Mbacher Zeitung. «r. 126. «l. >,, y»l>j st, b« F«l die ^usttUun, <,« H«,» hill'i, ,',«ll, Vli! d,l Vest »anzj, si. !^>, h»lbj, si, 7 in. Dienstag, 5. Juni. 1877. Amtlicher Theil. Der Iustizminister hat den Hofsekretar bei dem bersten Gerichtshöfe Dr. Leo ssiocchi zum Landes, nichtsrathc bei dem Handels- und Enßerichte in Trieft lnannt. Der Iustizminister hat den Staalsanwaltssubstituten >ti dem ^andesgerichle in Graz Johann Grafen Gleis-'°ch zum Slaalsanwalte bei diesem ksndesgerichtc er» '«lnnt. z. Der Iustizminister hat dem Staalsanwaltssubstitulen "r Gustav Zisller die angesuchtc Vcrfetzung von Kla-^nsutt nach" Graz bewilligt und die Gerichtsadjuncten "^ iiranz Semmel rock und Nnton Ritler v. Kar» ^schnigg zu Staatsanwaltssubstiluten, ersteren in ^genfurt, letzteren in Oraz ernannt. Nichtamtlicher Theil. Parlamentarisches. , Auf der Tagesordnung der Sitzung des N b » ^rbnetenhauses vom 1. d. M. stand nach Er. ^ llvig des Dworsli'schen Antrages, betreffend daö - ^ft«l und Oedürengesetz, die zweite Lesung dcs vom ^enhlluje beschlossenen Gesetzes, betreffend: :») Ma» ^allarifc für die Personenbeförderung auf den Eisen» °Hnen. d) einige Vestimmungen nber den strachlgülcr« ^lthr auf den Eisenbahnen. Vezüglich der Mafimal. lrlft beantragte der Ausschuß dic Ablehnung der zu ^tilel ^ und 5, vom Herrenhause beschlossenen Ab- gerungen und die Annahme der folgenden Resolution: ^« höht Regierung wird aufgefordert, thunlichst dahin ?^rlcn, daß auf einer und derselben Vahn. in der- ^ Verlehrsrichtung und unter den gleichen Bcdin» >!^ die Gesammt-Transporttosten für eine näher ge» ^Station nicht hoher seien als für eine entfern- »5, Die Ausschußantrügc wurden ohne Debatte an. ""Men. Kit» füglich de« Gesetzentwurfes, betreffend einige Vc. til?"?" über den Irachlgül erverlehr auf klg^.^Nen, entnehmen wir dem Nusschuhberichte ^m?" llifenbahn-Ausschuß beantragt, daß die voll» 5"il? ^uslimm,mq ,„ den beiden ersten Absätzen deS ^prock.^ '" ber '»es hohen Herrenhauses aus- ^" werde. . .:,..^:>l lauten: ^«ri3.^ ^"" und derselben Vahn, in derselben Ber. >»ll ^?'"n» und unter den gleichen Vrdlngungcn dürfen liaMlnl.Tran«portlosten für eine näher gelegene ^^ _______________ Station nicht höher srin als für eine entferntere. Im Einfuhr« und Ausfuhrverlehrc dürfen d,e Gcsammt.Trans. portlosten zwischen der Grenzstation und einer inlän. bischen Ttation derselben Vahn unter gleichen Vedin« guna.cn nicht hoher sein, als die Gesammt.Transporlkosten zwischen dieser letzteren und einer jenseits derselben Grenzstation gelegenen Station des Nublandes." In dem dritten Absätze dieses «rtilil« wird jedoch eine Reihe von Nusnahmssallen ausgeführt, für welche die in den beiden ersten Alinea« normierten Veftim» mungen fofort wieder außer Kraft gesetzt werden, Es soll nämlich festgesetzt werden: „Obige Nestimmungen finden jedoch leine Nnwen» dung aus den Durchzugsverlehr von dem Auslande in das Ausland, auf Sendungen von und nach Seehafen, stationen, dann in den Fällen, wenn die ErmÜftiquna des Tarifsatzes für die entfernter gelegene Station durch den billigeren Tarif einei dieselbe Endstation verbindenden Ecmcurrcnzronte (Eisenbahn oder Schiffahrt) bedingt ist." Es würde das letzte vom hohen Herrenhause vor. geschlagene Alinea die beiden vorangehenden in fMxi wieder aufheben. Der Zustand aber. der hiedurch ge. schaffen würde, wäre ein noch schlechterer als der bis. herige, denn da die Ausnahmsfälle gerade diejenigen sind, in welchen Disparitütstarife. wie fte die beiden ersten Alineas abschaffen sollen, am häufigsten vorloni. men, so würde das Gesetz nur die Wirlimq haben, daß in dirsrn Hüllen auch die Administrate '^' nicht mehr eingreifen tonnten, wie sie es dl^.. ^rijch zu thun imstande waren. Es würde sich sonach als das Einfachste em.'" -die Annahme der beiden ersten Alineas und > lassung dcs letzten zu empfehlen. Da jedoch die E^ commission des hohen Herrenhauses hiedurch er... ^..,„ oigung wichtiger Eisenbahninteressen befürchtet und das Zustandekommen des Gesetzes durch »inen solchen Anliaq in Frage gestellt »Ürbe, so hat sich der chissübllb," ausschuft, »m das p! stimmllngen beider larifc für die Pers^ ^ing u»d nnigrr BejliM' mungen über den < .. xrverlehr — die in einer gewissen Wechselwirkung zu einander stehen, zu ermög. lichen, bestimmt gefunden, eine Fassung für jenes dritte Alinea zu wählen, welchem auch da« hohe Herrenhaus seinersü ' wol leinen Anstand nehmen wird. T ilinea Hütte sonach zu lauten: AuS» nahmen von den obigen Bestimmungen lönnen von dem HandclSministcr zugestanden werden, wenn die Ermaßi» gung des Tarifsatzes für die entfernter gelegene Station durch den billigeren Tarif einer dieselbe Endstation ver« bindenden Concurrenzroule (Eisenbahn oder Schiffahrt) bedingt ist, insbesondere bei Sendungen von und nach Scehafenftationen und bei dem Durchzugsoerlehre von dem Auslande in das Ausland. Der Nusschußanlrag zu Art. 1 wurde — wie »ir schon in unserem gestrigen summarischen Sitzungsberichte kurz mittheilten — ohne Debatte angenommen. Ebenso erfolgte die Annahme der übrigen Artikel nach den V< schlüssln des Herrcnhaufts und die dritte Lesung des Gesetzes. Die Stellung des Ministeriums Vroglie Fourtou. In Frankreich ist die öfjen! . iiung noch immer in hohem Grade aufgeregt l, iro lebhaft hervorgehoben, daß auch die Großindustrie iich i»»er bestimmter der Opposition gegen das VmM?i"'"" anschließt. Borläufig ist letzteres bemüht, sich der < mung m ^ ' '^......rr o. Vroglit ,uHl aus alle Klippe des Senates sür die iiain ll gewmnen, und ums als die reii,^, „.. , !l geneigt scheinen, nu. ... linken zu stimmen. Indesfen macht man sich auf der Tinten auch leine Illusionen über das etwa zu gewinnende legitimistische Contingent. Vis jetzt will man auf sieben Senatoren von der äußersten Rechten zählen. Man nennt die Namen von vier Unentschlossenen, aber wenn auch diese sich entschließen sollten, gegen die Nus- losung zu stimmen -.....ndr damit doch ber Nnsjall der Stimmen der unellen Gruppe und fts? Gs, lange nicht ei r lngs einige, l.. < haben, gegen die Auftojung stimmen zu wollen, i^ "< ^ -icht möglich, vorauszusagen, wie die Abstimmung _ Us ausfallen wird Utter die Politik und die Stellung dts neuen Minisleriumt! i^nNl man der ^Pol. Korr." in "»"" bcmerlenswci lel aus Paris ddlo. 31. t ,.li " ' hat den eben in ^rmtt- reich vo> -si^vung i» ei» ganzes »men. Es hiehe unnütze eveisen zu »«Hen, was barm lltul, wrnn ma,l dem neuen französischen Mini slcrium die Absicht zuschreibt, einen itreuzzua sür den Papst zu unternehmen, einen Krieg gegen Italien zur Herstellung der welllichen Macht des Papstthumes zu beginnen und gleichzeitig an d»e Revanche gegen Deutschland zu gehen. Es joll aber dennoch eine der hervor, ragcndftcn Mythen, welche die Journale unsicher macht und nach welcher der Sturz Jules Simon« das Wert dcs Papstes oder, um deutlicher zu spreche«, das Re« sullat einer zwischen Pius IX. und der Herzogin von Magenta gesponnenen Verschwörung wäre, hler berührt werden. Es ist in der That schwer anzunehmen, daß ernste Blätter in gutem Glauben derlei kindisches Getratsche aufnehmen können. Wenn es heule eme wohl» begründete und vollkommen conslalicrte Thatsache gibt, Feuilleton. Türkei. Ihre Hilfsquellen und wider-ftaudssihigkcit. V°n »rtevrich v t>e»»«l» (F«Ns,tzung.) ^, "t «rl Elite, ooer Kernlruppe bilden die Hap. U< '"wol zu ftuß als auch in «btheilungen zu ü> ,,,, '" Kricaszeil sind sie ^«ndesgendarmerle und ? ii ^ !'t in dieselbe gelangen, stet« eine Dienstzeit !> ^ '^ ^"hren zurückgelegt. Sobald l>er Krieg be« 1° t ^Ül, " ^ ^" ^"p^ zusammengezogen und haben <7Un b,,u?s als die anderen Truppen. Ihr »ller ?"tt, l., ^lgel nicht unter ^, und nicht über ^0 3^" lhreV'«^"" "rsprichl sich von ihnen im Kriege h^fl« , "ertrauthll mit Wegen und Stegen grohe ^><^." der That haben sie im Frieden, in ihrer ^Mch °7 Gendarmen den «etjeuw, »l« Sicher- ^l« y.. "lgegeben. meist alle «wche» «W« «°Yon« ^""er .'"üclgtls,t. .°"""er sehr viele «lbanesen, doch genießen ','^t.t""' ben besten Nuf. Im «allan gibt e« ^!^dtitl, /"' ""^« — wie un« Kanitz versichert - ' l^. ,?" ben ssuß «esetz,. Ihre (Kesammt. ^l "«lUs x "" höchsten« N). bi« NMX>, und ^ ^tn 2^" Hand, baß nur jene von ihnen einen ^,"'"ft leisten tonnen, »elche schon früher auf "raln oerwmdel »aren. Die iiinieninfanleril trägt jetzt eine nationale Kleidung, bestehend aus einer offenen Jacke (Minlan), einer Weste ohne »ragen Mel) und weilen türkischen Veinlleidern (Schalvar), sämmtlich au« blauem Tuche mit fingerbreitem rothen Passepoil. Eine rothe lederne Leibbinde gibt der Uniform noch mehr Malerisches. wel> ches die Kopfbedeckung vollendet. D'cse bildet durchgehend« ber rothe öcz mil schwarzer Quaste. Die Schuhe sind ungeschwärzl. der Mantel beim Offizier dunkelblau, bei der Mannschaft lichlgrau mit Kapuze und nach fran. zostschem Muster. Vewa - Infanterie mit guten Hinlerladern nach Marli...