»»««er 6. Pett«». WH 5. |rtmr 189». erscheint jeden Renntag. . st. *.80, nü P^-erfendung imstande: Vierteljährig fl. 1.40, halbjährig tu Rummern 10 fr. Pret« für Peltiu mit Zustellung ins Haut: vierteljährig fl. >•£>. halbjährig sl. 2.40, ga fl 2.80, ganzjährig fl. 5.60. — Schrifttetter: fnl fiait, H«»»chl«tz «r. 14. — ScnMlfpM »> BerUg: W. Mnh, QtwWßU* Kr. 6. Handschriften werden nicht zurückgestellt. «nkSndigungen billigst berechnet. — Beiträge stick erwünscht und wvllen längsten« bit Freitag jeder Woche eingesandt werden. Pränumerations-Einladnng. Hu JUtKimrat Kam «it jede» Amb kqmn »erbe» »»> »irl «utz mn «onatlidK Sezichl»»g » 45 kr. i* Pett«», k 50 kr. nnirtf «it pojker je»t«»S, a»ge»o»n»nl. Gleich^eitiß er l«»be» »tr »»», füU p. T. Leser »»lere» Statte» »« usällizr Einse»du«g >es e»t-f»Se»te» ^t»»«e>eatketragt« tzSßichß )» erficht». Die $«tMft«»g. Die neuen Steuern. Die neuen Steuer» sind bo und mit ihnen eine Mehrbelastung der Steuerträger. Wa« wurde m den Regierungsblättern alle« von der Gerech. u»d der Trefflichkit der »e»en Steuern fabelt Hub nun, da ihre virtuna zu Tage dauert einen der Jammer. So mancher inn hat zu seinem Schaben erfahren das« er nach dem anen Steuersätze . 4» mmäfmaL uach ömmL jo nid y zahlen habe, als früher. Man preßt bie Titrone, so lange sie »och einen Tropfen Saft i» sich birgt, man besteuert ben Gewerb«- und Geschäftsmann, sowie ben Bauer, so lange er »och einen Heller in ber Tasche hat unb hat er ihn »icht. nun so kommt die Executio», mit der man i» deutsche» Öfter« reich bekanntlich ja rasch bei ber Ha»b ist. währenb z. B bie Polaken, wie ein Redner vor einigen Tagen in einer Versammlung in Graz ganz richtig bemerkte, die alten Steuern nicht zahlen und die neuen schuldig bleiben. Dienstmann Nr. 18. In Rew-Aork ist, wie bie Zeitungen kürz, lich meldeten, eine Agentur entstände», welche be« konnt macht, das« sie stet« Cavaliere auf .Lager-Habe, die sie alleinstehenben Damen zu beschuh». der Begleitung auf ber Straße unb in Gesellschaft zur Verfügung stellt. Diese Jbee ist viel» leicht eine sehr zeitgemäße, aber ganz neu ist sie »icht und erinnert an eine Geschichte, welche sich anfang« der sechziger Jahre, al« die Dienstmann«-institute eben aufgekommen waren, in Dre«den ereignet hat. Man betrachtete damal« die Dienst. Männer nicht blo« al« Haudarbeiter, sondern al« Tommissionäre für jeden Zweck. Da erschien eine« Tage« — e« war in der Kasching«zeit — eine junge, schöne Dame im Comptoir des Institutsdirektor« und fragte, ob da« Justitut einen Mann besäße, welcher geeignet wäre, ihr al« Begleiter zu einem Maskenball zu dienen. Dieser Austrag war zwar ungewöhnlich, aber der Director wußte Rath zu schaffen Unter {eity« Getreue» befand sich Einer, der früher "l glücklichere Zeiten gesehen hatte, in den rrcn Ms ^genannten vornehme» Welt gut d"sklbt» noch nicht ganz ivtl^ Wtttfnt' halte, obwohl er mit frohem Muthe die Dienstmann«karre zog. Seine Gefährten nannten ihn den „Franzosen", weil er Bon der ganzen Steuerlast müssen aber wir Deutsche den Haupttheil atzs unsere Schultern nehmen, lvir zahle», obwohl wir der Kopfzahl nach gerinaer sind, viele, viele Millionen mehr, al« alle Ratiönchen Österreichs zusammen. Wie schwer lastet auf Unserer Geschäftswelt, auf dem Handel«- unb Gewerbestaube ber Steuerbruck. bei un« muß ber Geschäftsmann sein Letzte« hingeben, dem Bauer wirb seine Keusche, sein Lieh unb sein Boben zwang«weise veräußert. Geld muß auf jchen Fall her. Wenn wir wenigsten« sehen Knlsten. das« bei allen Rationen, wie bei un« Datschen, vorgegangen wird! Die« ist aber nicht t*r Fall Wir müsse» z. B. für die Polen jede« tzahr soviel Steiler,, bezahlen, damit da« Land der Schlachzizen vom Steuerdrücke befreit bleibt und damit die dort herrschende Partei der «del>gk.> und E ericolen da» Bolk nach ihrer Weife für sich besteuern können. Der Staat, er handelt nicht wie ein Bater, dem alle Kinder gleich sind; dem arbeitsamsten, dem tüchtigsten »nb willigst»», ber ohnehin da« morsche Staat«gesüge mit seinen Schultern hält und stützt, dem Kat er bie schwersten Laste» auf, ber ist ta» Stiefkind der Regierung, ber Ber» waltnng. «nn ist H Ährrn gwMnl. Wtomtchw Provinzen al« bie geistige und wirtschaftliche Kornkammer bk« Staate« zu betrachten, an« ber unbekümmert unb unbesorgt immer neue« entnommen werben barf! Rührt sich aber einmal biese« Bolk. verlangt e« auch für sich unb seine Kinber etwa« au» ben Mitteln be« Staate« sür verhagelte oder überschwemmte Landestheile, wird e« schroff abgewiesen. Die Steuern au« dem Säckel unserer Steuerträger fließen fort ... . Bäumt e« sich gar gegen offene Ungerechtigkeiten auf. will e« sich nicht länger mehr al« Melkkuh, der französische» Sprach« mächtig war und hänfia Brocken au« derselben anwandte. Wer hätte sich Ju der verlangten Commission also besser eignen önnen. al« dieser. Die Borverhandlungen führten fonach zu einem befriedigende» Resultat und am Ballabend erschien pünktlich Dienstmann Rr. IS ver Equipage in feinster schwarzer Toilette vor dem Hause seiner Austraggebenn. Er ließ sich vom Dienstmädchen nach dem Salon geleiten und harrte seiner Schönen. Diese erschien in vollen« detcm Ma«kencostüm — eine reizende Griechin. Der Ritter blieb inde« von ihrer Schönheit un. berührt, er verneigte sich nur respectvoll und sah dann ruhig den weiteren Befehlen entgegen. Die Dame musterte ihn mit zufriedene» Blicken: er war von einem adeligen Eavalier ber Hoschargen nicht zu unterscheiben. Dennoch fragte sie be> sorgt: ..Haben Sie sich auch wohl alle« überlegt unb sich meine Winke, bie ich Ihnen über Ihr Verhalten gab. eingeprägt?" „Oui, Mahonie." .Sprechen Sie mit der Gesellschaft so wenig wie möglich und folgen Sie stet« meinen Anord-nungen!" Der Dienstmann verneigte sich schweigend, um nicht viel zu sprechen. Dann warf er seiner Dame den Mantel über, sie reichte ihm ihren Arm und da» seltsame Paar bestieg die Kutsche. al« Packträger behandeln lassen, macht es seiner Meinung Luft, tritt e« in die Obstruktion, dann wird sosvrt über seinem Haupte drohend die Peitsche de« § 14 geschwungen, werden Gemeinde-Vertretungen aufgelb«tl Lange kann e« aber so nicht mehr weiter gehen. Der Geschäst«mann ist froh, wenn er die oft hohe Miethe bezahle» kann, srvh. wenn ihn kein außergewöhnliche« Unglück trifft, froh, wen» er eine mäßige und gerechte Steuer zahlen kann, alle« Übrige geht Übn seine Kräste und besördert nur mit Rieic»schntten den Untergang de« Handel«, und Gewerbestandes. Die Begünstigung de« Slaventhum« würde sicherlich auch noch, wenn e« gierige, die Blüte zeitigen, das« man z. B. auch in Böhmen mit auffallendem, zwiefachem Maße vorgehen würde, wenn e« sich um Deutsche und Tschechen handelt. Der deutsche Handel«- und Gnverbestond hat von dieser Regierung. von dem jetzigen Systeme »icht« zu erwarten. Seine Zutuns» liegt nur i» eigenen kraftvollen Vorgehen, in zielbewußter Rück-sichtslosigteit. die sich de» zu Erringende» wohl bewus»t ist. Gar viele möge» sich, »»«un der Steuerbogen vor ihnen liegt und sie nicht wissen, woher sie da« Geld für die Steuerzahlung nehmen sollen, fragen: .Bin ich nicht auch zu einem Bhnmta Theile mitschuldig an den jetzig» Zustän« ben? Habe ich jederzeit meinen Man» gestellt, wenn e« galt, für unsere« Volke« Wohl unb Weh einzutreten?" In der Organisation, in der thätigen Mitarbeit im politischen Leben liegt allein die Gewähr für eine Besserung der jetzigen Zustände. .Die Kraft, die macht die Herrlichkeit!" Wie wahr ist dieser Satz. Und wie wird die Kraft erzeugt? Nur durch ben engsten Zusammen-schlus« aller! Möge niemand denken, aus mich allein kommt e« »icht an. Wenn Tausende so denken, ist jede Hoffnung auf eine Besserung de« Al« sie i» den Saal tr»t, die Üppige Griechin am Arme de« ernsten, stolz einher» schreitenden schwarzen Domino — Dienstmann Nr 18! — erregte ba« Paar allgemeine Aus« merksanikeit. Man ergieng sich in Vermuthungen, man suchte unter dem schwarten Domino Barone, Grafen. Bankier« tc. bie schwere Menge, aber alle Anspielungen ber ba« Paar umschwärmende! Masten waren erfolglos, das Räthsel blieb un-gelöst. Auch die junge Witwe, welche in d«? G«-sellschast nicht unbekannt war. verdankte ?S dem schwarzen Domino, dass man sie nicht erkannte. Sie konnte übrigens mit ihrem Begleiter sehr zufrieden sein: eS gab keinen aufmerksameren Ritter auf dem ganzen Feste. .Lassen Sie mich allein!" Er entweicht. Aber sie braucht nur »ach ihm auszuschauen und unmerklich mit dem Fächer zu winken, so ist er wieder an ihrer Seite. „Der Mönch dort versolgt mich. Weroeir Sie eifersüchtig!" „Oui. Madame'" Und pünktlich besorgt er die Commission, indem er zornsprühend dem Ver-folger in den Weg tritt und, den Arm seiner Dame fest an sich pressend, dieselbe davonführt. Die Demaskierung erfolgt. Frau F. ist über ihren Ritter völlig beruhigt. Sie kann sich auch ohne MaSke mit ihm sehen lassen. ES folgen uncrträgliche» Zustand?