HMßl VWW» SM TS. « Mss»»I»«»»t «5»kH«WO» »»GHAGAWl. ». ZS70) »0«t« V«»»IW»g Al.H» (7«I«>o> Wtmid« W?!. kl »»oa»kv. ^7^ I»I «e. 2«4 I e Honws, 6«I« s. 0iit»d«r 1SS2 «t. 4 I>«>mOk l di» 2 Mariliim zeUma Das Urteil im Beograder Vrozeß Ver» grad, 2. Oktober. Gestern verkilnl»ete der Senat deS GtaatsgerichtShofeS zum Schutze de« Staates das Urteil im Prozesj gegen den Unwer-sitätsprofestor Dr. Dragoljuh J o v a n o» v l ö und Mitangeklagte. Das Urteil lautet: Professor Dr. Dragoljub Jooanoviö ein Jahr strengen Arrest und S u t l a s s u n g auS dem Staatsdienste. Der Mitangeklagte Aa» Sa Taviöov wurde zu vier Monaten, der ehemalige ^ntendanzosfizier Miodrag Mile» tiö zu flinf Monaten und Peter Popoviö zu sechs Neonaten Kerker verurteilt. Alle anderen Niitangeklagten wurden freigesprochen. Rumänien vor b»m »an?wtt B ll k a r e st, 2. Oktober. Wic ans einem Bericht des französischen ?^inlinzl'evl?ters Auboin hervorgeht, verschlechtert sich die rumänisckie Knanzlage von Tnli zu Tag immer mehr. Die monat-lickn'n (5Znliänae betras^en 13W bis i!^00 Millionen i?l'i. die Ausgaben betragen hin« q<'s!.'n l7iX) l»is lAX) Millionen Lei. Der Lt.wt tnnn Pensionen und GehÜlter nicht zur An'^^^ahlnnq bringen. Der Banknoten-nmll^^us l"?jrttlit 29,.', Milliarden Lei und letrns^ dll' (Erhöhung wieder b Mil-lllnden 'Tie siel?t^tich>e Mtalldeckiing mllszte N.'»..'» Pvo'ent lietrliejcn, doch liesiht die Na-tioimll'ans an b^old und Devisen kaum 10 Prl'z^nt Die Erwerbslosigkeit in USA. W a s h i n g t o n, 1. Oktober. Tie der (Erwerbslosen bcträqt nach des ainerikanis»ie »iedeegeschlage», adge- jpannt, .lur Arbrit unföhig stnb. bewirkt daS natlirliche „Z^ranz-Iosef".VIttermasser freies slreisen de? PluteS und krhi^k)t daS Denk- und i!lrbeit§0l'rmkiic'n. s^sl^kjrende Miniker bezeuqen. t'ns i^ranz-Iosef'Wlisser mich sl^r ,leistige urbeitcr ?lern«'i,schwache und s^rauen ein Dorm >iffnttnsi?n>itll'l Nlin kervorrnsilmdem Werte ist. .Das .^rani,.Ioles".Uitlerwafser ist ,n Apo. ^^l)Sl?rten und Sve^ereihandlungen ??> Msntags-AusKabe Dei^ Lytton Bericht Atlr elne autonome Mandschurei Slelchzettlge Dekvfieatttchnng in Senf, ^augdal und Tokto G e n f, S. Oktober. Der vou der ksmmisilo« des Lord Lyt^ to« ausgearbeitete Bericht itber die Loge in der Mandschurei umsatzt 40« Maschinen« feiten und »urde heute gleichzeitig in vtenf, Schanghai und Tokio publiziert. Geit dem Bestehen de« Völkerbundes »urde noch kein Dokument mit solchem GtiLschweigen behau delt wie dieser Lytton-Berichk. Der Bericht wurde in ausgeteiltem Zustand den Genfer Druckereien übermittelt, um KU verhindern, dafj er vor der Drucklegung zur Vänze entnommen werden könnte. Der Bericht umfafjt zehn Abschnitte und schildert zunSchst die chaotischen I^rhtiltuisie in der Mandsi^ei und in Ehina vor de« konslikt mit Japan. Die Errichtung des «andfchnrifche« Staates wird prinzipiell der Aritik unterzogen. Der Bericht Wietz» mit dem Hinweis daraus, daß es schwer sal-leu »erde, den früheren Zustand wieder her zustellen. Der Bericht iiberlätzt die antsl^t-dunß dem BGlkerbnndrat. Die ltsmmifsion glatM jeboch^ die verschiedene« Interesie« wiirdeit am testen gestützt werden, w«« Negierungsrates des Kantons Ba-iel«Stadt der Regierungspräsident Dr. Lud^ wig. .?>ieranf sprach u. a. Coiidenhove^ita-lergi, der betonte, Europa sehe sich von zwei Todesgefahren bedroht: der Weltrevo-lutwtt und dcin Weltkriel^. Stalin bereitet den Aiirl^erkrieg vor, aber .^'>itler den Bttl« kerkrieg. Der .ffampf gegen die^ doppelte l^>efahr lasse sich nur führen durch eine Po» litis der sozialen und nationalen Tich^r« ^ett, durch eine Politik des emoptiischen Zuiaminenschlilsseö. Air sind entsä)lossen, diesen Kiampf zu siihren mit den Regierun- gen »Venn möglich, qegen die Regierungen, wenn nötig. Inr Äegensa^ zu den Parteien und Regierungen suck^en die Nationen Frieden, Arteit und Wohlstand. Wir vusen sie auf z-um Eintritt in die grohe europäis^ Partei, zum Kampfe gegen lkrieg ul»d Ne-Volution. zum Au^'bau des europäischen Etaatcnbundes. Der Völkerbund sei un-siihili, den Frieden M sichern. Tas Problem Her Sicherheit und das der (Gleichberechtigung seien Kernproblenle ti^ropas und sie können nur gemeinsam gelöst tverden. Die Rede tvurde mit langanhaltendem Beifall aufgenonmmen. Dem ^ongretz ging eine R^ihe von Dc-grüßiingstelegrammen Rührender europki« scher Staatsmänner zu. Wenn Leus und Dulkan zornig find... Naturkatastrl'phen in der Alten und Neuen Welt (Gleichzeitig wurden zwei weit auseinander entfernte Erdgebiete, die westindischen Inseln im .