^IW.__________________Freitag, 10. August 1888. W7. Jahrgang. OMcherM Zeitung. ^"Mnltrllllonsprtl«: Mil Poslverlenbung: ganzjährig fi 1», halbjährig >l. 7,bO, Im «omptoir: ^ Die „^aidachn Feitnng" erscheint liialich m!t »lu»nahme del Sonn» und ffeisitage. Die «ldminwr»«,» »"»«laynss fl.ii, halbjährig fl, K,»o. Yür die Zustellung in« Haus ganzjahrlu sl. i. — I»le ü sr,: bei olleren Wiederholung,',, pr, Zeile » lr, ^ 10 l'i« 12 Uhr vormittag«.— Unfrankierte «riete werden nicht angenommen und Vtanufcripte nicht,urusgeftellt. Amtlicher Weil. 9M ^' ^- U"b k. Apostolische Majestät habcll mit "Uerhöchster Entschließung vom W. Juli d. I. dem b?fs ^ ^^ ""^ Charakter eines Oberfinanzrathes weideten Finanzrathe der Finanzprocuratur in Prag np« «?"^ Sweceny anlässlich der von ihm erbetenen Versetzung in den bleibenden Ruhestand in An-. "Miung seiner vieljährigen vorzüglichen Dienstleistung tirel den Orden der eisernen Krone dritter Classe ""«gnädigst zu verleihen geruht. ^ Se. f. und f. Apostolische Majestät haben mit ^"höchster Entschließung vom 4. August d. I. dem ^lector der Communal'Oberrealschule im I.Bezirke lein. Negierungsrathe Cduard Walser. anlässlich '«« Uebertrittes in den bleibenden Ruhestand das b/rs?"'ä bes Franz.Ioseph-Ordens allergnädigst zu "Zechen geruht. Ass. A k' ""b k. Apostolische Majestät haben mit 5>„"^chster Entschließung vom 30. Juli d. I. dem N """"er Franz Binder in Iavornik in An-ersvr!^?^ l""" mehr als fünfzigjährigen eifrigen und »'". suchen Berufsthätigkeit das goldene Verdienst-^^erguädigstzu verleihen geruht. Nichtamtlicher Mil ... Stuatö-Stifteudillm v^.,^ landwirtschaftliche Lehranstalt «Francisco.Iose« «m. nl Mödling: Das k. k. Ackerbaumiuistrrium I.f, "^ die landwirtschaftliche Lehranstalt «Francisco-drM'"um. in Mödling. nnd zwar für den nächsten ein U'^" ^khrcnrs 1888/89. 1889/90 und 1890/91. "Ufteüdium von 250 fl. ö. W. bewilligt. 1) !^"l Aufnahme in diese Lehranstalt wird erfordert: ln'ündp ^'mnienbe Erklärung der Eltern oder Vor-3) m^ ^) ein Lebensalter von mindestens 16 Jahren; den «,> ^ "ber eine solche Schulbildung, wie sie in Elan,.« ^"^ni Erfolge zurückgelegten unteren vier Ech' .«7 öffentlichen Mittelschulen erworben wird. Prari« !^"^rt ist der Nachweis über einige durch N ^^"""" Laudgute erworbenen Kenntnisse. suche m?^ ""' b'kscs Stipendium wollen ihre Gc- Uuqust I« " «öthigen Beilagen bis längstens Zisten ^ftliini.n« -^ ^' ^" Direction des .Francisco-Jo. von welcher Instilutsprogrammc Feuilleton. Die Fischerei am Zirtuiher See. ^tenen^Nat^" "'^"' Sehenswürdigkeiten und zugleich Hirknike/A^schelmmgell von Innerkrain nimmt der entschiede,,.-" ".' b" Nähe der Südbahnstation Rakel Vekann l^^^^ interessante Stelle ein. Mken Nas!'.? '/! ^kier See durch seine ganz eigen-derselbe itt l^"^"nisse Z" einen/Weltrufe gelangt. ?l» .,^ ' ""e,ts von den ältesten Gcschichtsschreibern ^ichilet.,^'?^'' ^0" Straw als «l.u^u« I^u«» ^cheilll ders.li '^^^"' "orden, ^" späteren Schriften ^ 'der lü^- ""I"nter dem Namen «l.u8"'« ^eu«. ?" "nter A'^ ?"» ' - beschrieben und als sol-Utteiht. "e «Naturraritäteu. des Landes ein« U"et"em"^".^e Chronist Freiherr v. Valvasor A' drz x,,^ "!"Ver See in seinem Werke «Die Klains. 1689 eine besondere te,. ^udes K^i, ^ ä" Anfang seiner Äeschreibnng ^ Vrschei,""' "p°strophiert er von den natursel-^^MMnngru des Zirtuitzer Sees: «Dass der- '^^?,""ch „^ 2..W ler Löcher m.d O?ss,mnl,en ist. dc,hcr ^he^l miN»^ bas römische Ä.Yw°rl «I^en«'z ^n^/^,„ 'lußyug I^u«.so v,rl als der wcherichie zu beziehen sind, einreichen. Stipendisten sind von der Entrichtung des Schulgeldes nicht befreit. Wien, den 19. Juli 1888. Vom k. k. Ackerbauministerium. AllswlNldcrllligeu nach Amenl». Mau ist längst davon abgekommen, die Auswanderungen als etwas absolut Schlechtes zu betrachten, das durch Staatsgewalt verhindert werden müsse. Wer in der Heimat die Ansprüche nicht erfüllt sieht, die er an das Leben stellen zu können glaubt, und der Hoffnung ist, dass es ihm in der Fremde besser glücken werde, dm lässt man, wenn er nicht in Pflicht und Eid steht, ruhig seiner Wege ziehen. Der Mensch ist nicht an die Scholle gebunden, und man erkennt ihm' das Recht zu, seine Bedürfnisse außerhalb des Vater-landes zu befriedigen, wenn er der Ansicht ist, dass er damit das bessere Theil erwählt. Vollends dem Bauer, der sich gewiss nur schwer entschließt, den Boden zu verlassen, auf dem er geboren, den seine Vorfahren vielleicht Jahrhunderte lang bebaut haben, mit dem er eng zusammenhängt dnrch Gewohnheit, vielleicht durch Besih, wird es nicht vmvchrt, die Fahrt, zumeist auf Nimmerwirderlehr, über das große Wasfer in die ungewisse Ferne zu unternehmen. Der Bevöllerungsabfluss aus Europa in die neue Welt, der stärker wild in den Zeiten großer Krisen, schwächer, wenn die Arbeit lohnt, ist eine natürliche Bewegung. Ohne dass man das oft ausgesprochene Wort Uebervölkerung in dem Sinne als richtig annehmen dürfte, dass Europa etwa thatsächlich zu klein sei, um die Millionen, die es beherbergt, zu ernähren, so ist es doch anwendbar auf gewiss? Perioden, unter gewissen Umständen. Europa steht noch lange nicht an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit; aber wie trotzdem schon in Zeiten, in denen es viel schwächer bevölkert war, einzelne, und gerade besonders dünn bevölkerte Gegenden sich als übervölkert fühlten und große Menschen-massl'n abqaben, so kann dies anch jetzt, je nach den wirtschaftlichl'n Constellalionen, zeitweise der Fall sein. Diejenigen zurückzuhalten, welche die Empfindung haben, dass sie hier zn viel seien, das sieht der Staat keines» wegs als seine Aufgabe an. Und so ziehen denn alljährlich Zehntausende, Hunderttausende ans Irland, Grußbritannien. Deutschland. Oesterreich - Uugarn (zu dessen Answandererzahl auch Krain ein bedeutendes Contingent stellt) und Italien nach dem Westen, mit Wrib und Kind und wenigem Gelde und suchen in Amerika erfolgreichere Arbeit. jenige, welcher die wunderbare Eigenschaft, durch bloßen Fleiß, sogleich deutlich machen und durch emsiges Nachforschen, wie mit einem Senkblei ergründen wollte: der würde ans Mangel der dazu erforderlichen Zeit genug« famen Gelegenheit und eines gründlichen uud wahren Unterrichts niemals anf den rechten Grund einer vollkommenen Entdeckung desselben gelangen können, son« drrn es würde der Riegel dcs verschlossenen tiefen Vu« sens der Natur noch alle Z?it vorgeschoben bleiben, mithin zur wcitercu Entdeckung d-r Nachwelt etwas müssen übrig gelassen werden.» In weiterer Folge schil» dert er dann auf Grund seiner eigenen Beobachtungen die Verhältnisse des Zu. und Abflusses der Wässer des Sees. Noch eingehender findet man diese eigenthümlichen Wasserverhältnisse in dem Werke «Gründliche Nachricht von dem in dem Innerkrain gelegenen Zirknihrr See» von Franz Anton v. Steinberg anno 1758 dargestellt. Aus den historisch reichhaltigen Quellen dieser beiden Werke schöpften auch die meisten Scri« bentcn der späteren Zeit. wenn dieselben nach einem mehrstündige,, Aufenthalt in Zirknih, ihre eigenen Wahr« nehmuugl'u und die uralten Sagen benutzend, einige Nachrichten von diesem Weltwunder niedergeschrieben haben. Und selbst