« vergebens Also nicht durch Spaltungen, gegenseitige Reibereien und kleinliche Eifersüchteleien kann geholfen werden, fondern nur durch Untersrdnung de« Kleine» unter da« Große, durch freuöige und hinter-halt«lose Mitarbeit an den Ausgaben der Ge genwart. Wolle» die Gewerbetreibenden etwa« er-reich«», wollen sie die unerträgliche Steuerlast : gemildert sehen und in die traurigen gewerbliche» Verhälnisse Ordnung gebracht wissen, dann müsse» sie sich fester al« je aneinanderschließen, um mit gemeinsamer Kraft ihr Interesse in wirksamster Weise wahrnehmen zu können. Gemeinderathssitzung. Bericht über die am Mittwoch de» 1. d. M. stattgehabte ordentliche öffentliche Sitzung de« Ge-meinderathe« der Stadt Petto». Borsitzender: Bürgermeister Ornig. Anwesend sind die Gemeinderäthe Bla » k e. B r i g o l a. Filaserro, Kaiser. Kasimir. Kasper, Kersche. Kollenz, Kratzer, Roßmann. Sadnik, S e l l i n f ch e g g, S t e u d t e, Stroh maier und Dr. Treitl. Zur Verhandlung steht nachfolgende Tagesordnung: 1. Verlesung de« Protocolles der Sitzung vom 4. Jänner 1899. 2. Mittheilungen. 3. Borlage der Rechnungen der Stadtge-meinde Pettau, de« Armeip- und Bürgerspital-fonde« pr. 1898. 4. Wahl eine« Gaswerk- und Schlachthaus« Eomit6«. b. Festsetzung der GaSinesser-Rente 6. Ansuchen der Marie Latsche» um Weiterverpachtung eine« Acker«. 7. Ansuche» de« GründungSconiitS'S de« österr. Bölkervereine« um Beitritt. 8. Wahl zweier Mitglieder in die Stellung«-Commission. 9. Wahl zweier Mitglieder i» die Militär-tox.Eommission. 1V. Ansuchen der kausm. Fortbildungsschule »m Flüssigmachung der Subvention pro 1899. II. AlMllge- Die BerhondlungSschrift über die letzte Sitzung vom 4. Jänner wird genehmigt. Bor Eintritt in die Verhandlungen theilt der Bor-fitzende mit. das« er sich mit der Eigenthümern der Pirich'schen Realität wegen der Erwerbung diese« Grundstücke« in Verbindung gesetzt habe. Der Semeinderath habe sich bekanntlich in einer seiner letzten Sitzungen mit dem Ankaufe dieser Realität, welche ein nicht unbedeutende« Verkehr«- Erken»ung«szenen, heitere« Geplauder. Rr. 18 po-stiert sich stumm gegenüber seiner Dame, der zu-erst gegebenen Anordnung gemäß. .Sie müsse» heiter blicken und mit mir sprechen." Nr. 18 neigt sich mit lieben«würdigem Lächeln zu seiner Herrin und fragt, ob er die Ehre haben könne, sie zur Tafel führen zu dürfen. Die Einladung wird angenommen und der Dienstmann ist darüber entzück. Eigentlich we-niger der ihm zu Theil gewordenen Gunst, al« der bevorstehende» Mahlzeit wegen. Denn mittelst der bi« zur DemaSkierung üblichen Federkiele stillt man kaum den Durst, viel weniger den Hunger. Aber auch bei der Tafel ist er ganz Gentleman. Er prüft den Wein mit Kennermiene und gevießt ihn mit weiser Mäßigung. Er läßt manchen Gang an sich vorüberwandern. ohne eine Miene zu verziehen und weiß sich doch still-schweigend satt zu essen. Man sucht ihn in Ge-spräche zu verwickeln, um au« seinen Worte» zu schließen, we« Geiste« Kind er sei. Aber er ge-räth nicht in'« Plaudern, sondern antwortet nur mit kurzen geistreichen oder witzigen Bemerkungen, die da« Interesse und da« Ansehen, welche« er genießt, erhöhen. Dabei ist er stet« jede« Winke« hinderni« a» der Raniier Brücke darstelle, ein-verstandeil erklärt, um die daraus befindlichen Gebäude niederzureißen und den Oruig-Kai bi« an die Brücke verlänger» z« können. Die Eigenthümer!» habe sich zwar bereit erklärt, da« Grundstück zu verkaufen, fordere für da«selbe aber 6000 fl. und knüpfe an den Erkauf »och die weitere Bedingiu>.i, das« sie alle« abtragen und wegnehmen köilne. wa« irgend wie von Wert sei. Der genannte Prei« .wäre also lediglich für den Platz zu zahlen. Die Berfammlung nimmt die Mittheilung zur Kenntni« und beschließt nach kurzer Debatte, der Eigenthümerin für da« Grundstück 3000 fl. zu bieten, im Falle der Richtannahme diese« Anbotet aber da« Enteignung«-verfahre» einzuleiten. Ferner theilt der Vorsitzende mit. das« Hr. Dr. W. Edler von K a i s e r s e l d anläßlich de« Tode« seiner Mutter für die Armen der Stadt Pettau 100 fl. gcspeudet habe, wofür ihm feiten« de« Gemeinderathe« der Dank au«gesprochen wird, über Punkt 3 der Tage»-ordliung referiert Herr Saduik. Die einzelne» Posten, welche zur Verlesung gelange», finden unsere Leser in der »nserer letzten Nnmmer bei-gegebenen Extrabeilage. Der Rechnungsabschluß wird schließlich auf Antrag der Section geneh-migt. In da« Ga«werk- und SchlachtöauS-ttoriitie werden die Herren Ornig, Kasper. Roß m an». M a tz u n und Sellinschegg ge wählt. Bei Punkt 6 der Tagesordnung gibt der Vorsitzende Bürgermeister Ornig eine kurze Erläuterung. Bekanntlich habe die Einführung der Gasbeleuchtung in Pettan einen ausgezeichneten Erfolg gehabt. Nach kaum vierwöchentlichen Be-trieb seien bereit» über 1000 Privatflammen a» da« Ga«werk angeschlofsen. Dieser Erfolg sei aber nur durch den seiner-eingen Beschluß de« Ge-meinderathe« ermöglicht worden, der dahin gieng, die Installationen und Anschlüsse vorläufig auf Kosten der Stadt zu mache» und diese Kosten von den Parteien dann in auf zehn Jahre vertheilten Raten, ohne Atifrechnung von Zinsen, rinzuheben Nachdem sich heute die Kosten der Installation übersehen lassen, wäre e« an der Zeit, die zu zablende Rente für die ausgestellten Gasmesser tc. festzustellen. Dem Vorschlage ent-sprechend werden die Raten wie folgt festgefetzt: Für 3 flammige Ga«meffer sind pro Monat 20 kr., für b-flammige 26 kr., für 10 flammige 30 kr., für 20-flamm>ge 45 kr., für 30flammige 00 kr. und für 50 flammig« GaSmesier 80 kr. zu zahle». Gemeinderath S t e u d t e bringt den Zusatz-antrag ein, das« diejenigen, welch« aus ihren Wunsch die Ga«leitungen in« Hau« gelegt er- seiner Dame gewärtig und ein Blick derselben genügt ihm. ihren Willen zu errathen. „Da« muß ein Adeliger sein?" — .Der ist gewiß sehr reich?" — so giengen die V«r-muthuiigen, denn Nr. 18 war von seiner Herrin gewissermaßen in ei» Inkognito gehüllt; sie hatte ihn ohne Namensnennung nur al« Freund ihre« Hause« vorgestellt und da er sich i» seinem Be-nehmen der Gesellschaft gewachsen zeigte, so mußte er. wie man annahm, schon etwa« ganz Besondere« sein. Der eigentliche Ball begann und wieder be-währte sich Nr. 18. Er tanzte wie ein junger Gott und ließ sich nicht nur von seiner Herrin je nach Wunsch zum Tanze befehlen, sondern auch, wenn sie »icht mit ihm tanze» wollte, konnte sie bestimmen, ob und mit wem er sich unterde« im Kreise »u drehen habe. So ganz glatt sollte aber die Sache dock, nicht abgehen. Beim Eotillon war Frau X. von Zwei Herren fast gleichzeitig engagier» worden, von einem Troubadour und einem Kreuzritter. Sie hatte den Sänger der Liebe bevorzugt vor dem Ritter der Religion und Letzteren mit einer kurzen Bemerkung abgewiesen, obgleich ihm nach de» Tanzrezeln der Borzug gebührte. Der Kreuz-ritter, ohnedie« etwa« erhitzt vom Wein, war darüber zornig und verursachte eine heftige Szene. hielten und innerhalb zweier Monate mit der Gasbeleuchtung nicht beginnen, die Koste» der Installation sofort zu erlegen haben — angenommen Einer Anregung de« Herrn Bürgermeister Ornig z»folge beschließt der Gemeinderath ferner die probeweise Anschaffung von 10 Ga«-automaten, welche für den Bezug von Koch- und Kraftga« zur Aufstellung gelange» sollen. Der Prei« diese« Gase« wird spüter festgestellt werden, sobald die Automaten zum Verkaufe in Österreich zugelaffen sind. Gemeinderath Ke r sch e wünscht Aufklärung