Mbacher Zeitung. 5V)v 1 /il^ Planumeiation«prll«: Im Lomptoil «anzj. ^ll. ^«)») kl li. haldj. fl. bun, Für bit Zustellung in« Hau» ""' halbj. L«lr. Mil der Post ganzj fl 15. flllbj. 7 «'. Freitag, 25. Juli. Inslll, betreffend das im lHinvelnel)-men mit den iibli.qen belheiligtrn Zentralstellen verfaßte Verzeichnis über die den ansprnchsberechtis>len Unteroffizieren im Sinne des Oiesr^rs vom l!1 April !tt?2 vor-brhaltrnen Dienslposteü, dann der ÄeamleüS' nnd sonstisien Stellen, bezüglich deren den Anspruchsbercchtigtcn ein Vurzug cinaeräuinl ist. („Wr. Ztg." Nr. 169 vom 2.'l. Juli 1879.) Nichtamtlicher Theil. Oesterreich'Ungarus Erfolge. Russische Journale führen Klage darüber, daß es eigentlich Oesterreich-Ungarn sei, welches die Früchte der russischen Siege ernte. Die Petersburger „Handels- und Börsenzeitung" schreibt: „Oesterreich weiß mit nicht ermüdeuder Energie Erfulg anf Erfolg zu erringen uud verdrängt uns nnnier mehr von einem Gebiete, das Rußlauo, resp. dessen Handel und Industrie, nach glücklicher Beendigung des orientalischen Krieges als reife Frucht in den Schoß zu fallen hatte. Es ist von hohem Interesse für die finanziellen Kreise Rußlands, diesen kommerziellen Eroberungskrieg Oesterreich-Ungarns mit aufmerkfamem Auge zu verfolgen, um den günstigen Augenblick zu erspähen, in dem das durch langes Außerachtlafsen Verlorene wieder errungen werden könnte. Die Aussichten hiezu sind jedoch vorderhand höchst geringe; die letzten Wochen haben eben dle bereits gekennzeichneten Bestrebungen des Nachbarstaates zu sehr gefördert. Als eines der wlchtlgsten Momente ist diesbezüglich die sich immer mehr der Verwirklichung nähernde Einbeziehung des occupierten Bosniens und der Herzegowina in den österreichisch, ungarischen Zollverband hervorzuheben; mit der Ausarbeitung dieses Projektes ist zur Stunde ein von der österreichisch-ungarischen Zolllonfrrenz speziell eingesetztes Comitt beschäftigt. Aus den Aeußerungen der österreichischen Presse ist zu e,lcnncn, daß in Wien hierbei an ein ernsthaftes Hindernis Vonseiten der Pforte nicht geglaubt wird." Die Schlußstclle dieses Artikels lautet: „Vou welcher Bedeutung für den öfter, richisch-ungarischen Handel die Frage des serbischen Anschlusses ist, zeigt unter anderem der rege Eifer, mit welchem sich nicht nur die iourualistischcn, sondern auch die finanziellen Kreide Wiens m,t allen Eiseubahnprojetten auf der Balkan-Halbinsel beschäftigten. Direkte Nachrichten aus Belgrad melden mm, daß Minister Ristie mich mit dem dortigen türkischen Gesandten Sermet Effendi wegen des Abfchlusfcs einer Eiscndahnconvcntion zwischen der Pforte und Serbien uuterhandle. Die Türkei hat die Forderung Serbiens auf Anschluß der serbische», Bahnen w Skoplje (Ucslüb) im Prinzipe angenommen. Dle Tracierung der Eisenbahnlinie Nisch-Leskovac-Vranja-Sloplje soll bis zum Herbste dieses Jahres beendet sein. Der Beginn der Verhandlungen Serbiens mit der bulgarlfchen Neuerung nimm Anschlusses der Elsenbahnlmlc Äelgrad-Alcxiiiatz-Nljch-Pirut bei Zari-brod wird gleichzeitig als bald bevorstehend bezeichnet. ^ " «l" betreffenden Linie soll bereits im Frühjahr ^nl .^<3^5I.r^""U'ncn worden sein. Da mm sÄ,s..^ DurFf'chruug der Bahn von Pest-Ofen nach Scml. zufolge gesichen 'st, so durfte der Handel binnen zwei Jahren, nach Ausbau der fer. MM», bosnischen und bulgarischen Bahnen die ganze Baltan.Halbmsel mit den Produtten des eigenen Landes nverjchwemmrn und wegen der Billigkeit und Leichtigkeit c Al""lun,cationsweae und m,f Grund inzwischen abgeschlossener Zoll- nnd Haüdclsucrträge in einem mächtigen und hervorragend absatzfähig'!, Gebiet ohne legllche Eoncurrenz dastehen. Dann dürfte es aber auch fur den Handel und die Industrie Rußlands zu !pat sem, das auf diese Weise verloreugegangene Gebiet wieder zu gewmnen." 20» Zeitungsschau. <^s^ "^e">e freie Presse" bezweifelt, daß dem Grafen Taaffe die Bildung einer Eoalitionsparlei gc. lmgen werde. Diefes Blatt behauptet eine vollkommme Aehnlichkeit zwlfchen der gegenwärtigen inneren Situation uud der Lage, wie sie unter dem Ministerium Putock, bestand, und profezeit den gleichen Ausgang. Die „Vorstadt-Zeitung" ist überzeugt, daß der Graf Taaffe keinerlei Verfafsungsmord plane, Es handle sich lediglich um eine Majorität für die Verlängerung des bestehenden Wehrgesetzes. Sie meint, dies werde dem Minister gelingen, während die „Dcntfche Zeitung" einem derartigen Gedanken durchaus nicht Raum geben mag. Der „Sonn» und Feiertags-Courier" ift überzeugt, daß nicht von der confervativen, sondern allenfalls nur von der deutsch - liberalen Seite der Ausbruch jenes „politischen" Kampfes im Abgeordnetenhause drohe, welcher dasselbe au der allgemein erhofften Beschäftigung mit wirthschaftlichen Aufgaben zu hindern vermöchte. Dieser Kampf würde aber mit dem gänzlichen Niedergänge jener Partei enden. Die „Presse" beschäftigt sich an leitender Stelle mit der inneren Situation Oesterreichs. Sie thut es, um darzulegen, daß sich die parlamentarische und con stitutionelle Lage