^araibischen Meer und das Küstengebiet von Chalkidike in Griechisch-Ma-zedonien, von furchtbaren Naturkatastrophen heimgesucht. Der T o r n a d o, der über die Inseln Porto R i c o mit unheinllicher lÄewalt hinweMsegt ist, hat nnch den vorläufigen Meldungen die VUlhcnde J?isel in einen Trlimmerhausen vermc^ndelt und viele .Hunderte an Menschenopfern gefordert. Die gesamte Ernte lnl Werte von vielen Millionen Dollar ist völlig vernichtet, Kaffee-, Zucker- und Tabakplatitagen sind verwiistet, Stiidte und DSrser in ein steinernes ChaoS verwandelt. Der Orkan liedroht nun die Be-völkerutlg dcr anderen benachbarten Karai-bischen Inseln mit dem Tode und der Ver-WilstNNfl. Die amerikanischen Tornados treten fast immer zur selben Zeit ans und dehnen sich iiber die qleilben (Nebiete auS. Jahr für Jahr werden t>ie südlichen Gliedstaaten Amerikas und die Westindischen Inseln von Wirbel-stüxulcn heimgesucht. Gegen diese Naturka-tastrophen gibt eS keinen Schutz. Alles sucht so schnell wie möglich ihrem Bereich zu entfliehen. Auch Schiffe, die sich auf hoher See befinden, werden gewarnt, da der herannahende Orkan sie mit dem sicheren Untergange bedroht. Aber bei der ungeheuren Geschwindigkeit, mit der sich der Wirbelsturm sortpslani^^t, kommt die Warnung sowohl auf dem Lande wie auf der See häufig zu spät. Die (Newalt deS TornadoS ist erst gebrochen, wenn seine Geschwindigkeit erheblich verringert wird. Wenn über die Wirkung der amerikanischen Wirbelsturmkatastrophen zuerst widersprechende Meldutmen vorliegen, wie eS auch heute im Falle der Derwiistung Porto RicoS ist, so liegt das daran, daß oft viele stunden-, manchmal sogar tagelang eine Verbindung mit dem hein^gesnchten (Aebieten nicht möglich ist. Die Telegraphenlinien sind zerstört, die Strafen verschi'ittet, die (^isen^ bahnschienen auseinanderAerissen. Allcill das Flugzeug vermag in das Katastrophengebiet AU gelangen. Eine Schilderung der furchtbaren Wirkung eines Tornados, der 1929 die Florida-jiüste in Amerika heimsuchte, gab ein Augenzeuge in den Spalten einer amerikanischen Zeitung. (5r berichtete: „Der Tornado erschien im Südwesten in Form einer vertikalen dunkelgelben Wolke. Die unheimliche Wolke bewegte sich ani Horizont. Dann hörte man einen bruntnienden Ton, der selbst bei den mutigsten Biännern ein herzbeklemmendes Angstgesühl auslöste^ Mit rasender Geschwindigkeit näherte sich die todbringende Wolke. Ein Haus wurde in die Höhe gerissen und wieder ans den Boden geschleudert, wo es in einen Trinil-merhaufen zerfiel. Menschen wurden in die Lust gehoben, einige Sekunden später la-gen die Äichen mit zerschmetterten Schädeln auf dem steinigen Pflaster. Ein Paar Hänser flogen durch die Luft und sielen ins Meer. Entsetzte Menschen rannten, dem Wahnsinn verfallen, in die Felder. Dort wurden sie zu Boden geschleudert und getötet. (5in inn-ges Mädchen wtlrde mehrere hundert Meter durch die Luft getragen und gegen einen Baum geworfen. Ihr Schädel zerbrach wie eine Nußschale. Einem jungen Mann suhr ein Baumast wie ein Speer durch den !iti.'r-per. Ein Reiter wurde zusammen mit seinem Pferd an eine Mauer mit solcher walt geschleudert, das^ der Mann und das Rotz wie GlaS zerbrachen. Hunde ilnd Katzen wurden tot aufgesunden, wobei ihre s^ör-per fo flach gedrückt waren, als ob die nn. glücklichen Tiere unter einer Walze gera» ten wären". Die Insel Porto Nico, die jetzt von einem ähnlichen Unheil betroffen wurde, zälilte den reichsten und kultiviertesten Eiländern des Westindischen TlrchipelS. Schon ihr?t'a. me allein deutete auf ihren natitrlicl,!.'a Reichtum hin. Porto Rico heißt: reicher Hasen. Auf diesen Namen wurde die Ins«'! von ihrem Entdecker, Christoph lumbus, getauft. Sic befand sich etwa vier Jahrhunderte lang in spanischem Besi„, wurde aber nach dem spanisch-amerifani. fchen Kriege l8W von der spanischen Regierung an die Bereinigten Staaten abgetreten. Ihre Bevölkerung beträgt etwa Mil. lionen Menschen, darunter etwa 1 Million Weiße. Den Rest bilden Indios und Neger. Zur selben Zeit, in der Porto Rico von, Wirbelsturm verwüstet wurde, traf eine Hir obSdotschaft aus G r i e ch e n l a n d ein. Die östliche tküste der mazedonischen Halb-i-nsel Chalkidike wurde von einem schweren E r d b e b e n heimgesucht. Mit Sclirek' ken stellten dann die Küstenbewohner fest, daß die kleine Insel A m o g i a n i, die der .Halbinsel vorgelagert war, und aus der »'t, wa 80V griechische Flüchtlinge ans .