über die commissionellen Erhebungen betr. i>er Übernahme de« neuen Gaswerkes; er habe in der „Pettauer Zeitung" einen Bericht darüber gefunden, der sich äußerst günstig über da« Re-sultat derselbe» ansspreche und auch von einer bedeutenden Verminderung de« bisherigen täglichen Gasverlustes berichte. Ihm sei davon nichts bekannt geworden. Herr Bürgermeister O r» ig erklärt, dass der Gasverlust in der ersten Zeit in der That ca. 100 Eubikmeter pro Tag, d. i. ca. 30»/, de« Tage«consum« betragen habe, wovon man aber den gestatteten Berlnst und den Eon-sum der Zündflammen zurückzurechnen habe. E« er-gab sich dann ein unbedeckter Verlust von etwa 60 Eubikmeter täglich. Da jetzt der gesammte Rohrstrang äbgesucht werde und sich auch schon au verschiedenen Stellen Undichtheiten gefunden habe«, die abgestellt werde» konnten, so dürfte fich der Gatverlust bald wesentlich redurieren. Selbstoer-ständlich hafte aber die Firma für den festgestellten Verlust und dieselbe werde erst dann von ihrem Eontrakte entbunden werden, wenn ste allen Be-dinguugen desselben nachgekommen sei. Wa« die zweite Probe betr. Herstellungskosten de« Wassergast« anbetreffe, so hebe dieselbe in der That ein außerordentlich günstige« Resultat ergeben Vorher wäre» bereit« Proben mit verschiede»«» Sohlensorten angestellt worden, welche da« Re-sultat hatten, dass fich die schlechteste einheimische Koyle, die »Schallthaler". zur Ga«erzeugung ganz hervorragend eigne, «eon sie mit 25 bi« 50 Procenl Eoak« oder preußischer Kohle ge> mischt werde, «ei der officiellen Probe ergab sich dann, das« die Herstellungskosten pro Eubikmeter WassergaS etwa 20»/» geringer, find, al« e« von der Firma seinerzeit garan^.»» s "de. Auch die Brennerprobe ergab ein günstige« Resur^t. Man habe versucht, mit dem dentbar geringsten Druck zu arbeitt», da der bisherige von 80 mm. stet« riuen verhältnismäßig hohen Gasverlust mit sich bringe. Infolgedessen habe man denselben bi« auf 22 mm. reduciert und auch bei diesem ganz mi-»imalen Druck f»nctionierte der Brrnner bei der Probe in der Photometerkammer ebenso g»t, wie Die Griechin eilte zu ihrem Ballherrn, während der Gekränkte nachfolgte, eine Erklärung fordernd. .Jetzt beschützen Sie mich", bat sie ihn. .Oui, Madame!" war die Antwort. .Wa« wünschen Sie?" fragte dann der Dieustmann den Ritter. „Herr, wer find Sie?" fragte jener zornig zurück. .Der Beschützer jener Dame, welcher dieselbe gegen Ihre Zudringlichkeit vertheidigen wird!" .Sie wage» zu behaupte», ich sei zudringlich?" „Ja." .Sie sind e«!" bestätigte auch die Dame. „Da« ist eine Lüge!" schrie der Zornige auf. Frau X erröthete vor Entrüstung, aber kr. 18 blieb wie bisher ganz gleichgiltig und agte kalt, als ob er es auswendig wüßte, wie xt solchen Gelegenheiten die Redensarten auf einander zu folgen haben: .Sie sind ein Unverschämter?" Herr, Sie beleidigen mich! Wer sind Sie?" .Ein Mann vom Stande," sagte d«r Man« vom Stande. E« war keine Unwahrheit, denn Rr. 18 Katte an der Ecke der Wil«druffer Straße seine» festen Stand. . . '|JU I [ . II >17(10} vorher bei einem solche» von 80 min. Bei einem Druck von 40 mm., wie man ihn jetzt ständig im Ga«werke habe, reduciere fich der Gasverlust, wie Meffungen ergeben haben, auf aenau die Hälfte. Dessen ungeachtet fei aber die Firma für den-selben haftbar, da der gestattete Berlust von 20 Eubikmeter erst bei einem 80 mm-Druck ei»» treten dürfe. Welchen Wert aber die Regulierung desselben habe, zeige am besten da» Beispiel RadkerSburg. daS mit einem Druck von 120 mm. arbeitet und infolgedessen heute noch mit einem Ga«-Berluste von 21»/, arbeite. Wenn hier in Pettau in der ersten Zeit an vielen Stellen über schlechtes Licht geklagt worden sei. so habe da> nur an schlechten fehlerhaften Strümpfen gelegen. Denn eS sei zweifellos, dass dos Ga» an vielen Stellen ausgezeichnet brentte und dasselbe ist überall da» gleiche. Hum Schluß« theilt der Bor-sitzende noch mit. das« die oWelle Eröffnung de» Gaswerke» und d«S Schlachthauses voraus-sichtlich End« diestS MonatS stattfinden wird und wenn der Gemeindrrath nicht» dagegen einzu-wenden habe, werde da» gewählte Comite un« verzüglich mit den nöthigen Borarbeiten beginnen. Die Weiterverpachtung be» in Oberrann ge-legenen Grundstücke» an die bi»herige Pächterin Marie Lcl^chen wird genehmigt. Punkt 7 der Iage»ordnung wird für die vertrauliche Sitzung zurückgestellt. In die StellungSwinnufsion wurden die Herren Strohmayer und Sadnik, i» die Mililärtaxcommisiio» die Herren Kasper und B r i g o l a wiedergewählt. Ebenso wird die Flüssigmachung der pro 18SS der kauf-männische» ForibildunqSschulc bewilligten Sub-veution von 100 fl. bewilligt. An die öffentliche Sitzung schließt sich eine vertrauliche. Pettaner Wochenbericht. l Vers Gremialkrankencasfen-UberwachungSauSschuß A. Kol l e n z und als Ersatzmann Herr HeiuM Winkler gewählt wird. Unter „AU^m; Anträge" bringt der Borsitzend« ein Schrei^» der Pettauer Handelsangestellten zur BerlesuD^ in welchem um Freigabe de« Frohnleichuamsl^pz gebeten wird. Ein dahingehender Antrag Ma. von der Versammlung in Princip angenomn Da« Weitere wird die Borstehung veranlag Zum Schlüsse theilt der Vorsitzende der sammlung mit, das« ein hochverehrtes Mity^Tfy,, des Gremiums. Herr Ferdinand von K o 11 o ty,j,tzr> der auch die Borstandsstelle de« Gremium« längere Z«it innegehabt habe, in diesen Tagen PWty verlasse und nach Graz übersiedele. Herr S ch s beantragt deshalb, das« da« Gremium au« tyfji Anlasse dem Scheidenden für seine Thätigst j Interesse de« Berein« auf die eine oder #ilj Weise ihren Dank zum Au«druck bringst Versammlung beschließt, dem Scheidende^ Dankadresse durch eine Abordnung von drei Sliebern Aberreichen zu lassen. In die betyes Ibordnuna werden die Herren S ch u Karl Kasper und Sadnik gewählt. («tflffnn«3 des Achwcherhanse». unsere Leser au« der Anzeige in der Rummer unsere« Blatte« ersehen, ist daS' hau» im BolkSgarten wieder eröffnet Dasselbe bietet mit seinen gastlichen auch im Winter einen angenehme» A^ der von der Stadt au« in 15 Minuten bMsjn M erreichen ist. Gerade bei dem jetzigen W«tt«r und d«n mit Koth bedeckten La^d,!^«iz dürfte e« kaum einen zweiten Ausflugs ^znM Umgegend Pettau« geben, der so gün»igzM«M ist. Bon Seiten de« Verschönerung«» verkehrSvereine« ist die Brinner-Allee H^Moger Sorgfalt hergerichtet worden, so nack dem VolkSgarten trockenen Fuße« nach dem ärgsten Regenwetter gelan Ebenso sind in den Ansagen alle beschottert und Naturfreunde werden flug dahin auch in der jetzigen schlecht zeit nicht zu bereuen haben. (Vom Gaswerk.) In neuen städ werk wurden im Laufe der vergang^ ständige« Trinkgeld und freundlic hinzu, wa« der Dienstmann dank indem er sich für weitere derartige; zur geneigten Berücksichtigung empfo nach Hause, säuberte seinen Bal denselben zurück in» Frackverleihr begann dann sein Tagewerk. Al« die, Duell« gekommen war, begab er siq Geschirr", der DienstmannSkarre. an l thor de« großen Gartens, dem Cri vou«. .Francoi« van der le » berg von der Allgem. dsterr. Gasgesellschaft in Trifft, Herr Ober-Ingenieur A. Bolz voni Gaswerke >n Budapest. Herr GaS> »nd Wasserwerkvirector Hans M e r t e n s auS Posen (Preußen) und Herr LandeSbuchljalter von Denk auS Graz. Das Urtheil der genannten Fachantoritäten über unsere neue Beleuchtungsanlage war ein durchaus günstige«. (?'