lMbacher^Zntunü) DsnnerstaZ den 18. December 1828. Machrichten vom Rricgsfchauplatje. ^»^ a s journal 65 Zaint k c tc r5b> c> Nl z; ?om 27. November (neucn Styls) enthält folgcn-deNachrichten von derArmee in derTür-kei vom 17. October bis 10. November: „In Vollziehung des allgemeinen, für die Militär- Operationen festgesetzten Planes, hat das dritte Infanterie. Corps am i5. October angefangen, sich von Schumla zurückzuziehen; bis zmn in. ist dieses Eorps rom Feinde nicht beunruhigt worden, dessen wenig zahlreiche Haufen, die f.ch einige Male in unserm Rücken zeigten, nicht genagt haben, sich dem Marsche dieses Corps zu widersetzen. Allein am 19. October, in dem Augenblicke, wo dieses Corps eben in ein waldiges Defile bei dem Dorfe Acdokhdu, durch welcleö es ziehen mußte, eintreten wollte, griff der Feind, dcr mit 8000 Mann Elite-Kavallerie, mit Infanterie und Artillerie, aus Echumla ausgerückt war, dessen Arriere-Garde an; er wurde jedoch, trotz allen seinen Anstrengungen, mit einem scbr großcn Verluste zurückgedrängt, und unsere Truppen bewerkstelligten ihre Bewegung ohne irgend ein anderes Hinderniß von Seite des Feindes: aber'ihr Marsch wird von Tag zu Tag beschwerlicher, wegen des schlechten Zustandes der Straßen, die durch die heftigen 3'egcngrssc und die Kälte, die hier in diessm ^cchre weit früher, als gewöhnlich, cin-gelrctcn ist, unwegsamer gemacht werden." «Die Strenge dcrIahreszeit hatglciäfallssic-t cnd auf die Belagerungs - Arbeiten ror Silisir i a nngenirkt, was-jedoch nicht hinderte, selbe, so lan> ^e cr möglich war, mit Nachdruck zu belrctbcn; csi^n ^ä d?'^ d!c anhaltenden Regengüsse dcn Bc» den, auf welchem die Laufgräben geführt werden sollten, mit Wasser bedeckt, und dem Transport des Materials unüberwindliche Hindernisse entgegengestellt hatten, beschloß der Feldmarschall Graf W itt-genst ei n am i< Nov. die Belagerung der Fesiungm ein Bombardement zu verwandeln, welches zwei Tage nacheinander wit Erfolg fortgesetzt wurdc< Ziemlich starker Frost, welcher eintrat, stieg am 5. November bis über acht Grade ? ein heftiges Schnee« gesiöber bedeckte unsere Batterien und die Hütten der Soldaten mit tkfcm Schnee, und die Donau sing an, siark Eiö zu treiben. Dieser Anfang eines weit strengeren Winters, als der, wclckcr zur selben Zeit in den nördlichen Ländern eintritt, hat dcr Belagcvuua von Cilistria ein Ende gemocht, in-dsm er drohte, die Verbindungen zwiscl'en d?n bei< den Donau-Ufern zu unterbrechen, und sclchergc-iialt das Eintreffen dcr Ecnvois von Lcbcnciuitteln und Krisgömunition für das Bclagcruncs-Ecrrs ganz und gar zu verhindern. Tcwniscige ist die Beladung von Cilisiria aufgehoben worden, und d eTruppen des zweiten und dritten l^cvps haben ihren Marsch in zweiEolcnncn naä der Moldau und Walachei angetreten, um daselbst ihre Winter-Quartiere zu beziehen; eine dieser Eolcnmn ist vor dem Torfe Kalla rasa) ouf den Fal ruugen unsercr Flottille über die T onau gegcm. gen. vnd die andere nach Hirßow a aufgebrochen, diese Bcwcgi ng nurdc vcn der sechsten Infanter»-?