145. DienstirZ den 7. Muni I83l. NN i e n. ^?o wie mit Schweden und Norwegen, ist kürzlich auch zwischen dcrkaiserl. österreichischen und der kdliigl. preußischen Regierung eine Ueberein» kunft wegen vollkommen gleicher Behandlung der beiderseitigen Flagge in den rücksichtlichcn Häfen getroffen, und solche mit i. April dieses Jahres in Wirksamkeit gesetzt worden. Die Fortschritte, welche die unter dem Na. wen dnolei-2 moi-l)U5 bekannte Krankheit aus dcm russischen Kaiserreiche in der Richtung gegen das österreichische Gebiet am Schlüsse des nächstversios« senen IahreS machte, haben die — für das Wohl Ihrer Unterthanen siets rege väterliche Sorgfalt Sr. k. k. Majestät schon oamals veranlaßt, Maßregeln zu ergreifen, wodurch das an die Gränze GaNiziens vorgedrungene Uebel durch mehrere Monate aufgehalten wurde, und dessen Unterdrückung bereits zu gelingen schien. Doch schwand diese Hoffnung in den ersten Tagen des Monats Mai dieses Jahres. Von dem Augenblicke an, wo diese Krankheit sich auf mehreren Puncten der Gränzkreise GaNiziens zeigte, und gegcn Lcmbergsich auszudehnen begann, sind von Sr. Majcstäi dem Kaiser die schleunigsten Befehle erlassen worden, um den Fortschritten dieses Uebels kräftigst zu steuern. Zu diesem Zwecke haben Allerhiichstdicsclbcn für Gallizicn eine eigene, die Wirksamkeit des Landes " Guberniums und des General - Commando «n sich vereinigende Sanitäts-Commission, unter dcm Vorsitze des commandirendcn General in Gallizicn, FcldmarschaN-Lieutenant Baron Stutter-heim, aufzustellen geruht, welche mit ausgedehn- ten Befugnissen versehen, auf der Grundlage der — durch das Pest' Reglement gebotenen Contu» maz. und sonstigen Sanitats» Anstalten für Men. schen und Waaren, dann in Absicht auf Briefräu« chcrung das Eindringen der Cholera von Außen zu verhindern, und ihre Unterdrückung im Innern zu bewirken, berufen ist. — Vorsichtsweise sind auch in Siebenbürgen, Ungarn und in dem mährisch» schlesischcn Gouvernements-Bezirke, als dem Kö' zngreiche Gallizien zunächst gelegen, Sanitäts-Com-nnssionen angeordnet, für Böhmen vorbereitet worden, und zur obersten Leitung aller dieser Ansialten haben Se. Majestät eine eigene Central-Hof» Commission allhier, unter dem Vorsitze Allerhöchsteres Hofkriegsraths-Präsidenten, des Felozeugmciflers Grafen v. Gyulai, und unter Beiziehung des ko-nigl. ungarischen Hofkanzlers, Grafen v. Reviczky, zu errichten befunden. Diese Commission, zu welcher auf Befehl Sr. Majestät von allen Hofstellen die geeignetsten Beisitzer bestimmt worden sind, hat lhre Arbeiten begonnen, und sie wird über den wahren Stand der Dinge zur allseitigen Beruhigung stets die verläßlichsten Bekanntmachungen ergehen lassen. (Wien. Z.) V r e u H e n. ftz Aus Nemel wird unterm iL. Mai, in der preußischen Staatszeitung, berichtet: „Am i5. d. M. ist der kaiserl. russische General»Gou< verneur von der Pahlcn, mit seinem Truppen« Corps von Tclschcn kommend, in Russisch-Krol-tingcn eingerückt und hat sich dort mit dem russischen Gcncralmajor von Nennenl'ampf vereinigt. Auch dcr russische General Schirmann mit seiner Truxpenclbthcilunü ist an demselben Tage in Gavs- 173 den angekommen und ohne Aufenthalt zur Ver« folgung der Insurgenten weiter marschirt. Die Insurgenten ° Haufen sollen ihre Richtung nach Georgcnburg nehmen und di,c Absicht ausgcspro« chcn haben, van dort vereint sich nach dem Königreiche Polen