Freytag den 7. November 1823.
L a i b a ch.
Na den allerhöchsten Vorschriften gemäß dle Sssentlt« chen FeyctUchkeiten an den hohen Nahmenstagen des durchlauchtigsten Kaiser Halses eingestellt wurden, so ist euch der ^z. d. M», als der Tag des glorreichen Nah» Venösestes unserer allgeliebten Kaiserinn Caroline hier in der Stille gefeyert worden; desto lauter aber sprachen sich die Segenswünsche für daS Wshl und die lange Erhaltung der bcsten Landesmutter in den Her» z«n der Bewohner Krains aus, und noch am Abend dieses Tages stimmte das im hiesigen ständischen Theater ungewöhnlich zahlreich versammelte Publicum in das bey dieser Gelegenheit, und bey voller Beleuchtung des äußern Schauplatzes, nach einem eigens gedichteten Pro» log abgesungene Volkslied: »Gott erhalte Caro« liuen'." mit Begeisterung ein, wobey die innigste Vereh» »ung und Hochachtung der treuen Unterthanen gegen das höchste Herrscherpaar nicht zu verkennen war.
Da die zu, Feyer deü höchsten Nahmenofesteö Sr. Maisftät des Kaisers bestimmt gewesene Grundstein» Ltyung zum hierortigen ncuen Dom » Curatenhause l»>'L«!n üblem Wetter seither nicht vorgenommen wer» den konnte, geruhten Se. Excellenz der Herr Landes» Gouverneur nun über die Bitte des Gemeinde»Vorstan. dcs und der Kirchenkämmerer, diesen merkwürdigen Act «n, H<». l'.M. gnädigst zu vollziehen. — St. Excellenz begannen diese feyerliche Handlung mit einer Rede, tn welcher Hochdiefelben der besondern allerhöchsten Gnade Sr. Majcstat des Kaiser« gegen diese Gemeinde wclh« »«,d des Monarchen »ConKrefses zu erwähnen, dann »4<ch die bedeutenden Dpfer gnädigst anzuerkennen g<» »«hten, die von den Bewohnern dieser Provinzial» Hauptstadt durch edle, Zusammenwirken, sowohl bey Herstellung dieses Gebäudes, als bey sonstigen langer» sehnten und schwer durchzuführenden Unternehmungen, dargebracht werden. — Vom Gefühle der tiefsten Dank» barteil, Ehrfurcht und Liebe durchdrungen erscholl ss« d«,uu der allgemeine Nuf: .Heil ihm, dem gnädigsten Monarchen, dem Vater unsere, Vaterlandes; lange und hoch lcbe Kaiser Franz I.! «
Hierauf geruhten Se. Excellenz w den kiezu ve»« gerichteten Grundstein eine Goldmünze und drey Silbe«» münzen vom dießjahrigen Gepräg« einzulegt«» un» diese mit einem Steine zu bedecken, auf dem folgend« Deneschrift befindlich ist:     ,
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dann folgten dle bey ähnlichen Festlichkeiten gewöh»» lichen Formalitäten, und unvergeßlich, wie in dr» dankbaren Herzen der getreuesten Unterthanen die A»» Wesenheit des attgeliebten Vaters in dem Kreise sein,» Kinder, wird auch dieser Tag in den Jahrbüchern d«« Gemeinde Laibachs ewig denkwürdig bleiben.
