Gedluckc mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Diestta g den 1Z. S e p tc mb e r l 3 1 4. 3 a i b a ch. vorgestern ist der durch sei« ausgezeichnet gebildete Dcklamazion rühmlichst bekannte Herr Theodor Baron von Sydow/ welcher im verflossenen Frühling? zu Wien, und s^on früher in mehreren großen Städten Deutschlands/ sich den allgemeinen Beyfall erworben hat, hier angekommen, nnd wird auch bey uns nächstens Prolen seiner Kunst ablegen. Ein Sci reiben aus Marburg vom 7. Sep« tember enthält folgendes: Seit längerer Zeit regnete es h er lind iu den hiesigenGegenden unauf» horlich. Die Dian und alle übrigen kleinen Flüsse und Väcbe schwollen u« ezner so aus» serordentlichen Hlbe an, daß sie aus ihren Ufer» traten, und alles verwüsteten, was ih« ren wüthenden Lauf hemmen wollte. In St. Lorenzcn hat das Wasser die Hammerwerke von Hackelberg von Grund ausgewühlt, und alles zerstört. Den Hammer, der wenigstens zwey Zentner wiegt, hat die Fluch bey Z» Schritte weit mit vorgerissen, und ganz mit Elde verschüttet. Dieser Schaden allein be« läuft sich zum mindesten ans Zoooo st. Cb?n so wurden alle Mühlen zerschmettert, und zum Theil uns fortgerissen, Menschen, Vieh, 9'ercuche und entwurzelte Bäume selbst gonze - ^^^"uerl.h^ten !>at der Strom in sei. ne^llchol'cn begraben. ?!lle Brücken sind zer-lljjen, selbst die starke Brücke bey Marburg über die Dräu hat drey ihrer Joche verlo. ren, und nur die Pcttauer Brücke ist blos nnt einigem Schaden davon gekommen Die StM Marburg hat wegen i'krer 5o. hen Lage sur sich selbst nichts gelitten, aber d?e kcdercr haben einen Verlust von 10 bis 1200Y fi. erlitten, indem ,hnen das Wasser vlele H^ute, Lohe und dergleichen sortschwcmm. te. Die Strasse von hier bis Unterdl-auburg '^ ^ !"«3^"^ flicktet, daß sie wenigsiens durch 6 Vochen lang unbefahrbar seyn wird, lndem große Sn.cke von Bergen zom Tbcil auf dcr Straße ausgehäuft, an andern Orten ganze Strecke von 2,3 bis 4 Klafter lana weggerissen worden sind. ' ^ ""»! In Feistriz bey Mabrenbera wurde ei„ Theil von dem Wirthshaus unte g"'" « i weggespublt. Der vormals vorüberfließen e Bach hat nun semen Lauf durch das Gast m n " genommen. M.t einem Wort, der Sch^ de, »en das unglückliche Trauwasser in sei. ncm L<,uf angerichtet, ist unermeßlich. ^n^/'"'5'^^" sl'b allhier auf der ^ ./""?^"' ^ s°Wde merkwürd.qe Personen zu fthrn. nähmlich: Ein lelendiaer 5?5Nl.^"^ ^oschcemann, aus Süd' 9lf. rika geburtla,, dann eine Demoiselle von unae. ^bn^er Größe, «ber vorzüglich regelwFi. gcm Wüchse. S,e lst 20 Iabr alt aus Hol-land gcllittlg, und mißt 6 Schul, 5 5lll. W,e vettautet, w.rd ihr hiesiger Alllcnlhatt nur 3 Tage taucrn. Oesterreich. Als ein Beweis, wie großmüthig unser geliebter Monarch Verdienste zu belohnen weiß, wild erzählt, daß er den Chef des General« siabs bey der verbündeten Armee, F. M. L. Grafen Radektzy, zweymal, nach der Schlacht bey Leipzig, und nach der bey Montmartre, mit 2)',c)«a fi. beschenkt habe. Der nämliche Graf Radctzky bot, auf den Wunsch des Prinzen Regenten von England, ein Oester, reichisches Husarenregiment als Inhaber zu besitzen, sogleich aus Patriotismus das c^eini» ge an, welches dann der Prinz erhielt. Graf Rabetzky blieb indeß zweyter Inhaber, und soll als solcher von dom Prinzen einen Jahr« gehalt