MARBURGERZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES Verlag und Schnitleltung Marburg t. d Dran Badgam N> A PamrDti Ni li-<7 23-M. 13-M Ab II Ubi Brichaini wnrkttgli-h «■ Motganxaitung Bttugipralt Ilm voraa* tab'bar) uonatlirb RM 1,10 eiofchliaBllcb (tKgKc)' auDai fairittag) tat die SrhMftlaltung noi auf Pamnif Nr U-67 anairhbat Unvarlangte Zutrhrifteo werdeo 19.P Rp Fnktieltungsg^bflhri bei Lieferung Im Streifband nivfigllrb Portui bei Abholen lo der Gfsrbartsste)!« nlrbl rürkgbiandl Bei aAmtlirban Anfragen tat daa Rflrkporto i«l2ulegcD Poattrherkkonlo Wiaa Nr S4 A08. RM 3,— Altrair'^ diir'-b Potl oonatllrb RM 2,10 lalntr) ly.b Rpi HoKtfeituog«qflbahr) und )6 Rpi 2uitell GenrhlftiKiellen tu CII11 Marktpintr Nr 12. Pammf Nr ». aad arole: Arhe'ter der Faust und der Stirn vereinigt euchl / Die rofen Tage Splifs Rliitcnlese aus einer kurzlebigen Zeitung — Ein Revolutionstribunal und eine „Volks"versammlung Von Kriegsberichter Dr. Walter Gruber PK Es lebe rfie Sowjetunion! E* lobe Tito! Tod, Tod der V Kolonne! So ähnlich lauteten die knalligen kommunisti-srhen Losungen, die an Häuserwänden und Mauern den einrückenden deutschen Soldaten in der größten dalmatinischen Hafenstadt Split in Riesenlettern mit blutigroter Farbe entgegenschrien. überall war auch der fünfzakkige Sowjetstern hingeschmiert, Plakate »Tod dem FaschismuB — Freiheit dem Volk«, war eine weitere Losung, die auf allen Plakaten und anderen Druckschriften zu finden war und auch das Urteil einleitete, mit dem ein Revolu-tionstribunal 22 Polizeibeamte zum Tode vf rurteilte, weil sie durch Ihre Pflichterfüllung sich den Haß de» roten Un-teimenschentums zugezogen hatten Später verzichtete man auf die« fadenscheinige lecjale Mantelchen und erschoß cnlach jeden Mißliebigen oder den kommunistischen Machthabern irgendwie Verdächtigen. Daß in Split kein größeres Unheil angerichtet werden konnte war allein dem raachen Zugreifen der dniitschen Wehrmacht zu verdanken über die »Roten Tage« Splits, vom 11. bis 26. September 1943, unterrichte» wohl am eindeutigsten die von den Banditen in einigen Nummern herau<»gege-brne Zeitung, die den Titel »Slobodna Drilmaciia« "(Freies Dalmatien) trug und In der Druckerei des früheren »Popolo dl Spalato« hergestellt wurde. Im Untertitel bezeichnete sich das Organ als »Blatt der einzigen Volksbefrelungs-front Dfllmatiens« Mit gleichem Titel W(ir früher gelegentlich ein kommimi-Misches Blättchen primitiv vervielfäl-tiqt worden wesweqen sich auch die erste auf Rotntlonsmaschinen gedruckte Nummer als 28 bzelchnete. Sie erschien am 16. September, also fünf Tage nach der kampflosen Übergabe der gesamten St.idt mit all ihren Verteiriigungsanla-nen an vier kommunistische Banden-fübrpr durch die Badogliogenerale, die ihron 12 000 Mann starken Truppen die W-iffenstreckung befahlen «nddonWei-tprkampf auf bolschewistischer Seite freistellen Mit pathetlsrhr Schlagzeile vermeldete dieses freie Blatt, daß in Dalmatien der allgemeine Aufstand »hochgebrandet« sei, womit die schmähliche Kapitulation der Badogliotruppen und ihre widerstandslose Entwaffnung durch die Banditen gemeint war. Im gleichen hohlen Pathos wurde von den Kämpfen auf der Paßhöhe bei Kliß berichtet, wo ein Bataillon der Waffen-ff sich in der alten Burg eingeigelt hatte und den von allen Seiten anstürmenden Banditenhaufen schwerste Verluste zufügte, Angeblich waren die deutschen Kämpfer aber schon am ersten Tage »dezimiert« worden. Daß sie mit an der Spitze in Split zehn Tage später einrückten, haben die jüdischen Schreiberlinge dieses »Volks-befreiungsorgans« nicht mehr erlebt, da si& rechtzeitig Reißaus genommen hatten. Sie überließen auch die Durchführung ihrer mehrfachen Aufforderung, »den deutschen faschistischen Hund noch kräftiger zu vernichten«, lieber anderen. Festgehalten zu werden verdient, daß außer dem ganzen Wörterbuch von Schimpf- und Schmähwörtern an die deutsche und noch mehr an die national-kroatische Adresee mehrfach die Feststellung getroffen wurde, daß Split für »den ganzen Kampf auf alliierter Seite wegen der Landungsmöglichkeit von vielleicht weltgeschichtlicher Bedeutung« sei. Im übrigen schien man zunächst mehr lokalpolitische Interessen zu habem denn in einem besonderen Aufruf wurde die Bevölkerung ermahnt, »die Volktsverräter der beiden letzten Jahre anzuzeigen.« Volk«redn6r Die nächste am IB, September erschienene Nummer berichtete ausführlich über eine tfroße Volksversammlung auf dem Hdfenplatz zu Füßen des berühmten Diokletianpalastes, bei der der berüchtigte S^ilonkommnnist und aus Slowenien stammende Belgrader Advokat Iwo l. Ribnr im üblichen Jargon ver-kiindetp. daß die aus Serben und Montenegrinern brstrhende l. Proletarische Division in der Nähe von Split angekom- men sei und dieie hochwichtige Stadt unter allen Urastindan verteidigen werde. Nach ihm sprach der »dalmatinische Kommandant«, ein in jugoslawischer Zeit mehrfach vorbeitrafter Kommunist namens Krstulovic, der später bei allen Kundgebungen Inuner wieder das große Wort führte. Der Schlager des Abends war jedoch das Auftreten des angeblichen britischen Verbindungsoffiziers, der als Major Dicken angekündigt wurde und in englischer Sprache u. a. erklärte: »Wenn Ihr un« mit Eurem Widerstand Zeit verschafft, hoffe Ich, daß wir Euch bald hier werden helfen können.« Die Zeit arbeitet© jedoch auch hier gegen England. Denn statt der »demokratischen Verbündeten« kamen die deutschen Truppen und machten dem ganzen Spuk ein Ende. Außer der Nachricht, daß In Dalmatien eine Brigade »Garibaldi« aufgestellt wurde, »in die italienische Soldaten und Offiziere eintreten, die den Wunsch aussprechen, geineinsam mit dem Volksbefreiungsheer gegen den deutschen Ok-kupator zu kämpfen«, findet «ich ein interessanter Leitartikel unter der Überschrift »Vernichten wir die Fünftel«. Darin wird unfreiwillig zugegeben, daß sich in weiten Kreisen der Spliter Bürgerschaft ein lebhafter Widerwille gegen dipses demokratisch getarnte Terrorsystem befand Diese nationalbewußten Kroaten werden nun mit den bekannten Schlagwörtern als Intriganten polltische Nichtskönner und Volksverbrecher beschimpft, Es wird ihnen vorgeworfen, »im Hinterland Sabotage zu verüben, den deutschen Flugreugen Signale zu geben, demoralisierend zu wirken, sich in die Pnrtisanenreihen einzuschleichen und dar'urch das Vertrauen des Volke« zu er-srhflttern sowie verlogene, panikstiften-de Nachrichten vom baldigen Kommen der deutschen Truppen zu verbreiten.