^ŽN «V Kamstag den 3. Grtsbcr. D I I y r i e n. "^lagenfurt, 2cl. September. Einige Minuten vor halb eils Uhr Abends verspürte man hier eine» Erdstoß, dessen Dauer beiläufig eine Secunde d.lrug, und der durch das Klirren d'derwerk in der Außenmauer brannten, ,S «ar gräflich anzuschauen, und hierzu baS Wehge-schrei dn unglückliche Mutter, die sich «uS den Fen-- 356 stern stürzenden Bewohner,' elne Kr.in?e wurde in Bett« decken gehüllt, von ihrem Gatten hinab auf die Straße geworfen, der ihr nachfolgte. Eine der verbrannten allen Frauen wohnte im fünften Stock unterm Dach. Das abgebrannte Haus war ein großes Eckhaus am sogenannten Herrnstall, einer engen Gasse, rvo das Gedränge der müßig Zuschauenden so groß war, daß die Helfenden oft in ihrer Arbeit gehindert wurden Zum Glück war ls windstille und ein Garten trennte das Haus von den übrigen Wuhnungen, stnst wä'ce die ganze Straße, welche nach der Schiffdrücke führt, in Flammen aufgegangen. Die Ursache von dem Entstehen des Unglücks ist noch nicht bekannt. Flensdurgs wohlthatige Einwohner bemühen sich, dulch milde Beiträge die Nackenden zu kleiden :c. Aber — wer lindert den Schmerz des Mutlerher^ zens, und des Vaters, der so eden von einet Seereise zurückerwartet wird und nun seine beiden einzigen Kinder verloren und die Gattinn in einem Zustande findet, gegen den der Tod eine Wohlthat wäre." (Ocst, B.) Frankreich. Die Presse enthält abermals «inen Artikel des Herrn de Lamartine, der seiner großen Ausführlichkeit halber sich nicht zu «mer wörtlichen Mittheilung eignet. Der Verfasser selbst indeß f.,ßt seine dargelegten Ansichten am Schlüsse d«s Arlikelö in folgender Weise zusammen: „Das Mmistccium vom 1. Ma'rz hat die orientalische Frage auf den Grund« lagen des Ltaluä czuu, und einer friedlichen Lösung entgegengehend, übernommen. Es hat die neuen Grundlagen angenommen, die im Widerspruch stehen mit d,'m förmliche n Wunsche derKammcrund mit derMög' lichkcit eines ehrenvollen Friedens in Europa. Es fand die Unterhandlungen schwebend und die Coufe-rtnzen in London eröffnet; es hat sich von den Con-ferenzen zurückgezogen und die schwebenden Unterhandlungen abgelehnt. Anstalt des 5tal,u5 ^liu und der Integrität des türk'schen Reichs hat eS den förmlichen Willen kund gegeben, dem Pascha Sy. rien zu überlassen und ein zweites türkisches Reich an die Stelle des Reiches zu constituiren, welches von uns und von den Mächten anerkannt worden war. In Folge dieses diplomatischen Seilensprun« ges hat es die englische Allianz, unsere einzige Allianz, gewaltsam ausgelost. Es hat in London «inen Tractat zwischen den vier Mächten abschließen lasst«, der die Grundlage einer permanenten oder eventuellen Convention gcgen Frankreich wird. Es hat Frankreich in den Zustand der Isolirung zurückver' setzt, aus der wir durch daS Meisterstück der zehn« jährigen Diplomatie des Herrn von Talleyrand herausgekommen waren. Es hat durch diese Isolirung den Patriotismus erbittert und die Asche des Vul« canö vom Jahre 1792 wieder aufgerührt. Eine iso-lirte Nation ist nochwendig eine argwohnische und bewaffliete Nation. Es hat Mittelasien dem einzigen und fortan combinirlen Einfluss? Rußlands und Englands preisgegeben, den zu trennen unsere natürliche Politik war. Es hat 70 Millionen in vielleicht unnützen Rüstungen versplittert. Es hat dem Ackerbau, d«r Industrie, den Familien lao,000 Ar-better geraubt. Es hat den Credit bis in seine in» nersten Grulidlagen erschüttert. Es hat Uns dicht an einen Kci g ohne