/, pr»)k»t Gs««erl»ß.) Über den Ga«-Verlust im städtischen Rohrnetz sind noch immer übertriebene Gerüchte in Umlauf. Räch AuS-befferung verschiedener Undichtheite». welche durch daS Absuchen de» Rohrstrange« zu Tage gesör-dert wurden, hat gestern im Gaswerk eine Pri-vatmeflung stattgefunden, die einen ungejähre» Verlust von 18 Kubikmeter pro Stund« fest-stellte. Nach Abrechnung des Zündflammen-Eon-sum«, der 746 Liter per Stunde betragen darf, verbleibt somit ein unbedeckter Abgang von ein Kubikmeter pro Stunde, d. i. 24 Kubikmeter pro Tag. so das« der Gesammtverlust incl. des gestattete». uur ca. 7»/, Prozent der auf 350 Kubik-meter berechnete» Tagesproduktion beträgt. Da bei einer Rohrlänge von 8600 Metern ober ein Gasverlust von 20 Kubikmeter contractlich gestattet ist. so würde sich urich obiger Mtssung der thatsächlich vorhandene Verlust auf 4 Kubik-meter, d. i. ein Prozent deS Tagesconsums reducieren In der nächsten Woche dürfte deshalb eine officielle Messung stattfinden, um festzustellen, wie weit die oben erwähnte Meffung den That-fachen entspricht. (Oenrßle V«rste»n»g.) Dienstag den 7. Fe-bruar wird der lustige Schwank „E m tu a'S Roman", von dem bekannten Lustfpieldichler R. Kneisel zum Beiiestce des Herrn AloiS W u g g a n i g aufgeführt; Kneisel'« Stücke sind bekanntlich voll luftiger Einfälle und unterhalten auf daS Beste, weshalb der Besuch dieser Bor-stellung nur zu empfehlen ist. Auch darf Herr W u g g a u i g, der ein sehr gewiflenhafter Schauspieler ist und stets seine Rollen lernt, hoffen, dass sich daS Publikum an seinem Ehrenabende recht zahlreich einstnden wird, um dem Benesici-anten seine Gunst zu bezeugen. (Eingesandt.) (Uhkiternachricht.) Donnerstag den S. Fe-druar wird da« witzige Lustspiel .Wenn man im Dunklen küßt" gegeben; e« steht daher ein sehr unterhaltender Abend in Aussicht. — Samstag den 11. Februar geht die moderne Komödie „Z w e i © e 11 e it" von M Brociner in Scene: diese« interessante Stück hat am deutschen Bolkstheater einen durchschlagenden Er-folg errungen und äußern sich alle Wiener Journale sehr lobend darüber. Eines davon schreibt folgendermaßen: .Die gestern zum ersten Male aufgeführte Komödie „Zwei Welten" gefiel außerordentlich; sie ist wohl eine der int er es-s a n testen Komödien der Reuzeit und Brociner dürste mit dem Erfolge seiner jüngsten Neuheit sehr zufrieden sein. Das Stück ist aber auch sehenswert; die Figuren, welche alle unserem Leben entnommen sind, werden geradezu muster-haft geschildert, besonders aber die beiden weiblichen Hauptrollen und zwar die Russin Olga Erlow und die Wienerin Marie Pfeiffer; nicht minder gut gezeichnet ist der russische Doaor Alexander Swerew .sowie der gemüthliche alte Pse»ffer u. s. w." Die Rollen sind hier durch-weg« gut besetzt, so das» wir einer gelungene» Vorstellung entgegensehen können. — Sonntag führt Dir. Gärtner, der Faschingsstimmung — 4 — Rechnung tragend, die urkomische Ritterstück-Parodie .Der geschundene Raubritter" auf; wer am Faschingsonntag recht viel lachen will, versäume es nicht, in's Theater zu gehen. (Fe»erbereitschafl »er fremilize» Jtttx-»rhr.) Für die lausend« Woche hält der l. Zug und die l. Rotte Fnierberkitschaft. — Zug«-führer Lorentfchitsch, Rottsührer Martschitsch und 8 Man». Feuermeldungen sind auf der Eentral-station in der Sicherheitswachstube im Rathhause zu mach«». Vermischte Nachrichten. (Bratscher ichilprrrii.) I» der Ausschuß. Sitzung am 26. Jänner wurde den beiden OrtS-gruppen in Bielitz Biala für Theatervorstellungen, der Fraue»ott«gruppe in Tetfchen für Spenden und den Ortsgruppen Kreibitzthal, Rixdorf und Rumburg für die Ergebnisse von ReujahrSent-Hebungen, feruer derBezirkSoertretnug Reichenberg, den StadtSgerneinden Biala, Bielitzund Olmütz, der Gemeinde Lipnik, der Kreditbank in Olmütz. den Svarcaffen Biala und Bielitz, der Bielitz-Bialaer E-lsgcscllichast. dem Bielitz Bialaer Leseverein, dem Bereine .Deutsches Hau»" in Brünn, den Herren Dr. Hubert Skutetzky i» Wischau, v. Wiesner und Earl Wawra in Brünn, Herrn kais. Rath Dr. Max Schüler in Graz. Herrn C. W. Lang-guth in Trabe» a. d. Mosel, für namhafte Spenden und endlich der Frau Antorne Neuhold in Graz für eine Widmung der geziemende Dank ausge-sprachen. Nach Kenntnisnahme des Anfalle« eine« Legates nach Frau Ezizek in Olmütz und eine« solchen nach Fräulein Marie Maurer wurde die Angelegenheit der Erbschaft nach Freiherr» Mayer von Gravenegg berathen, für die Kindergärten in Kumrowitz, Mödritz, Treibijch und Schimjtz und für die Schule iu Schimitz Subventionen bewilligt, ferner für die Schule in Jamuitz ein Beitrag zur Schulbibliothek, für die Schule in Et. Marti» am Tehel»bera die Schulmiethe, für die Schule Philippsberg die Schulumlage. für die Schule in Deutich^Gießhiibel ein Beitrag zur Hausreparatur nnd endlich für die Schule in Tschenkoivitz ein Beitrag zur Herstellung der Schulbänke. Schließlich gelangten Angelegenheiten der B-reinsanstalten in B.-Trübau. Benctzko, Lipnck, Maicrle, Rieder Eisenberg, Pilsen, Sauer-brunii und Winterberg zur Berathung und Erledigung. An Spende» sind dem Bereiue zuge-kommen: Herr Gerstle in Leoben st. 1.—. Ort«-gruppe Leoben fl. 9.38, Frauenortsgruppe Wien Vlll. Bezirk st. 10.—, Ortsgruppe Jserthal fl. 14.45, Ortsgruppe Starkstadt fl. 2.—, Otts-gruppe Teichstadt fl. 7.—, Ortsgruppe Sagor fl. 5.—, Ortsgruppe M.-Schönberg fl. 12.67, Ortsgruppe Eberndorf fl. 15^0. Ortsgruppe Kaplitzfl. 2.37. Frauenortsgruppe Hietzinafl. 19.06, OttSgrnppe Gr.-Meseritsch fl. 1.—, Ortsgruppe Hietzing fl. 22.07. Frauenortsgruppe Linz fl. 2.50, Ortsgruppe WölSdors fl. 19.94, Ortsgruppe Bonna^sutdetia Wien fl. 2.80, Ortsgruppe Swozetin fl. —.90, Ortsgruppe Bregenz fl. 20.—. Ortsgruppe Görz fl. 11.— und Ott«gruppe jkönig»berg in Schlesien fl. 3.—. (Der 9riMitamUii-Cr*trtlarrb«il i« tti«) erstreckt seine Thätigkeit auf alle im Reichsrathe vertretenen Königreich« und Länder und fördert durch Bildung von Ortsgruppen nnd Bezirksvereine die Organisation der österreichischen Privatbeamtenschast. Der Eentralverband strebt daS obligate Pensionsrecht. Witwen- und Waisen-Versorgung, die Befferung der Dienst- und Lohn-Verhältnisse sowie die Hebung der socialen Stellung aller Vrivatbeamten an. Jeder Angestellte, der sich seine Lage verbeffern, seine Existenz sichern will, sollte dem Eentralverbaude al« Mitglied beitreten, da derselbe seinen Mitgliedern kostenlose Fortbildung, unentaeltl. Rechtsschutz, Freibibliothek, unentgeltliche Stellenvermittlung. Unterstützung bei Stellenlosigkeit, Krankheit und UnalückSsälle» sowie Rabattbewilligung bei Ein-käusen sichert. Alle Mitglieder erhalte» auch ohne separate Zahlung fsle den MitgliedSbeittag da« Berbandsblatt zugesendet. Prospekte und Probe-nummern versendet auf Verlangen gratis und franco die Allg, Osterr. Privatbeamten-Zeitung. VlI/2, Reustiftgaffe 3. Wien. « dieselben erst einen Monat, eventuell sech« Woche» »ach dem Ei»führung«termin de« Tarife« Wirksamkeit erlangen wird. Auch bat da« Eisenbahnministerium «C den ungarischen Handelsminister da» Ersuche» gerich»ct. »u gestatten, das« die ungarischen Eiienbahn-Berioaltunge» sich diesem Lorgange anschließen. ithierseachen i» Steiermark.) E« herrscht: 1. Maul- und Klauenseuche in der Gemeinde Aich de» Bezirke» Gröbming. 2. Milzbrand der Rinder iu der Gemeinde Pitfchgau des Bezirke» Deutsch-La»d«berg. 3. Rotzkraukheii der Pferde in der Gemeinde Unter-PulSgau des Bezirke« Mar-bürg. 4. Räude (Krätze) dcr Schaft in der Ge-meinde Praßberg de« Bezirkes Eilli. 5. Bläschen-ausschlag in den Gemeinden Buchberg. Pokosche und Sch-ittowetz des Bezirke« Marburg. Sqärding de« Bezirke« Pcitau. 6. Schweinepest in ven Ge-meinde»Pobersch de« Bezirkes Marburg; Drachen-bürg und Zakot des Bezirkes Ran»; Loitsberg de« Bezirke« BoitSberg. 7. Wuchkrankheit in der Gemeinde Dedenitz de» Bezirke« RadkcrSbura. — Erloschen ist: Schweinepest i» der Gemeinde Zwei-tendors des Bezirke« Marburg (CrlbednuMrte i» ftibach.) Das jüngste von der Watte angekündigte sehr seine Bebe», welche« am 2b. v. M. durch volle zwei Stunden die Instrumente in Thätigkeit erhielt, dürfte auch an allen anderen europäischen Erdbebenwarten beobachtet worden sei». Bisher liegen nur Be-richte der italienischen Watten vor, welche um nahezu die gleiche Zeit diese Bodenbewegungea an den Instrumenten abgelesen habe». Padua be-richtet Folgendes: Die Erdbeben-Meßinstrumenti »es physikalische» Instituts der Universität ver» »ichneteu am 25. v. M. Fiay von 1 Uhr bi« 2 Uhr 40 Minuten eine Bodenbewegung, welche als Ausläuser eines sehr fernen Erdbebenherde«, von Padua aus 9000—10.000 Kilometer weit ent-fernt gerechnet, erkannt wurde. In der Rächt vom 25. auf den 26 v M. traf nun tatsächlich über London ein Telegramm an die euro-paschen Blätter ei», welches ein zerstörende« Erdbeben au» Mexico ohne Angabe weiterer Detail» (sicherer Zeit- und Ortsangabe) meldete; doch ist man iu der Lage, annähernd den Zeit- Punkt zu bestimme«, wann sich dac Naturereig-»i« iv Mexiko abgespielt hat. Angenommen, das« die