Zamstag den 26. ^ovembep 1^36. Über die sie Kleinkinderbe wahr » Anstalt th tci in Lalbach. ^ >-s ist nun das zweite Jahr abgelaufen, seit in ^ dieser Stadt eine Kleinkinderbewahr-Anstatt besteht, d Das wohlthätige Publikum Laibach's hat bei mehreren a Gelegenheiten von den Erfolgen dieser Anstalt Kennt- i niß genommen, und täglich begründet sich die Über- e zeugung mehr, wie auch der Himmel ihr Gedeihen i segnet. Es haben nun schon mehrere Kinder ein Mcr er- f reicht, das nach dem Zwecke dcr Anstatt ihren Aus- t tritt aus derselben __ihren Übertritt in die öffentlichen, j Schulen nothwendig macht. Die Zöglinge dieser An- j sialt unterscheiden sich aus's Günstigst? vor vielen an- : dern Kindern durch bessere Sitten, _- durch Lernfähigkeit, __ durch viele nützliche Vorkenntnisse. _^ Wäh, rend unsere Stadt von dem unerbittlichen Übcl schwer heimgesucht ward, das so viele Leben verschlang, hat dcr Himmel mit schirmender Hand das Haus der Kleinen, bewahrt; — nicht Eines derselben hat der Tod er-e'lt, __ und welche Wohlthat war es, so vielen armen Familien, während die Krankheit die ganze Sorge des' Hausstandes in Anspruch nahm, wenigstens die Bewahrung der Kinder anderen geprüfte.« Händen übergeben zu können! Iwunserem Blatte vom M Februar d: I. wu'.-Ke die Übersicht der Empfang und Ausgaben des er- len Jahres dieser Anstalt veröffentlicht, und die wohl, hätigen Frauen Laibach's wurden gebethen, durch Nn? crzeichnung kleiner Beiträge den fortbestand der An-ialt zu sichern. ' - Die Unterzeichnung der Beiträge fur daö Militär«.' Jahr 1836 begann in den Wonathen April und Mai d. I.__Sie war erst an sehr wenige Frauen gelangt, als die verheerende Krankhelt eintrat, die so viel Elend im Gefolge führte, daß der Wohlthätigkcits-Linn der edclmüthigen Stadt nur für diesen einen Gegenstand in Anspruch genommen werden durfte. Die Sammlung für die Kleinkinderbcwclhr.'Anstalt wurde daher eingestellt; was jedoch wenige wohlthätige Frauen bereits unterzeichnet und gegeben hatten, reichte, nebst den Nestendes MilittwIahrcs1833' hin, um die Anstatt durch das ganze. Militär-Jahr 1836> zu erhalten. Es ist daher fur das Angemessenste erachtet wor-Ven, die Unterzeichnungen sür da's Jahr 1836 ganz aufzulassen, und nun vice dle" Frauen und das wohlthätige Publikum Laibach's um kleine sreiw illige B e i t r ä g. e zur Erhaltung der Anstalt im Wil-itär - Ia hue 18 37 zu bitten.. Es werden zu dlestM Behufe Subscriptionsbögei; in Umlauf gesetzt werden, die Unterzeichnung gilt bl'oß nur für das Militär-Jahr 1837,, und-hat wcitcr durch auK- keine Verbindlichkeit, und es ist demwolMM g?n Sinn« der, Eckerin«,/ oder dc^ Geüers ZanM .190 - anheim gestellt, seinen Beitrag in Terminen oder auf gütige Beherzigung ldieser Einladung, reiht man zum einmal darzubringen. Beweise der entsprechenden Verwendung der erhalte' Jeder, auch der kleinste Beitrag wird das men- nen Gaben, nachstehenden schenfteundliche Werk fördern, und an die Bitte um Ausweis über die Empfänge und Auslagen der Kleinkinderbewahr-Anstalt in Laib ach seit 1. November 183s bis letzten October 1836. .^ Geldbetrag ^ Geldbetrag » I. Ginnahme in C. M. ^ AnSgabe j in C. M. « 1 Der bare Eassa^Nest der in dem 1 Dem Lehrer den monathlichen Ge. » illyr. Blatte Nr. 7 d. I. kund- halt pr. 20 fl. seit 1. Nov. 1835 » gemachten Rechnung der proviso- bis letzten October 1836 ... ! 240 _____ ,R rischen Direction über die Em- I D psänge und Auslagen vom4. No- 2' Der Wärterinn den monathlichen u vemb. 1835 bis Ende Oct. 1835 110 56 __> Gehalt pr. 6 fi. 40 kr. seit dto. 80---------V 2 An im Jahre 1835 verfallenen un- ! D behobenen Interessen der 2 Odli? 3 Wohnzins, und zwar an Rück- N gationcn il 500 fi. a 5 ^ . . . 