Wir Franz I.ll. Nachdem Un, Geo,g Dnld« ner, ehemahliger Cancelliere Unserer Agenzi« <n Infsy, allerunterthanigst vorgestellt hat. daß er zur besser,» Gewinnung und zum leichteren Verschleiße des in 3«« bcnbürgen quellenden Norsze-kil Mineralwasser«, un» dadurch zum allgemeinen Nutzen bedeutend« Au»la^^« bereits gemacht habe, und noch zu machen Zeson»<« ftD» welHe ihm einzig durch ein dießfälliges au»schl,fltnd,« Verkauforecht vergütet werden könnten, fo haben W»« Uns nach dem Befunde der medicinischen Facultat, doß das gedachte GesundheitSwasser unter die stärksten u»V reinsten Sauerbrunnen gehör,, -rmd für den Fall t>« Vtyschaffung in unverminderter Güte und um ein»>» annehmbaren Preis als Arzneymittel vorzüglich z-u e«, pfehle« sey, au« Rücksicht, daß deu eben berüdrte« Yr« fordernissen nur durch angemessene Begünsugunz eine« geeigneten Unternehmens entsprechen wird. über eine« a. u. Vortrag Unserer Commerz, Hofcommifsicu blw»» gen «efunden , dem Georg Dulduer, feinen ttfhe« ,'nd Cesstonä»en zum Verkaufe de« Äorszeck^ Gesunddc'l», wassers ein au»s<vli,ßindtS Oclroi auf zwölf ««cheillcü» der. legende Iah« für dcn ganzen Umsang Unseret
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deutschen und italienischen Provinzen gegen dem hiemit zu v«el<ihen, daß GeorgD«ldner, feine E^rben. Cessio« «<t«,.od<r sonst bestellten Verschlciüe sich allen in Sani« «ätsrückslchten schon besiehenden ode« künftig für noth» »endig zu erachtenden Vorschriften genau zu fügen ha« heu werden, und daß daö Octroi erloschen seyn soll, «denn 0er damit! Vetheilte binnen Jahresfrist nach dem hsvtigen Tage den Verkauf noch nicht angefangen hätte, eder denselben ein Jahr lang wahrend der Dauer des Dctroi unterbräche, ohne sich hierüber durch genügende Nrsachen auszuweisen.
Wenn nun diese Bedingungen getreulich ln Cr» szllung gebracht werden, so sott er nicht nur dieses ihm «^--gnädigst verliehenen Octroi sich zu erfreuen haben, fond«?n Wir veroid'nen zugleich, daß während zwölf ZHheen von Dem Tage der öffentlichen Kundmachung die« ler Ulkunde anzufangen, in dem ganzen Umfange Un» feree deutschen nnd italienischen Provinzen sich außer Oco«<, Duldner, seinen Erden, Cessionaren oder sonsti, Uen Bestellten, Jedermann von dem Verkaufe deg mchr ^»wähnten Gesundheitgl Wassers enthalten soll, und zwar bey Verlust des betretenen, zum verbothenen Ver» l^ufe btftimmten Vorszeker Wassers, welches zum Nu» tzen des^,Georg Duldne« verfallen seyn soll, und einer Geldstrafe von ioa Species»Ducaten ln jedem Über« «titnngsfalle, wooon die Hälfte dem Armenfonde des Q?tes, wo das Erkenntniß in erster Instanz gefällt »>»<de, die andere abc« dem Georg Duldner zuzufallen Hit, und unnachftchtlich durch das in dem Lande, wo d'< Übertretung g^chieht, distndUchs Fiscalamt «inzn-ß^tid«« ist.         .^   ...,s
W>« denn 'au'ch^tz/^n Üdentreter noch insbtsondtt« Unsere alle:höHst« Ungnade treffen, und es dem Georg Duldner insbesondere vorbehalten seyn soll, ihn wegen «Ues erweislichen Schadeng zum Ersatz« vor d<m ordent« «ichen Richter zu belangen.
Dtn Behörden, die es begrifft, ertheilen Wir den gemessensten Vtf«hl. über die Handhabung dieses aus» schließenden Qctroj,.,u«d die düMlt v«rbuttden«n Bedin« g«l»g<n zu wachen.
Ulkunde dessen »c. Wien am 3. Iänne« i9a3.
