Act« zu weinerlich, zu zaghaft und trat im 2. Acte mit zu wenig Ausdruck von Kraft und Selbstständigkcit auf. Der junge Baron muß schon im ersten Acte, gleich nach der Scene mit Auguste, zwar still, zurückhaltend seyn, abe rkeineAengstlickkeit durchblicken lassen und der Zuschauer muß seine Männlichkcit.gleichsam wachsen sehen. Herr Holm wolle sich vor Uebertreibung hüten. Die einzige erste Scene mit der Witwe Blase im 2. Acte war gut. Herr Schwarzbach (Hofmeister Spitz) undHerr Schnitzer (Güter-Administrator Blase) spielten untadelhaft. Leopold Kordesch. Kunstn achri cht. Die Familie Tschuggmall aus Tirol,