Nl-o. XXIll. D^, 1804. Laibacher ßMH Wochenblatt. Zum 3t u t z c n und V c r g n ü gen. Als Zugabe zur Edel von Klein mayerschen LaibacherZeitung. Beytrag zur Länderkunde. I s t r i e n. Fortsetzung. Aelai ein Fürst Auerspcrgisches Fideikom-miß wird zeithcr auch init d^lu Nahmen Wachsenstein bezeichnet, scit deül die fülstlichen Rumänen in Istrien als Paß, Zhepiisch, Schaday, Cosgli.lko das ist das ^erwescne Wacksen stein, Gradina und Klostcraiusee in eine Herrschast vereint, und im 177Z Jahre an der Stalte l'ls ehcvor bestandenen Schlosses Belai c'n zur Wohnung des Verwalters, und für das Wirth-fchaftsami bequemeres, mtt einem gcrä^migc'n Weinkeller, Schüttböden, Wirthschastvka.t'iüeln, Feuergewölben bclser versehenen Gl'^än'r errichtet worden. Die Fassade dieses Schlosses ist herrlich und schö:i; das ebene Vaulelo, gerade gegenüber ist mit vielen Maulbeerbäumcn von schönstem Wüchse, und mit edclnObst mid Rc-bellpstanzuligcn eingefaßt: nur scheint dil' Gegend etwas zu einsam, daher auch jeht noch — unsicher — und wegen der Nachbarschaft des Zhc-pitscher Sces ungesund zu seyn. In der Ocncnd werden die vortrefflichsten Weine erzeuget, unter denen der schwarze Zhcpitscher und der von Berdo den Vorzug haben. Das Gebieth dieser Herrschaft erstrecket sich über 14 Communitäcen^ das ist: über /Zs bewohnte und unbewohnte Häuser; 655 Familien, die 461/ Seelen aus- machen. E^ bat sebr wohl geeignete Herrlichkeit ten, a ic') ein Haisgencht, Jagdbarkeiten: die frönen Wie^n geben der Herrschaft einen sonderbar,» Werth; wie viel mehr noch wenn der See. ausgetrocknet wurde! bey Zepitsch war einst eme beträchtliche Stuttcrey: die Pftrde-staüuugen verschönern noch jetzt die Gegend. Es war a lck hier eine Fasanerie. — In die fürstliche Kasse fließen von hier an jährlichen Ertrag beynadc reine 9000 ft. WM. Freunde der Knnd'n der Vorzeit darsen ohne forschenden Blick in diesem Bezirke nicht wandeln, ohne endli b aufzufinden, wo dic Städte Nesactium, Mutila und Faverica standen; nach derer Eroberung und Schleifung Istrien, 175 Jahre vor christlicher Zcitrcchnunfl, durch den römischen Conlul C. Claudius Pulcher unter die Bolt-mäss^gkcit Roius gcrieth *). Man hält Castel-nuooc» an der Mündung der Arsä, Arsia, für das Ncsartilnn '*). Und weil man zu St. Veit, eine italienische Meile von Zhepitsch, verschiedene Alterthümer unter der Erde immerzu aus« gräbt, so ist dieß Orts die Vermuthung, daß *) S. T'jt. I.iv 4,. B. 15. K. — Nutil« ec I^vcrw vi capta —. I5tria tora rrium op« piäorum exciliio et märte rezi«: (^epulonis) lÜbll8 6ari8 in «litionem veu. ^!< zu lesen: äilvana auzure O^uä ^,^ui1iu8 celer vivenz 8Uiz lezavir monimenium. DieAquilier waren eine consularischc Familie zu Rom. St. Peter im Walde war zuerst im Jahre 5255 vou Mainhard dem Vinten Grafen zu Görz dem Zistcrzerorden vcrstiftct; als aber in Folge die Hrdensgeistlichen ausstarben, war es nachher im Jahre 1459 vo.u Kaiser Friedrich dem Dritten dem Erenutenorden des heNigen Paul ersten Einsiedlers, dcr schon zu Frauensee bey Zhepitsch sein Convent hatte, verschenket. Auf diese Weise ftoß eine Stiftung u it dcr andern in Eins zusammen; jedoch hospiwte zn Frauen-sec (Klostcramsec) ein Ordeusgcljl^^cr; und das Priorat ward nach St. Petcr im Walde übertragen. Kaiser Joseph der Zwcylc hob im Jahre 1784 beyde Stiftungen aus. und wies die klösterlichen Einkünften dem Rcligions-fonde an: bald aber ward Klosteramsec sodann nach einem Kanfe um 7000 ft. WW. der Fürst Aucrspergschcn Herrschaft Velai (Wachsenstciil) einverleibet; ohnehin war dieses einstens