81. lahrg'^ng SMPUM N'-Mittwoch, den 26. Märt 1941 EiTScheint wüchciitlich sechbuiul iiisiruicn- und Abonnements-Annahme in clor Vcnvahung. Bezugspreis: (mit Ausnahme der Feiertage), Vbimlen oder durch die Post monatlich Din 26.—. bei ZustolhinR Din 27.—, Schriftleitung, Venvoltung _^und für das Ausland monatlich Din 40.—. Kinzolnummer Din und IJin 2.—. Buchdruckerci Tel. 25-67, iv68, H * " y Manuskripte werden nicht retournicrt. Bei Anfragen Klickporto beilegen. 25-69, Moribor, KopaliSka ul. (). Postninu plafana v gotovini. Preis Din VSO {Dlatibom Atitunn Jugoslawien ist dem Dreimächtepakt beigetreten 2)er felerlfODe Gtaatflaft im 3elt>e5ere ju QBien / 2)ir Otr&e bti TRinifterDräfi^enten S>ragisa (Süetfobic !7tei(l^0auftenminifter b. Ttibbentrop Aber &ie toeittranenbr SSedeutuno QSdtrittcd 3uaotlaVDien6 / 'i)eutt(lD-lanb unft Italien l^aben <§^arantleernärunaen ffir 3uaot atoien absegeben / 2)ie tuoDliotviftOen 0taat«)-mfinner bon ^bolf 5!>ftler empfangen / S>er erfte :20iDerDan 6er &iftori1(f)en (SntteOeiDung 3ugo|latDiend .^UfloilonjienÄ ^ntefirität gett)äl)rleiftet — Ä'ein 5^urclimavicl) freml)cr 2:ruppen öurdi 3«ilD)laraten Wien, 26. März. (DNB) Im hiitori-schen Schloß des Prinzen Eugen, Im Wiener Bdvedere, wurde gestern fan Rahmen eines Staatsaktes der Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt vollzogen. Zu diesem Zweck hatten sich in Wien dJe Staatsmänner Deutschlands und Italiens sowie die dlpkimatischen Vertreter Japans und der übHgen Signa-tarftaaten des Dreimächtevertrages eingefunden. Reichsaußenminister v. Ribbentrop traf gestern um 8.30 Uhr in Wien ein. Mit dem Reichen Zuge war auch der italienische ISotscBafter Alfleri und der japanische Botschafter Generalleutnant 0 8 h I m a in Wien eingelangt. Eine halbe Stunde später traf der italienische Aus-seniTiini«ter Orarf Qalea^zo C i a n o in Begleitung mehrerer Funktionäre seines Ministeriums und zahlreicher italienischer Journalisten ein. Zur Begrüßung des italienischen Außenministers hatten sich am Bahnhof Reichsaußenminister v. Ribbentrop, zahlreiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht sowie die befreundeten Diplomaten eingefunden. Um 10 Uhr traf auf dem Ostbahnhof der Sonderzuß mit dem jugoslawischen Ministerpräsidenten Dragi§a C v e t k o-V i c und dem Außenminister Dr. Alexander Cincar-Markovlö ein. Zur Begrüßung der jugoslawischen Staatsmänner war Reichsminister des Aeußern Joachim V. Ribbentrop in Begleitung von Vertretern der deutschen Wehrmacht, des Staates und der Partei erschienen. Auf den in jugoslawischen und in deutschen Farben reich ausgeschmückten Perron des Bahnhofes war eine Ehrenformation der Wehrmacht zur Aufstellung gebracht worden. Die jugoslawischen Staatsmänner schritten die Ehrenkompagnie in Begleitung des Reichsaußemnini-sters unter den Klängen der jugoslawischen und der deutschen Hymnen ab, worauf Reichsaußenminister v. Ribbentrop die bei-dcn Staatsmänner ins Hotel ^Bri-stok ppleitete, wo für sie die Appa-tements bereitgestellt waren. Im Laufe des Vormittage fanden sich in Wien auch der ungarische Gesandte Sztojay, der slowakische Gesandte C e r m a k, der rumänische Oschäftsträger Bossi und der bulgarische Gesandte D r a g a n o v ein, 2)ie 3inlunft Oed suOrero •n 'TOirn Um 11.15 Uhr erfolgte die Ankunft des Führers und Reichskanzlers Adolf H11- 1 e r. In seiner Hi'glcitung befanden sich Rt'!rti e t r i c h und Krc'slelter Horm n n n. Den Führer er-wnrteten am Bahn.'inf t^eichsaußenmini-stor V. 1? 1 b b c n T I 0 p. GcncralfeUlmar-srhaü V. Keitcl und .'indere hohe Per-«^AnlirhK'citoti ni'-' Staat Pnrti.'' und Wehr-iinrtv \i'r df>r vnir IV-hnbnf ins iiiiLie wiirdon dem Führer von der Bevölkerung begeisterte Ovationen zuteil. Der feierliche Staatsakt im Belvedere begann um 15.30 Uhr deutscher Zeit. Der große Gelbe Saal,, der mit Gobelins prunkvoH geschmückt ist, war zu diesem Zweok mit Blumen, Blattgrün und Fahnen dekoriert. Als erster betrat Reichsaußenminister V. Ribbentrop den Gelben Saal. Dem Reichsaußenminister folgten Miniisterpräsident C v e t k o v i c und Au- ßenminister Dr. C i n c a r - M a r k 0 V 1 c und nach ihnen die Botschafter und Gesandten der Signatarstaaten des Dreimächtepaktes. Die Staatsjnänner und Diplomaten nahmen sodann über Einladun;? des Reichsaußenministers v. Ribbentrop Platz, und zwar so, daß v. Ribbentrop den Platz in der Mitte am großen Tische einnahm. Rechts und links vo!n Reichsaußenminister nahmen die beiden jugoslawischen Staatsmänner ihre Plätze ein. 3>er CH(i(f)£ininitttr dee ^eu&ereti Reichsaußenaninister v. Ribbentrop irhob sich daraulliin zu seiner Begrü Qungsansprache. Die im Saale versani 'Helten Film- und Photoreporter begänne»^ nun den historischen Akt festzuhalten Oer Reiclisaußenminister erklärte: »Wieder haben wir uns in dieseir. historischen Palaste versammelt, um einen neuen Staat in unsere große Siaatenkombination aufzunehmen, die die Welt immer mehr und mehr umspannt Vor drei Wochen war es duc Königreich Bulgarien, das den Anschluß an den Dreimächtepakt gefunden hat. Heute Ist da^s Königreich Jugoslawien unserer Einladung gefolgt und hat sich bereit erklärt, 3lei(()ei>rtffe(f)rf ®r. ®felri(6 berlirfi 6ae {iirololon Ueber Aufforderung des Reichsaußen-ministers verlas sodann Reichspressechef Dr. D i e t r 1 c Ii das Protokoll über den Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt. Da'S Protokoll hat nachstehenden Wortlaut; ue.ti Pakt beizutreten. Die anwesenden bevollmächtigten Vertreter der verbündelen Regierungen haben mich beauftragt, auch in i'trcni Namen zu sprechen. Ich injc dies mit besonderer Befriedigunnf, da ich die Ehre habe, den jugoslawischen Mtnisterpräbidenten Herrn Cvetkovic und den Aiißeninini-Sier Herrn Dr. Cincar - Marko-vic in unserer Mitte zu 'vegrüßen. Ich beehre mich daher, die l>eiden ju-gos'awtschen ^Herren in Wien auch itn Namen der bevollmächt'gten Vertreter der verbündeten und hnen angeschlossenen Staaten auf das herzlichste zu begrüßen.« '9er :3ßcrt aut JSroloIone Das Protokoll, das von Reichsaußenini-nister von Ribbentrop dem italienischen Außenminister Grafen C i a n o und dem japanischen Hotschafter 0 s h i m a einerseits, sowie vom jut^oslawischen Ministerpräsidenten Cvetkovic und dem jugoslawischen Außenminister Cincar- M a r k <) v i c über den Beitritt Jugoslawiens zu dem am 27. September 1040 zwischen Deutschland, Italien und Japan geschlossenen Dreimächtcpakt unterzeicii net wurde, hat folgenden Wortlaut: , Die Reg erungen von Deutschland, Italien und Japan einerseits und die Regierung von Jugoslawien anderseits stellen d'irch ihre unterzeichneten Bevollmächtigten folgendes fest: Artikel 1: Jugoslawien tritt dem am 27. September 1940 In Berl n unterze>fh-neten DreiniächtepaUt zwischen Detjtsch-land, UiJiHen und Japan bei. ArtikeK2: Sofern die im Artikel 4 des D re im üc nie Paktes vorgesehenen gemeinsamen technischen Kommissionen Fragen behandeln, die d e Interessen Jugoslawi-ens berühren, werden zu den Beratungen der Kommission auch Vertreter Jugoslawiens herangezogen werden. Artikel 3: Der Wortlauf des Dreimächtepaktes ist diesem Protokoll als Anlp^e belp"eftigt. Das vorliegende Protokoll ist in deutscher, italienischer, ianan'Kcher n. itip'oslnw'scher Sprache vc^nf* wobei Jeder Text als Urschrift »»iH. Fs trlH Tage der Unterzeichnung in Kraft. 2)le ün'erseicfiniin; iter Hierauf ersuchte Außenminis'^on Ribbentrop, zur Unterzeiclinunü; ilo- rr-kunde zu schrcilen. Nach der Unterzeichnung crlu h 'iit h Ministerpräsident Cvetkovic und MeU ar.s Anlaß der Unterzeichnun.i:: eine kur^L Rede 'n sc'bo-kroatischer Sprache, .ip sofort nachher in deutscher Sprache verlo-sci; wurde. Minislerpräsltfenf Cvelkovlc erklärt: »Das Haupt und fast e'nrlge Ziel der Außenpolitik Jugoslawiens war und ist, dem jugoslawischen VolK' den Frieden zu erhalten und seine Sicherheit zu stärken. !m Geiste dieser Politik waren unsere Anstrengungen in erster Lin e stets auf die Konsolidierung friedlicher und freundschaftlicher Beziehungen zu den Nachbarn gerichtet, damit der Frik>de an den Grenzen, die Freiheit, die Unabhän-g gkeit und das Staatsganze gesichert würden. Zu dem großen Deu-schen "deiche unterhielt Jugoslawien vor und nach der Bindung durch die qenie'fis'am? Grenze die besten Beziehtingen, dt von Freundschaft und vollem Vej trauen getragen warer. Die ni'ft/li chen Frirobnisse d'espi' 'olti'k Ua men besonders in der Reihe der be- deutsamen Ereignisse zum Ausdruck, die von dem Jahre 19;^1 bis zu diesem Akt sich in den I5czie:iun;ren beider Länder man fesfierten. Jugoslawien empfand seit seiner (irviu-dung stets — und schätzte dies auch besonders — daß seine nationale Einigung, die nicht die Frucht Irgend welcher vertraglicher Komblnatto nen, sondern der natürliche Ab Schluß langwieriger und schweret Kämpfe der Serlien, Kroaten und Slo wenen für hren Staat ist, in Deut ch-land richtig aufgefnOt wurde. Jugoslawien schloß Jahre 1937 tn diesem Geiste einen bedeutsamen Vertrag mit ItaMen. Ähnliche Freund schaftsverträge schloß lugoslawien m't Rulo^arlen Mnd Ungarn. DIo Seirj'.'v Iv* standes und Fortschritts legen es Ju goslawien, daß Iceinerlcl Ansprüche noch außen hat, auf, daran zu arbeiten,daß der Südosten von einer neuen Au?5weltung des Krieges bewahrt bleibe, und die wlrtschafvliche 7n-sammenarbe t auf dem eurcni'.