bis znr Gegenwart haben sich alle jene Nachrichten über die mysteriösen Verhältnisse des Verschwindcns uud Wiedererscheinrns der Wässer des Zirknitzcr Sees fast unverändert erhalten. Einige sehr complicierte Hypothesen haben nur noch diese ältesten Daten bereichert, um eine wissenschaftlich plausible Erklärung dafür zu bringen, was der geheimnisvolle See« boden Jahr für Jahr hervorzubringen geeignet ist. Nicht immer ist ihre Kraft für die Heimat ganz verloren. Dank ihnen, bleiben die Handelsbeziehungen belebt zwischen dem alten Vaterlande und der neuen Welt. und nicht selten kehrt einer der Nusgewandeiten zurück, bringt Vermögen und vermehrte Energie mit und gereicht dem Dorfe, das er verlassen, zum Nutzen. Gar viele freilich gehen kümmerlich zugrunde, und der Entschluss zur Auswanderung gleicht wahrlich dem Entschlüsse, sein letztes Hab und Gut und dazu sein Leben in eine Lotterie zu setzen, die wenig Treffer und viele Nieten zählt. Aber wer sich frei und in Kenntnis der Verhältnisse dazu entschlossen, der hat die Verantwor-tuug selbst zu tragen. Vollständig anders steht es indes in jenen Fällen, wo unwissende Leute von herzlosen Speculanten oder gar von Betrügern hinausgclockt werden; Leute, welche, in Amerika angekommen, nicht einen Pfennig besitzen, um sich, bis sie Arbeit finden, zu ernähren, welche in den fremden ungeheueren Hafenstädten in verzweifelter Hilflosigkeit dastehen und schließlich, von den Behörden wieder hrimgesendet, als Bettler vor die Hütte zurücklehren, die einst ihnen gehört hat. In solchem Lande gedeihen am besten die Ausbeuter und Aussauger; es ist begreiflich, dass hier der Brantwein und der Auswandcrungstraum Opfer an Opfer fordern. Gegen den Missbrauch des Vrantweines ziehen die neuen Gesetze zu Felde; den Lockungen der Auswandcrungsträume macht die Hand des Gendarmen für diesmal ein Ende. Das Elend freilich ist so leicht nicht zu bannen. Doch haben sich die Verhältnisse dort unstreitig gegen früher gebessert. Eisenbahnen durchziehen das Land, schassen Verbindung nach allen Rich-tnngen und liefern immerhin Beschäftigung. Sie werden gewiss mit der Zeit größere Industrien herbeiziehen, nnd bei der außerordentlichen Genügsamkeit des Volkes ist ja die Arbeitskraft eine sehr billige. Wie aber dem auch sei, die Auswanderung ist unter den gegebenen Verhältnissen, und selbst abgesehen von den Beraubungen, welchen, wie versichert wird. die Abreisenden ausgesetzt waren, sicherlich keine Verbesserung ihrer Lage. Die Regierung der Vereinigten Staaten duldet keinen Zufluss vou M'ittellosen. der wohlfeilen Arbeiter gibt es in den großen Städten genug. Der Yankee wehrt sich gegen die Vermehrnng ihrer Zahl, und der Grund und Boden, wäre er nicht schon fast allenthalben in festen Händen, würde gewiss nicht den armen Ankömm-lingen aus Westgalizien seine Reichthümer eröffnen. Verhältnismäßig spät hat der Zug nach dem Westen Aus jenen Darstellungen ist auch ferner bekannt, dass die meilenweite Fläche des Zirkniher Sees im Verlause eines Jahres die verschiedenartigsten Benützuu« geu gestattet, und zwar: Nachdem die Wässer vollstäudig verschwunden sind, dient das ganze ausgedehnte See-gcbiet während des Sommers der Landwirtschaft, im Herbste der Jagd uud während der übrigen Iahres-perioden. als der See wieber angefüllt ist, vorwiegend der Fischzucht zum ergiebigen Operatwnstwden. Die Fischerei ist daselbst lmsireilig neben allen übrigen Benützungsartcn des Zirknitzer Sees am inter» cssantcsten. Nicht allein wegen der reichen Ausbeute an Hechten, Schleien, Weißfischen, Barben und Krebsen, sundern vielmehr wegen der Art und Weise des dortigen Hanptfischzuges, uud dürsten diese Verhältnisse in Fachkreisen das größte Interesse erwecken. Mart muss nur ciumal Augenzeuge dieses ganz merkwürdigen Vorganges gewesen sein, wie binnen mehreren Tagen über Z00 Metercentner Fische herausgefangen werden und gewiss ebensoviel, wenn nicht mehr, mit dem unterseeisch abfließenden Wasser verschwinden, dann wird man über die gegenwärtigen Fischercivrrhältnisse des Zitknitzcr Srcs' die beste Aufklärung gewinnen können. Gelegentlich der mir vom hohen l. k. Ackerban-Ministerium aufgetragenen Untersuchungsarbeiten an den Höhlenflüsscn von Innerkrain konnte ich dab natur-merkwürdige Schauspiel des totalen Abflusses der Wässer aus dem Zirkniher See genau beobachten. Diese Forschungen an den unterirdischen Wasserläusen des meilenweit ausgedehnten Gebietes von Innertrain sührten änlich gerade zur günstigsten Zeit des Sommers in die bisher unbekannten Abflnszhöhlen des Zirkniher Sect Laibachcr Zeitung Nr. 183. 1558 111. WM 1888. ^ auch die Angehörigen der slavischen Stämme ergriffen. Es hat lange gedauert, bis zum Czechen, Slovenen, Slovaken, Galizianer der Lockruf drang, nach Amerika zu gehen, und bis dieser Ruf von diesem und jenem gehört ward. Die neue Welt ist inzwischen beseht worden und ist nicht mehr, was sie gewesen; und wenn sie vielleicht nach einiger Zeit wieder aufnahmsfähig sein wird — fiir jetzt scheint sie es kaum zu sein. Es ist jetzt nicht der Bedarf nach Arbeitskräften, der für Nordamerika wirbt, sondern nur der Bedarf der Dampf-schiffahrts-Gesellschaften nach Passagieren oder vielmehr der Bedarf gewissenloser Unterhändler und Zwischenhändler nach Provisionen. Dazu ist ader der Mensch, und wäre er selbst der bedürftigste, zu gut, um als bloßes Transportmaterial angesehen zu werden; dazu ist selbst die Ware zu gut. Mit Recht betrachten es die Behörden als ihre Wicht, die Menschen, die dieses Handwerk betreiben, wohl zu überwachen und womöglich zu verhindern, dass Unglückliche noch tiefer ins Unglück gestürzt werden. In den letzten Tagen ist neuerdings eine Gesellschaft entdeckt worden, welche die Verlockung armer Lanoleute zur Auswanderung systematisch betreibt und überdies, wie die Berichte melden, diese Bedauernswerten, eher sie sie weiter schickt, ausplündert. An der Grenze von Galizien und Preußisch-Schlesien wurde dieses, wie es scheint, sehr gewinnbringende Geschäft betrieben, und allerorten gab es don Unteragenten, welche, um ein Kopfgeld zu erwerben, die Leute in die Nctze der Ge< sellschafl trieben. Das vorhandene Elend wird durch diese Menschenhändler vermehrt. Denn dasö Elend, und selbst grohes Elend vorhanden ist in jenem westlichen Theile Oaliziens, wer könnte es leugnen? Ein kümmerlich genährtes Geschlecht bewohnt den lieferbestandenen Sandboden und die Abhänge der rauhen Veskiden; da und dort gibt eine bescheidene, von Schlesien her ein« gedrungene Industrie kleinen Verdienst, im Norden be« schäftigen die Ausläufer der oberschlesischen Kohlenlager, von Großcapitalisten betrieben, zahlreiche Hände, aber im ganzen ist der Bezirk wohl einer der traurigst bestellten unserer weitgedehnten Monarchie. Der Staat handelt daher im Interesse derjenigen seiner Bewohner, die unter den ungünstigsten, gefähr» lichsten Bedingungen und in völliger Unkenntnis der Sachlage die Auswanderung antreten, wenn er sie davon zurückhält. Wer heutzutage arme, kümmerliche Bauersleute nach Amerika senden wollte, müsste Grundflächen für sie zur Verfügung haben; wer sie sonst überredet, die Heimat zu verlassen, mit