durch Rechnung sich ergebende Distanz de« Erdbebenherde« mit 10.000 Kilometer richtig ist. so mich sich da» Beben, welche« in Laibach am 25. v M. um 1 Uhr Früh registrin wurde, in Mexiko am 24. v. M zwischen 4 Uhr 40 Min. und 4 Uhr 44. Min. nachmittag? ereignet haben. Dabei sind die Länge«-, resp. Zritunterschi^e mit rund acht Stunden in Rechnung gezogen worden, sowie die Zeit, welche die Erdwelle brauchte, um den Weg von i exiko nach Laibach zurückzulegen. etwa IS bi« 20 Minuten. Da« Kabeltklegramm über London und von da nach Österreich hat natürlich eine viel längere Zeit ge-braucht, wa« leicht einzusehen ist, wenn man bedenkt, wie oft eine solche Depesche von einer Station auf die andere übertragen wird, wobei Zeitverluste unvermeidlich sind, während anderer-seit« die Erdwelle ungehindert ihre» Weg von Mexico mit einer nicht geringeren Geschwindig-seit al« 10 Kilometer in der Secunde Über den Erdball angetreten hat. der «BBirs-Äbft- un» weinban-schall.) Der Lande«au«schub hat in seiner letzten Sitzung Herrn Friedrich Zweifler. Fach, lehrn an der preußische» Obst- und Weinliau-schule in Geisenheim am Rhein, an Stelle de« verstorbene» Direktor« Kallman» zum Direktor der Lande«-Obst- und Weinbauschule in Marburg er»an»t. Herr Zweifler ist ein gebürtiger Rad-keisburger und wirkte durch fünfzehn Jahre an der erwähnten Anstalt, welche in Deutschland al« die erste Fachschule dieser Art gilt. E« steht somit sicher zu erwarten, das« Herr Zweifler die reichliche» Kenntnisse und praktischen Erfahrungen, die er sich draußen im Reiche erworben, »un in seine«- Heimat auf da« au«giebigste verwerten wir! An Stelle de« im vorigen Jahre verstor» denen Weinbaucommifsär» Herrn Joh. Ballon wurde Herr Anton Stiegler, Lehrer an der Landr<-Obst- und Weinbauschult in Marburg, zum Londes-WeinbaueommissSr in Steiermark ernannt. (Ei»e »iters,eukiae Gemeinte.» Der ge-wiß seltene Fall, das« sämmtliche steuerpflichtigen Einwohner einrr Dorfschaft gepfändet werden, hat sich in diesen Tagen im Orte Sievershütten bei Kaltenkirche« ereignet. Die Ortschast gehörte bisher zu der Kirchengemeinde Sülfeld. seit dem I. April v. I. aber gegen ihren Willen zu der neu gebildeten Parochie Todesfelde. Trotzdem sich die Siever«hüttener ohne Au«»ahme klar und deutlich gegen die Zutheilung zu Todesfclde er-Närt hatten, erfolgte diese doch; sie erhöbe» Protest und sandten Petition?» an da« Eonsistorium und Ministerium; aber e« nutzte alle« nicht«. Immer wurde ihnen dieselbe Antwort zutheil: e« muß so bleiben, wie e« verfügt worden ist. $ie Bewohner von SieverShlltten, die in dieser Angelegenheit von Anfang a» völlig überein-stimmten, trieben ihren Widerstand gegen die Reuverardnung aber weiter. E» gieng z. B. niemand zu« Gottesdienste nach Totx«felde. Wer zur Kirche gehen wollte, gieng nach Sülfeld; sämmtliche kirchlichen Handlungen ließ man vom Geistlichen in Sülfeld vornehmen. Bor einigen Tagen erst würd« eine Frau an« Siever«hütteu auf dem Kirchhofe zu Sülfeld beerdigt. Im De-cember kamen die Kirchensteuerzettel, aber nie-«and zahlte Steuer. Der Mahnzettel übte keine Wirkung au«. So mußte denn zur Pfändung geschritten werden. Der AmtSdiener au« Kalten-nrchen nahm nun dieser Tage bei sämmtlichen Kirchensteuerpflichtigen die Pfändung vor. (wie «an i» Unv-Y«r» )» Schnee ent-fmt.) Die New-Dorker Winter bringen viel Schnee und da die große Menge von Schnee-schauflern und von Fuhrwerken dem Stadtsäckel immer große Kosten verursacht, sann man auf andere Einrichtungen, um den Schnee billiger und schneller sorlschafscn zu können. Die« ist nun. wie wir einer diesbezüglichen Mittheilung dc« Potent-Anwalte« I. Fischer in Wien rntnehmen, thatsächlich gelungen, indem man ein Automobile konstruierte, welche« den Schnee, der aufgeladen wird, selbstthätig zum Schweden bringt. Der Wagen trägt im Hinteren Theil eine Art Kaste», in welchen der Schnee geschaufelt wird, da der Kasten von starken Hitzquellen in Form von Petroleum-Brennern umgeben ist. wird der Schnee in lauwarme« Wasser verwandelt, welch«« in die Ablauscanäle gelangt und diese gleichzeitig reinigt. Die Betrieb«-Kosten dieser Automobile sollen sehr geringe sein. Theater. Mit Schönthan'« „® i 11 a Blancui iguon" am 28. v. M. bereitete die ?ühne»leitnng und die Benesiciantin Fräulein Louise Fischer den, erfreulicher Weise ausverkaufte» Hause einen heiteren Abend, an dem die rasch angeregte warm« Stimmung bi« zum Schlüsse anhielt. Fräulein Fischer wurde beifällig und mit Blumengrüßen tmpiangni und bot auch die«mal al« Frau Savourin eine dakbar aufgenommene Leistung. Sprühteufelchen Fräulein B e 11 a u müsste sich diesmal in die nicht sehr dankbare Rolle de« eckigen P gleichen auffordert. — Die Marquise Beaulie» (Hermine L o d t m a n n) war bie rnhige voc« nehme Erscheinung, wie sie der Dramatiker dacht*. Anch Claire (Mattha W e s s e l y) erwärmt» sich rasch am eigene» Feuer und ließ eine anfängliche Monotonie bald vergessen. Desgleichen waren die Damen Bella u. Fischer und Wugganig wirksame Figuren >m fesselnden Gemälde. Bei der Sicherheit der Herren B o r n st ä d t und Iah» war man de« Erfolge« im vorau« aewis« ; al« Bacheli» hätte» andere die Stelle: Da« ist da« große Geheimni« der klugen Leute vielleicht ander« betont. Das« Direktor Gärtner wie immer mit gutem Beispiel vorangieng, erscheint ih« al« leistungsfähiger Schauspieler und Leiter selbstver-stündlich. Darf ich indes auch Sie, Herr Direktor, im nächsten Wochenberichte auf eine kleine Kleinig-keit in der besten Absicht aufmerksam machen? Alle Anerkennung verdient die deutlich wahrnehm-bare Entwicklung de« Herrn Fritz L o d t m a » n 1 Glück auf! Ehrlichem Strebe» winkt die Palme! Bei aller Anerkennung de« an de» Tag gelegten guten Willen» und trotz mancher wirkungsvollen Scene, die Herr K a m m a u f (Herzog von Bligny) zur Geltung brachte, muss ich, — ohne einen an dieser Stelle seinerzeit von anderer Seite gemachten Borwurf wiederholen zu wollen. — doch bemerken. da>« man sich nach land» läufiger Anschauung einen Herzog ein bischen anders vorstellt. Wäre diese Rolle nicht Herrn Iahn beffer gelegen? W. F. ($ic teste wichst Ut flkli) Nur bet Fachmann ist im Stande, dir vielen und verschiedenartigsten im Handel vorkommenden chemischen Produkte auf ihre «Ute zu prüfen, »ihrend da» große Publicum. um gut bedient zu werden, autfchlieblich auf da« Sienommte der betreffende» Fabriken angewiesen ist. Um in diefer Sache aanz sicher »u sein und im Interesse unserer Leser empfehlen wir bie von der I. k. Bris, chemischen Produetenfabrik 6t. 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DaS er. wenn er'« vermag, in Worte fasse 1 Hkztdi.» Caiislon«. Stampiglien aus Kautschuk oder Metall liefert in jeder Ausführung billigst die Bachdruckerei W. Blanke in Pettau. iFranz Wilhelm's abführender Thee I Ivon Franz Wilhelm. Apotheker in Reunlirchen, I iNi^erbsterreich. ist durch alle Avotheien »um Preise I Z von ». W. fl. l— per Locket zu bqtehe». I Wer de» Thee trialn mM, weil er j B- atil I flicht, BtyenMtitaml oder sonst einem Nrillrtti I Ivt«t leidet, soll von den acht getheilten Packet«! I durch acht Tage täglich eine« mit einem Liter I IWafler aus einen halben Lite» einkochn,, den ab-I I-«kochten Thee durchseihen und zur Hülste srflhl Ibei nüchteren, Magen und zur ttlsie abend« vor! Idem Schlükengehen lauwarm trinken. — Bei hatt I I nSckizem Leiden soll der Thee beharrlich getrunken | I werden, bi» da» Leiden behoben ist lwa« oft nicht I I mit einem ganzen Packete erreicht wird ) — Jst I I da» liessteckende Leiden beseitigt, so hat man dann! Iblo» zeitweilig, z. B. bei Beginn der vier Jahre«-! Izeiten, ein ganze« Pocket zu verbrauchen, wodurch I | ftmc vorhandene Krankheittstosse mit dem Urinl I n»d sonst d»rch die Unterleib«organe ausgeschieden I Iwerdkn und man vor weitere» Leide» bereit bleibt. I I— väbrend dieser Thee-lur ist eine strenge Diüt l kzu empsehlen und stnd Speise» und fletrinke, diel Ide» Magen beschulten, zu meiden; fette, salzig«,I I säuerliche, stark gewürzte Speisen, sowie Genuß I Ivon Bier und Wein sind nicht zu empfehlen. BorI I Berkühlung und RSsse soll man sich während der l I_?nr schStzen._ 5 Gute Uhren billig mit ».jthriger schriftlicher florantie verse». de« an Pnvate Uhrenfabrik Hannt Konrad in BrUx. Meine Firma ist mit dem k. k. Idler au»-gezeichnet, besitzt gold. u. silb. Ausstellung«, medailleu und tausend« Anerkennungen Illustr. Prei»catalog gratis und staun». Wilhelm's Master. 