50 __ ^.! stand vom Jahre 1335 ... 35_____N 3 pra 1. März und 1. Mai, dann 1. > ß Sept. 1836 die Coupons erhoben 37 30 __> 4 Detto von Georgi 1336 bis Ge- » 4 An subscribirten Beitragen (Bei- ! orgi 1837 in halbjährigen Na. U läge ^. el L) ........ 219 30 __ ten alilici^H^ bezahlt .... 180 __ — 3 5 An besonderen Empfängen vom 3 Herrn Baron Mandel .... 20 __ ^.! 5 Fur den Winter 13"/^ u. 18"/«? i 6 Von einem Ungenannten .... 50 __ ! 10 Klafter Brennholz .... 45 35 — » 7 Vom bestandenen Lcfe-Verein . 44 55 __j A 8 Von der löbl.Casino-,Gesellschast. 58 26 __ 6 Verschiedene kleinere Auslagen, 8 9 Bei der im D. O. Saale abgehal- Druckschristen, Reparaturen u. 8 tenen Prüfung der Kinder einge- sonstige Beischaffungen ... 35 53 — N gangen............ 32 26 __ "^ x R 19 Bei einer von Ihro Excellenz der >. U obersten Schutzfrau veranstalte- X. D ten AbendunterhaUung sind ein- >. A gegangen . . . . ....... 143 24 __ X. ! 8 11 In der Büchse seit dem Bestehens >v « der Anstalt bis jetzt vorgefunden 30 33 2 >. ! 12 An Erlös der von den Kindern ge- >. lieferten Strickerei-Arbeiten . . 17 l.1 __ >. iz An Wochengroschcn für Kinder be- X^ ^ mitteltcrer Altern....... 19 24 ___! X. Summe des Empfanges . 834 15 2 ^v! Wird nun jenseitige Summe der! ! > «»„.I,«...........„, Ausgaben dagegen gehaltenmit ! 617 28 ___! Summe der Auslagen . 617 28 — So zeigt sich mit letztem Oct. 1833 ' ........^ D ein barer Cafserest pr...... 216 47 2> u Sage: Zweihundert sechzehn Gulden 47^ kr. C.M., nebst 1000 si. Activ-Capitalien. V Laibach am 31. October 1836. V O 0 n st ll N t i N c. Gebieth Algier theilten. Der Flächeninhalt diescs Bcy- ------------- ' liks kam denen von Tittene und Mascara zusammen Konstantine, das alte Cirta, ist die Hauptstadt gleich. Die Stadt liegt 63 Stunden des größten und reichsten der drei Veyliks, welche das stadt Algier und 15 Stunden vom mtMandlschen. — 194 — Meere entfernt. Ihre Bevölkerung schätzte man früher auf 60,000 Einwohner, größten Theils Mauren und Koluglis, worunter aber auch viele Juden waren. Der Anblick dieser Stadt, der größten nach Algier, soll in der Ferne über alle Beschreibung schön und pittoresk seyn. Sie ist amphitheatralisch auf dem AbHange eines hohen Hügels erbaut, und von dem Flusse Rummel oder Wad-el-Kebir (dem großen Flusse), wie die Araber ihn nennen, fast rings umflossen; ihre Häusermasse bedeckt dcn größten Theil der Stelle, den das alte Cirta einnahm. Constantine ist mit Gräben und Mauern umgeben, die unter der Herrschaft der Türken im schlechtesten Zustande sich befanden, und auf de« ren Befestigung Achmed Bey eben keine große Sorgfalt wcnden soll, weil er, dem Beispiele Abdel Kaders folgend, längst bereit ist, bei Annäherung der Franzosen mit seinen Schätzen nach den Gebirgen zu fliehen. Die Stadt hat vier sehr schöne Thore, aus rothem Granitsteine erbaut, der dem Marmor fast an Schönheit gleichkommen soll. Dieselben sind mit Sculp-turarbeiten, ohne Zweifel römischen Ursprungs, bedeckt. Überhaupt ist Constantine an gut erhaltenen Gebäuden des Alterthums, an Monumente-Trümmern der Karthager- und Nömerhcrrschaft reicher, als irgend eine andere Stadt des alten Numidicns. Die Bauart Constantine's zeigt im Übrigen dasselbe Chaos von wcißgrauen Steinhütten ohne Fenstern und mit Tcrrasscndächcrn, dieselben engen und schmutzigen Straßen, wie man sie in Algier.selbst noch heute mit Verwunderung und Eckel wahrnimmt. Auch der Pal" last des Achmcd Bey soll dem ehemaligen DeypaNaste aus dem Marktplatze in