tur Kunst, Literatur, Theater n. geselliges Leben. Nedigirt von Leopold Kordesch. ^ G8. Montag am 2. März KH4O. Vo» dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist i!, Laibock, gonijähria d, halbjahrig .°> fl. Durch die t. t. Poss unter Onuvert w,rd balhjöoiin oorou?­ bezohll. Alle t. s. Postämter nebmen Pränumeration a». I n Laibach pränumerirr man beim Verleger «in Rao», Nr. >uu, »n ersten Stocke. «To mußt' ich, büßend, dir stets nahe Der Klausner »Und dennoch immer ferne sehn, auf der Schla»gcninsel i,u Werdersee. «Ein fremdes Wesen —und dein Gatte — Kärnt»erische Volkssagc von Si,no» Martin M a y e r. «Der Erde »omcnlose Pein! 1. »Der Todes,Cherub löst die Vande, Buße. »Des Wahues Traumgebilde slieh'n; ..^,„ »Ruf, Herr! nun auch de» ren'gcn Äußer »^^ergib de», Rcu'gc», cw'gcr Vater! ­»Zu»! Vaterthron' der Gnade hin," »Was ungelähmte Leidenschaft »Beging in fluchbelod'ner Stunde, Und mit des Abendstcrncs Funkeln »Und Höllenqual so lange straft. Drang der Vergebung milder Süahl In's Herz des hingesuui'ncn Klousuers— »Am Quill der Gnaden Ruh' zu finden, Und sanfter ward des Arme» Oual. »Sah bettelnd mich dos ew'ge Rom , »Mit gleicher Folter i» dem Herze» 2. «Verließ ich Peter s Wunderdom. Sühinlnq. »Hier, nah' dem Orte »»eines Freoels, Vo» Neucni trat der junge Morgen »Von Seres Wogen rings umbraust, Aus purpuralüb'ndem Himmelslhor, »Wo friedlich, ach! ei» Hecr von Schlangen, Da stiegen aus den thcm'ge» Thäler» «Als strafend' Bild im Schilfe haust — Der Dürfc'gcn viel' zur Burg empor. »Wo jeder Blick auf jene Zinne», Manch' Thräne perlte von den Wangen »Die einst den Glücklichen entzückt, Uud fiel zur Erde tummerschwer— »Die Narbe immer »cu aufrechend Die Pflegerin der Waisen, Kranken, »Der Strafe Ziel noch ferner rückt: Der Armen Nutter, war nicht mehr. »Harr' ich der Stunde der Erlösung, Zu küssni »och ei» Mal die Hände, »O se» barmhcrzig, milder Goit! Die mild so viel Gutes geübt, «Ein Greis ist schon der wüste Iüügring — Die blassen Züge noch zu schaue», »Send' bald den Rcltungsengel—Tod." Die tiefes Leiden lang getrübt; Mit starren, Blick, zur Burg gewendet, Zog Nagend hin zur Nurgtopelle Schwieg nun der Klausner — da durchdrang Der Dankerfüllten große Zahl, Dorther des Abends h.il'ge Stille Wo offen in des Todes Wiege Des Scheidcglöckchens ernster Klang. Die Burgfrau lag bei,» Lampenstrahl'. Und von der Neste höchster Warte, Doch welch' ei» Bild zeigt ssch der Menge: Die drohend hoch an, Felsen steht, Der düst're. Klausner dort pom See, Li» Schmcrzcnobothc allen Armen, Der eüiz'ge Mensch der Schlangeninsel, Em schwarz Panier im Winde weht. Die jeder floh, wie sci»e Näh', »So gingst dn früher aus dem Lebe», Lag über'm Sarge hingebogen. »Geliebtes Weib!" klagt nun der Greis: Der Todten Hand am bloße» Mmid, »Zum Bruder, de» ich dir erschlagen, Zu neucrn über'm späte» Grabe «Den du geliebt so innig heiß. Den hier gelöste» heil'ge» Bund. »Der mit de»! Fluch ans bloße» Lippen Nur karge Hüll' deckt seiue Blöße, »Ein Iimoling, aus dem Leben schied:" Doch ei»es Tiegelri»ges Schein »»Nie sollst der Ehe Glück dn kennen, Verbürgt die boüge Traue,lundc: »«Doch schauen immer, was dich sucht,«« Es ist der letzte Leonstein. 