Nr. 150. Donnerstag, 4. Juli 1895. Jahrgang 114. Mbacher Zeitung. WNNMUWZ-^M^N^ Die «Laib. Zeit,» erschein» täglich, mit Ausnahme der Ton»' und Feierlane, Die Ubmlnlftratlo» befindet sich Longressplllh Nr, L, die Redaction «ahnhosgasje Nr, 15, Sprechstunden der Redaction von » bis 11 Uhr vormittag«. Unfrankierte Briefe weiden nicht angenommen, Manuscript? nicht zurüsgeslelll. Umtlichei Weil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 28. Juni d. I. die Leitung der Statthalterei in Wien bis auf weiteres dem Statthalterei - Vicepräsidenten Friedrich Freiherrn Bourguignon von Baumberg allergnädigst zu übertragen geruht. Kielmansegg m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 28. Juni d. I. dem Ministerialrathe im Ministerium für Cultus und Unterricht Arthur Grafen VYlandt - Rheydt das Ritterkreuz des Leopold-Ordens taxfrei allergnädigst zu verleihen geiuht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25. Juni d. I. dem Vorstande der Vaudirection für die Wiener Stadtbahn, Hofrathe Friedrich Bisch off Edlen von Klammstein das Ritterkreuz des Leopold-Ordens taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 28. Juni d. I. dem Director der priv. österreichischen Creditanstalt für Handel und Gewerbe in Wien Ludwig Woll he im und dem Director der Unionbank in Wien Otto Wiedmann den Orden der eisernen Krone dritter Elasse taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 17. Juni d. I. dem Salinen-Physicus in Hallein, kaiserlichen Rathe Doctor Robert Funke das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 22. Juni d. I. dem BeMlsoommme Med. Dr. August Kord in a in Böhmisch-Skalch in Anerkennung seines vieljährigen verdienstlichen gemeinnützigen Wirkens das Ritterkreuz des Franz-Iosef.Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. Juni d. I. dem ordentlichen Professor an der technischen Hochschule in Wien Franz Ritter von Rziha in Anerkennung seiner verdienstvollen Thätigkeit als Mitglied der Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst-und historischen Denkmale sowie seiner Verdienste um ^ die Forderung der technischen Militär - Fachcurse den >>"" ."«es Hofrathes und dem Dr. Matthäus Much ". ,!"c^,".^.""kennung seiner verdienstvollen Thätig-! «'. als Mitglied der genannten Centralcommission den 4!tel emes Regierungsrathes, beiden taxfrei, allergnädigst zu verleihen geruht. ^ ^c-5 "ü? k' Apostolische^ Majestät haben mit^ Allerhöchster Entschließung vom 23. Iuui d. I. die! "ußerordenl ichen Professoren Dr. Heinrich Jordan ü ^V' 5?!^ Mars zu ordentlichen Professoren der Geburtshilfe und Gynäkologie an der Universität m Krakau allergnädigst zu ernennen geruht. Rittner m. p. mss A 7/ ü-"^ k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25. Juni d I. dem Pospackmelster Zacharias Pommer in Wien an-lasslich seiner Versetzung in den bleibenden Ruhestand " "?"lennung seiner vieljährigen treuen und belobten Dienstleistung das silberne Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. ,1 . ^3. ^" des Ministeriums für Cultus und Unterricht hat den Director der k. k. Theresianischen und der k u„h , ^^.^^ Akademie. Hofrath Dr. Michael Freiherr« von Pid 0 ll zu Quintenbach zum zweiten Vicepräses der staatswissenschaftlichen Staatsprufungs-Commission in Wien ernannt. Der Leiter des Ministeriums für Cultus und Unterricht hat den Oberlehrer der allgemeinen Volksschule m Isola Anton Cumar zum Bezirks - Schul-mspector für die italienisch^ Volksschulen der Schul-bezirke Volosca und Capoo<.tria ernannt. Aus dem Abgeordneteuhause . Mit Bezug auf die Rede des Kerrn ^n,^,. ^Ni? Dr- Ritter Böhm von Aawerk A" r S.?a des Abgeordnetenhauses vom 1. d. M. schreib? das .Fremdenblatt.: Die Rede des Herrn Ministers machte l den besten Eindruck, und zwar gerade dadurch, dass er den bloßen Beamtencharakter des Cabinets hervorhob, diesen aber im edelsten und vertrauenerweckendsten Sinne deftmerte. So lange die derzeitigen Cabinetsmitglieder als Aeamtenmmister das Amt führen, werde es ae- , schehen im Sinne der Traditionen drs österreichischen Beamtenthums, und diese seien: In Gerecbtiäkeit strengster Pflichterfüllung und vollster Unparteilichkeit' das Gute und Rechte wollen und nach bestem Wissen und Können, getreu der geschwornen Pflicht, des Amtes walten. Das ist wohl das beste Wort, das in der jetzigen eigenartigen Lage des österreichischen Parlamentes gesprochen werden konnte, und es ist wohl undenkbar, dass es bei den Volksvertretern nicht den lautesten Wiederhall wecken sollte. Die «Presse» sagt: Den Höhepunkt der gestrigen Discussion bildete die Rede des Herrn Finanzministers Dr. Ritter Böhm von Bawerk, welcher sich in seiner gegenwärtigen Eigenschaft in sehr glücklicher, sympa« thischer Weise einführte. . . . Der Herr Minister war im Rechte, wenn er es als seine Pflicht bezeichnete, das erfreuliche Symptom zu constatieren, dass von keiner Seite über das Budget, über die Staatsfinanzen ge-sprochen worden ist. Es ist in der That der wirksamste Beweis für die Consolidierung des Staats» Haushaltes, dass kein Redner, keine Partei sich veranlasst sah, an der staatsfinanziellen Lage, an den Ansätzen des Budg/ts Kritik zu üben, welche gewiss nicht ausgeblieben sein würde, wenn eine Handhabe hiefür geboten wäre. In der'Neuen