ein von der beträchtlichen Herrschaft CosgUco getrenntes Gut schon dahin gehörig, und im Jahre 1Z96 von Nikolaus und Herrmann Gutten-eckcrn, den Eremiten Paulinerordens, vcrstistet. Vergebens wird man hier den Wald suchen, der das Unterscheidungszeichen war, womit ehemahls dieses Ercmitcnhaus vor andern prahlte. Er ist nicht mehr da. Man würde daher viel schicksa« mer diese Eremitage, die jetzt der Sitz eines Kammeralverwalters ist, St. Peter in Cdcn nennen: denn die Gegend umher gleichet einem wonncvollen Naturgartcn, reich an ahrcntragen-den Fluren in einer unübersehbaren Ebene, unterspickt mit Weinrebcnpftünzungen in Reihen, die an niedrigen Obstbäumchen und Maaßbol-dcrsiamlncn sich stützend angenehme Allüren bilden. Das Gut ist mit 21 ordinären Hüben in-katastrirt, und wird im Schätznngswerthc auf 27 bisZo,0c>o ft. angeschlagen. Die St. Pttcrs-klrchc ward 1755 erneuert und verschönert: sie schmück».'»! marmorne Altare und kunstvolle Gemählde von derHand des Fr. Leopold eines schätzbaren Eremitenbrudcrs; wie auch eine prächtige Denkschrift ober dem Eintritt in die Sakristey. Mährcnfels, in Istricn bekannter unter dem Nah.ncn LupIglav, ist von dcm Fideikonnuisses Inhaber, Herrn Grafen Arigido kaiscrl.. königl. wirtlichen geheimen Nath, zu eincm prächtigen Hcrrschaftssitz aus delt alten Ruinen ne.u erschaffen worden. Zu dieser Herrschaft gcdöreu dicCommunitaten Grobniko, 'Shumderg, Cher-bune, Lestsynina, Gorcinavaß, Dokinavüß, Ivanaz, Brest, Uzhka und Krcutzcrbrcg: daö Gebieth ist groß; aber wenig bevölkert. Die Herrschaft ist vc^packtet; aber dcr Pachter ist ausdrücklich verpflichtet, die schöne Schafere.) nach Vorschrift zu verpsicgcn : die Pachtung l.agt dem Herrn Inhaber 9 bis 10,000 ft. Taunn) 'spanische Schaafc, die hier lhrc vorne,jliche Weide finden, und bestens gcpft.'get werden, sind ein schatzbares Kapital, und wegen ihrer feinen Wolle kein unbeträchtlicher Gegenstand zum Handel. Vielleicht ist kein Ort in der öster-rcichischcn Monarchie zur Veredlung der Schafzucht so geeignet als Istrien: das warme Cli-na, die anhaltend schone Witterung im Som.ner, kein herber Winter, dcr trockene Frühling, die gesunde, milde Luft, die beste Weide, dcr morastlose Boden, verbürgen es, und sprechen für die spanische Schaafzucht das Wort. Die Wölfe hat von Istrk'n schon für sich die Natur des Orts verbannt: sie sind hier seltener als in England. Es werden auch in Isirien, sehr häusig Schaafc aller Orten gcpfieget; aber keine edcln. Mahrcnfcls nur giebt das nachahmungs-würdigc Beyspiel von sich, daß eine solche Veredlung gar wohl möglich und thuulich scye: und dcr erhabene InHader, dieser verdienstvolle Graf, dcm Triest die Größe dcr Stadt, und die Wichtigkeit des Handels ewig verdanken wird, hat schon vorlangst durch seinen erfahrungsvollen Unterricht, dcr über die Schafzucht in der Sammlung dcr Schriften der einstweiligen Ackerbaugesettschaft in Kram, 2. Band 175" dmch den Druck Ix'kannt ist, diesen Zwcig dcr Industrie und Wirthschaft empor zu bringen getrachtet; und aller Orten in der Monarchie bestens empfehlen. (Die Fortfthung folgt.) Die "Weiber des Morgenlandes. Fortsetzung. In mehrern Gegenden dcs Morgenlandes ist bey dem gcmciut'n Manne, in einem noch wei-tcrn Siunc des Worts, die Frau dicEclavinn des Ehemanns. In Persien mnß die F'/au alle Arbeiten verrichten, im Hause und' auf dem Felde, während die strengen Gcbiecher auf dem Maritte spazieren, plaudern, Todak rauchen. Da-dey ist sie nicht einmahl des Bestes des Mannes aas Lebenslang »icher, wenn cs dieftm nicht gefallen hat, sie