^.'.^ n und einem geraden Vajontttt. Jede« Insanlcrie.Sitllimcnl hat zwti Kähnen: die grüne .Prophelensahnt". wllchc nur bei großen ^estlichltiltn gebrauch!, und eme rolhc mll weißem Halb. monde und Sterne, die ins steld mitgenommen wird. Die Jäger (Tallyeh) sind in graues Tuch gekleidet mit grünen Berbramungen und entsprechen ziemlich den llllgtmelmn Vlnr.ffen einer leichten Truppe, «uch ge-schitht sü^ die latlischc »u«bNdung kcr Jäger ctwa« mehr al« bei der Infanterie, wo d.esclbe schr oernach. lüssigt wird. E« lft .........,elncn Manne bei den Iii- gern sehr mel ^elb, »elasstn. Seine Vewaff. nung U« ba^ MaNmi'Mwehl; außerdem führt jtl>t« .n.!i :wci leichte Oebirgsgcjchühc mit sich Diese werden au " sorlaeschafsl. deren jede« Oe« fchü»»inöefte««iwl'°"ali. Das eine rustlhier trägt da« Nohr, d«B «Mdere die kleine Vlocklafselte nebst «ädern und Gabel. Die Mumlion«listen »erden besonder« und je nach »«darf von mehleren Thieren fortgebracht; jl recht« und link« an der Flankt hängt eine Kiste. Wo «s»Uch, «erden die Geschütze im zusammengesetzten Zu. stände aus den Rüdern z fortgeschafft: dann gehl ein Thier in der Gabel, da« andere vor diesem angespannt. Für diese Gebirgsartillerie wurde da« Witwoith.Geschütz an-genomm-.n. Die Kavallerie ift insgesammt eine leichte; »»« wir schwere Kavallerie nennen, eriftiert in der Türkei nicht. Dermalen soll alle Reiterei durchweg« mit kleinen, mulhigen und «««dauernden Hengsten der orientalischen Raffe berillen sein. Die Unisormieiung der Mannschaft in dcn Kavallerieregimentern besteht aus Spenser und Weste mit etwa« anderer verschnürunz nnd Vesatz al« bei der Infanterie; anstatt der Schlche trägt sie Stiesel mit Sporn und eine Patrontasche «« schwarzledernem Riemen. Die erste und sech«le Esc»bl«» eines jedln Regiment« sind mit Säbel und Hinterlader, Karabiner, die übrigen »it langen tanzen bewaffnet. Da« Tscherlefsenregimenl führt den nationalen Sabe^ da« lange Percussionsgewehr und den Dolch (Kawas) «l« beste und au«gebild«tft« «vasse wirb einftimni« die mit zwar klein au«sthenoen, «b« lrüstigen und «ns-dauernden Pferden bespannte »rtillerie gerühmt, deren Uniform jener der Infanterie sehr ähnlich ift. cin auffülligcr Unterschied liegt blo« in ber Verschn»; rung an dcn Unterarmcln. Die Mannschaft der rei. tlnden Artillerie lragl hohe bliefel mit rothen U». schlllykllppcn und einer Earlouche an breit«, schwarze» Riemen. Dic neu errichtete Artillerie besitzt eine Ml-lrailleusenbatlerit. eine Gebir^batterie, acht Batterien mit Rohren zu neun ^"i^WMn- Durchmesser, oi« Val-leriln mil Rohren zu zch« Cmtimeter Durchnnflel und line Rtserocbllllerie; fast alle diese neuen Gl Krupp jchc« gabrilltt. Kanonen modernen Sll,>v, ^««.n 1016 so ift es die, daß das Schreiben an Jules Simon ein spontaner und ganz persönlicher Act des Marschalls und für alle Welt, selbst für die jetzigen Minister, eine Ueber raschung gewesen ist. Sicherlich lag der vollzogene poli> tische Umschwung sozusagen in der ^uft; man fühlte, daß er unvermeidlich sei, man erwartete ihn aber nicht in diesem Augenblicke. Uebrigens betont der Marschall selbst diese persönliche Seite seines Schrittes, indem er sich auf seine eigene Verantwortlichkeit gegenüber der französischen Nation beruft. Dic beiden Minister, Herr v. Vroglie und de Fourtou, welchen man abwechselnd in die Schuhe schiebt, das Schreiben an Jules Simon in» spiriert zu haben, wußten absolut nichts davon. Oroglie besuchte die Malerausstellung, als man ihm die Nach. richt von der Demission Simons überbrachte, und Fourtou war gar von Paris abwesend. In der durch den Sturz des Kabinettes Simon geschaffenen Situation haben die Männer, welche das neue Mini» fterium bildeten, es für ihre Pflicht erachtet, dem Rufe des Marschalls zu entsprechen und den Act des Staats« oberhauptes sammt seinen Konsequenzen auf sich zu nehmen. Man konnte nicht anders handeln, weil man den Präsidenten der Republik nicht bloßstcllen konnte. In dieser Beziehung ist die Haltung des Duc Döcazcs insbesondere bisher noch nicht nach ihrem ganzen Verdienste gewürdigt worden. Decazes hat die Gefahr der Interpretationen, welche die eingetretene Aenderung noth» «endigerweise nach außen hervorrufen mußte, begriffen, und auf die Gefahr, seine politische Zukunft gegenüber der republikanischen Partei