zu eiuer Ministerkrise noch keines» wegs herausgewachsen «habe. Das Verbleiben des Ka-Vincis entspreche vollständig correct den Verhältnisjen. „Der Rücktritt in diesem Momente", sagt das genannte Blatt, „hätte nur eine Verwirrung hervorgebracht, welche keiner Partei von Nutzen sem konnte. Denn keine Partei vermag heute ein bestimmtes Re-gicrungsprogramm aufzustellen, für defsen parlamentarische Durchführung sie die Verantwortung übernehmen könnte." Die „Deutsche Zeitung" hält einen „Ausgleich mit dem czechischcn Volte auf Grundlage der Gerechtigkeit und Billigkeit" für gut durchführbar und glaubt auch, daß er über turz oder lang zu stände kommen wird. Die „Sonn- und Montags - Zeitung" führt aus, daß die Behauptung, Graf Taaffe habe die bestehenden Parteien überhaupt und die Verfafsungs'» partei insbesondere „zersetzt", eine durchaus irrige sei. Der Zerfall diefcr letzteren sei ganz naturgemäß durch die Veränderung ihrer Elemente erfolgt, und hätten hiebei die Führer der Verfaffungspartei das ihriae dazu reichlich beigetragen. Nicht minder unrichtig sei es, dem Minister die Gründung der „Reichspartei" zu vindicieren. „Diese Partei", sagt das Blatt, „hat in Oesterreich seit dem Wiedererwachen des politischen Lebens immer bestanden. Allerdings kommt dem Grafen Taaffe das große Verdienst zu, derselben die Möglichkeit einer Wirksamkeit aus breiter Basis verschafft zu haben. Die „Reichspartei" ist dadurch zu einer Bedeutung gelangt, daß sie entscheidend in d»e Entwicklung des Staatslebens eingreifen lann, und versprich: sich „Sonn- und Montags-Zeitung" von Jeuisseton. Alera «der «uf dunklen Wegen. Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) ^, ^"l sorgen wurde die Belagerung aufgehoben. I an kehrte ins Dorf znrück. Renard ginq ins Schloß M^s^^ lem Frühstück. Kaum hatte er fein Mahl beendet als ihm mitgetheilt wurde, daß zwei 'V' 7 aus London ihu zu fprechen wün chten Es waren die Gchelmpollz,sten, die er herbeiaerufen hatte. ^. V"^"^ eine halbe Stunde gewartet, da sie ich wünschten, ihn beim Effen zu stören. Er eilte u gmg John Wilson, den Kamin-^en m der Hand, langsam von ihnen fort. Wilson ha e sich wahrend ihres Wartens mit ihnen unter-N.n«'!'>. "'! 5"<" "'it solchen, Erfolg, daß sie Pierre s^., <5. c- "r s^ 'huen vorstellte, mit dem lebhafte-'w! Iutereste betrachteten. Der Kammerdiener theilte ihnen mit wichtiaer s^'eue ",it, daß Lord Stratford Heron, der Mörder emcs eigenen Bruders, des letzten Marquis von Mont- !mV, "'"Leben fei und sich in einem verborgenen ">mm m der allen Kapelle versteckt halte. Dabei be° m3» "' b"b die von der Regicruug für feine Er- ab r e?btt7V^!^""l)"""l1 , garieus ist eine starke Annäherung in der Anbahnung begriffen. Der Chef der Großbnlgaren, Herr Slavej-koff, beabsichtigte ein radicates Blatt zu gründen, dessen Programm in einer sistcmatischcn Opposition gegen die dem Berliner Vertrage Rechnung tragende Regierung des Fürsten culminicren sollte. Wie bereits früher berichtet wurde, hatte die Partei sogar die für dieses Unternehmen nöthigen Funds sch»u ausfindig gemacht. Da versuchten es die Konservativen, ihre politischen Gegner noch einmal von der Unzeitgemäß-heit dieses Schrittes zu überzeugen, der wol dem Lande schaden, in keinem Falle aber der Sache, zu deren Vertheidigung das Blatt bestimmt würde, nützen könne. Nach mehrmaligen, zwischen den beiderseitigen Chefs stattgefunoenen Konferenzen erklärten sich dic Nadicalen bereit, die projektierte Gründung entweder aufzugeben, oder, falls sie doch ein Organ herausgeben müßten, dasselbe im Geiste einer versöhnlichen Politik zu leiten. Der Fürst wird vorläufig von dieser Seite her gegen seine conservative Politik nach innen und außen keinen Sturmangriff zu gewärtigen haben, und so darf man sagen, daß Fürst Alexander unter günstigen Auspicien seine Regierung angetreten hat. Kämpfe an der griechisch-türkischen Grenze. In der Ebene von Arta tauchte vor kurzem Plötzlich eine bewaffnete Bande auf. Theils aus alba-nesischen Deserteuren, theil» aus hellenischen „Klephten" bestehend und im ganzen etwas über 5») Mann stark, ließ sie sich mehrfache, starke Gewaltthätigkeiten zuschulden kommen, Plünderte mehrere Dörfer vollständig aus und verbreitete großen Schrecken. Als eine Ab- und Alexa, von einer drückenden Last befreit, trat hastig ihren Rückweg an. Als sie die Thür, welche die Kapelle mit den Ruinen verband, erreichte, wurde dieselbe geöffnet, und Pierre erschien mit den Po« lizisten. Sie hatten die Keller und sonstigen unterirdischen Räume der Ruinen durchsucht und kehrten nun in die Kapelle zu neuen Nachforschungen zurück. Ein drohender Fluch entfuhr Pierre's Lippen beim Anblick Alexa's und sein Gesicht nahm einen finsteren Ausdruck an. Des Mädchens Aufregung erregte die Aufmerksamkeit der Polizisten; sie blieben stehen und fragten Alexa nach der Ursache ihres Besuchs in der Kapelle. Renard würde sie beschuldigt haben, das Versteck Lord Stratford Herons zn kennen; aber wenn er es that. Hütte er ihre Verwandtschaft mit dem