ARBURGER ZEITUNG LICHES ORGAN DES Varlag und IchriftUltan« Mtrbars a. 4. Dran, Badgaia« Nr. • Paninit) Nt 15^, 2S-M, 2S-69. Ab II Uht (tigllch auBar 8«iBilag) (it «Ha Schiiftlaltung nur auf Parnrut Nr 28-67 airvtchbar Unverlangte Zuacbrtften warden Dicht rOckgaaandi Bai almtHchan Anfragao Itt dai RQckporto baliulagan Poitachackkonlo Wlan Nr 34.608. GatrhSnattaltan In ClUI Marktplati Nr 12. Peraruf Nr 1, und In Pattau. Ungartorgaaaa Nr I, Pamruf Nr 89 STEIRISCHEN HEIMATBUNDE 1 Nr. 6 — 84. Jahrgang Marburg-Draa, Donnerstag, 6. Januar 1944 Einzelpreis 10 Rpf Die entlarvten Betrüger Was den Italienern versprochen wurde und wie die Wirklichkeit aussieht — Eine Gegenüberstellung anglo-amerikanischer Berichte vor und nach der Kapitulation In unserem gestrigen Leitartikel haben wir einen Überblick über die Verliältnisse in dem feindbesetzten Teil Itatlens gegeben und uns dabei auf Nachrichten bezogen, die aus Rom, Algler und über Korrespondenten friedlicher L&nder kamen. Wir ergänzen die Schilderungen durch den Bericht, den der Kriegskorrespondent der englischen Wochenschrift „News Review" gibt. „Blickt einmal heute von der aus Neapel nach Rom führenden Hauptstraße, der Via Roma, auf Italienl", so schreibt «r. „Geht einmal diese schöne Straße entlang, und ihr werdet erleben, daß euch alle 50 Meter italienische Kinder und SOjahrlge Greise mindestens zwanzlgraal anhalten und um etwas Eßbares anflehen. Auf der gleichen Straße begegnet Ihr Frauen mit Ihren knochigen schmutzigen, halbverhungerten Kindern auf den Armen, und sie flehen um eine Schüssel Spaghetti." So spricht der Feind selbst, so entlarven sich die anglo-amerikanischen „Weltverbesserer" selbst Alle Ihre schönen Worte von Freiheit und Demokratie, ihre Verheißungen und Lockungen, die sie dem Italienischen Volk von der Kapitulation gemacht hatten, um ihm die Waffen aus der Hand zu winden und es zum Verrat am Faschismus zu ermutigen erweisen sich jetzt als gemeine Lügen und bewußter Betrug Wir geben im folgenden eine Gegenüberstellung der Lockungen des Feindes, um die Italiener zur Kapitulation zu überreden und (in Schrägschrift) die Auslassungen desselben Feindes nach der Kapitulation. »Ihr kftnnt selber aus dem Auszügen der Reden der englischen und amerikanischen Staatsmänner ersehen, die In diesem Flugblatt wiedergegeben lind, daß wir Euch nicht mit Eurem schuldigen Regime gleichbedeutend setzen.« (Englisch-amerikanisches Flugblatt, abgeworfen In der Nacbt vom 3./4. Juli 1943 über Rom.) „Die Italiener aelbai haben den Pa-tchJamut ausgebrütet, großgezogen und Ihn dann weggeworfen. Wir dürfen nicht vergeaaen, daß die Ilaliener, die heute unsere Verbündeten aind, gestern noch gehäaalge und hinterhältige Feinde waren. Erat mit Ihrer Niederlage haben sie alch zu unseren Verbündeten' gemacht. Jetzt sollen sie leiden und schul' ten wie Galeerensklaven.' („Sunday Express' nach Radio London vom 17. Oktober 1943.) * »Die USA und die anderen alliierten Nationen verfügen Ober genügend Le bensmlttelvorräte, um die Italiener ver nünftig zu ernähren. Besonders qroßf Vorräte haben die Alliierten an Weizen. Die Reglerungsbeamten In Washington erklären, daß die Aufgabe der Versorgung der italienischen Bevölkerung mit Lebensmitteln bedeutend erleichtert wird, wenn Italien sofort und ohne weiteren Kampl kapituliert« (Die Londoner »Times« vom 26 Juli 1943.) Unter der Überschrift „Die Hungersnot schreitet weiter" erklärt der Leitartikel des „Daily Expres.s" am 29. September lolfjetidofi; „Es kommt nicht In Frage, die Italiener zu ernähren, die bla zuletzt noch unsere Feinde waren." — „Wir wollen Ihnen nicht die Strnle für Ihr Verbrechen ersparen nachdem wir sie r.üi KapIluIaHun gezwungen haben." fGlobcreutcr am 20. September 1943.) * »Als Beweis für den gulen Willen, der hinter den Zuslrherunqpn Roosevolts steht, haben riin Alliierten schon jetzt um* fnsBpnde Vorberritiinqen für die Heran-srhiiffunq von ärztlichen Bodarfsnrtikeln /ür die Italionor getroffen.« (»New York Times« vom 5. August 1943.) — »wii werrlen Hurh sofort mit Arzneimütcln unterstützen,« (Renter vom 24 Juni 1943.) Rvutera Sonderkorrespondent in Neapel, Cecll Sprlgge, berichtet, daß die Zahl der TypIiuslüHe in Neapel fetzt xehnmal so groß ist wie kurx nach der Ankunft der Alliierten. (GlobcTvttler vom 26. Dezentbei 1943.) — „Der Wassermangel und das Fehlen jeglicher hygie-nhchpr Einrichtungen beschwören in Süditallen Senchcn aller Art heraul, die nur mit Mühe auf ihren Herd heschräniit werden können." (Mlllelhtng hrlti.irhcr Frontherlchter.tlatfcr In Gibraltar In den Weihnachtsleiertagrn 1943.) * ^^^r Kapituldtlon; »Wir kommen als Befreier zu Euch Unsere Roselzunn wird gemäßigt und giitirj eein.« (Botschaft Genera! Eisonhowers ,in das itn- Volk über den Senrler Algier am 29. Juli 1943.) „Eine tiefe Unrufrledenheit mit der oUUßrtc/) Besetzung beherrscht dip. /fo-llenische Bevölkerung. Gewaltanwentlurrg sogar gegen anlifatchistLsche Kreis- und Einrichtungen sind symptomatisch für den Stand der Di'igm." („New Stafe^mnn and Nation" vom 18. Dezember 1043.) ♦ »Habt Vertiauen in Eure ZukunftI Alles vknrd gut ausgehen. Marschiert mit Euren amerjk.iniachen und britischen Fr^tjden vorwärts zu Freiheit, Gerech- u Rooseveits und Churchills an das itrilienische Volk nach Reutor vom 11. September 1943.) „In Eadog/ios Hauptstadt Darl treiben «/c/i die Kinder In Gruppen aul den Straßen umher und betteln die Vorüber-Gohendcn an. In Ihrer Gier nach einem Stück Brot verfallen sie bereits In förmliche Straflenräuberef. Auch albl es '^reiche Fälle atystoßender Kinderprn- ber 1943 j 28. Dezem- ♦ Männer werdnn zu Ihrem nor-malen Leben und ihrer produktiven Be- „New York Herald Tribüne" berichtet, daß etwa eine Million Italiener nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika verschickt würden, um die Knappheit von Arbeltskrältert zu beenden (Exchange Telegraph vom 8. November 1943.) — ,Dle britischen Behörden wollen eine Viertelmillion Spezialarbeiter für die Metallindustrie aus Italien nach England deportieren. Außerdem gibt ea in England 76 000 italienische Kriegsgelangene, die nach der Kapitulation m der f.and-wlrtachalt beschäftigt bleiben Man spricht auch von der Verwendung größerer Kontingente von ffalirnern In den Gruben." („Svenska Morgenblade'' nm 30 Dezember 1943 aus London.) ♦ »Für Italien bedeutet der Sieg Amerikas das Recht, mit all f'en anderen Nationen zum Zuqfing der Rnh<5toffe und der Märkte dilei VVelt.' (Fiunblatt 'ibge-worfen über Rom in der N.icht zum 4. Juli 1943.) — »WiA Ihr Itdlien in seiner ökonomischen St^funfl wiederher-(lestellt sehen wollt, dann bittet um Frieden. Für drta italiert^s'-he Volk gibt die Atlantik-Charta dos Verspiechen, mit allen anderen Staaten, seien diese groß o( er kloin, Sieger odei Bi'6i^n. Wenn er dii britischen Ahsichtp- nicht preisgebe' wollte, dann deswegen, well sie durch n\is nicht klar lagen. Zu den Sowie» gewandt hielt der Bündr.ismacher Cripp am 19, Juni eine großsprecherisch Rede, denen er versicherte: ,,Wenn wi zuschlagen, so wollen wir hart zuschlr gen und cptschlosspn ''ein, hls nach Bc lin 7U marschieren, bevor wir T-Ialt mr chen." Aber das war eine Verlegenheit-rede, gehalten am Jahrestag des br' tisch-sowjetischen Bündnissr's Ander als Cripps sich ä ißer'e dachter. di Biiten, denen die Gefahr einer Invasio bowußt war. Sie hatten geglaut>t, deDreh gefunden zu haben, ohne groß eigene Opfer weiter zu kommen. Sie vei legten sich auf den l uftterror und ließe (am 27 Mai) den Luftfahrtniini-.ter Sincla' verkünden; „Die zweite Front gecr^-Deutschland ist bereits eröffnet." Eine Molotowrede In jenen Wochen schalteten sich au< die Sowjets in die Diskussion um di zweite Front ein. Nicht nur in ihrei Zeitungen und hinter verschlossene' Türen sondern ganz offiziell mit eine Rede, die Molotow parallel mit der vo' Cripps vor dem Obersten Rat der Sr wjets am 18. Juni hielt: ,,Es ist verständ lieh" — so sagte er — ,,ddß den ProbU men der zweiten Front in Europa ein ernste Aufmerksamk it in den Besprr chungen in London und Washington zu teil wurde, fbor die F.rgebnisse diese Besprechungen sprechen in der gleichei Form die enqfisch-sowjetischcn wie aucl die englisch-amerikanischon Kommuni qu^s. In beiden Kotnnuiniquös wird er klärt, daß bei den Besprechungen eine volle Übereinkunft bezüglich dei t^nauf-schiebhflTkeit der Errichtung einnr zwei-Im Front in F.uropa im Jahre 1942 erzielt wurde. Diese Erklärung ist für die Völker der UdSSR von größter Bedeutung, da die Gründung einer zweiten Flunt in Europa ditt llitlerischc Armee I j. Seite 2 * Nr. 6 * Donnerstag, 6. Janiiar 1944 MARBURGER ZEITUNG an unserer Front vor unüberwindbare Schwierigk.eitL'n stellt' Die zweite Front wurde also für das Jdhr 194!^ von den Sowjets dls unaut-•chiebbar nicht nur gefordert, sondern es hatten bereits sehr ms einzelne gehende Besptechungen stattgefunden Sie reichen aut militärischer Seite bis zum Jahresbeginn zuruck. So konnte Anfang Februar der Belfhishaber dor kanadischen Truppon in Großbritannien, Gn-neralleutnant Mac Norton, erklären; „Die Befehlshaber der verbündeten Arnteon haben schon den Plan eines üborlalls auf den Komment mit llilte der auf den britischen Inseln stationierter Kräfte ausgearbeitet. Den militärischen Besprechungen folgten solche der Politiker, die den britischen Außenminister Eden am 12. Juni zu der Erklärung ver-anlaOten, daß In bezug auf die dringlichen Aufgaben, die mit der Schaffung einer zweiten Front in Europa im Jahre 1942 zu tun haben, beide Partelen zu einem völligen Einverständnis gekommen seien Alle diese grodspurigeD Äußerungen •Ind vor dem mißglückten Invaslonsver-Buch bei Dieppe gemacht worden. Wie kläglich er an der Festigkeit bereits des damaligen Atlantlkwalles scheiterte, ist bekannt. Dabei hatten sich — wie die nordamerikanische Zeltschrift „Time" am 10. August 1942, neun Tage vor dem Angriff, bereits versichert hatte — Churchill, Roosevelt und die militärlschon Führer entschlossen, das höchste zu tun, was getan werden kann, wo es Hitler am meisten schaden und den Sowjets am meisten helfen wird." Dl« Parallel« Bs hat heut«, da dl« Presse des Feindes wieder toII lit von Erörterungen lur rweiten Front, «In besonderes Interesse, Parallelen mit dem „Invasionsjahr 1942" zu liehen. Wieder das Drängen der Bolschewisten nach Entlastung, wieder die Zugeständnisse und Versprechungen, wieder ein „f»3rtiger" Plan, wieder die Versuche, den Luftterror als Ersatz zu nehmen, aber doch insofern ein großer Unterschied, als Stalin sich nicht mit einem Einzelversuch abspeisen lassen wird, weil et es In Anbetracht der Kriegslage nicht kann, auch well er die stärkeren politischen Trümpfe besitzt. In einem aber werden 1942 und 1944 sich gleichen: So wi« damals der Führer vor der Alten Garde dem Feinde zurief: „Tretet an, ihr werdet schneller wirdoi abtreten, als ihr gekommen seid" und Recht damit behielt, so werden sich diesmal die Worte seines Neujahrsaufrufes erfüllen: • „Wenn man versichert, daß die neue Invasion nicht mehr verglichen werdon kann mit dem Landeversuch von Dieppe, dann erwarten wir auch nichts anderes. Denn