«^le-^-asien angesiedelt tvaren, völlig verschwunden war. ZaÄreiche Dörfer auf Chalkidike sind völlig zerstört unt» anch die uralten ortbo-doren Klöster auf dem Verge Athos sind schwer beschädigt. Die furchtbaren Erdstös;e waren von unterirdischem Donner beglei. tet. ?vlannnen brachen aus dem Boden hervor, sodaß die Bevökkerlmg deS Glaubens war, das Ende der Welt sei gekommen. Der Untergang der Insel Amogiani und seine grausigen Begleiterscheinungen erinnern unwillkiirlich an die von Plato wieder-gegebene Legende über das Versinken der Atlantis in den Meereswogen. Auch die alt-germanischen Sagen wissen von einen? älin-lichen Fall zu berichten. Bineta, ein wendischer Handelsplatz ans der Insel Wollin ist, wenn man der Sage glauben schenken soll, in! t l. Iahrbllndert durch ein Erdbeben und eine Sturmflut untergegangen. „MäiiiSM'MMz'. ZUM«»»»«! svmbvs Vwgramm Eine Erklärung des ungarischen Mwisterpräfidentm Ungarische RealpoliM Budapest, 2. OStober. MinrsterMsident G ö m b Ss empflng :.it' Vcl.treter !^er Presse und entiv^te gegenüber die Ri^linikn des Arbeitsprogrammes der Regierung. Bei den schive-reu Ausgaben, sagte der Ministerpräsident, vor die er gestellt wurde, hoffe er auik die Mitarlvit der Nation. Nach autzen und nach innen liedilrfe man der Friedensarbeit und dcr Schaffung der hiefü? notwendigen Vor-auc-setzungen. Die Nation soll seelisch au.f den ^edankentreis des unabhängigen Ungarns eingestellt lverd«n. „Ich verkünde„, fuhr der Zitinisterpräsident fort, „den Kampf gegen die Extremen und werde unter allen Uu,standen die Rechtsordnung au^rechterhal ten, ohne die ich mir eine friedliche Arbeit undn Stärtu-ng der Nation nicht vorstellen tann. Ich will die Möglichkeiten der produk ttven Arkelt fördern. Ich weode auf das stvengfte Hegen diejenigen vorge^n, die gegenwärtige schwierige Wirtf^ftslage 5» Wuchereien altSnützen. Aus innerer UederMMNg habe er die ZdegierungMl-dung, und zwar erst dann ü>^rnommen, er mit seinen Fremchen einen sich auf alle Gebiete des i^fentlichen Lebens erltreckenden nlrtionalen Arbeitsplan verfertigt habe. Als Mitglied der Einheitspartei wolle er sich selbstvevstSndl'ich auch weiterhin auf diese ^rtei stützen, ^n erwähnten Arbeitsp^n habe er in dem heute vormittag abMhaltenen ersten Ministerrat der neuen Regierung seinen Kvliegen unterbreitet. Ich will, sagte der Ministerpräsident tzmn Schl^, neuen Generation ihr Mitarbeiter keim Aufbau und ihr Führer ^in. Ich will heute im Zeitalter ReatiS muS eine Realpolttie Verfölgen." Der Schwächling auf dem Thron Großfürst Alexander Mihajlovie schildert den letzten Zaren ««» Mchml >»s »l ». Das Bild des letzten Kaisers aller Reußen, dessen Horrschast einen solch tragischen Verlauf nall>iu und nlit dem schrecklichen Blut-bad in den Kellerränmen eines Wohnhauses in Jekaterinbnrg endete, ist unzählige Male von verschiedenen Verfassern in Büchern, Monographien und Zeitungsartikeln gezeich net ivordcn. Die Welt ist mit der Gestalt des Zaren Nikolaus des Zweiten, dieses gekri^nten Schwächlings, in großen Zügen vertraut. Trotzdem erregte das in England ne-ll erschienene biogr-iphische Wer? des russischen Mrofzfiirsten Alexander Mihajloviv des Vetters des Zaren, unter dem Titel „Cinnial ein Kroßfiirst" wogen der Fülle sowohl historisch wie psychologisch äußerst interessanter (Einzelheiten aus dem Leben des lehten russischen Kaisers berechtigtes Attksehen. Ist doch Großfürst Alexander wie saunl ein anderer beru.scn, das Porträt des Zaren Nikolaus zu schildern, Ntit dem ihn nler die nahe Verwandtschaft hinaus ^ 42 Jahre lang eine ungettübte Freundschaft verband. Die Schildevlmg des Gwßfürsten, der in ider letzten Zeit als Schriftsteller und Bor-tragsredner in Amerika nnd England wie. der.'iolt hervorgetreten ist, verdient Ulnso größeres Interesse, als er es versteht, den Kaiser Nikolaus von dem Freund Nicky zu unterscheiden. Der fürstliche Autor sieht mit scharfem Auge alle Schwächen und Fehler seines laiserlichen