« Noch imer seien solche Männer den revolutionären Behörden verborgen und könnten Banden organisieren. Auch befänden sich in Split »Deserteure aus den kommunistischen Reihen, die ihre Genossen verraten hUtten, nur um ihr eigenes Feiglingshaupt zu retten«. Wie mit diesem Geschimpf die Behauptung der nächsten Nummer vom 21 September übereinstimmen soll, daß sich in Split überhaupt nur noch Frauen und Kinder befänden, da alle Männer freiwillig zu den Banden geeilt seien, kann sich jeder selbst zusammenreimen, vor allem wenn er in weiteren Berichten vorgesetzt bekommt, daß auch angeblich tausende Frauen. Mädchen und Jungen in den »Volksbefreiungskampf« gezogen seien. Dagegen beruhte die Meldung, daß sich an mehreren Orten Badogliotruppen aktiv den kommunistischen Banden eingegliedert haben, auf Wahrheit. Das Ende de« Spuks Die letzte überhaupt erschienene Nummer vom 22, September Ist vor allem in-nerpolitischcn Auseinandersetzungen mit den Führern der früheren Parteien ge widmet, die auf einer Versammlung vom namentlich nicht genannten Vertreter ("er kommunistischen Partei Kroatiens in der üblichen Tonart besrhimpfl wurden. Dagegen ist es schon amüsanter den Bericht über den ersten »Kultur-abend« im Spliter Theater zu lesen, dessen künstlerische Darbietungen allerdings »wegen der Kürze der Vorberei-tungszeit nicht alle auf höchster Höhe standen«. Aufsrhhißreich für die neut M<^skaupr I.fnie auf dem Balkan war es, daß diese Kiinr'nebiina. wie auch die anderen »Manifestationen«, mit dem Ah-sinaf^n des a'»pn deiitschfpindHches Liedes »He| Slaveni« beendet wurde. Ansonsten wurde in Split durch Plakatanschlag noch bekanntgegeben, daß al le, die aus irgenf^welchen Lnnern Waren und Nahrunnsmittel entwendet hätten, diese bis Montag, dem 27 September 12 Uhr auf rier Kommandantur abzugeben hätten. Zu diesem Zeitpunkt waren allerdinn« d'e deutschen Truppen bereits in der StrrU und soaleirh wurr^en die nötigen S'rberunnsmaßnahmen netroffen, d'p verh'nr)(>rn v.'nrfjpn, daß sich ein solcher tran'VrtTn'scher Auftritt, wie es die »Poten Tnne« waren, mit se*ner verlo-nnnon abe' do'-h für ein Vf^'V )phen«ne-fSb»-l!chen Phraserei je in Split wiederholt. DieGoethemedaille fürProf.Eichler Feierliche Überreichung in Anwesenheil des Gauleiters Graz, 18 Okiober Am MontagvormitlajJ fand im Scnats-ditzunjjssaal der ReichsunivcrsitSf Graz die feierliche Überreichung der ihm vom l iihrer aus Anlaß der Vollcndunj! des 80 Lebensiahres verliehenen Goctheme-d.iille an Hofrat Professor Dr Ferdinand Fichlcr statt. Der Rektor der Universität Professor Dr Polheim konnte zur Feier auch den Gauleiter be({rüßen durch dessen Anwesenheit die Anteilnahme der Be-wcijunij an den übcrradenden Leislunöen des Gelehrten und Forschers bekundet Hurde. Prof. Polheim wflrditjte die Verdienste dos Jubilars und hob besonders 'rine Picc'cuttinrt als MitbeiJründcr und als her-vorrnrfcpder Vertreter des jtmiien Faches der n'bl'olhckswissenschnft hervor. Mit dnm Dank der Universität und dem | Wiinsch. daß es dem Gefeierten vcrttfinnt | sein möjje, noch viele Jahre im Dienst ' dor Wissenschaft zu wirken, schloß der I l'cVtor seine Ausführiinöcn. Dirckto' Dr. H:»ndw'orkcr von der bavrischcn Stnats-lihl-nlhek in Milnchcn (ibcrmitlcltc die (i'iiclcxvün^che der im Verein deutscher l'iibliothckarc znoammcntfeschlossenon Ri-Miothckare Großdeutschlands und über- reichte ihm die Urkunde über seine Er-nenntjnß zum Ehrenmitijlied de« Vereins. Als Beauftraftter des deutschen Buchmuseums in Mainz überbrachte Hofrat Dr. Thiel die Glückwünsche dieser Anstalt. Schließlich beglückwünschte der Direktor der Universilätsbibliothek im Namen der Kolleßenschaft seinen einstigen Amts* vorjfäntfer und (Jedachte seines fast 50jäh-ri({cn Wirkens In der Bibliothrk. der er seine tfanze Arbeitskraft geschenkt und deren Schätze er in einer Reihe hervor-raiJender Arbeiten erschlossen habe, Hofrat Eichler dankte dem Gauleiter für sein Erscheinen und für die ihm zuteil (Jewordene Ehrtinß und betonte, Haß das Alter fC.r einen Forscher (jleichßültijj sei, solange er über die nrttiije Geieteskraft und Leistuntisfähißkeit verfü'ie. Er hoffe beides noch zu besitzen und dies durch dif Tat zu beweisen Mit den herzlichen Glückwünschen des Gauleiters, der dem Jubilar bereits in seinem Schreiben seine und des Reichsdaues Steiermark herzlichste Glückwünsche ausgesprochen und ihm für die überragenden Leistungen auf dem Gebiet des wissenschaftlichen Bibliothek wejens (Jedankt hatte, und anschießend denen seiner Freunde und Kollegen schloß die eindrucksvolle Feier, Madrid die günstige Gelegenheit ausgenutzt habe, um sich Tangers zu bemächtigen. Gegenwärtig aber könne man die Tatsache nicht abstreiten, daß die gesamten spanischen Kolonien In Afrika lediglich von dem guten Willen der »Alliierten« abhingen. Bulgariens Aufbau Tn Mazedonien dnb Sofia, 18. Oktober In einer Ansprache, die der Innenminister Christoff am Sonntag bei der Eröffnung der Konferenz de« Städtever-bandos in Skoplje hielt, unterstrich er den bulgarischen Charakter Mazedo- Die einst so stolze Britenflotte Verständliche Seufzer über die verlorenen Frachter Das ausgelöschte Savoyenwappen Die Nationalflagge der Republik Italien Von unserem rd-Vertreter in Rom Dr, v, L. Rom, im Oktober Aus der bisherigen italienischen Na-lionalflaii^e — Grün-Weifi-Rot mit Sa-vnya-Vt'appen (Weißes Kreuz auf blau lii-rändcrtcn roten Feld) — wird in Zukunft als F!a){jie der Republik Italien das S.ivoy!»-Wappen entfernt werden Ob an die Stelle des bisherigen Wappens im v-iPii-n .Mittelleld der Flaßj{c das schwarze l.ik'oiL'nbiindel als Symbol der faschi-sli-,ch-rcpubliknnischen Partei jjcsetzt wurdrn wird, ist im Augenblick noch nicht inlschiedcn, doch wird dies in rftmischrn Kr(>isen vermutet. Mit der ßrün-weifl-rotcn Fahne ohne Savoya-Wappen erhält Il'ili«'n seine alte Nationalflajjjjc zurück, die mindestens ein Jahrhundert früher in Obiritalien öezcijjt wurde als die erst lÜftO iJesetzlich eingeführte Flagge mit dorn Savoya-Wappen. Zum ersten Male öffentlich anerkannt wurde die grün-weiß-rote Flagge Ende des 18. Jahrhundert« durch Napoleon i, auf Vorschlug Mailänder Patrioten. Diese Hagi'e wehte in allen italienischen Städten ah revolutionäres Zeichen zur Einigung Italiens Das Haus Savoven benutzte die politische Konjunktur für sich, indem die von Piemont nach der Lombardei am 23, März I8'18 einmarschierenden piemontc'sischen Truopen Befehl hatten, die grün-weiß-rote Fahne zu hissen, sie jedoch vorher mit dem Wappen de» Hauses Savoven zu versehen Pas Fhur, Sa-voyen selbst hatte sich im Laufe der Jahrhunderte für nicht weniger als vier Flaögen entschieden, wobei neben dem weißen Kreuz auf rotem Feld ein Adler niM einem oder zwei Köpfen, Madonnen-bilflrr usw erschienen, Grofl nur als Verräter dnb Rom, 18 Oktober ■ ber die Flucht des früheren Königs und Kronprinzen sowie Badoglio erfährt liei{ime Fascibta« von einem Augenzvu- gen noch folgende Einzelheiten; Die Verräter waren von Rom zunächst im Wagen nach Greccio gefahren, wo sie auf dem Schloß des Herzogs von Bovino übernachteten. Am Morgen des 9, September hetzten sie dann die Fahrt nach Ortona fort, um sich auf einem Torpedoboot einzuschiffen und die Engländer zu erreichen. Viktor Ernanuel wurde dabei von einem Carabmieri-liauptmann, dem Kommandanten von Chieti, wie ein Kind auf den Armen an Bord getragen — «in wahrhaft soldatisches Bild. Griechische Exilregierung protestiert dnb Stockholm, 18. Oktober Man wird ratlos in London und Wa-shingtcnt Die »Regierung« des griechischen Emigrantenkl'ingels hat ihren Rücktritt als Protest gegen die Aufnahme Bfldoglio-ltaliens als mitkriegführende Macht erklärt. So berichtete »Eveninq Standard aus Kairo. Es wird wohl niem.jnd ernfütlich glauben wollen d ß die Ennländer und Amerikaner überhaupt Notiz nehmen werden von dem qriorhisch''n »Protest« Sie werden den kleinen Kläffern vermutlich deutlirh zu verstehen geben, diiß sie nicht zu piotestieren, sondern zu kuschen haben. Hetze tfet^en Spanien dnb Vigo, 1H. Oktober In einer allqfm''inen Betrachtting übr»! die Lat)e im MittiMmeer beschäftigt sich der •iiernaliiie britische Ivr'.egsminiRter, do; Jude More Uelishcj, luch mut Spaniens afrik.iniThen lic^sit/ungen. Spanien sei die e nz'gc '''1 t'- Imeernation, die die ge(|en wrirfige Situation ntrbt klar erkenne und eikeniien wolle. D p »Alliieitüii« htillen nicht veirjessen, d.iß dnb Genf, 17, Oktober »Wenn dieser Krieg zu Ende geht« schreibt »Yorkshire Post«, »dann hat sich das Verhältnis der britischen zu der USA-Handelsflotte nicht nur umgekehrt, sondern die Nordamerikaner besitzen voraussichtlich dreimal so viel Frachter wie die Engländer, Unter diesen Umständen kann sich in England kein gesundes wirtschaftliches Leben entwickeln, denn England bleibt nach wie vor in seiner staatlichen Existenz vom Überseehandel abhängig,« Auch die ZeitschrÜt »Quarterly Review« macht sich berechtigte Sorgen, Englands Handelsflotte, so schreibt diese Zeitschrift, habe in diesem Kriege scliwer gelitten. Große Opfer hätten bisher schon an Leben und Eigentum gebracht werden müssen. Herrliche Handelsdampfer lägen auf dem Meeresgrund, und die Versenkungen hätten zeitweilig ein solches Ausmaß angenommen, daß es manchen Gemütern schwarz vor Augen wurde. Die gegenwärtige britische Handelsflotte unterscheide sich grundsätzlich von der, mit der man in den Krieg eintrat. Die besten BLICK NACH SÜDOSTEN Kroatien im Kampf gegen die Banden • dnb Agram, 18. Oktober Der kroatische Propagandachef Kova-tschisch hielt am Sonntagnachmittag im kroatischen Rundfunk eine Rede, in der er sich mit der Tätigkeit der Banden und ihrer Vernichtung befaßte. El ist bekannt, so sagte Kovatschitich, daß die Tschet* niz des Mihailowitsch und die Heckenschützen Titos darauf auagehen, den kroatischen Staat zu zertrümmern, um ihn in die kommunistische Sklaverei herüberzuführen. Sie wünschten, daß die Arbeiter, der Gewerbetreibenden, der Staatsangestellte und der Bauer ohne Nahrung blieben, damit sie aus Verzweiflung den Beschluß faßten, in die Sklaverei des Kommunismus zu gelangen. Diese Pläne würden ihnen jedoch nicht gelingen, da sich das ganze kroatische Volk dagegen auflehne, * tc Der Jahrgang 25 In Kroatien, Das Agramer Bezirkskommandn hat am Sonn tag alle Dienstpflichtigen des Jahrganges 1925 zum sofortigen Antritt der aktivi n Dienstleistunn einberufen Ernennungen im kroathrhen Handelsministerium. Durch Erlaß de» Poglav nik wurden Vladimir Otschitsch zum 1 eitor der Abteilung für innere Wirtschaftspolitik und L)r. Krescliiinir Kri- nlens und Mgte, daß In allen neuen Gebieten Bulgariens ausschließlich Bulqa-ren wohnen. Der bulgarische Staat habe sehr viel seit 1941 zum Aufbau der Städte in Mazedonien getan, da diese Städte sehr vernachlässigt waren. Überall In den Städten Mazedoniens könne man die Maßnahmen der Regierung sehen. Er schloß mit den Worten, daß Mazedonien zum bulgarischen Volke gehöre und daß diejenigen, die vom Altreich nach Mazedonien als Beamte cfe-konimen seien, niemals ihre Pflicht gegenüber Ihren Brüdern in Mazedonien vernachlässigen sollten. Schiffe einschließlich der guten Frachter und öltanker seien verschwunden. Die neuen Schiffe, die man schnell herstellen mußte, seien unvergleichlich schlechter. Es sei eine Nothandelsflotte aus der stolzen Handeismarine Englands von einst erstanden. Bestcchungsprozeß in London tc Lissabon, 18, Oktober Ein Korruptionsprozeß gegen führende Persönlichkeiten der britischen Flugzeugproduktion wird zur Zeil in London verhandelt. Harold Levcrs Amstrong, der bis Februar Generaldirektor des britischen Ministeriums für Flugzeugprodukt-on war, und sein Stellvertreter Henry Bloss sind angeklagt, Bestechungsgelder von Rex Hoyes, dem Direktor einer Flugzeug-gesejlschaft erhallen zu haben. Sie vermittelten dieser Gesellschaft einen Kontrakt über Lieferungen von 1 250 000 Pfund und einen Zuschuß von 86 000 Pfund zur Erweiterurg der Fabrik, Als Hoyes zum erstenmal vernommen wurde, drohte er der Polizei, sich persönlich bei Churchill zu beschweren stitsch zum Leiter der Abteilung für Außenhandel im Handelsministerium ernannt. Boschlloff eröffnet die Oberste Wirt-schaftskammer In Sofia, Die feierliche Eröffnung der Obersten Wirtschaftskrim-m«r in Sofia wird am Sonntag, 24 Oktober, durch eine Rede des Ministerpräsidenten Boschlloff erfolgen. Die Zuslündigkeiten der kroatischen Wirtschaftsmlninterien, Die Kompetenzen det neugegründeten drei Wirtschalts-niinisterien, des Ministeriums für Hcyi-del, Gewerbe und Industrie, des Land-wirtschalts- und Ernährungsministeriums und des Forst- ünd Bergwerksmini-sleriums sind auf Gesetzeswege neu aufgeteilt worden dz Ftlnf-Tage-Arbeitsworhe in Bulgarien Auf Veranlassung des Direktors für Beleuchturiq wiid wegen de« Mangels an lincrgie in Bulgarien eine Fünf-Taiie-Arhnitswoche eingeführt. Die Zahl der Stunden bleibt wie bisher 4H in der Woche. Die darüber hinausgehende Arbeitszeit wird als Überstunden besonders beziihlt tc Pranzosendnmpfer In der Türkei. Die sieben von der Türkei aufgekauften französ sfhen D.iinpfer, die im Hafen von Erdek laden, sind in Istanbul eingetroffen S"e wii^dm am Goldenen Horn ins l'rockendock gebt acht. Arbeitsknineraden Ein englitches Blatt hat tinmal bitter die morsche plutokralitche Geaellschafts-Ordnung kritisiert, indem es resigniert festatelit«, daß ein Feldherrngenie vom Format eines Rommel es in England sicher noch nicht weiter als bis zum Kor' poral