durchzuschlagen , oder w'nn solches unmöglich seyn möchte, sich nach Preußen zu fluch« ten. — Der russische Kriegsbrigg hat den hiesigen Hafen wieder verlassen, nach dem er das nöthige frische Wasser eingenommen und die durch Nord» cststurm beschädigte Takelage reparirt hatte." (Zin Schreiben aus Memcl vom 22. Mai Mann um zwischen da und Bayonne zur Sicherung de, ^ Südens gegen einen Ginfall ein Lager zu bilden Bayonne und St. Iean-de«Luz wurden schleu nigsi verproviantirt. — Nach Briefen aus Bayonn hat eine spanische Patrouille am 16. Mai dcimVcr folgen von Flüchtlingen das französische Gebiet i, der Gemeinde Urdos verletzt. Die dortige National garde schickte'sich sogleich an, sie zurückzutreiben. (Allg. Z.) A m e r i k a. (Mexico.) In dem, am 7. Jänner d. I an die mexicanischen Kammern abgestaueten Be« richt des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, Hrn. Alaman, heißt es unter Anderm: Die Grundsätze, die ich zur Basis der Politik Mexico's, hinsichtlich der auswärtigen Politik, gemacht habe, bestehen in völliger Reziprozität und Gleichstellung mit allen Nationen. Künftig wird Mexico keine fremden Consuln mehr annehmen, wenn die Nationen, die solche senden, nicht auch zugleich diplomatische Agenten beglaubigen; und da es nicht mehr als recht ist, daß Nationen, die mit der Republik Handelsverträge eingegangen sind, Vorzüge vor denen genießen, die keine abgeschlossen haben, so werden die letzteren höheren Zöllen unterröor« fcn seyn, als die ersteren. — Ich bin der Mei« nung, daß die Staaten der Föderation in ihrer de« sonderen Eigenschaft die Ausländer nicht besteuern dürfen. — Mehrere Familien vertriebener Spanier befinden sich in New ^Orleans im grüßten Elends indem die Häupter derselben Opfer des dortige» Klima's geworden sind. Die mexicanische Regierung schlägt vor, zu ihrem Beistande öoo.ooo Pia« sier auszusetzen. — Dre Kolonisation der Proyinz Texas hat erstaunlich zugenommen; mit Ausschluß der Eingebornsn zählte 5a.in dort am 2. Jänner d. I. 65^! Beiwohnen — Es swo mehvere neue Schulen errichtet, auch ist das Collegium S. Luis ' dc Potosi wieder eröffne! worden." — Ein interessanter Theil dieses Berichtes, heißt es in unsern , Blättern, bezieht sich auf die innern Verhältnisse. Es sinb Gessllschaften gebildet ^nd Kapitale unter-' zeichnet worden. In Texas pflanzte man Banm< ' wollenstauden, die nne reichliche Ornie versprechen. In fremden Ländern waren Ankäufe von Maschinen gemacht worden. Die Cultur der WoNe hatte man nicht vernachlässigt, und mit vielem Erfolge Lie Racen der Merinos und tibetanischen Ziegen : mit denen des Landeö gekreuzt. Der Seidenbau war im Vorschrcitcn, fo wie die Sultur von Zucker, , Kaffee, Wein und Baumöhl. Die Bergwerke dringen immer größeren Gewinn ; die Mienen von ^ Guanaxuato lieferten im Jahre 162a einen Betrag « von 176,066 Mark Silber und Ü75 Mark Gold; ° im Jahre 1829 betrug die Ausbeute 255,574 Mark Silber und ,177 Äiark Gold. Oiner ähnlichen '' Zunahme erfreute sich der Staat ZacatecaS; nicht '! nur die durch Fremde bearbeiteten Bergwerke wa-- ren im Fortschreiten, sondern auch die der Emge-borncn. Im Staate, Durango hatte man Eisen gefunden, das dem Englischen gleich gestellt wird. Dampfboote hatten die Schifffahrt auf den Strörmn erleichtert, die bei Tampico ins Meer fallen, i. (Korresp. v. u. f. D.) NeVMeur: Fr. 5av. Aeinrich, Anleger: Mnat M CVler v. Rleinmaur'