unwiderruflich zu compromlt« tieren, ist er im Ministerium geblieben, um in seiner Person den fremden Mächten eine Garantie zu geben Hs wäre in der That ein Irrthum, zu glauben, daß der in der ausländischen Presse sich kundgebende und noch immer steigernde Allarm m diesem Augenblicke noch von der hier weilenden Diplomatie und von den durch sie vertretenen Kabinetten gelheilt wird. Indcm der Marschall sein Ministerium wechselte, hatte er nichts anderes als cmen Act rein innerer Politik vor Augen, und über diesen Punkt sind die Kabinette auch nicht ent« fernt bezüglich seiner Redlichkeit im Hweifel. Der Mar schall hatte demnach recht, m Hompii,gne, als er dort betonte, daß er den Frieden wolle, zu sagen, daß seinem Worte in Europa geglaubt werde. Was das neue Ministerium betrifft, so ist es un» glücklicherweise wahr, daß Mr. de Vroglie hauptsächlich im Auslande und in der Presse eine wahrhaft erschreckliche Unpopularität genießt, und vielleicht gibt er ftch selbst nicht Rechenschaft von dem ganzen Umfange derselben. Es ist dad unbestreitbar «in großer politischer Nachtheil, und es wäre vergebliche Mühe, gegen die Meinung der ausländischen Presse feststellen zu wollen, daß de Vroglie ganz und gar nicht jenes ultramontane und jesuitische Ungeheuer sei, als welches man ihn dar« stellt. Man hat sich im Auslande daran gewöhnt, ihn »ls den bösen Genius Frankreichs zu betrachten, wie «un andererseits in Thiers Frankreichs guten Engel «nd dessen einzigen Retter zu erblicken geglaubt hat. Diese beiden Männer sind für die ausländische Presse Ormuzd und Ahriman Frankreichs. Äegen diese vorgefaßte Meinung läßt sich nichts thun. Man konnte hüchftens darauf verweisen, was man im Vatican von Vroglie, dem liberalen Katholiken und dem intimen Freunde des seligen Montale.nbcrls, denkt. Was aber die hier residierenden Diplomaten und die Kabinette betrifft, so darf wol behauptet werden, daß Vroglie in ihren Augen ganz und gar nicht so schwarz erscheint, wie man ihn malt. Veide haben ihn näher kennen gelernt, als er früher bereits in der Re» gierung war. Eine bedeutende Persönlichkeit sagte jüngst: „Niemals hätte Jules Simon gewagt, Don Carlos auszuweisen." Das ist ein Ausspruch von tiefer Wahr. heit. Niemals könnte ein republikanisches Ministerium gegen den Klerus und die Ultramontanen die Maßregeln ergreifen, welche nölhigenfalls der Duc de Broglic ergreifen wird. In dieser Veziehung hat er unbestreitbar freiere Hand als ein republikanischer Minister, welcher mit vielen Dingen rechnen muß. Minister Fourtou, welchen man im Auslande gleichfalls als klerikal darstellt und der nur ein Mann der Autorität ist, ist derselbe, welcher das wohlbekannte Rundschreiben gegen den Klerus zur Zeit erlassen hat, wo gewisse Bischöfe durch ihre Hirtenbriefe der Regie« rung gegenüber von Deutschland Schwierigleiten bc« reitet haben. Die Diplomatie und die Kabinette erinnern ftch wohl, daß zur Zeit, als der Duc de Vroglie Minister war, der Örönoque zurückberufen und der in Italien so voltsthümlich gewordene Marquis de Noailles zum Vertreter Frankreichs beim Könige Victor Emanuel ernannt worden ist. Die Acten aus dem Prozesse Arnim haben enthüllt, welche Verlegenheiten Vroglie mit dem Verliner Kabinette gehabt hat und wie er sich gut aus denselben zu ziehen wußte, ohne das ^and zu beunruhigen und ohne einen Conflict mit Deutschland herbeizuführen. Mit Einem Worte: die Kabinette wissen, daß man mit den Männern, welche das jetzige Ministerium bilden, leben und sich mit ihnen vertragen könne und daß man von ihrer Seite leine Abenteuer zu fürchten habe. Es darf auch versichert werden, daß zu dieser Stunde bezüglich Italiens alles gut stehe. General Eialdini zeigt sich ganz beruhigt. Was Deutschland betrifft, so scheinen Kaiser Wilhelm und der Verliner Hof über den französischen Mmisterwechstl ganz und gar nichl beun« ruhigt zu sein. Es ist wahr, daß Fürst Vismarck sich in Stillschweigen und Geheimnis hüllt; wenn aber die offiziöse Verliner Presse erklärt, daß Deutschland eine abwartende und aufmerksame Haltung beobachten werde, so kann man ihr erwidern, daß es lange warten werde, denn Frankreich wird wie bisher jeoen Vorwand zu einem Eonfticte sorgfältig vtrmciden. Ein großes Wiener Journal hat behauptet, daß die Vertreter der fremden Mächte in Paris die In« struction erhalten haben, sich auf rein offizielle Vezie-hungen zum neuen Ministerium zu beschränken. Hierauf