Macher Zeitung. Nr. 183. Plilnumelatlonsprei«: Im «omploil »anzj. st. 1,, h»l»j. fi. 5 5V. ffUl bl« Zuft«llu»g in« Hans halbj. siy lr. VNt der Post ganzs. st. 15, halbj. ? 50. Samstag, 10. August. Inse«tl«n«g«büll y«« ll^n« Vns««,lt >i« ,n 4 Zillen »l li,, gl»lne p». gellt « k«.; bei «stnen lv>ebnh°lu»gtn pl. Zeile » l». 1«78. Amtlicher Theil. M,^ k. und k. Avostolische Majestät haben mit MHd Mlie^ung vmn 26.' Juli d. I. den wdVtt^ " Oberforstnieister Ginnni. ' '^?'' bcr Forst- und Domainendircction in ""Wcn allcrgnädigst zu ernennen geruht. ^-^..... Mannsfeld m. p. Nichtamtlicher Theil. Von der k. t. Occupationsarmce. du l/l wlliuhaltliche Bericht über den Vormarsch ^llltte "^k"' vorüber wir in unserem gestrigen lulltet /'^^ gedrängten telegrafischen Auszug brachten, "ach der „Wiener Abendpost": <> Aus dein Lager von Maglaj den 6. Augnst. 8Ubr^^^uendcni Regen brach gestern den 5. d. M., die S?"'"uttags, die Hanptcolomle nach Maglaj auf; fM^^wlonuen waren angewiesen, schun um 5 Uhr rill/t»«" barsch anzutreten, u,n gleichzeitig vor Maglaj ^eil d"^^ können. Der Marsch war sehr mühevoll, die tz,.^ ^' durchweichten Straße die Truppe bis über ?M im Wasser und Koch waten mußte, ^e I^l.lch von Mosevac fielen von der linken Thal-O^T^.^l Cote 191 ans der Generallarte — einzelne c>> ^'"llc Kanonenschüsse die Aufständischen im Mr 5" linken Bosna-Ufer aufgeschreckt. Als sie ie ^i ^ll Rückzug gegen Zevc'e versuchten, wurdeu ^bers^ lskopolje ^l'u der rechten Flügclcolonne des Ez ^,5 ^iiluart in Flanke und Nucken genommen, den A, is??" sich ein halbstündiges Gefecht, in welchem tion u !, "^schcn zwei Fahnen, viele Waffen, Muni-^ten >? ^^ensmittcl entrifscn wurden. Viele derselben Gtrgt ^ ""5" Geschütz- und Gevehrfeuer nieder-^lili^ ^ lagen in Haufen beisammen. Eine Ab-Üch^ ^von einigen 20 Mann wurde in die Vosna F' wo alle ertranken. erschuf war spät abends, die Truppen an Kräften ^ ^lt. Eine Verfolgung, die bei der Grundlosigkeit ^ d»',^ ^^"^ Erfolg geblichen wäre, wurde auch Hlitz^ Grunde nicht eingeleget, weil FZM. Baron ^N H bie Kavallerie allein in das Defilce ^^ nicht vorsendcn wollte. Die Haltung der Trnppe im Gefechte war musterhaft. FZM. Baron Vhilippovich hebt besonders das vierte Bataillon des Reserve-Infanterieregiments Nr. 47 hervor, welches sich ebenso dnrch gutes Schießen wie durch Fcuerdisciplin hervorthat. Brav war auch das Reserve - Infanterieregiment Nr. 7 der linken Seiten-colonne. Von der Hauptcolonne sind nur die Spitzen vorgenommen worden, die aber in das Gefecht nicht mehr eingegriffen haben. Die Verluste beim Reserve- Infanterieregiment Nr. 7 betragen: 1 Infanterist todt, 3 verwuudet; beim Reserve Infanterieregiment Nr. 47: 1 Infanterist todt, 7 Maun verwundet. Die Erschöpfung der Truppen durch beschwerliche Märsche, mehr noch aber durch die auf ihren Zustand nachlhcilig einwirkenden, stets nassen Aivouaes, danu auch der Umstand, daß infolge der schlechten Straßen das rechtzeitige Vorgehen der Verpflegs-colonne — die erst abends erwartet wurde — ganz unmöglich ist, zwangen das Corpskommando, den Truppen für den <». Ängust Rasttag zu geben, Maglaj ist, bis auf fehr wenige christliche Familien, von den Einwohnern verlassen. Eine Züchtigung der leeren Stadt wäre also zwecklos gewesen. Von der 5>. Kußarenescadron wurden auf dem Marsche von Doboj nach Maglaj mehrere Hußarcn, die stch in die Wälder gerettet hatten, in äußerst erschöpftem Zustande angetroffen. Die Zahl der bis nun auf diese Weise zurückgekehrten Hußaren beträgt 25 Maun. daher sich der früher gemeldete Verlust der Hußarenescadron vou 70 auf 45 Mann reduciert. Einige todte Huftaren sind in schrecklicher Weise verstümmelt aufgefnndcn worden. Infolge dessen wurden mehrere mit den Waffen in der Hand ergriffene Insurgenten, bei welchen man Habseligleiten der gefallenen Hußaren vorfand, standrechtlich erschossen. Vom Gros der 7. Trnppendivision liegen Nach' richten bis zum 4. August vor. Dieselbe hatte bis dahin auf ihrem Vormärsche leinen Widerstand gefunden, und wird der Zustand der Truppeu als vortrefflich geschildert. Laut Meldung der 18. Truppeudivision aus Mostar vom 7. August ist FML. Baron Iuvanovic vor allem bemüht, in den Aemtern und Regierungsbehörden Ordnuna. zu schaffen, da dieselben durch die stattgehabte Revolution und durch die vorgefallenen Morde ihrer Leiter beraubt wareu, was eine heillose Unordnung und Verwirrung in allen Administrationszweigen zur Folge hatte. FML. Baron Iovanovii hat, da die Insurgenten die fünf ersten Regierungsbeamten, dar-uuter auch den Kadi, gctödtet hatten, den Ulcma Omer Fendi Gluhii als Kadi eingesetzt. Ferner wurde die nöthige Veranlassung zur Uebernahme des zurückgebliebenen Kriegsmaterials und der öffentlichen und Regierungsgebäude getroffen, dann die Abnahme der bei dem rebellischen Theile der Bevölkerung noch vorgefundenen Hinterlader verfügt. Eine weitere Sorge deS Divisionskommandos ist es, die Eommunicationen und die telegrafische Verbindung mit Dalmazien herzustellen. Am 7. August vormittags fand in Mostnr die Vorstellung sämmtlicher Beamten aller Behörden beim FML. Baron Iovanovii statt; ebenso erschienen bei demselben alle angesehenen Männer aus Mostar, um ihre Freude über die Art des Vorganges zur Wiederherstellung der gesetzlichen Ordnunq auszudrücken. Die Stadt bereitet ein Huldigungstelegramm an Se. Majestät den Kaiser und König vor. Die englische Onentdebatte. Aus London, 5. d. M., meldet die „Enalische Korrespondenz": Der große, achttägige Redetampf über die orientalische Frage ist in der schon bekannten Form für das Ministermm siegreich ausgefallen. War es den beiden hauptsächlich Angegriffenen, den