-Division, dcr gesan mten Kavallerie und dcn Don-scheu Kosaken . Regimentern, welche nicht über deu Fluß gegangen sind, gedeckt," Line sicrke Abtheilung dcr Flottille bleibt vcr Silisiria, km die Besatzung dieser Fcsiung zu be- 4oL «.dachten; man verschanzt das Dorf Kallarasch ner Entfernung von 600 Dards in wenigen Stunden 102 Bomben in das Fort. Der Courier vom 2. December sagt: „DaZ Gerücht von dem Tode Don Miguels istganz grundlos; wenigstens lebte er noch am 22. Nov., dem Datum der letzten aus Lissabon durch das SchiffEoncord eingetrosscuen Briefe; sein Zustand ward abcr noch immer M sehr beunruhigend angesehen." Auch oer Standard spricht in diesem Sinne von Don Miguels Befinden; der Globe hingegen versicherc. dasselbe sei am 22« so gut gewesen, als man cs nach den Umständen nur habe erwarten können. (Allg. Z.) London den 25. November. Der fusnsibe Gesandte machte am letzten Donnerstage der jungen Königinn von Portugal in Laleham seine Aufwar« tUNg' In der Umgegend von Glasgow ist der Gesund-heits - Zustand dcr Bevölkerung sehr bedenklich. Der Typhus und Wechsel. Fieber, von Dysentcrk be. gleitet, haben schon viele Menschen hingerafft. Im königlichen Hospital lagen mehr als 160 Kranke. (Prag. Z<) Aus den von dem Finanzausschusse eingegangenen Berichten ergibt es sich, daß England, ss viel es sich ermitteln läßt, behufs der Abschaffung des Sklavenhandels bis jetzt ungefähr 5 Millionen Pf. St. ausgegeben hat, und daß die Ausgaben der Regierung zn diesem Endzweck in een Jahren 4o9 1625 und 1826 allein, nicht weniger als 000,009 Pf. jährlich betragen. Den iZ. November zählte man in Gibraltar nur noch 522 Kranke, in den letzten 4 Tagen waren 3g Menschen gestorben. Aus England sind 6 Ärzte mit vielen Arzeneien und L000 Pf. St. angekommn Die Gibraltar - Chronik sagt, ein sicheres Verwahrungs - Mittel lgegen das Fieber sei das Licht. Die ganze Nacht müßte man zwei Lampen mit Licht« Strahlen in den Zimmern bren» nen lassen, und wcnn dieß drei Wochen beobachtet würde, sei die Gefahr der Ansteckung beseitigt. (Oest. B<) London dcn 23. November. Vor einiger Zeit gaben die Offiziere der Fregatte Brasilia« im Hafen von Falmouth einen glänzenden Ball auf dcm genannten Schisse. Eö erhoben sich indessen sc gefährliche Winde, daß die eingeladenen Damen nickt füglich wieder ausgeschifft werden konnten, und mehrere Tage lang auf dcm Fahrzeuge verweilen mußten. (Prag. Z.) N u ß l 3 n 3« Auö Kertsch wird vom 6. November gemeldet: „Der königl, schlredische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am russischen Hcfe, General Bardn.von Palmsljerna, ist «m i. d. M. von Theodosia kommend, hier einge« troffen. Als das Schiff auf der Rückreise von Var-na *) nach Sebastopol verschlagen wurde, wollte er diesen Umstand benutzen, um bis an die äußersten Grenzen Europa's zu reisen, und einen Blick auf den alten (Zimmerischen Bosphorus und unsern neu aufblühenden Hafen zu werfen. Der General besuchte unsere neue Quarantaine, die Festung Prnitale, die Schlambäder von Naphta-Quellen, welche in der Umgegend der Festung liegen, und den au der Mündung des Asowschen Meeres erbauten Leuchtthurm. Von Venikalc begab er sich auf das asiatische Ufer der Meerenge nach der Insel Taman, wo der Bosphorus nur 4 ^2 Werst breit ist. Nach Kertsch zurückgekehrt, besichtigte der Ge° ncra! unsern Hafen, die Stelle des alten Pantica« pcum und den Hügel, auf welchem der große Mi-thridat gestorben seyn soN, wovon ein Felsstück, das dort gezeigt wird, den Namen: Sitz des Mandates, fühn. Auch das hiesige Museum von Alterthümern, die man im Bcsphorus gefunden hat, entging der Aufmerksamkeit des