Flüchtling und die Thatsache, daß sie nach ihrem Vater die rechtmäßige Eigenthümern! des Schlosses war, verrathen müssen. Er biß sich auf die Lippen und schwieg. „Ich habe nicht nöthig, über meine Anwesenheit hier Rechenschaft abzulegen," antwortete Alexa auf die Frage der Polizisten, indem sie ihre schlanke Gestalt würdevoll aufrichtete und ihren Kopf stolz und entschlossen zurückwarf. „Ich bin ein Gast in» Schlöffe, und die Kapellen und Ruinen sind jederzeit Besuchern geöffnet." Sie ging an den Männern vorbei, und niemand hinderte sie daran. „Sie hat ihren Vater gewarnt," dachte Pierre Renard. „Ob sie ihn wol gesehen hat? Wenn er sich auch diese Nacht noch hält, so werden wir ihn doch bald aushungern. Und haben wir ihn erst in Sicher- heit, so werde ich der jungen Dame wieder etwas mehr Beachtung zuwenden. Diesmal soll es mir nicht wieder fehlschlagen!" Die Polizisten machten sich den ganzen Tag ülier in den Ruinen, auf den Terrassen und im Park zu schaffen, mit Ausnahme einiger Stunden, während welcher sie Mr. Dalton einen Besuch abstatteten. Dieser legte ihnen alles vor, was Alexa entdeckt hatte, und diese Thatsachen mit all' ihren möglichen Folgen wurden gründlich erörtert. Ein Londoner Geheimpolizist und ein Constabler wachte,! die ganze Nacht hindnrch. aber nichts wurde von dem Flüchtling bemerkt. Bald nach Tagesanbruch gingen sie ins Schloß. Niemand dachte daran, daß Lord Stratford es wagen würde, beim hellen Tages-! licht fein Versteck zu verlassen. Nach dem Frühstück ging der andere Polizist mit Jean Renard in die ! Kapelle auf Posten. Die Unterbrechung der Wache während zweier Stuliden hatte Mr. Strange zum Ausbruch benutzt. Seine Lebensmittel waren aufgezehrt; der Mangel an frischer Luft und Bewegung lahmten feine Kräfte. Er konnte nicht warten, bis er Hungers sterben werde oder bis die Kapelle etwa gar niedergerissen werden würde. Er war sehr wachsam und ersah genau den Augenblick, als seine Feinde sich entfernten. Die Gelegenheit benutzend, verließ er sein Versteck und schlich in die Ruinen, wo er sich in einem engen Raume verbarg, der früher als Gefängnis gedient hatte. Träge schlich die Zeit für ihn dahin. Jede Stunde, jede Minute schien ihm eine Ewigkeit. (Fortsetzung folgt.) theilung türkischer Truppen angerückt kam, diesem Treiben ein Ziel zu stecken, ließ sich die Bande in einen förmlchen Kampf ein, welcher volle sechs Stunden währte uud, wie der Militärkommandant von Arta hiehcr meldete, mit der Zersprengung der Bande endete, deren Mitglieder sich nach einem Verluste von vier Todten und sechs Schwerverwundeten über die griechische Grenze flüchteten. Es ist dies jedoch leider nicht der einzige FaÜ dieser Art, sondern mit jedem Tage tauchen an irgend einem Punkte des Epirus neue Banden auf. In Castagniani, einem zwischen Gonica und Gnebena gelegenen Gebirgsdorfe, trieb eine Schar von sechzig wuhlliewaffneten Räubern unter Anführung des verwegenen Bandenführers Cristo Costa viele Tage hin" durch ein furchtbares Unwesen und wußte längere Zeit sich allen Nachstellungen der türkischen Truppen zu entziehen. Endlich gelang es vor kurzem, die Bande vollständig einzuschließen, so daß ihr keine Alternative blieb als Tuo oder Ergebung. Sie wählte Tod. Acht Stunden lang vertheidigte sie sich mit wahrhaft verzweifeltem Muthe. Nicht weniger als zweiundzwanzig ihrer Mitglieder fielen, durchbohrt von den Kugeln der türkischen Soldaten, nnd sieben stürzten sich, als sie teuie Möglichkeit des Entkommens sahen, von einem Felsen in die jähe Thalschlucht hinab, wo man ihre Leichen in schrecklich verstümmeltem Zustande auflas. Cristo Costa, ans mehreren Wunden blutend, fiel lebendig in die Hände der Sieger. Er wurde zunächst ins Spital nach Ianina geschafft, wo er sich gegenwärtig befindet. Dem Reste der Bande gelang es jedoch, zu entkommen, und vergebens suchte man bisher seine Spuren. Zwei Geiseln, welche die Räuber gefangen hielten, Nika Lupu und Mannka Pinto, wnl' den in Freiheit gesetzt und eine große Menge rS Mylonaö-Gcwchren, von Munition, von den „Cappa" benannten, hier stark verbreiteten Wollmänteln und vo" militärischen Monturstücken griechischer Abstammung wurde erbeutet. Leider erlitten auch ans Seite der Rcgierungstruppen sechs Mann größere und geringere Verwundungeil. In Ncgades, einem Dorfe des von Ianina acht Stunden entfernten Distrikts Zagori, brandschatzten kürzlich zehn Briganten, darnnter fünf hellenische Insurgenten, die Bewohner und schleppten det> bejahrten Schulmeister Theodor Primikiri als Geisel mit sich fort, indem sie ein huhes Lösegeld für sei^ Freigabe forderten. Indessen gelang es den Truppes den Schlupfwinkel der Bande in dem von Negades zwei Stunden entfernten Kusakos-Gebirge zn cntde^ und diefelbe zu überrumpeln, so daß es gelang,^ armen Schulmeister wieder in Freiheit zu setzen. Das Leben und die Unsicherheit in Konstantinopel ist noch immer im Steigen begriffen. Durch ba» Papiergeld, defsen Kurs in der letzten Zeit von 14^ auf 980 gefunkm war, ist das Volt um neun Zehnt^ seines