Vetters und macht auS seiner kritischen EinstelÜung den Regierungs Methoden des Zaren gegenüiber keinen Hehl. Eine der hervorstechensten Tharaktereigen schafton des Zaren war sein Bestreben, sich in allen Entschlüssen auf die Ratgeber zu stützen und jeder Persönlichen Verantwortung auszuweichen. di^er Hinsicht war Humor de» AuOaades ..Sind Sie im Besitz von Geldmitteln?" „Natirlich — denken Se deen. ick kennte sonst Vajnijungsreisen machen?" er das Gegenteil von seinem Bater. Zar Alexander Dritte war «in Mann von eisernen: Willen, dem sich alle Personen seiner Umgebung, die Großkürsten, Minister, Würdenträger, beugen mußten. „Ich verbiete dir, die Rolle eines Zaren in Moskau zu spielen", — so telegraphierte Alexander an seinen Bruder Sergius, den gekürchtetc'n Generalgouvernour von Moskau. „Schn^ißt dieses Ähwein heraus", lautete die schrUt« lilZ^ Resolution des Kaisers am Rande Berichtes über eine Liebesaffäre, in die der allmächtige Polizeiminister Durnovo mit einerBarietetänzerin verwickelt wurde.HSchst charakteristisch für den Eigensinn Alexanders des Dritten war seine Abneigung jedeni fremden Einfluß gegenüber. Eines Morgens angelte der Kaiser in seiner Sominor-residenz GaLina. Plötzlich ging der Hofmarschall eiligen Schrittes auf den Herrscher M und meldete: „Der englische Bot-s«!^kter bittet um eine Audienz in einer äußerst dringenden Angelegenl)eit". ^ „Eng land muß sich gewöhnen zu warten, wenn der rufli^ angelt" — mar die Antwort MexanderS. So war der Bater. l^ige Tage nach dem Tode Alexanders des Dritten kam der neue Zar Nikolaus der Zweite zu seinem Better und Freund, dem GrvWr^n, Alexav^ MihajloviL und rief verz^M: „Gag mir, was soll ich jetzt anfangen? Was wävd jetzt auS mir, auS Alke, Meiner Mama, aus ^m heiligen Rußland? Ich eigne mich nicht zum Kaiftr. Ich versteh es nicht, mit den Ministern zu sprechen. Willst du mir helfen?" So war der Sohn. Da der Better nicht helfen konnte, geriet der Aar in MHSngigkeit zunächst von sei. nen Onkeln, dann von herrschsüchtigen Höflingen und eMich von Scharlatanen, ^m französischen Major Monsieur Philippe folgte der berüchtigte Mönch Rasputin. Die ersten ze^ Jahre seiner Regierung — so berichtet Troß^ü^t Alexander Mihaj-loviL — verbrachte Nikolaus der Zweite hin ter einem massiven Schreibtisch in seinem Palais und lauschte mit einem gemischten Gefühl vo»? Angst und Berzweikluilg auf die hoi^rabenden, gut einstudierten bombastischen Reden setner großfürstlichen Onkel. Er war ihnen gegenüber hilflos. Alle Audienzen fanden in der Gegenwart eines der Onkel statt, des zornigen Großfürsten Vladimir oder des eigenmächtigen Sergius, deS Hi^tkommandierenden der Garde Rikslal Nikolasewitsch oder des OberkefehlShaberS der Flotte, Mexej. Diese vier Männer mach ten aus dem jungen Zaren eine Marionette. Das schreckli^ Blutbad am roten Sonntag des 22. Januar als die Kosaken auf eine vieltausendfKp'ige fri^^liche Arbeiterprozession schar? suser, fand eine Lösung des schwierigen Problems. Er gründete elne Gesellschaft, die sich Kum Ziel mach te, für 5 Cents ein Frühstück und Nr Cents ein anständiges Mittagessen den unbemittelten Einwohnern der Metropole zu liefern und dabei auf, ihre Koftell zu lom« men. Woraus besteht ein solches Mittagessen? Man muß gestehen, das Mac Faddonsche Menu ist reichhaltig genug, um einen Menschen mit normalen Appetit zu sättigen. Suppe, Fisch, ein kleiner Fleischgang, Gemüse, Pflaumenkompott, zwei Sch?isien Grahant, Butter und Äa.ifee, kann man sich für 6 Dinar mehr wüns«!^n. Natürlich macht es die Menge. Im Jahre l031 wurden in den Ndae Faddonschen Lokalen in Neivyork 2,893.538 Mahlzeiten serviert. Das Unternehmen verbraucht tägllch pine Eisenbahnladung Kaffee und sieben Tonnen weiße Bohnen. Dank solcher unerhörten Quantitäten ist Mas Faddon in der Lage, di« Preise auf einem Stand zu halten, der wohl als der niedrigste in der ganzen Welt gelten kann. Selbstverständlich wirkte sich altch der gewaltige Sburz der Lebensmittelpreise aus. Ergebnis ist: Newyork, das teuerste Pflaster des neuen uni» alten Kontinents, kann es 'ür sich in Anspruch nehmen, in bezug auf Lebensniittel-preise die tilligste Großstadt geworden zu sein. Newyork stand von jeher im Ruf. die teuerste Großstadt der Welt zu sein, ^sonders die Lekensmittel schienen dort für unsere Begriffe unerschwinglich zu sein. Rei-sende und AuSwa?cherer stellten beim Betreten des Newyorker Bodens mit Entsetzen fest, daß in einem Durchschnittsrestaurant zwei Dollar, also etwa 120 Dinar, für ein Beafsteak u?