freien Presse» heißt es: Der Herr Finanzminister gab, anknüpfend an die Eigenschaft der Regierung als eines Beamten-Ministeriums, die Ver< sicherung ab, das Cabinet werde sein Amt führen im Geiste der Pflichterfüllung, der Gerechtigkeit und der Unparteilichkeit, Das Haus nahm diese Erklärung wie die ganze Rede des Herrn Finanzministers freundlich und mit Kundgebungen der Sympathie auf. Das «Neue Wiener Tagblatt» bemerkt: Die Rede des Herrn Finanzministers, welche jede politische Stellungnahme sorgfältig vermied, fand eine freund-liche Aufnahme. Die Rede des Prinzen Liechtenstein beschäftigt die meisten Wiener Blätter an leitender Stelle. Nicht ohne Interesse ist das Urtheil des «Vaterland», da der Redner in so souveräner Weise über das Schicksal und die Zukunft des Clubs der Conservativen ent' schieden und den einzelnen Bestandtheilen desselben so divergierende Rollen zugetheilt hatte. Das Organ der Conservativen bemerkt nun dazu: Die Conclusionen, zu denen der Redner gekommen, werden schnerlich je eintreffen; es fehlen dazu vor allem die historischen Voraussetzungen, und auch die nationalen treffen bisher Nicht zu. Das ist übrigens nur vom Standpunkte der praktischen, positiven Politik von Bedeutung, und diesbezüglich sei gerne anerkannt, dass der Redner dem Standpunkte der Conservativen in ziemlich weitgehendem Maße Rechnung getragen hat. Jeuilleton. Schnadahüpfln. Von E. Neigesberg. I. A Schnadahüpfel Is an offas Vl'iefri, Und da steht's deutli d'iin, Wier's dir is im Sinn Ml ^ Kobell, burchU„'1°H ^ 7»'"l«„d« "ur im «WMHnzu, b«»°iß lenw^k "°s Fernrohr »nze ehm hat, der Alpen - m, allgemeinen, aber ganz besondes von denen der bmerisch-tirolischen Grenze ^ mit oder ohne werden' "'" Guitarre-) Begleitung gesungen Diese, wie man sie nennen könnte, Liederepiaramnie bestehen m der Regel nur aus einer, zuweilen aber auch aus mehreren Strophen. Der Gegenstand der meisten derselben ist die Liebe, das Suchen und Finden, das Tändeln und Umarmen, das Trotzen und Versöhnen der «Bua'n, und ihrer «Dierndln». Die Verse "^ namentlich die improvisierten, die man nur in «intimen Kreisen» hört — zeichnen sich durch bald zar jinnigen, bald derbwitzigen und dabei leidenschaftlich verliebten Inhalt aus. wie sich dies bei einem wohb genährten, körperlich gesunden und glücklicherweise von der Cultur noch nicht allzu sehr beleckten Volke von selbst versteht. Doch gibt es auch Schnadahüpfln, welche sich mit den ernsteren Seiten des Lebens beschäftigen und von ebensovielem gesunden Menschenverstands als scharfer Beobachtungsgabe zeugen und fast immer den Naael auf den Kopf treffen. Die meisten «Hüpfln» werden in etwas getragenen Melodien mit mancherlei Variationen gesungen und enden gewöhnlich mit einem kürzeren oder längeren Jodler, der des Sängers Glück macht. Die Weisen des Ländlers, des ans dem altösterreichischen stammenden und von da über die baierischen «. Alpen verbreiteten Vauerntauzes (welcher nur deshalb Hieher gehört, weil danach auch einige Schnadahüpfln gesungen werden), sind im ? oder 5 Takt, in zwei bis drei Wiederholungen von fröhlichem Charakter. Getanzt wird der Ländler paarweise, nach Art des Walzers, nur im langsamerem Tempo. Sehr oft sind zwei Sänger da, welche sich vor ihrer gemeinschaftlich Angebeteten gegenseitig an Witz und Süßholzraspeln zu überbieten suchen, oder bei größeren Gesellschaften theilen sich die Anwesenden in zwei Parteien. Der Vorsinger der einen singt dann die andere mit einer oder ein paar improvisierten Strophen an, worauf ein Mitglied der Gegenpartei in möglichst witziger und natürlich ebenfalls improvisierter Weise antwortet. Bei solchen Gelegenheiten kommt es übrigens nicht selten vom Ansingen zum Uzen; anzügliche Strophen werden mit noch gröberen Hüderschnapfln beantwortet, und ehe man sich umsieht, ist die schönste Keileret im Gange. Kommt die Geschichte dann auf das Landesgericht, dann «woaß kaner nix». «Mar hob'n uns holt a bissl laut unterholt'n,» ist gewöhnlich die einzige Antwort, die aus den Leuten herauszubekommen ist, wenn die im Laufe der «Unterhaltung» ausgetheilten Hiebe von nur unbedeutenden Folgen begleitet und keiner jener Giftnickel dabei war, die leider auch auf dem Lande zu finden sind und aus Rachsucht oder sonstigen verächtlichen Beweggründen die Denuncianten machten. Doch nun zum Beweise dessen, was wir oben über den theils lustigen, theils tiefen gemüthvollen Inhnlt der Schnadahüpfln gesagt haben. Laibacher Zeitung Nr. 150. 1308 4 ^ 1895 Politische Ueberficht. ^ Laib ach. 3. Juli In der letzten Clubobmänner-Conferenz wuide über Vorschlag des Präsideuten Freiherrn von Ehlumecly beschlossen, die Clubs aufzufordern, sich darüber zu äußern, ob die Vorlage betreffend die Strafbestimmungen gegen Lebensmittelverfälschungen, welche vom Herrenhause an das Abgeordnetenhaus zurückgeleitet worden ist, noch in dem gegenwärtigen Sessionsabschnitte zu erledigen sei. — In der heutigen Clubsitzung der vereinigten deutschen Linken wurde der Antrag des Abg. Dr. Roser betreffend die Einberufung einer landwirtschaftlichen Enquete in Berathung gezogen. Alle Mitglieder des Clubs sprachen sich für eine solche Enquete aus. Das «Budapester Amtsblatt» publiciert folgende Verordnung des königlich-ungarischen Minister« Präsidenten betreffend