Lords Beacons-field und Salisbury, nach der euglischeu Verfassung unmöglich, im Uuterhause selbst ihre Politik zu vertheidigen, so hatten sie doch den Vortheil, vor und nach den Parlamcntsdebatten sich eingehend äußern zu können: das eine mal im Earltonklub, das zweite mal im Herzen Londous als Gäste des Lordmayors und Ehrenbürger der City. Lord Salisbury hatte überdies, wie wir gemeldet haben, einer Abgesandtschaft gegenüber Gelegenheit genommen, sich über die Parteien der Klcinengländer und der Grohengländer auszu-sprechen. „Saturday Review" ist der Meinung, die im Carltonklub gehaltenen Reden des Ptemicrs und des Staatssekretärs für das Auswärtige hätten dem wichtigen Zeitpunkte durchaus entsprochen. Für den besten Theil der Rede des Premiers erklärt „Saturday Review" die Rechtfertigung über die gegen Griechen« land beobachtete Politik. Griechenland fti vom Kriege zurückgehalten worden in der Hoffnung, durch den Sultan später entschädigt zu werden. Es sei anzunehmen, daß derselbe nach dem Urtheile des Berliner Kongresses handeln werde. Außerdem habe Griechenland der englischen Regierung dafür zu danken, daß die ottomanischen Griechen vor dem Aufgehen in einem großen Slavenreiche verschont geblieben feien. Interessant sind dem Blatte die über den jetzigen Sultan gesprochenen Worte, aber es fürchtet doch, daß ein absoluter Herrscher, der hauptsächlich mit Sicherung seiner eigenen Persönlichkeit beschäftigt sein müsse, kaum Feuilleton. We Toilette der Stadt Paris. ^n A^ zeichuet sich nicht allein durch monumen-..^ß H kuz, sondern eben so vortheilhaft dadurch aus, i ^Ile«^ una.emein reinliche und gesunde Stadt f ^ll i.^^as 'irgendwie zur Gesundheitspflege bei-Ml, ^"d das Strafteulcben angenehmer gestalten W^l'dun b" trotz des großen Kostenaufwandes in ! ^lü n, ^'bracht. Wenn man die nngeheuerc 3 '^la? ?chmutz, Kehricht nnd Abfällen aller Art Aülli^ snßt, die das Zusammenleben von zwei ?U>lie ^ ?lenscheu auf einem relativ beschränkten MchafU^n muß, so begreift man, daß das Hin-^lNe '''n derselben eine tägliche Arbeit ist, die jene t "ll. dj'".^ von Straßenrcinigern in Anspruch 6o8" einen Zisfernbclcg dafür ii ^ez fM. Toilette von Paris im Laufe, des '" New! ' l"'e viele Hände, Befen und Bürsten N- Ecit,3""!! setzt. V dun 3.? Jahrzehnten wird die Reinigung der U?bcde''l" u städtischen Ingenieuren geleitet, was I"!' zur N,n^ ist, daß alle wissenschaftlichen ^ "l dirs.,, 3 ^""""U'iung ws Rcinigungsverfah-^ «ln^, - F"st zur Auwendung gekommen sind. "^Nieure K Ihnm unterstehen drei gewöhnliche ' ^ Abtheilungsführer der verschiedenen Arbeitergruppen und ungefähr 3000 Arbeiter. Eine kleine Armee, die sich aus Männern, Weibern und Kindern rekrutiert, der jedoch jene Arbeiter uoch nicht beigezählt sind, welche die Transportgesellschaften zur Hinwegräumnng des Umathcs beistellen. Die Bezeichnung „kleine Armee" ist auf dieses wohlorgam-sierte Arbeitercurps ganz anwendbar, hat es doch seinen General stab, seine Unteroffiziere, feine Soldaten, und ist doch jedem einzelnen Gliede derselben seine besondere Aufgabe zum vurhinciu zugetheilt, und zwar nicht allein für den normalmäßia.cn Zustand, fondern auch für besondere Fälle, als da sind : plötzliches Thauwetter oder ungewöhnlich starker Schneefall. Nach Gesetzcsvorschriften, deren älteste sogar bis in das 13. Jahrhundert zurückgreift, sind alle Hausbesitzer gehalten, täglich die anstoßende Straße vor ihren Häusern, Läden und Gärten zu kehren. Wie leichtbcgrciflich, wurde die Vorschrift sehr ungenau nnd nachlässig vollzogen und dieselbe daher dahin nur» miert, daß eine Zone von sechs Metern vor jeder Facade zu reinigen sei, während die Stadt die Mitte der Straße säuberte. Eine Anzahl von Hausbesitzern trat diesbezüglich mit einer Straßenrcimgungsgescll-schaft in Accord, andere übertrugen das Geschäft ihren Hausbesorgern oder Dienern. Häufig traten Verwirrungen und Conflicte zwischen dicken verschiedenen Säuberungsorganen auf, und zwar ganz besonders als die du,!l^ou868 mul^niquott eingeführt wurden ein zwischen den weit ansoinander stehenden Rädern eines einspännigen Gefährtes angebrachter Riesenkehrwisch, — der nur auf größere Distanzen wirksam zu overie-ren vermag und nicht ein paar Häuser weit fegen, dann innehalten und nach etlichen Häusern wieder „Amts zu walten" beginnen kann. Ueberdies gibt es auch Straßen, in welchen der lebhafte Verkehr bedingt, daß mehrfach im Tage gefegt werde. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, hat eine neuerliche Verordnung, welche die Ingenieure lana. schon angeregt, die Rei-nigungsvcrpflichtung in eine an die Stadt zu entrichtende Umlage umgewandelt. Seit I. Jänner 1874 stehen alle Straßen von Pans, das ist ein Raum von 1450 Hektar, unter der städtischen Reinigungs-kummission. Im Sommer wird die Arbeit von A bis ll Uhr früh vollzogen, im Winter von 4 bis 7 Uhr. Um i) Uhr morgens hat Paris Tag für Tag seine Toilette bis ins kleinste Detail vollendet. Nach vielfachen Versuchen hat di? Kommission die mechanischen Bescu als das praktischste und wirksamste Reinigungswerkzcug erwählt. Jeder derselben verrichtet die Arbeit von zehn Männern und arbeitet mit großer Naschheit, die Boulevards und Hauptverkehrsadern säubernd. Es sind jetzt ungefähr zweihundert dieser Maschinen im Gebrauche, doch wird ihre Zahl noch wesentlich vermehrt werden. Sehr begreiflicherweise bedürfen die Centralhallen einer noch viel eingehenderen Reinigung als jeder andere Stadttheil. Im Sommer, wenn das Gemüse und Grünzeug am stärksten vertreten ist, präsentieren die Hallen täglich im Durchschuittc 70 Kubikmeter Abfälle, Untrr jedem Pavillon der Hallen befindet sich ein unterird,. scher