^chu i Festland, das von dem gegenwärtiger? Zu«5tand schwer betroffen l"t, y-n-v/le die 7uaan)nienr'rbeit zu die den Wer den eiiropMisch: i Befriedune Kihi-:t elrszirf^r P-i-tunof unseres verwundeten Kontinents und «einer tansendiahrlgen Kultu'. Denn nur im Zeichen e 'ler ligen, nosltix'en Z'isnjjimenf^rb^lt wird huroj'ia die (irtmd1u(?en zu S\m-ner ncnen Ordnung legen können Jic 'mstando sein wird, alle bisheH-n^n Ans chten «nd künstlichen nonli sehe»! MT'i t ''♦'^rjonon zu beseitigen, unter den m wir all-' >Mariborer Zeitung« Nummer 70 2 heute in Europa leiden. Die Friedenspolitik Jugoslawiens steht im vollen Einklang mit den Le-bensinteressen und den Gefühlen unseres Volkes, Alle politischen und wiftschaftUchcn Verträge, die in den letzten Jahren von unserem Land unterzeichnet wurden, sind von dem Willen zur Verwirklichung eines bes-Ncren und besser organisierten Friedens in diesem Räume Europas getragen. Auch heute, da Jugoslawien dem Dreimächtepakt beitritt, tut es dies in der Absicht, seinen Frieden und seine Zukunft in Zusammenarbeit mit den Unterzeichnern de» Dreimächtepaktes, Deutschland, Italien und Japan, zu sichern. Indem es sei nen Teil zur Organisation des neuen Europas beiträgt, erfüllt es auf diese Weise die höchste Pflicht gegen sich selbst und ebenso gegen die europäische Gemeinschaft«. 2)eutf(D-italfenif(De :Bürgf(DQft für ^ugoflatDien Wien, 25. März. DNB meldet; Gleich zeitig mit der Unterzeichnung des Protokolls über den Beitritt Jugoslawiens zuin Üreimächtepakt richteten die Regierungen der Achsenmächte an die jugoslawische Regierung folgende gleichlautende Noten: »Herr Ministerpräsident! Namens und im Auftrag der deutschen Regierung habe Ich die Ehre, Eurer Exzellenz folgendes mitzuteilen: Aus Anlaß des am heutigen Tage erfolgten Beitrittes Jugoslawiens zum Dreimächtepakt bestätigt die deutsche Regie. rung ihren Entschluß, die Souveränität u. die territoriale Integrität Jugoslawiens jederzeit zu respektieren. Genehmigen Sie, Herr Minister, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung. Gez. Joachim vOn Ribbentop.« Die zweite Note hat folgenden Wortlaut: »Herr Ministerpräsident! Mit Beziehung auf die Besprechungen, die anläßlich des heute erfolgten Beitritts Jugoslawiens zum Dreimächtepakt stattgefunden haben, beehre ich mich. Eurer Exzellenz namens der 2>(tö 0(filu$tDDrt t). ?ti(>6entrop0 Den Abschluß des Staatsaktes bildete die nachstehende Rede des Reichsaußenministers V. Ribbentrop; »Als bevollmächtigter Vertreter der Reichsregierung wie auch im Namen der bevollmächtigten Vertreter des Königreiches Italien und des Kaiserreiches Japan sowie der angeschlos. senen Staaten Ungarn, Rumänien, Slowakei und Bulgarien begrüße ich das befreundete Königreich J u g o s 1 a w i e n als neues Mitglied des Dreimächtepaktes. Ich beglückwün sehe hiezu aufrichtig und herzlich die jugoslawische Regierung, die durch Ministerpräsident Cvetkovic und Außenminister Dr. C i n c a r - M a r-kovic vertreten ist. Ich möchte die Ueberzeugung aller aussprechen, daß dieses Ereignis für die Zukunft Jugo slawiens und für den Wohlstand des jugoslawischen Volkes von ganz besonderer Bedeutung ist. Als kürzlich Bulgarien in diesem Saale dem Dreierpakt beigetre. ten war, sprachen wir die Hoffnung aus, daß sich noch andere Staaten mit uns solidarisch erklären würden. Heute — dnige Wochen darauf — ist Jugoslawien als fünfter Staat hinzugetreten und wir alle emp finden darüber die aufrichtigste Befriedigung. Jugoslawiens Anschluß ist für uns noch von ganz besonderer Bedeutung. Damit ist jetzt auch der bisher noch neutrale Balkan vollständig in das Lager der Neuordnung ge. treten. Es haben sich uns alle Staaten angeschlossen, von denen England immer geglaubt hatte, daß es ihm gelingen werde, durch seine Em-mischung in die Innenangelegenheiten diese Staaten für Englands Intrigen gegen die europäische Neuordnung mobilisieren zu können. Noch ganz besonders in den letzten Wochen versuchten sich Engtand und Amerika in die inneren Angelegenhei t^n Jugoslawiens einzumischen, was wir als völlig unzulässig und mit der Respektierung der Souveränität eines europäischen Staates für unvereinbar erklären. Umso mehr begrüßen wir es daher, daß sich auch Jugoslawien in der Erkenntnis der Notwendigkeit der Mitarbeit an der europäischen Neuordnung den kleinen Völkern angeschlossen hat, die berufen sind, die se Neuordnung zu schaffen und sich vOr jeglicher Einmischung von außen zu sichern. Während England, dessen Führung diesen Krieg verschuldete, bemüht ist andere Völker dafür zu gewinnen, daß sie für England bluten sollen, hat es Deutschland immer als sein oberstes Ziel betrachtet, den Krieg einzuschränken und ihn mit Hilfe der Streitkräfte des verbündeten Italien selbst zu beendigen. Deutschland hat deshalb keinen anderen Staat um militärische Hilfe gegen Encland 2cl>c- ten. Wohl aber war Deutschland bestrebt, durch den Dreierpakt diejenigen Staaten zusammenzulassen, die ein Interesse daran haben, daß 1. jede von England gewünschte Ausweitung des Krieges verhindert wird, 2. daß die Bedingungen für eine Neuordnung in Europa und im Fernen Osten geschaffen werden, und zwar in Anpassung an jene Völker, die gewillt und entschlossen sind, in Hinkunft in gegenseitigem Frieden u. in Freundschaft zu leben, und daß 3. ein Dauerfriede geschaffen wer-öü, der es verhindert, daß andere Mächte i. Gegensatz zu den Kontinen taünteressen die europäischen Völker gegeneinander ausspielen, neue Kriege entfachen und dadurch den Frieden und den Wohlstand der europäi-sehen Völker immer von neuem bedrohen. Heute sind demnach Deutschland, Reichsregierung hiermit das Einverständnis zwischen den Regierungen der Achsen mächte und der kgl. jugoslawischen Re. gierung darüber zu bestätigen, daß die Regierungen der Achsenmächte während des Krieges nicht die Forderung an Jugo-slawien richten werden, den Durchmarsch oder den Transport von Truppen durch das jugoslawische Staatsgebiet zu gestatten. Genehmigen Sie, Herr Ministerpräsident, die Versicherung meiner ausgezeich neten Hochachtung. Gez. Joachim von Ribbentrop.« Italien, Japan, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien und die Slowakei — vereint im Geiste der neuen Solidarität — bereit, jedem neuen Versuch einer Ausweitung des Krie. ges entgegenzutreten. Das Ziel der im Dreierpakt vereinigten Großmäch te und der ihnen angeschlossenen Staaten ist, dafür Sorge zu tragen* daß Europa und Ostasien, befreit von allen fremden Einflüssen, ihr eigenes Volks, und Kulturleben entfalten und ihren Völkern eine lange Periode des Friedens sichern, der sie in eine glück Hellere Zukunft führen soll. E'nen l)e8onderen Segen at)er wird die neue Lage für den Balkan bedeuten, der immer fremde« Einflüs. sen ausgesetzt war und vielfach den Ausgangspunkt vOn Konflikten unter den Großmächten bildete. Deutschland — ich kann es feierlich erklären — hat auf diesem Gebiete keine ter-ritoritalen und keine politischen In. teressen. Sein augenblickliches Ziel ist es, zu verhindern, daß raumfremde Mächte sich dieses Raumes be- I mächtigen und »ich in denieelbcn die Möglichkeiteji für die Fortsetzung des europäischen Krieges schaffen. Deutschlands Endziel liegt aus^hlieB lieh darin, bei der Schaffung der Ord nung in diesem für Europa so überaus wichtigen Raum mitzuhelfen und nach weisen und gerechten Grundsätzen zur Befriedung und zum Wohl stand aller beizutragen. Daß auch Jugoslawien in dieser Neuordnung des künftigen Europa den ihm gebührenden Platz eirai^imen wird, ist eine zwangsläufige Folge seines heutigen Beitrittes zum Dreimächtepakt. Ich beglückwünsche daher das jugoslawische Volk und die jugosla. wische Regierung im Namen aller hier vertretenen Staaten, insbesondere aber im Namen der deutschen Nation und ihres Führers, auf das herzlichste.