Zeitung. Nr. 155. «länumeiationsvltl«: Im »omploil g»»li. fi. II, h»lbj. b.50. Für ble Anstellung in« Hau« halbj.zn ll. Mit der Post «anzj.fi. >«, halbj.fi.?.«>. Mittwoch, 9. Juli I»<«l<«»««««l>«»» «« ,oft«u««l l«, «o»l^ 1t)^7V ,«.«»lt.,»».,.!.«! ,o»,Pl.H^l« 1».« ll^e».»^ ß >Ä ^ H Amtlicher Theil. avc. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. Juli d. I. den Scctions. »ach im MinislerrathSpräsiümm Karl Stransly von Heil krön zmn Ministtrlalrathc oxti-u. «www im Mi» nisterium sür Kultus und Unterricht allergnäoigst zu ernennen geruht. Der HandelSministtr hat die wiener Postamts« coutrolore: Karl Schlayer, Nldolf Kurzweil, Emanuel Welzl, Franz Lehmann, Franz Stadler. An-dreas Klier. Johann Bayer, Edmund Tullin-«er, Johann o. Preu, Joseph Fischer, Anton Schubert. Ludwig Pelzl. Franz Noe, Karl Ncu-mann. Älois Schramm, Theodor Win kl er, Anton Haus v.Hausen, Johann Holaubet, Johann Stibral, Joseph Amon. Anton Witt-mann, Joseph Theodor Kühler, Angelo Torn a gh i, Mlchael Vital. Ioscfth Kullman, Franz Glaczcl. Franz Schweppesch, Ioftph Roscnstcin, Johann Mahle zu Oberpostcontrolorcn ernannt. Nichtamtlicher Theil. Vom Tage. Die am 4. d. M. in Klagen fürt in Anwesen-hcit Sr. tais. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erz. Herzogs Kropciuzen Rudolf stattgcsundenen Feier der Enthüllung des Standbildes weiland Ihrer Maje-jtät der Kaiserin Maria Theresia wird von der wiener Presse in sympathischester Weise und unter Hin. weis auf die unsterblichen Verdienste der verewigten Kai-serin um die Machtstellung und Wohlfahrt der österrei-chisch.ungarischeu Monarchie besprochen. Die „Neue freie Presse" sagt an der Spitze ihres Blattes vom 4. d.: „Heute wird in der Hauptstadt Kärntens feierlich und im Beisein des Kronprinzen Rudolf das Standbild der Kaiserin Maria Theresia enthüllt, welche» ein sichtbar^ Zeichen sein soll der in die späten Geschlechter fort-wiltenoen Daülbarleit der Kärntner für das Walten und Will«" jener unvcrgeßlichcn Frau, die zum Heil und Sege'l von Oestcrrcich-Ungaru in vier Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts da« Szepter ihrer Ahnen führte. Die festliche Stimmung, welche in dem fernen Alpen, lande, das seit Jahrhunderten in ununlerbrochener Perbindung mit dem Hause Habsburg und seinem österreichischen Stammlande die Schicksale desselben thcilt, zu Tage tritt, ist lief begründet in dem Wesen der Re. gienmg jener Regcntin. welche die Völler Oesterreichs aus Zerfahrenheit und innerem Zwiespalt zur Eintracht sührtc; welche statt de« Streites der Stünde und der Unterdrückung des einen durch den anderen gleiches Recht für alle setzte; mit Gerechtigkeit, Weisheit und Kraft aus zerstückelten Kundschaften einen wohlgeordnelen Staat, ein Mächtines Rcich schuf. Wir würden den Glau-ben an unsere Zukunft verleugnen, wenn wir jener herrlichen Erscheinung der österreichischen Vergangenheit nicht immer gedenken würden, welche mit ahnendem Geiste die Lebensgrundsätze dieses Staatswesens vurgezeichnet. ihre beste Lebenskraft dem Valcrlande gewidmet, mit unerschütterlicher Standhaftlgleit im Dienste der üsterreichi-schen Staatsibee gearbeitet, gelämpfl und gelitten hat," Die „Presse" schreibt: „Die Hauptstadt des Her-zogthumes Kärnten beging ein echt österreichisches Fest: d'c Enthullungsscier des dortselbst aufgerichteten Stand-vndes der Kaiserin Maria Theresia. Die unvergänglichen Des »s. .b" aroßen Monarchin um die Regeneration Gesa.m,^^'^" Kaiserstaalcs sind schon längst für die steine aew .""lmg. de« Reiches zum dauernden Denk-Erinneruna /."'. "" "" sichtbare Ausdruck, den diese erhält wirk !.. " ^ Klagenfurt errichteten Monumente N tin ber^ss^ da« «noenken an die ruhmreiche .in smmsser Hu«, de de"'«'"" «º"' 6' º" «?,'b ,In Gegenwart des Kronprinzen Rudolf ist in der! Hauptstadt Kärntens die Hülle von dem Denkmale der Kaiserin Maria Theresia gefallen. Stadt und Land hatten alles aufgeboten, um diesen feierlichen Akt würdig zu begehen; doch auch abgesehen von den äußeren Zu-lhalen wohnt der Enthüllungsfcicr des Maria Theresia-Denlmales ein Bedeutung inne, die weit über das Weichbild KlagcnfurtS und über die Grenzen o:S KronlandeS Kärnten hinauSreicht. Wenn auch der Tag in aller Stille begangen worden wäre, so Hütte dennoch alles, was österreichisch fühlt und denlt, sich in Klagcnfurt ein geistiges Stelldichein gegeben; denn die Losung des Tages war ja „Maria Theresia", und dieser Name genügt, um den lebendigsten Antheil zu wecken im ganzen weilen Reiche und die Millionen und Millionen, welche ihren heimischen Herd zwischen dem Riesengedirge und dem adriatischen Meere aufgeschlagen haben, überwältigend daran zu mahnen, daß sie einer großen Familie angehören. Unvergessen lebt das segensoollc Wirken der großen Kaiserin-Königin bei den österreichischen Völkern fort. Mehr als neunzig Jahre trennen uns von den vier Decennien, während deren die Tochter Kaiser Karls VI. weise und klug, gleich dem ausgezeichnetsten Manne über Ungarn und die anderen „Königreiche und Länder" regierte, und die erhabene Stammuttcr des erlauchten habstiura-lothriligischen Hau-seS wohnt, trotzdem das Well und Menschen anders geworden, noch immer in jedem österreichischen Herzen." Die Actio« der ungarischen Regierung in der eben abgelaufenen parlamentarischen Session wird im „Pesti Naplo" im wesentlichen folgendermaßen beleuchtet: „Das Cabinet Szlavy war bei seinem Eintritte in die Arena durchaus nicht mit jener Begeisterung empfangen worden, welche so oft geneigt ist, den Willen für die Thal zu nehmen und Sterilität dem Fatum in die Schuhe zu schieben. Die eigü.i: Partei verhielt sich reserviert, und allgemein faßte man viel mehr die Schwierigkeiten ins «uae. welche die Rcaieruna zu bekämpfen, als die Kräfte, welche sie zur Verfügung habe. Und das Eabinet selbst lhat nur sehr wenig, um die üffent. liche Meinung unbedingt für sich zu newinnen; es trat mit einer Bescheidenheit auf, welche man für Mangel an Selbstvertrauen hätte halten können und häufig auch wirtlich hielt; es ging jeder prinzipiellen Erörterung fast scheu aus dem Wege, und noch niemals haben die Mitglieder einer Regierung so oft und wiederholt betont, daß sie ihre Portefeuilles nichts weniger als aus Ambition, sondern einzig und allein dem Drange der Notwendigkeit nachgebend übernommen haben. Eine solche Haltung mag edtl sein, aber es läßt sich nicht leugnen, daß sie einigermaßen dessen ermangelt, was man Rcgicrungsrouline nennt und was mit Ursache war, daß das Cabinet nur so unendlich langsam in der öffentlichen Meinung Posto zu fassen vermochte. Daß die Regierung nunmehr aber Posto gcjaßl hat, ist eine Thatsache, welche die Gegner derselben nachgerade nicht mehr ignorieren können. Man macht es dem Cabmele zum Vorwurf, dah es auf der Bahn der großen Manifestationen und Tha-ten nicht an der Spitze marschiere, daß z. V. die Im-liatioc zur Codification und zur Aufnahme der