Raum, in dem die Verläufer ihre Waren zum Ausgebote herrichten oder von einem Tage zum «n« deren aufbewahren. Da gibt es Abfälle und Neberreite von Grünzeug, von Fischen und Geflügel, d,e als ,512 der Mann sei, ein verfallendes Reich neu zu beleben. Großen Beifall endlich spendet „Saturday Review" der Rede Salisbury's uno sieht den Kern aller Meinungsverschiedenheiten in des Ministers Worten: es sei der abgerissene Faden der alten englischen Reichstradition wieder aufgenommen worden. Die Ministerreden in der City bei Gelegenheit der Ueberreichung des Ehrcnbürgerrechtes beweisen — wie das Sonntagsblatt „Observer" bemerkt — zum mindesten, daß nach Ansicht des Kabinetts der Berliner Vertrag die Elemente einer dauernden und gleichmäßigen Beruhigung der Welt in sich berge. Mit Befriedigung werde das Land vernehmen, daß Lord Veaconsfield die Ansicht Nubar Paschas, es bedürfe nur der Gerechtigkeit, um alle Unterthanen der Pforte nicht nur sicher, sondern auch glücklich zu macheu, angenommen habe. Im allgemeinen beweisen — so meint „Observer" — diese letzten Reden des Premiers und des Staatssekretärs für Auswärtiges, daß die Regierung, sei es nun mit Recht oder mit Unrecht, die vom Lande eingegangene große Verpflichtung nicht als vorübergehenden Compromiß, sondern als eine dauernde Ordnung ansehen. „Times" heben den 3. August als einen in der Geschichte der orientalischen Frage denkwürdigen Tag hervor. Früh um Morgengrauen verwarf mit ungewöhnlich starker Majorität das Parlament die Har-tington'sche Resolution und setzte au deren Stelle den Beschluß, der Regierung die Hoffnung auszusprechen, daß durch den Berliner Vertrag und die englisch-türkische Convention der Friede erhalten werde, die Lage der orientalischen Völker verbessert und die Interessen des britischen Reiches gewahrt werden. Im Laufe des Tages vollzog sich die Ratification der Kongreßbeschlüsse zu Berlin. Nachmittags wurden die beiden britischen Kongreßbevollmächtigten als Bürger der City procla-miert und darauf bei einem Bankett im Mansion-House unter allseitigem Beifalle laut gepriesen. So trage denn — sagen die „Times" — die Lösung der orientalischen Frage die Sanction des britischen Landes, die Sanction Europa's und endlich die der mächtigsten städtischen Körperschaft der Welt. Demnach sei die zu Berlin gefällte Entscheidung eine unwiderrufliche ge« worden. „Times" heben dann die glücklichen Umstände hervor, unter denen das Citybankett gefeiert worden. Die Folge der Abstimmung des Unterhauses sei viel größer, als erwartet gewesen, es liege etwas ganz anderes vor, als lediglich Partei-Abstimmung. Dazu komme die Herzlichkeit und die Einstimmigkeit, mit der die City von London den beiden Ministern die höchste städtische Belohnung habe zutheil werden lassen. Nirgendwo seien die Partei-Unterschiede mannigfaltiger, als in der City, und doch hätten alle Parteien sich in jenem Beschlusse geeinigt. „Times" erklären, die Zeit, an die Erfüllung der übernommenen großen Verpflichtungen zu gehen, sei jetzt da, eine große Controverse sei aeschlossen und dem ganzen Lande ein unermeßliches Arbeitsfeld eröffnet. Die Engländer in Cypern. Ueber die ersten Tage der englischen Herrschaft auf Cypern erhält die „Pol. Korr." aus Üarnaka einen interessanten Bericht vom 25. Juli, den wir nachstehend wiedergeben: Seit drei Tagen sind wir englisch. Nachdem Generallieutenant Sir Garnet Wolseley am 22. um 7 Uhr morgens auf der Fregatte „Hima« gesundheitsschädlich entfernt werden müssen. Doch nicht genug damit, der Raum, auf dem sie sich befinden, muß überdies noch durch Abwaschung gesäubert werden. Anch die öffentlichen Anstandsorte, die Polizei-wachhäuser, die Bänke in den öffentlichen Anlagen müssen abgewaschen werden. Zu diesem Zwecke, und um ihn recht durchgreifend durchzuführen, werden auch chemische Stoffe in Anwendung gebracht; als Desinfec-tiunsmittel Chlortalk, Zink- und Eiscnsnlfat und Phe-nylsäure. Als Reinigungsmittel kommen Chlorwasserstoff und Nitrobcnzin zur Anwendung. Chlorkalk, der alle aus der Zersetzung organischer Stoffe hervorgehenden flüchtigen Produkte zerstört, ist als das wirksamste aller Desinfectionsmittel erprobt. Er wird in den Anstandsorten und jenen Gassen angewendet, in denen sich unreine Flüssigkeit vorfindet. Zink- und Eisensulfat wirken minder energisch. In einer Lösung von einem Kilogramm in zehn Liter Wasser werden sie angewendet, um die Aufbewahrungsorte der Warenüberr'este in den Hallen zu reinigen. Die Phenylsäure hält vor allem die Fäulnis hintan und dient zur Bespritzung von Sälen oder auch Gehwegen, auf denen man die Zer etzung organischer Stoffe befürchtet. Mit Chlor-Wasser werden dle Latrinen und die Wände wie der Estrich der Schlachthäuser gereinigt. Das Nitrobenzin ist weit starker und wirksamer, allein um des sehr unangenehmen Geruches willen, den es zurückläßt, kann cs nicht an allen Orten angewendet werden Doch geschieht auch auf chemischem Wege. was nur iraend möglich ist, um die Straßen und alle öffentlichen Orte von allen gesundheitsschädlichen Stoffen und Miasmen zu reinigen. ° (Schluß folgt.) laya" hier eingetroffen, wurde er am Abend desselben Tages zum Gouverneur von Cypern unter Assistenz der türkischen Fnnctionäre proclamiert. Gleichzeitig ließ der Kommandant der aus deu Panzerfregatten „Minotaur", „Black Prince', „Salamis". „Monarch" und „Invincible" bestehenden Escadre, Vize-Admiral Lord John Hay, auf dem hiesigen Kastelle und auf den Wällen von Nikosia die englische Flagge feierlich aufhissen. General Wolseley hat mit seinen Adjutanten, dem Generalstab und den mitgebrachten Ingenieuren für einige Zeit sein Quartier an Bord der „Salamis" genommen, während 500 Mann eines schottischen Regimentes ausgeschifft und in der Nähe der Wasserleitung von Nikosia ein Layer bezogen haben. Von den bereits früher eingetrostenen Truppen wurde je ein Bataillon m den Städten Nikosia, Famagusta, Hydenia und Limassol untergebracht, wogegen die anderen Truppentheile ein Zeltlager bezogen, in welchen sie so lanae verbleiben sollen, bis die mit General Wolseley emgetroffenen Genieoffiziere die erforderliche Anzahl von Holzbaracken zur Unterbringung der Truppen gebaut haben werden. Einiges Material hiezu ist bereits eingelangt; in erster Linie scheinen aber die Ingenieure sich mit der Herstellung einer telegrafischen Verbindung zwischen Limassull, Malta und Alexandrien beschäftigen zu wollen. Es sind ihnen zu diesem Behufe zwet Bataillone indischer Truppen zur Verfügung gestellt. Fürs erste scheint es den Engländern hier nicht sonderlich zu gefallen, da es an allem inangelt. Selbst Brennholz und Stroh, wie anch Baumaterial, muffen von Malta bezogen werden. Aber auch die klimatischen Verhältnisse scheinen den Engländern nicht besonders zuzusagen, da es in Wirklichkeit hier an guter und gesunder Luft fehlt. Die ganze Insel ist von Miasmen erfüllt, und die Noth an Trinkwasser thut das Ihrige, um den an Comfort gewöhnten Engländern den Aufenthalt zu verleiden. Die Wohnungen in den Städten sind unter aller Kritik, und doch sind diese erbärmlichen Quartiere seit der Landung der Engländer so unverschämt im Preise gestiegen, daß für ein schmutziges, nach europäischen Begriffen ganz unbewohnbares Quartier ein sechsmonatlicher Miethpreis von 150 L. St. gefordert wird. Ebenso horrende Preise werden für alle, noch dazu qualitativ sehr schlechten Lebensmittel beansprucht. Einstweilen wirlen diese Verhältnisse auf den Gesundheitszustand der englischen Truppen ziemlich ungünstig ein, und ist man bereits genöthigt gewesen, mehrere erkrankte englische Offiziere' nach Malta zurückzutransportieren. Wol wird sich dies alles bei längerem Aufenthalte der Engländer ganz anders und viel günstiger gestalten. Ihre Energie wird aus der von der Natur so reichlich dotierten Insel iii kurzer Zeit einen ganz annehmbaren Aufeut-halt schaffen. In sicherer Erwartung dieses Umschwunges strömen massenhaft fremde Zuzügler Hieher, welche bereits jetzt der Handelsbewegung einen respektablen Impuls geben. Dagegen sind viele Malteser, welche unmittelbar, nachdem die Abtretung Cyperns an England bekannt geworden, rasch Hieher geeilt waren, m ihren Erwartungen getäuscht, wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Daß die Engländer ihre neue Acquisition auch finanziell auszubeuten die Absicht haben, darauf deutet die Einleitung, welche die anglo - cgyptische Bank bereits trifft, um hier eine Filiale mit dem Kapitale von zwei Millionen Livres zu etablieren. An Geld wird es hier bald nicht mehr fehlen, da auch General Wolseley einen Barschatz von 1.200,000 Pfd. St. mitgebracht hat, um die für nothwendig erkannten öffentlichen Arbeiten mit aller Energie einzuleiten und mit möglichster Naschheit durchzuführen. Wie verlautet, beabsichtigt General Wolseley, die Insel in fünf Distrikte einzutheilen, nnd zwar: Larnata, Äaffo, Krysokha, Nikosia und FanmcMa, welche je von einem englischen Kommissär verwaltet werden sollen. Als Kommissäre sind bestimmt: für Lmimka Mr. Vastori, für Baffo Mr. Lampson, für Krysokha Mr. Hoberch, für Nikosia Mr. Biddulph und für Famagusta Mr. Swaiue. Nach mündlichen Aeußerungen General Wolselcy'Z scheint es, daß die Herstellung von Straßen eine seiner ersten Hauptsorgen bilden werde. Schon in den wenigen Tagen seines Hierseins taun man entnehmen, daß er ein besonderes Organisationstalent habe, und dürfte sich bei ihm der Änsspruch bewähreu: ,/1'!>l; li^ilt mlin in tli« i-jI:u:u." Die Occupations' truppen, welche theils bereits eingetroffen, theils in der Hieherbeförderung begriffen sind, bestehen aus dem 13., 71. und 10l. englischen Infanterieregiment, dem 9. und 20. Bombay-, dem 31. Bengal- uud 35>. Madras-Infanterieregimente, aus mehreren Batterien nnd den Bombay-Lanciers und Goorkas-Schwadronen. Die Räumung von Batum und die Lazhen. Ungeachtet des formellen Friedensschlusses geht es in Kleinasien politisch und militärisch gerade so anf-geregt her, wie in den stürmischesten Momenten des Krieges mit Rußland. Einerseits herrschten unter den Lazhen uud Kurden die größte Unruhe und Agitation, und anderseits hört die türkische Negierung nicht ans. zu rüsten, und zwar in Dimensionen, als ob morgen cine ncnc Campagne beginnen sollte. Alles ist " darnach angethan und, wie es scheint, daraufa"M.> daß man sich über den Charakter und die TeB^ der Politik der Pforte gar nicht auskeimen M. ». wisch Pascha erhielt schon am «. v. M. tnc oM" Weisung, alle Vorbereitungen zur Näunumg des " ihm besetzten Vatum zu treffen. Kaum, M ^ Ordre, von welcher man doch offenbar dic ^l 'l-Kenntnis gesetzt hat, in den Handelt Derwisch PG sich befand, erschien Ferik Ibrahim Pascha, der 1"^ Kommandant von Philippopel, in Batum, um r, geheimen Mission an Derwisch Pascha betraut" jedoch diese Mission entsprechend zu maskieren, wu Ibrahim Pascha gleichzeitig zum Äefchlsinhabel ^ in Erzinghian stationierten Truppen an Stelle oe» ^ , längst am Typhus verstorbenen Mustapha Pa!^, ,'^ ! nannt. Ibrahim Pascha hielt sich in TravezM» einen Tag lang auf und fetzte alsbald seu" ^ l nach Aatuln fort. Wiewol Ibrahims dortlg" "^ enthalt auch nur ein sehr kurzer war, so "la^,^ die Wirkung desselben dennoch recht bald w > ganz marcanten Weise kenntlich. Ibrahim "eH, nur einige Stimdm mit einigen Führern der ^H, aus der nächsten Umgebung von Äatum. ^"" Ms nach seiner Abreise zeigten sich aber die Frucht > ^ Verkehrs. Ein neuerlicher Protest der LazheH ihre Vereinigung mit Rußland erblickte das ^v^ Welt und wurde an Derwisch Pascha, den y» H englischen Generalkonsul uud die Pforte übem" ^ Die Lazhen erklärten in dem Proteste, daß !