« Mit der Schlußrede des Reichsaußenmi nisters war der Staatsakt beendigt. Daraufhin öffnete sich die Tür mm Marmorsaal. Der Reichsaußenminister geleitete die jugoslawischen Staatsmämier und die Diplomaten der verbündeten Staaten in das goldene Kabinett des Belvedere^ wo der Führer sie alle erwartete. Wien, 26. März. (DNB.) Nach der feierlichen Unterzeichnung des Protokolls über den Beitritt Jugoslawiens zam Drei-niächtevertrag gab der Führer im Schloß Belvedere einen Empfang und anschliessend daran ein Bankett, zu dem die Teilnehmer des Staatsaktes eingeladen vwir-den. Nach dem Bankett begab sich der Führer mit seinen Gästen in den benach. barten Saal, wo der Kaffee serviert wurde. Der Führer unterhielt sich noch etne Zeitlang mit seinen Gästen und begab sich sodann ins Hotel »Jmperiak, wo er für die Zeit seines Aufenthaltes in Wien Woh nung genommen hatte. Wien, 26. März, — DNPB.) Der Führer empfing gestern um 16.45 Uhr im Hotel »Jmperrak den jugoslawischen Ministerpräsidenten Cvctkovic und den Außenminister Dr. Cincar. Marko v i Die einstündige Unterredung erfolgte in Anwesenheit des Reidisatißen-ministers von Ribbentrop tmd verlief im Geiste der traditionellen Preifnd-schaft zwischen beiden Staaten. Anschließend daran empfing der PDhrer den italienischen Außenminister Oraf n 0. 3tDel neue Oltinifirr 2>r. TtfHIotoU sum 3idPer6auminifler uii& 3>r. 3fonU sunt ^ goMotpoHlil im6 'Oollegelunödeit eraonnt Beograd, 26. März. (Avala.) Mit Erlaß der Königlichen Regenten wurden auf Antrag des Ministe, Präsidenten die Rücktrittsgesuche des Minister^ für Sozialpolitik und Volksgesundheit Dr. Srd-jan Budisavljeviö und des Landwirtscliafts ministers Dr. Branko Cubrüovic genehmigt. Beide wurden zu.' Di<;p08iti0n gestellt. B e 0 g r a U, 26 Mär/. (Ava'a.) Mit Erlaß der Königlichen Regenten wurden auf Antrag des Ministerpriisidenlen ernannt; der ehemalige Abgeordnete, Gene raldirektor der Privilegierten Silosbau-A.G, Dr. Caslav N i k i t o v i6 zum Landwirtschaftsminister und der Publizist Dr. Dragomir I k o n i 6 zum Minister für Sozialpolitik und Volksgeeundheit. Der neue Landwirtschaftsniinister Dr. Caslav N i k i t o V ic wurde 1901 in Pre-vina bei Ljubi§ki geboren. Er besuchte die Mittelschule in Cacak und die Universität in Beograd, wo er die Rechte studierte. Das Doktorat der Rechte erwarb er an der Pariser Rechtsfakultät. Nach Ab Schluß der Studien wurde er zuerst Sekretär der Gewerbekammer in Beograd. sodann Sekretär des Verbandes der Ge-werbevereinigungen in Jii|oslawien und im Jahre 1932 Generalsekretär der Gewerbekammer in Skoplje. Bei den Wahlen im Jahre 1935 wurde er zum Abgeordneten gewählt und trat in der Skupschtina als Berichterstatter für Wirtschaftsgesetze hervor. Im Jahre 1933 wurde er zum Generaldirektor der Privileg. Silosbau-A.G. gewählt, die er vorzüglich organisierte. !]*tü(tlrin bti 31lari(j^and ($>raMani DER MARSCHALL HAT SEINEN POSTEN ALS CHEF DES GENERALSTABES, ALS GOUVERNEUR VON LIBYEN U. ALS OBERBEFEHLSHABER DER STREITKRÄFTE IN NORD AFRIKA AUFGEGEBEN Rom, 26. März. (Avala---Stefani) Ueber eigenes Verlangen ist Marschall Grazani von seinen Verpflichlungen als Chef des Generalstabes, Gouverneur von Libyen und Oberbefehlshaber dei Sireitkräfte in Nnrdnfrik,? enthoben worden. Zum CMicrbelL hlrhaber der Streü- kräfte in Nordafrika und Gouverneur von Libyen ist General Italo G a r i b o 1 d i ernannt worden. General Mario Roata Ubernahm den Aufgabenkreis des Chefs des Generalstabcs. General Possi wurde indessen zum Stelhvrlreter des Chefs des ncncr.'ilsl:ihes ernannt. Die neue Gesellschaft konnie berei^ts vier Silos fertigstellen und dürfte in diesem Jahre noch 16 fertigstellen. Diesen Posten verläßt er nun, um das Amt des Landwirtschaftsministers zu übernehmen. Dr. Nikitovic hat in heimischen Zeitschriften und Tagblättern eine größere Anzahl beachteter Fachartikel geschFie-ben. Der neue Minister für Sozialpolitik und Volksgesundheit Dr. Dragomir Ikonic wurde als Sohn einer Handwerkerfamilie in Ca£^ak geboren. Er studierte Philosophie in Beograd und Zürich, wo er auch das Doktorat erlangte. Nach • Abschluß der Studien wurde er zum Supplenten an der Präparandie in Jagodina ernannt. Das damalige Unterrichtsministerium betraute ihn mit der Beförderung serbischer Mittelschüler zum weiteren Studium nach Frankreich, wo er eine in französischer Sprache erscheinende Zeitschrift für Kultur und Kulturprobleme der im Exil lebenden Serben begründete. Die Rundschau, die gute Aufnahme fand, wurde zwei Jahre von Dr. Ikoni(i geleitet. An ihr arbeiteten die damals meist bekannten Ii- i lerarischen und politischen Federn Ser- ' biens mit. Dr. Ikoniö nahm bereits in sdi- i 'lun Studentenjahren an dem öffentlichen , Leben und der Politik teil. Er stand bald nach dem Ende des Weltkrieges als Pro-i fcssor des dritten Bcograder Gymnasiumsl in den ersten Reihen der bürgerlichen Lin) ken. Wegen seiner scharfen Stellungnah me und Schreibweise wurde er zu Kerker strafen verurteilt, die er iil Lepoglav-i ver büßte. Nach der Griindunj^: Verciniff teil Opposition trat er nls Mit;;licd dcf den 26 März 1941 3 Mariborer Zeitung« Nummer 70 oskau-Hnkara ttine t 2t aftueff A n k a r a, 2(5. März. (Avala - Analo-lische NachrichtoiiaKenlur.) Die Sowjet-reg eruii;^ erließ die nachstellende amtli->-he Erklärung: »Dieser Tage ert'oli^le e'ii Gcdankcnaus •lusch zwischen der ifirk sehen Re^^ierung und üer Regicrun;^ ül; Sowjetunion. Im Hmb'ick nut die* m der Auslandspresse erschienenen Nachricliten, daß die Sow-jelun on für den Fal', daß d'c Türkei in den Kr CR cinlrcten würde, die Schwierig keiten üer Türkei ausnützen und die Türkei angreifen v.ürde, machte d'e Sowjet, rcgicrunt^ der türkischen Reg'erung fol-;;ende M tieiUmg: 1. Diese Nachrichten entsprechen keineswegs dem Standpunkt der Sowjetre-; erung. 2. Für den Fall, daß die Türkei faktiscn angegriffen wer en sollte und zwecks Ver tcidigung se'nes Territoriums m den Kr eg eintreten müßte, kann die Türkei im Em-klang mit dem bestehenden türkisch-'iow jetrusSiSchen Pakt auf das vollständige Verständnis un 1 die Neutralität der Sow-jetun'on rechnen. Die Türkei brachte der Sowjetregierung hren herzlichen Dank für diese Erklärung zum Ausdruck und machte ihr ferner die Mitteilung, daß die Sowjetunion ihrerseits für den Fall, daß sie sich in einer ähnlichen Lage befinden sollte, auf das vollstän O)noi)fautr ^fiprecüunütn toeroen ai Wie der Sozialismus vom Utopischen zum WiRsenschaffllclien sich waii delte, um am Ende In seiner Doktrin zusammenzubrechen' und nicht nur in rler praktischen Anwendung*, so ist auch der N a t i o n a 11 s in u s vom Abstrakten /um Sozialen gewandelt worden. Früher bedeutete der Nationalismus die Tendenz der ZusammenfasRung ethniscli erwandter oder gleicher Elemente unter (ine politische Macht, auf einem staafli-Uieh Territorium und unter einer Fahne. Dieser Prozeß der nationalen Eini,cruP«4 im großen und ganzen beendigt. Heii-erhebt sich die Präge, wie den vereinigten Völkern das Leben verbessert u'ul t'u- Alfer gesichert werden soll. Die De-iiinkratie hat zu diesem Zweck den Par-laivcnt.'irismus erlunden, die politischen Erciheücn, und hat damit ihr Todpsin-toil uiitt. zeichnet. •Alis dieser Ohnmacht der Demokrativ.', Illach iier l-ösiing der nationalen F^'1•',' "roM'/in de« /eitgenör-snchen Stalles zu lösen — die soziale Frage -gin^, [lip und die Kraft des Soviaiis-"iiis fdc fiLT politischen Par+ei und ik^r revolutionäre ■v^ndikalisinus (als dis linken Flügels elf: Soziali;;mus) hervor. So entstand der Kampf der politischen Parteien auf der einen und der Klassenkampf aul clor anderen Seite. Mit der Differen-zierumi dei Klassen kam jedoch auch die Konzentration des Kapitals. Alle Toilneh-mer' dieses Kampfes lii>ßen sich aus-"Chließlieli von der inaUTiellen Seite de« "''•Int'p h'itcn. Seilte geistige Seite wurde vernjchläs-tiigt und abstrahiert. So ist der Sozialismus universal geworden, denn aucii der Hunger ist dasselbe. In Wirklichkeit v^ar j dies ein g£;wöhnlich«?r,- aber historiscli j schädlicher frrtum. Denn nach dieser Den j tu^ig wurde die Mühung des Menschen wie jede andcrj Ware auf dem .'