Kirchen-frage nicht von ihm ausgegangcn sei. Absolut genom-men, Aufgabe und Beruf einer parlamentarischen Regierung ins Auge gesaßl, ist das nun allerdings kein Vorzug des EabinclS. Allein speciell bei uns sind eben die Verhältnisse ganz aparte. Der Führer selbst sowohl, als die hervorragendsten Mitglieder der Majorität gehören bei uns nicht dem Cabinele an; es ist in über, wiegendem Maße der FinanzauSschuh. an dessen Verhandlungen übrigens auch die Mitglieder der Rcaierung alle eifrig thcilnehmen, das Terrain, auf welchem die erleuchtetsten Köpfe unseres Parlaments ihre Thiiligkcil entfalten. Fragt sich nun. was wünschenswcrlher und heilsamer sei: eine Regierung, welche an eigenen Ein. füllen zwar nicht arm ist, aber dieselben ohne Rücksicht darauf, ob sie auch mit der Anschauung der Majorität harmonieren, durch dick „nd dünn verfolgt und so nicht selten jedem Fortschritte einen Hemmschuh anlegen wird, oder aber eine Regierung, welche, ob auch an eigenen schöpferischen Gedanken weniger fruchtbar, jene der maßgebenden parlamentarischen Persönlichkeiten an-spruchslos rccipicrt und obne jede Rechthaberei an deren Verwirklichung arbeitet? — Die Antwort kann nicht schwer sein. Wir haben es. seit wir der Idee. Deal an der Spitze der Regierung zu besitzen, entsagen muh. len, mit mancherlei Cabineten versucht, .und es wird wohl nur wenige geben, welche ein Regieren nach Pl0h-Ilichen Inspirationen einem planmüßigen consequenten Fortschreiten vorzögen. Uebrigens sind zwei Errungenschaften der letzten sechs Monate nicht zu unterschätzen, welche allerdings der Initiative der Regierung, rcspective des Chefs derselben entsprangen: daß der Ausgleich mit Kroatien glücklich zustandclam, ist vorwiegend der versöhnlichen, vermittelnden und loyalen Haltung Herrn von Szlavys zu danken; und daß wir in der serbischen Frage dahin gelangt sind, hoffen zu dürfen, dieselbe werde ohne Erschütterung und fanatischen Kampf i» Sinne des ConstilulionalismuS glücklich gelöst werden können, ist ein Erfolg jener ebenso taktvollen als energischen Politik, welche in der Annahme der Demission Br. Majthenyis ihren Ausdruck fand. Allerdings läßt sich nicht leugnen, daß noch sehr vieles zu thun erübrigt, worüber uns die Vergangenheit keinerlei Anhaltspunkte zur Orientierung bietet; und ebenso wenig lüßt sich leugnen, daß sich ein Theil der Partei der Regierung gegenüber noch sehr reserviert verhüll; hat man ihr doch sogar zum Vorwurfe machen wollen, was man eigentlich als Pflicht einer anstündigen Regierung erkennen mühte: daß eS ihr nämlich gelungen ist, einen gewissen Wohlanstand, Ritterlichkeit und gegenseitige Loyalität in unserem Parlamente einzubürgern. Das Labinct Szlavy wirb noch viel zu lümpfen, noch manches MiSverstündnis zu entwaffnen haben; aber so viel ist sicher, daß die Stimmung der öffentlichen Meinung ihm heute weitaus günstiger ift, als sie es bei seinem Zusammentritte war, und wir können nur wünschen, daß es während der Ferien Vorlagen vorbereite welche seine Stellung völlig unerschütterlich machen. Wir brauchen sehr nolhwendig eine lrüflige Regierung — aber durchaus leine fortwährenden Ministerlrtsen." Deutschland und Pcrsien schlossen nor kurzem einen neuen Freundschaft«-, Handels, und SchiffahrtSvertrag ab, der nachstehende Bestimmungen enthüll: ..Wie bisher, soll auch in Zukunft aufrichtige Freundschaft und gutes Einvernehmen zwischen den Staaten und Unterlhllnen der hohen vertragenden Theile bestehen. Die beiderscitiaen Botschafter. Minister oder anderen diplomatischen Agenten sollen gegenseitig ebenso aufgenommen und behandelt werden, vie die der meistbegünstigten Nationen, und sie sollen daselbst in allen Beziehungen dieselben Ehrenrechte, Vorrechte und Freiheiten genießen. Zum Schuht ihrer beiderseitigen Unterlhancn und des Handels und zur Erleichterung guter und billiger Beziehungen zwischen ihren Unterthanen behalten die hohen vertragenden Theile sich die Befugnis vor, ein jeder drei Consuln in den Staaten des anderen Theiles zu ernennen. Die deutschen Eonsuln werden in Teheran, Tauris und Vender-Vouchir residieren. Die Unterlhlmen jedes der beiden vertragenden Theile sollen auf dem Gebiete des anderen TheileS dieselben Rechte, Privilegien, Freiheilen und Exemtionen genießen, welche die Untcrthanen der meistbegünstigten Nationen hinsichtlich de« Handel« und derSchiffahrt gegenwärtig genießen und in Zukunft genießen werden. Die Untcrthanen der vertragenden Theile, welche in ihrer Eigenschaft als Kauflcute, Hanbellreibende oder Reisende sich in ihren Geschäften in die beiderseitigen Gebiete begeben, sollen dort von ihrem Eintritt bi« zu ihrem Austritt mit denselben Rücksichten „nd auf demselben Fuße behandelt werden wie die Unlerthanen der meistbegünstigten Nationen. Folgeweise sollen die Unlerthanen der vertragenden Theile befugt sein, zu Lande und zur See Waren in die bezüglichen Länder frei einzuführen, von da au«zu-führen oder durch dieselben durchzuführen, in dem ganzen Bereiche ihrer Staaten nach Maßgabe der in de» betreffenden Lande gellenden Gestimmungen und Gesetze Handel zu treiben, daselbst Häuser, Magazine und Lüden für ihre Geschäfte zu miethcn. und sie sollen daselbst unter keinem Namen oder Vorwanbe irgend einer Auflage unterworfen sein, welcher die Angehörigen den meift-begünstigten Nationen nicht unterworfen find «. «. Im Falle eine« Krieges zwischen einer der oertr«, «enden Mächte mit einer anderen Macht soll deshalb allein das gute Einvernehmen und die «"llichtige Freund-schaft. welche zwischen den hohen vertragenden Mühlen immerdar bestehen soll, leinen »bbruch, Vchmülerung ! ober Nenderung erleiden. 1096 Sollte Perfien in einen Streit mit einer anderen Macht verwickelt werden, so erklärt die deutsche Regierung sich bereit, auf den Wunsch Sr. kaiserlichen Majestät des Schahs ihre guten Dunste zu leisten, um zur Beilegung des Streites mit beantragen. Durch den in Berlin beschlossenen Zusatz ist die Dauer des Vertrages auf mindestens 10 Jahre festye. stellt." Der neueste Ferman den der Sultan zugunsten des Vizelönigs von Aegypten und dieses Landes selbst ausfertigte, lautet: „Wir thun hiedurch lund, dak wir Deine Bitte in Erwägung gezogen und beschlossen haben, in einem ein« zlgen Ferman alle Fermans und Hat-Humayums zusammenzufassen, die seit Erlaß j.nes Fermans, welcher Deinem Vorfahr Mehemed Ali die erbliche Thronfolge in Aegypten verlieh, an die Khedivks von Aegypten go richtet wurden, fei es um den Successionsmodus abzuändern, sei es um Aegypten neue, mit den Sitten der Einwohner, mit dem Charakter und der Natur des Landes harmonierende Privilegien und Inmunitälen zu bewilligen. Es ist unser Willc, daß der gegenwärtige Ferman mit allen erforderlichen Modificatioue>, und Erklärungen, die er enthält, fowie mit den Grundsätzen und Regeln, die er aufstellt, für alle Zeiten m Geltung und Ansehen verbleibe, auch in Zukunft die anderen kaiserlichen