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Herr AlMll ÜOSSf iogusolier, gebärtig au» •flfliftarktl in Krain, besitzt von mir eine legalisierte Voll-Vfjsifh hiermit widerrnfe and als unglltlg er-Jfl^e. dereelMJist somit nicht berechtigt für meine Firma und Gelder einzncassieren und anzuhalten. oe8i Philipp Po Hak, urtitf- OMMHHUI bau nd ißt ___, ,-----------. -..b die Abänderung einzelner. Si 9a«i^l5S>ÄrnW^f«i M3IW Sfefr Mbtr«AH«wA vämttmi Oh VVW flapijifi*! verantwortlich! W Blanke Talmis: W Vlanfe, Peitau. J Weitage zur Leitung. Verlag vs« IS. Blaute >» Petta». i |'> riTMTITmTfc8 Line Vorherbestimmung. Historisch« Srz«hlu»g von Arthur (Junen Timso», sehe eS wohl ein, der Schritt, den ich gethan, war WMN) thöricht, unbesonnen; ich beschwöre Sie. vergessen Sie ihn; e» geht nicht, ich sehe es ein, wir sind alle ver-loren; ich mit den andern!" .Aver um» HimmelSwillrn, welch' eine plötzliche Aenderung ist in Ihrer Gesinnung mit einem Male vorgegangen?' .Nichts, Herr Waldbnrg, nicht»! Ich sehe ein. daß un» nicht zu helfen ist! Der einzige Weg war eben dieser, daß meine Eties-mutter gegen ihren Bruder auftrete; wenn da» nicht geht, nun — dann ist alle» umsonst." Aber in wiefern — ?" .Ich habe Ihnen so viel gesagt, daß ich Ihnen alle» sagen tami, Herr Waldburg; vorgestern hat mich mein Bater an seine» LeidenSstnhl rufen lassen; .mein Sind,' hat er mir gesagt, .der Ge-danke, ver mich äck meisten quäkt und rnntgt, der selbst in den Augenblicken, wo die Krankheit mir Ruhe giebt, meinen Seist doch keine Rnhe finden läßt, ist der, daß ich Dich bald verlassen weiche und daß Du dann ganz allein auf der Welt stehen wirst. Wir haben keine Verwandte, und Adele ist nur Deine Stiefmutter. ■ 1» mußt Dich vermählen. Irene, und ich kann Dir nicht da» Glück zu teil werden lassen, da» so viele Mädchen genießen, das, selbst zu wählen. Du mußt den Mann meiner Wahl heiraten. Ich kenne Dich, Irene, ich weiß, wie Du Deinen Bater liebst, und Gott wird Dich dafür segnen. Du wirst mir ohne Zaudern gehorchen, und eine« Tage» wirft Du erfahren, daß Dein armer Bater nicht ander» handeln durfte, und wenn Du ihm irgend einen Groll nachgetragen hast, wirst Du ihm vergeben. In einem Monat,' fuhr er fort, .mußt Du — Herrn von Sternfeld heiraten.' Aa» ist Ihnen, Herr Waldbnrg — mein Gott wie entsetzlich bleich sehen Sie au»?" .Nicht», gnädige» Fräulein, gar nicht»; aber ich bitte, welche» war Ihre Antwort auf die Bitte Ihre» Baters?" »Ich gab keine — er wußte es ja im voran», daß ich stumm gehorchen würde!" .Und Sir — Sie werden ihn heiraten?" .Kann ich denn ander»?" .Und wenn Sie ander» könnten? — Ich beschwöre Sie in des Himmel» Namen! — Wenn Sie anders könnten?" .Welch' eine Frage? O, mit welcher Verachtung würde ich die Hand von mir weisen, unter der sich mein Bater seit so langen Iahren windet und krümmt!" .Ah!" rief ich aufatmend. .Gott sei Dank!" »Aber Sie begreisen e», Herr Waldburg, nicht wahr, daß ich nicht» gegen den Mann unternehmen kann, dessen Namen ich in einigen Wochen tragen muß!" .Ich begreife e» mein Fräulein, begreife es wohl. Sie würden mit der Sache nicht» zu thun haben. Also wir sind einig, nicht wahr? O verzeihen Sie mir. ich weiß nicht, was ich spreche; es toBt mir wie ein Unwetter im Kopf hemm; ah! er will Ihre Sand erzwingen, der blasse Herr — hahaha! — wirklich? Nicht übel auSgedacht!" .Herr Waldburg, um des Himmel» Willen, wa» ist Ihnen? Wa» habe ich gesagt, da» Sie so aufregt?" .Nichts, Fräulein, nicht«, gehen Sie, fahre» Sie zurück; aber nehmen Sie die Gewißheit mit sich, daß am Tage, an welchem Herr von Sternfeld Ihr Gemahl wird, Edgar Waldbnrg im Grabe liegt." .Mein Gott!" .Denn Irene" — o Ich muß es Ihnen sage» — ich ersticke. Sie müssen e» wissen. Ich liebe Sie. Irene, wir ich nie lieben werde, liebe Sie seit dem ersten Augenblicke, wo ich Sie sah. liebe Sie wie ein Wahnsinniger! O zürnen Sie mir nicht! Nie wäre dies Geständnis von meinen Lippen gekommen, mannhaft hätte ich mein Elend ertragen, wenn nur ein Funken von Lieb« für den Staatsanwalt in Ihrem Herzen geglüht hätte, aber Sie verachten. Sie hassen ihn; ja ich mußte Ihnen sagen, daß ich Sie liebe. Sie anbete. Sie. der verkörperte Glückstraum, den ich mein Leben hindurch geträumt, und dessen Erfüllung ich für ein Ding der Un-Möglichkeit hielt! Ich mußte e» Ihnen sage.'., damit Sie e» wissen, damit Sie Mut fassen, damit Sie begreifen, daß Sie diesem Manne nicht angehören werden, so lange noch ein Haiich Lebensgeist in mir weht. Ich liebe Sie. Irene, und will Sie retten, Sie und den Ihnen so teuren Bater, oder will mit Ihnen untergehen!" Und ohne eine Antwott de» erschreckten, verwirrten, sprachlos dastehenden jungen Mädchen« abzuwarten, stürzte ich au» dem » Kabinett — durch die Säle der Galerie — hinaus iu« Freie, und meine trunkene Seele jauchzte: .Ich liebe, ich liebe!" Ich muß sürchten, dem Leser nicht verständlich zu sei», wenn ich versuche, ihm eine Aufklärung denen zu geben, wa« in mir vorging; ich kaun e» nicht beschreiben! Ein EhaoS tobte in mir. nnd der einzige lichte Gedanke, der sich in dem wirren Dunkel meines Geistes einen Weg brach, war der: alles ist verloren, wenn es Dir nicht gelingt, ruhig zu werden! DaS hatte ich begriffen, auf diesen einen Gedanken hatte ich all' meine Geisteskrast kon-zenttiett, und »ach und »ach wurde es auch wieder klar i» mei»em Kopfe; ich wußte meiner Willenkraft eine so auSerordentliche Spann-ung zu geben, indem ich ihr ein bestimmte» Ziel steckte, daß ich bald wieder in den Besitz der Fähigkeiten gelangte, die mir dir Natur verliehen. DaS war ein Glück, das war die Hälfte des Erfolge»: .Es gilt für Dich, Irene zu erringen." Das geuügte, um all meine Geisteskräfte zu verhundertfachen. Und als ich wieder ruhig geworden war. da drängte sich mir der Gedanke auf, daß ich eigentlich in der mißlichsten aller Lagen sei, daß ich zum Kampfe bereit wäre und keinen Gegner vor mir habe. Ich will deutlicher sein! WaS hatte denn der Staats«»-walt eigentlich gethan, daß ein Fremder sich da» Recht anzumaßen glaubte, i» die Geheimnisse seiner Familie einzudringen? Gar nichts — selbst Irene wußte nicht», sie ahnte ja nur, daß er es wäre, der ... wa»? Sie wußte ja »icht einmal, was er ihrem Bater zuleide that, und mir hatte r» geschienen, daß das Ber-hältni» zwischen beide» Männern ein bei weitem freundschaftlicheres sei, als das »wischen dem StaatSanwalt und seiner Schwester. Daß er Irene heiraten wollte, war freilich in meinen Augen ein Unrecht; aber nicht« berechtigte mich, gegen diese Heirat auszu-treten, da da» junge Mädchen mir deutlich ge»»g erklärt hatte, sie wolle und würde dem Wunschc ihres Bater« widerstandslos Folge leisten! ... Ja. wenn ich ihre Liebe besäße — doch wer gab mir die Gewißheit, daß ich diese goldene Chimäre je erreichen würde? Mit einem Worte — was wollte ich denn eigentlich von dem StaatSaittvalt? ... Ich blieb mir diese Antwort auf diese Frage schuldig. Sinnend, und keinen Ausweg aus dieser Lage findend, ging ich in meinem Zimmer auf und ab. als Pochen an der Thür mich an» meinem Brüten erweckte. Der Doktor Kern trat bei mir ein. ein Mann, den ich feit Monaten nicht gesehen hatte und über den ich vor allen Dingen dem Leser einigen Ausschluß geben muß. Doktor Kern war Mediziner, ein tüchtiger Mediziner, einer jener wenige» Aerzte, die ein gründliches Wissen besitzen nnd sich diesem Wisse» dennoch unterordnen. Ich weiß nicht, ob man mich ver- stehen wird, tfr sagte wir Jener griechische Weise: .Das beste ResiUtat, das ich aus all meinem Wissen gezogen habe, ist da», begriffen zu haben, daß ich nichts weiß — noch mehr, daß ich nie etwa» wissen werde, als einige untergeordnete Thatsachen mehr wie jetzt!" Je mehr er sich in da» Studium der Medizin ver» Hefte, je glücklicher seine Auren waren, desto ungläubiger zeigte er sich in seiner Wissenschaft; je mehr seine Praxis und sein Ruf wuchs, desto