^^ niemals die russische Herrschaft werden gefallen >^ daß die Wahrung ihrer religiösen und sonstl^. ^, teressen es ihnm zur heiligen Pflicht mache, d'^^ antwortung ihres Landes an Rußland mit al"" ^ teln zu verhindern, und daß sie daher cntB.^ seien, falls sie auf eine Unterstützung .der ^"'gl ' des Sultans nicht zu rechnen hätten, mit „ilM»l. ^ nen Blute und eigenen Knochen" den GlaubenH ^ Freiheit zu vertheidigen. Derwisch Pascha cllM ^ Deinerseits für opportun, hierüber an die M' ,„it berichten und zu bestätigen, daß es den LaM^il den in ihrem Proteste zum Ausdrucke 9^.M Drohungen voller Ernst sei, so daß er kaum dl^,^ antwurtlichleit auf sich nehmen lönnlc, mit den ^ bereittmgen zur Räumung von Aatum den ^''s,W> machen, da sonst der Ausbruch sehr ernster,"^„B und Blutvergießen unvermeidlich wären, ^^..mi^ Worte, der alte schlaue Fuchs, als welcher P"^, Pascha vor seiner Verwendung in Bosnien un^e, men her bekannt ist, fand sich trefflich in dlt. Mi welche ihm die geheime Mission Ibmyim M» vorgezeichnet hat. Im übrigen hat Derwisch ^c teineswegs übertrieben, wenn er den Fanatic"" ^t. Lazhcn als auf dem Siedepunkte befindlich d"E ^ Auch anderweitige als offizielle Berichte, l^M" Batum iu den letzten Tagen hier einliefen, ^I .^ü dies. Es sollen thatsächlich 34,000 Lazhen s^,„ü auf vollem Kriegsfuße sich befinden. Dieselbe",.^ii vorzüglich ausgerüstet, namentlich mit neuen "^„ve» Hinterladern versehen. Bei so bewandlen ^'^.M ist eine Täuschung anzunehmen, daß die Russe" > ^t ill den Besitz voll Batum kommen würden, Iievol der Trotz der Lazhen gebrochen ist. ^^ Rüstungen in Armenien. > Vor drei Wochen — so meldet die „Po^M ans Trapeznnt vom 20. v. M. — wurde "> „ßs> stantinovel beschlossen, eine türtische .Noinmisst^ M Armenien zu entsenden, welche eine Uiltersuchu'^'l! die von den räuberischen Kurden "^ M Armenier begangenen Gewaltthaten cinzuleltc ^'te einen wahrheitstreuen Bericht darüber all d"'H,ilc abzustatten haben wird. Der Kredit dieser M ,. M wnrde aber gleich anfänglich durch die EnM""'" F berüchtigten Achmco - Chefit - Bey, cincs Kl"^ P Nationalität, erheblich erschüttert. Achmed-l^ ^ ein tranriges Andenken bei den Arnlcniertt " ^cs Zeit her hinterlassen, als er in der CuimM M Spezialkommissärs ill Armenien fungiert hm-, M den Mitgliedern dcr Kommission ln'sindet I ^ M Meliws Efendi, ein Armenier, dcr im tint' ")' ^ c'< lamente Erzinghian vertreten hattc. Mel""" . ^ furchtsamer Mensch, der seine Unterschrift "' ^ st^ Verfügung AchmedM)cfiks setzen wird. 6r ' .„ F ein willenloses Werkzcng der Paschas, d«c' ^hp zunl Deckmantel ihrer u'nsanbcrcn Geschäfte ' Mi>, Diesc Kommission hat nnn in der That ml" ^M' was die schlimmsten Aefürchlnngen rechts"'"!!" M l 2,000 Kurden sind von der NcaimMg ' s^ wordcn. Die eigentliche Absicht dcr N" ^B^i dabei zn sein, ein Volkshcer, eine M - M Mnstehafiz, zn organisieren. Während M"' ^^e>' dcn Auftrag erhielt, die genannten Kreise zl v uud die Wünsche und Klagen der ArM/'"" " "' nehmen, entfaltet Achmed - Chefil in "'"<,/M f., militärische Thätigkeit. Er inscribicrt a^ M fähigen Kurden, theilt sie in Tabors, '."P k^D. vertheilen und ernennt Anführer f"'r d" " l>'" Miliz", wic cs in der offiziellen SpH^„ !^ Natürlich haben die Ausschreitungen der." ^ dem zugenommen. Die armenische Vev" 1513 U"?'""^ Furcht und Angst, und der Handel" 2on ^"' b"l"l" ist, ist in vollständiger Stag- ökn ll^??"b alle diese Vorgänge sich mehr hinter 3 ^ "F?. Zwickeln, bietet dle öffentliche Thätiq-^"" Machen Organe auch keinerlei Aernhiquna. N d.n V?" ^"er blasse sind in ganz Anatolien 3mn ""?"" "uberufcu worden. Die Arinee, deren 22^'« sich jetzt in Erzinghian befindet, wird NV ^""^ Conscribierte selbst aus dem fernen Kriegsschiffe lningen un-st3 V^ .^°^" und Munition aus der Haupt« aMttl ?b? werden meistens in der Nacht aus-dir vm. ? ?"^ deinen Äaueruwagen und Maulthiereu. nacl, ?... ^"b??ltc requiriert werden, in das Innere Positionen geschafft. General-^üicki ^ ^ . besichtigen die Stellungen, nnd Blum 5oU.? ^" "lumtet. illn eine ganze Reihe von V'"'"""' "uffiihven zn lassen, ^ngl.sche Genie-M v,, . '^"' überall in Armenien auf und nehmen an Käleni! '! c- b"' Pafchas wesentlichen Antheil. Alles "°n 3, '^^ 7 lehr kriegerischeni Ltchte, so daß einer n "'lnehmen tonnte, eher an der Schwelle ^Mra zu' s^M'puchc' als ain Beginne einer Frie- Mitische Aeberstcht. Laibach, 9. August. wunw^ ^' ""^ k- Apostolische Majestät sind gestern ^'2 von Teplih wieder nach Wicil zurückgekehrt. garish ^" bisher bekannten Ergebnissen der un-^Mei » Parlamentswahlen hat die liberale oe„ ^>. ^l 201 Mandaten 126 errungen, wahrend 5lj Sik ^"^" Oppositionsparteien zusanlmen nur ktlch^^gefallen waren. Dieses günstige Verhältnis, beiiüuf:^ erstgenannten Partei eine Majorität von Net, i^ys^ Stimmen, die Kroaten nicht mitgerech-^ne «I »,^ch^ stellen würde, wird aber nunmehr tzM^'Ulche Veränderung erfahren, da zahlreiche ^tlci f' ^^ ^^ ^kihe kommen, in welchen diese ^liae, ? "^' nur geringe Chancen hat. Mit dem len ^ !z,^age ging übrigens die Sturmflut der Wah-^heil^ l^' ^^ "chtzig Wahlen, die noch verbleiben, tage ^ ''^ auf die noch ausständigen fechs Wahl ^ßete?.?' baß nur auf den l 1. und 12. d. ein pMem "gent ""fällt. Bezüglich des Minister-^ndil,,^ blautet, daß er in Fiume und in Kaschau ^"w^nwird. llliigf ,„ >. zcche n scheinen zu der Ueberzeugung ac-dichH.,'^. daß die von ihnen bisher befolgte Passi-''Pvliot« ^ '"ch^ frommt; Erklärungen, welche die ^ und „Iiarodni Listy" bringen, nach welchen ^Ma? ""b Altczechen bei den bevorstehenden geg^^^lcn einanoer keine Gcgenkandioatcn cnt» ^n c>« . und sämmMchc gewählte Abgeordnete in RaiuK'"?schaftlichcn Klub eintreten werden, dessen für alle bindend sein wird. lassen «'s auf eine Aenderung der bisher befolgten hMießen. herzn^ die Occupation Bosniens und der rvngfi^Wina durch Oesterreich hat Earl Bea-?Mln ' ber bekanntlich auf dem Kongresse den ^aiie,, -Dchcrreich "lit der Bcsel, lug Bosniens zu >g '' angebracht hatte, noch Samstag die Aenßc-^l/^an: »Oesterreich hat. als der Vormund der ö 3i!.!?'