358 Die Stammfeinde. Von 2°h. Vinz. Sonntag. (Foilsetzung.) Bald stand er vor dem riesigen Lichten sie in, wel­cher seinen jugendlichen Gegner mit einer Mischung von Mitleid und Verachtung betrachtete. „Der blaue Schild, geziert mit goldener Krone, sagt mir" begann er, „daß ihr aus dem mir verhaßten Hause meines Feindes seyd. Ja, ihr wöget wissen, daß ich gekommen bin als der Feind eures Stammes, den ich bis auf das letzte Zweiglein aus­zurotten gesonnen bin." Es röcheten sich die blassen Wangen des Jünglings, langsam aber fest schritt er seinem mächtigen Gegner vor das Gesicht hin: .Seyd ihr gekommen als Feind meines Stammes, so werdet ihr hier Männer finden, welche sich mit gutem Stahl zu wehren wissen" sprach der junge De­gen und machte keinen Versuch, den stolzen Feind zu be« sänftigen. Da tummelten sich die Knappen der Schärfend er­ger und machten die nochigen Anstalten, den Feind mit heimischem Eisen zu bedienen. Der heißblütige Herr von Lichten stein mußte sich geduldig fügen. Er lag schon vier Wochen vor dem alten Felsenneste, hatte manchen braven Krieger verloren, aber noch immer wurden die Stürmenden mit gleichem Muthe zurückgewiesen und es war noch kein Ende der Belagerung abzusehen. Und nochmals erschien Coloman von Schärfenberg im Lager seines Feindes. „Lasset uns den harten Strauß mit einem Streiche zu Ende bringen" sprach er und machte den Antrag, sich mit dem Lichten st ein er zu messen. „Dem Sieger falle der Besiegte mit all' seiner Habe heim" sprach endlich Hanns von Lichten st ein , indem er den kecken Antrag seines jugendlichen Gegners genehmigte und mit fester Zuversicht die Waffe zur Hand nahm. Als nun der kriegserfahrene Hanns von Li chtUll­ stein nach würhender Gegenwehr dem Jünglinge Colo­ man unterlag, jauchzten laut die Reisigen von Montpreis, während die Belagerer nur schlecht ihren Grimm verbargen. Der Gefangene wollte seinem Besieger weder Urfehde schworen, noch die Vergütung des Schadens, welchen er dem Herrn von Schärfenberg durch die Belagerung zugezogen Hütte, zusichern. Darum mußte der Hartkopf es sich gefallen lassen, mehr als ein Jahr im Thurme von Montpreis zu verleben (13?? — 13?8), bis seine Sohne Ulrich und Otto von Lichten stein und der vermittelnde Hanns von Königsberg die Loslassung von dem friedfertigen Ru­ dolph von Schärfenberg bewirkien.") Seit dieser Zeit war der Haß zwischen den Häusern Schärfenberg und Lichten stein erblich geworden. Nur zu leicht fanden sich die Gegner und überhäuften sich je­ derzeit mir Beleidigungen und Kränkungen aller Art. Die Herren von Schärfenberg hatten sich inzwischen auch in Oesterreich beträchtliche Güter eigen gemacht und käm­ men immer öfter mit den Li chten steinern in Berüh­ rung. ') Die LliflMgenschnft is! historisch wnfr. Am Hofe des Kaisers lebte um das Jahr 1434 ein junger Edelmann, Friedrich von ,Reitend erg, berühmt durch Tapferkeit und Saitenspiel. Er zog nach Art der Minnesänger mir seiner Harfe durch das Land, war froh mit den Fröhlichen, und goß Tröstungen mit seinen Liedern in die Brust der Bekümmerten. Wo der Ton seiner Herr-lichen Stimme erscholl, fand er Anklang, denn er sang s« recht von Grund des Herzens mir warmen Gefühlen. So schön und herrlich aber seine Lieder waren, so häßlich und mißgestaltet war der Sänger selbst. Wohl wunderte sich manche Huldgöttin, welche mit Entzücken seinen Gesängen gelauscht hatte, daß so herrliche Lieder voll Anmuth und Reiz im Busen des häßlichen Sängers entstanden. Sie waren ihm gut und beschenkten ihn mit mancher feinen Gabe. Der harmlose Sänger, zufrieden mit seinen Geistes­vorzügen, nahm sich die Häßlichkeit des Körpers