gebracht hätte. Diese Feindstimme hat damit unfreiwillig selbst dem widersprochen, wat die Gegner und Verächter des Nationalsozialismus als eines ihrer verlogenen Schlagwörter gegen diesen immer ins Treilen führen, nämlich, daß das neue Deutschland die rohe Kraft anbete und im Grunde genommen einem un-geisiigen Prinzip huldige. Man hat es in den vom bürgerlichkastenmäßigen Denken angerriffenen Gehirnen eben nie begreifen können oder wollen, daß die Rückgliederung der nach Millionen zählenden und sich bis da^'in bewußt als internationale Proletarier fühlenden Handarbeiter in die Nation, die Wiederherstellung ihrer sozialen Ehre und dit Manifestierung eines Adels der Leistung keine Nivellierung der geistigen Arbeit bedeutet, sondern einzig und allein die Überbrückung der von Juden t^eschaffenen Kluft zwischen deutscher Kopf- und Handarbriterschalt bezweckte und auch erreichte. Wenn stich heute der Arbeiter in der blauen Bluse und jener in Schlips und Krapfen nicht mehr als Repräsentanten zu)eier in Todfeindschaft und völliger Verständnislosigkeit gegenüber verharrenden Klansen begegnen, sondern als Arbeitskameraden an einem gemeinsamen Ziel und im Bewußtsein, daß keiner ohne den anderen leben kann, und daß sie beide auf Gedeih und Verderb im nationalen Arbeitsprozeß atiftfin-ander angewiesen sind, dann ist das freilich ein Zustand, der unsere Feinde in Aufregung versetzen kann. Gerade deshalb suchen sie immer toieder nach Bruchstellen in unserer Volksitemein-Schaft, in die sie nach altbewährter Manier den trennenden Keil treibfn könnten. Gerade deshalb aber hält unser Volk in allen seinen Schichten zusammen, weil es in diesem Krieg seine neue soziale Ordnung gegen die plutokrnti-sehen Klassenkfimpfer ebenso verteidigt wie pepen die bohchpuiiotiiehen. Kommunisten auf Korsika dnb Stockholm, 18, Oktober Kommunistische Kreise auf Korsika entfalten, wie United Press in »Nya Dagligt Allehanda« aus Ajnccio berichtet, eine äußerst rege Aktivität. Tausende von den gaullistischen Plakaten wurden überall an den Hauswänden der korsikanischen Ortschaften angeschlagen, neben denen auch zahlreiche kommunistische Anschläge zu sehen sind. Heldentod eines HJ-Führers dnb Berlin, 18. Oktober An der Südfront fand Mitte September der K-Gebietsführer Westfalen-Nord der Hitler-Jugend, Oberbannführpr Wllhpl?n van Copen als Gefreiter in einem Artillerieregiment den Heldentod, Van Copen, der sich als Jugendführer in vielen Stationen des politischen Lebens großes Verdienet und besonders die treue Gefolgschaft seiner westfälischen Hitler-Jungen erworben hatte, hafte sich trotz körperlicher Behinderung freiwillig an die Front gemeldet. Uvsfrp Kiirzviplrlw^pv dnb Die Deutschen auf den Azoren. Wie in Lissabon verlautet, wird das portugiesische Fahrgastschiff »Carcalho Araujo« von Lissabon nach den Azoren auslaufen, um die dort ansäßigen Deu'.-sohen abzuholen und nach Portugal zu bringen rd Französische Trelwlllige gegen Terroristen. In Paris 6prach Kommandant de Messin über die Entwicklung der französischen Legion und ihre Bedeutung Im Kampf negen den Bolschewismus. Er erklärte dabei, daß die Legion sich jetzt auch als eine der hauptsächlichsten Aufgaben den Kampf gegen den augenblicklich in Frankreich herrschenden Terrorismus gesetzt habe. tc Fluglinie Damaskus—Moskau. Eine sowjetrussische Luftverkehrslinie zwischen Damflskus und Moskau wurde eröffnet. Sie wird von sowjetrussischen Flugzeugen beflogen und dient ziinäch'St nur Postzwecken sowie der Beförderung sowjetrussischer Agenten und Diplomaten dnb Das qrofle Sterben. Am Snm'itnci wurden in die Krankenhäuser von Kalkutta 192 halbverhungerte Menschen eingeliefert. H5 Todesfälle waren In den Krankenhäusern zu verzeichnen. Die Zahlr>n vom Vortag beliefen sich auf 101 und 78. rd Ein neuer Fhignlatz In Schweden. Ein hochmoderner Flugplatz für das schwedische Zivilflugwesen wurde am Donnerstag bei Norrtälje (Südschweden) eingeweiht Die neuoesrhaffenen Startbahnen, deren längste 8^0 m m'ßt, können gegebenenfalls auch als Notlande-bnhnen für moderne Romber dienen. Ebenso könnte auch der neuerhaute Flug-zeuqschuppen mit einer Fläche von 7.50 om von Bombern benutzt werden. dnb Japanische Erfolae In der Bun«-Biirht. Nach einer Meldunn d«^« kaiser-Hchen Hnuntnuartiers rf'fffn Einheiten der inpan'ich'^n Ma^'ripluf'w^'fe am '5. Oktober feindliche Transporter In der Rnn«-Rnrht auf N^n Otitnen an D-^bpi wurHpn v'"T nrnß" TrH"snnrter vprsenkt, ein mUtelar'^ßf'r Trnn'nT-tor wu-do be-«rh''d'nt und rrino In Fl-immen auf. Oriiik II u Ot>iikiTB|. O* m 0 H ■ V»»rlrt(|«lfiliiri(i R,i(iiii(|.u»tiet. hriliifiiiiii.j «•itiif / ZI 'n tIrUiib *lellv»»rli»i< nc|pi Haupts, hiilllpi'ft Rnhert Ktxl/«>r» • I'» " M.1III itti 1 '1t it> 1 Zill Uli ^n/ciiiHii rfif Mi.»nli«lt- Ml * 10 ft|)tU 1^4' qiMlifi *ii»t(lhnl In ü<|idl 1. d. ß. utatt. Eqidi I. d, n.. St Ulrich a.^ W., Anntbrl Hrhalllfr nnd Mlliprl ritrhiar, Ünkalklnriar, und «IIa Übrigen Vi,-rwandtpn. «Ol Danksagung Tür die vielen Reweise herzlicher Anteilnahme anläßlich des Hlnscheidens unserer lieben Mutter, Frau LUZIA FRITZ, geb. PEPELNIK, sowie für die rnhlreiche Beteiligung am LelchenbegÄngnls und für die echftnen Kranz- und Blumenspenden sagen wir auf diesem Wege allen Freunden und Bekannten unseren Innigsten Dank 183 Cilli, am 14. Oktober 1943. Familie FRITZ und Verwandle. Danksagung Für die große Anteilnahme aalÄßllch das Ablebens unseres lieben Vaters Schwiegervaters, Großvaters, Onkels und Schwagers, des Herrn JULIUS GOLOB, sowie für die ehrende zahlreiche Beteiligung und für die schönen Kranz- und Blumenspenden *agen wir auf diesem Wege allen herzlichsten Dank Clin, Graz, den 19. Oktober 1943. FAMILIEN GOLOD, OBLAK und HRUBY icdcr Befriebs- iOhrer soll das m'* mrshiptt des chelb det ilvllverwaltun^j in der Unter-strtermark lesen Bezuga-prelR monatlich RM \:i\ Be- stelluntien sind an die Ge-■ich üftBs teile des Vcrord" nunjjs- und Amtsbluttes. Marhur^i'Drau. ßadjjHsnc 6. ',u richten STADTTHEATER MARBURG-Drau Dienstag, t9. Okiober. FRIEDERIKE. Ope-rete in 3 Akten von Franz Lehar Beqiiin; 20 Uhr, Ende: 23 Uhr. Preibe II. Mittwoch, 20. Oktober. Erstaufführung; DER WILDSCHÜTZ. Opar In 3 Akten von Albert Lortzinq Beqinn: 20 Uhr. Ende: 22 Uhr 30. Preise I. Vorverkauf außer M o n t a q täqlich von 9 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr an der Thea-' terkasse, ^heaterqasse 3. Für die am Mittwoch, den 20 Oktober, statffindende Erstaufführung der Oper »Der WHidschütz« beginnt der Vorverkauf am Donnerstag, den 14. Oktober A mtlicHe BeUanntmacHungen DER OBERBÜRGERMEISTER DER STADT MARBURC/DRAU Wirtschaltsamt Bekanntmachung Sämtliche Abteilungen des Wirtschaftsamdei, auischlleß-lich der Miperalölstelle, bleiben vom 20. bis elnschllaßllch 23. Oktober wegen Ausstellung der Hausholtspässe für den Parteienverkehr zur Gänze gesperrt. 