auch unsere Abwehr ist selbstver-stlndllch seitdem anders geworden, und Tor allem; die Engländer, die in Dieppe landeten, haben Ja mit der damaligen deutschen Abwehr Oberhaupt noch gar keine Bekanntschaft gemacht Ich spreche vor dem deutschen Volk In voller Zuversicht, dafJ, wo Immer auch die Alliierten ihre Landung durchführen, der Empfang ein qnbührender sein wird Der deutsche Soldat wird auch hier in Erkenntnis der schicksalhaften Redeutnnq dieses Kampfes seine Pflicht erfüllen." Der Krieg der grossen Entfernungen Verglcichszahlen zu den Nachschubwegen des ostasiatischen Kriegsschauplatzes Die letzten Meldungen von den japanischen Kämpfen aus Ostasieu und dem Pazifik lassen iinmei wieder die Weil-räuinigkeit der Kriegsschtiuplät7e der uii« verbündeten Japaner erkennen. In Mit-telchina, in Burma, auf den Inseln des B.smarck-Arrhipels, auf Neu-Guinea und den Salomonen stehen die japanischen Soldaten in harten Kämpfen, über Tausende von Kilometer müssen Waffen und Munition, Verpflegung und Re««r-ven zu den kämpfenden Truppen herangeführt werden. Die riesig« Ausdehnung de« japanJ-»chen Operationsgebiete« wird uns klarer, wenn wir die Ausmaße auf europäische Verhältnisse übertragen. Von Tokio bie rur chinesischen Küste bei Schanghai müssen die Japaniscjien Truppen eine Strecke von 1750 km zurücklegen. Unsere Soldaten «ind bei der gleldhen Marschleistung in der griechischen Hauptstadt Athen angelangt, wenn Ihr Ausgangsort Berlin Ist. Das japanische Kampfgebiet liegt aber weit landeinwärts. Das bedeutet für die Japanischen Soldaten, daß sie, wenn_ sie beispiels-weise m der Provinz Hupei eingesetzt werden «ollen nocji weitere 700 km befördert werden müssen, Verbände, die weiter nördlich In China eingesetzt werden, haben ebenfalls einen Anmarschweg von Tokio aut über fast 2000 km. Ein Wefl quer durch Deutschland und Frankreich, von Memel bis nach Bordeaux, käme dieser Entfernung gleich. über noch weit größer« Strecken fahren die Soldaten vom Japanischen Mutterland, die zu den verscTiiedenen Inselgruppen im Pazifik gebracht werden müssen. Von Tokio bis zur Gazellen-Halbinsel Neupommerns ist die Route fast 4600 km lang. Das ist eine Kilnme-terzahl, die ausreicht, um guer durch Europa, vom Norden nach Süden, also vom Nordkap nach Tanger zu reisen, oder aber vom Wesfon nach Osten, von Brest an der französischen Atlantik-Küste bis nach Bagdad am Tigris. Die japanischen Truppen, die bei Singapur an der südlichsten Spitze der Malaka-Halb-insel stehen, befinden sich nicht weniger als .5700 km von Tokio entfernt. Vergleicht man den Nachschubweg der Ja-panei dorth n mit dem Transport deutscher Truppen aus der Mitte des Rcichs an die Italienische Front, so hcitten unser© Soldaten rund sechsmal den Weg zu überwinden. Wie ungeheuer weit auch die Querverbindungen des gesamten Kriegerau-m«ft der Japaner, also die Entfernung Zwilchen den einzelnen japanischen Stützpunkten «Ind. erkennen wir, wenn wir bedenken, daß die Strecke von der burmsiiichen Hauptstadt Mandalay bis ru d«r zerklüfteten Celebe» - Insel nach Menade 3H00 km beträgt. Das ist etwas mehr als die doppelte Länge unserer jetzigen Ostfront, von Leningrad bis zur Krim. 4400 km mißt die Entfernung von dem heutigen Schoiian über Ceiehe^ bis zu der östlichsten Ineel der Salomonen- Das Los eines Terroristen Nach Ausnützung kallblüti)ii umgebracht dnb Brüssel, 5. Januar Die nordfranzös.sche Zeitung »Grand Echo« gibt einen erschuttornden Bericht über das Los eine« in den Diensten des englischen Hauptmann« Michel Btehendcn nordfranzösischen Terroristen. Der englische Hauptmann war Anfang 1943 nach Nordlrankreuh gekommen und hatte die Führung der Terroristen-gruppen in diesem Gebiet übernommen. Monate hindurch wurde er von einem gewissen Emanuel Lemercler, der wohl sein bester Freund und Helfershelfer war, beherbergt. »Die Beziehungen zwischen den beiden Männern« so schreibt das .Grand Echo »waren so herzlich, daß Hauptmann Michael soga' die Patenschaft über ein der Familie Lemercler geborenes Kind übernahm. Mfin muß jedoch annehmen, daß weder Freundsrhaft noch Dankbarkeit eint^m Offizier des .Intelligence Service' etwas bedeuten Denn Lemercler verschwand Im vergangenen Oktober plötzlich. Seine F''an, tief neunnihiqt. fragte Michel wiede'bnU, ob er etwas von ihr«-Tn Mann wsse, dieser versicherte jedoch immer w.eder, et habe Lcmercici zur Erfüllung eines Auftrageh nach England geschickt. Die Wahrheit veih'.olt sich Jodoch ganz anders. Tatsache ist lodenfalls, ddeafet den Tod Nutzlose Nachbarschaftspolitik Kuba von den USA schwer beschädigt dnb Buenos Aires, .5. Januar Die Zeitung »Diaro de Marina« In Havanna stellt In rtinem vielbeachteten Leitartikel zu den kürzlichen Erkiäiun-gen des USA-Senators Butler fest, daß Kuba nicht von den Vereinigten Staaten unterstützt würde, sondern umgekehrt große Opfer brintjen müsse Butler habe behauptet, daß Kuba eine Anleihe von produzieren können Auch dies sei ein schwerer Verlust. Es Wiederhole sich das gleiche Spiel wie im Weltkrieg Der Verkauf des Kubnzuckers habe damals dem USA-Schatzamt 30 Millionen Dollar Nettogewinn gebracht. Unter diesen Umständen, schließt die Zeitung, könne man wohl kaum davon sprechen, daß die gute Nachbirschafts- 25 Millionen Dolldr erhallen habe. D es i Kuba wirtschaftlich genützt habe stimme, aber die Anleihe sei bekanntlich kein Geschenk Kuba sei im Gegenteil gezwungen, äußerst hohe Zinsen zu zahlen. Im Zeichen »guter Nachbarschaft« hätten die USA den Preis des Kubazuckers •ehr gedrückt. Der von Washington bewilligte Ankautpreis von 2,65 Dollarcents je Pfund Zucker decke nicht einmal die Gestehungskosten. Im Vorjahr habe Kuba zu diesem Preis 2 840 000 Tonnen verkaufen müssen, in diesem Jahr 3 520 000 Tonnen. Der Weltmarktpreis sei mindestens ein Cent je Plund höher, «o daß das Land nahezu 150 Millionen Dollar eingebüßt habe. Zudem sei auf Anweisung der USA der Ernteiimfang beschränkt worden. Kuba hätte in den beiden .fahren mindestens 4,5 Millionen Tonnen Zucker Hochverratsprozen in den USA tc Lissabon, 5. lanuar Gegen eine größere Anzahl Personen, darunter zwei Frauen, wurde vom Gene-ralstaalsanwaU wegen Vorbereitung des I Sturzes der USA-Regierung und Anstif-I tung zum Aufruhr unter den Streitkräften des Landes Anklage erhoben. 14 Personen I waren bereits im .lahre 1943 unter ähn-1 liehen Beschuldigungen angeklagt. Der I Hochverratsprozeß soll am 8. Januar be-] ginnen Unter den Angeklagten befinden ! sich I. E. MacWillifims, Organisator der »Christlichen Mohllmncher- , N Dennis, der Vfrffisser der Schrift Dyn.imk, Krieg und Revolution" und Herausgeber der »Wöchentliihen Auslanribriofe", ferner Parker Stahrenberg und William Pelley, Leiter der Ortinnlsdtion ».Silbeihemden« sowie die Spanierin Elisabelh Dilliiig. Gruppe. Das Ist innerhalb Deutschlands ein Reiseweg von Hamburg nach Wien und zwar sechsmal gerechnet. Schon diese wenigen Vergleiche geben bereits ein Bild von dem zu meisternden »pazifischen Nachschubkrieg«, von dem kürzlich der Japanische Ministerpräsident Tojo sprach. Nur durch die Anspannung aller Transporteinrichtungen werden die Japaner ihn bewältigen können. Daß sie es jedoch schaffen werden, davon sind sie wie auch wir felsenfest überzeugt. DIENtT SOWJtT'^ mmtichttkä ffimkii SfHHiAN Tpki^ H ! N A iNOtC /ifS 9000 km /»•. T Tß,AL Brennpunkte der Kämpfe Alle Operationen im Südwestpazifik stehen in engem Zusammenhang dnh Tokio, 5. Januar über die Jüngsten mihlärlscheo Vorgänge in Neu-Pommern und Neu-Gulnea, dem augenblicklichen Hauptkampfgebl«t des Südwestpazifik, liegen in Tokio weitere Frontberichte vor, die übereinstim-mend den Ernkt der Lage betonen. Obwohl sich die Kampfhandlungen auf vier verschieU, die Genaralfaldinarichill Rommal kUtzlich lusamoiea mit Gantralfaldmtrtcttall Rund-•tadt vorgeoommaa hat, gibt dar folgunJa Ausschnitt aus einem PK-Berlcht auftchluß-roichc EliizoIhblteD. »Ich Will mir das vorne selbst ansehen.« Du^es Wort des Feldmaum hinwies. Der Feldmarschall bscinügte sich nicht mit der Aufzahlung der Wiflejstandsnester und mit den /Vn-gaben über ihren Ausbau und ihre Waffen, sondern stieg selbst die Dünen hinunter. Natürlich sind immer wieder kurze Lcigebfsprechungen bei den Korps- uml DiVisions-Kontunandos eingeschoben — Aber dann geht es sofort hinaus. Vom frühen Morgen bis zum spaten Abend ist der Feldmarschall von einem Stützpunkt zum anderen unterwegs Es wiederholt eich in diesen Tagen immer wieder der gleiiche Vorgang: Der Stützpunktkommandant, ein Oberleutnant oder ein Leutnant, ein Oberfeldwebel oder Feldwebel, Je nach der Größe des Stützpunktes, meldet dem Feldmarschall und nennt kurz seinen Kampfauftrag. Sofort geht Generalfeldmarschall Rommel m Einzelheiten, er fragt nach der tärke der Boftatzungen er will wissen, wieviel Munition für dieses oder jenes Geschütz vorhanden ist. Mit pednlicher Extikt-heit wiederholen steh die Fragen; »Wie ist die Verteidigung Ihres Stützpunktes organisiert?« »Was haben Sie an Waffen?« »Wie steht es mit der Ausbildung Ihrer .Mannschaften?« Nichts erscheint dem Generalfeldmarschall zu klein oder zu unbedeutend, um sich auch damit zu befassen. Auf dem Sockel eines Maschinengewehrstandes vermißt er die Sandsäcke. Sofort fragt er den Stützpunktkommandanten: »Haben Sie auch .Sandsäcke und wo sind die?« Er begnügt sich nicht mit der theoretischen Kenntnis der Waffen. Wie mancher Stützpunktkommandant muß sich fragen lassen; Ob er jenes Geschütz oder diesen Granatwerfer auch ausprobiert und welche Erfahrungen er mit der Waffe gemacht habe. Der Gene-ralfcldmarschall liebt es auch die praktischen Kenntnisse der Kommandanten zu überprüfen: »Wie denken Sie sich einen feindlichen Angriff? Was machen Sie, Werner Hflhne wenn der Feind kommt?« Dann be-«chLießt er wohl dde Angaben über den Verteidigungsplan mit der drastischen Mahnung: »Sie dürfen den Feind überhaupt gar nicht erst an Land lassen, er mulJ sciion im Wasser ersaufen.