Gemäß des eingelangten hohen Hofkanzleydecretes «?m«!3. v., Vrl). 7. l. M., Z. 29999, haben Se. k. l. wit allerhöchster Entschließung vom «. October l. I. ge» »uhet, der bereits auf die Erfindung zur Veredlung d«r Steinkohlen Privileg. Neiger'sch«« Steinkohlenbau« Vlwerkfchaft in W.l^eustqdt, «us di» Erfindung: »die
Steinkohlen durch ein leichtes und nicht kostspieliges Verfahren im freyen Felde so zuzubereiten, daß sis i) beym Verbrennen eine viel stärkere Hitz« alo rohe Steinkohlen bewirken; daß ste «) kcinen Geruch be:«?, fachen, und wegen dee stattgehabten Verflüchtigung d,,-s Schwefclg nicht nur zu allen Feuer?Arbeiten, sondern auch zu jedem anderen Gebrauche vortheilhaft angerxn« dct werden können, somit den Gebrauch der Holzkohlen g^nz entbehrlich machen; und daß Z) der Transport ungemcin erleichtert werde, da daü rohe Product ungi« fahr die Hälfte seiner Schwere verliere;" ein fünjahil, gcs Privilegium, nach den Bestimmungen dos a. h. Pa» tentZ vom L. December 1820, zu verleihen.
Vom k. k. illyrischen Gubernium.. Laib ach, de» l7.Octybcr »8H5.
Schifffahrt in Trieft.
Angekommene Schisse zu Triest seit dem 2o, September bis s> October »622.
Die österr. Polacca, Dobrata, Capt. Th. Radimw, Von Costelli (inMorea) in 9Tagen, mit Weinbeeren, Ny» soglio, ^>hl u. Essig. Derost.Schooner, Bogliana, Capt. §. 8- Gclcich, von Smurna u. Ctsme in28 Tagen, mitRo» sinen u. Weinbeeren. Die engl. Brigant., Isabelle, Cayt. Malcolm Liwigston, vsn Porto Cork in ZäTagen, mit Kas» feh. Die östcrr.Brigant., der Matrose, Capt-V> Hrano» tich, von Zante in n Tagen, mitWeindeeren, Färbeholj, l!)hl, altem Kupfer u. Seife. Die amerik. Nave, Coren* thean, Capt. John Hall, von Havannah in 6<, Tagen, mit Zucker und Kasseh. Der päpstl. Pielego, der Sieg, TaPt. Ioh. Nottini, von Vrindisl, mit j^)hl und Galläpfeln. Die amerik.Nave, die vereinigten Staaten, Oapt- William« Kenery, vonSt.Iago(aufdcrInsel Cuda) in 78Tagen, mit Kaffch,Zucket u. Farbeholz. Dieruss.Vrig.. Bell««» fönte,Eavt. Anton Stacorovich, von Odessa u. Constanti» novel in Zi Tagen, mit Wolle, Häuten, Galläpfeln, Pott» asche, Unschlitt u. Seife. Die österr. Vrig., der Glückliche, Capt. Ioh. Straulino, von Alerandrien in 49Tagen, mit Cassia, Saffran, Gummi, Baumwolle, Kassel) u. Zucker-Die amerik. Nave, Bloming Nose. Cap. Benjamin Hiller, von Neu»Vork in52Tagen, mit Colophonium, Fardeholz und Wachs. Die amerik. Nave. Eloa, Capt. Ebenezer Hitch, von Neu »York in 62 Tagen, mit Färdeholz, Zucker und Kaffeh. D>e öst. Vrigant., Liburno, Capt. Alex. Co» salich, v.Alexandriitt, mit Leinsamen, Baumwolle, Senf' samcn u. Wachs- D>e neap. Brigant., Maria Empfang' niß, Capt.Ios. Paollilo, von Messina in? Tagen, mit L>' monen, Pome<ttnz<n und Peernzucker.
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Päpstliche  Staltn.