die Inkraftsetzung der Gesetz« artikel 32 und 33 vom Jahre 1894: «In Gemäßheit des am 9. Juni 1895 zustande gekommenen Beschlusses des königlich-ungarischen Ministeriums wird auf Grund des Gesetzartikels 31 vom Jahre 1894, ß 148. Absatz 2, und des Gesetzartikels 33 vom Jahre 1894, 8 90, verordnet: Der Gesetzartikel 31 vom Jahre 1894 über das Eherecht tritt am 1. October 1895 in Kraft. Infolge dessen treten gleichzeitig im Sinne des Gesetz-artikels 33 vom Jahre 1894, § 90, Absatz 2, die das Aufgebot, die Mitwirkung bei der Eheschließung und die Führung der Ehematrilel betreffenden Bestimmungen des über die staatlichen Matrikeln geschaffenen Gesehartikels 33 vom Jahre 1894 sowie auch im Sinne des Gesetzartilels 32. § 10, der Gesehartikel 32 vom Jahre 1894 über die Religion der Kinder in Kraft. Die auf Grund des über die staatlichen Matrikeln geschaffenen Gesetzartilels 33 vom Jahre 1894 ernannten Matrikelführer beginnen ihre Thätigkeit betreffend die Beurkundung und Evidenzhaltung der Geburten und Sterbefälle mit dem 1. October 1895. Inbetreff von Stadt und Bezirk Fiume verfügt eine besondere Verordnung. Sodann folgt eine Verordnung inbetreff von Stadt und Bezirk Fiume. wo diefe Gesetze gleichfalls am 1. October intraft treten.» In der italienischen Kammer begründete gestern Dep. Denicolo eine Anfrage über die im Pro» cesse Giolitti betheiligten Polizeibeamten und behauptete bei diesem Anlasse, dass Giolitti vor Schluss der gegenwärtigen parlamentarischen Session erscheinen und die Erledigung der ihn betreffenden Fragen verlangen werde. Die Kammer setzte hierauf die Berathung des Kriegsbudgets fort. In der französischen Kammer ist, wie schon telegraphisch gemeldet worden, am letzten Freitag die Frage der zweijährigen Dienstzeit zu einer allerdings nur provisorischen Entscheidung gekommen, und zwar lautet dieselbe negativ. Populär ist der Gedanke der Verkürzung der Präsenzzeit natürlich auch in Frank- ^ reich in weiten Kreisen, aber man verschließt sich auch den ernsten Bedenken nicht, welche namentlich infolge der Ueberlegenheit Deutschlands nach der Bevölkerungs-ziffer für Frankreich aus einer derartigen Verkürzung der Dienstzeit sich ergeben. Von diesem Gesichtspunkte aus hatte schon der ehemalige Handelsminister und Referent der Budget«Commission, Jules Roche, scharf getadelt, dass der Heeres«Ausschuss der Kammer sich überhaupt mit dem Plane beschäftige. Am letzten Freitag gab nun auch Kriegsminister General Zurlinden im Heeres-Ausschusse seine Ansicht über die Herabsetzung der Dienstzeit auf zwei Jahre zu erkennen. Er ist dieser Reform entschieden abgeneigt und erklärte, das franzö- sische Heer würde dadurch eine empfindliche Einbnße, sowohl was die Tüchtigkeit seiner Soldaten als die Vollständigkeit der Artillerie- und Cavallerie - Eadres betrifft, erleiden. Der Kriegsminister stützte seinen Protest gegen die Verkürzung der Dienstzeit unter anderem auch auf die Befürchtung, dass jeden Augenblick ein Weltkrieg ausbrechen könne. Das englische Unterhaus hat daS Budgetprovisorium für die Civilverwaltung und die Flotte genehmigt. Balfour erklärte, falls die Verhandlungen bis Sonnabend nicht abgeschlossen wären, werde das Parlament Sonnabend vertagt und am Montag aufgelöst werden. Vor der Vertagung wünsche die Regierung, die Auslieferungsbill durchzubringen, was nöthig sei, um die Verpflichtungen Frankreich gegenüber einzuhalten, desgleichen die Fabrils- und Werkstättenbill. Die neuen spanischen Municipalräthe haben ihre Functionen angetreten. Der Iustizminister bereitet ein Amnestie-Decret für Pressdelicte und Vergehen der Majestätö-Neleidigung vor. Das norwegische Storthing bewilligte nach lebhafter Debatte, in welcher der Führer der Linken, Ull-mann, das vorliegende große Heeres-Ordinarium zur Annahme empfahl, mit 77 gegen 36 Stimmen 557.000 Kronen zum Ankaufe der neueu Gewehre und 782.000 Kronen zum Ankaufe von Handwaffen-Munition. Wie aus Petersburg gemeldet wird, nehmen die Unterhandlungen betreffend die bekannte Anleihe-Operation, welche durch eine russisch-französische Finanzgruppe gemacht werden soll, eine günstige Wendung. Die der serbischen Regierung nahestehenden «Male Novine» schreiben: Aus radicals« Kreisen verlautet, dass der frühere Finanzmimster Dr. Michael Vui zeichnet die Karlsbader Beschlüsse als äußerst schädlich für Serbien. Reuters Office meldet aus Sansibar vom I.Iuli: Die formelle Uebergabe des Territoriums der Vritisch'Ostafrikanischen Gesellschaft an die englische Regierung hat heute in Mombassa stattgefunden. TageslMligleiten. — (Hoher Befuch.) Se. l. und l. Hoheit Erzherzog Friedrich ift am 2. d. M. mit Gemahlin und zwei Töchtern von Pressburg zum erstenmale als Herzog von Teschen zum Besuche der Stadt und zur Vereisung der Kammergüter in Teschen eingetroffen. — (Das bosnisch-hercegovinische Lande s a n l e h e n.) Per Herr Reichsfinanzminister Benjamin von Kalllly hat rücksichtlich der Begebung des in Aussicht genommenen bosnisch-hercegovinlschen Landesanlehens in der Höhe von 12 Millionen Gulden eine unbeschränkte Concurrenz ausgeschrieben, indem er den Wiener Vanl-verein, die österreichische Creditanftalt, die österreichische Länderbanl und die Unionbank. ferner die nachbenannten Budapester Institute: Bank für Industrie