Vermögens gekommen, was bei dem ärmeres Theile desselben bejunders empfindlich ist. Wenn statt dessen noch wenigstens der Verdienst sich gehoben haltt' aber dies ist keineswegs der Fall. Im Gegentheil, Handel und Gewerbe stocken; die Reicheren scheuen M ihr Geld unter die Leute zu bringen, aus Angst, es könnte dann nicht wieder in ihre Kassen zurückfließen? der billige Vrodpreis ist das Eiuzigc, was ein allge< meines Verhungern verhindert. Am traurigsten befindet! sich dabei die Beamten und Pensionisten. Die Arine>' sehen schon seit langer Zeit von ihren Gehalten W'" Pellsionen keinen Para, und viele sind hiedurch ew' weder in den Tod oder dem Verbrechen und der SchaN^ in die Arme getrieben worden. Kürzlich fand wied^ einmal eine herzzerreißende Szene statt. 200 W'tn"^ von Offizieren und Soldaten, welche im letzten Krie^ gefallen waren, versammelten sich eines Nachmittag vor dem Malic, dem öffentlichen Schatzamt von Stan'b^ Sie verlangten mit Geheul und Gefchrei, mit Bittel und Klagen, mit Drohungen und Thränen die ihll^ schon so lange vorenthaltenen Pensionen. Statt oiejc gerechten und billigen Forderungen zu entsprechen lw wenigstens durch eine Angabe die Witwen der gefalle^ Krieger vom Hungertode zu erretten, fand es ein W.. Beamter des Malic für zweckmäßiger, die Staatsjch^ in Schlägen abzntragen. Mit einem Knüttel bcwaW' stürzte er sich unter dic wehklagenden Witwe,,, "l, tnrlich verdoppelte sich das Gehenl, aber mit orientalist Zähigkeit hielten die Witwen an ihren Forderung fest nnd wollten nicht weichen. Als endlich der Äea>' bemerkte, daß die Weiber nicht zu vertreiben w"^ als selbst die Passanten unwillig wurden uud DrohnYö. gcgeu den übereifrigen Beamten ausstießen, fand b'/> es für gerathen, den Rückzng anzntrcten. NaH"^ dieser Allsfall so kläglich mißlungen, verstärkte» , Weiber ihr Geschrei und Gejammer. Nach einer h^, ^ Stunde mußten sie es jedoch einstellen, da sie ^, heiser geworden waren. Ucberdies zur Einsicht town" ^ daß an den dicken Mauern und Ohren des Malie ,^. Klagen nutzlos abprallten, zerstreuten sich die Oe , in gedrückter Stimmung. Daß unter solchen .;,, Hältnissen die Unsicherheit in erschreckender Wc'se " nimmt, ist sehr begreiflich. Ach,I Weniger verständlich ist jedoch die unglaubliche Dreistigkeit, mit welcher die Leute am hellen Tage und auf den belebtesten Straßen angefallen werden, ohne daß die Polizei oder Passanten iin stände wären, den Raub zu verhindern. Ein drastisches Seitenstück zu dem frechen Attentat auf den Redacteur des ,,Dsche-ridej-i-Havädis" bildet folgender Vorfall, der sich hier ereignet hat: Giuseppe Lcmbo, ein italienischer Unterthan, kehrte um 8 Uhr in seine Wohnung zurück, welche sich in der Daliastraße befand. Während er in dieselbe einbog und nnr mehr 15)0 Schritte uon seinem Hanse sich liefand, hörte er plötzlich hinter sich schlürsende Schritte. Er wollte sich umdrehen, doch in demselben Augenblicke legten sich zwei Hände über seine Augen, zwei andere umschnürten seine Gnrgel, daß ihm fast der Athem verging, zwei weitere Hände drückten ihn zu Boden und noch zwei andere Hände wühlten endlich in sciueu Taschen. Wie ein Augeuzeuge später angab, waren erst zw-i Räuber von rückwärts herangeschlichen, worauf zwei andere von vorn erschienen. Der Italiener, durch acht Fäuste festgehalten, konnte nicht schreien und mußte es gutwillig geschehen lassen, daß er seinrs ganzen Vermögens beraubt wnrde, nämlich 5> englischer Sovereigns, 14 türkischer Lire, eines Napoleond'ors und einer silbernen Uhr mit Goldtettc. Alles zusammen repräsentierte einen Werth von uugcfähr 300 Guldeu und bildete, wie erwähnt, das ganze Vermögen des Italieners, welcher geglaubt hatte, an seinem Körper sel es am sichersten verwahrt. Natürlich hat unser Gouverneur dem Äetlagcuswerthcn versprochen, er werde sein Möglichstes thun, ihm das gestohlene Gut wieder zu verschaffen; wir kennen jedoch derlei Redensarten. Die bekannten ältesten Einwohner von Kunstantinupel können sich nicht erinnern, daß je einmal ein gestohlenes Out zurückgestellt wurden sei. Es geschieht wol hin und wieder, daß ein gar zu ungeschickter Dieb cingefangen wird, aber der hat feltcn seine gestohlenen Güter bei sich, und sollten wider alles Erwarten dennoch solche in seinem Arsitze gefnnden werden, so — verschwinden diese spnrloS nnter den Richtern. Der Dieb wird danu mit eincr Verwarnung entlassen, höchstens auf einige Tage eingesperrt, der Vestoyiene sichl jedoch in teiucm Falle seinen Verlust wieder. Auch in den Provinzen treiben Ränberbandcu oder, was dasselbe ist, tscherkesslsche „Kolonisten" ihr Unwesen, und in Adrianopcl geht es nach einer Mit» thrilling eines Korresondeuten der „Presse" sehr bunt zu. Derselbe schreibt: „Hier und in dcr Umgebung wird uns das Leben durch tägliche Ermordungen und Räubereien gewürzt; eine angenehme Abwechslung in dem eintönigen Einerlei. Unser Generalgouverncur Reuf Pascha hat zwar infolge furtwährender Reelamationen dem Nummandauten der Truppen in unferer Provinz, Redscheb Pascha, die