^/^arkt behandelt. Man verfaß vollkommen, daß der Einzelne nicht aus sich selbst hervorgangen war, denn er ist das Produkt vieler Faktoren, die nicht überall gleich sind, sondern das Produkt einer bestimmten .Mitte, die die eigene Geschichte des Staa I tcs bedingt hat. Der Einzelne ist demnach nur eine Komponente vieler spiritueller Kräfte und geistiger Werte, auf die die materielle Welt (Boden, Kinna, Beziehungen usw.) sehr geringen Einfluß nehmen konnten. ; Das emzige ideal des sozialistisch auf-j gefaßten Einzelnen konnte demnach nur der Bauch sein! Der Mensch der Demokratie konnte auch nichts sonst werden als ein Automat, der arbeitet, so lang er nichts hat und der nur lebt imd arbeitet ■jm 7u besitzen. Es war deshalb vonnuten, die demokra lit.ciie Illusion zu zerstören, verschiedene sozialistische Experimente zum Abbrük-kcln zu bringen, damit ein neues Ideal der Menschheit entstehe: das Ideal des zeitgenössischen Nationalismus, der Neoidealismus. Dieser Nationalismus ist nicht mehr ausschließlich nationalen Charakters im klassischen Sinne diese Wortes. Das bedeutet aber gleich zeilig national und sozial. Wo er entsteh^ nennt man ihn Faschismus, Nationalsozia iismus, Kemalisnuis, Falangisnuis usw. Wo man ihn noch nicht begriff und ihn als »Mittel zur fremden Versklavung fürchtet, tauft man ihn als »nationalen Sozialismus oder sozialen Nationalismus;, zum Untersehiede vom internationalen Sozialismus. In Wirklichkeit sind das nur terminologische Formulierungen ein und desselben Phänomens der zeitgenössischen Gesellschaft. Es ist dies die Negation eines jeden Nationalismus ohne sozialen Inhalt wie auch die Negation eines jeden Sozialismus ohne nationale Begeisterung. Der auf diese Weise aufgefaßte nationale S(vialismus ist e'tie neue VIROINIO GAYDA ÜBER HALTUNG UND MISSION JUGOSLAWIENS '■jiuppe Ljuoa Davldo-ie en e ne gerechte L(isung der ki« -^chieuen für ili:H'lien Fra Ke und tür lie Ver>täiidi!j;uii!,.spolit'k ein. kand liierte er auf der I is' Dr. Mareks Im F 'her geriet er als Mitglied (If- Vo'lzu.vsaur.-■Miii'.-der 1»'■iioiiUit;-sehen i^artpi wegen sein^'s entsiMrcdenen hintrefen'^ für "e Verständigungspolitik in Gefonsatf. /ur P."rrpile tun^' und u ar seither demokr ttlsciicr Dissident Er ver-trdt dahrr "ü fpr K'eirieru'^^ n'eh; dir Demokratische Pane Rom. Mär^. Aiiläßlich des Jahrestages des (Jsterp"'ktes /wischen Jugoslawien und Italien, dessen Unterzeichnung sich am 25. d. /.um v'erten Male jährte, bnngt flas. ^^Giorndli? d'ltalhr rfinen Aufr ^•atz über die große Bf^deutung dieses Paku'«;. In dem \uf;>ai7, der au.s der Feder Virginio Gavdas ^lamifit, wird u. a. .hervorgehoben, daß d'e^er Paki sj» h als , \vichti..;es .EJepiiMt für die Klarstellung [ iler Lage und für die inl.^rnalipnale Zu-j sam!"'M>nar!ieit '^owic für ein nrunrlpreüCi' nir die Entwicklung der ^^uropäisehen Verhältnisse erwiesen hal>e. Der Pakt habe seine Probe bestanden .durch d:c ruhige Weiterentwicklung in 'stürmi^rher Zeit. Gayria e, sei bezeichnend für den Beginn eines umfassenden Aufbauwerkes, an dem alle jungen und starken Nationen in der einen oder anderen Weise teilnehmen können. Jugoslawien, dessen Politik die Klugheit des Prinzregi'nten Paui und ien Patriot simis des jungen Königs widerspiegle, sei unter den sildosteuropäischjn Staater gewiß einer der bemerkenswert sten. Es bestehe daher auch kein Zweif ' daß eerade dank di-r durch den Osterpik »^-■haffonen Atnv; .phäro liigoslawien se nc Stärke begründen konnte. dige Verständnis und die Neutralität der Türkei rechnen könnc.(« 2Dinitr |3afia(>|(0>uff(« in Der deuttctien un6 iuQoiiotiiitcoen Ureflc / „(gm neue«, große« (Sreioni« 6e« Srleöen« in eufioneuropa" Berlin ,:i6. März. (Avala-UNÜ^ JJcr Bcitrill Jugoslawiens /Aiin Droimäch-tcpackL wird von der gesamten deutschen Presse als ein neues, grosses Geschehnis des l'riedens im rm'opüi-schcn Südosten bezeiclinel. Die „Krank für (er Zeitung" stellt dass die Hnlwicklung der Krcig-nisse, die zum hlstoj-ibchen Akt im AViener Hehedere geführt iial, einem Gesetz der politisclien Logik gefolgt Jeder Sciiritt zui* Neuordnung ist in grossen Umrissen ein Erfolg der Bemühung, die Kräfte zur Niedcrinjße zu bringen, die dem europäischen Le-bensrauin ferne stehen. Jeder dieser Schritte ist gleichzeitig eine Niederlage der englischen Diplomatie. Der „Loka 1 -Anzeiger*' schreibl, Jugoslawien habe durch den Beitritt zum Drciraächteverlrag einen wertvollen Horizont erhalten. Die Tendenz der Achse sei die endgiltige Vereinigung aller Kulturvölker gegen die Pliitokra-tie, ihre Tyrrannei und die demolibe-raie Anarchie. Das ist das Ziel des •Dpeiraächlepaktes, ül>er detsscn Auswirkung in weiterer Folge in den Besprechungen des Führers inid des Du-ce mit dem japanischen Aussenmini-ster die erforderlichen Beschlüsse ge-fassL werden sollen. Dieser Pakt hat den Beweis erbracht, dass Kngland auf dem KonÜnenl jeglichen Junfluss N-crloren hat. Der Beitritt Jugoslawiens hat den Dreimächtepakt als einen Pakt des Friedens charukltTisiirl. AVojiii CS nacii dem Wujische Englands und Amerikas gegangen wäre, iiätle sich Jugoslawien in einen erbillerten Kampf um seine Siaatsgrenzen verstrickt. Durch den Beitritt zum Dreimächtepakt erhielt Jugoslawien wertvolle Garantien, dass es nicht in blutige Existenzkämpfe geworfen wrri. Jugoslawien hat herausgefunden, dass es sein Territorium auf diese Weise am besten zu erhalten vermag. B i? 0 g r a d, 26. März. Die »P o 1 i t i-ka« bringt unter dem Titel »Jugoslawien und der Dreimächtepakt« einen Aufsatz, der den Eintritt Jugoslawiens eingehendst würdigt. Das Blatt schreibt u. a.: Won welcher Seite man auch immer den Beitritt! Jugoslawiens zum Dreimächtepakt betrachten möge, er stellt in Wirtdichkeit ein Ergebnis von außergewöhnlicher nationaler und internationaler Bedeutung dar. Man ikann demnach mit Recht erwarten, daß alle seine unumgänglichen Re-perkussionen in Bälde zur Wirkung gelangen werden, und zwar zur allgemein'en Befriedigung aller interessierten Völ'ker. Jugoslawien ist dem Dreimächtepakt jedenfalls offen und aufrichtig im Bewußtsein beigetreten, dadurch «eine Pflicht sowohl sich selbst geg-enüber als auch gegenüber den Nachbarn erfüllt zu haben, mit deuen Jugoslawien durch die Gesetze der Qeo(politHc so eng ver^iu-nden ist.« Zagreb, 26. März. Die hiesigen »N o-vosti« würdigen den Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt in 'olnem Leitartikel, der in die nachstehenden Gedankengänge ausiklingt; 3>Wir können mit Ueberzeugung sagen, daß durch den Wiener Akt die diplomatische Aktion um Jugoslawien beendigt ist. Wir werden uns rische Notwendigkeit: die Synthese der Erfaiirungen aus der Vergangenheit und der Voraussicht der Zukunft eines jeden betreffenden Volkes. Er kann als solcher keine Kopie sein, sondern Ausdruck der lokalen Verhältnisse einer bestimmten Mitte. Er kann demnach nur als Doktrin universeil sein, nicht aber als politisches System. Das sind al>er zwei vollkommen verschiedene Begriffe, die heute bei uns wie anderswo naiv oder böswillig verwirrt werden. Deshalb muß unsere Konzeption des Nationalen Sozialismus ausschließlich der Ausdruck unserer eigenen Vorhältnisse sein.« in Hinkunft der inneren .Arbeit widmen können, weil wir eine Frage gelöst haben, die seit längerer Zeit aktuell gewesen war und die unserem gesamten nationalen und staatlichen Leben ihren Stempel aufgedrückt hat. In seiner Wiener Rede hat Ministerpräsident C v e t k o V i c von unserem Wunsche gesprochen, Anteil zu nehmen an dein neuen Europa, welches auf Grund des Vertrauens und der internationalen Zusammenarbeit nach Beendigung dieses Krieges entstehen wird. Durch die Bemühungen zur inneren Festigung werden wir unseren besten Anteil am Ausbau des neuen Europa nehmen. Bemühen wir uns daher, die Unterschrift in Wien ?ils Beitrag hiezu aufzufassen. Die nationale VerständiRinigsre-gierung, die den Beschluß über diesen Schritt Jugoslawiens gefaßf hat, muß daher die Unterstützung aller gutgesinnten und echten Patrioten erhalten.« Herlin, 24. März. (Avala — DNB.) Di^r »Völkische Beobachier« befaßt sich in seinem Sonntagsartikel mit der gegen-w.-i'figen Lage in iiuropn ur.d schrt;ibt u. ü.; »Vor dem Kriege hatt.» England seine diplomatischen Vertreter in ?3 europäischen Hauptstädten, rioure ist Ensjlan'.i nu.'