ausgezeichneten Rci- ») Er befand sich bekanntlich nebst mehreren anderen Di7'!emAin ^«f h?m Schiff« P«nt?lnmon senden nicht, der noch an demselben Mend nach Odessa abreiste." (Oest. B.) sZsmannischeg Neilh. Der „Nürnberger Friedens- und Handelskourier" enthält nachstehendes Privatschreiben aus Bucharest vom 17. Nov.: „Es wird hier ein neuer Me'-opolit aus Rußland erwartet, um die geistlichen Angelegenheiten der Fürstenthümer zu reguli-rcn. Auch ist ein Präsident dahier eingetroffen, welcher einen Senat nach der Form jenes vom Iah« re 1610 einzurichten beauftragt ist. Der Brodman» gcl wird mit jedem Tage fühlbarer. Auch wiN man immer noch cinzclnePestfälle bemerken und aus dem Spital von Sweti-Sava werden jede Nacht meh» rere Wägen mit Todten weggeschaft. Vor einigen Tagen sind i5o hiesige Maurer und Zimmerlcnte unter Militaireskorte nachIbraila geführt worden^ um den dortigen Pascha-Pallast zu einem Militair. Lazarcth für 700 Mann einzurichten. Nach Aussage eines gut unterrichteten Bojaren sollen sich in Varna 12,000 Mann als Besatzung befinden, und außerdem noch ein beträchtliches Corps zwischen Varna und Bazardschick stehen- (Allg. Z.) Konische Ansein. Corfu den i5. November. Briefe aus Pa« tras bringen die Nachricht, daß General Maison, nachdem er in dem Fort von Patras und des (5 a-steU's von Worea i5a0 Mann alö Besahung zurückgelassen hatte, nun seine übrigen Streitkräfte inNavarin zusammenziehe, und von weiteren Expeditionen vor der Hand nicht die Rede sei.' Die Griechen belagern Salona, und haben dasselbe mit Wisso l ung hi im Sinne. Von Santa Maura wird gemeldet, daß der Seraskier, Reschid Pascha, scinen Angriff auf die kleine, im Golfe von Arta liegende Insel, Eor-nissa neuerdings wiederhohlt habe, ohne daß er jedoch von einem bessern Erfolge, als das erste Mal, begünstigt gewesen wäre; auch sei kürzlich ein Eour-rier von Ksnstantinopel in seinem Hauptquartiere mit dem Befehle eingetroffen, sich mit allen disponibel« Streitkräften gegen Konstantinopel in Bewe» gung zu setzen. In Folge dieses Befehls, soll er seinen Rückzugnach Arta angetreten, und die gegen Akarnanien gerichtete Expedition aufgegeben haben.. Bis zum 3. November befanden sich die Ge-sandten der drei Alliirten noch zu Porös. Brasilien. Der Kailcr von Brasilien hat am io. Sex-tcmber, auf die Bitte des französischen (Kontri- 4io Admirals Roussin, demselben auf dem von ihm befehligten Schiffe, Jean Bart einen Besuch abgestattet. Er wurde mit denselben Feierlichkeiten empfangen, mtt denen ihn früher tc? englische Admiral Sir R. Otway auf seinem Schisse aufgenommen baite, und mit siebenmaligem Nuf: Es lebe der Kaiser! von den auf den Raaen siebenden Matrosen begrüßt. Am Bord des Linienschisses fand der Kaiser den französischen Geschäftsträger, ken französischen General-Eonsul und die Eapita-ne des sämmtlichen Geschwaders. Der Kcnser war mit dem Zustand der Bemannung (der 7. und 3i. Linien-E.iuipage) ganz besonders zufrieden, besichtigte hicrau/die sämmtlichen Batterien des Schiffes und lobte die Ordnung und das militärische Aussehen derselben. Sc. Majestät beg^b sich hierauf in den Konferenzsaal, wo der Admiral ibn mit einem Mittagsmal bewirthete und selbst dabei die Aufwartung übernalnu. Der Kaiser brachte die Gesundheit des Königs' von Frankreich, seines erlauchten Bundesgenossen, aus, worauf der Jean Bart