auf Lebenslang zu heirathen — eö steyt ihm frey, dieselbe nur ausrinedrstimm-le Zeit zu miethen. — Selbst mit Freudenmädchen t'ontrahirt man hier auf bestnnnucZelt, und diese sind darin auch gegen Christen sehr wenig bedenklich, unwohl sie große Gewissensbisse haben wurden, mit demselben zu essen, zu trinken, oder eine geschälte Frucht v>m ihm anzunehmen. Nur einen Fall hat dicFran. wo sie vor dem Zuspruche dcs Mannes und feiner Laune sicher seyn kaun — dann, wenn sie weiblichen Besuch hat. Nie wagt es der Mann in diesem Falle, in das Zimmer der Frau zu lreteu — es müßte selbst bewilligt seyn, welches jedoch selten ge-scheden mag. Erblickt der Mann ein Paar Pantoffeln vor dem Zimmer der Frau, so weiß er, daß cr sich zurück ziehen muß. Diese Sitte wissen freylich die Weiber sehr vorthcilhaft für geheime Zusammenkünfte zu benutzen — wehe ihnen indessen, wenn man sie auf verbothencn Wegen ertappt. Die vier Weiber, die Muhamcds Gesetz als rechtmäßige Frauen den Glaubigen erlaubt, nwgen auch selten m gutem Vernehmen mit einander, und noch weiuger mit den Sklavinnen seyn, die in jeder Rücksicht im Dienste dcs Mannes sind. Die Frauen klagen über die Begünstigungen der ^Sclaoinncn; diese über die Eifersucht und Laune ihrer Gcbicthermncn. Die Eifersucht, die in fo vielen Gegenden Asiens dem weiblichen Geschlechte c>as Leben zu einer ewigen Gefangenschaft macht, und sie in Harems und Zcmanhas einsperrt, scheint zwar den Birmanen unbekannt zu seyn. Frauen und Mädchen gehen eben so frey mit den Männern um, wie in Europa. — Vielleicht liegt aber auch siierm eine Art Geringschätzung, die sich auch dadurch sattsam ausdrückt, daß hier die Fraum eben so wenig, wie in andern Landern Asiens, im Gerichtshöfe erscheinen dürfen. Ist irgend wozu ihr Zeugniß erforderlich, so wird es vou ihnen außerhalb dcs Gerichtshofes abgegeben. Die Birmanen betrachten daS weibliche Geschlecht nicht viel besser als das Vieh oder als Handclswaare, und die niedrigsten Klttssen tragen kein Bedenken, ihre Töchter und ihre Weiber nn Fremde, auf die Zeit ihres Aufenthalts in diesem Lande, zu verhandeln. Daß dabey etwas Schimpfliches statt haben könne, fällr niemand ein. Die Frauenzimmer, wenn ste an Europäer vermitthet werden, sollen sich darin mit vieler Ergebung finden und dem fremden Hausherrn sehr treu seyn, ja demselben schr ehrlich seine Geschäfte besorgen, einkaufen, Rechnung führen u, s. w. So gering nun auch hier das Weib gehalten wird, so sucht man doch sorgfältig zu ver-hüthen, daß kein weibliches Wesen aus dem Lande gebracht werde, um der Entvölkerung des Staats vorzubeugen. Etymologische Herleitung dcs VDorteS; Hagestolz. >^s ist eine Bemerkung, die sich wohl jedem Le^ ser schon aufgedrungen haben wird, daß das Wort: Hagestolz, wenn man von cincm uuver-hcirathctcn Manne spricht, meistens mit einem gewissen Tone der Verachtlichkeit ausgesprochen wird, oder doch durch seine fremdtlingcnde Zu-sammenscyung schon ciue üble Bedeutung mit sich zu führen scheint. Diese Bemerkung leitete mich auf die etymologische Untersuchung dieses Wortes, und gewiß kann die erste Entdeckung seines Ursprunges keinem Leser sonderbarer unp auffallender vorkommen, als dem glücklicher Erfinder. Ich hatte die verschiedenen Eindrücke bemerkt, welche jenes Wort auf die verschiedenen Alter und Geschlechter machte, z. B. als neuiich in einer Gesellschaft von einem Manne gesagt wurde: er ist ein Hagestolz, so rümpften junge Mädchen, die noch in ihrer Roftnzclt waren, das Naschen, behandelten den Mann, der durch Cbaractcr, A.n: u:iü Reichthum die