und Hanbkl, Eommercialbanl, Escompte- und Wechslerbant, ungarische Creditbanl aufforderte, bis längstens 15. d. M. ihre Offerte einzureichen. Das Anlehen ift vierprocentig, innerhalb 60 Jahren rückzahlbar, und wirb für die ersten zehn Jahre eine Conversion ausgeschlossen. — (Selbstmord des Dr. Franz Rammel.) Am 2. d. M. morgens wurde der Chef-Arzt des Officers' töchter'Inftitutes in Hernals, Herr Dr. Franz Rammel, im ersten Stocke des Nnstaltsgebiiudes, wo er seine Woh' nung hat, todt aufgefunden. Herr Dr. Rammel hatte sich ebenso, wie vorige Woche seine Gattin, mit Eyanlali vergiftet. — (Buchdruckertag.) Nm 29. und 80. v. Vl. hat in Wien eine Äuchdruckelversammlung stattgefunden, welche von Vertretern der Vuchdruckereibesiher fast sammt-licher Kronländer Oesterreichs und von sämmtlichen G?' Hilfenvertretern der diesseitigen Reichihälste beschickt war. Die Hauptforderungen der Gehilsen zielten nach gleich' mäßiger Herabsehung der Arbeitszeit von 9'/« aus 9 Stunden und auf eine durchgehende Erhöhung der sammt-lichen Lohnminima und Berechnungsmodalitäten. Der unter dem Vorfitze des Herrn Emll M. Engel abgehaltene Congress hat die Grundlagen dieses neuen Normal-Lohn« tarifes provisorisch festgestellt und mit einer Resolution geschlossen, welche die Einführung eines Normal-Lohn' tarifes für sämmtliche Auchdruckerei'Arbeiter Oesterreichs gutheißt und die endgiltige Feststellung desselben einen« im Herbste dieses Jahres stattfindenden neuerlichen Eon< gresse vorbehält. — (Internationale Regelung del Zuckerprämien.) Die Verathungen über die intet' nationale Regelung der Zuckerprämien, die Ende vorigel Woche im auswärtigen Amte begonnen hatten, haben ihren Abschluss gefunden. Vorläufig handelte e« sich bloß uB einen informativen Ideenaustausch über den ganzen Eo^ plex der Fragen, die mit den Zuckerprämien zusamlN^ hängen. Es wurden alle Eventualitäten, darunter au°> jene der Contlngrntierung der Zuckcrftroduction, in eln< gehende Erwägung gezogen, wobei sich über einzelnt Punlle volle Uebereinstimmung zwischen den österreichischen, ungarischen und deutschen Theilnehmern an der Conserenj ergab, während bezüglich anderer Meinungsverschieben' heiten auftauchten. Das Ergebnis der Verhandlung.'» wild nunmehr den Regierungen vorgelegt und von deren Äe-schlüssen wird es abhängen, ob und welche Schritte in der angeregten Angelegenheit zunächst unternommen werden. — (Ehescheidung.) Aus Pressburg meldet ma", dass der päpstliche Stuhl die Scheidung des gewesenen Pressburger Obergespans und gewesenen Handelsminiftels Grasen Josef gichy von seiner Gemahlin, geborene« Fürstin Ilona Odescalchi, ausgesprochen hat. Die Ol-ziehung der Kinder wird dem Gatten zugesprochen. D" die Gräfin protestantischer Religion ist, Wird nun diese Scheidungsangelegenheit den Pressburger königlichen Gerichtshof beschäftigen. — (2b Personen durch Dampf verunglückt.) In Stuhlweißenburg besichtigten Sonntas vierzig Landleute das Dampfbad. Ein Oekonom Nan»en< Franz Pal, welcher die Gesellschaft führte, demonstrierte den Leuten die Dampfheizung und öffnete einen Dampl' Hahn, aus welchem heißer Dampf drang. Die Leute schrien, er möge den Hahn zudrehen, nichtsdestoweniger öffnete Pal den Hahn noch mehr, infolge dessen derselbe plötzlich brach. Der Raum füllte sich nun mit heißk" Dämpfen und die Leute konnten infolge des Dampfes die Thür nicht finden, bis endlich eine Person von draußen zufällig die Thür öffnete. 25 Perfonen wurden verbliO Gegen Päl ift die Untersuchung eingeleitet, ob nicht ^ absichtigter Mord vorliegt. — (Unwetter in Calw.) Unmittelbar vot dem Nusbruche des gestern gemeldeten Orkans in Ealn> haben zahlreiche Schullinder die Badeanstalt verlasse" Dieselbe wurde vom Wirbelfturm völlig zertrümlne"' Zahlreiche Feldarbeiter kehrten mit Wunden bedeckt hein^ Das Reinste, Schönste und Poesiereichste, was je geschrieben wurde, sind wohl die Worte, die Goethe seiner Iphigenie in den Mund legt, nachdem sie die glückliche Botschaft vernommen, dass ihre Gefchwister Orest und Elektra noch am Leben sind: Goldene Sonne, leihe mir Die schönsten Strahlen; lege sie znm Danl Vor Ioois Thron! denn ich bin arm und stumm. Die ganze Welt, so reich wie sie ist, und so viel Gold und Edelgeftein sie birgt, genügt ihr nicht: die Sonne bittet sie um ihre Strahlen, um ihrem Gotte einen ihrer Freude ebenbürtigen Dank zu sagen! Das war Goethe! Und doch haben wir hier em zwar einfaches, dabei aber hochpoetisches Schnadahüpfl, das in Bezug auf edle Sprache den großen Olympier natürlich nicht erreicht, aber durch seinen Inhalt doch an ihn erinnert. Es ist die Beschreibung deS Wieder-Gehens zweier Liebender: Sie druckt in cm's Herzerl, Perwoaß si' mt mehr. kiab'z Herrgott! im Himmel, Da ^chaun a'mal her! ^«»»', ,° «uft',«'N U,!?