« Wie es seinem InformatioTisauftrag entspricht, beschränkt sich der Feldmar-Bchdli in erster Linie daraul, sich zu unterrichten. Er gehl in die Bunker der Grenadiere an der Küste und fragt nach den rückwärtigen Bingreilreserven Er beobachtet das Geschützexarzieren in einer Furnkampfbatterie und mißt abschätzend mit den Augen die Panzersperren am Strand ab. Dann wieder informiert er sich über den Kranz mächtiger Festungswerke rings um einen wichtigen Halen Aber ihm ist auch das kleinste Widerstandsnest, das einsam irgendwo zwischen den Dünen liegt, nicht zu unbedeutend, Hin sich nicht auch eingehend über seine Kamplkialt zu unterrichten. Niemals läßt er sich allein von der äußeren Wucht der dicken Btitonbunker, von dei Lange der Panzermauern oder von der Feuerkraft der zahllosen Batterien beeindrucken. Ei will wissen, ob jedes einzelne dieser Festungswerke auch taktisch richtig angelegt ist und was für Soldaten hinter den Waffen stehen Nur bisweilen gibt ei Hinweise. Dann aber erweist er sich immer wieder als der Soldat und Heerführer von unvergleichlicher Erfahrung. Wie Kartuschen richtig gelagert werden, ist ihm ebenso wenig fremd wie die zweckmäßige Anlüge eines Minenfeldes, Er gibt Beispiele, er schöffft aus der Fülle seiner Erkenntnisse in zwei Kriegen. Wenn er dem einen Stützpunkt-kommandanten besonders impulsiv zum Abschied die Hand hinstreckt oder in sein »Ich danke Ihnen« etwas mehr Wärrae hineinlegt, mag der oder Jener daraus den Grad der Anerkennung des Feldmarschalls herauslesen »Bis zum letzten hallenl« das ist der Kampfauftrag für die ganze deutsche Festungsfront am Westmeer Schon auf dem ersten Teil seiner Informationsreise am Atlantikwall konnte sich Generalfeldmarschall Rommel davon überzeugen, daß alle hier eingesetzten Verbände von diesem Befehl durchdrungen sind. Er konnte diese Gewißheit aus der klaren Erkenntnis des Kampfauftrags wie aus dem Geist frischer Aufgeschlossenheit und Bereitschaft aller Soldaten entnehmen. Blick nach Südosten tc TerrorluftangrIII auf Spllt. Brltlsch-nordamerlkanische Flieger griffen am Montag erneut die Hafensitadt Split in Dalmatien an. Militärische Ziele und Hnfenan lagen wurden nicht getroffen. Hingegen wurde die Pfarrkirche und der historische Bischofspalast sowie eine Anzahl Privathäiiser vollkommen zerstört. tc Sawa Kiroff Gesandter in Vichy. Der ehemalige Gesandte Bulgariens In Ankara und frühere Außenminister Snwa Kirolf ist zum außerordentlichen Ge- •andten und bevollmächtigten Minister in Vichy ernannt worden. Der Regentschaftsrat bestätigte außerdem die Ernennung des früheren Unterrichts- und Innenministers und ehemahgen General-sekretäiB im Außenministerium Dr. N1-kolaj Nikolajeff zum Gesandten in Stockholm Der bulgarische Weinbau, Zur Zeit beträgt die gesamte Anbaufläche des Landes mit Weinreben 160 000 hn. Davon sind zur Weinherstellung 120 000 ha &n-gebaut, mit Prischtrauben 40 000 ha. Die durchschnittliche jährliche Ernte beträgt v50 M111. kg Weintrauben, und zwar ftur In Altbulgarien. Neuer Ritterkreiixtrig«r dub Fiührerhauptquarti«r, 5. Jinuer Der Führer verlieh da« IUtt«rki«uc da« Eisernen Kreuzet an Obertt GoMfrIed Fröhlich, Kommandeur einer Panier-divlainn (geb. 1804 In Dreedea el« Sohn eines Baurats), Hauptmann Karl Pab«t, Kompaniechef in einem PlonJerbetallloii (geb 1914 in Lichtenfeld-Obarfranken «1« Sohn eines Kaufmannes), Leutnant Walter WaiowUz. Kompanieführer in einem Grenadierregiment (geb. 1904 In Königsberg als Sohn eines Ingenieurs) und Mtabsleldwebel Ernst Preuß, Im Batall-lonsbtab eines Grenadierregiments (geb. lyil in Steindorf-Liegnitz als Sohn eines Stellmachermeistersl Das Eisenbahnunglück bei Leon dnb Madrid, 3. Januar Bis Dienstag konnten die Leichen von 62 Verunglückten aus dem Turuiel geborgen werden, in dem «ich am Montag (let folgenschwere ZugzusammeastoB ereignet hatte. Am Dienstag wurden in Leun unter großer Beteiligung der Bevöl-keiung und der höctxsten militärischen und zivilen Vertreter der Provinz 47 Verunglückte beigesetzt. Man rechnet damit, daß die Zahl der Toten sich noch erhöht, weil die Schwierigkeiten der Bergungsarbeiten «s bisher noch nicht erlaubten, zu den vollbesetzten, ebenfalls verbrannten Personenwagen vorzudringen Bis jetzt wurden 150 zum Teil Schwerverletzte geborgen. Juden an der Spitze dnb Stockholm, 5 Januar Der Londoner »Daily Sketch« schreibt: »Die Sowjets sind dabei, eine Sonder-kommission zu errichten, die die Aufgabe hat, Stalin Empfehlungen für die Zusammenarbeit be» den Nachkriegs-problemen politischer und wirtschaftlicher Art in Europa zu unterbreiten Den Vorsitz dieses Ausschusses soll Maisky, der frühere Botschafter in England, übernehmen. Sein Stellvertreter wird der frühere Botschafter in Washing ton, Litwinow, sein«. Es ist bezeichnend, daß Stalin diese beiden Juden für diese Posten ausgewählt haL Un^serf Kurzmelffvnget* tc Die Kunstschätze des Klosters Monte Cassino. Die Kunstschätze des Klosters Monte Cassino trafen am Dienstag auf Lastwagen in Rom ein. In feierllchei Weise wurden sie vor dem Palazzo Ve-nezia aus der Obhut der deutschen Wehrmacht in die Hände des italienischen Staates zuiückgegeben, Die Archive des Klosters waren bereits vor einigen Wochen in ähnlicher Weise geborgen worden. tc 300 000 polnische Juden lo der Sowjetunion. 300 000 polnische Juden befinden «ich in Sowjetrußland. Ferner hielten sich noch mehrere tausend pol" nische Juden in Ahvaz (Iran) auf, die im Januar nach Palästina kommen würden, schreibt die Jüdische Zeitung »Davar« in Tel-Avlv. Orurk u VirlBfl Maiburgat V«rl«a* u OttirkMBi Oes mbH- V^lagilflltung Egon B.iiirjigarln®i H••• niattp"! tiei hfttiBifi orter gthl kalnau Annprucb «u' RflrkT«t»tuno de» H«»iig»* fcidai. MARBURGER ZEITUNG Donnerstag, 6. Januar 1944 * Nr. 6 * Seite 3 lkin$ottulu Runästhou Brücken in die Zukunft Eines der schönsten Zeichen der Lebenskraft unseres Volkes Ist die Tat-lache, daß auch im Kriege unsere Wiegen nicht leer werden. Kriegskinder, das waren einma] — die Älteren unter uns •rinnern sich noch gut daran — arm-•elig«, blasse, unterernährte Geschöpfchen, deren notvolle Kindheit und Jugend einen Schatten über ihr ganzes Leben warf. Die Kriegskinder von heute •ind unser Stolz und unsere Zuversicht, denn sie sind gesunde, vergnügte, helläugige Menschlein, denen auch der größte Schwarzseher keine Not und Entbehrung anmerken kann, Die Väter dieser Kinder, die draußen an den Fronten oder im Kriegseinsatz in der Heimat stehen brauchen sich auch in den schweren Zeiten um ihre Jüngsten nicht zu sorgen. Das ganze Volk wacht über ihren Wiegen und sieht zu, daß sie gesund und ungefährdet dem Leben entgegenwachsen können. Wir alle haben wieder gelernt, in unseren Müttern die Erhalterinnen des Lebens und in unseren Kindern die Gewähr für unseren Bestand und unsere Zukunft zu sehen. Wir haben das nicht nur erkannt, sondern wir haben dieser Erkenntnis auch die Tat folgen lassen, Indem wir den Müttern und den Kindern alle Hilfe und Fürsorge angedeihen lassen, um ihnen trotz Krieg und kriegsbedingter Erschwernisse und Einschränkungen alle Not und alle materielle Sorge fernzuhalten. Wir alle wissen auch, daß alle schweren und schmerzlichen Opfer dieses Krieges letzten Endes doch umsonst wären, wenn wir darüber die Zukunft vergessen und die ▼emachlässigen würden, die uns Gewähr fQr diese Zukunft find. Diese Gedanken wollen wir uns gerade zum kommenden Opfersonntag vor Augen halten, wenn uns das Kriegi-WHW zum Spenden auffordert. Unsere Spenden dienen dem Lehen und der Zukunft und damit Im weitesten Sinne uns selbst. Wir fühlen uns auch welter mitten im härtesten und opfervollsten Daseinskampf unseres Volkes so stark, daß wir Brücken in die ferne Zukunft hinein bauen können. Das soll uns einmal ein anderes Volk nachmachenl Teufelswerk der Sittenverderbnis Die Alpengaue und der Kalender für heiratslustige Mädchen Zum heutigen Vortrag tu Marburg. Heute, Donnerstag, den 9 Januar, spricht, wie bereit« bekannt, im Saal der Marburger Volksbildunqsstätt«, mit Beginn um 19 Uhr 30, Dr. R. Tomaschek, Profes-eor an der Techniechen Hochschule in München über das Thema »Kraft und Stoff in heutiger Erkenntnis«. Betriebsappell der KrelsfUhrung und des Landratamtes In Cllli. Im großen SltTungesaal der Kreisführung Cilll wurde zu Jahresbeginn ein Betrlebsap-pell der Kreiaführunq und des Landrat-tmtet abgehalten. Anwesend waren ■Amtliche Angestellte, die von den Be-trlebebeauftraoten dem Krelsführer und Landrat Pg. Dorfmeister gemeldet wurden, Nachdem ein Auszug aus dem Neulahrsaufruf des Führers verlesen wurde, «prach Bereichslelter Dorfmeister al« Betrleb«fflhrer beider Dienststellen. Nach einem kurzen Rürkblirk über das erfolgreich abnelaufene Arbeitsjahr gab der Krelsführer die Parolen für die kommenden arbeltereirhen Monate: Mit Zählakelt und fanatischem Arbeltselfer noch mehr leisten als bisher, und dadurch mithelfen den Sieg 7U erringen. OberstnnnbannfOhrpr Lenz brachte das Sien-Hell niif den Pt1b'"pr «u« und mit den der NTafion wurde der Be- trlebsappell geschlossen Daß die Entstehung der gedruckten Kalender und vor allem dei sogenannten Volkskalender irmig mit der Erfindung der Buchdruckerkunst zusammenhängt, ist selbstverständlich, und wir sehen diese Kalender auch bald nach der Ausbreitung der Gutenberg'schen Erfindung da und dort erscheinen, wenn auch erst ein Jahrhundert später der richtige Kalenderrummel begann. Der erste uns bekannte Kalender stammt aus dem Jahre 1439 und sein Hersteller war Johannes di Gamundia (Hans von Schwäbisch-Gmünd.) Es Ist ein großes auf zwei Holztafeln geschnitztes Kalenderwerk und befindet sich gegenwärtig in der Königlichen Bibliothek in Berlin. Von einem weiteren im Jahre 1474 ebenfalls auf Holztafeln geschnitzten Kalenderwerk befinden sich je ein Exemplar in München, Berlin und Brüssel Ein weiterer Kalendermncher, dessen Werke uns erhalten geblieben sind, war Regio Montames. Von ihm befinden sich ebenfalls auf Holztafeln gearbeitete Kalenderwerke für das Jahr 1481 in Augsburg, für das Jahr 1483 In Straßburg und ein Kalender für das Jahr 1449 in Ulm. Das älteste auf Papier gearbeitete Kalendarium ist das im Jahre 1513 in Nürnberg erschienene, von Pejpus hergestellte Kalenderwerk, das als Vorläufer unserer Haus-, bzw. Unlversalkalen-der ein Verzeichnis der beweglichen Festtage, der Todestage zahlreicher Märtyrer und vor allem sogenannte medizinische Ratschläge enthält, die angeben, wann man zur Ader lassen, verschiedene Medizinen einnehmen, purgieren, baden, Zähne reißen und auch heiraten soll. Damit war der Anfang des Hauskalenders geschaffen, der mit seinen verschiedenen Ratschlägen ein Nachschlagewerk für gesunde und kranke Tage wurde. Es war die Urform der Enzyklopädie und unseren Vorfahren ein anscheinend sehr geschätzter und daher hochbewerterter Ratgeber. Beherrschten damals auch nur wenige Leute die Kunst des Leaens, so war doch dieses Kalender- und Nachschlagewerk in der Hand der Kundigen einem bald mehr oder minder großen Kreis von Menschen dienstbar. Die Kalender für die Alpenländer wurden zumeist In Wien hergestellt. Hier finden wir schon frühzeitig mannigfache Kalender für die verschiedensten Bedürfnisse. Das Niveau dieser Bücher war allerdings sfthr niedrig, um nicht zu sagen selcht. Bei der Gründung der Akademie der Wissenschaften in Wien wollte man dieser das Privileg der Kalendererzeugung übertragen, um damit die Finanzierung der Akademie ein- für allemal zu sichern. Daß die Kalendererzeugung bei der sich Immer irtehr ausbreitenden Lesefertigkeit der Bevölkerung ein gutes Geschäft war, ist daraus zu ersehen, daß der führende Mann dieses aufstrebenden Geschäftszweiges, der Verleger Trattner, mit allen Mitteln versuchte, dieses Privileg der Akademie der Wissenschaften zu hintertreiben. Dank seinen Verbindungen gelang es ihm schließlich auch und damit blieb ihm sein einträgliches Geschäft erhalten und gesichert. Vom Inhalt dieser hauptsächlich von Trattner, vertriebenen Kalen-darien Ist nicht viel zu sagen) neben oder nach dem Kalendarium enthielt das Buch gute Ratschläge für das Haus und eine Anzahl Erzählungen, die als Skandalgeschichten, wenn nicht gar als Zoten bezeichnet werden müssen. Es Ist daher auch nicht verwunderlich, daß der bekannte Pater Mägerle (Abraham a Santa Clara) sich in seinem „Centlfo-lium