FermanS ersetze, und zwar wie folgt: Die durch Unseren kaiserlichen Ferman vom 2. Ra-bioul-Ewel 125? für Aegypten festgestellte Thronfolge, ordnung ist in der Weise abgeändert worden, daß die ägyptische Khedivenwürde auf Deinen älteste!, Sohn übergeht, von diesem auf seinen ältesten Sohn und so weiter für alle Nachfolgenden, d.h. daß die Succession kraft des Rechtes der Primogenitur erfolge im Interesse einer guten Verwaltung AegyptenS und des Wohlcs seiner Bevölkerung. Da ich mich des ferneren überzeugt habe, mit wel« cher Sorgfamleit Du um Aegypten bemüht bist und welche Anstrengungen Du machst, die Prosperität des Landes zu fördern, dessen Groß? und Wichtigkeit Mei-nem Auge offenbar ist, wie auch die Treue und Erge^ venheit, wovon Du Mir stets Beweise hegeben hast, habe Ich Dir Meine Gunst und Mein Vertrauen zuge-wendet, und um Dir einen ulivcrlennbaren Beweis davon zu liefern, sehe ich hiemit für die Tronfolgeordnung in Aegypten als Regel fest, daß die Regierung in Aegypten und seinen Dependenzen, ferner das Kaimalamat von Soualin und Massawa sammt ihren Depcndenzen, obiger Bestimmung gemäß auf Deinen ältesten Sohn über» gehe und nach ihm, traft des Rechtes der Primogenitur, auf die ältesten Söhne derer, welche Khedives sein werden. Im Falle ein künftiger Khedivl keine männliche Nachkommen hinterlassen sollte, geht die Khldioenwürde aus den ältesten feiner nachgebornen Brüder über, und sollt.' auch ein solcher nicht vorhanden sein, den ältesten Sohn seines nachgeborenen Bruders. Diese Reyel soll als definitive Richtschnur gelten. Auf männliche Kinder in der weiblichen Descendenz findet sie leine Nnwendung. Um die Sicherheit dieser Successionsordnung nach Kräften zu verbürgen, wird die Regentschaft, welche das Land während der Minderjährigkeit eine« Herrschers zu verwalten hat. in folgender Weise geregelt: Wenn beim Ableben de« Khedive sein ältester Sohn minorenn ist, d. h. weniger als 18. Jahre zählt, so ist er, obgleich minorenn, nichtsdestoweniger Khedive kraft seines Suc-cesftonsrechtes und sein Ferman soll unverzüglich ausge- fertigt werden. Nenn der verstorbene Khldive bei Leb« zeiten Regentschafsbestimmungen in einem Document getroffen hat, welches durch zwei hohe Staatsbeamte als Zeugen des Alles contrasigniert fein muß, so sollen der Regent und die Regentschaftsmitglieder. welche als solche bezeichnet sind, sofort die Teilung der RegiernngSgeschäfte in die Hand nehmen und Meine Hohe Pfurte davon in Kenntnis setzen, und Meine kaiserliche Regierung wird den Regenten und die RegentschastSmitglieder jür die Dauer ihres Amtes bestätigen. Dlü Regeutschajt soll aus denjenigen Beamten gebildet werden, welche an der Spitz? der Ressorts des Inneren, des Krieaes, der Finanzen, der auswärtigen Angelegenheiten, des Iustiz-rathes, der Armee und der Generalinspeclion stehen. Bri Ernennung des Regenten sollen sie folgendes Verfahren beobachten: Die genannten VerwaltunyschesS wählen den Ne< genten aus ihrer Mitte. Die Wahl kann auf Einstim» migleit oder auf Stimmenmehrheit beruhen. Falls die Stimmen sich auf zwei Candidaten gleichmäßig vettheilen sollten, so soll derjenige, welcher das wichtigste Amt bekleidet, und zwar mit dem Ressort des Innern angefangen, zum Regenten gewählt werdcn, während die übrigen Mitglieder den Regentschaftsralh bilden. Sie übernch« men die Leitung dcr Rlgierungsgeschäfte und machen Meiner Hohen Pforte davon Mitlheilung, welche sie in ihren Fm?ctio!ien bestätigen wird. Keinesfalls aber darf eine Personalverändenmg vorgenommen werden, mögen nun der Regent und die Mitglieder des Regentschaft«» raths vom Khedioe bei seinen Lebzeiten eingesetzt oder die Regentschaft durcu Wahl konstituiert worden sein. Wenn eines der Negentschaftsmitglieder mit Tode ab' geht, so sollen die Ucb?rlebend:n ^ine Neuwahl vornahmen und einen andern ägyptischen Beamten in seine Stelle ernennen. Stirbt der Regent selber, so wählen die Mitglieder des RegentschaftSraths seinen Nachfolger aus ihrer Mitte und in die Stellung, welche der neu« erwählte Regent im RegcntschaftSralhc einnahm, einen andern ägyptischen Beamten als Stellvertreter. Sobald der minorenne Khldive da« Alter von 18 Jahren er» reicht hat, wird er als majorenn ansehen und ergreift selber die Zügel der Regierung. Ich lege den höchsten Werth auf die Prosperität AcgyptenS, auf das Wohlergehen, die Ruh: und dic Sicherheit seiner Bevöllerunn, und da dies Dingc sind, welche von der ciuilen und finanziell?« Verwaltung wie von dcr ssürderuny der materiellen und anderweitigen Landesinteressen abhängen, so zählen Wir im nachfolgenden alle Privilegien, mit ihren Abänderungen und Erklärungen, auf, welche Meine kaiserliche Regierung, sei es vor längerer oder kürzerer Frist, der ägyptischen Regierung zugestanden hat, damit sie für immer im Besitze des Khedioes und ihrer Nachfolger verbleiben. Die civile und sinanzitUe Verwaltung des Landes und alle seine materiellen wie sonstigen Interessen in jeder Hinsicht ressortieren von der ägyptischen Regierung und sind ihr anvertraut; mid da die Verwaltung, die Ordnung im Lande, die Entwicklung des ReichthumS und dcr Prosperität der Bevölkerung durch die Harmonie der Verhältnisse, durch den Charakter und die Sitten der Einwohner bedingt werden, so witd der Khedive von Aegypten ermächtigt, so oft er es für nüthig hält, diesbezügliche Gesetze und Verordnungen zu erlassen. Hr wird gleichfalls ermächtigt, unbeschadet der Staalsver-träge Meiner hohen Pforte, mit den Agenten der fremden Mächte Conventions abzuschließen, sowohl was Zölle und Handelsverkehr, als auch was die übrigen Bezieh» ungen zu den Ausländern und alle inneren und son- stigen Landesangelegenh"iten betrifft, und zwar zu dem Behuf. Handel und ^üdustric zu entwickeln, wie auch das Verhältnis zu den Ausländern, ihre Situation und alle ihre Beziehungen zu der Regierung und der Bevölkerung zu regeln. Dem Khedioe steht die volle und uneingeschränkte Leitung der Finanzangelegenheilen des Landes zu. Er desitzt da« Recht, aus eigener Machtvollkommenheit namcns dcr ägyptischen Regierung Anleihen jeder Art im Auslande zu ne ^ciiren, so osl er es für nöthig hillt. Da dlc erste und wesentlichste Pflicht des Khcdioe in dem Schntze und der Vcrlheidiszung des Landes be« steht, so Kul er das unbedingte Recht, alle Schutz und Vertheidigunqsmaßregeln und Anstalten zu treffen, je nach der ^»^arderung der Zeit und des Ortes und je nach Bedin>..ls, ohne an irgend welche Grenze gebunden zu sein, di? Zahl Meiner kaiserlichen Truppen zu vermehren oder zu verringern. Dem «i'^dive verbleibt das Vorrecht, militärische Rangerhöhungen bis zum Grade eines Oberste:' ui'd civile Rangerhöhungen bis zum Grade eines Routhe Same vorzunehmen. Die tt, Aegyptcn geprägten Münzen sollen in Meinem kaiserlichen Namen geprägt werden, die Fahnen der Land- lind Seetruppcn sollen die nämlichci, s'in wie bei Meinen anderen Truppen, und den Bau