^ wichtige Provinz beseht, die tlcine Quelle ""t> t>e'^?'""s. wol aber eine Quelle der Schwäche M w.s^^'wüstung für die Pforte war, die aber in U j2'be Oestrncichs nnS die Hoffnung eröffnet. Ahlsalv. l!"'slavistischen Verschwörung, die sich der l ^ü,^ der Welt so gefährlich erwiefen hat. ein ^ auz ^^'baut werde. Von der beherrschenden Stel> Wede^ ' dle Oesterreich jetzt iune hat. dürfen Sie ^ bizh^uhe und Ordnung in Ländern erwarten. V^ M. ^lc gcbliiht haben und deren Zustände bisher «^pa ^"^'hung des Wirrsals und des Krieges für Mttril 2"'" ^uch die „Times" sprechen sich unter s lplech^.. '"bärtigen Blättern, welche die Occupation >'". rz'l^hr günstig über dieselbe aus. Die „Times" M »nid »> "uzloeifelhaft. daß die österreichische Herr d> ' we"^. """ltnng die besten Folgen für das Land ./ Occul,.^' '"'b in diefem Sinne muffe ganz Europa »e». D,. ? "!s eine unbedingte Wohlthat bellt ^'lchilck?. ^lue andrre Regierung als durch die Mrr u'^' tonne der Civilisation de<) Westens in so ^'"srl ^ "!'''"ß"ldcr Weise Eingang aus die Balkan-. In ^ s'l)"ft werden. F>'no^"utrcich spM die tunesische Frage U"äergrsclm,^'r '""" ""^ ^'"'s meldet, ist das ? ^utre ^ bes Kanals uuter dein Oberbefehle ^>" un ^ "met nach der Insel M bei dpH nach m/: ^s. llnl Uebungen zu machen und d'^^ttelm^'? zu gehen. Das Panzergefchwader s6?^oy t>z/^ verllcsi nnter Admiral Dompierre N^der in Fluschen Inseln, um mit jeucm Gc-<"w!l'r ^dlniwl "Kcrifchen Gewäffern znfaminenz.l-bF« ^"l K s." Dulnpu'ne wird alsdann an den ^"""eu hab..." ^"^ ''be"!" imposante Streittrüftc ^ante, S'"'wlc das englische Geschwader in der NMmmenzlchung dieser Streitlräfte wird. wie gesagt, in Paris mit der tunesischen Frage in Zusammenhang gebracht. Nachrichten aus Cypern bestätigen, daß die Engländer dort ebenfalls mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Vor allem hat sich in Famagusta ebenfalls ein renitenter Türke gcfnnden, der fich um den Konstantinopeler Vertrag nicht bekümmert. Der Unterlieutenant, welcher die türtischen Truppen in Famagusta befehligt, weigert sich, die Festung zu ränmen. Hagesneuigkeiten. — (Kronprinz Rudolf.) Ueber den Aufenthalt und die Lebensweise Sr. k. und t. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen schreibt die „Bohemia": Von der herzlichen Sympathie, um« welcher die Bevölkerung Prags für den Kronprinzen Erzherzog Rudolf desalt ist, zeigt das lebhafte Streben derselben, drs Prinzcn bei feinen Ausfahrten anfichtig zu werden. In der kaiserlichen Burg. namentlich »oin dritten Vurgplah, dem Balcon gegenüber, fammeln fich zn den Stunden, wo der durchlauchtigste Kronprinz scinc Appartements zu verlassen oder dahin znrnckzulchrcn pslrgt. immer zahlreiche Menschengruppcn. um den Kaisersuhn zu sehcn. Ein Gleiches kann man am Hradschincr Platz und in den spätesten Nachmittagsstunden an der Straße zum Brutztathor beobachten. Vorgestern harrten im Baumgartcn sehr viele Damen, um den Kronprinzen auf seinen» Spazierritte zu sehcn; als Sc. tais, Hoheit nach beendetem Ritt sich mit jugendlicher Elasticität vom Pferde schwang, trat dessen hohe, schlanke Gestalt recht sichtlich und vortheilhaft hervor. Das Leben Sr. lais. Hoheit während Höchstseines Aufenthaltes in Prag ist übrigens ganz nach seinen militärischen Dienstesobliegen-hcitcn geregelt. Früh um fünf Uhr erscheint Se. tais. Hoheit der Herr Kronprinz Erzherzog schon in der Kaserne, nnd wenn er, nachdem des militärischen Dienstes Verpflichtungen beendet sind, in den späten Vormittagsstunden in dic Burg zurückkehrt, begibt er sich sogleich in seine Appartements, wo cr dic Zeit bis zum Diner mit Lesen und Schreiben verbringt. Nach dem Diner begibt sich Se. kais. Hoheit wieder in die Kaserne und unternimmt in den spätern Stunden eine Fahrt oder einen Spazierritt im Baumgarten. Das Theater besucht Se. lais. Hoheit wegen der Allerhöchsten Familientrauer nicht. — (Für Touristen.) Selten hat eiue neue Einrichtung seitens des reisenden Publikums so rasche und allseitige Anerkennung gefunden, wie die Ein^ führung und Ausgabe von combinicrtcn Nunorciscvilletts über den Gmundner-, Wolfgangs Mond-, Atter- und Hallstndtcr See, welche an den Personenkassen der Kaiserin Elisabcthbahn und der Kronprinz Rudolfbahn in Wien, Linz und Salzburg ausgegeben werden. Allerdings gewähren diese neuen Nundrciscbillctts den Natur^ freunden, namentlich aber den cnragicrtcn Touristeu eine Rundfahrt, wie dieselbe nicht fchöner gedacht werden kann, und bieten zugleich die Möglichkeit, den Schaf-bcrg (unsern Rigi) beqncm und billig zu besteige». Diese neuen Billctts für die Salzlammergut-Secn find daher ebenso beliebt als billig und finden einen großen Absah. An sämmtlichen Seen befinden fich elegante, der Ncnzeit angepaßte Hotels mit sehr mäßigen Preisen, und kann bei Lösung eines solchen Billctts dic Rcisctour beliebig unterbrochen werden. Mit der Lösung eines solchen Aillctts hat der Inhaber die Gewißheit, daß cr überall ohrc Hilfe eines