stultorum" mit scharfen Worten gegen diese Kalendergeschichten wandte, sie als ein Teufelswerk der Sittenverderbnis anprangerte und Abhilfe forderte. Die von Maria Theresia eingeführte Zensur ging den Kalendermachern bzw. deren Verlegern hart zu Leibe und erzwang, daß alles aus den Kalendern ausgeschieden werden mußte, was die „Verdummung des Volkes oder dessen sittliche Verderbnis" verursachen konnte. Josef IL, der Volkskaiser, der mit allen Kräften die Aufklärung des Volkes betrieb, erkannte die Bedeutung der Kalender und ließ deren Inhalt gleich wie seine Mutter Maria Theresia durch die Zensur überwachen. Die Zeit nach Josef IL brachte allerdings durch das Nachlassen der Zensur einen Rückfall in jene literarische Tiefe, die durch die seinerzeitigen Skandalgeschichten gekennzeichnet war, wenn sich auch der Rückschlag nicht so kraß zeigte. Im Jahre 1797 wurden in Wien rund 55 verschiedene Kalender gedruckt. Daneben sehen wir auch schon in den einzelnen Hauptstädten der Alpenländer Kalenderwerke erstehen, die sich ganz den Bedürfnissen der Bevölkerung des Jeweiligen Landes anzupassen versuchten. Von den Wiener Kalendern seien nur erwähnt der Herzerlkalender, der Sackkalender für Köchinnen, der Kalender für Pferde- und Hundeliebhaber, der Verschönerungskalender für das schöne Geschlecht, der Kalender der Küsse für Freundschaft und Liebe, der Kalender für Mädchen, die gerne heiraten wollen, der Kalender mit Monatsdarstellungen nach dem antiken Festkalender, der Kalender mit Darstellung der im einzelnen Monat empfehlenswerten Arbelten in Haus und Garten, Hof und Feld Die angegebenen Anbau- und Erntezelten verschoben sich kalendermäßig je nach der Gegend, für die der Kalender bzw. sein Ratgeber bestimmt war Blättern wir heute In einem dieser alten Kalenderwerke, so müssen wir oft lachen bei den uns heute ganz unmöglich anmutenden Ratschlägen, die ein allweiser Kalendermann seinen Lesern erteilte, bzw. wie zahlreiche Krankheiten man mit einem Aderlaß kurieren sollte. Bemerkenswert an diesen Kalendern der Barork- und Biedermeierzeit sind die wertvollen Einbände aus Seide, Leder, Holz, mit sehenswerten Sticke-I reien, Malereien oder Golddruck Wurden die Kalender im 18. und 19. Jahrhundert in ihrem Einband auch wieder einfacher und sind sie heute durch die Kriegsverhältnisse auf eine schlichte Form geeint, so ist dafür der Inhalt stets wertvoller geworden. Zu den Lesekalen-dern kamen im Laufe der Jahrzehnte auch die ungeheure Zahl der Taschenkalender, die heute für leden Berufstätigen von besonderem praktischem Werte sind. R Glückwunsch des Führers und des Gauleiters 80, Geburtstag eines aufrechten deutschen Schulmannes ^ tapi 'jC unt FERE ERSTEIRER Das lonet lo ttille Dörfchen Aich, auf da« der Stoder und Höchstein herabblickt, erlebte einen festlichen Tag; Der liebe alte Schuldirektor Adolf Fritz, der Lehrer Rudolf Erlbachers, dem er wie allen «einen Schülern Liebe zu ihrem Volk und Vaterland in« Herz pflanzte, feierte seinen 80. Geburtstag und — in diesen Tagen erneut ale Lehrer tätig — sein 6Öjährlges Berufsjubiläum, zu dem ihm vom Führer, vom Gauleiter der Steiermark und auch sonst von allen Selten Glückwünsche und Ehrungen zuteil wurden. Zu der Feierstunde Im festlich geschmückten Schulhaus fanden sich Vertreter von Partei, Staat und Gemeinde ein, viele Berufskameraden des' Jubilars und vor allem auch zahlreiche frühere Schüler, darunter die älteste Schülerin des J-ubilars, Frau Kundl Wieser aus Pruggern, die heute bereits Urgroßmutter ist. Schulrat Döpper, Gröb-ming, pries den Jubilar als immer aufrechten deutschem Lehrer, der einst In kritischen Tagen bekannte: »Ich bin ein nationaler Lehrer« Nur einmal habe er Adolf Frlti tieftraurig gesehen, an dem Tag, wo er 1937 in den Ruhestand trat. Mit heller Begeisterung habe er sich dagegen wieder zur Stelle gemeldet, als der Krieg ausbrach, und die alten wieder an die Arbelt rief. Kreisleiter Seebacher sprach dann in Vertretunn des Gauleiters dessen Glückwünsche aus. Er rühmte Adolf Fritz als aufrechten Kämpfer in der Illegalen Zelt. Er, der aus hartumkämpfter Grenzgegend des alten Österreichs stammte, habe hier Im Enns-tal das Samenkorn nationalen Denkens und Fühlens in junge Menschenherzen trag des Führers eine Ehrengabe und ein Glückwunschschreiben und außerdem das Goldene Treudienstehrenzeichen und eine weitere Ordensauszeich-nung überreichte. Schließlich übermittelte er dem Jubilar auch die herzlichsten Glückwünsche der gesamten Erzle-hgrschaft des Heimatgaues. An seine aus bewegten Herzen kommenden Dankeeworte gab der Jubilar eine Selbstbetrachtung über sein Leben und Wirken. Mit Rührung gedachte er seines Schülers Rudolf Erlbacher, der das, was sein Lehrer ihm ins Herz pflanzte, mit seinem Leben besiegelte, dem Tod für Führer und Volk, »Als Deutscher bin ich geboren, als Deutscher habe ich gelebt und gewirkt, als Deutscher trete ich dereinst vor meinen Schöpfer« schloß der Juhllnr und mit einem »Sieg-Heil für den heißgeliebten Führer«. Als dritter Tüfferer wurde der Pionier Josef Kink für Tapferkeit vor dem Feind mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet JoseJ Kink ist Gefolgschaftsmitglied der Brauerei Tüffer. Er hat sich schon im Wehrmannschaftsdienst be sonders hervorgetan und seine heimat treue Einstellung zu Führer und Reich bekundet, Eintritt in die WaHen-^f Wieder stellt die Waffen-ff Freiwillige im Alter von 17 bis 45 Jahren, mit und ohne Dienstzeitverpflichtung, ein. Der Dienst in der Waffen-ff, darunter auch in der Leibstandarte „Adolf Hitler", is Wehrdienst. Die vollmotorisierten Divisionen um fassen die folgenden Truppengattungen Infanterie, Kavallerie. Artillerie, Panzer Panzerjäger, Pioniere, Kradsciiützen Flak, Gebirgs-, Nachrichten-, Sanität? truppen usw. Nach ein^r Entscheidung des Führer' muß jeder Freiwillige der Waffen-ff sei ner Arbeitsdienstpflicht, die in diesen^ Falle auf ein Vierteljahr festgesetzt ist vor Einberufung zur Truppe genügen Wie das ff-Hauptamt, Ergänzungsamt der Waffen-ff, im Einvernehmen mit dem Reichsarbeitsdienst mitteilt, besteh' auch die Möglichkeit, Bewerber bereits mit 16 Jahren dem Reichsarbeitsdiensl als „Vorzeitigdienende" zuzuführen, so-daß die Einberufung zur Waffen-ff nach Ableistung einer halbjährigen Reichsarbeitsdienstpflicht mit 17 Jahren erfolgen kann. In Kürze finden laufend Annahmeuntersuchungen statt. Ein ausführliches Merkblatt mit den Einstellungsbedingungen ist anzufordern bei allen Dienststellen der Allgemeinen ff, der Polizei, der Gendarmerie und Insbesondere bei der Ergänzungsstelle Alpenland (XVIII) der Waffen-ff, Salzburg-Parsch, Umsiedlungslager, die schriftliche Meldungen entgegennimmt und jede Auskunft erteilt. it Explosion einer Handgranate. Der 54 Jahre alte Reichebahnlampist Jakob Puntsrhuch aus Gutendorf, Mondgasse 12, fand neben dem Geleise eine Handgranate, die in dem Augenblick, als er sie berührte, explodierte. Puntschuch erlitt Verletzungen am linken Unterschenkel, an der linken Hand und am Kopf, — Beim Obsthaumputzen fiel der 64iährige Reichsbahnpenslonist Franz Zaff aus Rrunndorf. Rotweinerstraße 40, von der Leiter und verletzte sich das rechte Fußnelenk — Beide Verunglückten wurden ins Marburger Gaiikranken-hnufi eingebracht. Der Kreis Luttenberg weiter aktiv Vorbildliche Arbeit der Ortsj^n'^'^c Abstal Der letzte Dienstappell der Ortsgruppenführung Abstal, Kreis Luttenberg, im Jahre 1943 versammelte das ^samte Amtsträgerkorps Nach einem Lied nahmen die einzelnen Amtsträger zu den aktuellen Fragen Stellung Der Orts-gruppenführer behandelte Probleme des Luftschutzes und gab einen Überblick über die Im Jahre 1943 der Ortsgruppe Abstal des Steirischen Heimatbundes geleistete Arbelt Er dankte allen Mitarbeitern für die treue Gefolgschaft und forderte sie auf, auch im kommenden Jahr alle Kräfte für die Kriegserforder- gelegt. Im Auftrag des Gauleiters über- ' nlsse einzusetzen. Der Leiter des Füh- reichte der Kreisleiter dem Jubilar ein persönliches Schreiben und eine Ehrengabe. Als letzter Gratulant sprach Oher-reglerungsrot Urragg, Graz, der Im Auf- Wir essen alle Vollkornbrot Unsere Volksgesundheit hängt von der richtigen Brotnahrung ab Um ein Organ leistungsfähig und gesund zu erhalten, soll man es üben, ihm Arbelt zu geben, es »trainleren«. Auch unsere Zähne «ind Organe, die mit den Blutstroan in ständiger Verbindung sind und von ihm mit Nährstolfen versorgt werden. Zur Gesundheit des Zahnes gehört eine vollwertige Ernährung and sin gründliche« Kauen. Beides erreicht man am sichersten, indem man Vollkornbrot genießt Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sollten diese Regeln stets beherzigen, um ihre Zähne gesund zu erhalten. Auch den Kleinkindern sollte man Volikorn-Breinahrung und später Vollkornbrot gehen, damit sie ihre Zähne Im Kauen üben und die in natürlicher Harmonie nur im dunklen Brot vorhandenen Nähr- und Wirkstoffe dem Körper zuführen. Es ist schon häufig darauf hingewiesen worden, wie unerhört wichtig für die Volksgesundheit ein vollwertigi?« Brot ist, aber es gibt noch immer viele Menschen, die im Brot aus weißem Mehl oder Im Kuchen den Inbegriff des Erstrebenswerten sehen. Kenner jedoch bevorzugen dunkles Brot, denn sie wissen, daß -nur in diesem alle Stoffe enthalten sind, die Gesundheit und Leistungskraft sichern. Es soll versucht werden, hier kurz aufzuzählen, um welche Stoffe es sich hauptsächlich handelt. Da sind vor allem die Vitamine zu nennen, die gar nicht so geheimnisvoll sind, wie man es öfters vermutet. Sie haben nämlich eine Besonderheit — das ist die Fähigkeit, schon in kleinsten Mengen ungeheure Wirkungen zu entfalten. So genügen ein bis zwei Tausendstel Gramm Vitamin A pro Tag, um den Menschen vor Nachtblindheit und Schleimhauter-krankunnen zu schützen, oder ein bis rwei Tausendstel Gramm Vitamin B täg- j lieh, um das Auftreten von Nervenentzündungen zu verhüten und eine geregelte Nährstoffaufnahme zu bewirken, j Vom Skorbut verhütenden Vitamin C muß man pro Tag zwischen 30 und 50 Tausendstel Gramm aufnehmen, um sich I vor Zahnfleischblutungen und schweren Zeichen skorbuti«cher Erkrankungen zu bewahren. Besondere Interessant ist der geringe Bedarf an dem die Rachitis verhindernden Vitamin D. Von diesem Wirkstoff genügen etwa zwei Millionstel Gramm täglicher Zufuhr, um Säuglinge und Kleinkinder vor rachitischen Frsrheinungen zu schützen. Freilich Ist hierbei vorausgesetzt, daß die betreffenden Kinder richtig ernährt und öfters sonnenbestrahlt werden, denn mäßige Sonnenbestrahlung wirkt in ähnlicher Weise wie Vitamin D günstig auf die Ablagerung der Knochenbaustoffe Kalk und Phosphat, deren Bedeutung für die Zähne ja allgemein bekannt ist. Im Getreidekom «ind von den ge-nannnten Vitaminen diejenigen der B-Gruppe reichlich vorhanden, die Vlta-mine A und D nur in Form ihrer Vorstufen Carotin bezw Ergosterln. Vitamin C fehlt im Getreidekorn völlig, dagegen enthält dieses reichliche Mengen des sogenannten Fruchtbarkeits- oder Schwangerschaftsvitamins E. Interessanterweise sind die Vitamine jedoch nicht gleichmäßig über das ganze Korn verteilt, sondern sie sammeln «ich teils in den