von Kriegsführenden anlangend, foll nur zu Panzerschiffen die Einholung Meiner Genehmigung erforderlich fein. Auf Meinen kaiserlichen Befehl lasse Ich Dir diesen, dk öden alWfi'chNcll Dispositionen ernhalttnoen erlauchten Hcrman. zu Eingang mit meinem kaiserlichen Wappen geschmückt, durch meinen kaiserlichen Divan ausfertigen. Dieser Ferman enthält und vervollständigt, unter gleichzeitiger Abänderung und Erklärung, aUe Fer« mar.S und kaiserlichen Hals, welche bis zum g^lU^ü».' tigen Augenblick an die ägyptische Regierung gerichtet worden sind, sei es um die Thronfolgeordnung und nölhigenfall« die Regentschaftsformalitäten festzusetzen, sei es um die cioile, militärische und finanzielle Verwaltung sowie die materiellen und anderweitigen Landes« interessen zu regeln. In Gewißheit Meines kaiserlichen Willens sollen die in diesem Ferman enthaltenen Vor-schlisten und Prinzipien für immer und ewig Geltung besitzen in Vertretung und an Stelle aller in Meinen früheren FermanS getroffenen Gestimmungen. Du aber wirst, in Gemäßheit Deines aufrichtigen und muthvollen Charakters fowie Deiner Vertrautheit mit den Zuständen Aegyptens, die Stipulationen dieses Fermans getreu» lich zur Ausführung bringen und alles aufbieten, daS Land aut zu verwalten, damit die Ruhe der Bevölkerung auf alle müyliche Weise aestchrrl und zugleich Weine Gunst und kaiserliche Zlinci^ng zu Dir offenbar werde. Mit aller Sorgfall sollst Du darüber wachen, daß der ausgemachte Tribut von jährlich l5,0.0<)0 Beuteln alle Jahre ohn? Säumen und m Einer Zahlung Meinem laiferlichcn Schatz zufließe." Politische Uebersichl «aibach, 8. Juli. Die Iuristencommission für die Feststellung des Entwurfes der Strafpr ozeß ordnung für das deutsche Reich hat die dritte Lesung de« Entwurfts begonnen, deren Nbschluh — und somit der Schluß der Commisstonsarbeiten — in nächster Zeit bevorsteht. Der Vundesrath wird den Entwurf alsdann voraussichtlich d^m Iustizausschüssc zur ferneren Berathung überweiscn. — Der VundeSrath setzt seine Arbeiten noch durch «feuillelml. Das vergrabene Testament. Erzählung von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) XXXIV. Sieg der Wahrheit und de« Rechts. ES war Abend. Wilchester Towers war hell er» leuchtet und eS herrschte eine festliche Stimmung in allen Räumen, wie sie die alten Mauern seit vielen Jahren nicht erfahren hatten. In ihrer Wohnung im grauen Thurm hatte die alte Nettine ein kleine« Regiment ihrer Nachkommen-schaft um sich versammelt und gab ihnen ein Gastmahl, dasselbe erheiternd durch Erinnerungen au« ihrer Jugend und an ihre verstorbene Lady Rosamunde. Im Gesellschaftszimmer saßen Sir Archy und Mr. Eamp, beide im Galaanzug. Sie waren in lebhafter Eonversation, als die Thür geöffnet wurde und Rosamunde mehr fliegend als gehend hereinkam. Sie trug ein Kleid von weißem Atlas mit breiler, schleppender Borde; goldene Spangen, mit Juwelen ve< jetzt, prangten an ihrem Hals und ihren Armen. Ihr Vater begrüßte sie mit liebevollem Lächeln. ,Lord BerwickS Wagen ist angekommen, Papa!" rief sie. «Er ist -" Ehe sie aussprechen konnte, wurde die Thür geöffnet und ein Dlener meldete: „Lord Gerwick und Lord Leonhard Evremond!" Sir Nrchy stand auf, als die Angemeldeten eintraten. Lord Verwick war auf den Arm seines Sohnes gestützt. Sein Blick war finster und sorgenvoll. Trotz seiner Titel und seine« Reichthums halte der alte Graf ein kummervolles und unzufriedenes Herz. Lord Leonhards Augen blickten trotzig und über-miithia. und in seinem Gesicht lag ein triumphierender Ausdruck. Er war in demselben Zugc mit Sir Nrchy nach Wilchester zurückgekehrt. Der alte Hawlers hatte ihm gesagt, daß Hugo beseitigt sei, und er war in die Heimat zurückgelehrt, um seinen durch Glut erkauften Frieden zu genießen. Er dachte nicht daran, daß der alte Hawkers ihn hintergangen haben könnte. Er verbeugte sich tief vor Rosamunde und seine Augen weilten bewundernd auf der schönen Gestalt. Er grüßte Sir Nrchy; dann fiel sein Blick auf den Geist, lichen. Er fuhr zusammen und erblaßle. ..Sie hier, Mr. Camp?" rief er verwundert. „Ich dachte, Sie wären in London." „Ich bin zum Besuch bei Sir Archy", erwiderte Mr. Camp kalt. Lord Gerwick drückte dic Hand des Pfarrers und feine Freude aus, ihn zu fehen. „Lord Verwick", sagte der Baronet, nachdem der Graf und sein Sohn sich gesetzt hatten, „Sie werden die Freiheit entschuldigen, die ich mir genommen, Sie hierher zu laden, wenn Sie gehört haben, was Mr. Camp Ihnen zu sagen hat. Es ist eine Offenbarung der Vergangenheit und betrisst Ihren ältesten Sohn, Lord Paget." Dcr Graf blickte fragend auf Mr. Eamp. Lord Lconhard warf dem Prediger einen warnenden und drohenden Blick zu. Mr. Camp schien diesen jedoch nicht '.>, bemerken, denn er begann ruhia und ernst: „Ich sollte Ihnen diese Offenbarung schon vor vielen Jahren gemacht haben, Lord Verwick, aber Lmd Leonhard sagte mir, daß die Dame, welche bei der Sache interessiert war. todt sei. Nein, lassen Sie mich auereden, Lord Leonhard," unterbrach er sich, als jener eine grimmige Bewegung machte. „Lord Gerwick, meine Geschichte kann rasch erzählt werden. Als Ihr Sohn in die Heimat zurückkam, um gleich darauf zu sterben, ließ er in Deutschland eine Frau und in London bei fremden Men. schen einen Sohn zurück." „Eine Frau?" „Ja, Mylord," sagte Mr. Eamv. fest dem schar-fen Blick des Grafen begegnend. „Ich war zu jener Zeit in einer kleinen Kapelle am Rhein angestellt unll vollzog die Trauung Ihres Sohnes mit Mlß Deane, der Tochter des Lehrer« Ihres Sohnes, ein sehr liebenswürdiges, unschuldiges Mädchen, wohl werth, Ihre« Sohnes Gattin zu werden." „Sie haben sie gelraut? Lebt sie noch?" „Ja, Myloro." Lord Nerwick sah seinen Sohn scharf an und entdeckte in dessen verzerrtem Gesicht sein böses Gewissen. „Warum ist sie niemals zu mir gekommen?" fragte er. „Weil sie die Beweise ihrer Heimat verloren hatte. Es hat wohl leine treuere und edlere Seele auf diefer Erde gegeben als die, welche in Miß Deane wohnte Sie verließ ihres Vaters frisches Grab in Deulschlan 109? ht Tage fort. Einen Hauptgegenstand derselben bildet e Ausführungsanordnung zu dem Münzgesetz, lrch welche alle Bestimmungen, welche das Gesetz offen -lassen hat, festgestellt werden. Ernstere Schwierigkeiten nl) weder lei dieser noch bci den andern jetzt ans der Tagesordnung stehenden Angelegenheiten zu erwarten, e werden nst vci der Ganlnotenfrage eintreten, ' welcher die Ansichten des ReichslanzleramteS und des reußischen Finanzministers sehr weit auScinandergchen. Die Nationalversammlung in Versailles votierte 1 Milcr Bcralhung das Gesetz über die Ehren« egion. — Der oberste Handelsralh und der Finanz-llnlsttr haben die Steuer auf Gewebe im Prinzip« «genommen. Die Minist«r lrise inIlalien ist noch immer icht abgeschlossen. Minahelli gedachte das Cabinet so zu llden, daß er den Vorsitz und die Finanzen übernimmt, »antclli das Innere, Spaventa die