Verbündete, ohne Ursache und ohne Zweck geführt, oder wenigstens hat es einen Trac--tat abschließen lassen, dcr alle Mächte gegen un« verbündet. Dieß sind die Unterhandlungen bis l. März, wie die Geschichte sie schreib,», wird." (Och. V,) Spanien. Daß die Regirrung der Königinn dem Aufstand der Ayunlamientos nicht nachzugeben gesonnen ist, erhellt aus einer vom General O'Donnell in Valencia (der jetzigen Residenz der Königinn ) erlassenen Proclamation, worin es heißt: Die Negierung Ihrer Majestät, die sich diöher bemüht hat, ihren ge, setzlicken Wirkungskreis nicht zu überschreiten, UN> die niemals den mindesten Anlaß gegeben hat odec geben wird, an den falschen Vorwand, dessen daS Ayuntamicnto von Madrid zur Auspflanzung der Re, volutionsfahne sich bedient, zu glauben, hält sich ver, pflichtet, mit starker Hand den Uebeln vorzubeugen, die aus einer so strafbaren Handlung nicht bloß für Madrid, sondern für das ganze Land entstehen können. ElUschlössen, ihre Pflicht um jeden Preis zu erfüllen, ist sie jctzt beschäftigt, die kräftigsten und wirksamsten Maßregeln zu ergreifen, um in de» Hauptstadt, dem Miltelpuncte der Monarchie, die Ordnung herzustellen, ohne welche keine Regierung möglich ist, und die Ruhe in der Art sicher zu stellen, daß dcn Aufrührern keine Hoffnung bleibt, si« neuerdings stören zu können. — Merkwürdig ist, daß gerade die baskischen Provinzen, die so lang« und hartnäckig für Don Carlos gegen die Regierung d,r Königinn fochten, sich jetzt für diese letztere gegen i die Bewegung der übrigen Landestheile zu erheben scheinen. In einer zu Bilbao erschienenen Bekannt' - machung wird behauptet, daß der Aufstand der Ayun-^ tamientos nicht bloß die Regierung der Königinn, l sondern, durch einen seltsamen Widerspruch, auch l die FueroS der daskischm Provinzen bedroh,, und 357 am Schluß heißt es: »Wenn die constitutionelien Gewalten angegriffen winden, und das Unglück wollte, daß di? Kriegsfackel sich von Neuem entzündete, dann winden wlr dem ungewöhnlichen Schauspiel beiwohnen, den Thron und die Constitution von eben denjenigen, die so viele Jahre lang ihre furchtbarsten Feinde waren, vertheidigen zu sehen, und 25,000 kriegsgeübte Basken und Navarresen, die zu einem so edlen Zweck von ihren Gebirgen heradkämen, würden gewiß kein geringes Gewicht in die Wagschale legen." Die Madrider Journale vom <0. September «Nlhallen daS mehrerwähnte Manifest Espartero's, dessen ausführlichere Mittheilung wir uns vorbehält ten und das im Wesentlichen die bereits auf nle» graphischem Wege überlieferten Bedingungen oeS Generalissimus enthält, nämlich: Auflösung der CortcS, «in Ministerium aus der Partei des Fortschritts und eine wiederholte Discussion des GesttzlS über die Ayuntamientos von Seiten ber neuen Corles. Wenn die Königinn diesen Wünschen nicht nachkomme, die den Thron Isabellens II- und die Regentschaft ihrer erlauchten Muller für immer sichern würde,,, könne er nichts mehr thun und man düife das größte Unglück volaussehcn. (2aS erste oder das zweite Ultimatum annimmt. IV. Dabei wird ausdrücklich verstanden, daß im Fall sowohl des ersten als deS zweiten Ultimatums Mehemed Ali, ehe er die Frist der zehn ober der zwanzig Tage verstreichen läßt, verbunden ist, die türk'schc Flotte mit Mannschaft und Ausrüstung zurückzusenden zur Obhut der tückischen Behörde, welche Auftrag erhalten wird sie in Empfang zu nehmen, und von den Befehlshabern der verbündeten Geschwader bei der Uebernahme unterstützt werden soll. In keinem Fall darf Mehemed Ali für den Unterhalt der osmanischen Flotte während ihres Ver-weilens in einem ägyptischen Hafen Kosten anrechnen oder Abzüge machen an dem Tribut, den «.r dem Sullan schuldig ist. Vrot-, fleisch- und ^slerksiederwaaren-Tariff in der Stadt Laibach für den Monat October 1640. jPreiö Gewicht ^Prliö Gattung der Feilschaft des Gebäckes Gattung der Feilschaft der Fleischgattung P^lLw!lQ.ll.