Führers weiterkommt und jeder nur denkbaren Belästigung überhoben ist. Diese Billetts haben für alle fahrplanmäßigen Züge Giltiglcit. bei Lösnng eines AillcttS zweiter Klasse auch für Courier-und Schnellzüge, und eignen sich oahcr namentlich für solche Reisende, welche in möglichst kurzer Zcit viel sehen und dabei billig reisen wollen. — (Vcrsammluug deutscher Naturforscher.) Wir erhalten Nachricht, daß dic diesjährige Versammlung deutscher Naturforscher, welche statutengemäß vom 18. bis 24. September in Kassel tagen sollte, auf einstimmigen Beschluß der Geschäftsführer und oeö Ccntralcomitcs acht Tage früher, also vom II. bis 18. Srptcmbcr. abgehalten wird, ohne daß sonst etwas an dem bereits veröffentlichten Programm geändert wnrdc. Die hiezu bestimmenden Gründr find dic, daß infolge des Attentats auf den drutfchen Kaifcr die früher auf den Zeitraum vom 8. bis 14. Srptcmbcr fcstgcschtcn Kaiscrmanöver jetzt definitiv gerade auf die Tage vcrlcgt sind, an wclchcn dic Natnrforschcrvcrsamm-lung abgehalten werden sollte. Die Geschäftsführung be^ fand sich daher vor der Alternative, cntwcdcr alle die Nachtheile und Schwierigkeiten, welche dic Verlegung der Vcrfammlung mit sich bringt, aus sich zu nehmen, oder die Versammlung selbst zu gefährde», indcm bci dcm doppelten Andrang der Fremden in Kassel das Nntcrbrmgcn der Nntursurfchcr und Aerztr erschwert hätte. Nntcr oiefcn Umftäudcn glaubte dic Gcfchiiftsfüh rung von zwci Uebeln das geringere wählen zu sollen, indcm sir den Zcitpuukt der Versammlung vorlegte. Selbstverständlich müssen nun jene Vereine. welche Sitzungen sogleich vor oder nach der Versammlung ab-znhaltcn vorhatten, auch ihrerseits dieselben im Anschlüsse an jene verlegen. -^ (Eine zweitägige Billard-Partie) Eine sonderbare Wette wnrdc am 2. August in Züllichau zum Nustrag gebracht, Ou dortiger Zuckerbäcker hatte sich verpflichtet, -18 Stunden lang ununterbrochen, ohne auszuruhen, mit fich selber Billard zu spielen Natürlicherweise hatte nach Bflanntwerde» dieser Siipulationen die Neugierde eiuc ab- u»d zuwogcnde Menschenmenge in das zur Durchführung der Wette bestimmte Lokal gelockt. Dieselbe staute sich geradezu, als am 4. d. M, gegen Abend der Nrtheilsspruch der Unparteiischen, die selbstredend miteinander abgewechselt hatten, erfolgte und der freilich etwas gespenstisch aussehende Zuckerbäcker als Sieger und glücklicher Gewinner proclamiert wurde. Ein mächtiger Kranz belohnte ihn aus der Zu-schauermengc; doch will der Mann. selbst wenn er 1500 Mark damit gewinnen könnte, keine solche Wette »nehr eingehen — (Eine schöne Gewohnheit.) Ein Dan-zigcr Bürger hatte vor kurzem seine vierte Frau verloren und ihre irdischen Neste in Bcgleituug der Verwandten und Freunde zur letzten Ruhestätte geführt. Einer derselben erkundigte sich. ob er den trauernden Witwer in dessen Wagen nach Hanse begleiten sollte, erhielt aber die melancholische Antwort: „Nein. lieber Wilhelm! Nach der Beerdigung von Gattinnen mache ich den Rückweg bei gntem Wetter immer zu Fuß; dns gehört so zn meinen Gewohnheiten!" fokales. Ans dem Sanltiitsberichte des «aibacher Stadt-physttates für den Monat Juni 1878. (Fortsetzung.) III. Mortalität. Diefclbe war eine bedeutende. Es starben 93 Personen (gegen 84 im Vormonate und gegen UX) im Monate Juni 1877). Von diesen waren 45 männlichen und 48 weiblichen Geschlechtes; 07 Erwachsene und 2l! Kinder, daher das weibliche Geschlecht um geringes mehr als das männliche, die Erwachsenen jedoch beinahe mit drei Viertheilen au der Mouatssterblichteit participierten. Das Alter betreffend, wurden: todt geboren......3 Kinder und starben: im 1. Lebensjahre .... 8 „ vom 2. bis 5. Jahre . . 9 „ « 5. „ 10. „ . . 5 „ „ 10. „ 20. „ . . 7 Personen „ 20. „ 30. ., . . 12 „ 30. , 40. „ . . 10 „ 40. „ 50. „ . . 5 .. 50. ,. 60. .. . . 12 „ <>0. „ 70. „ . . 13 „ 70. , 80. .. . . 7 .. 80. .. W. , . . 2 Summe . 93 Personen. Die Todesursache in Rücksicht auf das Alter betreffend wurden: todt geboren 3 Kinder; und starben: im 1. Lebensjahre 8 Kinder, und zwar au Brechdurchfall 2, an Schwäche, Lungenödem, Lnngcllentzündullg, Rippenfellentzündung, Mafern und Wasserkopf je 1 Kind; vom 2. bis 20. Jahre starben 21 Personen, und zwar vom 2. bis 5. Jahre 9 Kinder, nämlich an Diphtheritis 3, an Hirnhautentzündung 2, an Scharlach-bräuue, Masern, Tuberkulose und Zehrfieber je 1 Kind; vom 5. bis 10. Jahre 5 Kmoer, und zwar an Auszehrung, Diphtheritis, Brand, Mafern und Lungenentzündung je 1 Kiud; vom 10. bis 20. Jahre 7 Personen, und zwar an Tuberkulose 4, an weißer Kniegcschwulst, Lungenentzündung und Typhus je 1 Person; vom 20. bis 00. Jahre 39 Personen, und zwar an Tuberkulose 23, an Schlagstuß 3, an Lungenentzündung und Lungenödem, Gehirnödem je 2, an Pyämie, Rippenfellentzündung, Bauchfellentzündung, pleuritifches Exsudat. Herzfehler, Gicht und durch die Locomotive überfahren je 1 Person; über 00 Jahre alt 22 Personen, und zwar an Marasmus 10, anSchlagsluß3, an Lungenentzündung 2, an Lnngencmphyscm, Blascnlnhmung, chronischen, All oho-lislnus^ Wassersucht, Oehirnödem, Tuberkulose und Brand der Alten je 1 Person. Hänsigste Todesursachen: Tuberkulose 29mal, das ist 31 2 Perzent, Marasmus lOmal. das ist «0 8 Per-zcnt, Lungcnentzündnng 9mal, das ist 9 7 Perzent, Schlagflnß 0mal, das ist 04 Pcrzent, Diphtheritis 4mal, das ist 4 3 Perzent, Masern 3mal. das ist 3 2 Perzent aller Verstorbenen, ncbstdem gaben in diesem Monate Scharlach und Typhus je Imal die Todesursache ab. Der Oertlichleit nach starben: im Zivil-spitale 34 Personen, im städtischen Armenversorgungshause 4 Pfründner, im Landes - Zwangsarbeitshause 4 Zwänglinge, in der Stadt und in den