spärlichen Groschen ausgerüstet, versündigt sich gegen diese Unglücklichen, auch wenn er nicht zur moralischen Schuld die dem Strafgesetz unterliegenden Missethaten fügt, deren die west-galizischen Menschenhändler angeklagt sind. Politische Uebersicht. (Zur Hebung Triests.) Wie wir vernehmen, wird die bisher in Pola stationierte Betriebidirection der österreichischen Staatibahncn mit bereits erfolgter Allerhöchster Genehmigung am 1. September d. I. nach Trieft verlegt werden. Diese Maßregel ist unstreitig für den Verkehr Triests von wesentlichem Belange, da es für denselben nur von Vortheil sein kann, wenn die Betriebsleitung der Istrianer und Dalmatiner Staats« und hatten mir eine Ueberzeugung von den unterirdischen Verhältnissen des Seebeckens verschasst, wie eine solche früher kaum von jemandem gewonnen wurde. Wohl hatte ich durch die mir ehrend anvertrauten Forschungsarbeiten die Lösung rein praktischer Arbeiten zu besorgen. Meine Aufgabe war nämlich, die technischen Vorarbeiten für das Project zur unschädlichen Ableitung der Hochwässer aus den Kesselthälern von Innerkrain vorzunehmen. Aber zugleich mit der Beantwortung der Wasserfrage dieses Höhlenflusssystems konnte ich auch der Beobachtung und Nachforschung rein naturwissenschaftlicher Fragen in dieser Unterwelt obliegen. Viele Wochen, ja Monate hindurch habe ich Ge« legenheit gefuudeu, einzelne Geheimnisse unter dieser terra incognita aufzudeckeu und ebenso einiges Leben in den ewig umnachteten Räumen dieser Unterwelt auf» zufinden. So interessierte mich im allgemeinen das Thierleben in dieser absoluten Finsternis einzelner Wasserhöhleu und ihrer höherliegenden, trockenen Etagen von Tropfsteingrotten. Ich fand weiter in dieser Unterwelt auch einen Kampf ums Dasein, trotzdem hier nur einige Species von augenlosen Käfern, von blinden Spinnen und Asseln vorkommen und sich dennoch gegenseitig befehden. Aus diesem Grunde besteht hier naturgemäß dieser Kampf ums Dasein in einer sehr bescheidenen Form. Das bekannte anspruchslose Leben des l'rul6u« an^mneuf,, dieses vereinzelten Halbfisch-Halb-lurchs. gibt wohl das beste Zeugnis dafür, dass die beständigen Unterweltbewohner weder reich an Gattung und Art. noch reich an Species sein dürften. Insbesondere interessierte mich aber weiter das temporäre Vorkommen von Fischen und Krebsen unter dem Buden des Iirlnitzer Sees sowie ihr Wieder« hervorkommen m den oberirdischen See. E2 dürfte bahnen ihren Sitz an jenem Orte erhält, in dessen vitalem Interesse die directe Verbindung mit dem erstgenannten Netze geschaffen wurde und welcher ander-seits durch seine Schiffahrtslinien mit den maritimen Ausgangspunkten des zweiten in den innigsten Rela« tionen steht. Aber auch für die Stadt Trieft als solche ist die Verfügung unstreitig nicht von geringer Be» deutung. Mit Recht lässt sich daher behaupte», dass sie sich jenen zahlreichen Maßnahmen anreiht, welche bereits zur Hebung derselben getroffen wurden und von denen wir hier nur die Herstellung der Eisenbahn Herpelje-Trieft uud die ueueu Hafeubauteu als die hervorragendsten anführen wollen. Es ist in der That für die Entwicklung Triests in der letzten Zeit sehr viel geschehen, und die Bevölkerung dieser Stadt wird daher auch in der oben charakterisierten neuesten Verfügung der Regierung nur einen abermaligen Beweis der staatlichen Fürsorge um den Umschwung und das Gedeihen deö einheimischen Handels erblicken können. Es wird sonach die Verlegung der Eisenbahn-Betriebs-direction von Pola nach Trust von der dortigen Handelswelt gewiss mit Genugthuung beqnißt werden. (Aus den Reihen der Rechten.) Jenes Mitglied des Hohenwart' Clubs, welches vor einiger Zeit in der «Politik» die Rallierung der Rechten auf Orund eiues gemeinschaftlichen Programms befürwortete uud zu diesem Zwecke die Combination der nationalen Idee mit dem autouomistischen Princip empfahl, setzt in dem altczechischen Blatte seine diesfälligen Ausführungen fort. Der Abgeordnete sucht uamentlich den durch das «Grazer Voltsblatt» von conservativer Seite geltend gemachten Bedenken dadurch zu begegnen, dass er erklärt, das Postulat der Clericalen, die Einbeziehung der Schul« uud socialen Reform in das zu entwerfende gemeinsame Parteiprogramm, sei keineswegs a priori zu verwerfen. (In Friedau) haben nach einem noch nie dagewesenen Wahlkampfe bei der Gemeindewahl die Candidaten der deutschen Partei in dritten Wahllörper gesiegt. '(Klagenfurter Handelskammer.) In der letzten Sitzung der kärntischen Handelskammer wurde beschlossen, den ß 37 der Gewerbenovelle in geeigneter Weise zu veröffentlichen, um den stets wiederholten Anfragen hinsichtlich der auf demselben beruhenden Gewerberechte ein Eude zu machen. Ferner wurde dem Antrage des ständigen Comitös gemäß beschlossen, beim Landesausschusse die Annahme des Fischereigesetzentwurfes nicht zu befürworten. Der Kärntner Industrie, und Gewerbeverein begibt sich am 15. August zur Besichtigung der Jubiläums-Gewerbe»Ausstellung nach Wien und hat die Kammer zur Theilnahme an diesem Ausfluge eingeladen. (Die Stadtvertretung vonNrody) hat in ihrer Sitzung vom 4. d. M. Se. Excellenz den Herrn Ministerpräsidenten Grafen Taaffe einstimmig zum Ehrenbürger dieser Sladt ernannt. (Zum Antrage Liechtenstein.) Montag wurde in Turnau ein czechischer Lehrertag abgehalten, welcher von 600 Lehrern besucht war. Die Versammlung nahm gegen den Antrag Liechtenstein Stellung, und es wurden Resolutionen für die Pflege der Rea< lien und gegen die geistliche Schulaussicht angenommen. Der jungczechische Landtaa>Abqeordnctc Tuma wohl größtentheils bekannt sein, dass mit dem Wieder-erscheinen der Wässer im Znkuiher See gleichzeitig Fische in großer Menge und in verschiedenster Größe auftauchen. Von wo mögen denn dieselben in das Wasser dieses binnen wenigen Tagen entstehenden Uebcr-schwemnnmgs Sees hineingelangen? Und von wo treten diese massenhaft mit Fischen und Krebsen bevölkerten Wässer zur Herbstregenzeit an den Tag. nachdem man weit und breit keinen oberirdischen Wasserlauf findet, welcher diesen Zufluss vorstellen könnte? Die bisherigen hydrographischen Anschauungen über die Verhältnisse am Zirkuitzer See sind nicht vollständig zutreffend, denn sie entstammen zumeist nur bloßen Vermuthungen, oder sie sind vorherrschend hypothetische Behauptungen. Aus diesem Grunde sei es mir gestattet, einige Andeutungen über den wahreu Sachverhalt aus meinen Forschuugsergebnissen in aller Kürze zu machen. Zur richtigen Vorstellung der hydrographischen Verhältnisse dieses Gebietes möge nun das Nachfolgende beitragen. Eine nahezu "/4 Quadratmeilen große, langgestreckte und sanft muldenförmige Thal-Weitung, welche ringsum von Berg« und Hügelketten umschlossen ist, repräsentiert das Becken vonZirknitz als ein Thal ohne Eingang uud ohue Ausgang. Diese Kesselthalform führt au der tiefsten Stelle eiucu periodischen Sec. Die Wässer dieses Sees bedecken bei hohem Stande eine Fläche uen circa 5000 Catastraljoch, ohne irgendwo am Räude einen oberirdischen Abfluss zu erreichen. Nach den von mir im vergangenen Jahre vorgenommenen Studien an diesen Wasserverhältnissel, kann ich wohl mit vielem Rechte den Zirknitzcr