ist zu erwidern, daß bei der ersten Soir«e des Duc de Vroglie am 23. Mai, beim Empfange des Marschall. Präsidenten am 24. und b«im Diner und der Solrü« des Duc Decazes am 26. Mai die Diplomatie sich nicht blos beeilt hat zu erscheinen, sondern auch voll» ständig in den erwähnten Salons erschienen ist. Vei der Soirue des Duc Decazes konnte man jeden Augen« blick sehen, wie General Cialoini sich dem Duc d« Vroglie genähert und mit ihm freundschaftlich und lange sonversiert hat." Ruffijch-iumiinijchc Differenzen. Trotz der gegenseitigen herzliche» Vorübungen und Visiten, welche zwischen dem Großfürsten Nikolaus und dem Fürsten Karol in letzter Zeit ausgetauscht wurden — heißt e« in einem, der ..Pol. Korr." aus Vularch zugehenden Schreiben, — trotz allen Entgegenkommens, welche« die rumänische Regierung für die russischen Machthaber auf Schritt und Tritt documentlert. existiert jetzt auch in den wichtigsten Festungen vorhanden sein; ob m so reichem Maße, al« mitunter versichert wird, «lg dahingestellt bleiben. Die im Mai 1H?1 erschienene Schrift de» l. t. österreichischen Generalstabe« über die Wehrkraft de« osmanischen Reiche«, welche ich mit Herbei, zletzllng anderweitigen modernen Maleriale« diesen Mit« Heilungen zugrund« lege. weih über die Flftungsartillerie »och nicht viel Schmeichelhafte« zu sagen: ..Da« Geschütz. «Ulteriale in den Festungen de« Reiche« ist zahlreich, aber veralteter Construction und verwahrlost; die Armie« rung aller Festungen ist durchgehend« mangelhafter Veschassenheit und entspricht den Anforderungen der neuesten He«t keineswegs. Die Geschütze, unter denen nur wenige gezogene, gehören den verschiedensten Slste« »en an; die Kassetten sind meist primitivster Eon« ftluction, bleiben dem Einflüsse der Witterung ausgesetzt und sind zum großen Theile in unbrauchbarem Zu« ftande." (S. 53 hj« 54.) Neuerer Zeit soll jedoch — wenn »ir den Vewunderern de« O«manenreiche« glau« ben dürfen — so viel zur Hebung dieser Uebelftände ge« schehen sein. daß ftch fttzt alle« im glänzendsten Zustande befindet. Dagegen aehort «in geregelte« Tcainwescn noch l»«er zu den unbekannten Dingen, und bestehen bi« zur Stunde auch leine Viückenequipa^en. Mit ben tech« »ischen Waffen scheint e« überhaupt ziemlich schlecht beftellt zu sein. Unser «ben angezogener Oeneralstab«« bericht schweigt vollständig y»n «inem OM Richtung noch jctzt fortgesetzt, so macht man ftch "< namentlich in coliseroaliven Kreisen über ihren " des Anstoße« liegt. Er fühlt bereite se,t längerer Ze^ daß gewichtige Rücksichten Ruhland davon abhalte". <"" Rumänien auch formell semen Alliierten zu ma^"' ' schen Hauplquarticr jeder fixen Vereinbarung über/ Rolle, welche die rumänische Armee im gegenwilrl'^ Kriege zu spielen habc. ängstlich ausgewichen wird. ^" wcist die rumänische Coopcralion russijchcrscil« "'^ zurück; man hütet sich aber auch. ftc oertragsmM zu definieren. offenbar, um einem daraus abzuleitend Ansprüche leine Vasi« einzuräumen. Die hohen ruW Militär« haben zwar die Aufbitlm'g der gesalN»" rumänischln Wchrlraft nicht von sich gewiesen; «A, destoweniger haben sie ftch bezeichnend genug «rnl^ lassen, daß R^.nünien aenug damit gethan Hütte. ^, es blos ein Eorps von WM) tüchtigen und wohl U pierten Soldaten in« Feld gestellt hätte. ^. Die radikaleren Elemente im Anhange u"l"^ß, gierung können diese« kalte reservierte Verhalten ^ land« nicht verwinden. Sie meinen, dasselbe dan"'^ paralysieren, daß die rumänische Armee ihre 6"°^, tion mit der russischen so weit selbständig gestalte" > ^ dah dieselbe die Donau jeoensall« überschreiten un^ Unabhängigkeit Rumäniens auf bulgarischen, vod« ^ kämpfen solle. Dann. meinen sie, lllnne die 8"""" ^ Rumäniens seilen« der Großmächte nicht au«ble»l>e^l der Kammer fanden in den letzten Taaen st^ ^is» Debatten über den Oesetzenlwurs, betreffend b" „a"» sion von Vanknoten ftatt. Kabinellspraftdenl T^oer' drohte sogar mit seinem Rücktritte. Seine Dl^ nlll smg nicht mehr. Der Gesetzentwurf siel, wen<" h ^ Die Mittheilung eines Vcrlimr Watte-, ^sa^el ordnung noch weiterer ^ ^, v"^ ^lsaß.^othringen ,.' ".— bezeich"^«^ .Kreuut'tuna" als völlig grundlos - ^ j "'°rat^ «°. 5 ran, r«. ch kam °< ? M"N'c p ^l^ Kunbl. daß der Präsident de« P"'!