- noch in 11 Hauptstädten vsrtreten Giilßerc diploni'j'sche .Möglichkeiten hat England indessen nur iiorjh !n fün? Staaten. Es scheint jedoch, daß der Zeitpunk' nicht mehr ferne ist, wo der Aktionsradius der englischen Diplomatie in Europa noch kleiner sein wird. Die europäischen Völker^ besonders die gesunden Bauernvöl-ket des europäischen Südosten«, haben ein gesundes Gefühl dafür, wav ihnen 'n Jt.'r europäischen Gemeinschaft von Nutzen ist. Bis auf eine c'nzige Ausnahme wissen sie sehr wohl, daß sie Jre Konkurrenz der überseeischen Grzeugersfaafen nicht aushalten können und daß n'ir die Umformung Europas in ein Wirt- schaftsgebiet auch für sie von Nutzen sein kann. Sie wissen genau, daß England ih-nea nichts zu bieten vermochte. Es läßt sich der Gesamtnutzen, den die europäische Gemeinschaft im Zeichen des Dreimächtepaktes bietet, noch gar nicht absehen. Das böhmisch-mähr.sche Protektc rat ist der beste Bewe;s dafür, daß ein Volk unter dem sicheren Schutz des Reiches großen wirtschaftlichen Fortschritt macht und gleichzeitig se'nc nationale Ei-gtn&rt bewalift. Der Ordnu*igsgrundsatz de«. Dreimächtepaktes hat sich als flammende Idee erwiesen. D'e Erkenntnis der neuen Ideen ist nicht immer leicht. Wir verstehen deshalb, daß da und dort Zwei-ff' entstehen. Wenn aber die Völker vor die Frage gestellt werben, auch fremde Interessen verteidigen zu müssen, werden auch diese Zweifel bald vcrschwindcn.'C 2>ie deutfct)e £uf(0{>erle0enDei( Oberst Lindbiergh erklärt: »Amerika hat Deutschland in einer N c w Y 0 r k , 26. März (INB). »An alle Amerikaner« überschreibt Oberst L i n d-bergh einen Brief der in »Colliers Magazine« veröffentlicht wurde. In diesem offenen Brief heißt es: »Die gegenwärtige Situation der Vereinigten Staaten gleicht dem Zustand Englands und Frankreich« vor Kriegsausbruch. Allarmierend ist diese Parallelität insbesondere hinsichtlich der völlig ungenügenden Kriegsvorbereitungen«. Dies begründet Lindbergh damit, daß die Wehrmacht der USA nicht einmal über soviele moderne Kampfflugzeuge verfü- nicht so viele moderne Flugzeuge wie Woche herstellt gc, wie Deutschland in einer einzigen Woche herstelle. Weiter mangele es der Armee an unentbehrlichen Kriegswaffen, wie Tanks und ihren Abwehrgeschützen. Trotzdem treibe die englische Propaganda die Vereinigten Staaten mit aller Macht in den Krieg. Lindbergh beurteilt die Folgen eines etwaigen Kriegseintrittes der Vereinigten Staaten deshalb überaus pessimistisch. Der Brief schließt mit einem dringenden Appell an das Volk der USA, »die Zügel in die Hand zu nehmen«'und einer Verwicklung in den Krieg entgegenzutreten. S)eutf(De Olta^nuno an die Ql&refle Snglandd WAS ENGLAND ZU ERWARTEN HAT, WENN DIE ZIVILBEVÖLKERUNO WÄHREND DER INVASION DEN KAMPF MIT DEUTSCHEN REGULAREN TRUPPEN AUFNEHMEN SOLLTE Berlin, 26. März. (Avala—DNB) Die Anleitungen für das Vorgehen im Falle d'er deutschen Invasion, die von der englischen Regierung angekündigt wurden, setzen sich aus Fragen und Antworten zusammen. In diesen Anweisungen wird die Frage besprochen, wie ein Inselbewohner sich vor den eindringenden deutschen Truppen v.v verteidigen habe. Diese Frage wird kurz und bündig mit der Forderung nach einer Freischärleraktion beantwortet. Mit anderen Worten: Jeder britische Einwohner hat das Recht, sich selbst, seine Familie und sein Haus zu verteidigen. Wie man in Berlin erklärt, handelt es sich in diesem Falle um unernstliche Anweisungen, die der englischen Bevölkerung selbst am meisten schaden könnten. Die Engländer müßten schon wissen, daß die Abteilungen der deutschen Wehrmacht mit den polnischen Heokenschüt-zen, die gerade von England zu ihrem Vorgehen aufgestachelt wurden, unbarmherzig aufgeräumt haben. ^rtn £00 odne fd^toere @^iff«toerlufie Aus dem gestrigen deutschen Kriegsbericht Berlin, 26. März (Avala-DNB). Das Oberkommando der Wehrmacht gab gestern bekannt: Im Nordatlantik operierende Unterseeboote versenkten 27.500 BRT feindlichen Handelsschiffsraum,, darunter drei Tanker. Auch die Luftwaffe führte den Kampf gegen die britische Schiffahrt in der Nord See, im Atlantik und im Mittelineer erfolgreich fort. Aufklärungsflugzeuge versenkten bei den Orkneys und den Färöerinscln zwei kleinere Handelsschiffe von zusannnen etwa 2500 BRT. Im Seegebiet der Schet-landinseln wurde ein bewaffnetes Handelsschiff von 6000 BRT im Tiefangriff erfolgreich bekämpft. Im Mittelmeergebiet griffen deutsche Flugzeuge südlich Kreta zwei britische Handelsschiffe von je etwa 6000 BRT, darunter einen Tanker, an. Das Tankschiff wurde in sinkendem Zustand beobachtet. Das zweite Handelsschiff blieb mit schweren Beschädigungen liegen. Am 23. d. wurden zwei erfolgreiche Angriffe durch Sturzkampfverbände auf den Hafen von l,a Valetta durchgeführt. Fünf große Fracht- und Fahrgastschiffe wurden von Bomt>en schweren und schwersten Kalibers getroffen. Ferner erhielt ein leichter Kreuzer im Hafen von La Valetta drei schwere Volltreffer. Hafenanlagen und ein Öllager wurden zerstört. Italienische Jagdflugzeuge, die zusammen mit deutschen Jägern die Angriffe gegen La Valetta sicherten, schössen ifi Luftkämpfen vier feindliche Fhtgzeuge vom Muster Hurricane ab. In Nordafrika griffen deutsche Aufklärungsflugzeuge Truppetiansammhjngen des Feindes mit Bomben und Bordwaffen an. Auf einem Bahnhof wurden Treibstoffvorräte beim Ausladen in Brand geschossen. Das dadurch entstandene Groß feuer konnte beim Abflug noch aus einer Entfernung von mehr ate 100 Kilometer beobachtet wefden. Deutsche und italienische motorisierte Truppen kläTten gemeinsam ram Ostrand der Syrtischen Wüste auf. In Bulgarien nehmen die Bewegungen der deutschen Truppen ihren ptümäßi-gon Fortgang. Von drei fehtdlfchen Kampfftugzeii^n, die gegen Albend des 23. die holländische Küste anflogen, wurden zwei Flugzeuge des A^iustei^ Bristol-Blenhefm durch Jäger im Luftkanupf abgeschossen. Der Gegner ftog in der letzten Nacht nach Norddeutschland em und griff die Reichshaupißtadt an. In verschiedenen Wohnbezirken Berlins wurden Brand-und Sprengbomben aus großer Höhe Abgeworfen, die an einigen SteUen Dach-Stahlbrände verursachten. Militärischer Schaden ist nicht eingetreten. Von der Bevölkerung wurden einige Personen getötet und mehrere verletzt, die sich außer halb der Luftschutzräume aufhielten. Der Feind verlor außer den vier im Mitteime er abgeschossenen Jagflugzeugen drei weitere Flugzeuge. Sechs eigene flugzeugc werden vcrmffit. Island in cHe deutsche Operaitionszone einbezogen Berlin, 26. März. (Avala-DNB). Amtlich wird gemeldet: Schiffe, die in englischen Diensten stehen, versuchen wiederhoH, die dänische InseJ Island, die von englischen Truppen wiederrechtüch besetzt worden war, in ihrer Dttrchbfc-chung der Blockade anzulaufen ond aits Zwischenfiafen zu verwenden. Diese Tatsache nötigt die dajtscho Regierung, Island in die Operationszone der deutschen Wehrma^t einzuschließen. Jedes neutrale Schiff, daß trotz Mariborer Zeitung« Nummer 70 Aus Stadt uiut llmocbuna ^oriDor. ?Rilttoo(d. Om 26. Oltfir) Xagung der Umoebung^- faufleute Schwicrigkei(eii in der Lebensniillclbcschaffung — Keine iKanztägigc Sonntagsruhe Die Imiiuig der Mariborer Umgc-bungskaufleule, die auf eine 55 jahrlgc Tätigkeil zurückblicken kann, hielt gestern im Hotel „Orel" ihre Jahreshauptversammlung ab. Den Vorsitz führte der Obmann der Innung Kost a n j s e k, der in seinen Ausführungen auf die grossen Schwierigkeiten hinwies, die heute die Plxislenz des Kaufmannes gefährden. Der an LebensmiUchi hat den Umsatz auf ein Mindestmass herabgesetzt, nichtsdestoweniger sind die allgemeinen Lasten angewachsen. Wie dem Bericht des Schriftführers BlagoviC zu entnehmen ist, zählt die Innung zurzeit 358 Mitglieder. Die Zahl der G ' Ten belief sich auf 82 und die der Lehrlinge auf 78. Die gewerbliche Fortbildungsschule besuchten 50 Schüler u, Schülerinnen. Die Finanzgebarung weist im Einnahmen 144.487.65 und an Ausgaben 138.205.95 Dinar aus. Beiden Allfälligkeilen wurde noch einmal die Frage der Beschaffluig und Verteilung von Mehl, Benzin, Zucker und Salz aufgerollt und einer eingehenden Diskussion unterzogen. Zum Schluss wurde ein Antrag betreffs Einführung der ganztägigen Sonntagsruhe abgelehnt, worauf der Vorsitzende die Tagung schloss. Wahlen fanden diesmal nicht statt. 6oroen Oer Umge&ungd-gemeinöe etudenci Schu'ierigkciten in der Versorgung mit Nafirungsmitteln Dei* Gemeinderat der grossen Umgebungsgemeinde S t u d e n c i hielt Montag abends chie Sitzung ab, in der laufende Angelegenheiten zur Sprache gelangten. Aus den ausführlichen Berichten des Bürgermeisters K a 1 o h ist ersichtlich, dass der Stand der Arbeiten in der Gemeinde sehr unbefriedigend ist. Der Geldmittelmancel v^irhindert jede grössere Aktion. Das Bauprogramni umfasst nur einige geringere Arbeiten, alles übrige muäste auf bessere Zeiten aufgeschoben werden. Reierent Pusnik berichlele, das^» in finanzieller Hinsicht die Gemeinde mit wachsenden Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Lobend sind einige namhafte Unterstützungen hervorzuhel^en, die meist für die Beschäftigung Arbeitsloser Verwendung finden werden. Die Sammelaktion für die Winterhilfe ergab 10.208 Dinar, wovon jedoch bereits last 9000 Dinar verausgabt wurden. Die Standgebühren zu 51 o s c f i ergaben diesmal eine Rekord- summe, 2.4BH Dinar, die der Gemeinde sehr zustalten kommen wird. Was den l^riedhof betrifft, so wurde der Beschluss gefassl, am (iot-tesacker alle Bäume zu entfernen, um die Verschmutzung der benachbarten Gräber zu verhindern. Künftighin dürfen am Friedhof keine Bäume mehr gepflanzt werden, sondern nur Ziersträucher. Grosse Schwierigkeiten bereitet die Ernährungslage, wie Berichterstatter Kumpcrä^;ak hervorhob. Studenci braucht monatlich nmd lü lausend Kilo Mehl, für den laufenden Monat stehen jedoch kaum 10.000 Kilo zur Verfügung, Zur Verteilung gelangen jetzt 7076 Mehl- und Brotkarten, die Zusafzkarten werden jedoch abgeschafft. Falls die .