Set auf Grund der höchst interessanten Analogien als eine großartige natürliche Teichanlage bezeichnen. Wilhelm Putick. hob iu einer Rede die Vorzüge der gegenwärtigen Schul-gesehe hervor. Die Versammlung schloss mit einein dreifachen Slava auf den Kaiser, als den Schöpfer der Schulgesetze. (Besteuerung des Vrantweines.) Der Erlass des Finanz-Ministeriums zur Vollziehung der Besteuerung des Blantweins und der mit der Arant-weinbrennerei verbuudeneu Presshefe-Fabrication dilrfle bereits iu den nächsten Tagen publiciert werden. Derselbe stimmt im wesentlichen mit dem bereits nach seinen Hauptbestimmnngen mitgetheilten Referenten-Entwürfe übereiu, enthält jedoch einzelne Anordnungen, welche den in der Ende vorigen Monats durchgefühlt ten Enqul'teberathuug ausgesprochenen Anschauungen uud Wünscheu der Spiritus ^ Interessenten Ncchmmg tragen. (Definitive System isierung der Ge< werbe - Inspectoren.) Die Aestelluuci der M-werbe-Inspectoren erfolgte bisher bekanntlich mittels eiues durch halbjährige Kündigung lösbaren Vertrage», llm so die Fähigkeit der ernannten Persönlichsten zur Erfüllung ihrer schwierigen Aufgaben erproben zu können. Nachdem nun aber die 15 gegenwärtigen G^ werbe-Inspectoren während eines zur Beurtheilung ihrer fachlichen Eignung ausreichenden Zeitraumes ihren Obliegenheiten in vollstem Maße entsprochen hab^ erschien es durch Rücksichten der Billigkeit wie a>«" im Interesse des Dienstes begründet, die Stellung d>'l' selben zur definitivm Stellung eines Staatsbeamte» 5" gestalten. Mit Allerhöchster Genehmigung wurde den« auch die definitive Systemisierung der bestehende!' su>^ zehn Gewerbe.Iuspectoreu in der VII. Rangsclassc d" Staatsbeamten genehmigt. (Bischof Stroßmayer.) Das .Budapest Tagblatt, erhält von Agram die Mittheilung, dai» sich Bischof Stroßmayer in der allernächsten Zeit M Wien begeben wird, wohin er zu einer Audienz " Sr. Majestät dem Kaiser beschieden wurde. Man M nicht fehl, wenn man diese Mittheilung mit M. Depesche in Zusammenhang bringt, welche 3M > Strohmayer an ben Rector der Kiever Unwell" richtete. (Zur Situation.) Die «National-ZeiM vernimmt, Fürst Bismarck habe sich ungemein bel^ digt über das Ergebnis der Petersburger Entr/" ausgesprochen. Ein positives Ergebnis derselben s" g Knüpfung eines Verhältnisses gegenseitigen Vertl^ zwischen beiden Herrschern, womit nach mensaM^f Ermessen eine Periode der Beruhigung und ein^ Jahre gesicherten Friedens eröffnet werde. ^ (Serbien.) Eine Belgrader Zuschrift der '^ Corr.» lenkt die Aufmerksamkeit auf eine Aufseht. <^ regende Enthüllung des Belgrader «Videlo». n^, zufolge der Führer der radicalen Partei, Kosta ^ Zanovic (Eigenthümer des «Odjek»), vor einiger H., ein Individuum zur Ermordung des ehemalige" ^ Nisterpräsidenten Herrn GaraZanin gedungen hä^' ^„ Polizei habe von dem Anschlage, der bereits '"^„d Einzelheiten festgestellt war, durch eiueu Zufall ^, bekommen nnd kam dadurch in die Lage, den >^,f ling des Herrn Tauöanovic dingfest zu mache"- „, nachdrücklichen Wunsch Garaöanins. der die Ang"^, heit nicht weiter verfolgt wissen wollte, wurde del Mlg geheim gehalten. . Ill (Ruhestörungen in Frankreich.).^ Paris und in Amiens haben vorgestern RuheM'^ü seitens der Streiker stattgefunden, welche zu ^Ü^le»' Raufereien mit der aufgebotenen Polizeimacht ^ ^he» Obwohl die Regierung nunmehr energisch vorzlU^ beschlossen hat, stellte sie den Sicherhritsorgane'' ^„ nicht genug Hilfskräfte zur Verfügung, dass ^ > -d< die Plünderung und Demolierung zweier ^^ v^ Kaffeehäuser durch die streikenden Kellner hätte ^ hindern können. Unter den streikenden Erdarbeiter' ^, nicht ohne Erfolg für den Gedanken eines a"» do uuinderäthen bestehenden Schiedsgerichts ^^„' so"-gemacht, welches über die Lohnfrage rutschet ^ Der Schwerpunkt der Streikbewegung liegt aber u^ wältig nicht mehr im Ausstände der ErdarbelM, ^ dern darin, dass auch die Maurer streiken wol", ^e» schicht dies. so können die Weltausstellung«-" nicht mehr fertig werden. ^, Mg' (Griechenland und die Türkei.) ^^l telegraphisch gemeldet worden, ist der Z"''.? .,.« des Muuastir beigelegt worden. Ueber die Vellcg " „„t' selben wird aus Coustautiiwpel des "ä^^chisch/" getheilt, dass die, türkische Regierung dm gs HM' Consul Herrn Panurias neuerdiugs """la ' H^ > ohue die in ihrem Besitze befindlichen, «'«A,, 9, Pauurias compromittiereudeu Papiere nach "ilM sendet und ohue die in Aussicht genomme" z^M , sllchung angestellt zu haben. Die gricclMe . z„ ^ - ihrerseits hat die gegen den türkischen ^"" ,„e„. . rissa verfügte Nestrictiou wieder zurückge"""'' ,,^ ! (Die Fälschung der « Nou velle ^cl " : Trotz aller Demcutis glauben die russisch"' " zfiev»'9 ! die Echtheit des von der Pariser «^""^tes " veröffentlichten angeblichen Immediat-^" M Fürsten ViKmarck an Friedrich III. Wer l klibachcr Zcituug Nr. 183. 1559 W. August 1888. hch von demselben befriedigt. Die Absicht der fran-z°I'>clM Intriguanten. in Russland.Missstimmnng z» "zeugen, ist daher für alle Fälle misslungen. (Das englische Unterhaus) beschäftigt ncy m,t der dritten Lesung der Vorlage, betreffend die parnell'sche Untersuchungscommissiou. Sowohl auf An-uag der Regierung als auch Parnells wurden der Vor. ^ noch einige Artikel hinzugefügt, Die Untersuchung wiro nicht vor Anfang October beginnen, die Com-mWou wird jedoch, sobald die Vorlage Gesetzeskraft ehalten hat. zusammentreten, um die Art und Weise ..«. ^'lersllchung sowie die Anschuldigungen, welche untersucht werden sollen, festzustellen. M«/^" Zwischenfall von Massauah.) "^ emem Pariser Telegramme der «Kreuz-Zeitung. wM) der Zwischenfall wegen Masfauahs in Paris s'Zt ernst aufgefasst. Frankreich wünsche nur die Er' ^na. völkerrechtlicher Formalitäten.__________ Tagesneuigleiten. , Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «Bote sur Ärol und Vorarlberg, meldet, den Gemeinden m?« ""b Menas zur Restanrierung ihrer Kirche ^^ zu spenden geruht. vau 9 ^"lcstcit her Kaiser haben, wie die «Trop« K^ oeituug» meldet, der freiwilligen Feuerwehr in hatten 80 fl. zu spenden geruht. ' ^ ^ (Brand in Iudendorf.) Aus Graz wird heu! »' ^' ^ dichtet: Im benachbarten Iudcndorf ist ^ lurz «ach Mitternacht in den Wirtschaftsgebäuden das > ^Nürtes Matcrleitner Feuer ausgebrochcn. H trotz des raschen Eintreffens der Feuerwehren von des c/"^ Gratwein rasch um sich griff. Den Hauptherd die 5^"^ bildeten das große Wirtschaftsgebäude und Ma, ""^"' welche nicht zu retten waren; dagegen bedr^ ^ ^" Bemühungen der Feuerwehren, die anderen den ^ Gebäude und die Thiere zu retten. Der Scha-vers'^ ^^ bedeutend, doch ist der genannte Gastwirt unl,' ^"' Als heute früh der Triest-Wiener Nacht>Courier-vaM . Wien-Triester Postzug die Station Iudendorf ttick ^ ^"^"" ^" ^"^ dichten Rauch. Die zahl-zusteb """"gaste hatten nicht geringen Schrecken aus- dem m7/^"^^ung einer alten Stadt.) Aus Stadt 5'^'^ "'"^ "°" ^^ Entdeckung einer alten dem m ?^' Eine archäologische Excursion, welche von 2 -Präsidenten der gelehrten Archiv-Eommission, Herrn Herr n>^ ^" Mitgliedern derselben Commission, den ratov" ^^snodubrovsl und Sololov aus Sa-»elrü^^^""^men war, wurde von glänzendem Erfolge Fläck ^^ ^'" rechten Wolga-Ufer wurden auf einem eine?