« ^haf^ ,ls Herr Vonnet-Duoerdier. Die AuMung de« Pariser M^c'? l017 "mittelbar bevorstehend erachtet. Vonnel'Dulxrdler war ttft durch Vallotage gewilhll worden, sr wurde von bnn „Rappel" unterftiitzt und von der „Vlepublique sranl'lllse" Gambetta's belilmpft. Gr «llt al« sehr radikal. Die italienische Kammer genehmigte eine Notion, wonach anläßlich des dreißigsten Jahrestage« bn italienischen Freiheit an den Künig eine Danl< und beglückwünschungs.Udresse gerichtet werden soll. Der Papst nahm vorgestern die Glückwünsche des ^lrdinalcolleglums entgegen. Baron ^oi» überreichte dem Japste einen Vand mit Adressen der katholischen SW« verenden der Universitäten von München und Breslau. ^ Im nächsten Konsistorium dürsten zu Kardinälen trnannt werden: der Hrzvischof von Wien, Kutschlcr, b^^b«S»«nt.»t^!l°u »ir, b« .Ieme»»«r« Zeitung" g«-^lset,' ''^ " """ ^tftnn,« ber Dll»»k. d«e »en r«n< be« ^"»°bn ^' ^"»nd» und Ioh»nni,seld hemmen, zwischen den ^ Vj"" ^" beiden Vrlfchaslen zu ^ hiülichleilen g,l«»men ^Nd"^ ^""^"l S,enl.M«rlonel Einwohner m»chln> sich ^« ^ . " ^»chl ans b« weg. nm d„ Dllmme ,u dulchbre. ^"»N,,,^ ^"^" dadurch «bfinß ,n versch°fien, wllhrenb die ^l w Einwohner, welch, befürchteten, die Dxnmdurch- ^ t>^^'° b" Wasser ans ihr, Fluren treiben, und die dabei ^'<<>N y bereit« s,,l mehltltn lagen sch«« bew°ch!en. ^lllli^ °^°bfn wi^lsetzln,. Injolgt dessen l»m e« zu ', ^<»en ^llilochl ,»,K^ ""wnndkt »ulden. De» «n» Teme«»« tel,,l»fi!ch '" Vlililllr ,,!»«, e». die «uhe wieder herzustellen ^^!^.^lulschl «f,,ll Die oidenlliche «mel»lo«l»n,mlun« b» ^t« in ^'^asl l»r «eiwn, Sch»ftbr««ietl ««»e in diesem ^l^l, ^"lin. und ,w»l wie alli»hrl briUonl oel> l»u>,n sind. D»« Welter war vorzüglich, und die Uebungen itlbft find dem Verliner etn>»< Neue« — diele beiden Umstünde genüg» ten, um sine große «nzahl Menschen on den hübsch gelegenen Vlllggelsee zu führen. L«u bel»nnlen Persvnlichteilen sah m°» unter den Zuschauern deu Vtannemiuiflei v. Stosch, Dl. ver» lhold «utrbllch, Dr Fr. Kopp. Geheimen «?,ierung«r«lh «llsing und andere. Die Uebungen selbst wurden von Watrosen der Kriegsmarine ausgeführt. Auf dem See war, einige hundert Fuß vom User, ein großer 5»hn, welcher die Stelle dt« Wrack» vn» trat, star! verankert. Der Nllleten'Kppasal, »elcher zur Verwen» dung lam, hat bereit« alls der Vlllssller Nullstellung wegen seiner prallischen Hinrichtung und seine» gesch«» wohnhell, al, e>plz,reih»ndler nie etwa« cbrrfiachllch zu thun. war sur weine Forschungen von ungeheuerem Vortheil, l» ich w«,e j« behaupten, daß. wllre ich nicht Spezereihandlcr gewesen, ich niemai« Troja und d,e «en<«»,r»btt »o> Mylene entdeckt haben wurde." Die Gesellschaft nah« biese lurze tebensflizze ihre« «hrengaste» mil lebhaftem vt'f»l! aus. — (Vtobe. j Unter den Damenhulen i« Pari» »st ein, höchst originell, Novilll «nsg'laucht. nämlich i ,D« golden, hu«-Di.ser ist e.genll.ch von Slroh. »c»«" '« tin chem.sch.« vad aetanch« wird und vergoldel darau« hervorgeht. Man garniert ihn mi< ein,m P«.d»,«v.»el oh« w"ler,n «ufputz oder mit eess«nlrathe fül »rain. «u«iua aus dem Protokolle über die ordentliche Sitzung be« l. l. ^»ndesschulralhe« l»- "ain in ^aibach am 24 Mal 1^77 un'cr den» »ors'he des Herrn l. l. "a^espräsidmlen Vohuslav ^ter vo„ Widmann ln Anwesenheil oo, sechs MitgUedern. Nach <5r0ffnuna der Sitzung durch den Vorsitzen-den trügt dcr Schriftführer die se.t dcr letzten Sitzung erledigten O:jchüfl«Me oor. deren Vlledigung zur Kennlni« genommen wird. Kieranf wird zur Tagesordnung übergegangen. ^n Absicht aus die Verhütung etvaiger Unter-schleife bei Vewerbungen externer Kandidaten um Zu. lassuna zur MaturltiUsprüfung werden diesfällige Ver. fügnngen beantragt. Eln Prioat'Gimnafialschüler wird zur Ableannß der Maluritätepriifung zugelassen. Die Petition eine« Ortsschulrathe« um »bünde-rung der gesetzlich vorgeschriebenen Unterrichtszeit »n Wleberholungsschulen wird abgelehnt. Anläßlich einer wider einen Vollsschullehrer durchgeführten Dieclplinaruntersuchung wird demselben »ea»n Dienftoernachlässigung ein schriftlicher Verwei« ertheilt. Die Errichtung einer zweillasslgen Mädchenschule ln Tschernembl wirb genehmigt, und die Iahresgehalte der beiden Lehrerinnen werden mit öOO st. und 40V fi. festgeftelll. Einem Rekurse gegen das Erkenntnis eines Ve-zirl«schulrathe« pto. aufgetragener Zahlung eines ilehrer-Dot»tion«betlrage« wird folgegegeben. Wegen Veschleunigung der Herstellung der kehrer« Wohnung an der neu zu aktivierenden Volksschule l» Obersuschiz werden die Anordnungen erlassen. Die Erweiterung der zweillafsigeu