von 2000 Pf. Sterl. beziehen. (S. Z.) Deutschland. Vom Rhein den 24. Aug. Nach Gerüchten zu urtheilen würde Frankreich Krieg mir Ame. rika bekommen, und mit Hülfe der Engländer die Freyheits, Prinzipien an der Quelle er. sticken; (?) denn in der That, wenn nickt die Revolution selbst, so ist doch die Rtch-tung, derselben aus Amerika gekommen. — Dl> frische Milizen aufgeboten. — Es war letzter Tage Napoleon metamorphosirt in Pa. ris zu sehen. Die frappante Aehnlichkeit ei. nes Unbekannten mit demselben soll in den Strassen Staunen und Zusammenlauf verur. sacht haben. — Als die Buonapartisten und andere Menschen, die nichts als Unruhe wol« len, erfuhren, daß in der Stura und einigen andern Gegenden Italiens sich Banden von Zoo» bis 4oaa Mißvergnügten zusammengerottet hätten, behaupteten sie sogleich, daß Buona. palte sich an ihre Spitze stellen, und sich znm Könige von Italien erllären werde. — Man sagt, daß das von Buonaparte kürzlich anqe. nommene Wappen eine Bie ie u»d e.ncn schla» senden Adler vorstelle. , Gcbuttstag des Königs von England aus der Englischen Fregatte Curacao mit seinen vornehmsten Ofi« zieren, die zugleich dazu eingeladen waren. 'Alle rückständigen Abgaben auf der Insel Elba. sind eingetrieben worden. Da dcr König oon Sardinic», die unter dcr franz. Bestzeit den Juden in Piemont «lingesührten Vegünstungen aufgehoben hat, so wandern viele derselben nu: nach Par» ma 0 cr Toskann l s- (G. Z.) Ein hier erlassenes päbslück'cs Ediet verkündigt die Herstellung aNer aufgebogenen Ne» gular > Orden. Auch die Missior.sprcdia/cn an ölstntlichen Orten haben unter großem Zu- laus nieder ihren 5lnfang genommen. Am '6. Allgust hat dcr Pabst selbst dcr auf dem Platze Na^ona abgehaltenen Predigt beygewohnt. s r a n k r e i ch. Folgendes sind die nähern Umstände der Wicderentdeckung dcr Diamanten und Kleinodien, die der ehemaligen Königin von Westphalen gcraubt wurden: Vor einigen Tagen badeten sich elluge Soldaten in der Seine, ,n der Nahe dcs Invalidenhauscs EinTambour tratausetwas Sp!i)!gcs und verwundete sich am Fuße. Erlauchte unser und brachte einen Kamm zum Vorschein, dcr ihm von gr,ßem Werlhe schien- Er trug ihn zu einem Bijoutier, um ihn zu verkaufen, wurde aber von dtcscm angehallen, zur Polizei geführt und dort zum Geständnis gezwungen. Er entdeckte den Ort, und bald fand man daselbst eine mit Wachstuch umgebene Schachtel, worinn sich ein großer Theil der geraubten Sachen fand. Es scheint, die Zähne des Kammes haben den Tambour auf die Spur gebracht; — (P. Z.) Von vcrsi) edcncii^elt n will man dieNachricht erhalten haben, daß Pcthion einer von den Gebiethcrn der Insel St. Domingo der Ober, herschaft von.Frankreich sich unterworfen und die we.ße Fah^e zu Port au-Prin:e autgepstantzt habe. Diese Nachritt bat im Heere seines Gegners Christophe d e Wirkung hervorgebracht daß viele Mannschaft vo„ ikm ausreißt un> zu Pcthion übcrqekt. (W.Z ) As ^udw g der XVIII. in Frankreich landete, drück e er die Herzogin von Angouleme an sein Herz und s«gte: „Ich erhalte die Krone memer Ahnherren wieder; wäre sie von Nojen, so würde ,ch sie Dir auss Haupt sctzcn; da sie aber von Dornen ist, so sieht es mir zu, mir die Stirne damit zu bedecken." Dle Herzogin von Angouleme hat die Tochter eines Heiducken der