strengsten Befehle in dieser Be. ziehnng gegeben, aber dieser thut uichts. Seine Indolenz geht so wett, daß es sogar Leute gibt, welche behaupten, er begünstige absichtlich den elenden Zustand der Provinz Adrianopcl, um Reuf Pascha zu diskreditieren. Denn es ist bekannt, daß dieser gegen geheime Wühlereien seiner Feinde zu kämpfen hat. Und ist es schließlich gleichgiltig, wer Gouverneur ist, nur wüuschteu wir, daß so unhaltbaren Zustündeu in dieser oder jener Weise endlich ein Ende gemacht werde." Politische Rundschau. Das französische Ministerium Waddington hat im Senate einen in Anbetracht der gegenwärtig gespannten kiagc bedeutsamen Sieg davongetragen. Die Umgestaltung dcs Staalsralhes ill republikanischem Sinne hatle den bekannten Herrn Nnma-Baraguon zu einer Interpellation veranlaßt, welche eine äußerst stürmische Debatte hervorrief und schließlich ein mit 153 gegen 112 Stimmen ertheiltes Vertrauensvotum für die Regiernug zur Folge hatte. Fast alle ehemaligen Staatsräthe haben ihre Entlassung gegeben. Der Zcrschnngsprozeß, welcher durch den Tod des Prinzen Napoleon m der bon apart istischen Partei eingetreten, macht täglich größere Fortschritte. Nun hat auch der bonapartistische Geueral Bourbali dem Präsidenten der Republik, Grevy, gegenüber die Erklärung abgegeben, dnrch den Tod des kaiserlichen Prinzen sei das letzte Äand zerrissen, das ihn noch an die bonapartisüsche Partei knüpfte. Das soeben ausgegebene englische Blau buch enthält den Depeschcnwcchsel über Ersülluug des Art. 23 deö Berliner Vertrages seitens der Türkei. Der Artikel schreibt Reformen' in den Provinzen vor. Es sind achtzehn Depeschen vom 20. April vis zum 10. Inli. Wolff und Layard drängten wiederholt in die Pforte auf Auweisuug, oder mit nachheriger Gnt-heißnng Salisbury's in nachdrücklichster Weise ans Einsetzung von Spezialtommissionen in den einzelnen -Provinzen zur Anpassung des organischen Statnts an dle örtlichen Verhältnisse. Sie beklagten sich über die Saumigkeit der Pforte trotz wiederholter befriedigender ^erslcherungen nnd Znsagen des türkischcu Ministers. Hle letzte Mahnnng Layards lautet sehr eindringlich. Die Räumung O st ru me liens vonseite der russischen Truppen geht. wie den „TimeS" aus Kon- stantinopel telegrafiert wird, unaufgehalten vor sich. Nach den getroffenen Vereinbarnngen. nm derentwillen Fürst Dondukoff-Korsakoff nnd General Stolypin in der vorigen Woche in Konstantinopel waren, wird am 1. Angust kein einziger russischer Soldat mehr in Ostrumelien stehen. Wieder „Pol. Korr." aus Konstantin opel mitgetheilt wird, haben die Botschafter Frankreichs und Englands der Pforte erklärt, daß sie sich mit der in halbamtlicher Form (Mcieu^mLnt,) erfolgten Mittheilung des egyp tischen Investiturs« Fermans keineswegs zufrieden geben können, sondern die Forderung einer amtlichen Mittheilung dieses Do-cumentes aufrechterhalten müssen. Letzterer Wunsch soll nun in aller Form erfüllt werden. Gleichzeitig sollen die Vertreter der beiden Westmächte — auch ihrerseits halbamtlich — der Pforte zn verstehen gegeben haben, daß sie den Text des ihnen mitgetheilten Invcstiturs.Fermans als nnannehmbar betrachten, da derselbe dem neuen Vizekönige von Egypten nicht all' jene Privilegien einräuml, die Ismail Pascha besaß. In Bezug aus die Gr oß vez ierskrisis sind uene Schwierigkeiten anfgetaucht. Khereddin Pascha besucht noch immer nichi die hohe Pforte. Als derjenige Pnnkt, dcr zwischen dem Sultan und dem Groß-oezier noch nicht ansgesochten ist, wird vielfach die von Khcreodm Pascha verlmigle Aescitignnq Said Paschas, des besonderen Günstlings des Großherrn, bezeichnet. Wle verlautet, ist der Sultan entschlossen, Ghazi Osman Pascha nnd Kadri Pascha zu entlassen. Der türklsch e Ministerial!) hat das letzte Projekt des französischen Financiers Frcmy bezüglich der Münz-Unisication abgelehnt. Aus Serr es meldet man, daß dort bei 500 Briganten, in Banden von 50 Mann vertheilt und der Mehrzahl nach den Lukalbehölden wohlbekannt, plündernd uud sengend n'nherstreifen. In der lebten Iuni-woche fielen dieselben m die Dörfer Vesnico, Dovista, Soeul,, Topollanl und Sarmnsaeli ein. Die Einwohner verabreichten ihnen, was sie hatten, und saudten nach dem Abgänge der Ränder Boten an den Mntesarif. fieser keß dle Boten verhaften nnd in Ketten nach unter dem Vorwurfe, daß die A brwohuer dle Behörden nicht rechtzeitig av.sirt ^1 ' >?"l ^>" Briganten ansqejalldten fliegen->. !?