Volksschule i» Segor zu einer dreiklasslgen vom nächsten Schuljahre rbt,ter»Kl»nllnveilin.j Im l!»ufe bieser Woche beabsichtigt der Sondel»n»lchnß für da« zum Vortheile de« «rbe, stein znw zweiten V«,ept»sibenten »l«tz»«G»»Hll Die »eiter« »,l« »,«o»me>» «»hl d,« D,tert»«»»««»ii«< er«M» >l««« »«« «r< gebni« d,l W,ed,,l»,lu»ung berje»i,» Herr«, die >««lel»«» lZi« j«tzt al« lNitglleder angehörten «« find d,e« bie Herren Karl Verlele v Grenadenberg. «m, »t>. Lichler, Dr. Dominil «olbe. Dr, «». dols Schwingenschlvgl und Karl Werner. Der technische lonfnlenl Herr Iulm« Kaan gehört be» C«»!l« »l« stU»» de« l l. kanb,«sch » Ir»lh, «. - »'fmchtel, znu, ,r,hen Ihtlle ba» 0»ft «b richtete 1018 großen Schaden in den NlingÄrten an. Die Witterung . D. (Fortsetzung.) — Die St«!. Gedicht van Edmund Venedilt. — Aus den Spu» ren t,ne« Dichter«. Von K M. Martini. (Schluß ) — ,Eroß> «utter erzählt," (Illnflration nach einem Vi!d« von H. Sonder» mann. >uf Holq gezeichnet von Ernst Peßler.) — Moderne Kan» nil..,!.,, ^on Ocu,!« Walden. — Nm Ossiacher See. Vom Pro. ard «elschler. (Mit Illustration, aus Holz gezeichnet r... ^, .,, Kirchner.) — Vildende Kunst. Die historische Kunst-an«fteUung m der Wiener «lademie. U. — wl« aller Welt. — Vildcirrlläiuna, Theater. Der Reigen der Novitäten, mit welchen Herr van Hell sein Unternehmen in 5!a»b»ch auf denselben Höhepunkt bringen Möge, den er im vorigen Iah« err:icht halte, wurde »nrgestern «,l ,v >,,' « '^'^ „,' (Zefuhl, da« un« ergreift, wenn wir gigan- — ,en, wie sie dit deutschen Tragöden zu !^.»,,....... . .. ^.. lin« sich entwickeln sehen, wenn wii mor». llsch berechtigte« Mitleiden empfinden, ist die heutige Well blasiert, «nd man ist nur oemedistl von dem Miterleben schauerlicher Situationen, in die der Held durch seine Laster «der seine Verbrechen gebracht wird und von denm man sich angeelelt abwendet, »enn sie nns »m Piivalleben nnterlammen — „^m Theater ist »lle« erlaubt", da« «st tne Devise der modernen Weltanschauung, welche an der Seine geboren wurde und hente schon ganz Europa ersaßt hat. Dieser gegenüber »nzulämpfen, märe unmöglich u«b NMlstz, weil die Ueber'Hitigunz diefer Nrl von Genuß nothwendig folgen und durch sich felbst eine nsa getragen. Auch die Damen trugen nach Kräften zum Geiinqen de« Tanzen bei. Die Vesetzung der männlichen Nebenrollen ließ jedoch einige« zu wünschen übrig Da« sür die nächsten Tage in sichere Nu«sicht gestellte Eintreffen der vom vorigen Jahre in bester Lrinnerunq stehenden KUnftlerm Frau Mathe««Röckel wirb den van Hell'schcn Vorstellungen ein erhöhtes Lustre verleihen,_________________________( ll) Neueste M. (Original«Telegramme der „Laib. Zeitung.") Wien, 6. Juni. Die »Politische Korrespondenz" meldet, der Fürst ron Montenegro sei mit seinen Trup« pen nach der Herzegowina abgerückt, um sich mit den, den Dugapaß occuplerenden Montenegrinern zu vereinigen. Konftantinopel, 4. Juni. Das Hauptquartier Mukhtars ist gegenwärtig in Köprülöi. Die Russen sind noch in Olti. In der Gegend von Suchumkale fanden neue, den Türlen günstige Gefechte statt. Die Donau-Schiffahrt wurde von der Timol» Mündung bis zur österreichischen Grenze freigegeben. Die Montenegriner wurden energisch angegriffen. Konstantinopel, 4. Juni. Kars ist eingeschlossen. Mulhtar hat sich auf Hewin zurückgezogen. Die Vage in Asien ist ernst. Die Russen find aus der Umgebung von Suchumlale vertrieben. Semlin, 3. Juni. (N. Wr. Tgbl.) Eine V:r. schwörung zugunsten Nikola's von Montenegro ist von den Omladiniftcn angezettelt worden. Die Kriegsparlei, welche sehr starl ist, will um jeden Preis den Fürsten von Montenegro zum Herrscher von Serbien proclamie« ren. Milans Thron ist von mehreren Seiten üußerst bidroht. (?) London, 3. Juni. Ein Spezlalkorrespondent der »Ngentie Reuter" aus Syra telegrafiert am 2. Juni: Unter den türtischen Beamten herrscht große Entmuthi« gung. Man sieht ein, daß die Türkei Ruhland nicht widerstehen lönne. Die Hoffnung auf die Insurgierung de« Kaukasus wurde aufgegeben. Die Tlcherlcssen legen die Waffen nieder. An der Spitze der Kriegsparlei stehen Redif und Mahmud, während Edhem und Sau. fet nach den ersten Kämpfen vermitteln wollen, bayard rlelh formell die Entfernung Redif« und Mahmud« an. Gestern ist hoobart Pascha in das Schwarze Meer abgegangen. Athen, 3. Juni. (N. Wr. TM.) Komunduros empfahl dem Kriegsminister, alles aufzubieten, um inner« halb sechs Wochen eine Armee von vierzigtaustnd Mann triegslüchtig zu organisieren. Der Krieg gegen die Pforte ist fest beschlossene Sache. In der ersten Hälfte de« Juli dürfte die Kriegserklärung erfolgen. Man versichert aus guter Quelle, daß cin Nllianzoertrag zwischen Rußland und Griechenland noch während der Anwesenheit des Könige Georg in Petersburg abgeschlossen wurde Die Nation drängt stürmisch zum Kriege. (?) Telyrafischer «echselllu« xm 4 Juni Papier »«mle 59 75. - Silber ««ente 6505 — Vold-»ente 7130 — I860« Staats»nlehen lN>zb. - Van«.