und asseFabrzeuge des Geschwaders eine Salve von 2i Kanonenschüssen gaben. Dcr Admiral erwiederte den Toast durch die Gesundheit des Kaisers, die mit eben den Feierlichkeiten begleitet war, und worauf er die Gesundheit Sr. kais^'l. Hokcit des Kronprinzen von Brasilien und der Königinn von Portugal Dona Maria II. ausbrachte. Bei diesen beiden Gesundheiten fanden ebenfalls alle je» ne Feierlichkeiten Statt. Der Kaiser erhob sich um , Uhr von der Tafel, bestieg um 2 Uhr sein Boot und lud den Admiral, den Geschäftsträger und die Kapitäne ein, ibn zu begleiten. Bei semerAbfabN ward er ebenfalls mit einem sieben fackcn Vivac-'^uf und mit 3 Salven, von 21 Schüssen jede, begrüßt. Das schönste Wetter begünstigte den Be-snck des Kaisers; die Forts und Batterien, die Schiffe aller Nationen, unter denen man besonders die des englischen Geschwaders bemerkte, nah-nien durch Salven und Begrüßungsfcb'ftc an dieser Feierli^'^ A^heil und diese wurde durch kein widriges Ereigniß gestört. — Am Abend war dcr Jean Bart erleuchtet. (Oesi. V.) spanisches Amerika. Nach der Zeitung von Baltimore ge-ben indem, zwischen Brasilien und Buenos-Ay-res abgeschlossenen Vertrage die bcidcn Regierungen ihre Ansprüche auf die Vanda.Oricntal auf, die alsdann eine unabhängige Regierung mit Institutionen erhalten soll, die von den beiden contrahi' renden Parhhcien gebilliget werden müssen, damit sich nichts darin einschleiche, was der bürgerlichen Freiheit zuwider wäre. Die Truppen von Buenos -Ayres sollen das brasilianische Gebiet zwei Monate nach Unterzeichnung des Tractats verlassen. Die Feindseligkeiten sollen zu Lande aufhören, sobald der Vertrag den beiderseitigen Befehlshabern bekannt gemacht seyn wird. Man wird unverzüglich Maßregeln zur Bildung einer provisorischen Negierung, der Banda-Oriental treffen. Fünfzehnhundert Mann brasilianischer Truppen sollen zu Monte-Video, bis auf vier Monate nach Einsetzung der provisorischen Regierung bleiben, um daselbst die Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Feind« seligkeiten zur See sollen bei Buenos -Anres 24 Stunden nach der Ratification des Tractats, zu Monte-Video ^3 Stunden darauf, auf der Höhe des Caps Frio 2a Tage darauf, auf der Hohe der Kü«'e von Afrika 60 Tage darauf, und in den europäischen Meeren 80 Tage darauf aufboren. Die Vollziehung aller dieser Artikel ist von Großbritannien garantirt. Man zweifelte nicht, daß die Ratification des Vertrags erfolgen werde, da die Com-missärc der Republik bevollmächtigt gewesen waren, auf weit unvortheilbaftere Bedingungen einzugeben, und Alles, was sie wünschen konnten, durchgesetzt hatten. Man glaubte allgemein zu Rio, daß die Präliminarien dieses Friedens am 7. Sep^ tember, dem Iabrestaqe der Nationalunabhängigkeit, bekannt gemacht werden würden. (Oesi. B.) Die ?. I'. Herren Pranumeranten, welche noch mit ihren Pränumcratwns - Betragen nn Rückstände stehen, werden höflichst ersucht, selben gefälligst ehestens zu berichtigen. Auch werden zugleich die löbl. Bczlrksobrisskeitm und Gerichte gefälligst ersucht, ihre Rückstände all Ein-schaltungs-Gebühren baldmöglichst bcricktiaen zu wollen; indem man sich sonst für die Hinkunf' bcmüssiget finden würde, ohne sogleicher Berichtigung des Einschaltungs-Betrages kein Edikt au'zunehmen. NeVactktw: Fr. Vav. Keinrich. Verleger: Kgnaz Nl. SVler v. Rleinmayr.