Freitag den 27. Juli 1821. i) a i b a ch. l ^, ! Serien Zöglingen dec ErziebnngglInstituts des allhier > garnilonircndcn Infautcrie - Regiments Prinz, Neust- 1 Planen Nr. 17, smd von der löbl. Bürgerschaft der hiesi-g^n Kapuziner; Vorstadt nach de«, von diesen Zöglingen am 2t. Juni V. I. ,< bei Gelegenheit des Frohnleich« namcfcsteä in AusDung gebrachten Parade, und zwar: am «i.Iuni d.I. ein halbes Kalb,, iHMaß Wein,, einew Eimer Bier, zwci Gugcll)opfen und 8 Gulden »6 kr. Konvent. Münze; dann ferner am i. Juli d:I. dreißig Pfund Nlnd-und 52 Pfund Kalb'Fleifch,H4> Pfund' Neis, 2c, Laib weißes, Brot und ein halbes Faß Bier, zurVertheilung an selbe, als freiwilliges Geschenk,, dar-gebracht worden.. Das hicstge Militär«Obcr. Kommando macht sich's zur angenehmen Pflicht,,denen Gebcrn für diese Unter« stüßung den wärmsten gebührenden Dank, mit dem weitern Beifügen, anmit^allgcmein abzustatten, daß man^ diese schöneHandlung^dem hochiöbl. Hof'KriegS«Rathe mittelst der vorgeschriebenen Eingabe zur, Kenntniß zu bringen nicht unterlassen werdt., P r e ß b u r g>. Als-Se.Maj. der Kaiser Alexander auf der Nück»- leise durch Ungarn nach Garadna, einem, der, königlichen Freistadt Kafchau gedörigen, von RulinjqHcn bewohnten, Dorfe kamen'und daselbst erfuhren, daß die schöne,, je» doch «och eines ThurmeS ermangelnde Kirche den glau» bigcn griechischen Ritus angehöre, stiegen Se« Maj. da^ selbst ab, besahen andächtig das Innere der Kirche, und drückten, beim WiedereinslciZen in den Wagen, dem Herrn Gemeinde» Pfarrer Anton Balasy, zum Besten besagter Kirche, loo Spccie^Dukaten in die Hand. (Preßb.Z.)^ O s m a»,; s H e g n e z H.. Nachnchten aus Konstantinopel vom 25. Juni zufolge, hat die in den Gewässern von Mitylene nufgesiell, leDiv'slon der türkischenFlotle einen empfindlichenSchlaa tllitten. S,'e bestand aus zwei Linien - Schiffen, dre" Fregatten,. fünf Briggs und mehreren kleinern Fahr«' ieugen. Eines der erster«, welches vor Cap ColonnaAn;. ^er geworfen, wurde am 6. Juni von mehreren griechi: schen Insurgentenschiffen angegriffen» DerKampfdauerte den ganzen Tag hindurch. Endlich gelang eS den Grie« chen, einen Brander anzuhängen , und kurz darauf flog der Koloß in die Luft. Der Kommandant der Division zog hierauf alle übrigen Fahrzeuge an sich, und nahm, von den Insurgenten verfolgt, eine neue Stellung unter -dem Schuhe der Kanonen an den Dardanellen. Im Arsenale zu Konstantinopcl war man thätig beschäftigt, die rttomanische Flotte durch mehrere Schiffe, die in Eile ausgerüstet werden, zu verstärken. Aus den Provinzen lauten die Nachrichten nicht güna stig. Zügellose Heerhaufen uni> Nachzügler erlauben siH daselbst die ayndungswürdigstcn Exzesse. ' Argisch war durch die Leute des Deli Vaschi Ml» chali, welcher unter den Befehlen des Kaminar Saw» steht, und durch eine Kolonne Türken besetzt. Die InsurKlubb» ^er Font«n« d'Oro verkünden fortwährend laut iyre strafbaren Absichten. Einer derselben (em Pfarrer von -Valencia) hatte sogar die Frechheit vorjuschlagen, zu hcm fürchterlichsten aller Mittel, nämlich zumKönig»mov< he, zu schreiten, wenn Se. Majestät die''Einberufung lkr außerordentlichen Kortes verweigern sollten. Dieser Dorschlag wurde von dem größten Thell der Wüchriche Ln dieser Mörderhöhlc unterstützt und wiederholt.