Algier an Größe und Einfachheit völlig gleichen. Der Fluß Rummel bildet von dem höchsten Puncte des Stadthügcls in mehreren Zwischen-räumen einen prachtvollen Wassersturz in die Ebene; dic Höhe sciner Fälle soll über 500 Fuß betragen. Won jener Stelle werden'noch, wie früher, die Verbrecher und die untreuen Weiber in die Tiefe gestürzt. Das Seueste unv Interessanteste im Gebiete Zcr Umist und Dnvustrie. ver Nänver- mW ^ölkcrkunvc. Das^Franklin-Journal theilt nachstehende Be-schrnbung von wasserdichten Schuhen mit, wie sie in dem m den vereinigten Staaten vom Erfinder erhaltenen patent angegeben ist: »Die Sohlen können von geflochtenem Flachs, Hanf oder von hem innern Theil der Rinde des Lindenbaumes gemacht werden. Zum obern Theil kann man jede Art von Tuch gebrauchen, und dann wird der Schuh mit Leinwand oder Baumwollenzeug ausgefüttert. Die Sohlen werden hierauf mit einer Composition aus Leinöhl, Colophoniurn weißem Vitriol, feinem Eicheuholzsägmehl und Terpentingeist überstrichen, wodurch dieselben, sobald der Überzug getrocknet ist, wasserdicht werden." Nach dem Limerick Star ist Hr. Mullins, Par-laments.-Mitglied fürKerry, der sich schon längere Zeit mit der Idee beschäftigt hat, den Galvanismus zur Fortbewegung von Fuhrwerken und Schissen zu benutzen, jetzt darüber einig, einen Wagen zu erHauen, der durch galvanische Kraft getrieben werden soll. Nach der Versicherung von verschiedenen ausgezeichneten Mechanikern, welche den Bau in Augenschein genommen, ist Hoffnung eines günstigen Erfolges vorhanden. In Beziehung auf die große Runkelrüben-Zucker-Fabrik, die zu Chelsea ander Themse errichtet wird ist zu bemerken, daß währenddes verwichenen Sommers große Strecken Landes in der Nähe der Hauptstadt mit diesem Gewächs bepflanzt worden sind. Von dem Abfall der Rüben will man grobes graues Papier verfertigen, wie es in Frankreich schon im großen Maßstabe Statt sind et. Ein Waffenschmied zu Casingwold in Yorkshire hat eine Lärm-Lampe erfunden, zum Ersatz für die Fußangeln, welche jetzt gesetzlich verbothen sind. Sie kann in jedem Hofe oder Garten, wo es etwas zu stehlen gibt, an einen Baum oder Pfosten angelehnt werden, und so wie Jemand in ihre Nähe kommt, entzündet sie sich und verursacht 15 bis 20 Schüsse, die einige englische Meilen weit gehört werden können. Für Waldgehcge wird sie so eingerichtet, daß eine Rakete iu die Luft fliegt, an welcher man abnehmen kann, in wel-, cher Richtung der Wilddieb zu suchen ist. Sie ist für Andere gänzlich gefahrlos, aber dazu geeignet, dem verwegensten Diebe Schrecken einzujagen. Bei einer Industrie-Ausstellung in London bemerkte man eine Dampfflinte', mit welcher 70 Kugeln in 4 Secunden gegen eine eiserne Platte abgeschossen wurden. Sie kann sogleich wieder mit derselben Anzahl Kugeln geladen werden, die man nach Belieben entweder eine nach der andern, oder alle auf einmal ab» schießen kann, so daß es möglich wird, 420 Kugeln w einer Minute, oder 25,000 in einer Stunde abzuschießen. Der Flintenlauf ward .der Sicherheit wegen in — 192 - »WM- eincr gegebenen Richtung befestigt;i>n Krieg angewendet, läßt cr sich jcdoch auf einem Zapfen drehen und nach allen Züchtungen gleich einem Bombenmörser wenden. Nach einem kürzlich erstatteten Bericht an die Actionare des Themsetunnels ist derselbe um mehr als 7N0 Fuß fortgeschritten, und der Erfolg des Unternehmens außer Zweifel gesetzt, da man jetzt auf gutem, harten Boden arbeitet. Brunell wird von den Direktoren großes Lob erhalten. Die Regierung hat bis jetzt 40,000 Pfd. Sterl. vorgeschossen, ein neuer Torschuß von 10,000 Pfd. Sterl. ist nächstens