Beschluß öcl in Nr. L7 unftreS Blattes abgebro» chen<.'tl Nachrichten aus Rom, vom 8. Oct., üder die Klönung des neue,n Papstes: »Nachdem Se.Htiligkei.in das Presbyterium eingczsgcn, und der Tragsessel nie« dtrgclasfen wordeu war. ließen Sie zum Mundkuß die brcy letzten Cardinäle vom Orden der Priester, Ode«, ealchi, Zurla und de la Fare, zu; in der Mitte des viereckigten Platzes angekommen Und vom Tragsessel geigend, zwischen dem Cardinal dclla Somalia, afsi» lltrenden Bischöfe, zur Rechten, und dem Cardinal Con» salvi zur Linken, und nebcnbey die zwey. beym Thron« afNftirenden Cardinal «Diacone, betheten Sie vor den Stufen des apostolischen Altars die öffentliche Schuld, «md empfingen die Manipcl von Mongsign. Martincz, lateinischen Subdiacon. Nach geendeter Schuld ve?» fügtcn Sich Se. Heiligkeit wieder <auf den Tragsesscl, And empfingen von dem gedachten Cardinal Evange» liums'Diacon die Infel; die Cardinal« della Soma» gl!a, D<can, Pacca, Unterdecan und Spina, Bischof von Palestrina, stellten sich Sr. Helligkeit dar. und lasen, einer nach dem andern, die Olation, indem ein Ccremonicnmeister das Buch hielt. Als hierauf Se. Heiligkeit vom^Tragscssel gestiegen waren, und mit ab» genommener Infel an den Altargstufcn verweilten, so überreichte der lateinische Subdiacon das Palllum dem Cardinal Fabricio Nuffo, ersten Diacon, welcher, nach« d«m «r eö dem heil. Vater zu küssen gegeben hatte, wäy» »<nd er Ihm selbes umhing, und mit den drey mit Vpelsteincn besetzten Nadeln zuschloß, die gewöhnliche F?rmel sprach. Se. Heiligkeit, nachdem Sie den Altar «t?üßt und deräuchert hatten, begaben Sich wieder auf d<n Thron. Nun begaben sich die HH. Cardinäle, einer nach dem andern, nach ihrer Ordnung, zur Adoration; lndem sie kniend den Fuß und stehend die Hand küßten, worauf sie zur Umarmung zugelassen wurden. Die Pa, triarchen, Bischöfe und Erzbischöfe küßten den Fuß und das ttnie, die infulirten Abt« und Poenitentiäre von St. Peter den Fuß allein. Sobald die Aooration ge. endet, und der heil. V»ter den Introituö und dag ^ii<: gelesen hatte, stimmte er das Kloriu »n «cLi»»« an, nach dessen Ende und gesungener Oration der erste aMircnde Diacon, Cardinal Nuffo, den Stab ergriff, und unter Begleitung von vier Stabtragcrn, den Udi» toll di,Nota, und den Conststorial-Advocattn mit ihnen s^ch unter die Confelfion begab, wo die Leiber der hcil. Apostel Petruä und Paulus ruhen, und dort mit ihnen wil lauter Stimme die besondern Gebethe zur Erbat» tung des göttlichen Beystandes für den neuen Papst
sang. Alo hierauf der Cardinal-Diacon mit den gedach» ten Uditori di Rota und den Consistorlal-. Aooocaten sich in die Capelle begab, sang dort der lateinische Suodia« con die lateinische Epistel, und der griechische die glie» chische; alsdann wurde Mit den gewöhnlichen Rubn?en zuerst das lateinische Evangelium vom administlirend«» Cardinal, und sodann das griechische vom gliechlfche» Diacon abgesungen, und die zwey heil. Evangelien»»« cher von dem lateinischen und griechischen Suddiaco« dem H.Vatcr zum Küssen gegeben. Se. Heiligkeit ft,mm» ten hierauf das Credo an, nach dessen Ende S>e vom Throne stiegen, und in Begleitung der assistirendln Frz, bischofe und Bischöfe sich zum Altare begaben, dsrl da« Offertorium verrichteten, und die Messe fortsetzten. Vc» der Communion kehrten Sie zum Throne zurück, und der administrirende Cardinal, nachdem er mit der y. Hostie, bedeckt auf der Paten, die gewöhnlichen Bewe» Zungen gemacht