— D,c ^estürznng der Einwohner von Madrid hatte am «6. Nnd ^7. Juni den höchsten Grad erreicht. E»ll< Dcputal tlon der Horte«, die sich zu dem König begeben hatte, tzewoZ de» König zu dem Entschlüsse, am ??. Abends seine« St«atS»nth zu versamjneln. Erst nach langen De» tibcrationen,die bis tief in die Nacht hinein dauerten, Gab der König, nicht ohne große Abneigung, den Befehl zu Einberufung der außerordentlichen Kortcs, die Er, »hne sich den größten Gefahren auszusetzen, nicht wür» de haben verivcissern tonnen. Diese Entscheidung des Königo, die «an unter dem Volke zu verbreiten sich be» eiltc, beruhigte einigermaßen oje Gemüther. Die Trup» pen von allen Waffengattungen waren scit zwei Tagen immerwahrend unter den.Waffen. Dießmal sind wir «och der blutigen Katastrophe, worauf unsere Dcmago« gen schon scit langer Zcit sinnen, glücklicher Weise ent« rönnen, aber die fürchterlich« Entwickelung derselben dürfte vielleicht nicht sehr ferne leyn.In allen Zweigen der Verwaltung herrscht große Unordnung. D>e Steuern gehen nicht ein; d>e öiasscn sind leer; die Veamten erhalten keinen (Hehalc. selbst nlcht einMal das Militär, das , belaufen, ü«d zu döten Bezahlung verschiedene Eintäif« te uno Erträgnisse besonders angewiesen sind, wird vo« einer eigens dazu ernannten Junta des öffentlichen Kredit« verwaltet. — Die Behörden von Madrid habe» gegen die sogenannte Roulette und andere Hazardspiele strenge Maßregeln ergriffen ; der politischcChef hat durch Anschlcgiettcl und in den Zcitungeu bekannt gemacht, daß er alle diejenigen mit der äußersten Strenge ver» folgen Werd'e> die sich ähnliche Splele erlauben.^ Großbritannien, Die Ncw ° Times und der Star wollen wissen» die englische Negierung werde den» Gouderüeur Sir Hud-son iiowe Bcschl schicken, Buonaparte's Leichnam auf das stärtstc Linienschiff der dortigen Station bringen zu las-!>«, un> ihn selbst nach England zu begleiten. Übrigen« versichern sie bestimmt, Biwnaparte habe kurze Zeit vor seinem 'Tooe die Dcnkwürdigtcttcn seines Lebens, .womit er M) wahrend seines ganzen Aufenthaltes zu St» Hc^cna beschäftigte, geendigt. S»e können drei gedruckte Bande ausfüllen. Hrn. BuxtonS neulicher Antrag, i.n Hinsicht der i» Hindostan bestehenden grausam religiöscn S>cte des .Ve sich an dem Todtenpfcilcr mit dem Körper lhres velstorbe« nen Mannes verbrannte. Der Gatte war in ocr ^iachc vorher als ein Opfer des ^«lorH-iuardu« gefallen, und da die Witwe entschlossen war, ftine Asche mtt ocr ihrigen zu vermischen, so wurde sie mit oem todtenLeiH-nam nach der Stalle am User dcs Flusses gebracht, w» nach geschehener Verbrennung die As«c beider