zu erwarten. M i s c e l I e n. Das mit der königlichen Bibliothek zu Paris verbundene Museum der Alterthümer hat eine werthvolle Acquisition gemacht. Dieß ist der sehr gelungene Gyps-Abdruck eines alten Basreliefs, das sich auf dem Öhl-l-crge befindet, und welches jedenfalls aus dem höchsten Alterthume herrührt. Man ist der Meinung, daß cs den, König David in dem Costume seiner Zeit dar-sicUt. ^__ Das Merkwürdigste bei der Sache lst, daß Kleidung und Mütze des Königs der Psalmisten und Pfalmisten der Könige mit Schriftzügen bedeckt find,, die aber durch die Zeit fast ganz verwischt wurden. Die Mütze des Königs ist ungemein hoch, und von seltener Construction. Bei der neulichen Ausgrabung des westlichen Marktes zu Ereter, hat man die Überreste einer ganzen römischen Stadt, und dabei, viele Geräthe, Münzen?c. aufgefunden. Der Moniteur Algerien vom 23. September enthält folgende seltsame Mittheilung. Im Lager zu Bo-na lebt ein Araber, der unter seinen Landsleuten wegen der wunderbaren, in seiner Famiuü erblichen Ei» genschaft berühmt ist, daß der Stich des Scorpions ihm nichts thut. Da mehrere Europäer im Lagcr daran zweifelten, schickteder Arabernach einigen Scor-pionen, deren man ihm, da sie sehr häufig dort sind, binnen wenigen Minuten ein Dutzend brachte. Er nahm sie in die Hand, und reitzte sie vielfältig,, ihn zu siechen, was sie auch an verschiedenen Theilen des Kör-p«rs thaten, ohne daß er eine üble Folge davon env psing.. Die Araber, die umher stände^ waren sehr stolz darauf, die Ungläubigst der Europäer in d.i5 höchste Erstaunen übergehen zu sehen. Bei der letzten Aufführung des BalletZ: »Die Sylphide" in Paris, entzückte Dlle. Marie Taglioni einen jungen Franzosen so sehr, daß er eincr neben ihm sitzenden Dame die Blumen, welche sie im Haare trug mch einen großen Strauß, den sie in der Hand hielt, entriß, und dieselben zu den Füßen der Tä,n< zerinn warf. Anekvoten. Bei einem Balle, den der Herzog von Bourbon in seinem Hotel zu Paris gab, hatte ein Schweizersoldat von Appenzell, der Schildwache stand, die Ordre, keine Maske einzulassen. L'Attorignant, durch dieNu-binen seiner Niesennase, wie durch seine hübschen Lieder in der Hauptstadt bekannt, trat in die Thüre. __Die Maske weg, rief der Schweizer, indem er ihn abwehrte. — Sieht er denn mein Gesicht nicht, guter Freund ? — Freilich wohl, erwiederte der Schweizer, aber die große Nase lst doch wohl nur von Pappendeckel? Zugleich g,reist er nach ihr, und als erfindet, daß sie mit dem übrigen Gesichte genau zusammenhängt/ wendet er sich im mildern Tone zu L'Attorignant: — Verzeihen Sie, mein Herr! Ich glaubte nicht, daß diese Nase ihrem Gesichte angehören könnte. Spazieren. Sie hinein._____ Ein wachehabender Vürgersoldat in Frankfurt rief einem vorübergehenden Knaben zu, gab ihm zwe« Groschen und sagte: «Da, Alter! hol' Dir eine Bretzel und mir bringe auch eine!" __ Der Knabe gmg und ließ lange auf sich warten. Endlich kam er, noch auf beiden Backen hauend, aber ohne die Commissions-Brctzcl. Nun,, Junge! __ wo, ist meine NretzeN' Der Bube, antwortete ganz naiv und ruhig: »Es war nur noch eine Bretzel da, die habe ich mir ge< kauft. Hier haben Sie Ihren Groschen wieder!" Ein Diener, der seinen ersten Dienst angetreten hatte, trug bei der. Tascl geschnittenen Braten hcriu"- -Die Hausfrau wies ihn an, oben bei den Gästen z"-beginnen, und als dieß geschehen, sagte sie ihm h"lb' laut »herunter!" Sogleich setzte der Folgsame ^ Schüssel unter den Tisch und der Haushund stürzte au! den Schmaus los.____ N.ev.,ctellir.- M'. Nv. Oeinrich. Verleger: DgM5 Al. Sv^r v. Klel.nml!^