«ctlen 772 . Kredit-»c»,en 140 - — ?,ndon IN bli - Silber II0U5 - K. l. MNn,,Dnla!en 5 98 - «lap«l«n«d'°r 10 02. - 100 «eich«««rt 6! SO Vlen, 4 Juni. >jwei Uyr nachmittag« (Schlußlur»,.) Kreditactin, 139 Yl). lYH^r l»ole '10 25». ,«..4,r Vnse 13! 25». »fterreichlsche Rente m Papier 59 70, «t«at«b«l,n 222 5<». «oil»« d«ll»n I8b l50. «0«zranlnlstücke 10 03. unzarische «cebitaeti», 131 k»0. »ssirreichische ftrancnbanl - - , llllerreichische Nnglobanl 6» 50. kombarden 74 50 Nuionbanl 45 75. «nstro-orientawch, v«ul —-^, klovbacnn, 829 —. »«ftr»'«t:,m. M. in Wien stA gefundenen vorletzten Verlosung der Serien de» nnverzwN'Ytn Staal«.5.'oltllie.»nlehen« vom Jahre 1839 wurden d,c nachstehen» verzeichneten «30 Serien gezogen, und zwar: SeriM'slllMM« 14 20 26 30 31 52 59 72 «0 «5 «6 98 105 III U2 1" 124 132 13« 141 158 154 15? 155 169 170 175 M U 188 200 203 208 213 2li2 225 28! 232 237 2.'l!< 25tt A 2s..'1 27il 284 286 304 309 321 337 .'^l! 348 35,0 357 ^ 3 «2 1001 1011 1030 !<>A 1048 1049 1065 1068 107^, , , 1117 II19 N43 lA 1168 1170 1182 1199 1203 1^1? I^'< 123« 1244 1245 1A 1262 1272 1286 1293 130« 132, 1^0 1344 135« I3 1464 1470 N84 IA 1490 1507 1509 15,4 1516 1534 1537 1548 A° I5«1 1585 1597 1598 1600 ,'.,),. !>.<)/ 1615, 1619 1 1912 1915 !N20 IA< 1941 1944 195,2 1980 1 2009 2022 202k< 2<^ 2059 208! 2!<" "'"> '">«' "1',' 21^'"' 2173 2180 2! '3 2231 ^!'5.t >> ^ _... 23!> !34 ^33^i ^, 237> ^ ,!'? ^tt'.'. . ', 2461 24-«545 25 (ftortsehung iol«t.) Vose ler Itadt Trieft, «ei der am 1 d ««. bei »^ Stadtmagistrute in Tr«est «lfsentlich vorgenommenen 22. ^ losung be« Lotter«.Nnlehen« der Stadt Trieft vom I. 3«n' ^ fiel der Haupttreffer m»t 2U.ft^. wannen: jl l000 fl. Nr. «,i98. 11.692. 13.395 und '",^> je 5ft0 fi. Nr. 7<»5,7. 9.>34. ll.546. 13.291 nnd I7.0«6^^ slnstekommene fremde. «m 4. Juni. ,,«^ b«tel Etadt Wien. SUH. Mravlag. Sturzeis, Kslte.l VlU"^ Ingenieur, und Peterfa. Wien. — »ras von Mont°n'' Vesihtr; «itter v. Veltrament. Kfm.. und Zanullia., ^ — ^«»»erftein, Geometer, Gürz. — Hartmann mil V Villach. . ^, Hotel Elef«»t. David. VlinifteiiaLSefrelar. und Vel»«', "^ »mter, Vten. — «aspel sammt Frau. Vl»elsl>erg. ^ H^Hzfts' lrsm., und Vovl, pens. Major, Nadmann«dors Koh. «k'^^. mann. Marbur«. — »rll. «aibach. — Den. Neu««"" IesH. Siebenbürgen. ^, Hotel Europ«. Kraus, Ingenieur, und Annebogen, »ilwl,» Vlshre». Padar. ^ulowiz. — Vroh. Prag. »aiier v«n Oefterreich Polasel und b^n^. «graln^^^- Theater. ^ He»t«: Siebente« Wiener 2nsemble>Vafispiel unler r«^,. be« H ß, v,n Hell. „Der « e i l ch e n f r t s s e r". 0««^ ________ ^uftsp'el m 4 «clm von G v. Vtoser „„^--^ Meteorologische Beobachtungen in ra?bach>. "i V l; - -z st 7U Vtg. 739«« ^15^ Ö"1ch»»ch ^«»liltt ^ 4. 2 „ N. 738 „ ^-24 . O schwach " heiter 9 ,«b., 73««, ^18. windstill lheilw. ben»-^l« T«g««lber heiter, schwule l^uft. Da« I«ge«mMel der > 19 3». um 17' über dem «°r»«le. . Verantwortlicher siedacleur: Otlom « r O « w °^-^, Danksagung. fpllr die zahlreiche Velheilignng an dem ^"^ begllngnifse be« Herrn Zianz Zugovitz sprechen den innigsten D«nl «u« die trauernden Hi»terbliebe«e- UtNvs^N^FlVl^t Wie». 2. Juni. (1 Uhr.» Die dnrch günstigste Ernte-«n«ftchteu hervorgerufene Stimmung dreckte sich in den Kursen so starl «n«. daß noch im verlause de ««.k,s, .103« 10375 D^»«».Pf«H»bHf. ... ,A8« I«« 0esierre,chrsch« Sch«tzlchn«,. . 99 8yilx,_ Ung. «iltnb«h»'»»l. .... «h,h zftho Ung Schatzban« v«> I. 1874 «-— «-«) »»lehn, b. Stadtgemmlb« «le» w V. «.........9»- s5^H »r»»d«»tl«ft«»Ss rbll««N««e». V«H»«N..........108^5 103lw «ieb«»ß«n«ich 103- - - ««Uzie». . . «4 - »4b0 Sitbnlbürge».......71 — 71 l50 lemei» «»at......73 litt 73 - Un««ml .... 73 7b 742b «etle» v<» V«»le«. »n,l«.»fteri. V«»l.....«7k S9 - «redlt«,fi«ll........1 ^ ""7b Dlpofitlnbanl.......i — Kreditanstalt. »»ß«r.....i^. ,«. b0 ««tompte.«aß«lt......6U— 640 - ««ti«»^l,«».».D««,schifi.' «