hine,n-gestreut werden sollte. Sie war cin junges blühendes Weid vvn l.7 bis ili Jahren, hinterließ cin junges Kind in der größten Armuch, schi"' aber, wic so Vlcle vor ihr gezeigt hatten, alle mütterlichen Gefühle dci Seu« zu setzen. Sic langte um 9 Uhr Morgcns mit dem Leiche nam und von idi^n Verwandten begleitet «n, da aber die Odrigleit «och mcht ihre Erlaubniß zur Feierlichteit 252 gegeben batie, so konnte nicht gleich zu derselben gescheit, ten werden.. Diese Gelegenheit ergriffen mehrere Europäer, um wo möglich dk> Witwe zu überreden, ihren Ent« schluß aufzugeben, adcr, ihr Geist schien bereits so vom, religiöser Bigotterie befestigt, und so von den-Manto° men einer fchpecklichen Einbildungskraft, verworren zu seyn, daß alle Vorstellungen vergeblich waren., Ihr Gefühl kehrte indessen zurück, als mnn von ihrem Kinde: sprach. Mit einem Blicke wilder Verzweiflung rief sie aus ^ >>O ich bitte euch, sprecht nicht von meinem Kinde; wa> «um seid ihr so- g,rausam>, meine«: Busen, mit diesem G«l danken zu verwunden?-aber jenes. Kind gehört, nicht langer mir, ich, bin: nicht des Kindes. Mutter. Wa-eum erlitt ick nicht «m Alter meines ^indee d«n Tod vier Mal? Soll sch aber nichte melne Unsterbüchfeit vollen«: den? Ich weiß,, daß ich verurtheilt biw,. noch zwei- MaU nach der Wiedergeburt, verbrannt'zu werden " Mitte«! in dieser Szene.des KumWerSFndElendeäi jube^en.lach-fen und sangen die,' ZuMauer., ja, sie machten, sogar, die.-unglückliche. Wttwe. zu einem? GMnstände der^Ve^pot-. tung.. Gegen 5 Udr MckmlttaIs längte endlich bie Ge-' «ehmigung des Magistrats' an, und'die. Europaer be» mühten sich wieder, die Witwe, zur,Änderung ihresEnt«. schlusseä' zu bewegen.. Sie sägtew ihr,,, dass wenn.Mrcht' vorArmuth vielleicht/das.einzig^Hinderniss. ware>'dicse furcht benommen werde' und sie soglcick loo Rupies'erhalten sollte. DieH schien, ih«N> Entschluß wankend' zu-, machen , denn, sie entgegnete:: „Me kann^ich wieder,zu--rückkehrettl und Schande und Vorwürfe ertragen.!' Aber. sie würde vielleicht dennoch ihren Sinn geändert haben> waren nicht in diesem Augenblick, die Brammen gekom: men, um'tte in Vmpfang^zui nehmen. Nachdem der ge» wohnliche pt.oM verricht^ war-, und sie ihre, Familie aessanet, und ihr Kind ihrer- Schwiegermutter- anem-^ »fohlen hatte,, bestieg sie den Scheiterhaufen:. Wa^nuw-erfolgte, ist gräßlich. Der SchM2gervater,. der sich bei'-nahe, den- ganzen T'aq hindurch' mit ^e,n,Anstalten. zum: um die Unglückliche zu> binden,, damit ss? nicht'davon lau>. fen könne; aber dleß'wurde ihm, vow den^ Anwesendem nickt gestattet. Er° holte darauf ^-Bambusrohre herbey, um selbige statt-der Stricke -.u gebrauchen 5, dauhn^äbcr, «uä> die^ nichte erlaubt vurde, sp schlug, er,'ein-Mittel ein daß ihm Memand verwehren konnte; erpacktenämt lick eine so ungewölmUche Menge Holz und Reisee- üb,er/ die Heiden Körper, dqß der Lebenoen-dadurch alle Mög:-''iäikeit zum Entkommen benommen, wurde. Das Volt "i.f s-inerseits