< kr. s________________ Pf.iLth.jQtl.l rr. Brot. ^ ^ V — 3 Zungensteisch..... » — ___ 2«/ ^Semmelteia/ > Leber und Milz .... , — — 2 ^a. ^Weij-^ .28 — 6 Herz....... , — ^ 5 Rocken-Vrot l>la - > ' ' ^ ^^.^ _ - ^ Vorstchcnde Saylinq kl>mmt durch den ganze,, Verlauf des Monats von d,n betreffenden Gelverbeleiltc» dci Ver, ncidunq sirencistcr A»»d>ing auf oas Gcnaiiestc j» beobachten, und es hat Jedermann, dcr sich durch die Nichtbcf^lgung vo» ?eite irgend eines Gewcrl>n>a»ne6 bcvortheilt zu sc>)n erachtet, solches dein StadtinaMrate anziijelgeu. Das Bollwerk inus, rein geputzt sei,,,. Frische und cingcpöckelte Zungen „»d satzfrei. Vei einer Floisch-Ab>!c,li!,se unter -l Pfn»0 !>at lcilie Zugabe vom Hi»lertopf< , Oberfi,s,en , Nieru und dcn verschiede» >en bc» der Aubschrottung sich ergebenden Abfallen von Knochen, Fett und Marl Ttatl? b»-i einer Abnahme v°>, 3 biö 5 Pfund 'aaeaeu sind dic Fleischer berechtiget, hieven 8 Loth, und bei 5 bis 8 Pfxxd ein Halles «Pfund und sofort verhättinsjmasiia, jüiuwäl ,l!n. dochwirdaubdrucklich verboten, sich bei dieser Zuwage fremdartiglr Fleischthciic. als: Kalb°, Schaaf-, Schweinfieisch «. dg. ,ll bidicnt». K. 3t Uott05lrhungln. In Grätz am3o.September i8^c». 7. 6l. 27. 2l. 3Q. Die nächste Ziehung wild am 10. October »L^o m Gray gehalten werden. ^remven - Anjlige h Chevalier Balzo, «ngl. Edelmann, mit Familie, von Klagcnfult nach Tliest. — Hr. Leopold Schis, Handelsmann, von Wien nach Trieft. __ Hr. Melchior v. Schikh, Handelsmann, von Wien 'nach Trieft. Den 27. Hr. Samuel Galovay, Naffineur, nach Wien. — Hc, C>?rl Norich. Maler, von Wien nach Tuest' — Fr^ Victoria Hadin, Private, von Wien nacb Trieft. — Hr. Thomas Blake, k. engl Odiist-lieutenant, von Gratz nach Trieft. — Hr. ^orboz, niederi. Offizier, von Grätz n"ch Triest, — Hr. Äu« relius Lauria, nc^poiil^l. Tribunalralh, von Triest n^ch Wien— Hl.,G,,lopich v. FuZgi, Hetrschaftsbefftzer, von Trieft nach Wien. Den 28. Hr. Nicolaus Dienelt, k. k. Cassa-Offizier, von Klagensurt nach Grä'tz. — Hr. Joseph Kramer, Privater, von Trieft nach jKlagenfurt. — Hr. Jacob Bonald, Maler, mit Gattinn, nach Triest. — Hr. Wilhelm v. Grevenkcp, Rentier, vcn Salz« bürg nach Trieft. Den 29. Hr. Adolph Graf v, !Viczay, Privater, von Grätz nach Triest. — Hr. Carl Freiherr v. Geusau, Gutsbesitzer, von Tricst nach Wien. Den 30. Hr. W. Laurence, englischer Rentier, von Tricst nach Wien. — Hr. Karl u. Brück, Han> delSmann, von Karlstadt nach Trieft. — Hr. Ororg Constantini, Handl. Agent, von Karlstadt nach Triest. Den l. October 18!»0, Herr Ludwig Plancher, Handelsmann, von Triest nach Wien. — Hr. Joseph Valicelli, Handelsmann, von T:iest nach Wien. — Hr. Herman Freiherr v. Taube, Rentier, von Triest nach Linz. — Hr. Anton Pepali. Privatier, von Grätz nach Triest.— Hr. Frie. drich Mclolti, Advocat, v»n Grä'tz nach Tliest. ^. Hr. F,eiherr v. Rath, k. k. Odrist, nach Triest. — Hr Jakob Holpert, k. k. Major, von Trieft nach Grätz. — Hr. Friedrich Faber, k. k. Hauplmann, von hermonstadt nach Vcnldig. — Hr. Friedrich Kessel« barn, k. k.Oberlieulenant, von Klausenburg nach V«-Nedig.