ö beschuldigt die öffentliche Meinung nachgerade des Elnverstäuduisses mit den Rändern,'da nur autzerst selten, und dann nur unvollständig, der Zweck erreicht wird. DieTrnppen, schlecht genährt und nicht oezahlt, halten in den Dörfern lange Rast und requiriere» von den Einwohnern Lebensniiitel nnd Fournge, so datz diese fast ebenso sehr von del, Briaanten w,e von ihren vorgeblichen Beschützern z» leiden haben Der Korrespondent des „Standard" tclegrarfirt aus Kcnro uuterm 20. d., daß der Khedive die Ernennung einer enropä.schen Kontrollkommission mit besonderer Sehnsucht erwartet. Die Ankunft der Koni-mMre — sagte der Khedive — würde ihm Gelegenheit Gcsiunuug zu geben. Mstesneuilcheilen. .. ,,,-"^."elhopste Spende.) Se, l. und t. Apostolische Majestät haben den durch Hochwasser und Hagelschlag Beschädigten in Steiermarl eine Unterstützung von zc hnta useud Gulden aus Allerhöchstihrer Privat-lasse allergnädigst zu spenden geruht. — (Parlamentarisches.) Die Korrespondenz „Gall" erfährt angeblich von verläßlicher Seite, daß der Reichsrath bereits in der ersten Hälfte des September einberufen werden, jedoch bald darauf den Land-tagen Platz machen soll, welch? jedenfalls im Oktober znsanlmentreten sollen. Das „Fremdenblatt" bemerkt zn dieser Melonng: „Die Feststellung der parlamentarischen Herbstcamftagnc dürfte wol kaum so weit gediehen sein, wie nach dieser Mittheilnng geschlossen werden müßte, Zwe, ellos ,st blos, daß da? Bestreben, das Abgeord. «5?'^!5 ? ^^ "^ th.mlich einzuberufen, vorwaltet. Mit Rücksicht darauf, daß uns erst dieser Zeitpunkt eine N arung der politischen Silnation bringen kann. ist dieser ^inn ch gcwlß uur zu billige». In welcher Weise dieses streben u.it dcr Nothwendigkeit, auch die Landtaae wü"'zn lassen, in Einklang gebracht werden soll. darüber zn ent,chciden. scheint uns noch zu früh zu sein. Mög-,,?,-? ^ allerdings, duß eine frühere, als die bei Anflosung des Hauses geplante Einberufung der Volksvertretung solch' eine eingeschubcne Session der Land» tage zur Folge haben kann. -^ (Amtsreise nach Bosnien.) Nach Meldung der „Bohemia" wird der Herr Rcichs-Finanzinini-ster Baron Hufmaun demnächst in Vegleitnng des Generalkonsuls Wassitsch eine Inspeetiunsreise nach Bosnien llnternehlncn. Hofralh Rutly, welcher der Landes-regiernng in Serajewo zur Leitung der Zivilvcrwnltnng zugetheilt war, wurde über sein Ansuchen dieser Stellung cuthoben und durch Regierungsrath Sax erseht, — (Confiscation.) Das Murgenblatt der „9t. fr. Pr." von» 24, d. M. wurde wegen detz Leitartikels, welcher den Vorgang der BeHürden bei aint-lichen Berichtigungen znin Gegenstände hatte, von der t. k. Staatsanwaltschaft mit Beschlag belegt. — (An der Akademie für Handel und Industrie 3 Schüler. Dir Excnrrendoschule am Caroliuengrulidl besuchten im ganze» !)3 Schüler. — /Die Sä ng c rgejellschaft L ivp). obgleich nur auö drei Gesaugskräften und einem dieselben begleiten- I45L den Mitgliede bestehend, bereitete gestern den im Glassalon der Easinorestauration anwesend gewesenen Gästen einige heitere Stunden durch etliche recht gute Couplets des Gefangskomikers. — (Unbestellbare Briefpoftsendungen beim Laibacher Postamte.) Seit 10. d.M. erliegen beim Laibacher Stadtpostamte nachstehende unbestellbare Briefftostsendungen: 1.) Korrespondenzkarten an: ? von Dol (berichtend die Langweile der Fanny), Marie Fugger in Grafenstein, Johann Znoj in Rakel, Paul Iermann in Graz, Mathias Pircl in Cilli, „Nr. 12 eanäo^NÄlk" in Trieft, Marie Malnar in Unterkrain (?), Margareth Simcic in Natitnik, Therese Knez in Villach, Carl Mauret in ? (Bestimmungsort unleserlich), Philipp Spitzer in Trieft und M. Seidner in Klagenfurt; — 2.) Briefe an: Georg Korosin in Lustthal, Franz Schlegel in Zala (?), Kathi Iohammez in Busing, Wil-helminc Reiser in Gersthof, Augustin Martin in Trieft, Ludwig Puh in Brod a. d, Saue, Nussi 8 äi 1^ in Trieft, Aloisia Peternel in Cirkle, Jakob Kronberger in Wien, Ernestine Moser in Preßburg, Ivan Schiller in Noliumesto in Overtrain, Helena Echelsnik in Unter-drauburg, „Vergißmeinnicht" in Laidach, Johann Zwahr in Zaule. Johann Primär in Salloch. Iosrf Rogel in Pecjel, Johann Pogacnik in Nassenfuß, Franz Hribar in Klagenfurt (?), Peter Kobbe in Dellach, Ferdinand Zapuder in Gonobitz, Maria Hofer in Sarnthal, Maria Brezovar in Mimkendorf, Franz Dolzan in Naum-Klel, C. Kohil in Wien, Elisabeth Modic in Pragerhof, Anton Passet in Trieft, Wittfrau Schober in Krainbilrg, Ernest Schädle in Wien, Nannette Aoltizar in Trieft, Mathias Aernoth in ? (Bestimmungsort unleserlich), Peter Hribar in Dcroent, Mariella Neller in Trieft, Ignaz Leutz in St. Marein, Jakob Papcz in Fünfkirchcn, Dionys Lcntovih in Trieft, Anton Tiiar in Bucka, Tomas in Laibach, Anton Bizjak in Trieft. Johann Nedenöel in Ogulin, Carl Filapic in Laibach, Maria Rotar in Krainburg, Franz Srcnil in Klagenfurt, Franz Trattnik in Füssen, Wenzel Bohac in Prag, Johann Majaron in Loitsch. „A. M. 43" in Karlstadt. Vinccnz Knee in Agram, Maria Cigoj in Toplih, Josef Uranic in Baranyavar und Heinrich Smreker in Graz. Die Aufgeber wollen über diefe Sendungen verfügen. — (Das fteicrmärtische Landesarchiv) beabsichtigt aus seiner großen Sammlung von Patenten landessürstlichcr und landständischcr Behörden, von Ausschreibungen, Circularien n, s. w. der überflüssigen Stücke sich zu entäußern. Diese verkäuflichen Acten sind durchaus Druckerzeugnisse vom Icchvc 15^5 bis 17l)9 und sind meist für das gesammte Land Steiermart erlassene behördliche Befehle und Kundmachungen, die sich auf das Rechts-, Finanz-, Verwaltnngs- und Sittenwesen beziehen uud bilden