224 I. A.; Oberinspektor TomaschQtz, UNTERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MARBURG-DRAU BIIBC-MCHISPItlf Hpiiir Ki lA <0 20 45 llhi Pernnil 2311' Nur bli cInschileBIlch Mon'ag: Arzt aus Leidenschaft mit Albrerhl Schönhals Han« Söhnker, Otio Wer-Dirke, Karin Hardl und Joe Slörket. pUi IiigvortKrhP olrht iuqplii**<*n* Von DInnilag bli elnsrlillcniich Donnerilayi Matjda Srtinelder Willy Forst, Theo LIngen und Friti Oduma' n Ich kenn dich nicht und liebe dich 'Or Juqendjlrhp rugelatseol w |A IV 311. 20 4^ Uhi Sr 13 4S tb tR IT 20 4S Übt GBSCHLOSSBN Lichispie e KadcOemchule DleniUg IB» Miltwoch, 2Q.. DonnariUg, 21. Oktober _ tlglich um Ifl IJlir — der groBe Attlsten-Fllin: Die drei Codonas Ben< Deltgen, Lena Normann, Annetlei Reinhold, Erntt V. Kllpileln, Joael Sieber. Musik; Peter Kreuder FQt Jugeodllche ntclil lugelassenl O I • - t ^>11' Saihsentfilder OMtq-I.ICn<«P»e-C Lllll MraBc_ Diensldg 19. Miltwoch, 20., Donnerstag, 21. Oktober Wir tanzen um die Welt Ein Bllrk hinter die KiilUscn der Weltstadt-VartetÄsl mit Lude HftHIrb, Charintle Thteln. Irene v. Meyen-dortt, Carola HOhn Chnrlotl Daudert u. Karl Ret Irilait fticniitdy, IB., Miltwoch, 20., Donner'tag, 21. Oktober Ein Velt-IIdrlan-FIlm Verwehte Spuren mit Kristine Sttdi-rbaum, Fril* von Dnngen, Friedrich KayHler, Paul Dahlke u. s, w, — Spielleitung: Veit Harlan. — Musik: Hans Otto Bergmann. FUr Jugendliche nicht riigHla^senl DER LANDRAT DES KREISES MARBURG/DRAU Ernährungsamt, Abteilung B Zahl: E/B-Strl. 598'43 Marburg/Drau, den 18. Oktober 1943. Betreff; Bestrafung wegen falscher Angaben bei der Viehzählung. Bekanntmachung Der Besitzer Franz Wiltschnik In Tfiubllng Nr. 15, Landkreis Marburg (Drau) halt bei der am 3. September 1943 erfolgten Viehzählung 14 Stück Schweine verheimlicht. Auf Grund des Strafbescheides vom 16. Oktober 1943 wurde gegen Wiltschnik eine Geldstrafe von RM 2.000.— verhängt. Im Falle der Uneinbringlichkeit tritt an deren Stelle Haft in der Dauer von 3 Monaten, Außerdem wurden die bei der Viehzählung verheimlichten Schweine ohne Entschädigung eingezogen. Die Veröffentlichung In der Tagespresse erfolgt auf Kosten des Beschuldigten. 223 Der k Landrat: gez. Dr. Engelharl. Öfftziern^^ciiwuchs für die Kricas-marifie aus ]? hrndnq 19^7 und 1926 Für die Führung des Seekrieges auf allen Meeren, werden Anwärter für alle aktiven und Reserveoffizierlaufhahn«« der Kriegsmarine, insbesondere für die Seeoffizier-, MarlnearUlle-rieoffizier- und die MairlnenachrlchtenoiltxlerlaufbahD eingestellt. Verlangt werden neben körperlicher Tauglichkeit Einiati-freudiqkeit und Liebe zur See, die für einen Führer erforderlichen Charaktereigenschaften und entsprechend den hohen Anforderungen des Beri'les gute geistige Begabung, vor allem schnelle Auffassung. Eine bestimmte Schulbildung iet nicht vorgeschrieben, 220 Bewerbtjngen aus dem Ge.bnrtsiahrgang 1927, aber auch noch 1926, werden von allen Wehrbezirkskommandos entge-qennennmmen, die auch Merkblätter und Vordrucke ausgeben und weitere Auskunft erteilen. Oberkommando der Krlegtroarlne. Von unsagbarem Schmerze gebeu^, geben wir die unendlich traurige Nachricht, dan unser unvergeßlicher, innigstgeliebter Gatte, Vater, Sohn und Bruder Emil Führer Leutnant der Res. im schönsten Alter von 31 Jahren, von feigen Banditen ermordet, am 15 Oktober 1943 gefallen ist. Die sterblichen Überreste des teuren Verblichenen wurden nach Pettau überführt imd werden Dienstag, den 19. Oktober 1943, um 16 Uhr, der Heimaterde übergeben. Pettau, den 18 Oktober 1943. In tiefster Trauer: Resl, Gattinj Helene Tochterj Simon und Amalie Führer, Eltern; Ida, Schwester, und alle übrigen Verwandten. Mit dem Kameraden Emil Führer haben wir ein treues Gelolgschaftsmitglied verloren. Wir bewahren ihm ein ehrendes Gedenken. Schwab, Arteniak, Schoaterltach & Co., PetUu. ■Ss- SFEIRISCIIER HEIMATBUND SONDERAUSSTELLUNG Das Dorfbuch Saal der Kreissparkasse Cilll vom 16. bis 25. Oktober 1943. 167 Schlechtc Verdunklung Ist straffbar! Fast be" jedem Fenster tritt seitlich Licht aus. wenn Sie nicht RolloandrücKer anbringen. 186 Lieferunq nur an Wiederverkäufer durch StahlwarengroBhandhing, Wien 89, Fach 76. Allen Vetwandten und Bekannten geben wir die traurige Nachricht, daß unser innigst-geliebtet Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Ludwig lescheinik HJ.-Führer am 11. Oktober 1943 im blühenden Alter von 21 Jahren von feigen Banditen ermordpl worden ist. Johannistal, den 15. Oktober 1943. In tiefer Trauer: Anton und Anna Jescheintk, Fitern; Anton und Josel (d/t, im Foldel, Johann unri Finnz, Brüder; Anna Brand, Maria Miklit*ich. Antonia, MathlMe Zintritsch, Ludmilla CIat7 und Rosalie Janesrh, Schwestern) Karl Janesch, Franz Cldtz, Wilhelm Brand, Miklitsth und Franz Zlntiits'^h ^chwagernj Marie Jeschelnlk, Schwägerin; Ferfllnand, Mecmfin und Fmi? Jane^ch, Neffen; Anna Brand, Inf)e CFatz und Elise Jpschelnik, Nichten. 22? * Im Kampf gegen feige Banditen fiel am 11. Oktober 1943 LUDWIG JESCHELNIK, Fähnleinführer der Deutschen Jugend in Johannistal, im Alter von 21 Jahren. Sein Leben war ein Vorbild, sein Sterben Verpflich-• unq. Er wird uns ewig Mahner sein. Der Kreisführer: Eberharth Der Führer des Bannes Trifail: Präsent, ObergefolgschaPtsführer ^riefmarHen bessere Einzelmarken und Sätze, sowie Ländersammlungen sucht Sammler zu kaufen. Besonders Großdeutschland, Balkan Skandinavien, Schweiz, Frankreich Belgien. Anbote an Stahlwarengroßhandlung, Wien 89, Fach 76. 18? Lies Düine Zeitung täglicii! Von tiefstem Schmerze gebeugt, geben wir die traurige Nachricht, daß uns unser Innigstgeliebter Gatte und Vater, Herr Franz Wirth Eisenbahner I. R. Sonntag, den 17. Oktober 1943 Im Alter von 68 Jahren für immer verlassen hat. Die Beerdigung unseres Teuren findet Dienstag, den 19. Oktober 1943, um 15 Uhr, am Ortsfriedhofe statt. Wöllan, Geraberg, KruSevac, 17. Oktober 1943. In tM. Z.«, Marburg/Drau 595-9 Tausche Ilnusmelsterwohnung, Zimmer und Küche, gegen Wohnung, Zimmer und Küche, in der Nähe des Bahnhofes. Adresse in der »M, Z,«, Marburg-Drau. 594-9 Unterricht Instruktor für Englisch und Italienisch gesucht. Auch separat. Wregg Fritz, Marburg-Drau, GoethestraOe 31-11. 596-10 Heirat 52Jähriger Besitzer sucht nette, liebe Frau mit kleinem Besitz. Zuschriften unter »Landwirt« an die »M. Z.«, Marburg-Drau. 611-12 Kraftwagenlenkerln mit 14- Jähriger Praxis sucht Stelle per sofoilt, Schriftlic^te Angebote unter ilmmer bereit« an die M, Z.