^ ein Dollar Är eine Gemüseplatte verlangt wurden. In der letzten Zeit haben sich diese Verhältnisse unter dem schweren Druck der wirtsl^ftlichen Krise gründlich geändert. ES gibt freilich auch setzt noch zahlrei:^ Lokl^e in Newyork, in denen die Preise auf dem alten hoihen Niveau geblieben sind. Die mei-sten Restaurants aber, die mit der gesunkenen Kaufkraft des Konsumenten rech^:^ müssen, ermäßigten ihre Preise bedeutend. Neben den Restaurants, in denen man heute für 66 bis 75 Cents ein sehr reichi^ltigsS Menü bekommen kann, gibt es in ^ aml^-rikanischen Metropole eine Unzahl sogenann ter Cafeterien. Es sind Lokale mit Selbstbedienung, wo man neben verschiedenen kalten Gerichten, Salat, Obst, Backwerk, Kaffee und Milch auch eine warme Plarto kür Zy bis ?5 Cents erhält. Die zahlreichen Automaten geHören in dieselbe Katego^e. Am populärsten sind bei dem Newyorker Massenpn-blifum — mag eS für das europäische Ohr anch seltsam klingen ^ die Drogenläden. In den früheren Zeiten verabreichten die Newyorker Drogerien nur A^ot'iekerivaren, Parfüms und ?^iletten« artikel. Später gingen sie ziuim Verkauf von Schokolade, Bonbons, Schrei'bmaterial, Bü- ^rn, Spielzeug, Uhren, Tabakwaren ni»d verschi?denen Geschenkartikeln über und gestalteten sich somit zu kleinen Warenhäusern. In den Iahren der Prohibition erfreuten sich die Drogenläden einer umso größeren Beliebtheit, als sie unter der Hand mit verbotenen Alko'^olgetranken z».« handeln began nen. Heute weiß jeder duicstige Amerikaner, daß er in der Drogerie an der Straßenecke einen Becher Bier oder ein Gläschen Whis-ky bekommen kann. Diese Prozedur wird in der Regel aus Vorsorge — sicher ist sicher — im Hinterraum des Drogenladens vorgenommen. Die Fremden und Uneingeivelh-ten kommen kaum auf den Gedanken, daß im Nebenzimmer eines solchen Ladens dem Bacchus gehuldigt wird. Der Preis von Lv Cents, der etwa !5 Dinar, in unserer Währung entspricht und den man in den Cafeterien und Drogenläden in Newyork für eine warme Platte zu ^zahlen hat, mag uns keinesfalls als besonders billig vorkommen. Man foll aber bedenken, daß das allgemeine Preisniveau in Amerika in den 5^hren des wirtschaftlichen Aufschwungs sehr hoch und den Ber-dienstmögli Die Mannschaft, die hintereinander „Gra djanski", „Jllrija", „Primorje" und den G. A. K. schlug, mußte heute gegen einen keineswegs stärkeren Gegner die Waffen strek-ken. Nicht nur die jedenfalls peinliche l:3-Niederlage, sondern vielmehr das jämmerliche Spiel einzelner Leute der heimischen Elf wirkte mehr als deprimierend auf die Zuseher, die in recht stattlicher Anzahl hinausgekommen waren, um einen Kampf voll Tempo und Spannung zu sehen. Gut spielten diesmal nur die Gäste. Die. Mannschaft verfügt über einige erstklassige Spieler, die stark über den Durchschnitt ragten. Bor allem R i t t e r im Zentrum des Mittelspieles bot eine vorbildliche Leistung. Desgleichen »var K e l e m e n als Zenter-for ein Spieler von besonderem Format Eine Bravourleistung vollbrachte Balog im Goal, der eine Reihe von schweren Bäl» len hielt. Ferner zeichneten sich auch die beiden Flügelmänner FarkaSundCzasz aus. aber auch die übrigen kämpften mit größter Aufopferung und Elan. „MariborS" Meisterteam ließ nur selten seine bekannten Borzüge, wie taktische Einfälle, technische Feinheiten, entschlossene? Schießen usw. aufleuchten. Zweimal nach Anstoß kam der Sturm glänzend durch, doch verschoß einmal kläglich Priverzek, das andere mal erwischte gerade noch der Tormann den Ball, ehe ihn B e r t o n-eeljim Netz unterbringen konnte. Berton-eelj hatte auch bei zwei Freistößen Pech, dte er beide erfolglos exewtierte. Lichte Momen te hatten heute K u k a n I a, S a v o und zeitweise D u 8 a n, während die übrigen nicht chre sonstige Form erreichten. B e r-toncelj 1 war allerdings verletzt und Zemljiö sowie Priver « ek schiene» auch von der langen Reise hergenommen ge^ Wesen zu sein. Das Spiel wurde mitunter recht flott ge- führt, wobei die Gäste tonangebend waren. Dm ersten Treffer erzielte Kelemen durch einen Freistoß auS etwa 2V Meter, den er rasant einsandte. „Maribor" boten