öffentlichen Arbeiten, jigliani die Justiz Rilotti den Krieg; die auswärtigen Angelegenheiten soll Viüconli.Venosla, den össlntlicdrn lnterricht Scialoja und die Marine der bisherige Prä-idcnt der Dtvuliertcukammcr. Giancheri, übernehmen, lilan weiß aber noch nicht, ob die drci Letztgenannten >nnehmen werden. Sollte Visconti-Venosta das Mini« terium de« Aeußern nicht annehmen, so würde Min-itzetti aus die Bildung des CabinelS verzichten. Nach den »eulsten Nachrichten weigert sich aber sowohl Biancheri, rgend ein Ministerium zu übernehmen, als auch Vis-!onli-Verlosta, das Ministerium dlS Aeußern zu behalten, pisanelli, welcher am 5. d. M. von Neapel in Rom »«gekommen ist, soll das Ministerium der Justiz über, nehmen. Nimmt er an und gelingt es ihm auch, Vis« conti-Venosta zum Eintritte in das ,cue Cabinet zu de« wegen, so hofft man die Krisis überstanden zu haben. Den französischen Vlättern wird au» Madrid telegraphiert: Der Ministerrath hat beschlossen, die Soldaten, welche ihre Zeil abgedient haben, zn beurlauben und denjenigen, welche sich wieder anwerben lassen würden, zwei Realen täglich zu geben. Sollte diese Maßregel nicht das gewünschte Resultat haben, so wird die Regierung an den Patriotismus des Landes appellieren, um die Freiwilligen zur Oelämpfung der Car. listen zu organisieren. Sie würde ein Manifest erlassen, worin sie ohne Rückhalt die Situation und die Mittel, das Land zu rctttn, auseinandersetzen würde. Die Regierung hat ferner beschlossen, dem General Nouvilas alle Hilfsmittel zu Diensten zu stellen, um die carli-st'sche Infunktion niederzuwerfen, indem sie ihm zur Durchführung dieser Aufgabe eine Frist von vierzehn Tagen gewährt. Der „Tricst. Ztg." wird aus Athen geschrieben: Noch niemals schritten die Arbeiten der griechischen Kammer so lanasam vorwärts wie in der gegenwärtigen Session. Das Ministerium wünscht wohl ein schncllercs Fortschreiten, aber das Realemmt der Kammer erlaubt die unumschränkteste Redefreiheit und dieses Reglement benutzt dir Opposition, um Zeit zu gewinnen und alle ihic Frem'de in Athen zu concentrieren, wo dann die Entscheidungsschlacht in der Kammer geliefert werden wird. Wiener Weltausstellung. Erläutclung zu dem Reglement der Jury, welche von dem Rathe der Präsidenten in der Sitzung am 2. Juli 187A angenommen worden sind. 1. Für einen und denselben Ausstellungsgegenstand lann einem Aussteller nur eine Medaille zuerkannt werden. Demgemäß kann ein Nussteller, welcher wesentlich verschiedene Objecle ausstellt, die in verschiedene Grup ,en gehören und von ihm in getrennten Etablissements erzeugt worden sind, für jede derartige Kategorie von Erzeuguisscn eine Auszeichnung erwerben. 2. Die Forlschritlsmedaille, die Verdienstmedaille, die Kunstn.cdaillc und die Medaille für guten Geschmack sind in ihrem Range und Werthe einander vollkommen gleich. 3. Das Ehrendiplom ist nur für außerordentliche Verdienste um Wissenschaft. Kunst ober Industrie, um Volksbildung oder anderweitige Förderung des Wohles der Menschheit zuzuerkennen; die Zahl dieser Diplome, welche von jeder Gruppe dem Präsideülrilrath? m Vorschlag gebracht werden können, ist «m voraus nicht beschränkt, der Präsldenllnrath wird aber diese höchste Auszeichnung nur nach vollständiger Erfüllung der fest-gestillten Bedingungen verleihen. 4. Die Auszeichnungen können nur einzelnen indu-stricllen Unternehmungen oder Körperschaften, inct't ader dem ganzen Industriezweige cineS Landes, Bezirkes oder Ortes zuerkannt werden. 5). Unter Mitarbeitern sind in Beziehung auf die PreiSzuerlennulig auch solche Personen zu verstehen, die im allgemeinen Verdienste um da« bezügliche industrielle Unternehmen sich erworben haben. li. Von den Mitarbeitern desselben Faches in einem industriellen Etablissement, z. V. Zeichnern, Ghemilern u. s. w., kann nur einer derselben prämiiert werden. 7. Die V/ilaibeiter eines Jurors sind von der Prämiierung nicht ausgeschlossen, doch darf dieser Juror an der Abstimmung über die Prämiierung seines Mit- , arbeilers nicht theilnehmcn. 8. Eine Ncliengesellschaft ist nur bann von der Prämierung ausgeschlossen, wenn der Name eines Jurors in der protokollierten Firma als derzeitiger Teilnehmer oder als Vorgänger in der Firma erscheint. 9. SlaatSanstallcn sind von der Prämiierung nicht ausgeschlossen. 10. Auch können die Regierungen, welche durch de« deutende Acquisitioncn von Industrie- und Kunstgcgcn-stünden die Production aneifern, beleben und fördern, von der Jury ausgezeichnet werden. Fiumc und seine Zukunft. Die „Allg. Ztg." bringt einen Artikel unter dem Titel ,Fiumc und seine Zukunft", der uns folgende Stellen vorführt: „Man muß zum Lobe der ungarischen Regierung offen gestehen, daß sie sich in dieser ganzen Sceprovinz vom Magyarisiercn in zartester Weise fern gehalten hat. Man erkannte bei einer größtcnlheils maritimen ittevöl» kerung das Unnütze dnscs schweren Studiums und die Nolhwclidiakcit der Kcmitni« einer Weltsprache, die für das yanze mittelländische Meer und einen großen Thcil der oceanischcn Küsten die italienische ist. Sie wurde zur Dienst und Unterrichtssprache erhoben, und da ohne« hin die ganze Küstcnbcvölllrung diese Sprache kennt, da sie eben für die Navigation unentbehrlich und auch Dienst» spräche unserer Consulate ist, fand si: leicht Eingang. Aber nicht jedermann will Matrose oder Capitän werden. Die absolvierten Schüler des Realgymnasiums müssen ihre Studien an deutschen technischen Schulen oder Universitäten fortsetzen, da sie die ungarische Sprache zu wenig erlernen, um ihre Studien in Ungarn zn vollenden. Deutsch lernen sie aber auch nicht genügend, so» mit bleibt leine andere Wahl, als im Auslände, d. h. in Italien, zu suchen, was sie weder in deutschen Ländern noch in Ungarn wegen Mangels an Sprachkenntnis finden können. Diesem allgemeinen Wunsche, das Studium der deutschen Sprache zu kultivieren, sollte vonseite der und kam nach England, um ihren jungen Galten eben, falls lodt zu findet!. Sie stand an seinem Sarge mit Lord Leonharb. welcher ihr sagte, daß die Heirat nicht rechtmäßig sei. Er wollte nicht glauben, daß irgend welche Bescheinigungen von ihrer Hlirat existiert hatten, und schickte sie mit gebrochenem Herzen hinweg, erlaubte lhr nicht einmal, dem Leichenbegängnis ihr«s Gatten bei« zuwohnen." „Ist das wahr?" fragte der Graf, zu seinem Sohn Lord Leonhard stockte. ..Und wenn es so wäre?" erwiderte er. 2<„ Des Grafen Äugen stammten. Seine Wangen erst"".." '" gerechter Entrüstung. Aber er unterdrückte "Zorn und fuhr zu dem Geistlichen gewendet fort: "Und der Knabe, Mr. Eamp, wo ist er?" Fr kam ^'^'»esehen.Mylord," entgegnete dieser, wandtschaft 2? Arwlck.Hall und entdeckte seine Ver-weise bringen H"^. 6« sagten ihm. daß er Be. E.ttel'^unlH'ach chn'der'Gra^'^ ^" " mein Mam. erfuhr. .?7.'""^ aing dorthin, sie ufzusnchen «.^oltland leb e, und ihrem Hau.c entfern schoß'L«o ,, ""' ^e.le von Dunkel der Bäume an der Straße « " .