l^u««' könn,,d:,h., zündet an., und dieß aesckab Sobald da5 -^euer den Körper deä unglücklichem G^lachtopfers, sing, schrie fle^ furchterl,ch und^suchte sich, d^rch das verheerende Element e.nen Weg^zu bahnen; «^ idr/Bcmühungen waren vergebens, sie erc,ab sich " ^7cks?le.Vrie indessen noch eine .qanze Viertel. ?urch, b's sie endlich ihren Ge.st aufgab. Freie Städte. ^ Zu Hamburg waren am 5. Juli acht, für den Kö :>g von England bestimmte, arabische Pferde von auserlese; ner Schönheit angekommen, welche eilig eingeschifft werden-Mten, uml noch vor der Krvnung in London einzu-treffen'. , >, - Fr.e.nlden- Anzeige. Angek0mmew de n>2». Juli:-Die Herren Leopold und Simon Boschan, Kaufleute« von. Trieft nach W'.cn. — Herr Andreas Kahler, k. k. Lotto -.Administrator, mitFanulie,, von Trieft nach Praa>-— HerrIuliusGraf v. V^iweinitz. königk prcuß. Licü> tcnant,. cmßer. Diensten^ mit Gemahlin, von Triest nach^ Wien.' — Herr Joseph Gerolini, Apotheker-, nnf Gattin und Tochter, vönr Wien nach Trieft. — Se-. Vrz. Herr-< Gr<^f v.Inzaghy,; Gouverneur, mit Gcfolge, von Grahi. , Den 22. Herr Franz Kodre.HerrschaftsMerwalter,.,. ^ von Grah. — Here Ferdinand Tichy, k. l.^ prov. Staats« ' ^ Vnchh. Rechn.Qffizial,. vowPrag.,—Hen Vmzenz Karl" Stotc«,. k. k.> Guberninl >,Kal:zcllist,. von Gratz nach/ Driestt,.— Hexr,, Eduard St.. M^uer,, englischer-Vdel? , mann,, von,Wien^ nach Venedig. — H"r Mjetan Neu- ' hold / Advokat. mW ft-lncnr T'^li^tatvr Edl. v. Pelegrini/" Gewahlln- u«d Schwester > von Gral) nach Trieft.,— Herr-.K-ajrtan Kufchmann, k. k.. pnv. Großhändler, mit Gat>z tin,> von Wien nach Triest^ — Herr Emil..Nitter v. Schölten,. Klnnmcrer und Adjutant Sr: Maj., des Königs von Dänemark, von Florenz nach'W.ien.. — Frau Fran, ziska Tnbuzzi,. KaufmannSwitwe,., mit Theresin DNucca. ' vl?n Trieft, nach Gratz. --..HnrAnton Marquis Pietro- Den 24.. Herv- Ioftyh'Mftnjtione, Handelsmann, von Trieft, nach' Marburg..-' Frau Johanna Musettich. . MerkanU^GerLchti-Exp.editots^Gattin,' von Trieft nach Wien./, ' ' ,.. '''.,' Abgereiset den'zi. Juli:,' ' He.rr Christian Schwachhofer, Kaufmann, mit Gattin, und^MsabechKokl?er> nach Trieft. — Herr Ritter v: Zvllsrndorf, k^ k. pensionirisr Gubern..Sekretär, mi5 . 'senicr, Entelin Frauleim.Ioftpha. v. Schildcnftld? nach ,.G,rah,^ ......^. Den 22. Se. E'ril-He'rr'Graf'v.In^nhy, Aouver-neur, mit Gefolge, nach Venedig.--Herr Aloys Bruker, Handelemann,, nack Trieft. Den 24.. Herr Franz Kodrc. Herrschafts- Verwalter, nach Grah. ^- Herr Anton. Kühnel? k. k..Kreiskommissär, nach Karlstadt^. Wechselkurs. Am 2l. ^uli war zu Wie n der M'.ttelpreiö der Staatssckuldverschreibungen zu 5pCt- in CM. ?» >/2; Darleh^ m ,o4; dettv' detto 1821, dctto detto------; Wiener St.B'anko-Oblg. zu 21/2 pCt. in CM. 32 7 8; KUrs auf Augsburg, für »oa Ould. Kourr. Gulden/ 99 i/H Vl. Ufo. — Konventionsmünze pEt. 249 ?/8. Bank' Aktien pr. Stück 53« w CM> Iqnnz Alsys Edl. ». Kleinwayr, Verleger und Rcdaljeur-