«, Marburg-Drau. 498-6 Funde • Verluste Spltzl verlaufen hört auf »Ziko«. Abzugeben: Ottorepetz, Drauweiler, Dammgasse 1(^0, 612-13 1 m grüner Stoff wurde in der Herrengasse oder im Geschäft verloren. Es wird ersucht, gegen Belohnung bei Karla Paik, Goethestraße 30 a, III. Stock, abzugeben,_600-13 Ein Jagdgewehr, dor-»eliaufiq, und ein Drilling, Kai. 16, dringend zu kaufen qesurht Johann Schunkowitsch. Monsberq b. Pettau.____ Kraftfahrzeug mit 3 bis 4 Tonnen wird sofort gekauft Anträge unter »Sofort« bei der Verw. d, »M. Z.« Marburg- Drau____570-4 Wer verkauft einen Rundfnnk-apparat? Zuschriften unter »Sofort« an die »M. Z.«, Marburg-Drau. .'i8H-4 2 Steppdecken, evcnt. 2 Oberdecken, auch gehraucht, dringend zu kaufen gesucht, Anträge unter »Sofort« an die »M. Z.«, Marburg-Drau 587-4 Kaufe Pelzmantel b/w Pelzjacke oder tausche für andere Sachen. Zusrhr. an die »M Z.« In Cilll. unter »Pelzmantel». 191-4 Stellenjgesuche Lohn- und Gehaltsverrechnung für Firmen übernimmt Fachmann. Anträge unter »Lohnbüro« an die »M. Z.« Marburq-Drau. 571-5 Wienerin, Forstbeamtenswitwe, 50 Jahre alt, mit 11- und 12-Jährigem lieben Mäderln, mit 300 RM monatlicher Pension, Umsiedlerin, sucht Hauswar^t-stelle oder Vertrauensstelle mit Wohngelegenheil, auch aufs Land, eventuell zu mutterlosen Kindern Zuschriften an die Geschäftsstelle der »Mar-burger Zeitung«, Cilli, unter »Einfaches Wesen«. 208-5 OHene Stellen Vot Blnstallnnfi vne Arhellakilt tei «laB dl* lusllmmona iles id (tSndlqep ArbpIHwimti'. •tna^hnll • erden Perfekt« KOcbla fdr Restaurant wird p«r sofort gesucht. Zuschriften an die »M. Z.«, Marburg-Drau, unter »Perfekt 1897«^_579^ Kanzlelkrafl mit Maschinen-schreib- und Stenografiekennt nissen wird in Industrieunternehmen aufgenommen Anqe-bote unter »Marburg« an die »M, Z.«, Marburg-Drau. 148-6 Portler wird von hiesiger Textilfabrik aufgenommen Derselbe mufi auch etwas schreibgewandt sein. Angebote unter »Energisch« an die »M. Z.«. Marburg-Drau.__199-R Selbständige Kanzleikraft, perfekt in Stenographie und Ma-schlnschreiiben, wird für eine Fahrrad-Großhandlung gesucht. ' Zuschr. unter »Bürokraft« an ! die »M, Z,«, Marburg-Drau. I___4.55-6 Das Slädt. Autobusunternehmen j Marburg-Drau benötigt dringend 3 Omnihus-Srhaffnerin-Inen Sofortige Anmeldungen in der Verwaltuno de« Unterneh-i mens, Marburg/Drau, Triester-, straRfl 41. 473-6 Zu mieten (besucht Ruhiger Beamter sucht per sofort ein möbliertes Zimmer oder Bettstelle, möglich mit Kost. Anschr. in der »M. Z.«, Marburg-Drau._610-8 Am 14 Oktober wurde die Kleiderkarte Nr. 4Ö4519 sowie neue Strümpfe in der Mellin-gerstraße verloren Der ehrliche Finder wird ersucht, die Sachen gegen gute Belohnung bei Maria Bratschun, Langer-gasse 21, abzugeben. 599-13 Herr sucht möbl. Zimmer. Anschr. In der »M. Z.«, Marburg-Drau. 593-8 Junge Krankenschwester im Mütterdienst sucht nett möbl. Zimmer. Zusrhr unter »Schwester« an die »M. Z,«, Marhurg-Drau. 592-8 Suche leeres, kleines Sparherdzimmer beim Kärntnerbahnhof oder Umgebung. Zuschr. unter »Eisenbahnerin« an die »M. Z.« — Marburg/Drau, 591-8 Von einem Handwagerl wurde auf dem Wege von Neudorf nach Drauweiler, Dammgasse, Immelmnnngasse, durch den Wald bis zur Jfigerqasse ein Rad verloren. Der Finder wird ersucht, dasselbe gegen Belohnung hol F K,, Rflingasse 34, Nendorf, abzugeben, 598-13 Diejenige Person, die am Samstagabend in der Herrengasse das Damenfahrrad vertauschte, wird ersucht, dasselbe bei Re-polusk. TaurisVo'-stra'^f» 7'TT. oder in der Gastwirtsrhaft Tsrheltqi, Adolf-Hitler-Platz, abzugeben. 597-13 Verschiedenes Tausche Hut Nr. .56 gegen Weckeruhr. Penn Stelun, Btuiin-dorf, Josefstrnße 87. 605-14 Tausche gute Wolldecke gegen Herrenwinter- orier über-gangsm.inlel. Mittlere GröRe, Wertausgleich. Anschr, in der »M. Z.«, Marburg-Drau. 604-14 Intelligentes Lehrmädchen wird aufgenommen Im Kleidersalon Blasjiik, Srhillerstraße 26-11, Marburg-Drau. 589-6 Schönes Zimmer, möglichst mit Verpflegung, ab 1. November für Sfudertten gesucht. — Wregg Fritz, Haslach i. d. Kollos. 590-8 Wohnun£Fstauscb Tausche möbliertes gegen leeres Zimmer. Ober im Hotel »Mohr«, MarburgDrau 578-9 Danksagung Für die liebevolle Anteilnahme und Blumenspenden anläßlich des schmerzlichen Verlustes, der uns betroffen hat, sprechen wir hiemit auf diesem Wege unseren innigsten Dank aus. 213 Pettau, im Oktober 1943. Familie Schuster Tausche Malratzen für 2 Betten gegen Niihmaschine und elektr. Bügeleisen gegen Küchenwaage. Adr. in der »M Z,«, Marburg-Drau. 603-14 Tausche elektr. Rundfunkempfänger gegen kompletten Batterieempfänger, Anfragen: Magdalenagasse 19. Hof, Marburg-Drau, 602-14 Gehrork mit Weste, qrau. mitrt-lere Größe, qenen nut erhaltene Modehnse und Sn^^rthut zu tauschen gesucht. Adresse in der »M. Z.«, Marburg-D' ni. fini-14 Für olle groben Reinigungs-arbeiten, beim Herd u Ofen-pufien.Flecku.Roiient fernen ist Solmiak-ATA da» Rechte. BemeglicAe Hand ofme Oßerann Geschoßsplitter aus dem Gehirn mit dem Magneten entfernt — Fortschritte der Kriegschinirgic fen «ind. Auch nach Amputationen kom- die durch ein mechanisches Hindemi» men in den Stümpfen sehr starke hervorgerufen sind, werden durch diese Schmerzen vor, die die Kranken zur Ver- Operation der Gefahrenzone entzogen, zweiflung bringen. Interne Mittel helfen die Galle kann wieder in den Darm über Dresden, im Oktober Es ist unmöglich, über die rund 60 Fachvorträge und die umfangreichen Aussprachen auf d«>m diesjährigen Chir-urgenkongreß in Dresden erschöpfend zu berichten. Nur einige Mitteilungen seien hervorgehoben. Uber das Gebiet der Hirn- und Nervenschüsse berichteten die Professoren TÖnnie, Hoffheinz und Maurer, Besonders die Gefahren der Himschüsse werden durch eine sofortige chirurgische Behandlung, In die Kriegsversehrten aus der vordersten Linie in Lazarettbehandlung mit Flugreugen übergeführt werden, wesentlich gebe«!s»rt. Sehr bedeutsam war die von Prof. Payr-Leipzig angegebene neue Behandlung der Wirbeisäiil'^nversteifung, bei der man bisher zifmlich ratlos war. E« handelt «ich hier um ein nicht sehr häufiges, aber zu dauerndem Siechtum führendes Leiden Der bekannte deutsche Chirurg Prof Sauerbruch sowie Professor Kreuz führten Armamputierle vor, denen mit Hilf'' genial erdachter Operationen die Eirschaltung in den Arbeitsprozeß ermöglicht wurde. Prof. Sauer-bruch zeigte Oberarmamputierte, denen durch eine «innreich anoefertigto Prothese eine bewegliche Hand geschaffen wurde, mit der sie auch feinste Verrichtungen ausführen können, Das Verfahren ist schon im ersten Weltkrieg von Sauer-brurh mit gutem Erfolg enqewrtndt worden. Prof. Kreuz führte Hfindnmputierte