\prilkarten rechtzeitig anlangen, werden sie kommenden Samstag nachmittags u. Sonntag vormittags zui" Ausgabe gelangen. Die bei einem Kaufmann deponierte Nahrungsmitlelreser\e der (ienieinde wurde liqiudiert. IH. jtommermufü-3l(>en& öes jtullurt>un^e4 Die Ortsgruppe Maribor des Schwä-l>isch-deutschen Kulturbundes teilt mit: Am Mittwoch, den 2. April veranstaltet die Musikstelle des Kulturbundes einen »Lyrischen Abend«. Das Programm soll uns, soweit dies im Rahmen eines Musikabendes möglich ist, einen Ein blick in das Liedschaffen der Zeit von Fr. Schubert bis J. Marx vermitteln. Ausführende sind die Kammersängerin Frau Maria T utta-Stefan, am Flügel Herr Prof. Hermann Frisch. Wir machen auf diesen erlesenen Abend unsere Mitglieder schon heute aufmerksam und wird der Termin der Kartenausgabe rechtzeitig bekanntgegeben werden. afaftr»rel«- 2u Mustermessen und Ausstellungen Im In- und Auslande In der nächstiMi /leit werden in verschiedenen Städten Jugoslawiens Mustermessen und Ausstellungen abgehalten werden, für deren Besuch die Teilnehmer auf den Eisenbnhnen den halben Fahrpreis entrichten. Diese Mustermessen bzw. Ausstellungen werden abgehalten in: B e o r .1 d . Frühjahrsmesse vom 10. bis !20. Mai, Z a g r e b , Frühj-ihrsmessr vom 2fi, April bis 5. Mai. L j u b 1 j a n a . Frühjahrsmesse vom 31. Mai bis 9, Juni, Novi Sad, Frühjahrs-Viehschau vom 24. bis 20. April. In den nächsten Wochen werden im A u s 1 a n d e Märkte und Ausstellungen organisiert werden, auf deren Besuch die Öffentlichkeit aufmerksam gemacht wird, und zwar in: Budapest vom 29. März bis 6. April, Mailand vom 12. bis 27. April, P I o v d i v vom 21. April bis 6. Mai, B u-dapest vom 2. bis 12. Mai, Breslau vom 21. bis 25. Mai. Einzelheiten Uber das Ausmaß der Begünstigungen usw. erteilen die Geschäftsstellen des Fremdenverkehrsverbandes bzW. des Reisebüros »Putnik« in Maribor, Celje und Ptuj. m. Den Bund fürs Letjen schlössen in Skofia Loka der Leutnant Velimir Svo-boda und Baronin Hilde Wolkvjns-perg, Eigentümerin des Schlosses Pu-Stale. Wir gratulieren! m In Zagreb ist die Gattin des Mariborer Professors Alfons Vales, Frau Olga Vales, nach längerer schwerer Krankheit gestorben. Friede ihrer .\sche! m. Ein Verband der Hopfenbauer Sloweniens wurde gestern in Celje gegründet. Der gründenden Vollversammlung wohnten 1200 Hopfenbauer aus ganz Slowenien bei. Die Tagung eröffnete Senator M i h e I C i C, worauf der Chef der Landwirtschaftsabteilung der Banat^verwal- tung Itig. Simonie ein ausführliches Referat über den Hopfenteau in Slowenien vorlegte. Zum Präses des neuen Verfean-des wurde der Großgrundbesitzer Konrad T u r n § 0 k aus Polzela gewählt. m Die Ausgaiie der Lebensmitleikar* Icn für die Bewohner der Vrlna ulicii erfolgt morgen, Donnerstag, den 27. cL in der Knaben-Volksschule IV. in der Gosposvetska ulica, womit das bereits veröffentlichte Verzeichnis ergänzt wird. m. In Ljubijana sind der Zahntechniker Danilo JerSek und die Private Angela Deleja gestorben, R. i. p.! ni. Gerhard Hauptmanns »Dorothoe An-germann« wird gelegentlich der Premiere im Mariborer Theater am kommenden Samstag erstmals in Jugoslawien zur Auf führung kommen. Die Uebertragung stammt von P. Male c, der auch die Regie führt. Diese romantisch angehauchte Tragödie erlebte ihre Uraufführung rni Jahre 1926. m. AutOffloMHstentagung. Itn Hoiel »Orek findet h^ute, Mittwoch, um 19 Uhr die Jahrestagung der Sektion Maribor des Slowenischen Automobilklubs statt. m Epilog zu einer Todcsfahrt. Auf der schmalen Strasse zwischen 2cr-jav und Prevaljc stiess der Schneidermeister Anton Berneker mit einem Lastauto zusammen, das der Handelsangestellte Albin Lall lenkte. Hiebei wurde Bernekers Mitfahrer Josef Gu-tenberger derart wuchtig gegen das Auto geschleudert, dass er auf der Stelle tot liegen blieb. Damit im Zusammenhang wurden gestern vor dem Mariborer Kreisgericht Lah zu 10 u. Berneker zu 2 Monaten Arrest, bedingt auf zwei Jahre^ verurteill. ni. Die Brot, und Mehlkartenzuteilung in der Gemeinde Pobreije wird, wie aus einer an uns eingelangten Beschwerde her vorgeht, sehr mangelhaft gehandhabt. Die bezügl, der Verteilung aufgestellten Rayons sind unzulänglich und müßten deren unbedingt mehrere geschaffen werden. Dadurch würde es auch nicht vorkommen — wie dies heute leider der Fall ist —, daß Parteien oft stunden-, ja halb^? Tage lang und noch länger warten müssen, ehe sie an die Reihe kommen unn in den Besitz ihrer Mehl- und Brotkarten gelangen. Auch ereigneten sich Fälle, daß jahrelang in bestimmten Gassen ansässige Parteien in den Verzeichnissen nicht aufgefunden werden konnten und so lang wierige Reklamationen und Nachfragen notwendig wurden.Ts ergeht an die Gemeindeverwaltung daher die dringende Bitte, hier durchgreifende Remedur zu schaffen, damit die Parteien angesichts d. dringend notwendig gewordenen Anbau-arbeiten nicht so viel an kostbarer Zeit verlieren. * Hornhaut und Hühneraugen entfernt schmerzlos »Bala« Maribor. 19 m. Diebstähle. In der Ferkova ulica 9 wurde aus dem Keller des Hausbesitzers Eduard Schuh verschiedene Lebensmittelwaren im Werte von mehreren Hundert Dinar entwendet. — In der Kolodvor.^ka ulica 3 wurden dem Bankbeamten Niko Djerdja mehrere Seidenhemden gestohlen. m. Dreister Einbruch. Noch nicht eruierte Täter drangen in der Nacht zum Dienstag in die Magazinsräume der Firma »Margo« ein und ließen verschiedene Lebensmittel und Chemikalien mit sich gehen. — Tagszuvor wurde ebendort ein Einbruch verübt, wobei die Diebe 30 kg Zucker entwendeten. m. Wettert>ericht vom 26. März, 9 Uhr; Temperatur plus 9, Luftfeuchtigkeit 81%, Luftdruck 734 mm. Südwind. Gestrige Maximaltemperatur plus 10.5, heutige Minimaltemperatur 0.0 Grad. Verdunkelung: Schwarzes Papier und Lampions für diesen Zweck bekommt man bei Firma V. Weixl in sinova. ®eörntei der iHutttuberfulojen'iJtp Madbocsc Tii—ffT Mittwocli, 26. März: QeSchk»£Sen. Donnerstag, 27. März: Oeschlosfien. Frettai;, 28. März: OeectilofiQen. Samstag, 29. März um 20 Uhr: »Dorothee At^iermann«. Premiere. Ab. A. Im-KUw Esplanade-Tonkino. Bis einschließlich Freitag der hervorragende Spitzenfilm »Dr. Forster« mit Dorothy Lamour und John Howard. Ein mitreißend gestalteter Film im Stil der Filme »Pasteur« und »Dr. Koch«. Ein herrlicher Film, den man gesehen haben muß. — folgt wieder ein Lustspiel-Schlagerfilm '»Margerita : 3« mit Theo Lingen, Gusti Huber, Richard Romanovsky und Hermann Thimig. Burg-Tonkino. Heute, Mittwoch, zum letzten Mal der köstliche Lustspielschlager »Bai pare«. — Ab Dontierstag die Premiere des größten Deannft Durbln-Filmes »Der Liebesengel«. Ein ivundcrbarer musikalischer Spihienfilm, der uns die gefeierte Deanna Durbin voll und ganz miterleben läßt. Deanna Durbin sing einige bekannte Arien aus Opern von Weber, Pfo-tow u. a. Es folgt der Schlager »Marika«^ mit Franzislka Gaal und Paul Hörbiger. Union-Tonkino. Bis einschließlich Donnerstag, den 27. März »Der Pechvogek, eine vorzügliche Komödie mit dem unver-gleichlidien Komiker Joe Brown in der Hauptrolle. Dieser neuartige Unterhaltungsfilm ist g^streich, humorvoll und spannend zugleich. Joe Brown brilliert m'it seinen humorvoillen Einfällen, tanzt den Todesrumba und kämpft mit berüchtigten Banditen. Gleichzeitig flirtet er mit der blitzsauberen argentinischen Tänzerin Steffi Düna. — Unser nächster Film: »Der weiße Scheic« mit Ramon Novaro. 3li)o(l&elrnna((HMenft Bis 28. März versehen die Sv. .Areh-Apothekc (Mr. Ph. Vidmar) am Haupl-platz 20, Tel. 20-05, imd die St. Mag-dalenen-Apolheke (Mr. Ph. Savost, .uti Kralja Petra trg, Tel. 22-70, den Nacht-dienst S>a0 3Dttter Wettervorhersage für Donnerstag: Zunehmende Bewölkung, Warmwetter im Anzug, örtliche Niederschläge nicht ausgeschlossen. Aus PtiU 2)le Dertdlung der ^Iprflfarten Das städtische Approvisionierungsami in Ptuj teilt mit, daß die Mehl- und Brotkarten für den kommenden Monat April in den nächsten Tagen zur Ausgabe gelangen. Die Karten werden eingehändigt den Familienoberhäuptern mit den Anfangsbuchstaben der Zunamen von A bis j am Donnerstag, den 27. d., von K bis P am Freitag, den 28. d. und von R bis Z am Samstag, den 29. d. Die am linken Drauufer wohnenden Familienoberhäupter beheben die Nahrungsmittelkarten am Stadtmagistrat, am rechten Drauufer dagegen in der ehemaligen Gemeindekanzlei in Breg. Die .'