Randschichten des Getreide-koms, teils Im Keim an und bilden Hort mit den gleichzeitig anwesenden Mlne-ralbrstandtellen und anderen Wirkstoffen wichtig« NAhrwertspeicher. Als eigentliche »Lebensstoffe« oder HochleJ-stungsstoffe begünstiqen die Vitamine die Bhitblldung, die Zellenbildung und damit allgemein das Wachstum. Darüber hinaus erhöht reichliche Zufuhr und geregelte Aufnahme von Vitaminen die natürliche Widerstandskraft gegen Infektionen. Hientu gehört das gegen Luftsauerstoff besonders empfindliche, in Frischqemüse und Otwt vorhandene Vitamin C, daß durch die im Brot enthaltenen Stoffe einen natürlichen Schulz erfährt. Außer Vitaminen erhalten die ganzen Getreidekörner und die daraus hergestellten Schrote und dunklen Brote alle lebenswichtigen Mineralbestandteile, vor allem die Knochenbaustoffe Kalk und Phosphat, In ausgeglichenen Verhältnissen Auch für diese Wirkstoffe gilt das oben für Vitamine gesagte, daß sie sich nämlich in den Randschichten des Kornes imd im Keim verdichten, während der weiße Mehlkörper (und das daraus gewonnene FeJn-mehl) nur geringe Mengen enthalten. So sehen wir, warum man auf Grund wissenschaftlicher Forschungsergebnisse Immer wieder darauf hinweist, daß Vollkornbrot und Schwarzbrot die naturgemäße Ernährung de« Menschen sind: diese dunklen Brotarten sichern am besten die Gesundheit und Widerstandskraft unserer Männer, Frauen und Kinder. Freilich gehört auch die Kunst des Bäckers dazu, ein dunkles Brot verlok-nend zu gestalten Wir wollen dabei aber stet« bedenken, daß unsere Bäckermeister sich umso mehr bemühen werden, ein wirklich gutes Schwarz- oder Vollkornbrot herzustellen, je mehr die Kundschaft es verlangt. Die Erfahrun-aen aller Gaue des Reiches zeigen, daß die Zahl der Vollkornbrot backenden Betriebe und damit die Versorgung unserer Bevölkerung mit hochwertigem Brot aus vollem Schrott und Korn zum Nutzen der VolksriPsundhelt ständig zunimmt. Univ.-Professor Dr. W. Halden rungsnmtes T stellte sodann die Aufgaben der Amtsträner heraus, wobei er betonte das der Blockführer, der Orts-bauemffihrer und der Führer der Wehr-mannsrhaft ihre Aufnähen in den Blocks In gemeinsamer Arbeit meistern müssen. So sei auch selbstverständlich daß die Zellen-, Block- und Ortsbauernführer In den Reihen der Wehrmannsrhaft mlt-marschieren und damit die Einheit des Blockes bekunden Wir sind ein großes, geeintes Volk und daß es so bleibt, da- für tragen e Amtsträger des Steirischen Heimat^undes die Verantwortung. Anschließend sprach der Leiter des Amtes Landvolk über den Arbeitseinsatz und die Ablieferung So kann nur derjenige Landwirt Unterstützung erwarten. der fortschrittlich arbeitet und beliefert. Geld und Boden sei zur Ernährung des deutschen Volkes hier und jeder Besitzer ist verpflichtet aus diesem, das bestmöglichste herauszuholen Am Nachmittag spielte die Lalenspielqruppe Leitersdorf das Volksstück »I^ie Müllerin und ihr Soldat« auf Wie immer ernteten die Spieler auch diesmal reichen Beifall Die Kreisfrau, die der Aufführung beiwohnte, beglückwünschte die Darsteller zu diesem Erfolg Auch die Wehrmannschaftsstürme hielten ihre Kameradschaftsabende ab, wobei für das Krtegs-Wf-lW schöne Beträge aufgebracht wurden Die Frauen der Ortsgruppe wieder haMen für die im Einsatz stehenden Wehrmänner eine Reihe von Liebesgaben geschickt. So wird auch im Jahre 1944 die Orf= gruppe Abstal bleiben was sie war freu, deutsch und wehrhaft Platzkonzert in Arch Rund II ODO RM für das Krleqs-Wlnter-hllfswerk Am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertage« brachte die Musikkapelle de« Zollorenzsrhutzes von Arch im Kreis Rann unter großer Beteiligung der Bevölkerung ein Platzkonzert zur Durchführung. Die Kapelle trat in neuer Form zum ersten Male öffentlich auf und zeigte ihr großes Können. In der ersten Spielpause gab es eine Überraschung. Zollkommissar Arno Schott überreichte dem Ortsgruppenführer, Parteigenossen von Führer, eine Sammelbüchse mit dem Spendenergebnis von RM 10 705,05. Dieser hohe Betrag beinhaltete die Spenden de« Jagdkommandos Arch undderGrenz-aufsirhtstellen Radelstein, Streit und Nesselrain. Es muß hervorgehoben werden, daß einige Angehörige des Grenzschutzes 100 und 200 RM spendeten. Diese Spende einer Einheit In der Untersteiermark zeigt, wie hoch im fünften Kriegsjahr die Moral des deutschen Soldaten Ist. Männer, die Tag und Nacht in Bereitschaft liegen, um den Feind dort zu schlagen, wo er sich zeigt, die bei jedem Wetter Wacht an der Grenze halten und oft im schwersten Einsatz standen, haben durch ihre Opferfreudigkeit gezeigt, daß sie deutsche Soldaten sind. Wir wollen diesen braven Männern danken und uns ein Beispiel an ihnen nehmen. * Vom Cllller Slandenlherichtc. 20.15 —]t IS: Optrnfvnduit^ «Wi* ci cuch ({cIbI t«. 21,15—12: AbcnJkiiniv'rl unter Lfitung von Eigel Kruttg*. Soliit t.rik Thcn-Berith. DaalKhlaodMadari 17.15- 18 3U; Mumk lur Dam-■icritnnda: b««tbovcn, Schuberl, Haydn, 20.15— 22. • Dia klin£eadt Film llluklncrte« mit Filminuatk Fronturlauber, Gäste der Ortsgruppe Rotwein. Die ürlsqruppe Rotwein, Krei« Marburq-Stdclt, lud für den 28. Deiembcr 1943 die sich aui VVeihnachts-urlüub befmrilichen Frontsoldatea der Ortsgruppe zu einem Beisdinnienscin mit dpna Ort«gruppen6lab ein. Die Zii'.iim-raenkunft fand in der Gaetwirtsrhäft Krempl itatt, wohin 20 Urlauber mit ihren Angehörigen gekommen waren, um mit doT Ortsgruppp einwie Stunden in ungezwungenem Beisammensein zu verleben. Bei fröhlichem Erzählen waren die Stunden in guter Kameradschaft trhnell vergamien und man «ah beim Abschied in den Augen der Fronturlauber di« Freude über die stolze und dankbare Heimnt, die kein«* Gelnqonheit ungenützt iSßt, dies auch zum Ausdruck lu brinqen. Au# dem Kreis Mureck. Die schaffenden Frauen der Betriehe und dos Deutsrhen Handwerks des Kreises Vturcrk h«-hrn ihre Einsatzbereitschaft in erfreulichen Leistungen bekundet. So wurden in den Betrieben in anerkennenswerter Hingab® 240 Stück Spielsachen und haus-wlrtsrhaftliche Gegenständ^ gebastelt und mit dieser Freizeitnrbeit vielen Freude bereitet. Gleichzeitig hat das deutsche Handwerk, voran Kreiwhandwerksrefe-r«ntin Pgn. Biichleitnpr und Frau Gabriele Huher 100 StOck Spielzeug hergestellt and an die Kinder der zur Wehrmacht alngerOckten Kameraden verteilt. Solch rusätzliche Leistngen vielbeschäftigter Hände verdienen nls Autidruck kameradschaftlichen Geistes und der Hilfsbereitschaft volle Anerkennung. — Da« Standesamt Murerk meldet: Geboren wurden fünf Kinder, Die Ehe gingen ein: Johann Adam mit Maria Schlögl, Josef Fasching mit Maria Sommer, Johann Pir-cher mit Judith Pernegq, Franz Schere mit Paula Gonup. Es «tnrtK'n; Anna Halden, Weitersfeldi Johanna Moder, Mis^el-dorft Josef Holzechuh, Mnrecki kmaz Deutscher, Mureck) Heinrich RoOnwnn, Untetrakitschi Maria VVemhausl, Mureck, WIRTSCHAFT und SOZIALPOLITIK Europa gegen England Wachsende Wirtschaftsordnung des Kontinents Als unlängst die Terrorllier f gerischer Bäcker, die zur Erreichung des Volksyemeinschatt. Gesetzesverijehen in solcher Zeit verlangen daher auch em anderes Strafmaß als im Frieden. Wer sich darüber etwa beklagt, dem sei der Zeitspiegol früherer Jahre vor Augen gehalten, wo man asoziale Elemente noch mit ganz anderen Strafen belegte. 18H2 brachte die damals iji Dresden erscheinende Zeitschrift »Der Kamerad« mehrere Auisätza aus d-er Zeit von 1R12 bis 1813 und berichtet dabej über exemplarische Bestrafungen von Wucher, die gerade jetzt besonderes Interesse verdienen. Einige Lieferanten hatten damals die für die Feldlazarette best mmten Medikamente mit Kreide, Zie-ijelniehl und an-doren Stoffen vermischt, wddurch vielfach die PatientcKi noch kränker wurden, oftmals sogar starben, Zur Stiafe für ihre Giftmischereien wurden diese gewissenlosen Personen öffentlich auf dem Maikt-platz mit ihren Bärten — je zwei und zwei, Angesicht gegen Anqeslcht — zusammengebunden und heißes Harz und Pech in die Haare g^^ossen, so daß sich nach dem Erkalten desselben ein unentwirrbarer Filz bildete. Außerdem wurde ab*r noch jedem DeHnguenten ein radl- vorgeschriebenen Gewichtes Holz und Srtnid in das Mehl gemischt hatten, wurden zum Tode durch Erschießen verurteilt. Zu diesem Zwecke stellte man eine Reihe mit Mistjauche gefüllte Fässer auf. In jedes wurde ein Übeltäter gesteckt, so daß ihm die aromatische Flüssigkeit bis an den Mund ging. Dann marschierte ein Peloton Infanterie auf, lud vor den Augen der Delinquenten mit scharfen Patronen und machte sich »fertig«. Sowie das Kommando »Feuer« erfolgte, verschwanden natürlich die Köpfe in die Mistjauche und kamen erst nach längerer Zeit wieder zum Vorschein, sobald sie hoffen durften, d.afl die blauen Bohnen inzwischen vorbeigepfiffen waren. Das wurde unter dem Gaudium der zahlreichen Zuschauer eine ganze Weile fortgesetzt, dann aber kam der blutige Ernst, und eine andere Abteilung Soldaten schoß gerade in dem Augenblick, wo die Köpfe aus der Mistjauche wieder emportauchten, und beförderte sie so Ins bessere Jenseits. Damit wurde aber erreicht, daß durch solche Bestrafimgen ein heil-•amer Schrecken unter der Bevölkerung und vor allem unter die Lieferanten ge- gewollte Eingeständnis festgehalten zu werden, daß Deutschland trotz der Schwierigkeiten des Kriege«, und während die Briten Europa dem bolschewistischen Chdu« überantworten, diesem Kontinent eine wirtschaftliche und soriale Ordnung zu geben in der Lage ist. Dieses Werden einer neuen europäischen Wirtschaft ist vielfach und nicht nur im Ausland mißverstanden worden. Man glaubte mitunter nämlich, hierin nur eine Kriegeerscheinung sehen zu können. Und doch genügt ein BUck in die Geschichte, wie auch in die Wirtschaftestatistik, um zu erkennen, daß ein freies, geeintes Europa nicht ein Wunschtraum, eondern eine Realität sein wird. Noch vor 400 Jahren bildete dieser Kontinent eine wirtschaftliche und auch kulturelle Einheit. Erst, als sich mit der Entdeckung anderer Kontinente den eu-ropÄiechen Menschen ungeahnte MÄg-llchkelten wirtschaftlicher Art erschioa-sen, ging das Bewußtsein der europäl-«chen Einheit allmählich verloren. Vor allem aber hat England in den letzten 150 Jahren dazu beigetragen, in dem europäischen Menschen den Glauben an die wirtschaftliche Unselbständigkeit «eines Kontinents zu wecken. Aber auc'h diese englische Politik hat nicht vermocht, natürliche Beziehungen restlos zu beseitigen. Im Jahre 1937 betrug der Anteil Europas an der Grunderzeugung der Welt an Nahrungemitteln und hauptsächlich Rohstoffen 45,5 v. H., hingegen bellef sich der Bevölkerungsanteii Europas an der Gesamtbevölkerang der Erde nur auf 26,6 v. H. Der Wert der W(»Itproduktlon dieses Jahree wird auf 248 Milliarden RM beziffert. Hiervon entfallen 117 Milliarden wiederum auf Europa, Zeigen dieee Zahlen die Prodnktionskraft uneeres Kontinents, so ergeben sich aus den n^ichfoi-genden Angaben interessante FeststeJ-lungen über die sogenannte wirtschaftliche Abhängigkeit. Die landwirtschaftliche Erzeugung Europas betrug ebenfalls im Jahre 1937 47 v. H., also fast die Hälf-te der Welterzeuqung. Auf dem Gebiet der nichtlandwirtschaftlichen Produktion