°urn.k von 2'/, Werst in die Länge und etwa alten 5-l ^ ^ Breite die Spuren einer ungeheuren höbe,, !"^ entdeckt, welche untrügliche Kennzeichen einer auflud ^ (Marmor, Wasserleitung und Aehnliches) au hie t ' ^^°bl die Forscher sich nur kurze Zeit dort brachte l'""^ "^ ^"'6 Ausgrabungen veranstalteten, s'schen ^ ^"^ ""^ "^ Ausbeute an arabischen, per-bon d/"^ tartarischen Münzen mit sich, welche theils wurde» z>s?^"""' ^"^ *"" ihnen selbst gesunden ^eaenst«^" ^" Münzen wurden eine Menge von ivobn^ ^ gefunden, welche von dem Leben der Ve< ^"" der Stadt n-,.^« ablegen. (Nachdruck verboten,) °" °us dem Englischen von Max v. Weißenthnrn. (31. Fortsetzung. dichte Nork^"6 ^ch in einem Erker, vor welchen "ne arnL ,3^ Mögen waren; neben demselben stand deren K..nk ^'" '"t chinesischem Porzellan uud an- Hustgegenstiinden blicken. ^ ^"nte von ihrem Versteck alles über- Da ^. k ,. ^N' Sckri^ ^^' ^lne Thür knarrte in den Anende w"° "°^"' Ihr Vater kehrte zurück; die bangte. ^kommen, vor der ihr so namenlos M. wi^e ^? ""^ ^"e den Vater eintreten; sie sah Nachtmahl s/", " ^'sch trat, auf welchem mau das . Dann " "? serviert hatte. " den Worte" ^ ^'" sardonisches Lachen, begleitet 9°Ngen >^ "°l! er kommen — er ist zu weit gc-sftannt."" ^"" Angst gepeinigt, horchte Mary ge- ^" "^Hn V^^ Wr von Roden nochmals auf. ve. ^''d es ,. ?>!""' Gegenstand a.ls der Tasche zog. ^lnden M. ^"'kn, sich vor dem Zorn eines was hatte das zu bedeuten? ch?'!:°b?°^ lang wie gelähmt. "^5 dense b?^e fte "n qualvoller Gedanke; doch "'ine Ph '/"Obacht, ah sie. wie ihr Vater ^'°'e gegen das Licht hielt und dann — (Elektrischer Flugapparat.) Aus Amerika wird gemeldet, dass Edison, nachdem der neue Process der wohlfeileren Herstellung des Aluminiums sich bewährt hat, mit Hilfe des von Siegfrid Marcus in Wien erfundenen Petrolenmmotors die der praktischen Verwirklichung der Luftschiffahrt im Wege stehenden Hindernisse für beseitigt hält und damit umgehi, einen Flugapparat zu construieren, für welchen er schon im vorhinein einen Auftrag von der spanischen Negierung erhalten haben will. Der Pctroleummotor soll aus einer Mischung von Stahl und Aluminium hergestellt werden. Das Petroleum als Heizmittel bildet die geringste Belastung. — (Selbstmorde in Agram.) Der Veamte der ungarischen Staatsbahn Peter Gersic in Agram, welcher seit Sonntag abgängig ist, wurde in seiner Wohnung crhenlt gefunden. Eine Commission constatierte, dass sich Gersic vor dem Erhenlcn die Schlagadern an beiden Händen geöffnet hatte und das herausströmende Vlut in einen Topf rinnen ließ. Da der Tod nicht rasch genug eintrat, erhenkte er sich an einer Thürklinke. Es ist dies innerhalb zwei Tagen in Agram der dritte Selbstmord. — (Vermählung im Hause Iokai.) Aus Fiume wird uns vmn 7. d. M. berichtet: Heute nachmittags hat in dcr hiesigen Domlirchc in aller Stille die Trauung der Tochter des Romanciers Moriz Iülai mit dem Maler Feszty stattgefunden. Als Beistände fnngierten Moriz Iükai mit Frau Rudan und der Vrudcr des Bräutigams, Baumeister Feszty mit Fräulein Szentivanyi. Die Braut sah reizend aus. Das junge Ehepaar erhielt unzählige Blumenspenden. Die Vermählten reisten nach der Trauung nach Wien. — (Arbcitcrstreit inItnlie n.) Die Arbeiter in den Schwefelgruben von Sommcto bei Callanissetta, welche schon seit langem von socialistischen Agitatoren be» arbeitet werden, streiten 900 Mann stark. Man befürchtet Ausschreitungen, da die Streikenden eine drohende Haltung einnehmen und bewaffnete Banden die arbeitenden Ge> nossen mit dem Tode bedrohen. — (Eine grässlicheScene) spielte sich die-sertage in einer Menagerie in New-Nrighton ab. Fräulein Esmeralda, eine Schlangenzähmerin, wurde von einer großen Cobra angegriffen, die um ihren Leib ge« schlungcn war. Erschreckt durch das Brüllen der Löwen in der Menagerie, brachte die Schlange dem jungen Mäb» chen mehrere Wunden am Arme bei. Eine andere Schlange biss sie in dic Stirn, von welcher Wunde das Blut herabfloss; aber obwohl von Blut triefend, führte Fräulein Esmeralda die Vorstellung bis zu Ende. — (Ein irrsinniger Bezirkshauptmann.) Eduard Kirsch, der Bezirkshauptmann in Nitolsbnrg, ein außerordentlich tüchtiger Beamter, wurde plötzlich irrsinnig. An dem Nczirkshauptmanne zeigten sich schon seit längerer Zeit Spuren von Geistesstörung. Kirsch ist Vater von sieben Kindern. — (Ein Stein im Magen.) Dem Gastwirte Eder in Freistadt gieng unlängst ein Pferd an Kolik zugrunde. Bei der Section fand sich ein abgerundeter Stein im Magen vor, der um ein Loth weniger als ein altes Pfund wiegt und noch zu sehen ist. — (Ausgleich.) Frau: «... Soll denn meine Meinung niemals gelten?» — Mann: «Gewiss, mein ihren Inhalt in ein Glas schüttete, worauf er selbst auf einen Zug einen Kelch Champagner leerte und sich schwer anf einen Sessel niederfallen ließ. Mary rang in ihrem Versteck verzweiflungsvoll die Hände. «Ich will ihn retten, ich will, ich muss ihn retten!» sagte sie sich. In diesem Augenblicke vernahm man aufs neue Schritte; die Uhr schlug eins. «Das ist er!» sprach Herr von Roden vor sich hin, indem er rasch das Glas, in welches er die Phiole geleert, mit Rothwein füllte und mit dem für ihn bestimmten Glase dasselbe that. Dann verließ er das Gemach, um dem Ankommenden durch die Balkon-thür, welche in das anstoßende Zimmer mündete, Ein-lasz zu gewähren. Lautlos und mit Blitzesschnelle glitt Mary aus ihrem Versteck hervor, leerte den Inhalt des Glases auf deu weichen Tcppich des Zimmers und füllte es dann aufs neue mit Wein. Hierauf kehrte sie in fln-. gender Hast in den Erker zurück, eben bevor der Vater in der Begleitung des Fremden das Gemach wieder betrat. Sie hatte alles mit Blitzesschnelle gethan; sie empfand instinctiv, dass jetzt ihr Leben einen neuen i;weck echalten hatte, dass jetzt ihre Aufgabe darin wurzelte, den Vater zn retten. . ^. ^ . Keiner, selbst Richard nicht, sollte je die That er. fahren, zu welcher dcr Vater sich hatte hinreißen lassen. O. worin konnte das entsetzliche Geheimnis bestehen, wrlchcs den Unglückseligen zu solchem Verbrechen zu verleiten vermochte? Sie zitterte vor dem. was nun kommen würde, nnd ersehnte ausschließlich das eine. dass drr Fremde Täubchen! Wenn wir einer Ansicht sind, so gilt deine Meinung, find wir aber verschiedener Ansicht, so gilt meine Meinung!» „Du haft Diamanien und Perlen . . ." Der Londoner Dialnantrnmarlt, wo der internationale Großhandel in Edelsteinen seinen Hnuptsih hat, befindet sich in uollsicr Dcrouic. Diamant Acticn sind innerhalb weniger Wochen bis auf die Hälfte ihrer Notierung zurückgegangen, und die Vnt-Wertung scheint noch weiter fortschreiten zu wollen. Der rapide Rückgang der Diamant-Actirn stützt sich auf den Preissturz des wrrwollrn Rohmaterials, welches den DiamantMctien den Wert verleiht. Der Marktpreis für rohe Diamanten stellt sich heute niedriger als je zuvor in unserem Jahrhunderte. Trotzdem finden sich für rohe Diamanten nur wenige Käufer, da alleS eine Klärung der Sachlage abwartet. Die Ursache der Revolution aus dem Edrlsteinmarlte ist die Ueberprodmlion. Die seit IW? im West-Griqualande gefun« denen großen Quantitäten von Lap.Piamanten haben zn einer Ucbcrsüllung und Urbersättignng des europäischen Marttr'< ge^ führt, in deren Gefolge die jetzt zum Durchbruche gelangende Krisis im Diamantcnhandcl rinherschreitet Die Gesammtausbeute im Griqualandc während der Jahre 1867 bis 1882 beträgt nach niedrig gegriffenen Schätzungen 2000 kx Diamant (gleich zehn Millionen Karat), nahe im Werte von 18 Millionen Pfund Sterling, ssür diese beträchtliche Quantität fand weder der euro-päische noch der amerilanischr Diamanthandel in dieser lurzen Zeit genügend schnellen Absah, weshalb der Preis langsam aber stetig von 27 bis unter 20 Schillige per Karat abbröckelte. Seit 1862 hatte drr jährliche Export von Cap-Diamanten durchschnittlich einen Wert von nahezu zwei Millionen Pfund Sterling. War es nun bereits schwer, diese bedeutende Anzahl von Cap Diamanten, von denen in drr jüngsten Zeit jeder nach England bestimmte Postdampfer regelmäßig 20 bis 25 Pfund (k,'Uj.