\nschaffungsgenossenschaft der Staatsbediensteten verteilt selbst die Karten an ihre Mitglieder. Bei der Behebung der Aprilkarte Ist der Talon (Kopf) der Märzkarte vorzulegen. Die Karten werden an den erwähnten Tagen von 8 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr zur Ausgabe gelangen. Samstag erfolgt die Kartenausstellung nur vormittags. Werden die Karten zur festgesetzten Frist nicht behoben, so gehen ihrer die Anspruchs-berechtigten verlustig. p Der Ei$iPnl)ahner - (le^angvi^rrin „Zeleznifnr" hielt dieser Tage seine Jalirostagung ab, in der folgende Leitung gcwähll wurde: Obmann Ljubit'. Vizeobmunn Arnu§, Schriftführer Frankovic, Kassier Koren, .\rchivar SrdinSek, Ausschussmitglieeler Prof Burg, Oarnian, KriJijmc, DrvenJii'k, .\uf-sichtsausschuss Tumix'j, Po^'kaj. Bo-rov^iak und Kukavica. Der Verein zahlt 121 Mitglieder. Den Chor, der im *Mariborer Zcilungt Nummer 70 6 Mittwocli dfrr Märr 104 ^teuf 6 MIT DER NEUEN EISENBETONBRCCKE DAS UNTERE SAVE- UND SOTLATAL DES DRAUBANATS Als im September des Jahres 1933 das Sann- urrd Savetal von einem verheerenden Hochwasser helmgesucht wurde, war auch die uralte Holzhrückc Über die Save bei KrSko in Gefahr, von den wildbrausenden Fluten der hochj?ehenden Savc wegRerissen zu werden. Um jedes Unglück lu vermeiden, wurde der Verkehr auf dieser Brücke, die von Radece bis Brezice das einzige stabile Verbindungsglied zwischen dem rechten und dem linken Saveufer ist, auf längere Zeit gesperrt. Dieser Vor^^ang wiederholte sich in der Folgezeit öfter. Infolge des erhöhten Kraftwagenverkehrs wurde die Brückc immer baufälliger und die Ausbesserungskosten wuchsen ständig an. Sie betrugen jährlich 60 bis lOO.(XX) Dinar, ein Betrag, der den Säckel des Bezirksstraßenausschusses arg belastete. Um diese und andere verkehrstechnl-schen Unzulänglichkeiten zu beheben, entschloß sich die Banatsverwaltung, da einige Bauauschreiben erfolglos blieben, über die Save bei Krsko-Videm eine allen Anforderungen der Neuzeit entsprechende Eig^'n'betonbrücke zu erbauen, D'ese verkehrswichtige Eisenbetonbrücke wird etwas tiefer als die jetzt dem Verkehr dienende altersschwache Holz-brückc stehen und die Zufahrtsstraßen zu ihr werden gerade gezogen, was den Ver kehr wesentlich erleichtern wird. Sie.wird taig, im Rahmen der Volkshochschule im Zeichensaal der Knabenbürgerschule der Direktor des Nationalmuseums und Leiter des Staatsarchive» in Ljubljana, Dr. Josef Mal, der Verfasser des Buches »Probleme aus der Frühgeschichte der Slowenen«. B<:ginn 8 Uhr abends. c. Den Verletzungen erlegen. Das 7 Jahre alte Arbeiterskind Alaria Ocvlrk aus Breg bei Polzela, das beim Rclsigab-■brennen auf der hdmatlichen Wiese schwere Brandwunden erlitt, ist im hiesigen Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. c. Lebensmüde. Am Bache Hudinja wollte ein 20 Jahre alter Taglöhner aus Sp. Hudinja freiwillig aus dein Leben scheiden und brachtc sich eine Stichvcr-letzung am Hals bei. Der Lebensmüde wurde vom Rettungsdienst in das Krankenhaus gebracht. Sein Zustand soll nicht hoffnungslos sein. c. Kino Union. Mittwoch und Donnerstag läuft im Unionkino der englische Großfilm »Die Dame und der Cowboy«. In den Hauptrollen Merle Oberon und Gary Cooper. ÜBER DIE SAVE BEI KR8K0 WIRO »NOER IN DAS WIRTSCHAFTSNET'/ EINBEZOGEN. 115 m lang sein und am linken Saveuf i durch einen hohen Damm die E senbahn linie Zagreb —. Zidani01(101 Ein Großteil der Bewohner aus den Dörfern um Ribn'cp in l'nterkrain lindet seinen Lebensunterhalt in der Anfcrt'fT'ing von Holzbedarfstreräten, wie Sieben. Quirin. Reitern, Kochlöffeln. Zahnstnchm usw., d'e dann von den männlichen Fa-milienmifgliedern in alle. Welt eetrpnren und verkauft werden. Em mtihsames Oe» werbe und ein mühsamer Verkauf, aber sie brincrcn Geld ins Haus. Mehr als Rono Bewohner des Kreises Ribnica leben von der Erzeuguntr dieser notwendip:en Holzgerätc. d'e in dieser Gc gend schon seit mehr als 400 lahren an-gefertirjt werden und ebensoinnge wenden diese Hnber/eugnisse auf demselben Wege in die Welt getragen und abgesetzt. Heute aber ist dieser ertragreiche Hans Industriezweig der Bewohner des Kreises Ribnica völlig lahmirelenL Verordnungen, die das Hausieren sehr cinschr.'lnkcn, und die zwischenstaatlichen Ereignisse hnben es bewirkt, daß in die einst blühenden Hauswirtschaften Armut und Elend eingekehrt sind. Große Vorr.lte von Holzbedarfsgegenständen warten darauf, verkauft zu werden, docii ist es heute unmög lieh, diese in die Welt zu tragen. Erst kürzlich haben s-rh die Hausierer des Kreises Ribnica zu einrm Bund zusam mengeschlossen und bei den zustfindi^-en Stellen Schritte unternonunen. um ihre alte einträgl'che Hnitsiererlätigkeit wieder aufnehmen zu können. Hellsfc ff!«e Ein gutes Geschäft Heini liegt zu Bett. Er hat die Grippe. Heini schreibt im Bett ein Briefchen an seinen Schulfreund Willi und bittet Mutter, den Brief in den Kasten zu werfen. Mutter schöpft irgendwie Verdacht, öffnet den Brief vorsichtig und liest mit Staunen; »Lieber Willi! Ich habe die Grippe. Wenn du mir 20 Zigarettenbilder gibst, darfst Du her kommen und Dich anstekken. Dein Freund Heini.« ♦ ;>Ein Herr Ist draußen, der Sie dringend sprechen möchte.« »Er soll warten, bieten Sie ihm einen StuM an.« »Das habe ich schon getan, er will aber die ganze Einrichtung.« Vorjahre neumpal vor die OcrfenLUch-keit trat, leitete Prof. Burg. p Landfeuer. In Sikole brach am Anwesein des Besitzers Simon Hergan ein Feuer aus, dera das Wirtschaftsgebäude samt nllen Futtervorräten >nim Opfer fiel. Der Schaden beträgt 10.000 Dinar und erscheint durch Versicherung gedeckt. Man verniiitet, dass das Feuer von Vcrbrechcrhand gelfgt worden war. p. Brandschaden, in Stojnci ging das Wohnhaus dos Besitzers Michael S m 1-g 0 c in Flammen auf. Der Schaden ist be-c|,eutend, erscheint jedoch nur zum germ-gen Teil durch Versicherung gedeckt. p. Royal-Tonklno. Donntrstag u. Freitag wird der I^rry-Baur-Film »Sonnenuntergang« in französischer Sprache vorgeführt. Awf yrtlf c. Bestattung, Der im hohen Alter von 83 Jahren heimgegangenc Lehrer i. R. und ehemalige Kassier der »Ljudska posojilni-ca« Felix Mahor wurde unter zahlreicher Beteiligung im Stadtfriedhof der Erde ijbergeben. Blumen bildeten das Zeichen lieben Gedenkcne. c. Konzert- und Gedächtnisabend. Der Volksdeutsche Männergesangsverein veranstaltet ajii Sonnabend, dein 29. März, im Kimosaal des Hotels Skoberne einen Konzertabend verbun^den mit einer Gedächtnisfeier fiir Dr. Fritz Zangger. Es wirken der Männer- und gemischte Chor des Vereines sowie das Hausorchester mit. Als Solisten wurden Grete Pelikan-Mascher, Prof. Hermann Frisch, Dr. Eduard Budar, Emil von Jettmar und Etti Tscharre aus Maribor sowie Ing. Edmund Ungef'Ulimann aus Celje gewonnen. Auf der Vortragsordnung stehen Chöre von Mozart, Schubert, Hugo Wolf, Beethoven und Richard Wagner. Etlichc Chöre werden mit Orchesterbcglcltung vorgetragen werden. Die eifrig betriebenen Proben las scn ein herrüches Gelimgen erwarten. Ebenso darf aber auch erwartet werden, daß alle Freunde des Vereines und^echter Kuntit sich an diesem Abend im Skober-nesaale einfinden werden. Gilt es doch, ein Kulturfest ersten Ranges mitzufeiern. Der Kartenvorverkauf im Sportgeschäfte Josef Krell (Kralja Petra cesta) hat bereits begonnen. c. Mittfastenmarkt, Sonnabend wufde in Celje der Mittfasteninarkt abgehalten. Der jaiinnarkt war schwach besucht, daher der Hamkl flau. Auch der Viehmarkt war schwach beschickt. An lebendem Großvieh standen nur 20 Kühe zum Verkauf, davon bf^e^ren 19 Tiere übrig. c. Vortrag, über die Weltanschauung i\cT alten Slowenen spricht heute, Mon- feHlUclon Lipe ' Emhiung von Jotip liir^ic (Aus dem Slowenischen übersetzt.) Das tat er daher umso lieber. Auf der entgegengesetzten Seite gab es an den Ackern dicke, umbchauene Stangen. Er in seinen hohen Stifeln konnte leicht durch das Wasser und aus drei Stangen war der Steg fertig. Aber die Stangen waren rund und die hagere Tante erschrak, als sie ihen Fuß darauf setzte. So viel Mühe sich auch Lipe gab, ihr zu versichern, daß ihr nichts geschehen kann, daß er sie halten werde — alles war vergebens. Da faßte nun Lipe einen kühnen Entschluß — er hob, ohne fragen, die Tante auf und mit drei Schritten war sie drüben. Das Mädchen aber wollte auf dem improvisierten Steg hinüber. Wahrscheinlich war Lipe plötzlich zu einer anderen Ueber Zeugung gelangt, denn jetzt behauptete er, die runden Stangen würden sich leicht unter den Füßen drehen. Das Mädchen mußte ihm glauben. Und wie lieblich errötete sie, als Lipe sie um die Taille faßte und emporhob. Und wie kurz war der Weg über ''en Gra ben! Wie süß, unbeschreiblich süß ging es ihm durch die Glieder, als er sie an sich hielt, als . , . Alles dessen war er sich eigftitlich erst später recht bewußt, nachdem er sich verabschiedet hatte und langsam, sehr langsam nach Hause schritt, die Entenjagd und die ganze Welt vergessend, nur die schönen, herrlichen Augen vergaß er nicht, die ihn dankend angeblickt. Und er dachte