sich zwar genügend Chancen für den Ausgleich, doch wurden dieselben durch Stümpereien des Sturms zur Gänze vergeben. Nach Seitenwechsel legte „Maribor" heftig loS und gleichte fchön auS, doch übernahmen die Gäste alsbald wieder die Initiative, die gleich darauf auS einem Mißverständnis deS Hinterspieles deil zweiten Treffer zustandebringen konnten, dem schließlich noch ein Elfer wegen eines Fouls Kokots folgte. Koren versuchte noch zu halten, mußte aber den zweiten Schuß passieren lassen. Schiedsrichter Nemee stellte durch seine objektive Amtswaltung beide Manns^kten zufrieden. Vor dem Spiel wurde dem BereinStrai-ner OSkar v. B o g g e n h u b e r, der sich für den >lo»«alli» Iv Die zweite MelfteMastSninve ^ßalovec" unterliegt knapp gegm .Jlirija" 2:3 (1:1) »Primorje" und »Svoboda" remistere« 1: t v a k o v e e, 2. Oktober. Unter Leitung deS Mariborer Schiedsrichters Dr. P l a n t n öe k, der wieder eine ausgezeichnete Leiswng bot, ging heute hier der erste MeisterschaftSkair^ vor sich. Die Gegner waren Altmeister „I l i r i j a" und der jüngste MeisterschastSanwärter „Ü a-rove c", die sich einen recht interessanten und spanenden Kampf liefert „LaSovee'" Manns« hemians 3:1, Liben—Viktoria SiZtkov 2:1« Bücherschau t. 40 Achte Gimchmtaate. Aus dem Tagebuch einer Hebamme. Bon LiZbeth Burger. Ganzleinen Rm?. 5.40. Bergstadtverlag, Breslau 1. Dieses Buch steht uinendlichi viel höher als medizinische oder nawrwis^ senschafÄi-che Aufklärungsschriften. Auf Grund unerschöpflicher Lebenserfahrung wer den Probleme der Liebe und Ehe mit Of,fen-heit und Ernst behandelt. Das Buch P e.n lebendiger Anschauungsunterricht vom wirklichen Leben. „Die Etorchentante" ist schon in sechs Sprachen erschienen und hat die Auslagezahl von 100.000 weit überschrUten. NomV 5. <9. Forts.) NachldNlck verboten. Ein Ai.tt«rn überM di» Vrette Gestalt Hestmanns. Er schlug di« Hände ooi das Siesicht. Gr sah i,m Dunkel seiner Hüud.' vor sich die nackten Wände der ZuchthauSzelle. ^ Die Pritsche! Das starre Eis«n vor dem Fcnsrer und auf einem lehnenlosen Schemel einen Menschen mit starren, toten, ausdruckS losem l^esUht .. . Paul L«stimann. der Zucht Häusler! Paul Lestmann stShnte auf. Das war — Er! Dies alles wair ein Traum! Er öffnete die Äugen und nahm die Hände vom Gesicht — er starrte in einen Zpie. gel. Dort stand Benno Aram — der Konsul! »Ich bin Benno Arwm, der Konsul!" murmelte Lestmann wie hypnotisiert. Mecha nisch zog er sich aus. — Mden! — Hausanzug — Rundzimmer! — Er Handel:« wie ein Automat! Aber ein Gedanke brannte unablässig in seinem Hirn. ^ Verbrannt« eS fast — ließ es schmerzen. Die Frage: warum tauschte Aram sein Leben mit mir? Er ist kein Dieb! Er ist kein Einbrecher! Nichts scheint sicherer fundiert zu sein, «sie o«r Reichtum dieses Mannes. ^ Warum warf er das alles von sich? Nichts antwortete auf diese Frage. Der kein« Duft von Badesalz zofl aus dem Sadezi-mmer herein. Hinter dem Bad stand eine Nymphe, die eine Fackel in der Lu^t schlvanig. Die Lilaseide der staffbespannten HchlafAimmerloand leuchtete. Irgendwo ging schnurrend ein Ventilator! Und fast laut schrie Paul heraus: „Warum warfst du ^in Leben mir wie /ine ekle Frucht vor die Fühe?" Und in diesem Augenblick war es, daß PmL Lestmann das seidene Hemd vom Kör« per streifte. Es fiel zu feinen Füßen nieder . .. Aber dann sah Paul Lestmann etwas Hrauenhastes. Die Manschette des Hemdes war mit Blut öe">ri^t. Slut!? Bon wem?? ll-nd jetzt untersuchte Paul Lestmann ben «lnzug. Er zeiM viele Blntsiprider. Am Aermel! — An der ^se! Und auf den Lackschuhen sahen kleine braune getrixkmte Späher. Das Ziminer drehte sich um ihn. DaS leise Surren dcS Ventilators drang jetzt wie ein Sturmgeheul an sein Ohr und das gtnuner roch nicht mehr nach dem feinen Badesalz. Es roch nach ^ B l u t! „Ruhe! — Rulhe!" sloyk^t« Pituls Herz. Warum erschreckt mich dies Blut so? Elprach Benno Aivam nicht von Gefahren, die i^ bedrvhtenI ^ von «mpsenf — «vnnte dieser Mann nicht Feinde haben — mächtige Feinde? Konnte es nicht sein eige-«es Blut sein, waS an dieftm Zeug klebte?" Sahen ihm vielleicht grausame Verfolger Mf den Versen? Verfall d>» nach seinem trachteten? Pauk Lestmanns VUck fiel auf fernen ent. Setzten Obenrvm. Gr bewegte sj^elend die MuÄeln. Er hatte zehn Jahre trainiert niit eisernen EchBmeln