º" º"' '"" „Großer Gott!" rief der Graf ^ „Das ist nicht wahr!" fchrie Lord Leonhard. „Es sind Lügen!" Aber das Zittern all seiner Glieder und die un-ruhigcn Blicke bestätigten die Wahrheit der «uSsagcn Mr. EampS. Lord Verwick bebte, eine ohnmachlähnliche Schwäche halte ihn befallen. „Ich sehe," murmelte er, ..Leonhard war dieses Verbrechens fähig! und der junge Mann, er ist doch nicht lodt?" ..Er starb nicht von dem meuchelmörbcrifchen Schuß. und Lord Leonhard machte einen zweiten Mordversuch. Aber auch dieser hatte nicht den gewünichten Erfolg, weshalb er einen elenden Verbrecher bestach, der den jungen Mann ermorden follte —" Der Geistliche schwieg plötzlich, als er sah, wie ein schadenfrohes, triumphierendes Lächeln über Lord Leon-hards Gesicht flog. „Er ist todt". sagte dieser, durch sein SiegeS-wußtsein etwas beruhigt. „Ich weiß, daß er todt ist. Ich habe soeben die TobeSbotschast erhalten. Aber Sie können mir nicht vcwcifen, daß ich schuld an seinem Tode, daß ich ihn auch "ur im geringsten verletzt habe. Ich kann mich rechtfeitigen über meinen Ausciilhalt an jedem Tage und in jeder Stunde der vergangenen Woche." Lord Gerwick wandle sich mit Widerwillen von seinem Sohn. Er sah jetzt, was er vorher nie gesehen halte, dessen unreine Seele und seine nichlSwürdigen Grundsähe. (Schluß folgt.) Regierung mehr Rechnung getragen werben. Es scheint freilich viel verlangt bei der noch immer mächtig brausenden nationalen Strömung in Ungarn, solch eine teutonische Zumuthung ruhig hinzunehmen; wenn man aber bedenkt, daß das roncessionierte, sanktionierte Italienisch ja auch nicht ungarisch ist, und wenn man so tolerant und so verständig zu Werke gegangen ist. nicht zu magy»-risieren, so könnte man doch mit derselben Berücksichtigung der Nothwendigkeit das Studium der deutschen Sprache fördern. Die Stadt zählt in ihrer Veoolleruns zu Hunderten eingebornc Individuen, die ganz gut deutsch sprechen und schreiben, während mit Ausnahme einiger Vollblut.Italiener und gelehrten Professoren niemand gut italienisch spricht. Den größten Beweis liefern die verschiedenen Klubs und EasinoS. in denen sogar in lobenS-werther Weise Dilettanten sich in der Dramatik produ-cieren. Der Picknick'Klub, der, obwohl kosmopolitisch und polyglott gehalten, doch vorwiegend deutsche Probuctionen bringt, spielt diese in einer viel reineren Sprache als die kocitM Mai-momea äiÄMN^ticH, die sich ebenfalle befleißt, die dialektfreie Sprache zu kultivieren, ohne daß e« ihr immer gelingt. Wie gesagt, der allgemeine schon zu wiederhollenmalen ausgesprochene Wunsch des intelligenten Theils der Bevölkerung verdient diese Berücksichtigung — ihr Blick reicht weiter als in die nächste Zukunft, und jetzt, wo zwei Eisenbahnen Fiume mit riesigen Staaten verbinden, in denen die deutsche Sprache ihren unverkennbaren praktischen Werlh hat, sollten Verfügungen beizeiten getroffen werden, um spätere Reue zu ersparen." Hagesneuigkeiten. — Se. lais. Hoheit der durchl. Erzherzog Kronprinz Rudolf verließ am 7. d. unter Hochrufen des Publicum« die Stadt Klagenfurt. Der Kronprinz besucht Villach, Tar-vis. Raibl, den Predil und besteigt heute die villacher Alpe. Am 6. d. besuchte Se. lais. Hoheit der Kronprinz daS Gymnasium, die Realschule und das Pädagogium in Klagenfurt. Se. lais. Hoheit sprach überall mit mehrern Schülern. Der Kronprinz besichtigte später die Sammlungen des LandesmuseumS und des historischen Vereins. Nachmittag« nach dem Galadiner besuchte der Herr Erzherzog die Schicßstältc. abends den Kreuzberg. ES war eine ungeheure Volksmenge versammelt, der Abend von seltener Pracht, vom Alpenglühen verschont. Der Kronprinz, durch die Naturschönheit in gehobene Stimmung versetzt, sprach de» führenden Bürgermeister gegenüber die Bewunderung über die Pracht der Landschaft aus. Um 9 Uhr begann eine Höhenbeleuchtung, die fernsten Bergspihen zeigten Feuer, es war ein feenhafter Efsecl. Sämmlliche Festtage in Kla-gcnfurt verliefen ohne die geringste Störung. Die freiwillige Feuerwehr hielt die Ordnung in musterhafter Weise aufrecht. Der Kronprinz dankte dem Bürgermeister i« herzlichen Worten sUr die Aufnahme, welche Höchstderselbe in Klagenfurl fand. — NuS Villach wild unterm 7. d. gemeldet: „Se. kaiserliche Hoheit Kronprinz iNudolf ist u« 8'/. Uhr hier angelangt, «m Bahnhofe wurde Höchstoer-selbe vom Bürgermeister, dem Bezirlshauptmann und de« Militär Stationscommandanten begrüßt. Eine große Menschenmenge empfing den Prinzen mit stürmischen Hochrufen. Höchstderselbe fuhr durch die sehr schön decorlerte Stadt zur Pscirlllrche und besichtigte sodann daS HanS Gaffer-Standbild und die Realschule. Nm Thore der Schule be« grüßte den Prinzen der Schuldirector Kraßnig. Um halb 11 Uhr vormittags setzte der durchlauchtigste Kronprinz die Reise nach 3 arvi« fort. Die Witterung ist leider nicht günstig." — (Personalnachrichten.) Se. Durchlaucht der Herr Ministerpräsident Fürst Ubolf NuerSperg ist in Begleitung des Herrn Hofralhes v. Nrtu« in Salzburg eingetroffen. Auch Se. Eicellenz der Herr Minister des Innern. Freiherr v. La ff er, kam daselbst an. Se. Ercellcnz der Herr Iustlzminifter Dr. Glaser begab sich nach BerchteSgaden. — (Zu den Wahlen, j Da« ,N. Fremdenbl." schreibt: „Allen Anzeichen zufolge werden die Reichs-ralhSwahlen denn doch vor dem ursprünglich bezeichneten Termine stallfinden. Freilich lann die Wahlausfchrei-vung nicht eher erfolgen, bi« nicht das Auflösungsoecrel des gegenwärtigen ReichsralheS erschienen, von welchem Tage Überhaupt erst die Wirksamkeit der Wahlreform datiert. Dies AuflöfungSdecret durfte wahrscheinlich bald nach der Mcklehr des Ministers Lasser publiciert werden, so baß die Wahlen felbst schon im Monate September erfolgen könnten. Glücklicherweise ist die Wahlorganisation unserer Partei in den Ländern gemischter Bevölkerung — woraus es doch vor allem ankommt — so weil gediehen, daß die Verfaf-sungsparlei leine Ueberraschungen zu furchten hat." — (CheckS in Verlust geralhen.) Eine» Telegramme an die wiener Polizeioirection zufolge l»«e» den 4. d. in Frankfurt a. M. fünf Check«, bei der frankfurter Bank zahlbar, abhanden. Dieselbe lauteten auf 50,000, 30.000. 