Vororten 51 Personen. Letztere vertheilen sich. wie folgt: Innere Sta« /7, Vetersvorstadt 8, Polannvorstadt 5. Kap»zmcn'ott. d. M. bei Vracar-Vakuf und am 7. August bei Iajce Kämpfe gegen bedeutende aufständische Abtheilungen. Durch zähe Allsdauer, aufopfernde Tapferkeit der Truppen uud geschickte, entschlossene Führung des Divisionskommandanten Herzogs von Württemberg gestaltete sich der Kampf über die an Zahl überlegenen Insurgenten bei Iajce zu einem entscheidenden Siege. Nach neulist ündigem blutigen Gefechte wurden die Aufständischen überall zurückgeworfen und die befestigte Stadt Iajce von der 7. Truppendivisiion besetzt. Pest, 8. August. Visher sind 207 Wahlen bekannt. Hlevon entfallen 108 auf die Liberalen, 40 auf die verewigte Opposition, 30 auf die äußerste Linke, 7 sind Nationale uud 8 der Gewählten stehen außerhalb der Parteien. 8 Stichwahlen sind erforderlich. Unter den Gewählten siud Minister Szeude, feruer Gorove, Falk, Prileszky, Varaoy u. a. Se mlin, 8. August. „N. Wr.Tgbl." Die „große Skupschtina" wird noch im August zusammentreten, um die durch die Annexionen nüchig gewordene Ver-fassungsreuisioil vorzunehmen. Die serbischen Truppcn-cuncentriernngen an der bosnischen Grenze dauern fort. Berlin, 8. August. Der Ministerialdirektor des Cultusministeriums, Dr. Förster, ist gestorben. — Der „Neichsanzeiger" enthält eiue vom Kronprinzen im Auftrage des Kaisers erlassene, von Homburg unter dem b. d. datierte uud vom Grafen Stollberg coutra-signierte Verordnung, wodurch der Aunoesrath zum 14. d. nach Berlin einberufen wird. Petersburg. 8. August. Der „RegierungS-Anzeiger" veröffentlicht einen längeren Artikel bezüglich der Ratification des Berliner Vertrages. Der Artikel, welcher die Ursachen des letzten Krieges bespricht uud die Politik des russischen Kabinetts seit den.letzten zwanzig Jahren beleuchtet, hebt die Uu-eigennützigkeit und hohe Friedensliebe Rußlands hervor, welche schon durch die geringen materiellen Vortheile bewiesen wurde, womit Rußland sich nach einem so sieg- uud opferreichem Kriege zufriedengegeben. Der Artikel constatiert die Unzulänglichkeit der Grenz-bestinmmllgen, welche der Kongreß uur uach dem geographischen und Politischen, nicht aber nach dem ethnographischen Gesichtspunkte festgesetzt. Die Schwierigkeiten einer richtigen Lösung der orientalischen Frage lägeu nicht au der Türkei, sondern au der UueiuiMt der europäischen Kabinette. Rußlands Aufgabe sei es jetzt, Sorge zu tragen, daß die errungenen Nefultatc bis ins geringste genau ausgeführt werden. So lauge die Pforte auf diesem Wege fortschreite uud die ein- gegangeueu Bedingungen genau einhalte, werde M^ laud ihr geru hilfreich zur Seite stehen; auderM" unterschreibe die Pforte selbst ihr Urtheil. ^ ^ „Negienlngsl'ote" meldet, daß für die Dauer " Abwesenheit des Fürsteu Gorlschaloff G^""'?. Giers mit der Führuug des auswärtigen Amtes traut wurde. <«:„ Konstantiuopel, 8. August. (Presse)/'" Delegierte der albanesischen Liga habeu sich nach ^ nina begeben, um dort mit mehreren albancM' Stammeshäuptlingen aus Epirus darüber zu bemy ' welche friedlichen uud kriegerischen Mittel zu eraM seien, um den nördlichen Theil dieser Provinz, 2 auch die Stadt Iauina selbst, dem türkischen ^ zu erhalten. Den Delegierten soll bald auch ewe ss' ßcre Waffensendung nach dieser Provinz folgen- ? Türken treffen fchou Vorbereitungen, um MW!' ^ serbischen lind montenegrinischen Grenze bei Vl^. eiucn Militärcordon, wodnrch den bosnischen I"'"^ ten die Nückzngslinie uach Rumelieu verlegt nm" soll, zu ziehen. Goraschide südlich uud OlM^ westlich von Serajewo befinden sich noch immer W Händen der Türken. Telegrafischer Wechselkurs vom 9. August. ^ Papier-Rentc Ml 4.V — Silbcr0. — London 115 8!'. - A.^« 100-95. - K. l. Münz«Dulaten 5 51. 20-FranleN^' «,2?'/,. - 100 Reichsmark 57 Ib. Verstorbene. ,z Den 1. August. Ursula Staffer, Grundbesitz"^' 59 I., Vorort Schwarzdorf Nr. 17, Magenentartnng. .^ I,, Dcu 2. August. Martin Goldncr, Zwangling.^^ ,'jwangsarbcitshaus, Nx»il Mohren. Somogy und Kiral, Pros., Budapest. — Vara», ^«L — Elbl. Lehrer, M.-Trübau. - holletschel, Wien. ^ . tschet. Agram. — Potoiin, Stciubrüct. — Weber, Za^-' Meteorologische Veobachwngenin «a^a§> V n W Zß - ^ V 7U,Mg. 7!l7 52 ^17 4' O. schwach thei'lw. bcw> ^ V. 2 „ N. 73« 7tt 4-2f. 2 O. schlvach heiter !> „ Ab. 737 74 ^-17 3 NO. schiunch heiler ^, Vormittags Sonnmschci» und Bewöllung alüv/T^" nachmittags sich verziehende Gewittcrwullen aus SO., "e g,<)', Nar, lnondhellc Nacht. Da» TageSmittcl der Wärme -s unl 0 2° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar VambcrS^ ^)öls(Nl>MHl. Wle«. 8. August. (1 Uhr.) Der anfänglich starlc Druct aus die Kurse war durch Exccutiotten bewirkt, später erholte sich dic Börse. «elb War« Papierrent«........63 25 6330 VUberrmte........6550 6560 «olbrente.........7» 45 73 55 Lose. 183»........314 — 315- . 1854........108 - 10850 « I860........113 - 1132Ü . I860 (Fünftel) .... 12050 121 50 , - 1864........142 25 142 75 Ung. Pr»mim.«nl.....84 — 84 25 ^""'2.........161 75 162 - «tudolss»«...... 14 75 15 25 Prämienanl. der Stadt Nim 92 75 92 90 Donau.Regulierun8s.Uose . . 10450 105 -Domänen»Pfandbrief« . . . i4i__ ,41-50 Oesterreichische Schatzscheine . 98 50 99 — Ung. 6perz.O°ldrmte . . . 89 40 89 50 Ung. Eisenbahn.Anl.....10225 i(,250 Una. Schatzbons vom I. 1874 113 — 113-25 llnlehm 0« Stadtgememde Nlen in V. V......94 75 95 - «rnndentlattungS'vblieati«««. «iederösterreich......104 50 105- Galizien......... 84- 8475 Siebenbürgen....... 76— 7^50 Temeser Äanat...... ??'— 7750 Ungarn.......... 78 ?5 79 50 «ctieu vsn Vanlen. «cld Wa„ Anglo-österr. Nanl.....106 50 10