vor, denen durch eine plastische Operation am Unterarmstuninf eine Greifm/Jg-llrhkelt verschafft wurde, so daß diese Kranken alle Handreichungen des täglichen Lebens vorführen konnten. Nachamputaiionen und Stumpfverbes erfahrungsgemäß nur vorübergehend, entfernt man aber auf operativem Wege ein Stück des Nervus gympathicus, so hören die«e Schmerzen schlagartig auf, die Kranken werden wieder voll arbeitsfähig. über die operativen Verbindungen zwischen den Gallenwegen und dem Ma-gen-Darmkanal sprach Prof. Bernhard-Gießen. Schwere Fälle von Gelbsucht, treten und eine Heilung ist bei Befolgung gewisser Vorsichtsmaßnahmen die Regel. Prof. Loose zeigte ein sinnreich konstruiertes Instrument, mit dem es möglich ist, das Innere der Harnblase naturgetreu farbig zu fotografieren, ein Verfahren, das sowohl für die Ausbildung der Medizin-Studierenden als auch für die Behandlung der Kranken von großer Bedeutung werden wird. Wie Gustav Frmssen ein Dichter wurde Ein Besuch bei dem 80jährigen im Dithmarschen Lande Im Dithmarscher Lande wohnt Gustav Prenssen, der Dichter. Er ist so eigen-wüchsig wie der Dithmarsche Bauer, »Ich wohne nicht ohne Grund In diesem Hause«, sagt er uns, während wir mit ihm im Garten des Anwesens Nr. 87 in Barlt stehen. »Ich wohne in diesem Hause, weil es das Haus meines Vaters und meines Großvaters war.« Strohdach, wilde Rosen, Efeu, davor ein Garten und ein Blick In die Unendlichkeit der Ebene, so nimmt sich dieses Haus aus. Im Innern hat es sich der Dichter nach bäuerlicher Art gestaltet. Wir kommen auf die Dlelei sie war einst die Schreinerwerkstatt des Vaters. »Der Vater sang, die Mutter klagte«, wirft der Dichter so vor sich hin. Das Sonntagszimmer der Mutter ist heute das Zimmer der freundlichen Frau des Diesters. Es gewährt auch den Büchern Unterkunft, Links geht es ab in einen kleinen Ge- serungen am Bein und FiiR, Operationen, t R^uni »Hier bin ich mit meinen die wahrscheinlich narh dem Frieden | «chwislern aufgewachsen«, sagt F häufig angewandt werden müssen, wurden von Prof, Gnlecke-Jena beschrieben. Sofort nach der Kriegsverletzung «oll man im allgemeinen keine regelrechte Amputation vornehmen, sondern nur die Lebensgefahr beseitigen. Die Korrektur des SUimpfes wird erst später vorgenommen. Prof. Boeminghans-Berlin gab einen Vlberblick über plastische Operationen nm Nierenberken beim Vorliegen einer Sarkniere. Früher wurden derartin veränderte Nieren in der Regel entfernt Die moderne Chirurgie verwendet abei Verfahren, mit denen es gelingl, normale Abflußverhältnisse der Nieren wiederherzustellen und sie 7U erh:iUen. Die Entfernung von Hirnstecksrhüssen mittels des Riesenrnngneten wurde von Prof. Heller-Leipzig demonstriert, Diese Methode wurde schon im ersten Weltkriege von Payr angewandt. Die Vorführungen mit dem Projektionsapparat zeig ten, wie große Granatsplitter aus der Tiefe de« Gehirns entlernt werden konnten, die bei Ihrem Verlileiben wahr-srhetnllch zum Tode der Verletzten nf-führt hätten. Prof, Axhriusen-Berlin zeigte in schönen Bildern die Versorgung von großen Gesichts- und Kieferverletzungen und die ausgezeichneten Hel-Iiingserfolge. Bei richtigem Vorgehen werden große Verstümmelungen des Gesichts und der Kiefer «o ausgeglichen daß von den anfanns so schweren Verletzungen nur nerinne Narbenhildungen zurückbleiben. Prof Rieder-Leipzig führte einen lehrreichen Film vor über die Operation des Grenzstrangs die zur Be-seitlnung von Zirkulations';»öninnen und Nervenschmerzen in den Gliedern häufig «ehr gute Erfolge erzielt Besonders nach Srhädigum der Arterien und Nerven infolge von Erfrierungen körnen unerträgliche Schmerzen an den Füßen znrück-bl^xbi^n d'»» «uf Veine Welse zu hekSmp* Frens- sen. Heule ist es sein Arbeitszimmer, Ein schlichter Schreibtisch an der Wand, eine Liegestatt, ein Bild und der Blick durch den Garten In die Ferne. »Warum bin ich so geworden?« fragt Prenssen. Er meint, warum er ein Dich- ter geworden ist. Aus dieser Landschaft sind Bauern, aber wenig Poeten hervorgegangen. »Es kommt wohl von den Eltern her«, gibt er zur Antwort. »Die Eltern waren anders als die Leute im Dorf, Ich kann mich nicht erinnern, daß die Eltern während meiner Kindheit auch nur einmal ausgegangen sind. Dafür hatten sie abends häufig Besuch, aber von den Stillen, Bescheidenen im Lande, und es wurde dann immer über ernste Probleme gesprochen.« So kam es, daß Gustav Frenssen ein Dichter wurde. Der Dichter von »Peter Moors Fahrt nach Südwest«, des »Jörn Uhl« und der ' einsamen Watteninsel »Hilligenleiü. Auf einem Geestrücken stehen wir mit Gustav Frenssen. Er deutet mit der Hand über die Ebene, dorthin, wo der Dom von Meldorf in die Wolken des Himmels vorstößt, und erzählt, wie das Land, das zu unseren Füßen ist, Land wurde. »Vor fünfhundert Jahren«, so hat Gustav Frenssen es erzählt, »war in Germanien eine hohe Zeit. Überall Glaube an das Leben als ein Wunder Gottes. Kriegslust, Seefahrt und Handel, Zu dieser Zeit stand der Dom schon. Er war noch neu und schön und voll reifer gläu- biger Kunst. Vom Morgengrauen bi« zum Abend, an jedem Tag, knieten Hunderte vor den Lichtern seiner Altärsr Zu den Füßen des Dome« aber, im noch breiten Seestrom, lag Ewer an Ewer, beladen mit niedersächsischem Gut aller Art.« Es ist viel Eigenwüchsiges im Kopf eines jeden Dithmarschers. Prenssen ist der eigenwüchsigsten einer. Er Ist diesem Dithmarscher Boden verhaftet, wie man nur einem Boden verhaftet sein kann. »Sobald ich über die Elbe komme, kommt schon das Heimweh«, meint er. Nicht weite geographische Räume hat sein Lebensweg durchmessen. Sein Leben sucht Erfüllung In der geistigen Welt seines Dorfes und seines Volkes. HarU'HelnrIch Welchert * Gustav Frenssen hat zum Eintritt in sein neuntes Lebensjahrrehnt ein neues Buch geschrieben »Der Landvogt von Sylt« fim G. Grote-Verlag). Er erzählt darin die wehmütige Lebens- und Lie-hpsgeschichte eines seiner Vorfahren, der als Nachfolger des holsteinischen Patrioten Jens Lornsen Landvogt auf Sylt war. Der En^el war zu dumm Als der Dramatiker C. F. Weidmann dem Wiener Burgtheater ein Schauspiel )«Doktor Paust« eingereicht hatte, erklärte der Zensor Hägelin dies Stück für unannehmbar, weil der Engel, der darin auftrat, weit weniger Witz und Geist im Lobpreisen der Tugenden aufwies als der Teufel beim Rühmen seiner {„^ster, Naturforscher und Teufel Der berühmte Naturforscher Guvler besuchte einst mit einem Bekannten eine Kunstausstellung. Sie blieben vor einem Gemälde stehen, welches »Das Jüngste Gericht« darstellte, und Cuviers Begleiter deutete auf einen Teufel, indem er schaudernd sagte: »Wie lebendig er dargestellt ist. Man könnte denken, er wollte einen verschlingen ...