5000, 5200 und 4900 ft. — (Poniatoweli 5.) Um 3. d. M. starb in London in seinem 57. Jahre Fürst Josef Michael PonialowSli nach einem sehr bewegten Leben. I« lN"M geboren, trat er fruhzeitlg in das i^orp« der Lhasseur« d'Nsrique. wurde fpäter in'3o«cana naturalisiert, im ^ahre I«4U zweimal in die Depulicrlenlammer von Florenz ge. wählt und nacheinander nach Paris, London und BrUsiel geschickt. Im Jahre 1854 erhielt er das französische Na. 1098 turalisationsrecht und die Senatorenwürde. Aber er scheint nicht im Stande gewesen zu sein, mit seinen Ehrenstellen und zeitlichen Gütern Haus ^u hallen. und sah sich in den letzten Jahren gezwungen, seine musikalische Begabung durch Stundengeben praktisch zu verwerthen. Er hinterlätzt eine Neihe von Opern und größeren musikalischen Werken, deren jedoch keines bisher nachhaltigen Anklang gefunden hat. 5Locales. Inr Gesundheitspflege in den Schulen. Vie Schlußbcstimmungen der Verordnung des Herrn Ministers fiir Kultus und Unterricht, mit welcher Bestimmungen über die Einrichtung der Schulhäuser der öffentlichen Volts- und Bürgerschulen und Über die Ge< sundheitspstlge in diesen Schulen erlassen werden, behandelt: Schulzeit, Hausaufgaben, Stundenpläne, körperliche Haltung und Entwicklung, Reinlichkeit und natürliche Bedürfnisse der Schulkinder. Eine Verlängerung des Vormittagsunterrichtes zugunsten des (ganz oder teilweise) freien Nachmittags darf unter leinen Umständen stattfinden. Die Schiller sind mit Hausaufgaben nicht zu überhäufen. Ebenso ist es gegen die Ge-sundheitslehre, wenn die Schüler für die Ferienzeit fo viele Arbeiten erhalten, datz der Zweck der Ferien völlig vereitelt wird. Bei Stellung der Hausaufgaben foll der Lehrer daS Alter, die örtlichen und häuslichen Verhältnisse und die Jahreszeit angemessen berücksichtigen. Hausaufgaben zwischen der Vor, und Nachmittagsschule sind durchaus untersägt. Um sich versichert halten zu können, datz den Schülern die nölhige Zeit zur Erholung und zur Nachtruhe freibleibt, sollen, wo mehrere Lehrer in einer Klasse Unterricht erthei-len, sich die Lehrer in ihren Conferenzen über Zahl, Um, fang und richtigen Wechsel der Hausaufgaben verständigen. Der Unterricht muß mit jeder Stunde hinter einander die Denlthätigleit der Schüler weniger in Anspruch nehmen. Denkübungen müssen stets mit mehr mechanischen Beschäftigungen abwechseln. Um die physische Entwicklung der Schüler zu befördern und ein»: gute körperliche Haltung derselben zu erzielen, empfehlen sich insbesondere dort, wo nicht bereits ein ordentlicher Turnunterricht stattfindet, in den Unterrichtspausen gymnastische Uebuns,en und Spiele, ebenso an freien Nachmittagen Spaziergänge der Lehrer mit den Schülern. Bei den Uebungen im Gesänge ist das Slimm-organ der Kinder vor zu früher oder zu großer Nnstren» gung so wie vor allen verderblichen Einflüssen zu hüten und ist jeder krankhaften Disposition aufmerksam vorzu-beugen. Auch darf der Lehrer nie vergessen, dah die Pubertätsjahre, insbesondere bei den Mädchen, immer eine gewisse Schonung in Bezug auf vorwiegend geistige Thä« tigleiten erheischen. Die Verordnung macht es schließlich jedem Lehrer zur strengen Pflicht, mit den Grundsähen der Gesundheilslehre sich bekannt zu machen und dieselben nicht nur in allen seinen Beziehungen zur Schuljugend in Nnwendung zu bringen, sondern auch nach Thuulichkcit dahin zu wirken, daß ebenso die Hausdiäletik all dasjenige beachte, was zur richtigen physischen Erziehung der Kinder während der Schulzeit gehört. Der Lehrer hat die Auf« gäbe, m der Schule nicht allein die geistigen, foudern auch die leiblichen Kräfte und Fähigkeiten jedes einzelnen Schülers einer, möglichst allseitigen, harmonischen Entwicklung zuzuführen' und den alten Satz, daß nur in einem ge, sunden Körper eine gesunde Seele wohne, sich stet« gegen« wältig zu halten. Die Orts-, Bezirks- und Landesschulbehörden haben die der Verordnung entsprechend: Einrichtung der Schul« Häuser so wie die Befolgung der bezüglich der Gesundheitspflege in den Schulen neben den Forderungen der Schul- und Unterrichtsordnung besonders beigefügten Normen genau zu überwachen und wo sich Mängel und Gebrechen zeigen, solche sofort abzustellen oder nach Erfordernis die Anträge an die hbhere Behörde zu richten. Bei jeder Bezirksschulbehöide ist eine besondere stän« dige Commissi»« für die Schulgesundheitspftege zu bilden und in dieselbe ein ärztlicher Fachmann als ordentliches Mitglied zu berufen. Dieser hat in sanitären Gegenständen geeignete Nachschlage zu ertheilen, den in dieser Beziehung wahrgenommenen Üebelständen an Ort und Stelle Abhilfe zu schaffen, von Zeit zu Zeit Revisionen der der Bezirks-schulbehürde untergeordneten Schulen vorzunehmen, hierüber an erster« zu berichten und die erforderlichen Anträge zu stellen. Für Aerztc, welche sich um die Schulgesundheitspflege besonders verdient machen, können neben entsprechender Anerkennung auch Remunerationen aus Staatsmitteln beim Ministerium für Kultus und Unterricht in Antrag gebracht werden. — (VergnügungSanzeiger. ) Heute von 6 bis 8 Uhr abends Concert der Italiener in keupoldsruhe, von 8 bis 10 Uhr abends Concert derselben im Gasthaus-garteu „zuc Schnalle" ; überdies um 8 Uhr abends Mililcn-Concerl im Casinogarten. — (Ein schweres Gewitter), Sturm, Regen und Hagel, entlud sich gestern nachmittags über Laibach und Umgebung. Mindestens fünfzehn wuchtige Donnerschläge folgten in einer Stunde auf einander. Die Blitzableiter hatten vollauf zu thun. Der Blitzstrahl erhellte den Fran» ziskanerplatz, fuhr in das Dach der Hranzislanerlircve, nächst der Rinne auf der Straßenseite in den Boden und zerbröckelte einen Theil des Steinpflasters. Sicherem Vernehmen »ach entlud sich der Nlitz auch über den mit Blitz« ableitern versehenen Dächern des MilitärverpflegsmagazinS, der Mayer'schen Nägelfabrik und des Tönnies'fchen Herrenhauses, ohne zu zünden. In Ießca soll der Hagel-gclschlag und Sturm bedeutenden Schaden angerichtet haben. In Schischla wurde ein Weib von einer stürzenden Harfe erschlagen. — Die für gestern annoncierten zwei Concerle in Leopoldsruhe und „lei der Schnelle" wurden infolge eingetretenen Gewitters zu Wasser; das Gasthaus „zur Schnalle" mag immerhin auch ohne Musik seine Rechnung gefunden haben, denn die Gartenräume desselben waren von Gästen zahlreich besetzt. — (Zum Uhrendiebstahl in Laib ach.) Unter den beim Antiquitätenhändler Schaffrcmel in Wien zum Verlaufe angebotenen, aber als verdächtiges Gut erkannten und gerichtlich in Beschlag genommenen Pretiosen u. s. w. befinden sich neuesten Nachrichten zufolge auch 1 Uhrgehäuse, 20 Uhrketten, Medaillons, Uhrschlüssel aus Talmigo'ld und namentlich ein Schächlelchen mit Nubinsteinen. Letztbezeich, nele corpore äolioti lasscn nunmehr einen Zweifel nicht mehr auskommen, daß die drei jüngstgenannten Einbrecher auch den Einbruchdiebstahl bei dem Uhrmacher Herrn W. Rudholzer in Laibach verübt haben. - (Schadenfeuer.) Am 30. v> M. gegen 6 Uhr abends fpielten die beiden im Aller von 4 und 6 Jahren stehenden Kinder des Keuschlers Johann Roic aus Oberschischla Hs.-Nr. 58 mit Schwamm und Feuerstein im Heu und zündeten die Harfe des Keuschlers Josef Stander in Oberschischka Hs.