hatte, gad selbe mit der gewohnte, Kniebeugung dem lateinischen Subdiacon in die Hände» Von welchem sie in die Höhe ober dem Throne gehob«» wurde, wo der heil. Vater sie anbethete; so geschah e» auch mit dem Kelche, welcher zugedeckt mit der näiimli« chen Ceremonie vom Cardinal« Diacon getragen wurde, welcher sich Sr. Heiligkeit zur rechten Hand dem latei» Nischen Subdiacone gegenüber stellte, zugleich auch aus die nähmliche Alt den Kelch in die Höhe hielt, bis Te-Heiligkeit die gewöhnlichen Gebethe vollendet hatten. Sodann communicirten Se- Heiligkeit zur allgemeine» Erbauung stehend, wobey Sie daa heil. Blut mittelst einer silbernen Röhre empfingen. Hierauf communicir» ten auf dem Throne selbst der Diacon und Subdiacon» welche, zum Altare zurückgekehrt, das Übrige der he<l. Gestalten verzehrten, die Röhre und den Kelch reinigten, der Fürst Altieri, Senato» von Nom, und beym Thron« assistirender Fürst, reichte Sr. Heiligkeit die Hand»»» schung; alle Cardinäle standen mit der Infel in d« Hand, wie auch alle Patriarchen, ürzkschöfe und B>i schöfe. während der übrige Theil der Prälatu?, die"Q»» denoha^pter uud weltlichen Fürsten, die in der Capell« Zutritt haben, knieten. Se. Heiligkeit begaben Sich hierauf vom Throne zum Altar, endeten die M^ss« u^d gaben dem Volke die gewöhnliche Venediccion. AI« Tie Sich wieder auf den Sesscl verfügt hatten, wurde Ih« nen vom Cardinal Galeffi, Erzpliester der Hauptkirche, im Nahmen des Capitels, in «inem Beutel von S'lder. stoff die gewöhnliche Priesterbelohnuna pso 2Ii«5» d««, ranä»t» überreicht. Nachdem hierauf die gewöhnliche Prozession dcr HH. Cardinale, der ganzen Prälatur, der Oldcnsodlrn und AUcr, die in der CapeUe Euttlitt
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,rl'altin hat^n, Jeder am angewicftnen Pl,he< fort-s^rllt. begaben Sich Se. Heiligkeit auf den Tragsessel unter dem Baldachin, in der nähmlichen Kleidung, in der Sie cel^rirt hatten, auf die große Altane derBe» «ediction, un:> r dcm Vivatrusen einer gedrängten Volksmenge, die sich nicht nur in der Kirche und dem Portale, durch das <S kaum hineinkam, ungeachtet der zweckmä» liigen Leitung der Schweihergarde, des Bürgermilitärc «nd der Linientruppen, um das Gedränge zu verhüchen, sondern auch auf dem großen Vaticanplahe versammelt datte, wo das Vürgermilitar, die päpstlichen Carabi, «i«re und die Linientruppen escadronsweise aufgestellt »varen. — Nachdem auf diese Art de« heil. Vater auf der großen Altane angekommen und von seinem Trag» slssel gestiegen war, sehte E« Sich auf den päpstlichen Stuhl auf dem Throne im Angesicht Seines geliebten Volkes, welches in diesem Augenblicke se,n Iubelgeschrey verdoppelte. Hierauf sangen die Capläne pcipstl. Sänger kie AntifthoN : „(üuroua Hure» zu^er c,^ut, <^«5 »" und «achdem der Cardinal »Decan della Somaglia die Ver« flkcln und dieQration: „Omulpotenz «<:iii^it,ül-uo Den«, ^i^sula» «aeoräaUI «to.* gespr»H>en hatte, nahm der «Mstirende erste Diacon, CardinalNuffo, die Krönung «sr, indem er dem Haupte des heil. Vaters mit der im yäpssl. Rituale vorgeschriebenen Formel die dreyfache Hrone auffetzte. Zur Vollendung dieser vorzüglichsten kirchlichen Function ertheilten Se. Heiligkeit, nach gesprochenen ritualmäßigen Gebethen, Sich vom Sitze mit der Majestät eines Papstes und der Zärtlichkeit eines Aebcvollen Vaters erhebend, dieser zahllosen Volksmenge den heil. päpstl. Segen, wobey sich das Frohlocken der Zuschauer in den Donner der Kanonen des Forts