Köingin, welcher am 4ten Oktober «793 in Gemache dieser Königin erdros, selt wurde, zu sich kommen lassen, und ihr die zärtlichsten Beweise ihres Wohlwollens gegeben. Eine Viertelstunde lang hielt sie die Hand dieses Mädchens in der ihrigen indem sie oft die Worte sprach: „Glauben Sie mir, ich werde Sie niemahls verlassen." Der als Mensch und Gelehrter rühmlich be. kannte Graf Rumford ^ ^ Autenuil im 6oten Jahre gestorben, s^. Z ) Paris den 22. Aug. Die Stadt Marseiffe hat sich neuerdings durch eine ächt patriotische Hand. lunst sur den König und das Vaterland ausge. eichntt, indem sie dem beträchtlichen Truppen, korps, welches aus korfu daselbst anlangte, und an allem Mangel litt, aus Ansuchen des Anfütz, rers, unverzüglich die Summe von 7-000« Fr; theils aus der Stadtskasse, und theils cus frey. willigen Beyträgen einzelner Bürger ausbezahlte. Es verdient hiebey bemerkt zu werden, daß Napoleon anter ähnlichen Umständen von dieser Stadt einen gleichen Vorschuß verlangte, welcher aber mit Hartnäckigkeit abgewiesen wurde, unb sie dadurch manche», Kränkungen aussetzte, die der Usurpator gewiß mehr als sie bereut habe», wird. Dcr berühmte Kapellmeister Cherubini welcher sich gleich mehreren berühmten Männern und Gelehrten unter die Pariser Natianalgarde ei»« schreiben ließ, und das Kreutz der Ehrenlegion nun daher erhalten hat, würde solches von Napoleon nie bekommen haben, weil er es wagte in ei»em Gespäch über musikalische Gegenstände anderer Meinung zu seyn , als er. Am 25. Aug. wurde das'Napoleonsest des Königs zu Paris auf das prächtigste gefeyert. ( Frank.) Spanien. Aus Madrit wird unter den 6. August geschrieben: Der König fährt fort, bloß von seinem Garde-Capitaiu begleitet, und sonst ganz unerkannt, die öffentlichen Anstalten der Hauptstadt xu besuchen, um sich persönlich über ihren wah. ren Zustand zu unterrichten. So hatte erkürzlich die Akademien, das naturhistorische Kabinet, den botanischen Garten, das grosse Hospital, die Kasernen der Garden :c. besichtigt; am 29. Iul.des Morgens um 6 Uhr, erschien er, nach Erzählung der Hofzeituug, unerkannt und zu Fusse, in der Kaserne des Fnfanterie.Regiments Malaga. Da man ihm aber nicht auf alle seine Erkundigungen antworten wollte, mußte er sich zu erkennen geben , und sah nun mit Rührung die elende Lage der Vertheidiger des Vaterlandes, die ohne Betten oder Strohsäcke, mit Kommißbrot genährt werden, das der König kostete und für ungenießbar erklärte. Die Suppe, welche der König gleichfalls kosten wollte, war noch nicht fertig. Unterdessen durchging der König die mit erstickenden Nauch angefüllten Küchen, und be, schenkte endlich das Regiment mit einer Grati-fikazion. Am folgenden Tage bath der Oberste um Erlaubniß, zum Andenken dieses erlauchten Besuchs eine Kette um die Fahnenstangen des Regiments legen zu dürfen. Se. Maj bewilligten dieses, und versprachen der Zeremonie beyzuwohnen. (W. Z.) Holland. Das traurige Schicksal der vielen Persoi nen, die ihre Gelder der Stadt Brüssel ge, liehen hatten, uüd die in die unglücklichste La» ge gerathen waren, hat sich plötzlich verbcs. scrl. Der sonveraine Fürst hat gleich nach seiner Ankunft daselbst erklärt, daß diese Stadts-lchuldcn die Heiligsien wären und auf derStel« se befohlen, daß die Interessen seit iZn voll «usdezahlt