sonach eine wichtige Qnelle für die Gefchichtc dieser Zweige des öffentlichen Bebens und für dic Kenntnis der Anschauungen übcr dieselben in jenen Zeiten, von denen sie handeln, — (Signalisierung auf Eisenbahnen,) Mit Erlaß der k. k. Generalinspection der österreichischen Eisenbahnen wnrden die Bahnverwaltungcn eingeladen, in einer Direktorenkonfercnz über die Frage zn berathen und einen gemeinschaftlichen Autrag zu stellen: ob die von der österreichischen Nordwestbahn in Vorschlag gebrachte Abänderung der Signalansstattung der Züge auf gleichem odcr nahezu gleichem Niveau liegender Parallelstrecken einer stichhältigen Einwendung seitens der übrigen Bahnverwaltungen begegnet, cvcntncll welche andere Form für die fragliche Signalisicrung als zweckmäßig und allgemein anwendbar erachtet wird. — (Agiozuschlag,) Für dcn Monat Augnst 1879 ist zu den Gebühren für die Beförderung der Depefchcn nach außereuropäischen Staaten kein Agiozuschlag zu erheben. Der Annahmcwerth eines Zwanzig-Francsslückes (Napoleonsd'or) bei den k. t. Telegrafen« ftationskassen wird mit 9 si. 22 lr. in (Staats- oder Bank-) Noten festgesetzt. _______________ Neueste Post. Isch l, 23. Juli. (N. fr. Pr.) Die Nachricht über eine bevorstehende Entrevue zwischen Kaiser Franz Josef und Kaifer Wilhelm in Gastein wird nunmehr von verläßlichster Seite bestätigt. Die Zusammenkunft ist bereits beschlossene Sache, jedoch der Tag derselben noch nicht festgestellt. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Entrevue erst in acht bis zehn Tagen stattfindet, bis nämlich die Kur des Kaisers Wilhelm etwas mehr vorgeschritten. Der bevorstehende Besuch kann als spontaner Entschluß des Kaisers Franz Josef angesehen werden. Man erzählt, Kaiser Wilhelm habe fein Bedauern darüber geäußert, daß ihm fein leidender Zustand in diesem Jahre nicht gestatte, wie alljährlich der kaiserlichen Familie in Ischl einen Besuch zu machen. Noch bevor dies brkannt gewuiden, qab Kaiscr Franz Josef Ordre für die nöthign Rcisc-Dispositionen. Der Kaiser begibt sich mit kleim'm Gc-folqe nach Gastciu, um der Entrevue ganz den familiären Charakter zu bewahren, und verlängert deshalb seinen, ursprünglich auf acht Tage festgestellten Ischlcr Aufenthalt. Es ist noch nicht gewiß, jedoch sehr wahrscheinlich, daß Graf Andrassy den Kaiser nach Gastein begleitet. P r a g, 23. Juli. (Deutsche Zeitung.) Auf eine von czechischcr Seite erfolgte Anfrage wurde derselben von den deutschen Führern nahegelegt, daß vor dem nunmehr baldigen Zusammentritte des Neichsvaths eine Versammlung der deutscheu Abgeordneten zur Berathung über den czechischen Ausgleich nicht mehr zu erzielen und die diesbezügliche Frage überdies momentan gegenstandslos geworden sei. London, 23. Juli. Eine Depesche Chelmsfords meldet: Am 4. Juli morgens überschritt er mit 4062 Mann europäischer, i'iOA Mann einheimischer Truppen uud acht Kanonen den Umvolosi. Die Truppen, welche im Carre vorrückten, hatten einen allseitigen Angriff von 20,00(1 Zulus durch zwei Stunden auszuhalten, wornach sich die Zulus zurückzogen. Ein Cavallerie-Angriff hatte zur Folge, daß die Zulus vollständig deroutiert wurden. Cetewayo soll selbst kommandiert haben. Die Zulus hatten 1000 Todte, die Engländer 10 Todte ur.d 53 Verwundete. Nach Niederbrcummg von Uluudi und allen Militärtraals lehrtc Chelmsforo mit seiner Armee am selbeu Tage ins Lager zurück. Rom, 23. Juli. (Frdbl.) Der italienische Geschäftsträger in Athen wurde angewiesen, dem griechischen Kabinete auznrathcn, sich zu keinem übereilten Schritte gegen die Türkei hinreißen zu lasfen und seine Sache der Fürsorge der Großmächte anzuvertrauen. Pera, 2Z. Juli. (Presse.) Die Ernennung Arift Paschas zum Minister des Aeußern gilt hier als gewiß; derselbe soll jedoch erst nach Beendigung der Unterhandlungen mit Griechenland die Geschäfte übernehmen. — Die albanesische Liga fordert einen Antheil an dem Erlöse für die vertaufteu Staatsgüter im Epirus. — Die Grenzreglilierungs - Arbeiteu an der montenegrinisch/türkischeu Oreuze werden Samstag wieder aufgenommen. A then, 23. Juli. Der König hat mit deu Führern der verschiedenen Fraetimlen der Opposition, Trituupis, Dcligeorgis und Zaimis, conferiert. Vielfach glaubt man, daß der Munaich sich für eiu Ministerium Tri^ koupis-Zaimis entscheiden werde; indessen ist die Möglichkeit noch keineswegs ansgeschlossen, daß dns Ministerium ttoumoundouroö im Amte bleiben wird. Telegrafischer Wechselkurs vom 24. Illli. Papier« Rente 06 80. — Silber < Rente 08 25, -- Oolt» Rente ?»'?0. - 1860er Staats'Anlchcn 12^50. — Vanl-Actien 828. — Kredit «Actien 272 . — London 115 75. - Silber — —. K. k. Mimz-Dnlatcn 5 49. — 20 « Franken - Stücke 920!,,. 100'Neichsmarl 5670, Wien, 24. Juli. 2'/. Uhr nachmittags. (Schluhlurse.) Krebitactien »72 . 1860er Lose 126 25. 