^"° ""l" m°V »r°ß Gine Verwechslung. Novelle von C. Novges. (2. Fortsetzung.) «Damit Willst du sagen, das Zusammenleben sei bereits schlimm genug! Wessen Schuld ist es denn?» fragte der Consul. «Deine,» stieß sie hervor. «Deine Schuld aNein ist es! Du behandelst mich wie eine Sclavin! Glaubst du in ganz Indien eine Frau zu finden, die von chrem Hatten nicht die Erlaubnis erhält, die eigene Schwester sehen zu dürfen? Du bist ein Tyrann,' du hast mir das Leben zu einer unerträglichen Last gemacht!» Das waren harte Worte für ihn, der seine Gattin leidenschaftlich liebte, aber er wollte gewaltsam seine Gefühle verbergen, die Elsbeth doch vielleicht nur verhöhnt hätte. «Ich bedaure, so wenig zu deinem Glücke beigetragen zu haben,» entgegnete er darum, «doch beruhige dich; in ganz kurzer Zeit wirst du von meiner dir so lästigen Gegenwart befreit sein!» «Willst du verreisen?» fragte sie athemlos. «Nein, ich nicht! Meine amtliche Thätigkeit bindet mich hier. Aber du siehst augegriffen und leidend aus. l Die Aerzte haben mir gerathen, dich ohne Verzug nach l Deutschland zu senden. Die «Arkadia» segelt in zehn »Tagen von Calcutta nach Marseille; du wirst den Dampfer benutzen, deine alten Bekannten und Freun^ in Frankreich besuchen und dann einen längeren Aul^ enthalt in Süddeutschland nehmen. Du weißt, meint Schwester Johanna lebt auf meiner großen Vesihu^ in Buchendorf; sie wird dich gewiss mit Freuden aur nehmen.» Die Nachricht, die er ihr schonend hatte mittheil^ wollen, hatte er ihr nun doch ohne jede Vorbereitulw kundgegeben. «Ah, zu deiner Schwester willst du mich schickes versetzte sie, au allen Gliedern zitternd. «Werde '" auf Buchmdorf noch mehr Grfauaenwälter haben al" sie?» ' ,. «Wie kannst du nur so herzlos sein!» ^' er aus. Sie lächelte herzzerreißend. . .^ «Bin ich herzlos? Ich wollte, du irrtest ^" nlcht. Ich würde mich dann glücklicher fühlen; ""> Zusammenleben wäre mir dann weniger schmerzlich ' Seine Stirn verfinsterte sich. , . «Wir haben beide einen argen Missgriff ge^" I la,' sprach er gepresst, «aber die Ehe dauert nun e" mal bis der Tod sie scheidet, und darum müsse« "' Veilchen, sie uns nach Kräften erträglich i« ^ c< .^lsblth wandte ihm ihr Antlitz zu. Das liebH ble.che Gchcht erschien ihm heute noch als das sch"'" m der ganzen Welt. Laibacher ZeitungM. 150. 1309 4. Juli 1895. d^..^ Attentat «versuch.) Ueber den Attentats-versuch gegen den Polizei-Oberst Krause meldet der I^^rl aufgefahrener Dampfer.) Der ??^' ^""' b" der Insel Lagosta aufgefahrene österreichische Dampfer .Messina., der sich mit einer Agrumen-laoung auf der Fahrt von Catania nach Trieft befand. M nach den letzten Nachrichten als verloren zu betrachten, «er Schaden an der Ladung beträgt 50.000 st. Der Nampfer «Messina», welcher bei 60 Met« lang ist. gehörte bis Ende 1894 dem österreichischen Lloyd. -^(Vom Lloyddampser «Thisbe^.) Nach emer Meldung des «Mattino- ist der zwischen Madras und Caconada aufgefahrene Lloyddamftfer «Thlsbe., über "°u3.en "ab °? 'k'l 2"M günstigere Nachrichten ver-auteten absolut verloren. nachdem alle Anstrengungen, »yn flott zu machen, vergeblich blieben. ' " " ' V.f..^ verunglückter Lustschiffer.) Aus LMHisf^n. v°m 2. Juli wird gemeldet, das« der Fall H5m ^llm,r Krasinsli beim Herablassen mit dem b°ck ^V"""^l ist. Derselbe stieg ungewöhnlich emank ^ ^"^ ^ ^"llusse zugetrieben und Local- und Provinzial-Nachrichten. Anträge znr Hebung der Viehzucht in Unterkrain.* II. <5°br^«^' landwirtschaftliche Gesellschaft hat seit dem mX . :""^ Subventionen des ,. ,. Ackerbau- der damaligen Verhältnisse b sw""n^5r5°^. '" U"°"l°'" eingeführt, die auch "sw allenthalben den bedeutendsten Einfluss auf die 2..^°^" iNindertypen Unterlrains ausgeübt hat. ^ n H "« ^ Futterproductionsverhältnisse günstiger "°" ""' lehr gute Nachzucht des « A.^ ^ ^ ^ vkzirle Neifnitz und stellen s^' ^°^^"'^ 6""ch In diesen Gebieten beri^n^^^ "f Viehzüchter zufrieden mit den bist's" Achtungserfolgen. Zu bedauern ist. dass man mit °" Mürzthaler Rasse nicht überall in Unterlrain die gleichen Erfahrungen machen lonnte; es hat sich nämlich in den sür die Futterproduction minder günstig gelegenen Theilen Unterlrain« bald herausgestellt, dass da« Mürz-!?°.«" ^ bezüglich des Futters ziemlich verwöhnt ist. d°l« e« W d,e Milchnutzung nur einen geringen Wer "e und da« «sich langsam entwickelt'Zu^em^ ?b5l- » ."^ü hinzugekommen, dass man im Mür -M^m den letzten Iah«n gut gebaute Iuchtftiere nur Man lesk mü^aVd^n?^^ ""«e Druckfehler unterlaufen. Elsbeth^" ^^°""^ lmftVe^Heka7^Me^^f^ stiek ^?..ä'"^en Tag von Grund meiner Seele!. rVN«7°'"^?"n!! blendeten dich, Ich, a!« g" .«U 'w lcharfts Messer in ihr wde««ü de« h°^ "r.z«^,.^ °u^-Weiß 3°h°«'°, «« »er Conln! IchM»« da« Haupt, hobo '^ ""b nnr, da,« ich ein Mädchen geheiratet wach,..m" N" 2°h«u '°«m der Li«V ° ! d» ! lln^. i^.^ 'Ferner weiß sie noch, d°!« iillnnkd7l«^^"^'^°bne!p°nn. und «brreit ist °U>. " "" ^'"^»b der Erholung bedatff!, D°s , 'W°« d,??nn '°" "^ '^ b°nn lagen?