mit gefüllt«« Vasier-trügen. ,/5s müßten Feinde M stärkeren Muskel« sein!" dachte er und sti^ ins Bad. Der mächtige Gp^gel am Fußende des Bades sah den Aibrper eines Apollo. Er besaß eine ^he, gsiviMe Bnist, schmale Hüf. ten, schlanke SchmM. Mellich und '«tmal waren die Gelenke. Paul erschrak fast, als.er in den Spiegel iah! Gchark, nnd edel gab das geschliffene seinen KöiPer wieder. Er dachte an ten halbblinden, mit Mellen iibersäten, hamdgw^ Spiegel in der Bade-»elle des ZltchthauseS. „Bin lch derselbe?" „Nein, ich bin Benno Aram und Paul Lestmann ist verschwunden — soll verschwun den bleiben!" sag^ «r mit Nachdruck und sprang aus der Wanne. Eiskalt duscht« er fich ab. «, fMe sich wie n-geboite«. Die letzt« Reste des Rausches waren von ilhm abgefallen. Er Wlte Kraft und Mut. Und schien «S zu sein, was er als Benno Aram am meisten zu bedürfen schien. Er zog den HmlSanWg an. Gr f^ch ein paannal über die weiche Seide. Ein leiser Schauer rann ihm über den Körper. „so muß die Haut einer Krau sein!" dachte er und fühlte, daß er von einer unbestimmten Gebucht erstllt wurde. Aber diese Gehnsucht nahm plötzlich ve-stalt an. Sö^rf und deutlich erkannte er das Geficht seiner Sehnsucht. Die Photographie. „Wo ist sie?" Er suchte die Brieftasche. Sie mußte im Smoting sein. suchte den Smoking. Der Smoking war verschwunden. Die schwarzen Lackschuhe waren verschwunden. Paul Lestmann inar wie erstarrt! Wo war das alles geblieben? Und plötzlich dachte er wieder uüt oeklenii-mender Angst an die Blutflecke. Ein Gedanke durchzuckte Lestmann. Dann drückte er auf, den weißen Knopf an der Ti^r. Eine Minute verging. Eine Minute, »n der die Beklemmung Lustmanns wuchs — ins riesengroße wuö^. „Herein!" rief Paul. Der Diener erschien. Erst jetzt sah Paul richtig das Gesicht dieses Mannes. ES niar ein Gesicht ohne Ausdruck. ES war eine Maske. Unbeweglich, starr, automatenhaft. Von den Augen nur ein schmaler schwarzer Strich zu sehen. Sie versteckten sich hiw ter schn»even Lidern. War dieser Diener jung oder alt? DieS Gesicht verriet kein Alter. Die Haare ivaren schwarz. Aber so schwarz, daß sie hätten gefärbt sein können. „Es ist mir unheimlich!" dachte Paul rnd flchlte sich durch dessen Anwesenheit bedrückter als je. „Wo ist mein Smofing?" Paul erkannte mit leisem Schreck, wie raiuih und angst, durchtränkt seine Bttnnne «ar. „Ich nahm dhn heraus!" „Bringen Sie ihn wieder herein!" In diesem Augenblick fiel auf Sekunden die unbeweglich starre MvSke vom Gesicht des Diensrö. Eiiu: ^Vunde saß Angst, Schreck, fast Entsetzen in diesem Gesicht. Dann aber war die Mask schon wieder übergezogen, al« er sagt«: „^s kann ich niki^ mehr!" „Warum?" „Ich habe den Anzug und die Schche in das ?ftüer der ZentrayeiMNg g«.vorfen..." Er sprach so tonlos, als sei es eNvas Selbst-verständli«^ gewesen, so Al» handeln. „Warum?" keuchte Paul Lestmann jetzt fast. Meine Gchweißtropkn standen auf seiner Stirn. „Man braucht biuitige Anzüge nicht zu fiin^n! Ich h«^ einen anderen S»i)ting bereitgekyt, den Sie heute abend getragen haben .. ." Er ma^ «ine steife Verbeugung vnd wollte sich zurückziehen. Aber in der Wr blieb er noch einmal steh^ „Bitte, hi^ ist die Brieftasche! Und dann, Herr Konsul, die Dame wartet twch inrmer." ^st lautlos schloß sich die TÜr hinter ihm. ^ul Lestmann bliA einige ^kun^ fast bewegungslos stehen. Es war ,als hätte er den tkupf einer Meduse gesehen ... „Es ist ein Spiel mit gefährli^ Ge-heinmissm, das ich spiele... Ich glaube fast, dies Spiel wird tnich noch «her an den Galgen bringen als das Spiel Lestmanns.." Gr mhm die Brief^che zur Ha,ü». <1^ holte sie mit fast hastigen Bewegungen. Da war die Pi^ographie. Ein heißer Gli^uer Äberrann ihn. Der Anblick dieser Frau berauschte ihn. Schlimmer als der SÄt, den er Strünken hatte. Zehn Jahre hatte er sein Herz verhärtet, die Stimme seines Herzens erstickt, abgetö^ tet jeden zuckenden Nerv der Leid^mschait.... D^ Bild dieser Frau aber riß die Türen, die gewaltsam zugenagelten Türen seines Herzens auf,, und nun stürzten in »vil-der alle geheimen, unterdrückten, verborgenen Sehnsi^chte heraus, umbrandettm ihn, rissen i!