-lO Karat) Diamant in versiegelten Säcken und Paleten an Bord hatte, in den Handel aufzunehmen, so wird dies noch mehr der Fall sein, wenn die neuentdeclte Leistungsfähigkeit der südafrikanischen Capgruben auch nur annähernd den ausgedrücl« ten Erwartungen entsprechen sollte. Die Gesellschaften, welche sich in den Besitz der Diamanten^ gruben des Caplandes theilen und dir diamantsnhrrnde Schicht durch Tagbau auszuschließeu gewohnt waren, haben nnn die überrafchenoc En Muttererde der Diamanten. erreicht sein wirb, seine Grube allein auf ein Erträgnis von über 7,000.000 Karat Diamanten innerhalb dcr nächsten Jahre hoffen darf. Diefes in Aussicht gestellte enorme Ausbeute-Erträgnis einer einzigen südafrikanischen Mine, an dessen Richtigkeit zu zweifeln man durchaus leinen Grund hat, hat nicht verfehlt, dem ohnedies mit stottantem Material nberbnrdeten Londoner Diamanten Markt Angst und Schrecken einzujagen, da eine solch grandiose Nebcrproduction eine bedeutende Revolution im inter nationalen Diamantrnhandel herbeizuführen kaum unterlassen könnte. Innerhalb weniger Tage giena. deshalb der Wert des Karat-Diamanten bis aus 17 Schillinge herab. Die allgemeine Verwohlseilung der Edelsteine ruft einem unwillkürlich das Lied «Du hast Diamanten und Perlen . ..» in Erinnerung, Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Allerhöchste Anerkennung.) Seine Majestät der Kaiser haben dem Forstverwalter Herrn Franz Binder in Iavornil in Anerkennung seiner mehr als fünfzigjährigen eifrigen und ersprießlichen Berufsthätigkeit das goldene Verbienstlreuz zu verleihen geruht. — (Kaiserfest in Ratschach.) In Natschach bei Steinbrück findet, wie man uns von bort berichtet, am 17. und 18. August unter denz Protectorate der Herrn Dr. Ludwig Ritter vonGutmansthal-Venvenuti nur erst wieder fort sein würde, damit sie dem Pater sagen konnte, dass sie ihn vor einem Verbrechen be-wahrt habe. Mochte jener Mann, der offenbar ihres Vaters Feind war, dessen Vermögen begehren, was lag daran, wenn es galt, das Furchtbarste — einen Mord — zu vereiteln? «Tritt ein, du kennst den Weg!» Das waren die ersten Worte, welche Mary vernahm und mit denen ihr Vater den unwillkommenen Besuch in das Gemach geleitete. «Ich bin wie gewöhnlich der Inbegriff von Pünktlichkeit, > bemerkte der andere. Beide Männer sprachen leise, selbst nachdem sie Platz genommen hatten. «Nun. wie denkst du, soll es gehalten werden, zuerst das Geschäft und dann das Vergnügen oder umgelehrt? Wenn du weit gegangen bist, ist es dir vielleicht angenehm, zuvor zu soupieren.» «Nein, das Geschäft zuerst!» rief der andere barsch. «Las« uns dem alt.'n Sprichwort gemäß handeln, Morton, welches da sagt: ,T>cm Weisen genüge ein Wort/ dann wird unser Gespräch ein sehr kurzes sein und unser Abschied ein Scheiden für immer. Ich verlange zehntausend Pfund Sterling, nnd die Sache kann dir das Geld wert sein.» Mit diesen Worten warf sich der Fremde auf eiuen Stuhl nieder, legte die Füße übereinander nnd betrachtete seinen Geehrten entschlossen. Herr von Roden schien vollkommen niedergeschmettert. «Zehntausend Pfund!» wiederholte er langsam, indem er that, als ob er seinen Ohren kaum zu trauen wage. «Ich weiß. dass du mit Leichtigkeit dazu imstande bist, mir diestn Betrag zu geben, Morwn. Du hast Llübachcr Zeitung Nr. W. ^ 560 111. Mg,,st ,888. ein großes Fest zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes und des 40jährigen Regierungs-Iubiläums Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. statt. Das Programm wurde wie folgt festgestellt: Am 17. August: Abends Zapfenstreich mit Musik, Höhenbeleuchtung, Beleuchtung und Ve-siaggung des Marktes und des Schlossberges. Am 18ten August: Tagreveille mit Musik und Püllerschüsscn; um 8 Uhr früh Festgottesdienst, dann feierliche Einweihung der vom Herrn Dr. Ludwig Ritter von Gutmansthal-Benvenuti neu angelegten Kaiserallee nächst dem Schlosse Weixclstein; Bespeisung von Gemeinde-Armen auf Veranlassung des Herrn Protectors; abends 8 Uhr deutsche und slovenische Theatervorstellung und Huldigung durch Absingung der Volkshymne vor der feierlich bekränzten Büste Sr. Majestät des Kaifers. Das Neinerträgnis der Theater» Vorstellung wird am 2. December unter die Gemeinde-Armen vertheilt. — (Der neue Corps-Comm andant in Graz.) Aus Graz wird uns unterm Gestrigen berichtet: Ueber Einladung des Corftscommandanten FZM. Baron Schönfeld hatten sich am Abende nach dessen Ankunft in Graz die hiesigen Generale, die Commandanten der selbständigen Truppenkörper und mehrere General-stabs-Officiere, im ganzen 15 Herren, im «Hotel Elefant» eingefunden, die in nicht officieller Weise dem neuen Corftscommandanten vorgestellt wurden und in der Gesellschaft des FZM. Baron Schönfeld im neu hergerichteten, elegant ausgestatteten Terrassensalon des Hotels das Souper einnahmen. Gestern um 10 Uhr vormittags begab sich der Commandierende in die Dominicaner-Kaserne, woselbst in der Officiersmesse des Regiments König der Belgier die officielle Vorstellung der Generale und der Stabsofftciere der hier garnisonierenden Trupftenlörper er« folgte. Hierauf begab sich FZM. Baron Schönfeld in das Corpscommando-Gebäude, wo die StabSofficiere des Ge-neral-Commandos vorgestellt wurden. Bürgermeister Dr. Portugal! ließ gestern beim Commandierenden FZM. Baron Schönfeld anfragen, wann er feinen Besuch machen könne. Der Commandierende antwortete darauf, er erachte es als Pflicht, dem Bürgermeister der Stadt zuerst seine Aufwartung zu machen, und stellte seinen Besuch für heute vormittags in Aussicht. — (Stern schnuppen fall.) In den nächsten drei Nächten werden Sternschnuppenfälle zu beobachten sein, welche alljährlich um diese Zeit erfolgen und unter dem Namen «Thränen des heiligen Laurentius» bekannt sind. — (Die Sislaer Citalnica) begeht am kommenden Sonntag im Kosler'schen Garten das vierzig» jährige Regierungs-Iubiläum Sr. Majestät des Kaisers unter Mitwirkung der Musikkapelle des heimischen In« fanterieregiments. Das Programm der «Befeda» folgt. — (Das Telegramm des Bischofs Stroß-mayer.) Das Vegrüßungstelegramm, welches Bischof Stroßmayer zu den Kiever Festen abgesandt, findet fast in der gesammten Presse Oesterreichs und auch in Deutschland