allgemeine Achttmg verdiente, mit großer Leichtfertigkeit, nackten ihn, als wenn er kein Mann, sondern ihreö Geschlechts wäre. Ältere, die dem Erlös.mgsstündchen bisher vergebens entgegen geharn yanen, näherten sich ih'.u mit geeiertem Anstande, und versuchten mit i'wge, Zunge und Hand den vermeintlich blöden Schäfer in ihr so oft vergeblich ausgeworfenes Nc>> zu ziehen. Vcrheirathctc Frauen, besonders > ie jüngcrn, sahen ihn mit Mitleiden an, alte uüd jnilgc versuchten ihre Beredsamkeit, um ihn von seinen Grundsätzen zurückzubringen. W^r dieß vergebens, so verlor sich Mitleid in Verachtung, und hinter seinem Rücken wmden C?5Ünde für selnc Ehelosigkeit heroorgesucht, die seinem Character nicht zur Ehre gereichten. Woher dieses Benehmen? Beyde Wörter agen einerley: der Mann hat keine Frau. Hagcstolz soll. frenllch sagen: dcr Mann will sich nicht v e r h ei ra then, aber sagt dieß das Wort wirklich? Das ftcißige Nachspüren in den Scha^gruden der Philologie ließ mich denn einen Fmid tbnn, den meine Gutmnthigkeit unmöglich dcr Welt vorenthalten kann. Jeder Leser wird hasscnllich die'M? Freude bey d?r Entdeckung empfinden, die ich empfand, und dem Worte, folglich auch der Sache, welche es bezeichnet, siact der bisherigen Verachtung die ihnen gebührende Ehre widerfahren lassen. Hagestolz kommt her von dem Worte Hag oder Hage, befriedigter, eingeschlossener Ort, also c.n sicherer Ort, Zufluchtsort» Zuflucht, Sicherheit und der Zustand, den dasGc-fühl der Scherbett hervorbringt, wofür jetzt B e-haglichkcit gesagt wird. Es stammen davon ab Hecke, hegen. (Cr hat dicHcge vnd die Pfleg e.) Das Zeitwort Hagen fömmt zuweilen noch im vertrautern Gespräch vyr, im hbhern Styl behagen. Das zweyte Wort stol; bedarf keiner Erklärung. Hage-colz heißt also der Manu, welcher auf seiue Sichcrheit, Ruhe, Zufriedenheit, de>".n dieß alles schlißt d.'.s Wort H a g e odkc B e h ag l i ch k e i t, in sich, stolz ist; ähnlich zusam'.ncngefeht ist ahnen-stolz, g c ld st o lz:<:. Ohne Be;;rhul!g auf das Frauenzimmer, bezeichnet das Wort die w a h'r en Weisen, die wahren Gott-seligen, die aus ihre Ruhe, ihren Frieden (und dieß kann nur der innere sein, denn jeder andere ist sehr vergänglich) stolz sind, sich lemer freuen, und, wenn sie konsequeiu handeln rollen, alles vermeiden, was iyn stören kann, also Manner nach dem Herzen Gottes, das Vorbild eines jeden, dem es um wahre Besserung und wahres Glück zu thun ist. Aber aus Un-, bekanlUschast mit der wahren Vedcutung des Worts, oder weil die roahre Hage Innerer Fricoe) mit der Gerechtigkeit dic Erde verluden hat, wird das Wort nur noch in Beziehung auf den Ehestand, oder, wenn man will, auf me. Weider gebraucht, und bedeutet einen EHefe in d. Aber w^.rum gebraucht man gerade die-f.-^ Wort, bey dessen Lau: jedes Frauenzimmer e> röchen sollte; Denn da es den Freund der Nuhe, des innern Friedens bedeutet, so :nuß doch dasjenige, was er m.idcl, cinc Störung desselben sein, also das Weib der Gcgcns.auo, den der Freund der Ruhe fliehen muff. l N?l! in Musik gosehte Genüge, welche in der Ede' von.Mem.na erschen Buchhandlung gestochen zu haken sind. Ständchen. Wach auf, lieb' Liebchen', wacl» auf. Es lächelt der stlb rne Mond Vo>n Sckla'e bedecket ruht ieglicker Vl»ck K in s ähendes Auge verräch >nser Glück Wach auf, l eb' Liebchen! wa.u auf. Wach auf, lieb' iebchen! wach auf. '5 ich r hrt mcht der silbern', ^onv Ein d sterer Echlever umhü et die Nacht ^'o lang mir dei,l f eundlickenAu e ni.t lacht; Wach auf, lieb' Liebchen! wach auf * . * Wach auf, lieb' Liebchen: wach auf St« k