eben nicht sehr zu Herzen, denn er hatte bisher nie an Liebe gedacht, ja das Bedürfnis; darnach nicht geahnt. Er saß mit seinem Freunde, Herrn Johan n dem Jüngeren von Lichrenstein, mit frohen Gesellen am Ti­sche, der Becher ging rastlos herum, und Friedrich von Reitenberg bezauberte durch die hinreißende Kraft sei­nes Gesanges, verbunden mit dem meisterhaften Harfen­spiele alle Herzen, als ein Edelknabe zum Burgherrn trat und diesem ein Briefchen einhändigte. Dem edlen Gast­freunde waren die Schriftlichen nur zu wohl bekannt, als daß er länger im Saale hätte weilen sollen. Er ging hin­aus in den Garten, küßte schnell das Siegel und las: „Trauter Ritter! Mein Vater hat mich am St . Georgen­ tage dem Ritter Coloman von Schärfenberg als Braut zugesagt. Helfet Eurer treuen Hedwig von' Stuben­ berg," Und e? wechselten die Farben auf dem Gesichte des jugendlichen Burgherrn. Vergebens rang er nach Fassung. Hastig schritt er durch den Garten hin und sprach halblaut manch' albernes Wort. Endlich kam Friedrich von Rei­ tenberg herbei. „Freund!" sprach er, „was ist dir? du bist ja so trübgestimmt, als wärest du drei Mal aus dem Sattel gehoben worden." Aber Johann von Lichten­ stein schwieg und gab dem treuen Freunde das Brieflein der schönen Hedwig. „Coloman von Schärfcnberg, der Neffe jenes Co­ loman , welcher, wie du weißt, einen meines Stammes besieget und in schmähliche Haft, genommen hat, ist im Be­ sitze großer Güter, Stubenberg's Freund und Waffen­ bruder. Wird er mich nicht überflügeln und mein Hedchen heimführen?" jammerte der Herr von Lichten stein. I n der That trieb der Zufall ein böses Spiel. — Nach mancher fruchtlosen Liebeswerbung' hatte der Lich­ ten st einer das Herz seiner Holden endlich erweicht. Da führte das Mißgeschick seinen Stammfeind dazwischen, und Alles schien verloren. „Es ist doch sonderbar," sprach der ritterliche Sänger, „daß die Häuser Lichtenstein und Schärfenberg, welche'sich so sehr hassen, schon öfter auf dem Wege der 35» Liebe zusammentreffen, wodurch sich der Groll nur immer mehrt. Aber seyd nur getrost. Noch ist ja nichts verlo­ ren, noch kann sich Alles zu eurem Besten wenden." (Beschluß folgt.) Bilder aus dem Soldatenleben. Von Eberhard Arnold Ionat. Die Narbe. i. Der Regen stoß in mächtigen Strömen von dem mit schwarzen Wolken dicht umhüllten Himmel herab, kein ein­ ziger Stern durchdrang mit seinem sanften Lichte die fin­ stere Decke. Das Dunkel der Nacht wurde nur durch das matte Licht der Wachfeuer unterbrochen, welche von den Soldaten des Feldlagers mühsam unterhalten wurden; die von der Anstrengung der letzten Tage ermüdeten Truppen hatten nach dem üblichen Zapfenstreich ihre Zelte gesucht, um der Ruhe zu pflegen, welche nur sehr kurz seyn konnte, denn man sah dem baldigen Befehle zum Aufbruche entge­ gen, da in kurzer Zeit die Entscheidung des Feldzuges erfolgen durfte. I m ganzen Lager herrschte tiefe Ruhe; nur das regelmäßig wiederkehrende Rufen der Wachpo­ sten oder der Ronde und das muthige Wihern und Stam­ pfen der unruhigen Kavalleriepferde unierbrachen dieselbe. I n manchen Momenten schien eine lautlose Stille über die Gegend ausgegossen, man konnte hier kaum die Existenz lebender Wesen wahrnehmen: nur der Sturm wüthete mit all seiner Gewalt, und schwere gewichtige Tropfen stürz­ ten auf die Erde herab. I n einem Zelte saß ein junger Mann von etwa 24 Jahren, dessen Kleidung ihn als einen