St. Angelo . der Mörser der Schweihergarden, in das Ge> tose der Trommeln nnd Regimentsmusiken. so wie in den Schall der Glocken der Vaticanlirche und der übri» gen Kirchen zum Zeichen des allgemeinen Entzückens vermischte. — Gleich darauf verkündeten die zwey Ca,. tinal-Diacone den vollkommenen Ablaß in der gewöhn» lichen kirchlichen Form; am Schlüsse stand der h. Vater «ochmahls anf, und ertheilte allen Anwesenden ;uni znxnte-n Mahle die bestimmte Venediction, worauf ssr Sich >n die Paramentenkammer verfügte, um die lxil. Kleider ab^ulfgen, und, bevor <3r Sich im Privat« «ufzuge, wie (3r gekommen war. ins Quirinal zurück verfügte, vom Cardmal>Decan im Nahmen des g.a»»je>, bey der Handlung anwesenden heil. Collegiums die Glückwünsche zu Seiner glorreichen Krönung empfing. Dieser erhabenen Ceremonie wohnten auch das divlo» malische Corps und viclc vornehme Personen«  sowohl
Römer als Fremd«, an einem besondern Platze bly, Abends warcndie Palais der HH. Cardinalc, oes diplo« matlschen Corps, der Prälaten, mehrere Kirchen nnd die meisten Bürgerhäuser erleuchtet. — Schon am H.Ool. erschien ein Decret des neuen Papstes, worin mehr«« Staatsabgaben und öffentliche Lasten theils abgeschafft, theils herabgesetzt werden. — Am 6. gad der k. k. öke»l. Gesandte beym heil. Stuhl, Graf Appony, zur Feye« des NahmenLfestes seines Monarchen ein prächtige« Dinäe von 64 Gedecken."
Nom, den li. Qct. Gestern Abend» hielten S<. Heiligkeit Leo XII. eine Particular» Congregation , b<« stehend aus den Cardinälen della Somaglia, Staat«» Sccrctär, Pacca, Unterdecan des heil. Collegium«, Galeffi, Severoli, de Gregorio, Cavalchini nnd R^va« rola. — Am 6. Morgens erfolgte die gewöhnliche Er« ösfnung der römischen Nota, welche sich sodann in de» Ouirinalpallast verfügte, Sr. Heiligkeit ihren Glück« wünsch abstattete, und gnädig empfangen wurde» "-Am 5. d. wurde dem Cardinal Rivarola das Cardinül» Presbyterat vom Cardinal dclla Somaglia in der St. Sylvesterkirche mit den gewöhnlichen Ceremonien e«* theilt. — Se. Majestät der Kaiser von Österreich habe» dem Marchese Gioachino Origo, Capitän der päpftl. Carabiniere, den Orden der eisernen Krone verliehe«.
Rom. den is.Oct. Auf die an den hiesigen löniK'. französischen Vothschafter beym heil. Stuhle, dem He»« zog von Laval» Montmorency, gelangte officielle N«6« richt von der Vefreyung des Königs von Spame», theilte sie derselbe sogleich dcm heil. Vater und den» Staatssecretär Cardinal della Somaglia mit. Se. H<i» ligkeit empfingen diese Nachricht mit lebhaftester Freud», und verordneten in den drey Haupttirchen von Rom, zu St. Johann im Lateran, zu St. Peter im Vatica». und zu St. Maria Maggiore zur Danksagung ein ft,t«< lichee Tedeum. Am nähmlichen Abende deleuchtcttn d<< Gesandten von Frankreich und Spanien, wie auch 5,« portugiesische Chargs d'affaires, und gestern Abend d«< übrige diplomatisch« Corps, besonders der k. k. österr. Gesandte. ihre Wohnung,« zum Zeichen der Freubi. — Am vtlfl^ssentn M'tlwoch »ttlitßeu Se. Heil^e't das erfte Mahl seit de« Krönung den Quirwal-Pallas, um Sich in die Vaticautirche zu d,n Gräbern de« hh» Apostel,  und in die Carmeliteltlrche zu begeben.
Rom, den»«.0ct. Am Sonntage, den :q. NaH< mittag, wurde zur Danksagung wegen.d,r Befrevuns des Königs von Spanien in den hiesigen drey Patril» chalkirchen  das Tedeum gehalten.   Se. Heiligkeit Olbst
fuh«u, «0N d«l Ti^delgarde begleitet, den spanische"
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