werden sollen. (Allg.) Großbritannien. Der Aufstand in China, dessen Anführer von der Eette der Ticn»Le(der himmlischen Vernunft, einer Art Illuminaten) sind. härte tem Kaiser beynahe das Leben gekostet. Drey Aufrührer versuchten die Mauer, die seine Zim» mer umg'ebt, zu ersteigen, wurden aber vom zweyten Eohne und einem Neffen des Kaisers durch Molenschüsse gctödtet. Der älteste Bru« der des Monarchen war der Theilnahme an der Verschwörung verdächtig; allein der Wider« Wille der Chineser gegen die Hinrichtung des sleltesten einer Fannlie rettete ihm das Leben. An mehrcrn Orten soll die durch den Krieg emstandene Noth so groß seyn, daß das Volk sich vom Fleische der Verstorbenen nährt. Die Chineser schre.ben alles Unglück, das fie erdul« den, dem Kometen von '8»l zu, der Kaiser den schlechten Rathschlägen und der Schwäche semer Minister (Allg,) Das Mornmg.Chornille fuhrt als einen charakteristischen Zug der Criminalgesetzqebung von Glldcarolina an, daß zu Charlestown in der Gerichtssitzung vom May d. I. James Hut, ton M einer Geldstrafe von Fo Pf. St- ver. «schütt wurde, weil er einen Neger gctödtet hatte; Georg Burrows und Robert Walsh hingegen zum Strange weil sie Neger gestohlen Kalten. (V.Z.) Dänemark. Die Krönung oder vielmehr Salbung des Königs so3 nun auf den 15. Sept. bestimmt seyn. Der Prinz Christian wird unverzüglich hier erwarter. Der aus Riga hier angekommene Gene« ral Vandamme war von 2Z Offizieren, 2 Frauen, 2 Chirurgen, 1 Apotheker und i6Sol-tattn begleitet. Derselbe hat die Ehre gehabt k 3) Schwede n. " l Von dem 4"o Mädchen starke«' C^'vs d?r norwegischen Sc!)!ldj'.ll,gn,'au?n,unter Äüsührung der Tochter eines Pastors Pihl, sind dem Vei'. nchmcn nach cunge geblieben, und n'.ehrere ge, fangen worden, (All Z) Norwegen hat sich unterworfen; die von dem Kronprinzen Karl Johann dem Prinzen Christian vorgeschlagene Kavitulatisn wurde angenommen. Dieser Prinz w^rd mir seinen dän:« schcn Offizieren auf einer schwedische,? Fregatte nach Kopenhagen abgehen. Da er vorher von der dänischen Regierung gcäcdttt wurde, so w!.-!'. die verbündete» Mächte diese Acht auf. zuhcoen sich bemühen, und dcm Prinzen d« Sucession des dänischen Thrones sichern.(S.Z) M i s z e l l e n. W?g?n Geldmangel h^t dcr Pabst die Schu« le für arme Künstler und Handwerker provi« sorisch zu schliesicn bcfoblen. — Es heißt, daß Hr. Blaßus Osiolaza, welcher Veichtvarer Sr. Majestät in Valencia war, und durch seine in den Cottcs gehaltenen Neden bekannt ist, so wie dcr P.iter Redacteur dcr Zeisnnq Atalaya oder die Schildwache von Mancha, Madrid verlassen sollen.' Herr v. Kotzelnie hat den Vorschlag gemacht, die sogenannntc Nlescnsäule, ein Denkmal, welches die Römer errichten wollten, jetzt aber noch in dem Odenwalde bey Neichenbach unvollendet liegen soll, gerade weil es von den ersten Un« tcrjochern der Deutschen herrühre, als Zeichen des, über die letzten ünterjocher De^ttschlands davon getragene», Sieges, auf dem ischl>ckt"e!de bey Leipzig auszustellen; das Monument an sich selbst kostet n i ch t s, sey also deßhalb in D? ,tsck< land besonders anzuempfehlen; der Transport von ungefähr 6,4 Crr. an Ort und Stelle sey die einzige Ausgabe. (S. Z) Wechsel - Cours in Wien am 7. September '814. Conventionsmünze von hundert 246 i/tz fl.