war Europa mit 40,7 v, H. führend. Wie es weiterhin um die Einfuhrabhin-gigkeit unseree Kontinent« bestellt ist, ergibt «ich daraus, daß wir gegenüber dem Wert der Eigenproduktion in Höhe von 117 Milliarden RM für den gesamten Kontinent nur eine Einfuhr im Werte von 17 Milliarden Reichsmark hatten. Bei dem Außenhandel der europäischen Lander ist weiterhin auffaltend, daß mit Ausnahme Englands jedes europäische Land mit mehr als der Hälfte seines Handels im Europahandel verankert gewesen ist. Trotzdem w^r allerdings der europäische Kontinent der größte Importeur. Seine hohe kulturelle Entwicklung «icherte also im Grunde auch den Wohlstand der anderen Erdteile. Es ist notwendig, sich all« diese Zahlen xu vergegenwärtigen, um zu erkennen, daß die neue Ordnung, die auch in wirtschaftlicher Hinsicht im Werden ist,, eine Realität «ondergleichen darstellt, el-n« Rcalit&t, aus der all« europäischen Länder ihren Nutzen ziehen werden. Ein-lig England, dem es darauf ankam, Europa in Abhängigkeit zu halten und auf Kosten der europäischen Länder zu verdienen, wird durch diese Realität in seinen Gnindlagen getroffen werden. Ebenso wie die wirtschaftliche Abhängigkeit die europäischen Länder aber auch daran hinderte, die soziale Frage zu lösen, «o trägt die wirtschaftliche Freiheit des europäischen Kontinents dazu bei, daß das soziale Problem künftig in allen Ländern • gelöst werden kann. Schon heoite sehen wir, daß in keinem europäischen Land Arbeitslosigkeit herrscht. Wir erleben weiter, wie der Einsatz im Dienste der deutschen Kriegswirtschaft dafür sorgt, daß das fachliche und berufliche Können aller europäischen Arbeiter gehoben wird und damit die Voraussetzungen geschaffen werden, daß auch diese Länder durch verbesserte Pro-duktionsbedingungen den Wohlstand do« eigenen Landes und damit ihrer Arbedter-schaft mehren können. England aber, das dieees Buropa bekämpft, ja, es sogar dem Bolschewismus auszuliefern bereit ist, hat al« eigenen Aufbauplan für die Zukunft nichts anderes zu bieten als einen Währnngsplan, der alle europäischen Völker in eine noch drückendere Abhängigkeit bringen würde, und der das Schaffen der Arbeiter in jedem Lande von der Willkür eines Jüdischen Welthankierw In Washington oder London abhängig macht, Hs. kale« Brechmittel eingegeben, und zum bracht wurde, di« sich fortan vor we'ite* Gaudium der zaisrhaiienrlen Menge er- i ren Betnjgsmanövern In acht nahmen, folgten nach einiger Zeit unter ileii im- M. M. Pläne zum Ausbau der Basler Muslermesse. Der Verwaltungsrat der Schweizerischen Mustermesse in Basel erörterte den Plan, die National-Schwelze-risch« Messe zu einer Internationalen Messe in Basel auszubauen. Man hofft, daß durch eine solche Erweiterung die Messe von mehr Ausländern als bisher besucht wird und so die Aufgaben der Schweizerischen Mustermesse, den Export zu fördern, besser gelöst werden kann. Die Frage eines solchen Ausbaues soll jedoch noch geprüft werden. Teilnehmerlernichrelbdlenst mit Kroatien. Vor kurzttm ist der Teilnehmer-Femschreibdienst zwischen dem Großdeutschen Reich und Kroatien eröffnet worden. Die deutschen Femschreibtoll-nehmer können mit den am das Wahlamt in Kroatien angeschlossenen Fernschreibteilnehmern iu Kroatien Über den Femplatz Nürnberg (Rufnummer 06096) fern-schreiben, wenn si« von der für ihren Wohnsitz zuständigen militärischen Abwehrstelle zugelassen sind. Die Gebühren für ein Fernschreiben von drei Minuten Daiier In der Zeit von 8 bis 19 Uhr mit Teilnehmern in Kroatien betragen zwischen Agram und allen Orten der deutschen Zone 1 (bis 400 km Entfernung) 1,72 RM, zwischen Agram und allen Orten der Deutschen Zorv« 2 (üb«r 400 km hl« 800 km) 2,46 RM imd zwischen Agram und allen Orten der Deutschen Zone 3 (über 800 km) 2,95 RM. In der Zelt von 19 bis 8 Uhr ermäßigen sich die Gebühren auf drei Fünft«! der angegebenen Gebührensätze. Zollfrelhelt Nr rumänisch« Maichl-nenelnfuhr aui Deutschland. Auf Grund einer Regierungsverordnung wurde die Einfuhr von allen Maschinen und maschinellen Einrichtungen für zollfrei erklärt, die von rumänischen Industrieunternehmen innerhalb der von der Nationalbank zur Verfügung gestellten Kredltguote von 100 Mill RM aus Deutschland zum industriellen Aufbau Rumäniens eingeführt werden. Zur zollfreien Einfuhr sind nur Unternehmen berechtigt, die di« Vorteile des Gesetzen zur Förderung der nationalen Industrie genießen und die eingeführten Maschinen für ihien eigenen Gebrauch benötigen. Schachblitzmeisterschaft Erwin Seldl Grazer filltzmelstBr Unt«r starker Beteiligung fand im Caf* »Post« dl« erst« Grazer Blitzmeisterschaft »tatt. 24 Nennungen wurden abgegeben, sodflfi ein« Teilung In drei Vorgruppen notwendig war. Erwin Seldl spielt« zuerst zwei Partien unentscliieden, gewann dann 6 Punkte und hatte nach einem Remis mit Willi Winkler so wie dieser 8S Punkte. Da der Titel eines Blltzmeisters nicht geteilt werden kann, wurde sofort eine Entscheidungspartie ausgetragen. Der Favorit Willi Winkler verlor diese Partie und somit fiel der Titel an Erwin Seidl. Dritter wurde Dim&ity mit 7 Punkten, Vierter Patheisky mit 6H, Pünft«r und S«chster Afritsch und Stürzer mit ]« 6, Siebenter Oskar Winkler mit 5H, Achter, Netuifer und Zehnter Babtek, Keller und Palerl mit je 5 Punkten, während Settel« mit 3 und Senekowltsch m.1t 0 Punkten den Schluß bildeten. SPORT u. TURNEN Untersteirische Schimeisterschaf' tcn am 15. und 16. Januar Die lür diesos Wochenend in Aussicht genommenen eisten untersteirischen Schimeisterschaften wurden nun endgültig auf den 15 und Iti. Januar verlegt. Die Kample, für die sich ein außerordentliches Interesse kundtut, umfattsen einen Langlauf über 10 Kilometer, einen Riesentot Liuf über 2 Kilometer sowie ein Schispringen, die alle im Umkreis der Stadt Cilli zur Ausrichtung kommen. In allen drei Wettbewerben werden auch die untersteirischen Meistertitel zur Vergebung gelangen. Die hohe Zahl der bisher eingelaufenen Nennungen läßt einen großartigen Ablauf dieser ersten untersteirischen Sch;mei8terschaften erwarten. Weitere Nennungen sind an Karl Sadra-wetz, Leiter der BSG Wösten, in Cilli bis zum 14. Januar zu richten. Start zur Eishockeymeisterschaft Die Wiener Engolmann-Arena war am Dienstagabend Schauplatz des Starts zur deutschen Eishockeymeistetschaft. 6000 Zuschauer erlebten ein rassiges Spiel, In dem eine starke Mannschaft des Berliner Schlittschuh-Klubs mit 5:1 (1:1, 2:0, 2:0) verdient hoch über die Wiener EG triumphierte, die alles in allem von Anfang an unterlegen war. In den Pausen zeigten die Wienei Lva Pawlik, Inge Solar und Lotte Lieser Ihr großes Können, Am Mittwochabend stehen sich die gleichen Gegner In einem Freundschaftsspiel gegenüber. ■Am Wochenende wird die deutsche Eishockeymeisterschaft mit zwei Spielen der Gruppe B in Berlin fortgesetzt. Am Samstag hat Rot Weiß die Prager NSTG zum Gegner, am Sonntag ist die Düssel-doifer EG Partner der Berliner. Beste Sportler — tapfere Soldaten Die Wichtigkeit, die der deutsch« Soldat dem .Sport zuerkennt, gellt aus einem Schreiben hervor, das Ritterkreuzträger Oberst H.iiines Tiautloff zur Neu-lahrsweude an seinen alten Verein, den SC Weimar, richtete. Der große Jagdflieger schreibt darin u. a. folgendes: »Der sportliche Wettstreit der Friedenszeit war eine gute kämpferische Vorbereitung für den Waffengang dieses Krie-aes Die besten Sportler haben sich in den harten Kämpfen als die tapfersten Soldaten erwiesen Gibt e« einen schöneren Beweis für die Notwendigkeit der körperlichen Ertüchtigung unserer Jugend?« Aus der Abteilung Rapid der SC Marburg. Das Geräteturnen für Männer und Frauen findet jeden Mittwoch Ln der Tumhulle, Erail-Gugel-Gasse 2 (linket Drauufer) und jeden Freilag in der Nar-vikschule (rechtes Drauufer) in d«r Zell von 2ü bis 22 Uhr statt. Begirm ab 12. Januar — Die übungsstunden für Frauen-haiidball sind nur für Freitag zwischen 17.30 und 18.30 Uhr in der Narvikschul« vorgesehen, Beginn ab 14. Januar. Teilnehmer, die noch keine Jahreskarte besitzen, erhalten dieselbe In der Ver^ kaufsstelle de«? Amtes Volkbildung in Marburg, Tegetthoffstraße 10a. Im zweiten Spl«l NSTG Prag — Klagen-fiirter AC feierten die Prager Eishockeyspieler mit 5:3 einen Erfolg. In rrankfurt a. M. starb Hugo Bardorff, der älteste deutsche Sportschriftleiter, im Alter von 88 Jahren. Sein« Liebe galt dem Rudersport, für den er fast 50 Jahr« publt7.istisch tätig war. Despeaux holt den Tlt^ xurlick. T*-net, Frankreichs Boxmelster im Mittelgewicht, verlor am Neujahrstage seinen Titel an den fiüheren Olympiasieger Despeaux nach einem Zwölfrundwikampf nach Punkten. Dreimal Per Olof. Per Olof ist nicht nur Schwedens «chneJlster Schwimmer, sondern auch sein vielseitigster. Der Sprintermeister beteiligte sich an einem Lagenschwimmen, bei dem hintereinander Je 50 m in der Kraul-, Brust und Rückenlage ru schwimmen waren. Er gewann alle drei Läufe In 27,1 bzw. 32,6 und 33,8 in der Gesamtwertung vor Am« Jutner. — Damit nicht genug, Ist mx auch als schneller Mann auf der Aschenbahn bekannt geworden, denn Im Sommer tat er sich als Leichtathlet mit einer Zeit von 11,1 für 100 m hervor. ME1,\ AiNN Ib ROMAN VONRPSI FlIERl »Carol — — dieser M'Misch boi d^r Durran — — bodioht er sio ous Eifor-sucht?« »Es soll ihm früher sehr (|Ut qeg.in-gen sein, sie wur wohl si'.no Gfliebte. Wdhrscheinlich ist er ciffisuch'iq. Er bewacht sie wie cm Schießhund. Um welche Zeit sohi ii wir uns' »l'ra fOnl. Ich b n in der 1 loti'ihalle.«^ »Ich bin alücklich, Alexcindi-i! Also um fünf Uhr. < Ich zog mich fertig an. V'ldXimilicin sollte nicht Wrirte». _ MaximiUän sriß heim VlitirKiessen neben mir, sah mude und abgespannt aus, und die kleine Falte war wieder um seinen Mund. Aber dnnn vergrißen er und Ich alles über die Tat«0«« Ist liehe immer, besonders 'n i den Auswüchsen, Und Mama hd nun | mal Spaß an Auswüchsen Unsere gute j Mama — wie sie es sich schwer m.uht' I Man weiß nicht, soll man lachen oder | weinen, wie sie um Ihr Eheglück beso'-gi war, wie sie nun um unser Glück b'>- j sorgt ist! Und ich Ahnungsloser dachte, ' sie kommt nur der Kinder wegen mit, um Großnuitlerfieuden zu genießen!« Er lachte. Ich aber dachte nach. Matte et mir diese andeutungsweise Geschichte erzählt, um zu verhindern, daß ich jemdls /II püUoin und zu mißtrauen be(|önne? Oder hing sie md Tante Noltens Leben /.usammnn? Ich hatte nie darüber nachgedacht, wie ihr Leben gewesen sein mochte, ehe sie eben '»Tante Nolten« wurde. Nun entdeckte i( h mit einigem Erstaunen, daß sie nicht nur die Tante Nolten meiner Kinderzeit, nicht nur d'e tüchtige Gntsherrin und Respektsperson, nicht nur meine Schwiegermutter war — sondern eine Flau wie Ich. Manchr>s fiel mir ein: wie getn sie lachte, w e groß ihr Her? war. Es tat mir leid, daß Max;milian sich auf Andcuthngen be-schr.lnkte Aber ich verließ mich darauf, daß Ich schon erfahren wüide. was ich wissen wollte. »V.'oran denkst du, Al^'xandra?« »Hmhm«, sante ich nur Und dann trennten wir ins. Tante Nolten hätte gesnnt, nun habe ein unerschrockener Mann ein^m armen schwachen, betrogenen We'b Sard In d*e .Annen nr-^jtrent, ach, d'e We'ber fiind ja so hescheirlen, ein qiites Wort, ein r>'"fiberhinr(nlen, imd s'e bissen s'rh ablenken, sie glauben alles, was s'P niaubpii sollten, so dumm sind die \A'el. her' .la. <0 h'itte T.