mißmutiger wurde er. Er konnte ordentlich in Wut geraten, wenn ein Kranker ihm sagte, er habe ihn kuriert. Und diese Zweifelsucht hatte sich von Tag zu Tag dermaßen gesteigert, er hatte so öffentlich seinen Unglauben an alle» da», was er wußte, an den Tag gelegt, daß e» nur wenigen unerwartet kam. al» er eine» Tages das Schild von seiner Hausthür abreißen ließ, in den öffentliche» Blättern erklärte, er ziehe sich von der Praxis der Medizin zurück und I?inen Bekannten sagte: „Er sei müde, den Leute» etwa» vorzulügen l- Man hielt ihn für etwas geisteS-gestört, zumal da er sich von da an eine fo eigentümliche Ausgabe, um fein Leben auszufüllen, gestellt hatte, daß man ihn ganz genau kennen mußte, um nicht der allgemeinen Meinung beizustimmen, daß wenigstens ein Teil feine» Verstandes mit Nacht umhüllt fei. Er hatte plötzlich eine Broschüre veröffentlicht, indem er mit vielem Scharfsinn nachzuweisen versuchte, daß die modernen Straf-gesetzlicher nur Unsinn und innere Widersprüche enthielten, und daß zu keiner Zeit die Rechtspflege auf schwächeren, unsicheren Füßen gestanden habe, als in Europa im neunzehnten Jahrhundert. Und von dieser Broschüre ausgehend, hatte er e» sich zur Aufgabe seine» Lebens gemacht, alle Rechtsfälle — ich sage alle, die in der Residenz vor die Leffetttlichkeit kamen, vor seinen Richterstuhl zu ziehen und einen monatlichen Bericht darüber drucke« zu lassen. Man denke, welch eine Ausdauer und Arbeitskraft dazu gehörte. Diese Berichte wurden natürlich vom großen Publikum fast gänzlich ignoriert, obgleich dieselben höchst geistreich verfaßt und stets vom Standpunkt der Logik, d. h. seiner Logik, welcher der Wissenschaft das Recht ableugnete, das letzte Wort zn rede», unangreifbar waren. Um dem in fast dürftigen Verhältnissen leben-, den. schon alternden Manne seine Lieblingsmarotte zn bewahren, hatten sich einige seiner Freunde vereinigt, um die Druckkosten dieser Broschüren durch Abonnements auf dieselben zu decken; denn wir wußte» es gar wohl, daß er sonst sein Letztes hingeben. Hunger leiden würde, ehe er davon abzubringen wäre, der Göttin der Gerechtigkeit seine Laterne unter die Nase zu halten. »Guten Morgen, freund Waldburg,' sagte er im Hereintreten, .ich habe lange nicht das Vergnügen gehabt, Sie zu sehen, aber die Geschäfte wachsen mir über den Kopf- jetzt, da Gerichtsserie» N»d, habe ich mir vorgenommen, einmal die Rimde bei allen Bekannten zu machen: wie geht rS Ihnen?' .Wie es alle» Menschen geht, lieber Herr Doktor, halb gut. halb schlecht .Nehmen Sie es nicht übel. Freund Waldbnrg, aber die Ant-wort, die Sie mir soeben gegeben, war nicht sehr gescheit; wenn es allen Menschen halb gilt, lialb schlecht ginge, so wäre ein Herr-hches Gleichgewicht sowohl geistig al» körperlich gefunden und alle Menschen wären glücklich.' .Sie haben recht." sagte ich lächelnd; .man sagt fast solche Redensarten immer in den Wind — doch fetzen Sie sich- wie ist es Ihnen denn ergangen, bester Doktor? Dort stehe» Cigarren, bleiben Sie ein wenig bei mir, wir wollen plaudern; vielleicht verscheucht das scharfe Denken, dessen ich mich in einer Unter-Haltung mit Ihnen befleißigen muß, meinen Kopfschmerz.' .Sie wissen, lieber Freund, daß die moderne Medizin gegen dreivig Arten von Kopfschmerz kennt; es wäre leicht möglich, daß eine dieser dreißig Arten durch das Mittel, das Sie vorgeschlagen, gebessert würde. Aber Sie sehen wahrhaftig nicht gut au«, lassen «ie sich doch einmal genau ansehen! ... So! .. . Ich brauche weder Ihre Zunge, noch Ihren Puls, wie nieine Herren Kollegen ••• Sm! Sehen Sie, guter Freund. Sie find krank und Ihnen fehlt gar nichts ! Nehmen Sie das nicht für einen Wider-spruch an, eS ist vollstättdig logisch. Sie haben die vorige Nacht nicht geschlafen, vielleicht vorhergehende auch nicht, das verrät Ihr Teint; aber Sie haben dieselbe »icht im Wirtshause oder in einer Gesellschaft verbracht, denn Ihre Lippe» sind »icht spröde; Ihre körperliche Störung ist nur die Folge einer geistigen — und diese entsteht aus einem Sie beherrschenden Gedanken, wie man es ganz deutlich an Ihren beiden Pupillen sehen kann, die sich im> mer nach innen, das heißt Ihrer Nase zuwenden. Ich bin mit Ihnen vollständig im klaren. Was soll aber der Arzt nun thun? Die Wissenschaft, nachdem sie Ihre wahrscheinlich sehr belegte Znnge inspiziert. Ihren, idi möchte darauf wetten, harten, sieber-haft-holprigen Puls betastet, wiirde sich unter dem Dilemma befinden, an» dem sie sich nicht ziehen könnte. Sie müßte, wenn sie richtig, wie ich annehmen will, die Diagnose gestellt, sich zn einer Partei schlagen. Ihr Körper steht in diesem Augenblick Ihrem Geiste feindlich gegenüber; beide sind an- nnd abgespannt durch, wenn ich mich so ausdrücken kann, durch da» Bewußtsein ihrer Feindseligkeit: den» die Natur hat sich erschaffen, um immer einig zu sein. Wa» kann die Wissenschaft nun thun? Sie muß entweder dem Geist unrecht geben — und mit Beruhigungsmitteln wirken, oder zum Körper sagen: »Warte, Dir werd' ich'S an streichen. Dir werde ich durch Abführmittel beikommen. Und bemerken Sie, daß ich von der ehrlichen, loyalen Wissenschaft spreche, die gute« Glaubens handelt, nicht von jenen Herren, die eine Art Experimentalphysik treibe» ... „in corpore vili". Lachen Sie nicht, die Anzahl derer ist Legion. Gut! Was will die Partei« »ahme in dem noch nnauSgebrochenen Streite Ihres Geistes und Ihre» Körpers sein? Nach dem zweiten Löffel Medizin wird die Fnrie de» Krieges auöbrecheu; »ach dem dritten sind Sie ei» Schlachtfeld, auf dem e» einen Sieger und einen Besiegten giebt, die aber beide dermaßen abgeschwächt sind, daß Ihr jetziger Zu-stand ein goldiger im Vergleich zu dem zu nenne» ist. in welchem Sie sich nach Ihrer sogenannten Heilung befinden würden!' .Und was würden Sie mit mir ansaugen, wenn Sie mein Arzt wären, bester Doktor?' .Ich negiere nur. Ich erteile keinen Rat. Meine Aufgabe ist nicht, zu beweisen, daß ich recht habe, sondern daß die andern sich im Unrecht befinden!' .Ein sehr unfruchtbares Wirken!' »Glauben Sie das nicht! Ich bringe den Patienten dahin, über sich selbst nachzudenken. Nehmen Sie Ihren eigenen Fall zum Bei-spiel. Wenn Sie erst beschlossen haben gar nichts gegen Ihr Un» Wohlsein, ich meine medizinisch, zn thun, so wird der Schmerz Sie von selbst auf die richtige Idee führen, sich zu kurieren; Sie werden begreifen, daß es ein Gedanke ist, der Ihre Pupille nach einwärts kehrt, der Sie leidend macht, und al» vernünftiger Mensch werden Sie gegen diesen Gedanken zu Felde ziehen — nicht aber gegen Ihren Magen, wie es Ihr Hausarzt vielleicht thun würde.' .Sie mögen in meinem Falle ganz recht haben, und ich bewun-dere den Scharfsinn Ihrer Diagnose; aber Sie können doch nicht leugnen, daß gewisse Mittel heilsam auf gewisse Krankheiten wirken?' .E» giebt auch Leute, die das große Los in der Staatslolterie gewinnen; aber wie würden Sie diese Leute auslache«, wenn Sie Ihnen sagten: »Wir haben mit vollständigem Bewußtsein gewonnen.' ES giebt Mittel, die lindern, ja heilen, ich will e» zugeben, aber warum sie das thun, und auf wessen Kosten sie es thun, da» ist eine Frage, deren Antwort die Wissenschaft stets schuldig bleiben wird. Aber Pardon, ich fürchte, trnß mein Reden Ihre Nerven noch weit mehr angreift. Warum versuchen Sie nicht zu schlafen?' »Sie haben ja gesagt ... der Gedanke .. .Da muß ich an Lord Byron denken, der den Gedanken eine Krankheit nennt; der Poet versteht mehr von der Wissenschaft als all unsere Aerzte. Haben Sie schon bemerkt, daß alle sogenannten abgerichteten Tiere, also die, bei denen der Gedanke erweckt wird, einen leidenden Ausdruck im Auge haben? Ja selbst die gesundesten Haustiere haben den melancholischen Gesichtsausdruck, welchen kein ... uucivilisierteS Tier kennt; doch da komme ich von neuem auf dieses Thema, mit dem ich mich leider zu viel schon beschäftigt habe. Haben Sie meine letzte Broschüre schon gesehen?' .Noch nicht, lieber Doktor!' .Ganz recht, sie erscheint ja erst morgen. Ich fürchte, oder vielmehr ich hoffe, daß sie nicht unbemerkt vorübergehen wird. ES ist darin eine Arbeit, betitelt: .Logik des UnsinnS', die dem Staats-anwalte nicht besonders gefallen