> (Forlsehnng folgt.) schwer anlaufen lonnte. Von den importierten Original« stieren haben uns manche durch den schmalen Körperbau, insbesondere durch die schmalen Hüften, durch die flachen Hinterfchenlel und hohen Beine nur zu lebhaft an das Steppenvieh erinnert, aus welchem es urfprünglich auch als Kreuzungsproduct entstanden ist. Infolge dieser Mängel dürfte der Mürzthaler Schlag auch in feiner Heimat allmählich dem stammverwandten Murbodener Schlage weichen, alfo jenem Schlage, der auch in unseren Verhältnissen in Hinkunft die Stelle der Mürzthaler einnehmen sollte. Die Murbobener Rasse zählt erst einige Jahrzehnte und ist hervorgegangen aus der gut bekannten Maria-hofer und Mürzthaler Nasse, das sind jene zwei Rassen, welche auch in Unterlrain derzeit verbreitet sind. Die Murbodener Rasse hat im allgemeinen eine schönere Körperform als die Mürzthaler Rasse. Gegenüber dieser hat das Murbobener Rind überhaupt breitere Formen, einen breiteren, geraden und gut abgerundeten Rumpf, breite Hüften und ein gut gerundetes, nicht abschüssiges Kreuz. Der Widerrist ist breit und gut gerundet, die Schultern voll und gut geschlossen (nicht hochschulterig oder ohne Schulterleere). Die Thiere sind vorherrschend lichtgelb oder gelblichgrau, semmel- ober getreidefarbig (iiäoni<>no karvo). Für die Zugleistung sind die Murbodener Ochsen vorzüglich; sie zeichnen sich aus durch ein lebhaftes Temperament, durch einen freien und geräumigen Schritt und durch gute und feste Klauen, worauf man bei Nrbeitslhieren das größte Gewicht legen mufs. Bezüglich der Mastfähig- z leit sind sie besser als die Mürzthaler. Zur Mast aufgestellt, setzen sie innerhalb kurzer Zeit und bei verhältnismäßig einfacher Fütterung ziemlich leicht Fett an und liefern ein vorzügliches, feinfaferiges und helle« Fleisch. Deswegen gehören die Murbodener Ochsen zu den besten Mastochsen Oesterreichs und werden dieselben gerne gesucht und gut gelaust. * (Straßenbesprihung.) Von vielen Seiten lommen uns Beschwerden über das ungenügende Bespritzen der Straßen zu, insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die Gehwege und TrottoirS zumeist un-! befeuchtet bleiben. Bei der gegenwärtigen Hitze und der Staubentwicklung anlässlich der Demolierungsarbeiten ist eine wiederholte ausgiebige Bespritzung sämmtlicher Straßen und Gehsteige aus sanitären Gründen oringendst geboten. * (Demolierung von Häusern.) In der Einmündung der Bahnhofgass? zur Petersstraße wird gegenwärtig die Demolierung von baufälligen Häusern vorgenommen, welche dem Einstürze nahe waren. Im Interesse des Verlehrs, der bekanntlich nach der Erdbeben-Katastrophe in dem dortigen Viertel durch längere Zeit gänzlich gehemmt war. wäre zu wünschen, dass die Ar« beiten so rasch wie möglich zu Ende geführt würden und eine stark frequentierte Passage nicht länger, al« unumgänglich nöthig, gesperrt bliebe. — (Die Orientierungstafel), welche zur Restauration des Schweizerhauses weist, wurde vor ge< raumer Zeit von muthwilliger Hand theilweise beschmutzt. Im Interesse der zahlreichen Spaziergänger erscheint der Wunsch nach einer Behebung des Mangels nicht unbillig. — (Unfall.) Der Zimmermann Franz Zupan aus Dravle fiel vorgestern vom Dachgeschosse des Wirtschaftsgebäudes beim Mediat'schen Haufe in der Wienerstraße, wo er übernachtete, auf den Boden und brach sich den linken Fuß. Der Verunglückte wurde ins allgemeine Krankenhaus transportiert. — (Sanitäts - Wochenbericht.) In der Zeit vom 23. bis 29. Juni kamen in Laibach zur Welt 27 Kinder, dagegen starben 26 Personen, und zwar an Tuberculose 4. Entzündung der Athmungsorgane 5, Magenkatarrh 2, Altersschwäche 1, infolge eine« Unfalles 1 und an fonstigen Krankheiten 13. Infections-lranlheiten wurden gemeldet: Typhus 1 und Diphtheritis 1 Fall. — (Genickstarre.) Ueber das Befinden der zwei in der Ortschaft Vitinje, Bezirk Adelsberg, an Genickstarre erkrankten Mädchen geht uns eine weitere Mit« thellung zu, nach welcher der Kranlheitszustand in letzterer Zeit einen intermittierenden Charakter aufweist, indem auf Stadien der Verschlimmerungen Stadien der Nes-serungen folgen, weshalb nicht abzusehen ist, wann diese Epidemie zum Erlöschen gelangen wirb. Die Kranken stehen fortan in ärztlicher Behandlung, und bestehen die sanitäts-polizeilichen Maßregeln in gleicher Weise aufrecht. —o. "(Ertrunken.) Am 30. v. M. vormittag« ertrank der 23 Jahre alte ledige Besitzers-Sohn Franz Golmajer von Ob'r-Leibnitz an einer zwischen den Ortschaften^ Mosnja und Zaga liegenden Stelle des Saveflusses. Franz Golmajer hatte sich am genannten Vormittage in Gesellschaft von drei Burfchen, von denen zwei des Schwimmen« lundig waren, zum Saveflusse begeben, um daselbst zu baden. Golmajer, der nicht schwimmen konnte, badete anfangs an einer feichteren Stelle, gerieth jedoch weiter in den Fluss und verschwand Plötzlich in den Wellen. Die von feinen Genossen unternommenen Rettung«, versuche blieben erfolglos, und wurde die Leiche Golmajers erst nachmittags aufgefunden. — Nus Adelsberg wird uns berichtet, dafs am 1. b. M. der 18jährige Vefihers-Sohn Franz Pozar von Ober-Koschana beim Baden im Relaflusse nächst Nuje ertrunken ist. — (Alpines Nothsignal.) Der Centralaus-schuss des deutschen und österreichischen Alftenvereines hat zur Einführung des vom «Alpine Club» in England vorgeschlagenen alpinen Nothsignals das nachstehende Placat erlassen: «Bergsteiger, welche in Nothlage sich befinden und Hilfe beanspruchen, geben das Nothfignal in der Form ab, dass innerhalb einer Minute sechsmal in regelmäßigen Zwischenräumen ein Zeichen gegeben wird, hierauf eine Pause von einer Minute eintritt, worauf wieder das Zeichen sechsmal in der Minute gegeben wird, und so fort, bis Antwort erfolgt. Die Antwort wird ge« geben, indem innerhalb einer Minute dreimal in regel« mäßigen Zwifchenräumen ein Zeichen gegeben wird. Die Art des Zeichens hängt von den Umständen ab; es lönnen ofttische (sichtbare) oder akustische (hörbare) sein. Als optische Zeichen lönnen verwendet werden: 1.) Flaggen« signal. Tin am Stock ober Pickel befestigtes Tuch (Flagge), Wettermantel oder Kleidungsstück wird geschwenkt. Je größer und auffälliger der Gegenstand ist, desto leichter wird das Zeichen gesehen werden. 