Lieutenant bemerk­ bar machte, an einem kleinen Feldtische, worauf eine Lampe matt flackerte, bei deren schwachem Schein er sich bemühete, mit flüchtiger Feder das vor ihm liegende Papier auszu­ füllen. Einige Schritte von ihm lehnte sich, in den weiten Kavalleriemantel gehüllt, ein etwas älterer Mann, dessen Augen nach und nach zufielen und der sich dadurch munter erhalten wollte, daß er von Zeit zu Zeit seinen grauen Schnurbart strich und einige unverständliche Worte in sei­nem Feldsessel brummte; sein Blick ruhte dann immer auf dem Lieutenant, als ob er von diesem etwas erwarten möchte, und hatte er so einen Augenblick auf die Erfül­lung seines Wunsches geharrt und denselben unerfüllt ge­funden, so schüttelte er mit seinem Kopfe und lehnte sich abermals in den Sessel zurück. Endlich machte sich seine Ungeduld in Worten Raum und er rief verdrießlich: „Potz Tausend Donnerwetter, Frizchen, plagt Sie der Teufel, daß Sie heute gar nicht mit dem Geschreibsel auf­hören wollen? Das Ding dauert mir bei meiner Ehre doch zu lange, und morgen heißt es Pulver riechen, daher ge­hen Sie zur Ruhe, Sie haben deren nöthig." Der vertraute oder vielmehr gebietende Ton, den der Alte gegen den Offizier anaiahm, muß etwas befremden, und wir erlauben uns eine kleine Abweichung, um ihn zu erklären/ Friedrich von Nor d heim war der Sohn eines alten Generals, der nun auf den Lorbern, die er sich in seinem thatenreichen Leben gesammelt hatte, ausruhte, und gern auch diesen Feldzug mitgemacht haben würde, hätten ihn nicht die zahlreichen Wunden daran gehindert. Seinen Platz nun, wenn auch in einer untergeordneteren Stellung, als die seine war, sollte sein Sohn Friedrich einneh­men, welcher zwar von seinem Vater alle guten Eigen­schaften, mit ihnen aber auch eine bewunderungswerthe Tollkühnheit geerbt hatte, welche dem alten Herrn manche angenehme, doch auch manche bittere Erfahrung gekostet hatte. — Vor den üblen Folgen derselben wollte er ihn mit väterlicher Sorgfalt bewahren; dies geschah durch den alten Begleiter oder Wachcmeister Sturm . Dieser hatte den General auf seinen früheren Erpeditionen begleitet und mit ihm zugleich den Abschied genommen, um in sei­nem Hause mehr die Stellung eines Freundes, als die ei­nes Dienes einzunehmen. Stur m fand hier mehr als ei­nen Wirkungstreis, und sein Wort, gewöhnlich mit einem derben Kernstuche begleitet, galt oft mehr, als der sanfte Befehl des Generals, welcher gar oft still lächelte, wenn er das Wirke,, des rüstigen Mannes mit ansah. Sturm's Liebling war seit jeher der kleine Friz; mit diesem gab er sich stundenlang ab, lehrte ihn exercie­ren, erzählte ihm von seinen Thaten, und legte in seiner empfänglichen Seele den Grund zu allen jenen Vorzügen, wodurch sich ein Soldat vor dem andern wesentlich unter­scheidet; der Knabe hörte ihm aufmerksam zu, und in sei­nem Herzen ward Liebe und Dankbarkeit so rege, daß Va­ter Sturm , wie man ihn in der Familie gewöhnlich nannte, mehr über ihn vermochte, als die Bitten der Mut­ter und Drohungen des Vaters. Oft kam Friedrich zu Vater Sturm , um sich bei ihm über Manches zu bekla­gen, aber sagte er ein Mal: „Mord Sapperment Friz­chen, es muß so seyn" so galt es, wie ein Gesetz, und Friedrich fügte sich willig seiner Anordnung. Der alte Kriegsheld wußte alle Geheimnisse des zum Jünglinge he­rangereiften Knaben und gab ihn gern freundschaftlichen Rath, als auch der Liebe beseligender