entschiedene Verurtheilung. Das «Grazer Voltsblatt», Organ der steirischen kirchlichen Kreise, bezweifelt vorderhand noch die Richtigkeit des publicierten Textes, könnte aber auch einem etwas gemilderten Texte bei gleicher Tendenz kein Lob zollen. Auch im Vatican hat, wie römifche Depeschen berichten, das Telegramm des Bischofs von Djakovar peinliches Aufsehen gemacht; eine schöne Tochter, die im Begriffe ist, einen Vornehmen des Reiches zu heiraten. Sie zahlte mir gewiss bereitwillig jährlich tausend Pfund Sterling, damit die hübsche Geschichte geheim bliebe. Doch das kümmert mich weiter nicht. Solltest du aber nicht recht bei Casse sein, so gibt es gar manchen Weg, sich die erforderliche Summe zu verschaffen. Lafse mich nur einen derselben anführen. Der Bräutigam deiner Tochter macht derselben gewiss viele äußerst kostbare Geschenke. Ver° schaffe sie dir und verwende sie auf deine Weise. Entdeckt man den Verlust, so ist es ja immer noch Zeit, Lärm zu schlagen und den Iuwelendiebstahl anzuzeigen. Oder auch. borge dir eine Summe Geldes, nimm sie auf deine Realitäten auf. Für einen Mann von deinen Mitteln ist ja eine Summe von zehntausend Pfund ein Nichts. Fürwahr, ich thue unrecht gegen mich selbst, so wenig zu fordern und wcrde fünfzehntansend Pfund verlangen.» «Das kann dein Ernst nicht sein!» «Mein voller Ernst, und ich bleibe dabei! Wie viel davon bekomme ich heute?» «Das Höchste, was ich dir geben kann, sind fünf« tausend Pfund. Um diese anschaffen zu können, habe ich John in Anspruch nehmen müssen. Du musst doch zugeben, dass ich allzeit mein Möglichstes gethan habe; außerdem — vor zehn Minuten begnügtest du dich noch mit zehntausend Pfund, und jetzt verlangst du fünfzehntausend.» «Ja, ich verlange fünfzehntausend und bin auch fest entschlossen, dieselben zu erhalten. Du trittst überdies in verwandtschaftliche Beziehungen zu einem Manne, der das Geld nicht zu zählen braucht; da ist es nur nalürUch, dasb ich meinen Preis steigere. Du würdest es an meiner Stelle ebenfalls thun.» (Fortsetzung folgt.) man wird, wie es heißt, nicht säumen, dem Prälaten den Standpunkt der Curie in dieser Sache klarzulcgen, — (Brand in Zalog.) Wie aus Zirtlach berichtet wird, brach Dienstag abends in der nahegelegenen Ortschaft Zalog Feuer aus, welches, von einem ziemlich heftigen Winde begünstigt, rasch um sich griff und große Dimensionen annahm. In einem Zeitraume von kaum einer halben Stunde waren die Wohn- und Wirtschaftsgebäude zweier Besitzer sowie die Wirtschaftsgebäude noch weiterer zweier Besitzer total eingeäschert. Der Schaden ist umso empfindlicher, als die Ernte zum großen Theile bereits eingeheimst war und daher ebenfalls dem Brande zum Opfer fiel. Dem Besitzer Georg Kne sind außerdem sechs Stück Rindvieh und zwei Pferde im brennenden Stalle zugrunde gegangen; der Sohn und die Tochter desselben erlitten beim Bergen der Habseligkeiten derartige Brandwunden, dass an deren Aufkommen gezweifelt wird. Läschmänner aus Fernig und Zirklach mit Spritzen waren alsbald auf dem Brandplatze erschienen, mussten sich jedoch auf die Localisierung des Brandes beschränken. Von den Abbrändlern war einer nicht assecuriert. Der Verdacht, das Feuer gelegt zu haben, fällt auf den Vaganten Johann Zorman aus Zalog, welcher steckbrieflich verfolgt wird. — (Slovenifche Volksschule inTriest.) Wie die «Edinost» mittheilt, hat der k. k, Landcsschul-rath in Trieft dem Ansuchen des slovenischcn Schulvereines, mit Beginn des kommenden Schuljahres in Trieft eine slovenische Volksschule eröffnen zu dürfen, im Principe Folge gegeben. — (Rückforderung und Adressenänderung von Postsendungen.) Bei Rückforderung von Postsendungen oder Abänderung ihrer Adresse durch den Absender gelten nunmehr sowohl im internen Verkehre als auch in jenem mit Ungarn und dem Occufta-tionsgebiete folgende Bestimmungen: Der Absender hat das Recht, die Zurückstellung der aufgegebenen Postsendungen oder die Abänderung ihrer Adresse insolange zu beanspruchen, als dieselben noch nicht an den von ihm bezeichneten Empfänger ausgefolgt worden sind. Bei Postanweisungen ist jedoch die Abänderung der Adresse gar nicht und bei Fahrpostsendungen nur in dem Falle zu« lässig, wenn der angegebene Wert 200 fl. ö. W. nicht übersteigt. Die bloße Richtigstellung einer irrig angegebenen Adresse, durch welche eine Aenderung des wirtlichen Namens oder des Charakters des Adressaten nicht vorgenommen wird, kann auch direct beim Abgabepostamte ohne Beobachtung von Förmlichkeiten verlangt werden, falls es sich um gewöhnliche oder «commandierte Briefpostsendungen handelt. Der Absender hat sich als solcher zu legitimieren und zu diesem Behufe ein die Aufgabedaten und eine genaue Beschreibung der Sendung enthaltendes stempelfreies Gesuch vorzulegen. Aufgeber einer Vriefpostsendung oder eines Geldbriefes haben ein nach Größe, Format, Farbe, Aufschrift, Ueberstempelung oder Siegelung dem Originale vollkommen entsprechendes Muster der Sendung, der Aufgeber einer Postauweisung udcr einer Fahrpostsendung eine handschriftlich mit dem Originale übereinstimmende Covie der Aufschrift, der Ve-gleitadresse sowie eiuen Abdruck des Siegels beizubringen. Je nach Wunsch des Absenders kann die Verfügung desselben entweder im gewöhnlichen oder auf telegraphischem Wege vermittelt werden. Soll die Verfügung im gewöhnlichen Wege erfolgen, so hat der Aufgeber die für eiuen einfachen «commandierten Brief entfallende Gebür in Briefmarken zu erlegen. Bei Reclamationen im telegraphischen Wege hat der Absender die tarifmäßige Telegram m-Gebür zu entrichten. Befindet sich die Sendung, welche zurückgenommen oder deren Adresse abgeändert werden soll, noch beim Aufgabeftostamte, so wird weder eiue Post- noch eine Telegramm-Oebür eingehoben. Sendungen, welche dem Aufgeber binnen 24 Stunden, oder wenn derselbe im Landbezirke des Postamtes wohnhaft ist, binnen drei Tagen nicht zurückgestellt werden können, werden ohne Verzug an den ursprünglichen Bestimmungsort zurückgeleitet. — (St erbe fall.) Am 6. d. M. verschied nach kurzen Leiden in seinem 55. Lebensjahre zu Schwanberg in Tirol Herr Alois Garzarolli Edler v. Thurn. lack, k. k. Oberstlieutenant i. R., Besitzer des Militär-Verdienstkreuzes, der Kriegsmedaille, des k, k. Militär-Dienstlreuzes und Ritter des sachsen«weimar-eisenliach-schen Ordens des weißen Falken. Die Leiche ist Mittwoch in der Familiengruft zu Innsbruck beigesetzt worden. — (Eisenbahn < Aetriebsdirection in Pola.) Se. Majestät der Kaiser haben die Verlegung der Eisenbahn-Betriebsdirection in Pola nach Trieft mit dem Termine vom 1. September 1888 genehmigt. — (Arbeiterentlassung.) Wie die «Vilancia» meldet, sind am letzten Samstag in der Torpedofabrik Whitehead 6 Comp. in Fiume wegen Arbeitsmangels hundert Arbeiter entlassen worden. Neueste Post. Original'Telegramme der «Laibacher Ztg.» Paris, 9. August. Die Menge verließ den Friedhof bei dem gestern stattgefundenen Leichenbegängnisse des Communards Eudes, ohne dass ein ernster Zwi- schenfall vorkam. Wie die Journale melden, solle" fünfzig Personen, darunter mehrere Gendarmen und Fri^denswächter, verwundet worden sein. Es wurden angeblich 25) Verhaftungen