2.) Wechselweises Heben und Senlen irgend eines auffälligen Gegenstandes, z. B. eines Brettes, einer ausgehobenen Hüttenthür u. dergl. 3.) Laternensignal (bei Dunkelheit). Wechselweises Hochheben und Verbergen (Verdunkeln) einer Laterne oder eines Feuerbrandes. (Klenfackel, brennende Latschenzweige, Magnesiumlicht u. s. w.) Je größer die leuchtende Flamme, desto besser. 4.) Blitzlicht. Ist ein gut spiegelnder Gegen« stand zur Verfügung — entweder ein wirklicher Spiegel (ein Tafchenspiegel von 10 bis 12 Centimeter Durchmesser) oder eine blanke Metallstäche — so lönnen entweder mit Benützung des Sonnenlichtes oder bei Nacht mit einer Laterne Blitzlichtzeichen gegeben werden. Es ist natürlich darauf zu achten, dass die vom Spiegel «flectierten Strahlen dorthin fallen, wo sie gefehen werden sollen. Ist der spiegelnde Gegenstand einmal richtig eingestellt, so dass das «flectierte Licht in der Thalftation gesehen werden kann, so wird in den angegebenen Zwischenräumen (sechsmal in der Minute) dasselbe verdeckt (durch Vor-stellen oder Bedecken mit dem Hut u. dergl.) und dann wieder sichtbar gemacht. Ist der Sonnenschein derart, das« das vom Spiegel «flectierte Licht nicht nach der ge^ wünschten Richtung hin gesendet werden könnte, so lann man mit Hilfe eines zweiten Spiegels dies erzielen. Akustische Zeichen find: 1.) Rufe. Kurzes lautes Schreien, schrille Pfiffe in den angegebenen Zwischenräumen. 2.) Stoß-weise, in den angegebenen Zwischenräumen wiederholte Signale mit einem Horn (Trompete, Sprachrohr oder sonst einem vorhandenen weithinschallenden Instrumente). Welches von den genannten Zeichen zur Anwendung gelangen soll, hängt aber von den Umständen ab. Die Regelmäßigkeit der Zwischenräume wird entweder nach der Uhr oder einfacher derart erzielt, dafs man langfam von 1 bis 20 zählt, dann das Zeichen gibt, wieder von 1 bis 20 zählt und so fort. Nach dem sechsten Zeichen wird die Minutenpause durch Zählen von 1 bis 120 erzielt, worauf wieber die sechsmalige Abgabe des Zeichen« erfolgt. Bei der Antwort — dreimaliges Zeichen in der Minute — wird zwischen jeder Zeichenabgabe von 1 bi« 40 gezahlt.» —Die Section «Krain» des deutschen und österreichischen Alpenvereines sorgt durch Versendung eines derartigen doppelsprachigen Placates für das Velannt-werden dieses Nothsignales in Oberlrain. — (Der Stapellauf des «Wien».) Die Stapellassung Sr. Majestät Küstenvertheidigungsschiffes «Wien» findet, wie schon angekündigt, am 6. Juli halb 10 Uhr vormittags auf der Werfte des 8tudi1iinsnto u^ni40------- Kukuruz . 7 80 7 80 Hähndel pr. Stück - !45------- Erdäpfel 100 Kilo 5-----------Tauben ' ,20------- Linsen pr. Heltolit. 11!-----------Heu pr. M.«Ctr. . 1,69------- Erbsen . 10-----------Stroh » . . 178 - - Fisolen . 11-----------Holz, hartes Pr. - Nmdsschmalz Kilo -94-,- Klafter 7,-------- Schweineschmalz. -66-------— welches. . 480------- l Evrs. frisch . — 5«-------Wein,roth.,100 Llt.------24 - l — geräuchert » 64-------— Weiher, » ------80 — Lottoziehnng vom 3. Juli. Vriinn: 90 13 89 1l^^ Verstorbene. A m 2. I u l i. Felix Knisic, Weltpriester, 5? I, M'"" gasse 4, Schlagfluss. . ^ ,? A m 3. Juli. Albiu Ulcar, Aufsehers. Sohn, 2 M"" Wienerstraße 35, Magenkatarrh, ImSpitale: , Am 3 0. Juni. Helene Stock, Inwohnerin, b» > Pneumonic. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ Z Z3 ZZ^ s^ ! '""" be« Himmel« ^z- __^^.tz^!_____^^ '^M7Mg. ^38'8^ 19' 1 SSO. schwach tzeittr^ ^ ^. 2.N. 7^7 9 28 >7 SO. mäßig größth. heiter " __9 . Ab. 736-8 22 5 SO. schwach ^lbb^wM,^ 4.>7 Ü.Mg.I 737^9 j 20'8 j NNO. schwach j theilw. bew.! ^ Das Tagesmittel der Temperatur 23-4°, um 5 2°" dem Normale. ^ --------------------------------------------------------------------------«. Verantwortlicher Redacteur: Julius Ohm.Ianuschow' Ritter von Wissehrad. > Foulard-Seide 60 Kr. bis fl. 3-35 p. Met. — japanesische, chiuesische ?c. in den ^"^ Dessins und Farben, sowie schwarze, weiße uud farbige s^i berg.Heide von 35 kr. bis fl. 14 65 p. Met. — glatt, «^5 carriert, gemustert. Damaste :c. (ca. 240 verschiedene QM', ^ 2000 versch. Farben, Dessins ?c.). pul-to- unci 8teues>>'b^ «»U8. — Muster umgehend. Doppeltes Briefporto nA Schweiz. ' (13) N.^ 8oillsnf2tlsll(8N L. tt8lM«t,0l-y (!i. u. li. «oll.)^> W>chl Aufruf. Die Elssänzungswahlen filr deu Vorstand der AA^ ' Nnsallderficherungs - Anstalt für Trieft, das K»" land, Krain und Dalmatien finden am 15. d M u' statt, und zwar haben heuer zu wählen die II. Kategorie (Eisenbahnen. Berg» und Hiltteuwesen, ^' Verarbeitung, Maschinen, Werkzeuge ?c,); lV. Kategorie (Steine und Erden, Baugewerbe)/ , VI. Kategorie (Papier und Leder, Holz und Schnihstoffe, ? graphische Gewerbe). . .., In Anbetracht der großen Wichtigkeit, welche die A ,lur die uersicherungspflichtigen Betriebe hat, erlaubt sich ^, > ferttgte Comite im Interesse eines eiumiithigen Vorgehen^ stehende Candidate» zu empfehlen, nnd^zwar: ^, Kür die II. Kategorie als Vertreter der Arbeitgeber ^ Wilhelm Ttfiiuies Maschinenfabriks. Mitbesitzer iu Laibach, und als Vertreter der Versicherte« Herrn Gustav Reiniger l. und t. Arsenals»Obermeister