dürfte.' .Dem StaatSanwalte? ... Welchem?' .Herrn von Sternfeld, einem sehr tüchtigen Menschen; ich habe eine seiner Beweisführungen aus früherer Zeit wiedergefundn!, »nd habe Satz für Satz bewiesen, daß dieser UrteilSsprnch, welcher ein Schuldig verlangte, eigentlich dem Advokaten hätte in deu Mund gelegt werden müssen; denn jeder Satz ist ein schlagender Beweis, daß der Angeklagte unschuldig war; lesen Sie den Ar-tikel. wenn Sie ihn bekommen, er muß Sie interessieren; es ist keine Sophistik meinerseits. Wenn Sie ihn gelesen haben, werde ich Ihnen meine Meinung mitteilen, die Sie in Erstaunen setzen wird, man kau« ja nicht alles dnicken lassen, was man sich denkt, beson-der» wenn man keine andern Beweise dafür hat. als die Logik.' Der Leser hat wohl schon begriffe», daß mein Kopfschmerz mich mit einem Male verlassen hatte, daß ich atenilo» den Worten des Doktor Kern lauschte und in meinem Herzen der Vorsehung nicht genug danken konnte, mir auf eine so wunderbare Weise etwas iu die Hand gegeben zu habe», das vielleicht dem Ariadnefaden ähn-lich war, der mich a»s dem Labyrinth, dessen AnSgang ich kurz vorher vergebens suchte, befreien konnte. .ES ist unrecht von Ihnen, Doktor,' sagte ich. indem ich mich neben ihm ausS Kanapee setzte, »daß Sie meine Neugier so aus die Folter gespainit habe»; was werde ich nun bis morgen machen mit meinem Kopfschmerz, zu dem sich »:::> noch die fieberhaft an- Wtmftn. Von Rarl 3< (lehnt. (Wlt Tfrt.) 24 Oatrr Net. Soldat! .Ich lag« Tir, Lina, beim Wititslr ist ,» »ich« mehr jum «»»daltin." Obchl»! .A». g«tz«, da»» Nindig« man ja», einsach- geregte Neugier gesellt hat? Wenn Sie mich nicht ruinieren wollen, machen Sie mich doch nicht kränker, als ich e» ohnehin schon bin, erzählen Sie mir wenigstens etwa» von dieser interessanten Arbeit." «Forts«»»», folgt.) Srmannunq. JE] fr», laß ba» Zweifeln, Iah da» «lauten. "A Bor de« da« Beste selbst zerfällt, Und wahrt dir ixn Rest von (Staubn Mn #utel »»ch in dieser Welt. Schau hin aus eine» weibe« Züge, Da» lächelnd aus den Täugiing blickt. Und fühl'»: e» ist nicht alle» Lüge, Wa» un» ba» Leben bringt und schickt. Und Herze, willst du ganz genes«», Sei selber wahr, sei selber rein! Wa» wir in Welt und Menschen lesen, Ist nur der clg'ne Widerschein Theodor i>ontanf. ÜIDIg, Gemsen. >l» bie wahre Heimat ber Gemse dürfen bie Alpen bezeichnet werben. Ihr verbreitu»g»gebiet dehnt sich allerbing» noch bedeutend weiter au», da »emsen auch in den Abruzz»». PhrenSen, ben Sebirgrn ber rantabri« schen Siilte. Dalmaiien» unb »riechenland«, auf de« Karpath»», inlbesonbere den Gips»ln der hohe» latra, be» ttan»sylvanlsch»n Alp»n unb endlich aus de« Kaukasu», in laurie» und Georgien gesunden werden. Ihr Leib ist gedrungen und kräftig. der Kops kurz, nach der Schnauze zu start d»rschmächttgt, die Oberlippe gefurcht behaart, ba» Nalenselb zwischen den Nasenlöchern klein, ber Schwanz kurz! die ftllfc« sind lang und stark, die Hufe ziemlich plump, inwen-dig viel niedriger al« außen, hinten niedriger al» vor», bie Asterhuf» auheu Nach, die Ohren sind spitz, halb so lang al« ber Kopf, ungefähr ebenso lang wie ber ziemlich kleine, mißig behaarte Schwanz; die drehenden, an ber Wurzel geringelten uub mit Läng»riefen durchzogenen, a» der Spitze glatte» Hbrner. steigen von der Wurzel an senkrecht vom Scheitel auf unb krümmen sich «it der Spitze rückwäri» und fast gleichlaufend der Wurzel abwärt»; bi» vorder-zähn» sind mäßig dick und rundlich, an ber Schneide last gleich breit; Thrinen-gruben fehle», dagegen befinden sich zwei Drtsengruben hinter der Wurzel ber Hbrner. Die Gems» erreicht eine Läng» van l.l Meter, wovon auf ben Schwanz 8 Zentimeter kommen, bei einer HShe am Widerrist von 7b, am Kr»uz» van «0 Zentimeter, sowie ein Gewicht von 40 bi» 4b Kilogramm. Die Hbrn»r siud. der Krümmnng nach gemessen, ungefähr 26 Zentimeter lang, stehen bei dem Bocke weiter au»einand»r und sind auch stiirker und gekrümmter al» bei der Geiß. Im übrigen gleichen flch beide «»schlechter fast vollständig, obwohl bie Bbck» tu ber Regel etwa» starker sind al» bie Ge'ßen Al» hichst geltllig»» lier vereinigt sich bi» Gemse zu Rudeln von oft sehr betrSchilicher Anzahl. Dies« Gesellschafte» werde» gebildet durch bie Geiß»», deren Kitzchen unb di« jüngeren Bbck« bi» zu« zw«iten, hbchsten» bi» zum dritten Jahr«. Alte Bbck« leben außer ber Brunstzeit für sich ober v«r«inige» flch vielleicht mit einem, zw«i«n oder dreien ihre»gleichen, Pflegen jedoch. «i« «» scheint, mit diese» niemal« lä»g»re Zeit innige Gemeinschaft. Im Rudel libernlmmt eine alte, erfahrene Beiß gewöhnlich di« Leitung und leitet die Bewegungen de« Rubel». Di« G«ms« Ist «i» geschickter Kletterer, ei» sicherer Springer und ein kühner und rüstiger Beigsteiger. weicher auch auf den geiiihilichstei, Stellen, wo keine Alpeinieg, hinaufzuklettern wagt, rn'ch und behtiij sich bewegt Ueber bi» außerordentlich» Spruugsdhigkeit der Gcmj» jiud einige bestimmt» Beobacht tunge» gemacht Word»», von Woll»» «aß, wie Schinz berichtet, den Svri>»,> ein»r G»ms» und fand ih» 7 M«t»r weit. Di« Br»»stzeit beginnt Milt» Rovemixr und scheint gegen de» 10 Dezember hi» bestimmt zu End» z» sein. Alt« Geike« setzen manchmal zwei, in Au»nah«»fäll«n sogar drei, jünger« stet« n»' »in Kitzchen. Di« Iu»ge» hingen mit inniger Zärtlichkeit an ihr»! Mutter und verlass«» dikselbe, so lang» fl« jung sind, nicht «inmal im lob». von j»h»r galt di« S»m»jagb al» »<» Vergnügen, würdig de» besten Manne». K. 2t. ü,.c>»g»rvat»r! »Also, Herr Schwlegersoh», sag»» Sie »ir einmal aufrichtig, wie sind Sie «it meiner Tochter zufrieden?" — Schwiegersohn: .Lieber Schwiegervater, Ich kaun »ich über nicht» beklage», al« darüber, baß Sie «ich nicht hiua«»g»worfe» haben, al» ich um ihre Haud angehalten " Da« (ttefritre« »er Schaufenster ;» verhindern, verfährt «an wie folgt. Man mischt b<> Gramm Glheerin mit 1 Liter Spiritu» »nd schüttelt diese Mischung tüchtig durch. Hat flch di« Fltsflgkrit vollständig g»kfär>, so reibt man «it tinern groß«» Schwamm«. b«n man mit d«r Glhrtrin.SpirituImischnng vollständig tränkt, die Innere Fläch« be» Schaufenster» ab. A»f dies« einfache Weis» wird nicht »»r da» >»fri«re», sondern auch ba» Schwitze» und Be. schlage» der genster vermieden. A»?g»ztich»tttS Mastfutter für Ginse Ist gemalzte »erste. DI» G»rst» wird 46 Stand»» I» Wasser eingeweicht, dann an »iu»« warm»» vrt» in Häuf»» aufg»schütt»t und zu« Keim»» gebracht, wa« zwei Tag» erfordert. Die gekeimt» G»rste wird »»tw«det sofort verfüttert, wa» am vortrilhaftest«» ist. oder fie wird getrocknet und vor be« Gebrauche a»gef«»cht«t. Bei diesem gntter ist die Mast I» längsten« drei W»ch«n beendet und werd«» aas di«s« Weis« z. B. I» Obetbrach (Provinz Br«nb«atatfl) taafHit« «m Gänse» jährlich gemistet »<»« Gan» verzehrt während der Mastz«it ea SO Pfund Malz. Silbenrätsel. »>t« nachfieh«»- den «l Silbe»! », »». bu, bo, bor, ber, bin, ob/, oo, der, ed, «i, «n, er, •n, f», fl», **, n, s«i> ,f*l. K'»P». h», >, be, kow, mund, oi, ni, ni«, o. pi, r*. rep, rh», et, ro, n, when, ■OB, t*, 14», U, w. thi, tt», a n«, TOB, un. EUg. find II Bitter zu bilde», welch« de-zeichn«,,! I) Einen Schnrllschrelder. I) griechische Insel. I) Einen Schweiz«« Kanton. 4) «in Ät-neral. 5) Etne Vtf n«ivllan»«. «) da« Verabfolgung. 1> Berübmter deut-scher Pdilosoptz »> Mechanisch« >« iv.tdtrritstl. matzlich»» Grrfasset be»j «äsier/ä^. 11) Einen Haudo beliebte Iuaendlettsr«. ») Ein« gr»>« Haudvoaei >»> »ine »erwandie. I !. t«> El» ?Nanj«»gist. >«> Einen « Sachs«ns»i«gtl» — Sind all« »in asrikanlsche vands^iait. ml Ei„«n i,«rudmi«n 13) Eine» Vornamen. U) Ein« seinen Spott. >7) ?0 4 • 3 I « » 7 II 1 3 * I« H»«o»hm. Ral dir die d«id«» Ersten sog«». Wird oft turn Gaumen nicht behage». Ta« Tritte aber mundet dir, 8» jeder Zeit, da« glaube «ir. lach au« de, dreien nun ba» >anz»! Tan» hast T» ein« giffa« Vsta»ze, I»liu» galt. ?!i»,««tiph. Mit F nia» hell« wohl vermißt. Mit tt tt eine Vflanze ist I jf. In nächster Nummer. Auflösung b»S Logogriphs in voriger Nummer: Heller. Keller, Teller, Zellee. .»tue We«'« korbeMIte«. Bfrouliootlilch« Mtdaftion von «rn^(«|cIff^r. Jtituift »»d dernu^eg.d«» kon gtr«l»«r * Etuttgort