1864er Lose 15» -, österreichische Rente in Papiei 6« 82, Staatilbnhn 281 , Nordbahn 219- , 20-Fiaulcnstückc 9 20'/,. ungar. Kredituctien 25775, österreichische Francobank --—, österreichische Anql»ban! 125 70. Lombarden 91 75. Unionbanl 89 --. Llaybactien 581-, türkische Lose 2140, Communal-Unlehen 110 60. Egyptische--, Goldrente 78 75, unliarischc Ooldrcnte 93 75. Fest. Angekommene Fremde. Am 23. Juli. Hotel Stadt Wien. v. Glanz, l. l. Ministerialbcamter; Hock uud Furch, Kaufleute, Wieu. — Diesse, t. l. Militärjustiz' Vcamtcr, Pola. — Klein, Kfm.. Prag. - Dr. Liebmann, Ar.zl, Budapest. — Ritter, Ksm, Budapest. Hotel Elefant. Dralla, Äezirtshauplmanu. Radmannsdors, — Alijancic', Untertrain — Fonda mit Familie, Knaus Maria, Manlui! Anwiuclte, Tomasich Anna nud lvraziadio. Ober« wamter der „Assicurazioni Gencrali", Trieft. — Tänzer, Kfm., Wien. - Sajz, Privatier, Karlsladl. — Mondolto, Handelsagent. Popovii, Handelsagent. Kaiser von Oesterreich. Paftarclla, Zara. - Lipp, Komiler, Augsburg, Mohren. Dolenz, ,f>olzhändlcr, Nischoflack. - ssrebuc, heil,-Kreu,^. .^ Obersleiner Anna. Villach. — U. I, Azulejo, Graz. H"zog, Hululachcr, Böhmen, — Resch, Sattler, Retsch. Verstorvene. Im Iivilspitllle: Den 22. Juli. Johann Kopai. Taglöhner, 56 I, herz« fehler. Den 23. Juli. Anton Iama. Taglühner, 71 I., Ueber« nahrnng. n -? , v,, Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ' 7 U.Mg. 738 59 ^1«« , O. schwach , ' Nebel" ^ 24, 2 „ N. 737-5Ü ^22» SO, schwach heiter 0 00 » „ Ab. 7'l364 ^-168 .mndstill heiter Morgens dichter Nebel, dann heiter, llarc Lust; nachmit' tags hochgehende Gcwittcrwollcn; abends Aufheiterung, DaS Tagcsmitlel der Wärme -j- 167", um 28° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Nambcrg. W Schlncl-zerfiillt geben die Unterfertigten allen M ^ Verwandten, Freunden niid Vrlannten die höchst W ^ bclrildendc Nachricht vom Ableben ihres innigst-- W lM gclicuten Sohnes, respective Ärudcrs, Hcrrn W W haus» und RealitntenbcsihcrSsohn, ^ W »uelchcr am 24. Juli l, I., um .'i Uhr nachmittags, W ^ in seinem 2ll. Lebensjahre nnd versehen mit den M W Tröstllngen der Religion nach längeren, schmerz» W >M vollen Leiden in ein besseres Jenseits abberufen M wurden ist. M Das Leichenbegängnis des zu früh Dahin» W ^ geschiedenen siildet Eam^lag den 2 Andcnlcn empfohlen, M W Leichtsci ihm die Erde! W W Lllibach. 24. Inli 1«7!^. D W Johanna Wolf, Mutlcr. Maria Potoöntt, W « Schwester, Mathias Wolf, Stiefvater. W 33l)l^ll!)^ll(^^ Wien, 23. Juli. (1 Uhr.) Das Geschäft war und blieb geringfügig, die Haltung der Speculationsftapiere ziemlich matt. V«lb Wal« Papierrente........ 6675 6685 Silberrmte........ 6810 68 20 Voldrente......... 78 60 78 70 Lose. 1854........ "6 117- ' I860........ 126 7b 127 - I 18«0 (zu 100 st.) . - > 129 - 129 50 " 1864........ 158- 15850 Ung. Prämien-Nnl..... 102- 103 50 «redit-L.......... 167 50 163 - «ubolfs-L......... 18 50 19- Prämienanl. der Stadt Wien 110 75 111— Donau-3teaulierungs«Lose . . 10825 10875 Domänen' Pfandbriefe . . . 143— 143 50 vestcrr. Scha^schcine 1881 rück» zahlbar......... 10080 101' veftcrr. Schahscheinc 1832 rücl« zahlbar......... 100 80 101 - Ungarische Goldrente .... 93 55 93 65 Ungarische Eisenbahn-Anleihe . 11150 112 — Ungarische Eisenbahn-Anleihe, Lumullltivstücle...... 111 — 111 50 Ungarijche Schatzanw. vom I. 1874.......... —- - Anlehcn der Stadtgcmeinde Wien in V. V...... 9950 99 75 V«lb Ware VruuVentlaftungsVbligatlonen. Böhmen.........10250 10350 Niedcrösterreich......105 - —--. Galizien.........9025 9075 Siebenbürgen.......8kv— 85>?5 Temeser Bauat......8? - 87 75 Ungarn..........87l>0 8825 Nctlen vou Vanlen Auglo.österr. Vanl..... 124 25 124 50 Kreditanstalt ....... 27025 2705U Depositenbank....... - ^ Kreditanstalt ungar..... 256 25 256 50 Oesterreichisch-ungarische Vanl 827 828 Uuionbanl . . . . . 68 25 88 50 Verlehrsbanl....... H6 50 117 - Wiener Nanloerein..... 12375 124' - «lctlen von TranspartUnterneh-mungen. V«ld Wal« Alsöld-Bahn .......138 - 138 25 Donau.Dllmpflchiff..Gefellschaft 579' 580 . Elisabeth-Westbahn . . . . 184 75 185 - «eld llva« Ferdinands.Nordbahn. . . .2185-2190 — ftranz'Ioscvh'Nahn .... 14550 l46'.-Ocilizlsche Karl - Ludwig . Vahn 236 ?f. 237- -Kaschau-Oderberger Nahn . . 113 25 113 75 Lemberg.Czernowiller B^h„ . i:i5 ?5 »36 — Lloyd . wesellschaft ..... 581 - 583 . Oesterr. Nordwestbahn .... 12750 128 — Nudolfs'Nahn.......134 - l34 2i, Staatsbahn........27975 280 Tiidbllhn.........88- 89 Theih.Nahn........2l6' 21650 Ungar.'galiz. Verbindungsbahn W4 50 104 75 Ungarische Nordostbahn . . 127- 127 50 Wiener Tramwah-Gesellschast 187 -- 187 50 Pfandbriefe. Mg.äst.Nodenlreditllnst.ii.Gd.) 115-25 115 50 « „ ^ li.A'V.) 100 25 100 50 Oestcrreichifch-ungarische Banl 10160 1»l 70 Uug. Äodenlreoit.Inst, (Ä. ^ NapoleonSd'or , 9 ^ 20»/,^ 9 „ 2l ' Deutsche Neich«. Noten .... 5U , 75 . 56 . 30 ^ Tilberguldcn , . 100 ^ — ^ 100 ^ ^ Krainische Grnndentlastung«.Obligatio>le>l' s«old 9150. Ware --. .,« stachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrentc 66-75 bis 66 85. Silberrente 68 10 bis 68 20. Goldrente 78 (l0 bis 78 70, Kredit 270 30 bis 270 50, Analo 1ll4"l0 °l 124 60, London 11b-70 bis 115 95. Napoleons 9 20'/, bis 3 21. Silber 100- biS 100 -.