^ in «inen Stmdel mit sich fort .. . Paul Lestniann fühlte, wie seine zuckenden Lippen sich auf die Photographie preßten. „Ich muß und will dich fi,chen!" Mnte er. dann machte ihn ewe Erinnerung fast taumeln. Was hatte der Diener gesagt? „Die Dame wartet noch immer . . Di« Dame? War es die Frau, die diese Photographie darstellte? Es war die wilde, brennende Leidenschaft, die Paul Lestmann über die Ach.velle e?nes anstoßenden Zimmers jagte. Das Zimmer war leer. Er fand hier nicht die Frau, die er erwartet hatte. Trvtzdem war er verinirrt von dem, was er sah. Er war im Z^nidz^mmer. Aber var dieS «in Zimmer? Es war ein runder Wfig aus Seide und Kissen und Spiegeln. Ein Drittel des Zimmers nahm ein fast runder Diwan ein. Seidene Aifsen brannten in roten» blauen, lila, heliotropen, resedawrbemn Flamn^ darauf... Spiegel warfen diesen LuxuSrausch vervielfältigt iinmer wieder und wieder in unendliche Wette . . . Bor dem Diwan stand «in kleiner runder Tisch. Zwei Gedecke lvaren aufgelegt, pri. stallgläser »varfen funkelnde Blitze, sch.veres Silber glänzte matt. Eine schlanke Frauen> gtstalt aus getriebenem Silber hielt einen Sektkühler im Arm. Zwei K»kdene Flaschenhälse entwuchsen dem schimmernden Eise.... „Tausendundeine Nach!" schrie der Zucht. Häusler Lestmann fast auf. Und mit sast berauschten Ginnen von all diesen Eindrücken rang sich aus seinem Innern ganz unbewußt ein Ru'> loS. Der Ruf nach ^ Ihr... ^ach der Frau, die sein Inneres erstllte. Die die Türen seines Herzens aufgestoßen hatte . . . „Wo blst du?" Er schrie es unbewußt heraus. Er wußte kaum selbst, daß er geschrien hatte, er war wie im keusch. Und dieser Ruf wurde beantwortet: „Hier bin ich!" Eine Tür wurde aufgestoßen. Eine Frau . . . Et« schlanke große Frau. Ueber ein«r hohen, weißen Stirn flammten goldrste Haare. Sie ging mit langsamen Schritten dM' S."1ökko5et 'lSSZ^ auf Paul Lestmann zu. Ihr Gesicht «var un« b«vvglich, fast starr. Nur ihre Augen lo« derten... sie loderten wie in einem wilden unterdrückten Feuer. Lestmann war erstarrt. Er konnte kein Wied bewegen. Er stand steif, und unbejoeg-lich wie eine Statue. Und die Frau schritt auf ihn zu. .. We. nige Schritte vor Paul Lestmann bliek« sie stehen. 5^re Augen brannten in die »einen, und Kml Lestmann begann unter diesem Blick zu zittern. Lange sah sie ihn wortlos an. Dann löste sich die Starrheit threS Gesichtes. Er begann zu zucken, sich zu lösen — und in ihrem Gesicht stand etniaS, was Lestmann auS ?>«r Er-itarrung riß und ihn taumeln machte. Verachtung! Tiefste Verachtung! Und dann schrie der Mund der Frau et-was, was Lestmann fast auf die Knie warf. „Mörder!" schrie sie gell und hob den Arm. „Mörder — Tornheims!" Noch geller war dieser Schrei. ^S Zimmer begann sich um Lestmann zn drehen. Die flammeichen Blitze der Kissen verbrannten ihn. Der Boden sank ihm un-ter den Füßen weg. Ein qualvolles Stöhnen entrang sich s«t ner Bruist. Als er wieder zu sich kam, war die Fral nicht mehr im Zimmer. Lestuiann raste -iur Tür. Fast hätte er den Diener Über ^n Hausen geworfen, der eben'zur Tür her» in« kam. Trotz seiner Aufregung sah Paul, daß der Diener ungewöhnlich blaß war und daß der schwarze Strich seiner Augen breiter »var, als er ihn bisher gesehen. „Sie ist fort!" keuchte der Diener. Ihn schien das ebenso zu erregen wie Lestmann. „Sie wird reden!" rief Lestmann in sei« iier Angst, und er bedachte gar nicht, daß der Diener jg eigentlich nichts wissen konnte. A^ dieser Mener schien alles zu wiss'n. Bielleicht mehr als Paul Lestmann Doch sein Gesicht war wieder unletveglich^ als er fest und sicher sagte: „sie wird nicht re^nl" Und wie bei der Sache mit dem Ttn ^king ^agte Lestmann: „Warum?" „Ich habe Larry nachgeschickt!" Kteiner /^nieiser /^niwgen Lincj F in öi-iai- msfiI tr> SH. lssss G»i»i«lkONibrot. LuruSgcbäck. «eckheus Gchmtt. Nariie-ea AliW.____ Tamfche schönes, fast neues Her-Iikemmt» kStien auten dreiton-»igen Lastvagen. Anträge uuter „Lastauto lg" an vi« ^evv. __________ Naada»- Maribör. Pächter sucht einen oder Hwel «nsraaen BetnavSta Slt. «alÄnschreibschuIe Rovai^ Ma. »Wer. Kreio»o »i. D. Beginn der ne»en Kurse am 1. Oktober. _I«Sg_ Etlefel» jeder Art zu konkur-r«Nlosen Preisen liekert GP«. zlalwerkftittte s»r GtieftI ^kob Höllensteins Nachs. Gtes. Ädee» Maribor. «reanrÄke»« nl. ll. Gl—»SI- »ttee «. »19« Bechhaltuna. Vtenoaratzhie. Kor eesPendenii, deutsche und stem. Nische Gprache» Einzelunterricht. Veainn l. Oktober. KovaL. 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