Strahl in die Brust des Jünglings eingedrungen war. Beim Herannahen des Krieges wies der General seinem Sohne eine Stelle in der Armee an, und der alte Stur m zog wieder seine Uni­ form an, um Frizchen, wie er noch immer den Lieutenant im vertrauten Tone nannte, in das Kriegsgetümmel einzu­führen. — Wir finden die Beiden in dem Zelte wieder, denn der Wachtmeister fügte sich im Dienste in die strenge Sub­ordination seines jungen Vorgesetzten, aber außer demsel­ben war er auch so viel als möglich in seiner Nähe, und unterließ nie, um das Wohlseyn seines theuern Pfleglings besorgt, diesem, wenn es galt, einige wohlgemeinte Nach­schlage zu geben. Der junge Kriegsheld hatte am Abende die nöthigen Befehle ertheilt, die Untersuchungen vorgenommen, und saß nun, von allem Dienstzwang frei, in seinem Zelte; im Kriege, wo oft in einer Minute das Räthsel leicht gelost 3VV ist ob Her Mensch leben oder sterben solle, und wo' dieser Moment unverwischlich in der Seele des Menschen einge­prägt ist, regt die Gegenwart sehr wehmüthige Saiten an, die desto ergreifender auf uns einwirken, je klarer wir uns des Kontrastes früherer angenehmer Tage und der unheil­bringenden Stunden, die ungehindert forteilen, bewußt werden. Auch Friedrich versank in, stilles Hinbrüten, auch er dachte an seine Jugendzeit, an sein väterliches Haus zurück; aber nicht nur diese Erinnerung hatte für ihn etwas sehr Angenehmes, sondern auch andere Episoden seines Lebens knüpften sich in der Seele an, und es zogen in ununterbrochener Reihe die schönen Bilder jener Zeit an ihm vorüber, als die Eisdecke, welche des Mannes Herz umpanze« hatte, an dem Liebechauche des Mädchens schmolz. Um so ergreifender mußte der Moment für ihn seyn, da er sich nur 3 Meilen von dem Wohnorte seiner Eltern be­fand, und es ihm doch nicht vergönnt war, an ihre Brust zu eilen und die zweijährige Trennung in den berauschen­den Augenblicken des Wiedersehens zu vergessen; doch war künftigen Tags ein Quartiermeister dahin beordert, und dieser sollte wenigstens einen Brief mitnehmen, darin der junge Held die Ausbrüche seines sturmbewegten Herzens niederschreiben wollte. (Fortsetzung folgt.) Nevue des Mannigfaltigen. I n der Nähe von Havre ist das Schiff „Aimable Marie," dem dortigen Hause Perquier und Söhne gehö­rig , entmastet und ohne Mannschaft auf der See ange­troffen worden. Es wurde von drei Dampfschissen in den Hafen gezogen. Nach dem am Bord gefundenen Schisss­journal war dasselbe mit einer Ladung Mahagoniholz, Kaffeh :c. am i? . Dezember v. I . mir einer 12 Köpfe starten Bemannung abgesegelt und hatte eine regelmäßige Fahrt bis zum 28. Jänner, an welchem Tage das Jour­nal schließt, und das Schiff wahrscheinlich durch Sturm zu Grunde ging. Was aus dem Kapitän und der Mann­schaft geworden ist, weiß man nicht. Herr Johann Dietric h aus Grätz, der eine ganz neue Methode erfunden hat, das Meerwasser trink­bar zu machen, wird in einigen Tagen in Triest ein­treffen und die Probe seiner wichtigen Erfindung öffent­lich ablegen. Dem Redakteur des „Pesther-Tageblattes" ist folgende originelle Zuschrift eingesendet worden, die auch in der Beilage zum „Tageblatt" (Nro. 36, am 11. Fe­bruar d. I ) wörtlich, wie folgt, abgedruckt steht. Err Redakteur! Sie aben geabt der Gut, in Ihr cüxtiu^irt, ^,»l su mack Erwähnung von meine Kassel)-Aus ond Restau­ration, ond ick kann nu onierlaß, Ihn su sag mein ers­!ik Dank für Ihr