« Cuvier betrachtete den Teufel genauer und schüttelte beruhigend den Kopf: »Seien Sie ohne Sorge«, entgegnete er dann lächelnd, »ein Geschöpf mit Huf und Hörnern? das gehört zu den Grasfressern und ist nicht zu fürchtenl« ;%• . ÄS, ^ mm Szenenbild aus der Operette Vor dem Pfarrhaus in Sesenheim Auin.hm«: pi.ii«, M«rb«r4 »Friederike« von Lehar im Marbur^er Stadttheater mit Christa Nissen (Friederike), Rudolf Loserth (Lenz) und Hubert Römer (Goethe) , Stunde wit Scfiuf>ert Von Erich Klalla Am Abend hatten wir das Dorf doch noch genommen. Im Süden wuchs e.ne Gewitierwand. Es würde regnen die Nacht. Wir brauchen ein Dach über den Kopf. Wir gingen in ein Haus. In der Stube saßen zwei Frauen. Sie schauten gleichgültig an uns vorbei und unterhielten sich weiter leise, als wären wir nicht nier. Später stand eine auf und hnite uns Wasser. Die Frauen, Mutter und Tochter, zogen sich in eine Ecke zurück. R. horte es dann zuerst. Er hob den Kopf in einer so jähen Art, als wäre ihm Wichtiges eingefallen. Dabei schaute er zur Ecke hin, in der die Frauen saßen. Dann hörten wir es auch. Jemand zupfte die Saiten einer Ge ge, zusammenhanglos, nur um zu probieren. R. stand sofort auf und lief in die Ecke. Ich höite die Frauen jammetn.. Pen! bettelten sie. Die Mutler legte schützend die Heinde auf das Instrument. R. nahm ihr trotzdem die Geige weg. Er sagte etwas, es sollte die Frauen beruhigen, aber sie verstanden ihn nicht, Dtis Mädchen weinte laut. Ich mischte mich ein Er könnte die Ceige doch nicht mitschleppen Ob es na nicht besser wäre, sie den Frauen zu lassen? Aber er war wie besessen. Er konnte es ruhig anhören, daß die Frauen ein Geschrei machten, als hätten wir ihnea die Kuh aus dem Stalle geholt. Wir wußten nichts von R. Vor zwei Wochen erst war er als Ersatz zu uns gekommen Nur: wie er die Geige an hetzte und zu spielen begann, merkten wir sofort, daß es eiwas davon ver stpnd. Das beruhigte auch die Frauen. Ihr Weinen wurde Neugierde. R. hatte Hände wie wir; geschwollen, verkrazt, mit blutenden Stellen Es war unwirklich, wie sensibel diese geschundenen Hände mit der Geige umzugehen wußten. Vielleicht traute er uns nicht viel zu, oder es war nur eine Laune: er mar hie immer eine kleine Pause und nanrito, was er spielen würde, Mozart! sagte er. Oder: Reger! Die Frauen hielten die Köpfe gesenkt. Ich spürte, daß sie litten. Aus dem Winkel eines mit Füßen getretenen Daseins schauten sie in dieser Stunde eine reiche Welt. Die Nacht setzte sich zwischen uns. Da sagte R. leise: Schubert. Und spielte das Ave. Nach neun Tagen im Angriff ist man nicht mehr sentimental. Es ging uns tjotzdem wie den Frauen. Unerbittlich fielen unsere Köpfe vornüber. Wir erlebten diese Musik bis zum körperlichen Schmerz. Als R. die Geige zurückgab, langten die Frauen scheu danach) als wäre sie nicht mehr ihr Eigentum, sondern durch das Spiel verwandelt worden. Diese Nacht lag ich ohne Schlaf. Ich sah in der Ecke die Frauen sitzen, una wie dann eine sich neben die Geige kniete und das Kreuz machte. Ich glaube: vor Schubert. Zwei Fragen — zwei Atitworten Wieviel Städte mit Namen Berlin gibt es? Nicht weniger als vierzehn. Neun davon liegen in den Vereinigten Staaten. Am meisten aber Ist Hamburg im Ausland vertreten, denn allein in den USA gibt es 18 Städte dieses Namens. ♦ Wie stark ist der Druik unserer Zähne beim Kauen? Die Kraft des Druckes beträgt bei den Schneidezähnen bis 20 Kilo, bei den Backenzähnen bis 72 Kilo. Der Wildscfiütz Zur morgigen Erstaufführung von Albert Lortzings musil mödie der Champs-Elysees in Paris fand die französische Erstaufführung von Friedrich Forsters »Robinson darf nicht sterben« statt. Die Übertragung stammt von Pierre de Columbier, der durch die Ubersetzung der Goetheschen und Haupt-mannschen »Iphigenie« bekannt geworden ist. Auf die Einstudierung war eine ungewöhnliche Sorgfalt verwandt worden; Bühnenbilder und Kostüme waren bei aller märchenhaften Prächtigkeit geschmackvoll, die Darsteller zeigten beachtliche Einzelleistungen. Die Zuschauer dankten mit lebhaftem Beifall Kroatiens eriolgrelchster Dramatiker Milan Begovitsch, dessen Stück »Herzen Im Sturm« nahezu auf der ganzen Welt, allein in Deutschland auf mehr als 40 Bühnen gespielt wird, arbeitet zur Zei/ an einem neuen Schauspiel, das dem Schaffen Tolstois gewidmet ist. Ferner wird Begovitschs Roman »Giga Barit-scheva«, dessen Stoff den Vorwurf zu dem so überaus erfolgreichen Drama »Herzen im Sturm« abgab, gegen Ende dieses Jahres in deutscher übersetzui.g erscheinen. Das nimlheater »Ciilturau In Sofia wird von jetzt ab täglich in der Zeit von 10 bis 14 Uhr deutsche Kulturfilme, Wochenschauen und Unterhaltungs-Kurz-filmo vorführen, die das bulgarische Pu-bl'kimi mf'hr ^Is bisher mit den deutschen Kulturfilmen b^k^iiint machen werden, die In ihrem weltge*p^"'itcn Themenkreis auch für Bulgarien von großem Interesse sind, jVic/tl der Mühe wert... Jeder weiß, daß die Finnen es nicht lieben, viel zu reden. Sie sind still, ernsi und verschlossen, besonder« aber Fremden gegenüber. Die Bewohner det Aalandbuiseln, jener Gruppe von Inseln die zwischen Schweden und Finnland eine Art Brücke bilden, sind sehr kon krete Menschen und verabscheuen es, sich in Abstiaktionen zu verlieren. Neulich kam eine Schulkommission aus Helsinki zu den Aalands-Inseln, um dort bei der einzigen höheren Schule eine Prüfung abzuhalten. Ein Mathematiklehrer sollte einen Schüler der obersten Klasse über den Wert der verschiedenen Größen befragen i. .d es entspann sich hierbei folgende Debatte, die typisch für die Mentalität der Aalandbewohner Ist, Der Mathematiklehrer fragte: »Wat versteht man unter einer unendlich kleinen Größe?« Der junge Finne antwortete: »Eine ganz, ganz kleine Größe.« »Sie müssen sich genauer ausdrücken«, sagte der Lohrer. »Ja, also Irgendein kleines bißchen ist schon da.« »Nein«, sagte der Lehrer, »eine unendlich kleirie Größe ist Null.« »Nein, nein«, sagte der junge Finne, »ein bißchen ist schon da.« »Unsinn «, sagte nun der Herr aus Helsinki ärgerlich, »es ist Null.« Dfl lächelte der junge Aaländer, kniff die Aui)(mi /u*.-unmen untl sagte langsom: inNein, nein, ein bißchen ist schon da, aber es ist so wenig, daß es überhaupt nicht der Mühe wert ist, daiüber zu roden . . .« Die Goethe MtdaHle für Professor Il(-ltzmann. Dei Führer h.it dem ordentlichen Prnli'bSDr ein Di, phll. Robr'rt Holt/mann in Berlin, NikoKisee aus An-laf^ dei Vollendung seines 70 Lehens-Iflhtes In AusübuiKi seiner Verdienste auf dem Gebiet dui mitlelrilterlichen ' le-»chlchtsschreibiinri die (]nethe Medaille für Kunst und Wissensthdll verliehen.