^nle Nnt^pp rficrint. Si«» niiir.tp Ihr G(>sf blecht ja k^nn'^n f p m'cb alier nur ""'ni<n, h-''Mp i- p von m'''"er -/wp'tpn V^r'^b'^e- riimn r>pwißi_ sfi h itte sie dazu etwa so gcsprocheai MAKijUi\oiiK ZüiiuhG Donnerstag, 6. Januar 1944 * Nr 6 * Seile 5 STADTTHEATER MARBURG-Drau Donnerstag, 6. Januar; Geschlos«ene Vor-•tellunq für die D. H. I. MASKENBALL. Oper in 1 Vorspiel und 3 Akten von Giuseppe Verdi. Gastspiel Margarethe Fftlzarl-Herlea, Kammersänger Hans Dep-ser. — Kein Kartenverkauf! — Beginn: 19.30 Uhr. Ende: 22.30 Uhr. Freitag, 7. Januar: Erstaufführ. SCHWARZBROT und KIPFEL. Lustspiel in 3 Akten von Werner von der Schulenburq. ,Pr«i-Mt; L Beqinn: 19.30 Uhr: Ende: 22.30 Uhr. Kartanvorverkauf außer Montag täglich von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 17.30 Uhr an d«r Theatarkatsa, Theat«rgaM« 3, (Eingang Domplati 17), UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MAWaUBG-DBAU j BURG-LICHTSPIELE Htut« 15, 17 30. 1B.49 Uhi Panuui 131B TONELLl all P«i4lnMd MartM. Wlnal« Markas, Mady taU, Albcri Hehn, Nicolai Kölln und Joiei Slabar. — Ein Artittanfllm voll atemraubendar Spannung und manicbllcb tlaf bewagander Dramatik. PBt iagaaMitAa ■lebt iioalaaaaal ESPLANADE So l!>.ld. 15, 1/ 10. 19.43 Übt Wo ta, i?.30, l«.45 Uhi ÜMla, Ich werde dich auf Händen tragen alt Hall PlDkaoiallai, Haai Nlaiaan, Woligang Lakacbt, lllaabalh Markaa, lUaa laig'U. Haa Wagaar. Ftf Jagaadllcb« Bichl tugalaaaaal Fraltag und Samttag um 13.IS Ubr und Sonntag um 10 Uhr Mlrcbeavoratelluiig Die verzauberte Prinzessin Lichtspiele Kadettenschttic Dauaftlag, 0. Januar Olga Tichachowa und Albracht SthOnbali In atnem PUm von Uaba und Lnld: Anf^elilfa M«4rlck Kay»lai, Ptanx SchalhelUln. Ptr Jugaadllcba alcbl tugalaaianl Bttrg-Lichispicie Cilli ■IraBe Bla •. Januar — der groBa Arllalenfilm TONELLl Bit Pardiaand Marian, Winnie Markaa, Mady Rabl und Albart Hfbn — Pttr Jngnndllrba nichl lugalaiienl Metropol-Lichtspiele Cilli_ Bla 1. Janaar Ein Mann mit Grundsätzen naaa Mhnkar, Bltl» Mayarholar, MarU KoM*Bb4iM. Nr la|aadllcfta alcbl lagalaaaaal Tonlichtspiele Deutsches Haus Prallag. f. um IS iS Uhr, Baailag, 1. um 17.30 und 19.45 Übt, Sonntag, f. Jannar um l") |7 10 u. 19.45 IFhr Gefährtin meines Sommers Ein Barlln-Pilra mit Anna Dammann, Paul llarlaana, Guttav Knuth, Viktoria ▼ Balldsho, Wollgang Luhichy, O. B Haue iinri Cduard v WiniDrtleln. PIr Jugendliche unter 14 Jaliran nicbl «ugcUiaaal Ton-Lichtspfele Stadttheater P e 11 a u_ Lionneritag, 1. Januar Camilla Horn und Viktor de Kowa tn Wenn ich Könif{ wäre Ein enlxürkenilei musikahsrhc.« Lusltpiel. In di>n wci-aren Rollen Eugen Bes, Paul Weilermayar, Waltet Steinbeck, Elte Raval. — Für .lugrndllrhe xugeUitenl Donnoritag um 14,30 Uhr Jugnndvoistellung mit voll-ttändigcm Programm Bai |ugendfrel»n P(1m»n w« burg-Stadt, Volksblldungsstätte Marburg/Drau Heute, Donnerstag, den 6. Januar 1944, um 70 Uhr, im Saal der Volksbildungsstätte, Domplatz 17 LICHTBILDERVORTRAG Prof, Dr. Rudolf Tomaschek von der Technischen Hochschule München spricht über das Thema Kraft und Stoff in heutiger Erkenntnis Eintnttskarten hiit Hörerkarte RM 1.—, ohne Hörerkarte RM 1,40 in dei Buchhandlung W. Heinz, Herrengasse, Geschäftsslelle des Aintns Volkbildung, TegeUhoffstraße 10a, Rpstkarten an der Abendkasse. 28 Dein« feläfuul- Um Reklamationen tu ver-mohlen bitten wir |ede Änderung der Peldpostnummei der Vertriebsablething der »Marbutgii Zeitung« bekanntzugeben, T Amtliche Bekanntmachungen Bekanntmachung Die Betriebssatzung der Stadtbetnebe Marburg und der Stadtwasserwerke Marburg vom 31. August 1943 tind vom Chef der Zivilverwaltung in der UnN\9n, XII, OltrttsrgasB • 6 .Schubtrf'-Apothek« Schöne, sonnige Wohnung. Zimmer, Kürhe und Speis, in Marburg, tausche gegen ebensolche, event, mit Garten, in Vorstadt, Richtung Gams oder zwischen Marburg und Egidi. Adresse in der »M. Z.«, Marburg-Drau, 30-9 Tausche sonniges Sparherd-zimm6r in Drauweiler rjegen gleiches in Brunndorf, Leite^rs* berg oder Gams. Anschr, in der »M. Z.«, Marburg-Drau. 72-9 Am 2. Januar hellblauer Kln-derfäustling gefunden. Adresse in der »Marburger Zeitung«, Cilli. " 32-13 Scilliiss der Anzelüenannahmf 12 Uhr mittags Dringende Todesanzeigen werden auch weiterhin bin 16 Uhr ent)ie(2engcnommen Die Anzelgenleltung der »MARBURGER ZEIFUNG« Wegen Hencyieriing bleibt das Geschäft Karl Penfeker jun. OPTIKER Pettau, Ungartorgasse 5 In der Zelt vom S. I. bis zum Zf. 1.19VV gEsch'ossen ____ 22 Unterricht Wftr erteilt in den Abendstunden MaDdollnenunterrlchtf Zuschriften unter »AnfAnger« an die »M. Z.«. 96-10 Heirat Offene Stellen Vor Emstellunij von Arbeiisktfilten roiifl rtteZu*tlmmiinn flr»* tUKt ndt^en Arbottüamles eituieliolt weiiien Gutsituierter, älterer Herr, in bester Position, sucht Bekanntschaft mit hübscher, intell. Dame bis 35 Jahren. Antr. unter »Seelenadel« an die »M Z.«. 40-12 Verschiedenes lausche 120bäs«>iges Akkordeon mit echten Perlmutterplatten gegen Leica-Photo oder 24x36 Photo, Anfrageji in der »M. Z.«, Marbui^-Drau. 92-14 Tausche sehr gut erhaltene Goi-serer Nr, 40 gegen ebensolche j Nr. 42. A. Borowitsch, Lutten- ^rg. __24-14 Batterie - Rundfunkempfänger, »Blaupunkt«, 6 Röhren, sehr gut erhalten, gegen ebensolchen sehr gut erhaltenen, auf Wech-•elstrom, 220 Volt, zu tauschen gesucht. Anzusehen am Sk)nn-von 8—12 Uhr Brunndorfer-straße 10, L Stock. 91-14 Funde • Verluste Bedienerin zum Kanzleidufrau-men, tag lieh Irüh 2 Stunden, wird sofort aufgenommen Spe-iitlon Transport Melhngerstra- (ie 16 „ _ _ _ Schreibkraft und Bote werden gesucht. Anzufrag.: Srhmiderer- gasse 27, Zimmer 8.__70-6 Kanzielkraft mit Praxis von Le-bensmittelqroßhandluno 'n Marburg möql sofort gesucht — Zuschr. an die »M. Z.«. unter «Zuverlässig« _ 943 abqanqiq. Für zweckdienliche Af\qrthen sehr gute Belohnung. Hieb, Brunndorferstraße 28, ge-^enj^et Werkstatte. 24 13 Herren-Taschenuhr am 4. Januar um 6 Uhr morgens am Kärntnerbahnhof verloren. Abzugeben yegen eine Belohnung von 300 RM, Marburg, Schöiie-rerstraße 17-11, links. 89-13 Pfauenmännchen vor etwa vier Wochen zugeflogen. Abzuholen: Marburg, Herrengasse 11, bei Well. 26-13 Das Manufak turwa rengeschäft M. Pschenitschnik, Cilli bleibt vom 6. bis einschliesslich 15. Januar we^en Warcn-30 bestandsaufnahme geschlossen Tausche Schneeschuhe 37, n«u-besohlt, gegen einen Regenschirm. Adr. in der »M. Z.«, Marburg-Drau. 85-14 Tausche Curlerschrelhmaschlne, Rundfunkapparat mit Lautsprecher, sehr schöner Klang, Verstärker, kurze Rehlederhose, tiefen Kinderwagen, event auch 1 5-r, Reminqlon-Kolferschreib-masihine für 4re:hige Schreibmaschine oder Kleinbild-Phnto-apparat 24x36. nach Wahl Anfragen in der »M. Z.« Marburg- Drau, ______ 93-14 ' Großer Tfsch mit Eckbank | ^ (Baueinerke) und Liegebänke | t gegen Diwan und Vorhänge zu j tauschen gesucht Wertaus-1 gleich. Mozartstraße 34, I St., Seme. 98-14 SchmerzerfüUt get>en wir die traurig« Nachriciii, daß unser« liebe Mutter, Schwiegermutter und Tante, Frau Ursula Perko am Mittwoch, den 5. Januar 1944 nach langem, schwerem Leiden iini für immer verlassen hat Das Ledchenbegängnis findet Freitag den 7 Januar, um 16 Uhr, von der Totenhalle am Friedhofe in Brunndorf aus statt Brunndorf, Marburg/Drau. Graz, Pöltschach, den 'i. Januar 1944 In tiefer Trauer. Ludmilla Ronner geb. Perko, Tochter; Tran/ Ronner, Schwiegersohn, im Namen aller übrigen Verw.indten 106 Donken Sie daran — Kleine Anzeigen haben in der MARBURGER ZEITUNG grossen frlolg! •5« Hart traf uns die erschütternde Nachricht, daß unser herzensguter, über alles geliebter, ältester Sohn und Bruder Alois Kukowifsch Gefreiter In einem Inf.-Reg., Träger dei EK. II. Kl, Sturm-abzelchens und Abzeichens der Stalingrad-Känipfer am 29 November 1943 im 21 Lebcns|ahre im Ofiten den Heldentod gefunden hat 21 Lieber Sohn, ruhe sanft in fremder Erdel Die Seelenmesse wiid am 13 Januar 1944 um 7 Uhr früh in der Pfarrkirche in Plankenstein gelesen. 21 Glückenberg, Plankenetcn. den 2. Januar 1944 In tiefster Trauer denken an dein Heldengrab; Alois und Elsa Kukowitsch, Eltern, Stanislaus, d. Zt. In engl Gefangenechaft; Maria, Anna, Cäcille, Josefa, Elsa und Johann, Geschwister, Marlü Sluga, Tante, und alle übrigen Verwandten. Schmerzgebeugl teilen wir alien Verwandten, Freunden und Bekannten mit, daß unsere geliebte und gute Mutter, Großmutter, Schwester und Tante. Frau Vera Bezjak Unterrichtsinspektorswitwe am 10, Dezember 1943 gestorben ist Unsere teure Tote wurde am 11 Dezember 1943, um 16 Uhr, von der Kapelle des hl, Jose! aus auf dem Friedhofe zu Hl. Kreuz beigesetzt. Die Seelenmesse wurde am Freitag den 17. De iember 1943. um 8 Uhr, in der Pfarrkirche zu St Pe'oi gelesen. L a i b a c h, den 5. Januar 1944 27 Branko, Ivo und Vladko, Sohne sowie alle übrigen Verwandten Tausche Zimmer, Küche, Ka-1 binett, in Thesen, gegen Zwei-! zimmerwohtiuiig. Adresse in! der Verwaltung, 77-9 i Sendet den Soldaten die »Marburger Zeitung« an die Front Unfaßbar schwer traf uns die traurige Nachricht, daß unser einziger, heißgeliebter Sohn Toni Gmeincr Gefreiter u. Offz.-Anw. In einem motor. Inf.-Reg. kaum 21 Jahre alt, im Süden für Führer und GroR-deutschland den Heldentod fand. 14 Ratschach, den 4. Januar 1944. [n tiefster Trauer: Anton und Maria Gmeiner, Eltemr Poldl Bochak geb. Gmeiner, Schwester, in Pettau, und alle Verwandten. Vom tietsten Schmerze gebeugt, geben w.t die traurige Nachricht, daß meine inniqslqehebte, herzensgute Gattin, unsere Mutter, Tochter, Schwägerin und Tante. Frau Riss Pochar «eh. Kolenz Reichshahnbeamtensgattin am 30 Dezember 1943 im Alter von 32 Jdhren, nach kur7em, schwe^pm Leiden, uns füi mmer verlas«en hat. Di© Beisetzunq unserer UnvprqcRl'rhen find am Samstag, den 1 Janiuij 1044 am ^ladtiscbon Friedhofe in Cilli statt. Packenetein, Cilli, Zella Mehlis, Steinbiutk, Eichtal, den 3. Januar 1944 In tiefer Trauer: Josef Pochar, Gatte; Natalid und Johann, Kinderi Familien: Kolenz, Pochar, Musgu, Plasnik. Allen lieben Freunden und Bekannten, besonders dem Ortsgruppenführer aus Packenstein, sowie der Kreififührung Amt Frauen In Cilli, als auch für die lieben Kranz- und BUimenspenden «spn chen wir auf diesem Wege unseren herzl chsten Dank aus Josei Pochar, Gatte, im^ Namen dei Kinder und Verwandten MARBURGER ZEITUNG Unerschütterter Lebenswillen Alle Bühnen Hamburgs spielen wieder Es ist unglaublich, das Jahr 1943 anders als unter dem Blickpunkt jener großen Zäsur zu betrachten, welche die Ereignisse im .luU dem Leben der Stadt und allen ih.en Lebensäußerunqn zufügten. Auch die kulturellen Lebensstränqe wurden in die«cn Tagen und Nächten zerletzt, eoduö der Weq nach vorn für Augenblicke im Dunkel lacj und sich nur Schrill für Schritt erhellte. Das festgefügte, seiner großen Tradition sich bewußte Theaterleben der S'ridt der »Hamburgisrhen Dramaturgie« ging mit dem alten Bestand von neuen Bühnen in das vierte Kriegsjahr. Von diesen neun Theatern In Hamburg fielen die Staatsoper und die Volksoper dorn