Iwnuette. — i»uurli»ut muß ick Sie bin, su om'l'ixir ein klein Onrichtigkeit, der sik sein ßU^s in der Artikel 5-ivuir der Bemerkung, daß ik mir laß tüktig besal. — Mein Speis sie kost nix mehr theuer, als die Speis in andere n hiesigen Nedoutensaole ein glänzender Ball zun, Northeile des Armcnfondes abgehalten ; am Faschi»gsdie»stag ist großer Masten-Nobelbal! ebendaselbst. ' Das Theatcrpersonole, ciuncx! Schauspiel, ist sehr brav. Die Dlles. Wicser, Weiß, Mad. Essinger, dann die Herren Eulina, Nraun­>»ü l ler, Nu rggra f. Hur l e r, Setir a sind Mitglieder, die auch auf einer größeren Nühne Glück machen müssen. Die Oper ist freilich schwach besetzt und wird nur durch eine» freundlichen Stern, durch den lieben Gast, Hrn. Heim erhellt, der sowohl im Gesang als Spiel ausgezeichnet ist, daß man nicht weiß, worin man ihn, de» Vorzug geben »lochte. Er „erläßt aber in Kürze Klog»nfurt, um, wie es heißi, i» Grätz Gastuorstelluugen zu geben. Die »A»s>chten von Kärnten» (zu 4 lilhographirte Blätter in 25 Lie­ferungen mit erklär!. Terte, die Lieferung i» l. st. C. M.) haben bercili über zun Abonnenten, und gereichen durch ihre fleißige und musterhafte Aus­führung dem Herausgeber Hrn. Jos. Wagner wirklich zur Ehre. Der schöne erläuternde Test dazu ist von dem wackern patriotischen Redocteur der »Klogenfurter Zeitung", Hrn. S. M. M a,) er und vom Hrn. Hcrrmann . Die bis jetzt erschienene» Ansichten Verdienen alles Lob. Sollte nicht auch in Kroin ei» solch' rühmliches Unternehmen Anklang lin­den? An herrlichen Anstchten mangelt es ja nicht, und ein solches Werk müßte sich einer allgemeinen Theilnahme erfreue». Zum Schluhe nur noch: Dienstag am 25. Februar Aoend.s Y Uhr, brach hier in der ober» Nurg­gasse. in, Olioa'sche» Hanse plötzlich Feuer aus. Dasselbe wurde jedoch. Dank den treffliche n Feucrlösch-Anstalte» Klogenfurts, sogleich glücklich gelöscht, denn kaum noch erscholl vom Aegidilhurme das Zeichen, als auch schon mit Blitzesschnelle mehrere Spritze» herbei rollten und die drohende Gefahr abwendeten. —d— Die zwölf Monate. (lil. Mär',.) Sobald der Winter mit seiner cisstarre» Hclnd die Erde bedeckte, wurden auch seit den älteste» Zeiten alle Kriege eingestellt, und die Heere zogen in die Winterquartiere, m» sich dort uon de» erlittenen Uugemück­lichkcile» zu erhole». Doch wie dic Flüße und die Quellen allmählich wieder Leben gewannen, wie die ersten Blüten, aus ihrem langen Winterschlafe auf­geweckt, neu a» das Tageslicht herauf sich zu drängen begamie», da er­wachten auch die Krieger aus dem Schlafe der Weichlichkeit, und es fing sich in ihnen die Lust zum Kriege zu regen an. Sie griffen daher neu beseelt zu den Waffen, rüsteten sich zum Kampfe, nachdem sse dem Gott der Schlachte», welchen ste Mar s nannten, die üblichen Opfer durch eine Reihe «0» Tagen dargebracht halten. Von diesen, Kriegsgolte erhielt daher der Monat Mär z seinen Namen. Weil aber in diesem Monate der Landmann gewöhnlich die ersten Vorarbeiten für das Feld ansaugt, somit sein neues Jahr den Anfang nimmt, und weil i» Bau», und Blüte ci,i neues Leben rückgekehrt ist, io nannte Kaiser Carl diesen Monat den L.e n z- oder F r ü h li » g s m ona t. Io seph Buchenh ain. Auflösung der Ctmrade im Blatte Nr. U7. Sägebock. ^ MZ ' Der heurigen Caniiolia liegt ein lile» arischer Kunst- und Musikalien-Anzeiger des Leopold Pc» teruolli in Laibach bei. Laibach. Druck und Verlag von Joseph Vlasnik.