in Pola-Für die IV. Kategorie als Vertreter der ArbeitaM ^ Philipp 8upaiic*iè Baumeister in Laibach, und als Vertreter der Versicherten Herrn Franz Kalmus Geschäftsführer in der Ofen< und Thonwarenfabril von ^' Drelse in Laibach. ^ Für die VI. Kategorie als Vertreter der Arbeitgeber' Rudolf Mauiroltl Vertreter der Aktiengesellschaft Lehtani.Iofefsthal und F^ in Trieft, .,. und als Vertreter der Versicherten Herrn ('^ €arl Riiting Factor der Nllchdruckerei Kleinnwyr H Namberg in ^ Laiba ch den 1. Juli 1895. IQr das Mcrhl'comit^: . Zloliann Perdan öräsident der Haudels- und Gewerbelammer in Laibach. M. Amliro2iö Säge«, Mühl» nnd Ziegelei' besiher in Neudirubach. Johann Daumgnrtner Fabrilsbesitzer in Laibach. Gustav Die« Director der Pap'"'!"" Iwischenwässer"' Karl Nittcl l. nnd l. WertfühM' '" Arseual zu P""' Johann Ml'^t kaiserlicher Nal!» M^> Dank. Für die vielen Beweise herzlicher Theil'"^', während der Krankheit mrines iuiiigstgelieblcn, vergesstichen Watten, des Herrn Josef Kren Bürgers und Nealiläteubesitzers flir die so ehrende zahlreiche Begleitung des the"^, Verewigten zur letzten Ruhestätte fowie !"^i,'.' ! schönen Krauzspendcn und die iu ergreifender ^ j,„ gcsuug.-u>!u Trauerchüre spricht zugleich a""' ^,.< Nameu der Verwandten den tiefstgefü'hltru D"N' Margarethe B""' G 0 ttschee am 2. Juli 18W. ^^^ Laibacher Zeitung Nr. 150. 1311 4. Juli 1695. Course an der Wiener Börse vom 3. Juli 1895. n«« dem oM«^ Commune Staat»'Anlth»n. « war, 5°/o Einheitliche Äente ln Noten verz. Mai-November . 101 2b 101-^5 in Noten verz. FtbruarNuMst iNiü5> 10140 „ Silber oerz, Jänner-Juli iui uu,iui »« ,, ,, „ «lpnl-October 101-5,010170 i«54n 4°/„ Etaatslose . 25« st, 150 75 151-75 I860«! 5°/, „ ganze 500 fl, 156 70 15725 »«eo«r b°/n ., Fünftel 100 fl. IL15.0 ^-25 »864« Ntaatllosr . . 10« st. 186 — 197 — dt». ,. . . ba fl. 196 — 1U7-- b°,, t>om,«Vfbbr, k 120 st. . . 158'-. ,58-50 4°/, Oeft, «olbrente, steuerfrei »23 90 184 10 z°/o Oeft, Notenrente, steuerfrei —-— — — 4°,^ bto. Rente in ltronenwähr., steuerfrei für 200 Kronen Nom, 101 50 101-70 »°/, dto. dt«. per Ultimo . . lU1-40 101 «0 Eisenbahn > Vtalltsschuldver» schrtlbnngen. «lifllbethbahn in G,, steuerfrei (°W. St.), für 100 st. V. 4°/n 122 00 12»'L0 ssranz-Joseph-Nahn in Silber (div. St,) f. IM st. Nom, 5»/<°/ 12? 7b 128 75 ^'///„Nudolph-V, i, S. (div, St.) für 10NU st, Nom.....— — —'— 4°/„ bto. i. Kronenw, steuerf, (div. St,), für 200 Kr. Nom. . . S«'«K 100-üü 5°/^ Vorarlberner Äahn in Silb,. 2u. 1000 st.f, inu st, Nom, —-— —-— 4°/a dto, lnlttonenw, steuers,,4!>0 u, 2U0U Kr, f, 200 »r, Äom. . »9«0 100 80 s» Vtaatsschnldverschreibun» «en ab«efte«p.l«stnb.'Uctit». Ellfllbethbahn 200 fl, CM, 5'/<°/n von 2U0 st. 0. W. pr. Stück . 257'—2ß0-— bto. Linz-Budweis 200 st. ö. 38, b'/^°/,........ 24250 243 50 bto, 0KionenNom, 8U 80 100-- 4°/„ dto, dto, per Ultimo , . 99-8U 100 — dto. St, V, Al. Gold 100 fl,, 4>/,°/„ 125,-85 126-85 dto, dto. Silber 100 st,, 4>/,°/„ 103 — 103 8l» dto. Staats-Oblig, (Ung, ONb,) v, I, 1876, 5"/°..... 123 — 124 - dto.4>/,°/„Schanlregal-Abl.°Obl, 101 « 108-30 dto. Prüm.-Nnl, ^ 10« fl. ü. W. 15850 Ib!» 00 dto. dto. 5 K0 fl, ö, W. 158' - 1t>8'75 Theih-Nca.Lose 4"/„ iuu st, . l4U 50 147-2!, Grundentl. - Gbligationen (für 100 fl. CM.). 5°/« aalizischc......_.---------._ 5"/n niederüstcrreichische . . . 109-75 —-— 4«/„ lroatische und slavonische . 98-75 - - -. 4°/„ ungarische (100 st. ö.W.) . 98 35 99-35 Andere üssentl. Hnlehen. DonlluReg.-Lose 5"/„.... 131 2b 132 — dto. Anleihe 1878 , . IU8— 110 — Nnlehen der Stadt Görz. . . 111-2 —'— Nnleben d, Stadtgemcinbe Wien 106-25 10725 Anleyen d. Stabtgemeinbe Wien (Silber oder Gold) , . . , —— —— Prämlen-Nnl. d, Stadtgm. Wien 172-— 174 — Börsebau-Anlehen, verlosb. 5°„ 102-— 1U3-- 4°/» »rimer Landes-Anlehen . 99 25 —-— Geld W»« Psandbrieft (fürionfl,). Vodcr. all«, «st. ln50 I, vl,4°/«. —-- 122-- - dtu. „ „ —-— —-— dto. „ ,, in50 ,. 4°/l> 99-90 100-70 dto. Präm,-Lchlbv. 3°/„, I, ltm. 116 50 11750 dto. dto, 3°/°, Il.Em. 118-75 119 50 N.°»s 100 — 100-80 veft,-ung,Vanl verl. 4>/,°/„ . - -— — — ^ °l°- bto. „ 4°/^ . . 100-40 101-20 bto. dtll. bOjilhr. ,. 4°/u . . 100-40 101-20 Ep»rcasle,1.üst,,8UI, 5'/,°/«vl. 10150 —-— Vtlorltäts-Gbligationen terr. Norbwestbahn . . . 1,2-50 11» 50 D °°t«bllhn....... 224- -- Südbahn k 3°/<...... 17240 173-40 dto, k 50/2..... 131-7513275 U"»-Mln. Schuldv. d, B°brncrebltanstalt,I,Vm. . 1N-25 2025 l"°- dto. ll. Em. 1889. . . 28- »,-- Laibacher Lole..... 23-__ «4-^ Geld W»« zank'Altitn (per Stück). «lnglovest, Vanl 200 fi. 60»^ «. i?ü-- 176 — Banluerein, Wiener, 100 fi, . 168-80 169-40 Bodcr.°«nst,,Oest„200st,E.40°/« t.5?-— 5o7-50 Crdt,Müst, f. Hand, », E, 16« fl. 405-50 40S0U dto. dto. per Ultimo Septbr. 4U7-7L 408-25 Crebitbanl, Ullg, ung,, 200 st, . 49,-50 492— Depositenbank, «Ug,< 200 fl. , 252 — 253 — Escompte-Ves,, Norüst,, 500 st. 9,0— 82« — Niro u. Caslenu., Wiener, 200 st. 327— 829- Hypotl)clb,,0est,,20Nfi. 25"/«— ?2l»-— „Schlöglmühl", Papiers., 200 fi. 214 75 218 — ^.Vteurenn.", Papiers, u. V.V. 16?-— 170-— Trifaller Kohlenw. - Ves. 7« fi. 1'/2 — 174 — Waffenf.°<«.,Oest.i»W!en, I00st. «82-— 283— Waglllln-Lelhanst., Nllg., in Pest, 80 fi......... 532— 534 — Wr. Nauaesellschaft 100 st. . . l,7— I38-... Wienerberger 8