«Ni. 52 an. Den Bemühungen der in der Nähe beschäftigt gewesenen Zlegelschläger gelang es, die zunächst der Brandstätte gelegenen Häuser vor großer Feuergefahr zu schlitzen, und so wurde nur die erwähnte Harfe ein Raub der Flammen. Der Schaden beträgt glücklicherweise nur 50 si. — (Nachdem uns über die Fieberlranl-heit in Adels beig) von maßgebender Seite ein Be« richt nicht zugekommen, so bleibt uns nichts übrig, als aus fremder Quelle zu schöpfen und zu reproducieren, was die „Trieft. Ztg." hierüber schreibt: „In den letzten Tagen verbreiteten sich Gerüchte über eine in AdelSberg plötzlich aufgetauchte und rasch lödtlich verlaufende Krankheit. Wir sind in der Lage auS sicherer Quelle milzutheilen, daß in dem dortigen Bezirke seit drei Wochen ein heftiges Fieber auftrat, dessen Hauptsymptomc starker Schweiß, Angstgefühl und Druck in der Magcngegend bilden und wobei die Sterblichkeit bis zu 10 Perzenl der Befallenen betrug. Bei der Seclion ergaben sich Magenentzündung, Anschwellung der Gelrüödrüsen und Blulzersetzung. Chinm und kühle Getränke erwiesen sich als wirksam. Seit acht Tagen hat die Epidemie an Intensität abgenommen und da sie als Wirkung der Malaria aufzufassen ist, so ist eine Ausbreitung derselben auf die Nachbargebiete, wo die Bedingungen zu ihrem Entstehen mangeln, kaum zu besorgen." — (NuS dem Amtsblatt e.) Kundmachungen betreffend 1. die Besetzung von Straßenmeisterstellen in Tirol und Vorarlberg, 2. die Ausgabe eines neuen Post- curSbuche«, 3. die Besetzung einer Unterlehrerstelle in Vi-schoflack, 4. die Verleihung von SliftuugSplähen in höheren Militärbildungsanstaltcu. 5. die Besetzung von Straßenmeister, und Slromaufsehcrstellen in Böhmen, 6. die Besetzung von Kassebeamtenstellen bei der Bergdireclion in Idria, 7. die Besetzung einer BezirksgerichlS-Kanzlistenstelle in Feldküchen, 8. die Anmeldungen zur Alegung der Prü« füng aus der StaatsrechnungS-Wissenschaft. Neueste Pojl. Kla<,enfurt, 8. Juli. Se. tats. Hoheit Kronprinz Rudu s widmete au« Vlnlaß Seiner Anwesenheit für die Armen der Stadt und für huii-.a'.nlärc Zwecke 800 fl. Pari.-', 7. Juli. D:r Schah hat feiner lebhaflm Befriedigung über den ihm zutheil gewordenen Empfang und seiner Bewimoenmf; fü,,- die Herrlichkeiten von Pari« Ausdruck gegeben. Petersburg, 7. Juli. Die Meldung deutscher Blätter über einen Auskruch von Gauernunnchcn w Podolien wegen UnzufriedenIM über die Verkeilung der Ländereie,! cutbehrt jeder Negründulig. Es herrscht vollständige Nlihe. Von einer socialistischen Propaganda ist durchaus nichts bekannt. Der tclegraphische Wechsel-CurS ist uns bis zum Schlüsse des Blattes nicht zugekommen. Handel und Wlkswirthschastliches. Illudv^'oerth, ?, Juli. Die Durchschnitts-Prnje stellten sich auf dem hrntia.cn Markte, wie folgt: Weizen per Metzen 7 Butter pr. Pfund . — - Korn „ 4 70 Eier pr. Stück . . — I< Gerste „ 3 60 Milch pr. Maß . - 1« Haser .. 1 90 Rindfleisch pr, Pfd, — ^6 Halbfrucht „ 5 60 Kalbfleisch „ —28 Hndcn „ 4 40 Schweinefleisch „ — . Hirse ,. .." Schüpsenflnsch „ — - Kuluruh „ 4 80 Wolfsfleisch „ — ^ Erdiipfel „ —! - Hähndel pr. Stllll . — 30 Elisen „ — — Tauben „ - — Erbsen „ -- — Hen pr, Zentner . — Fisolen „ 6 40 Stroh „ . I - Nindtzschmalz pr. Pfd, —50 Holz, hartes 32", Klst, «50 Schweineschmalz ,. - 48 — weiche«, „ —. .^ Spl'll, frisch, - — Wem. rother, pr. Eimer 15, — SfteS, geräuchert Pfd. —40 —weißer ,. 15 > Angekommene Fremde. Nm 7. Juli. «««»«« «l«s«nt. Swetlin, Besitzer, Oberliain. - StraWli, Torzic, - .kluplliic. Pfarrer, Äieumarltl, — Frl. Klopocic, Nenmarltl. — Bart,c, Advocat, sammt Frau, Fiunic. — Treu« mann, Kfm,, Bamberg. — Wallmann, Prwatier, sammt Frau, Trieft. — Schalle, Monlbclliaud. — Scarpa E., Scarpa 6., Fiume. - Wsstcr. Gürz. - Fried. Brttnn, Posch, Privatier, Graz — o. Noichetla, Iugenieursgattiii, Graz, — Iah», Reisender. Wien. 8l»««t KVl«»«. Klancit, Bezirlshauplmann, Slei». — Parth. Schlich, Kanfleüte, Wie». Natalie u. Eiotta, samml Familie, ssinme. — Schuch, Kfm., Wien. »»e«»> l^„^»z»n. ^'liftl. Nagusa. — Ehenal, Director, Wien. Vt»l«^»»«^ R>«»l'. Fraxdcr, Bahnliaubeanitl, Deluice. V4,»l»«^ v»«> ««»««^>»«>«>,. ^,'isl, Wien. !»>«>>5«». Slllrpa und May, Beamte», Trieft. « N 8 8Z" ß" » - ß ^. «^! Z3º ö «______^ O ^ -1!,S «ll7Mg. 738.»» -j-18.» windstill ^.'HälftVbelvI 50.,',, 8. 2 „ 3t. , 735.7» i -l-3",» N. schwach halbheiter ! Gtw. 10 , Nb. 737.7« l-18.5 N. schwach lrlibe Regen Morgeimebel, vor <> Uhr verschwindend. Schwüler, sehr hei jjcr Tag. Vormittag« ziemlich heiler, viachmillag« Haufenwolleli in Nord und West. Um '/,5 Uhr Gewitter, an« West Hera» ziehend. Sturm anfangs ans Ost. dann an« West Heftia/l-Platzregen, lebhafte Vlitze. van denen mehrere in der Stadt e,!,-schlugen, einer davon in den guszeisernen Träger der Oaslatenic des Franziölancillostera am Marienplahc. In der Umgebung A warf der Sturm viele Harfen um. Dauer des Umvclter« cine W Slnndc. später schwacher Regen. Da« Tagesmitlcl der Wärme M l- 22 1º, um 3 8" llbcr dem Normale. W Aeraillwonl,cher Äednclenr: Jana, v. Htleinmayr. M 5>H«t«»s<,Ko«'i^<- Wien, 7. Juli. Die Boise war von Beginn bi« zum Schlüsse fest, aber ohne größere Umsätze. Sehr begehrt waren Staatsloje und Silberrcnte, dagegen BahnpapieN ^?Vls^vrtz!4/l« um einige Bruchtheilc schwächer. Geld Ware M«- ) ^,«., (.... 6«.25 68.35 Februar-) '^"" (.....68.10 68.20 Jänner-) 2,.., . ( ... 73.80 7420 «pril- ) S'lberrente ^ . , . 73.30 74.20 lose, 1839.......268,— 270.- ,, 1854 . . . 94.50 95.50 » 1860.......102.75 103.2b „ 1860 zu 100 fl. , . 113— N4. - » 1864.......13^.50 134.— Domänen-Pfandbrits« .... 119.50 120.50 Donail-Negulierungs.Lose. . . W.75 97.59 Ung. Eiscnbahn-Nnl..... 9l>.50 100.— Ung. Piamicu-Anl...... 82— 82.50 Wiener Eommunal-Nnlehen . . 8b.7k» 86.-- Nctie» von Banken. Geld Ware »ngio-vant......;W" 191- Vllulvertin.......l/b.— 179.- «odencreditlü'lw't .... 264.- 26«.— «reditanftlUt.......233.50 234 50 stld War« Creditanftalt, ungar.....127.— 128.— Dlpositenbanl......86.— 87.— Escompteanstalt......990.— —,— Franco-Vant......85.— 85 50 Handelsbank.......125.— 126. - Lllnderbanlenverein.....189.— 140.— «lltionalbanl......986— 988.— Oesterr. allg. Baut .... 141.50 142.50 Otfterr. Vaulgestllschllft . . .200.-201.- Unionbaul.......137.— 128.— Bertin«banl.......55.50 56- V«rtehr«baul.......150.— 151.— «letien von Transport Unternehmungen. Geld Ware Nlftlb-Vahn.......160.— 161.— «arl.Ludlvig-Vahn.....228.— 229... 2)ouau - Dampfschiff.. Vcsellschaft 586.— 588... «lisabtth-Ntftbahn.....227.— 228.— «lllsabtch.Bahn tLmz-VnbWnser «tt«l»).......193- 194.- ^nbiuiinl>«-Uor>l:chu 2140.-2145.— .-0 l<)2 - Oefterr. Nordwefi-B..... 103.— 1l'3b0 Siebenburger..... 87.75 88.25 Staalsbahn....... 133. 134.— Geld Ware SNdbahn ü 3º,,.....109.75 l10.2ü 5'......97.20 «7.5<» Sildbahn. Von«.....218.— -. Ung. Oftbahn...... 71-25, 71.75 Prlvatlos-. «rebit-r...... .. 168.50 169.-^ l»udolf«-L ...... 13.50 14.^0 lwechsel. Augsburg........94.2« P4.10 tzranlsurt........94.40 94.70 Homburg........54.7!» 55'.!i5 London........IN.75 112." Pari«.........43,65 43.ftO Veldsorten. Geld Ware Ducaten . . .5 fi. 28 lr. 5 ft. 30 lr. Napoleonsd'or . . 8 ,. 8" „ 8 ^ 90 ^ Preuß. Kassenscheine 1 „ 67' „ 1 ^ 67j^ Ailbcr . . . 109 « 25 ^ 109 « 50 - Krainische Ormldtnllastung«-Obliglltiomn, Prioaluotierung: Geld 89 50, Ware?0b(1