Terror zum Opfer, fast alle anderen Bühnen erlitten schwere oder leichte Bp«rhiidiqijnqen ihrer Gebäude oder der Bühneneinrichtunqen und endlich wurde auch die Niederdeutsche Buhne um ihre Hoffnung betrogen, ein neue« Haus unweit der bisherigen Spiel-stdtte zu beziehen. Es ifit bekannt, daß die Intendanten und Theatergcfolgschaften ihre Häuser in jenen Nachten wie Feslungen verteidigten und düß keine Stunde versäumt wurde, um nach der Katastrophe die Kräfte zu sammeln (was In einem buchstäblichen Sinne zumeist außerhalb Hamburg« vonstatten ging) und neu zu fonnieren. Nach der Sorge um die Ausbesserung der Schäden galt die zweite Sorge der Intendanten und der Kultur-Verwaltung den Hamburgern In den Aufnahmegauen, von Westpreußen bis Bayreuth, die von den Spielgruppen der Hamburger Bühnen fast unmittelbar nach den ;;erstörenden Ereignissen aufgesucht und mit künstlerisch hochwertigen Leistungen erfreut wurden. Der Auslall der beiden Theaterge-bäuda in der Dammlorstraße und auf St. Pauli, dazu der Verlust des Konvent-garteiis als Musikpodium machte eingreifende Veränderungen in dem fein-gliedriyen Organismus des hamburgi-6cheu Kunstlebens notwendig. Die Staatsoper siedelte mit stark beschnittenem Apparat in da» Thalia-Theater über, wo es gelang, einen neuen Spielplan mit bislang sechs Standardwerken, darunter einer Neuinszenierung des »Fi-delio« einzurichten, während für große Oratorien- oder Barockopern der große Saal der Musikhalle (wo auch die Philharmonischen Konzerte stattfinden) zu Verfügung gestellt und mit überzeugendem Erfolg künstlerisch in Besitz genommen wurde, Das Beispiel des vergangenen Jahres war »Don Giovanni« | das neue Jahr wird zunächst Händeis »Xer-xes« bringen. Das Staatliche Schauspielhaui fährte eine Anzahl großer und technisch schwieriger Werke auf, darunter die »WaUenst(jin*-Trilogie und Raimunds »Verschwender«) Im Kleinen Haus in Altona wurden »Tasso«, »Schneider WjbbeU und »Spuren im Schnee« geboten, und es zeigte sich, daß die vollständige Verschmelzung der Spielkörper beider Häuser hüben und drüben Ihre Früchte trug. Das 100jährige Thalia-Theater schickte den Jubiläums-wJournalisten« von Freytag im eigenen Hause am Pferdemarkt d.ie Eröffnung einer neoien Kammerspiel-bühne in der HartungstraDe vorauf, wobei aus der Not der Verhältnisse die Tugend einer dem Witz verpflichteten Kleinstbühne entsprang (»Das unter-fifhlug Homer«, »Johann« mit dem Jubilar Maertens, Forzanos »Onkel Buona-pirte«, »Clavigo« und Curt Götz). Es gelang seilt Oktober, zwei Häuser mit beschränkten Mitteln künstlerisch zu unterhalten Die Erfindung oder Wiederent-derkung der Kammprspiele hat die zah-lennwßige Verlustbilanz der hamburgi-sihen Theater Jedenfalls um einen wertvollen Punkt vermin ^ k:r;.t:*n mir die Menschen i . .•iiisl nil up.i Ii ;fler -mch viele Deiit-ßflin, dif wiipiq von uiiserom Osten wußten, Tii' hr;ihlrn, w,e srhmfrzHch dei, ja noch durch eins der Iläusor hindurch, der Bahnhof, der Friedhof wurden polnisch, wir selbst verblieben bei Deutschland. Was diese Stunde für uns bedeutete, muß Ich hier nicht sagen, wo man den Polen ausgeliefert wurde, wo man uns, die wir an Deutsrhlnnds Mutlerbrust verblieben, beneidete. Aber wir trugen nicht weniger Schmerz als ihr hierj war uns da« VaterKind gelassen, verloren wir doch die engere Heimat, verloren wir doch euch, denen wir zugnhörten. Ich war ein Knabe damals, da uns das geschah. Nach über zwanzig Jahren durfte ich nun endlich wieder hierher 7urückkehren, und ich s.tehe nun hier In diesem Raum, in dem sie mir als dem SchriflsteHer, der in dieser Stadt geboren wiirfle, zum ersten Male zuhören wollen. Es müßte dfi wohl ein großer Jubel in p'ir sein sollte man meinen. Habe ich auf die«;e Stunde nicht Jiihre, Jahrzehnte hindurch gewartet? Wenn Ich durch den Rundfunk sprach, dachte Ich da iil( hl im-m.--r hierher in diese liehe Stadl, hierher nach Obornik: ob mir dii wohl jom.ind /.uliörte? Segnote ich nicht diese Erfindung, die meine Stimme tragenden Atherwellen, die mir erlaubten, dem Feinde zum Trotz, doch zu meinen Landsleuten zu sprechen, und ihnen erlaubten, mir zuzuhören? Ich war so glücklich, wenn ein Wort, ein Zeichen über die Grenze kam, daß man mich vernommen hatte. Und nun durfte Ich endlich selbst kommen. Sie haben mich gerufen und nichts hinderte mich daran. Gewiß macht os mich froh, daß mir das Jetzt vergönnt ist. Aber ich schaue mich um in dieser Stadt, ich ^chaue mich um In diesem Raum, und ith suche nach Augen, die mich erkennen, von damals her, da ich hier Kind war, da Ich in den Ferien bei den Großeltern froh war. Wer kennt mich von damals noch, wen kenne Ich? In dieser Stunde wird es mir erst so recht schmerzlich offenbar, was mir genommen wurde dadurch daß mir ein feindliches Volk den Weg hierher verbieten konnte, den Mensrhen hier nahe zu sein, ihnen vertraut zu bleiben. Der Tierarzt im Zirkus Von Eva Oelsrhläqer Tiere, die immer auf der Reise leben, pfle<)en abgehärtet zu sein. Trotzdem sind Krankheiten und Unglücksfälle nicht zu vermeiden, und jeder Zirkusdirektor hiit einen bestimmten Tierarzt, den er in drincienden Fallen in die jeweilige Gast-spielstödt kommen läßt. Ein solcher Mediziner weiß oft lecht nette Erlebniswe zu erzählen. So erkrankte einmal Im Zirkus Busch ein Affe. Er hielt sich mit den Händen den Bauch und stöhnte ganz erbärmlich. Er hilf siich also nn7>chelnend den Magen xTjrdoibcn. Das kleine Tier wurde vom Wärter aufs' Lager gelegt und mit Wik- dement Kranfi in Bukarest G«nsrallntendant Clemens Kraufi ist In d«r rumänischsD Hauptstadt «ing«troff«n, um da« näch«t« Athenäums-Konzert d«T Bukarester Philharmoniker zu dirigieren. Kammersängerin Vlorlca Ursuleac gibt gleichzeitig ein Gastspiel in Bukarest, wo eie u. a. aucJi einen eigenen Liederabend veranstalten wird, Dai Schmidtner-Quartett ipielt in Marburg wie wir bereits berichtetan, findet an morgigen Freitag, den 7. Januar, Im Hei-matbundsaal in der TegetthoffstraBe der Kammermusikabend des Schmidtner-Quartetts vom Klagenfurter Grenz! and-konservatorhun «tatt, auf den wir all« Muislkfreunde aufmerksam machen. Mitwirkende ist die Pianistin Grete Lerweg. Die Vortragsfolge verspricht Beethovens-c-moll Quartett op. 18, Schubert« g-moll Quartett und Schumanns Klavierquintett op. 14. Eintrittskarten zu volkstümlichen Preisen gibt es im Amt Volkblldung und an der Abendkasse. In der Erstaufführung des Lustspiels »Schwanbrot und Kipfel« von Wemei von der Schulenburg, die am Freitag, den 7. 1. stattfindet, ^nd folgende Darsteller beschäftigt; Dameoi Mila Basken Ditha Eckerth, Gerda Korden, Inge Rosenberg. Herren; Ferdinand Böger, Loli Groß, Otto Gutschy, Fritz Kalmann, Richard Nagy, Rolf Sanden, Max l^el Spielleitung; Fritz Kalmann. Unter dem Titel »Mit Goethe durchs Elsaß« hat Hans Kaeeser in einem Im Trifels-Verlag, Kaiserslautem, herausgekommenen Buch all da« zusammengetragen, was wir von Goethe über da« Elsaß wissen oder wisaen wollen. Mll Goethe plaudernd und viele Schönheiten besehend, wandert der Leser In dem 200 Seiten umfassenden, mit vielen Bildern ausgestatteten Buch durch Strasburg, durch elsässische Städte und Dörfer, hört vom Dialekt, von Liedern und Sagen. All die« per«önllche Erschauen mit dem Dichter wird gekrönt In dem Seeenheimer Erlebnis, einem Auszug au« »Dichtung und Wahrheit«. Die KammerbOhne de« Mecklenburgischen Stastslheaters Schwerin brachts da« heitere Schauspiel »Der Gast aui dem Jenseits« von Franz bei der Wieden zu erfolgreicher Uraufführung. Nibelungenlied auf Serbisch. Aus einem Verlagsbericht der Serbisch-Literarischen Genossenschaft In Belgrad gehl hervor, daß geplant ist, das Nibelungenlied in serbischer Übertragung herauszubringen. Neben unterhaltenden Romanen serbischer Schriftsteller und einei Anthologie serbischer Lyrik von NJe gosch (1813—1857) bis Branko Raditsche-wltsch (1824—1853) Ist auch eine Auswahl aus Goethes Werken in Vorbereitung. kein versehen. Man reichte ihm süßen Pfeffeiminztee, well der Affe ungezuckerten Tee verschmähte. Als es aber nach vier Tagen Immer noch nicht besser wurde, Heß der Direktor einen Arzt kommen. Der Arzt untersuchte den Affen, der wieder winselte, als habe er Schmerzen. Der Doktor, ein ausgezeichneter Tierkenner aber gab dem Kleinen einen Klaps und lachte. »Dem fehlt gar nichts, der simuliert. Gebt Ihm ein paar Stunden ungezuckerlen Tee, da sollt ihr mal sehen, wie schnell er wieder gesund wird,« Und richtig, gegen Abend war er wieder gesund und bat mit rührender Gebärde um Tee mit Zucker. Wenn Elefanten erkranken, Ist e« nicht Immer leicht sie zu behandeln. Vielfach leiden sie an Nieren oder auch am Magen. Hier helfen nur die sogenannten Prießnltzumschläge, Als bei Sarrasanl »Jenny«, die große Elefantenfrau erkrankte, erhielt sie zuerst einen Eimer B(irentraub«"'nblattertee. Willig ließ sie sich zur Erde nieder. Der Arzt sprach ihr gut zu, dann etieg er auf einen Stuhl und legte ihr den riesigen Umschlag um Trompetend ließ sich Jenny alles gefallen. Fast drei Tafje behielt sie den Umschlag um. Diese« Tier vertnig sonst nie etwas am Körper, Man durfte der Ele-fantend.ime nicht mal eine Sch.ibracke vor die Stirne legen. Der Arzt aber liebkoste ihr jedesmal den Rüssel und sprach gut auf sie ein, wenn er in den Stall kam. Das Tier erkannte, driß der Tierarzt es von seinen Schmerzen befreite. Elefanten können viel Schmerzen aushalten. Sie können dann abei auch wie kleine Kinder weinen und verzweifelt muß der Tierarzt oft nach der Ursache ihrer Schmerzen suchen. Vielfach sind es Zäh- ne, die den Dickhäutern große Pein bereiten. Die Behandlung der Raubtiere erfordert eine grüße Geduld und vor allem eine Portion Mut. Schon die Berührung dei erkrankten Stelle mißfällt ihnen und sie reagieren dementsprechend darauf, Besonders häufig erkranken Raubtiere an eingewachsenen Klauen. Die Pranken müssen dann mit Stricken durch das Gitter gezogra werden. Ein Wärter hält dem Raubtier dann einen Bambusstab vor, in den die wütende Katze dann hineinbeißen kann. Aber auch merkwürdigere Fälle kann ein Tierarzt beim Raubtier orlehefn. Im Zirkus Hoppe gastierte eine größere LÖ-wengruppe. Hob der Tierbändiger allabendlich den größten Löwen auf die Schultei, dann stöhnte die sonst so gutmütige Riesenkatze immer leise. Ein Tierarzt stellte eines Tages fest, daß sich der Leib des Löwen auf die Schulter-knochen seines Meisters im Laufe der Zeit zu stark gepreßt hatte und «Ich daher ein Geschwür gebildet hatte. Dies war n\jr ein Ausnahmefall, d«R die Ursache des Schmerzes gleich festgestelU werden konnte. Als das beste Heilmittel für Raubtiere bezeichnet der Tierarzt Immer noch da« Rizinusöl. Am tragischsten bleibt aber Immer wieder die Kolik bei wertvollen und besonders geliebten Pferden im Zirkus, Da hat es schon viel Tränen schöner Frauen gegeben, die üuf ihrem Liebling die größten Erfolge hatten entgegen nehmen dürfen. Wenn auch die Arzte alles tun, um diese Krankheit zu vermindeni, so müssen sie ihr eben doch oft machtlos gegen-überstehen. Da hilft nur eines; Erbarmei haben mit der geguälten Kreatur und gul zu ihr sein, die schönste und hüchsle Auf-ü ibo eine« Tierarzte».