vorgenommen. Rocheforl, welcher an der Leichenfeier thcilnahm, wurde von eintt revolutionären Grnppe nnter den Rufen: Nieder nm Nochrfort, nieder mit Voulanger! verhöhnt. London, 9. August. Bei dem Lord-Majors-Bankette, das, wie alljährlich, zu Ehren des Cabinets stattfand, erklärte Salisbury, den Toast auf das Ministerium beantwortend, Folgendes: Im ganzen herrsche hinsichtlich der auswärtigen Angelegenheiten Ruhe; mu größerer Zuversicht als je könne er sagen, dass da» Ziel aller Herrscher die Sicherung eines ummtep drochenen Friedens sei. In Egypten herrschen noch Gefahren an der Grenze, im Innern aber sind am Schwierigkeiten überwunden; Egypten ist solvent, E>E lands Politik betreffs Egyptens unverändert. Bulgarien anlangend, deute, foweit die auswärtigen Mächte !" Frage kommcn, alles auf zukünftige Ruhe und Frieden hin. Vei den leitenden Staatsmännern in Europa trete die Ueberzeugung hervor, es sei das beste, Bul^anm sich selbst zu überlassen; eine solche Politik convemere unzweifelhaft allen europäischen Staaten. Englanv wünsche nur die Freiheit und Unabhängigkeit Ä^ gariens. Deutschland wieder erklärte stets, ihm Bulgarien eine gleichgiltige Angelegenheit. Oesterreich' Ungarn wünsche die Aufrechlhaltung des territoriale» 5ww8 (zuo. Russland jedoch strebe die höchste Genugthuung für die Tapferkeit seiner Soldaten, welche ftl die Freiheit Bulgariens geblutet haben, ein blühendes und zufriedenes Bulgarien an. Auf die jüngste Kai ^ begegung übergehend, sagte Salisbury, der jetzige deM) Kaiser zeigte vom Anbeginn seiner Herrschaft hohe' Sinn für' den Wert des Friedens, nicht nur für d'e Menschheit, sondern auch für sein Reich, welchem t>el Frieden ein absolutes Bedürfnis ist und ohne welW alle herrlichen Errungenschaften, welche bisher ^ wonnen wurden, aufs Spiel gesetzt würden. Salisbul) sagt weiter, er sei von manchen düsteren Erwartung^ welche hie und da an die Kaiser-Zusammenkunft ^ knüpft wurden, überrascht. Deutschland wie E»^ hat alles gewonnen, was es gewinnen konnte, er w/lM nur, dass es dem deutschen Volke gestattet sei, "'. eigene moralische und industrielle Entwicklung ^ Grundlage der bestehenden territorialen Arrange«'^ zu verfolgen, und dieser Oeist beseelt auch den deutM Kaiser. Salisbury ist überzeugt, die Unterredung A„ schen beiden Kaisern gebe dem Zaren, der stets ""« und ehrlich sich dem' höchsten Interesse des Fr^ gewidmet hat, die Kraft, seinem Volke seine P"! ^ aufzulegen und die Bildung einer großen Friedens"» zu empfehlen, die keine andere Macht brechen ko" ' Der Friede zwischen Russland und Deutschland bed"'. deu Frieden mit Oesterreich-Ungarn und m't ""^ Ländern, wo die Aufrechthaltmiq der jetzigen Zusta" eiue gebieterische Nothwendigkeit ist, er bedeute a^ den Frieden und die Ruhe für diejenigen, welche a Grimd der englischen maritimen Interessen s^6 / hohes Interesse fiir England selbst haben "Ui^' Er glaube daher, die jüngsten Ereignisse wurden > zum Frieden beitragen; Englands Bestrebungen ^ selbstverständlich ebenfalls auf die Erhaltung des l) dens gerichtet. ^ Rom, !). August. Der «Diritto» meldet >"" Reserve, Kaiser Wilhelm habe den Wunsch geiM^ unmittelbar nach seiner Reise, nach Rom den " Humbert in Berlin als Gast zu begrüßen. > -^ Kronstadt, 9. August. Der Major Friedrich Kl^ bei dem Infanterie. Regimente Kaiser Alexander^ stürzte bei der gestern nachts abgehaltenen Hebung ^ Pferde und blieb sofort todt. Der Verstorbene ers" sich großer Beliebtheit. ., z,, Belgrad, 9. August. Königin Natalie ww'«^ die Anerkennung der Competenz des hiesigen ^ ^ sturiums ein. Z» ihrem Vertreter wurde Pl^ bestellt.____________________________ Verstorbene, ^h" Den 8 August. Maria Perille, Arbeiterin, ^'^ Aemmmstraslc 17, Luua.rutuberculose. , Ml>>'' D e n 9. A tt n u st.' Iosefa Huttar, Lederergehilsel's'.^i», 49 I., «ichamtsgasse 1. Vrustwassersucht. — Alois " Hllusmcistcrs'Tochter, l) I., Triesterstraste 5, Diphthcrw^^ Lottozichunst vom k. August. Brunn: 13 14 73 16^^-< Meteorologische Bcobachwllssell iu^nbaH^ ? ^ ^ ' A ^___^ ^"? ^ !________^—---^^^, ^M7M7"741^ Iss^NW. schwach h/«" o<1" 9. I.N. 7410 245 NW. schwach halb Y"" 9 . Ab. 741'« 18-5 O. schwach ^" ^>u^""?! Vormittags heiter, nachmittags zunehmende -0 ^ ll> abends Aufheiterung. Das TageSnuttel der Wärme >> 0'2" unter dem Normale. ^ ^,^ " Verantwortlicher Redacteur: I. Naglil'l 1561 Course an der Wiener Korse vom 9. August 1888. N^ dem of^en ^M««« ^, Geld Wal, Stallts.Unlthen. "olei rente Lilbeilent,....... "'^ 82-05 »!«ner '',/ ^'"atSlosc «50 fl. >8» - i83-»o WLUcl'v" l^")'^ ^ » '»3 50 12!,- '»°-« Ct°a°t<,H« "" ^° « >" 7.. i4ü-.. lkLiii a»M°sc ' '^ « l«8 70 !«!'itt -50 „ 1«8'50 1«!» - ^N.Uen^ ' "120 111«, "otenrente. stenerfrei »?-!,» «v-55 ^^izMionen ,/" böhmisch. °Ü"Ujischc ..... "9-50 --- Gelb Wail K°/n Temeser Vllnat .... 1^480 itb-eo 5"/<, ungarische...... 105 — il»5-/z"/° 101 — 101 s<(, dto. in 00 „ „ 4°/o . »8 5« 99' - dto. Plämicn-Schüldvcrschl.«"/» 103.25 103 75 Ocst.Hypothclenbanl »uj, 5>/,"/2 ,c«i— —>— Ocft-ung. i< anl vcrl, 4>/,°/„. . loi'W 102'üO dto. „ 4"/n . . 10030 1N0'!<0 dto, „ 4"/u , . K,0 30 100'lw Unss, «Na. Vobencrcdit-Ncliengcl. i» Pest im I, I8!ü» v«l. 5'/,"/« —'— — — Prioritiits-Oliligationen (für 100 sl,) Elisabeth.weftbahn >. Emission —'— — — sserbinands'Nordbahn in Silber 100 21» 100 7t> hlanz»Ioscs/,»/ fl..... 5?— — — <"/„ Dollau-Dampfsch, inn fl, 11«.— I20'— Laibacher Prämicn-Änleh.zofl. z<'2« 25'— Ofcncr Lose 40 Salm Lose 40 fl..... ,;:,— «2'5<> St,«Gcnoi«.Losc 40 fl. . , «k 50 «0 — Walbstcin.Lose 20 fl. . . . 59— z9'5(, Winbischgrätz.Lose 2u fl. , . ^2-25 o» 2^> Vanl-Actien (per Stück), Nnglo.Oestcrr, Banl 2N0 fl. . iytt-75 lu» ^^ Aansvclci», Lvicncr, ion fl, . 95 «c> »5 «0 Bd!n-r.»«nN.,o'fi,»oofl,E,<0°/n 2<8'— L4«^l> Cldt'Nnft, f, Hand,u,G,i»ofl. 514 »0 »i5 .10 Lrcditbanf, Mg. Ung. 200 fl. 30825 308 75 Depositenbank, «llg. 200 fl, . i?»»— 180-— Elcomplt G., NicdciöN,500sl, KI6-—524-— bypotbelenb., öfi.2nosl.25"/„E. ««>— «?-— L«Ndcrb., ös!,20«fl, G,50«/n«z. 222>2!> 2«2 50 Ocstcst..»ng. Vanl .... »71— 8?»-— Unionbanl !i0U fl..... 212 40 2i«'?o 3l 100 fl, . —— — — Kaschau-Odcrb, ltiscnb^ou fl.S. —>— —> -i!emberg»llzerno>ritz-Ias. W, 220-75 22I-- Llovd.—1»! L5 Prag-Duxcl «tiscnb, 150fl, Silb, »I>b0 8«<>0 Nudolf-^ah» 200 fl, Silber , ,!»2^5 !«!>— Sicdciibllrgcr Eifenb, 200 sl, . 177'»» 177-75 klaat«ci Vüd.zllolbd.°Velb..V.200sl.ay'^,is., N'r, 170 sl, 0. W 22« 2l. 2?« 75 « Wr., neu 20« fl. —-— — — Tran«poi t Gescllschllft ino sl, . I0U'—101 — Unss,^,aliz. «tiscnl',200 fl. Silber i«3-75 ,64,25 Unq, Noidoflbllhn ^00 fl. Silber I(!0'— Ib0 ?«< U»g,Wcs!l',(»tallb,<»rllz)2(,usl,S. 1«I — ,«,.5<» Industrie-Acticn (Per Sllick). Egydi und Kindbera, Eisen» und Stahl'Ind, in Wien 100 fl. . — — -..— E>lenbabnw,.i,'eihg, I, 80 fl,40"/„ »< — «ß — «Llbemühl", Papierf, u. V.'G. 5L50 54- Monlan-GcleMch,, östcrl,«alp>ne 8«-io «e-?0 Präger Llsen-Ind, ° Ges. 200 fl, llb9»- »5» 5« Salgo-Iarj, Eisenrass, 100 sl, , iko — 188 — Wassens.'G,Ocft. inWioofl. . »u? — ^«» — Devisen. Deutsche PIHtze......ß» ,s> «<> 4s. London.........I«2'4«, »23 V0 Pari«.........4» »?, 4» ?,. lUaluten. Ducaten........ h.gi z« »0»ssranc»«Vtü