viel, und — nichts. Als er die alte Tante hinübertrug, hatte diese seinen Hals umfaßt. Warum tat das Marie nicht? Hätte doch der Weg über alle die weiten Wiesen geführt, und hätte das Wasser alle Wiesen überflutet, und köimte er doch das Mädchen über alle diese Wie. sen tragen ... So dachte Lipe am Abend und schlief erst spät ein. Er träumte von großen Gewässern, aber nichts von ihr. Am nächsten Morgen ärgerte er sich, daß er von ihr nicht geträumt. Warum nur vom Wasser, und nicht von ihr? Iii. So kam es, daß Lipe von nun an verschiedene Bedürfnisse hatte. Einmal hatte er die, ein andermal jene kleine oder gros sere Sache bei der Krämerin, Witwe Kri. 2an, zu kaufen. Traf er die junge Marie im Verkaufsladen, dann hielt er sirh uu-mer länger auf, als es nötig gewesen wä- re für einen fleißigen, jungen Mann, der weiß, daß Zeit Geld ist. Besonders erfreut war er, wenn er Marie allein fand. Sie sprachen zwar über die gewöhnlichsten Dinge, aber ihm schien es Gokl und Silber, was aus ihrem schönen Munde kam. Aber etwas, was er gerne gesagt hätte, ging nicht. Lange, lange konnte er es nicht über die Lippen bringen. Denn wer bürgte ihm dafLir, daß sie ihn nicht auslachte? Und das hätte er von ihr nicht ertragen können, lieber hätte er geweint, wie ein Knabe, dem man den Apfel weggenommen. Es war die Faschingszeit gekommen, und zum Fasching gab es überall Tanzunterhaltungen. Auch in unserem Markte pflegte die vornehme Welt mit der Beam tenschaft und anderen Gebildeten wenigstens eine solche Unterhaltung zu veranstalten. Schon drei Wochen vorher erfuhr Lipe, daß auch Marie auf diese Unterhaltung gehe, daß aber dahin auch der Leh. rer, Herr Gonoba, kommen werde. Alle Leute konnte Lipe gut leiden, nur den häßlichen, dreißigjährigen Gonoba sah er nicht gerne. Dieser hielt sich nämlich imiher bei der Witwe Kriian auf. war dort wie zu Hause, sprach frei mit Mutter und Tochter, und Lipe hörte sogar die schrecklich unangenehme Nachricht, daß Lipe sich verheiraten wolle, und daß er sich Marica auserkoren. Freilich gereichte es ihm zum Tröste, daß man auch erzählte, daß das Mädchen den Lehrer nicht möge, wenn es dies auch nicht Öffentlich zeige. Da der Lehrer auf der Unterhaltung sein wird, muß auch Lipe dorthin. Aber er kann nicht mehr tanzen, als was er in der Schule, mit seinen Kameraden in der Zwischenstunde liinter den Bänken herumspringend erlernt hatte. Eine andere Gelegenheit, es zu lernen, gab es nicht. Wie sich nun aus dieser unglücklichen Lage helfen? — Diese große Frage beschäftigte Lipe die ganze Woche hindurch. Dem mußte abgeholfen werden. Deshalb bat Lipe den Großknecht semes Vaters um Rat, mit dem er eine Freundschaft hielt^ so weit sie unter ihnen eben möglich war. Der Großknecht Andrejko war der beste Tänzer unter den bäuerlichen Gefährten, doch hatte er auch seine Launen, Den Lipe lachte er aus, so daß diesem die Röte ins Gesicht stieg, und sprach: »Wissen Sie was, ich habe selbst tanzen ge. lernt, als ich noch ein bloßfüßiger H'rle war. Ich sperrte nrch am Heuboden ein, nahm einen Birkenbesen, und wir drehten uns, ich und der Besen, bis wir beide schwindlig wurden.v (Fortsetzung folgt.) Mittwoch den März 1041 ^ UJUtSEhnUliihe Runilscliaii unö nru(r Oltarfturg Wie bekannt, hören mit dem 1. April 1941 die Ankäufe von Reichsmark zum alten Kurse, wie bisher bei Bezahlung der 1 Bezüge aus Deutschland, die vor dem 25.! September 1940 bestellt worden waren und deren Bezahlung bis zum 31. März 1941 fällig wurde, möglich war, auf. Eü sind allerdings Verhandlungen im Zuge, um diesen Kurs auch bei jenen Bestellun-genanwenden zu können, die wohl bis zum 25. September 1940 gemacht wurden, deren Bezahlung jedoch erst nach dem 31. März 1941 fällig wird. Ausnahme fälle ergeben sich auch bei der Abrechnung der Forderungen jugoslawischer Ausführer in Reichsmark, die aus der laufenden jugoslawischen Ausfuhr nach Deutschland stammen. Es kann wohl als sicher angenommen werden, daß auch nach dem 31. März d. J. der alte Kurs von 14.82 teilweise bei der Abrechnung von Forderungen jugoslawischer Ausführer angewendet werden kann. Ausführern werden nach dem 31. März 1941 zwei Drittel der Reichsmark nach dem alten Kurs von 14.82, ein Drittel jedoch nach dem neuen Kurs von 17.82 abgerechnet. Für welchen Zeitraum dies gilt, kann nicht vorausgesehen werden, da dres hauptsächlich von der Geschwindigkeit abhängt, mit der sich die jugoslawische Clearingschuld an Deutschland verringert. Inmmerhin wäre es möglich, daß in der Zwischenzeit eine Aenderung im Verhältnis zwischen der nach dem alten Kurs zu verrechnenden Reichsmarkmenge und der nach dem neuen Kurs zu verrechnenden eintritt. Angeblich kann mit dem Weiterbestehen der jetzt üblichen Abrechnung zum Durchschnittskurs von 15.80 je Reichsmark für mindestens drei bis vier Monate gerechnet werden. Wie wir bereits oben ausführten, finden zwischen den zuständigen jugoslawischen und deutschen Stellen Verhandlungen betreffend die Ausnutzung des alten Reichsmarkkurses von 14.82 auch durch solche jugoslawische Einführer deutscher Waren statt, die vor dem 25. September 1940 Schlüsse mit Deutschland bzw. vor dem 30. September 1940 Schlüsse mit dem Protektorat getätigt hatten und diese Lieferungen nach dem 31 März 1941 zu bezahlen haben. Grundsätzlich wurde in dem im verflossenen Heitst getroffenen Abkommen auch jenen Ausführern, die Zahlungen nach dem 31. März d. J. zu leisten haben, vorausgesetzt natürlich, daß sie die betreffenden Geschäfte vor dem 25. bzw. 30. September 1940 obge-schlossen hatten, das Recht zuerkannt, von dem alten Markkurs Gebrauch zu machen. Bedingung ist die Einholung einer zusätzlictien Vereinbarung der interessierten Parteien. Wie die im Gange befindlichen Verhandlungen ausfallen werden, kann nicht vorausgesagt werden. Die Devisendirektion der Nationalbank hat jedoch Schritte unternommen, um die Eintragung der Verpflichtungen jugosla-'wischer Importeure aus deutschen Lieferungen für den Fall einer erfolgreichen Beendigung der Verhandlungen vorzuneh men. Sie ließ den bevollmächtigten Geld-anstalten ein Rundschreiben zugehen, das folgendes Verfahren festlegt: 1. Die befugten Geldanstalten können »n den heimischen Börsen die Nachfrage (Aufforderung) nach deutscher Mark auf Grund des alten Kurses zur Bezahlung alter Schlüsse mit Terminen nach dem 1. April 1941 auf dieselbe Weise und bis zu demselben Termin anmelden, wie dies im Rundschreiben DD Nr. 21 vom 17. März für Betr<1ge mit Zahlungsfristen vor dem 1. April 1941 festgelegt ist, d. h. die letzte Nachfrage (Anforderung) an den Börsen kann nm 28. März 1941 angemeldet werden. Die Anforderung von Mark nach dem alten Kurs ist in diesen Fällen nur auf Ortind ordnungsmäßiger Bewilligungen der Devisendirektion mftg-lich. 2. Die Gcld.instnlten hnbcn der Devisen (liroier &futf(l5e ^ufienOondel tofiOrend itriege« Dr. Fa. Berlin, März. Die deutschen Lieferungen an die kontinentaleutopäi-schen Staaten, an die UdSSR und andere transportmäßig zu erreichende Länder waren seit Kriegsausbruch ein Kennzeichen für die ungebrochene Wirtschaftskraft Großdeutschlands. Anfänglich ist vielfach behauptet worden, daß in Berlin zwar Lieferzusagen gemacht würden, daß aber angesichts der Blockierung des deutschen Marktes nicht die Möglichkeit bestände, die Versprechungen auch einzulösen. Als Deutschland tatsächlich wei-terexpcrtierte, wurde zunächst angenommen, daß es sich dabei um den Ausverkauf der letzten deutschen Bestände handle. Nach 17 Monaten Krieg tritt aber dio erstaunliche Tatsache zutage, daß d.'^s Reich seine Exporte sogar noch steiget. Die in den letzten Verträgen abgeschlossenen deutschen Lieferungen sind durchwegs wesentlich größer als die des Jahres 1940. Dieser erstaunliche Faktor erklärt sicii durch die engere Ausgestaltung der Handelsbeziehungen in den transportmäßig von Deutschland zu erreichenden Räumen. Im gleichen Umfange wie die Exporte sind auch die Importe gestiegen. Ihr Einfluß auf den .Ablauf des deutschen Wirtschaftsprozesses ist eindeutig: sie bringen Waren ins Reich, die veredelt werden und als Fertigwaren in den Export eingehen oder aber sie ermöglichen es der deutschen Exportindustrie, weiterhin ihren alten Verpflichtungen nachzugehen, ohne sich um die Herstellung von Gütern kümmern zu müssen, die am Inlandsmarkt gebraucht werden. Die Wech Seiwirkung zwischen Ein- und .Ausfuhren ist unverkennbar. Sie war et; bereits im Vorjahr. Wenn jetzt aber neue Wege beschritten werden können, dann sind dafür zwei Momente entscheidend; erstens die vergrößerte deutsche Rohstofferreugung u. zweitens die Ausdehnung des unter deutscher Kontrolle stehenden Wirtschaftsraumes. Die Umstellungserfolge in Dänemark, Norwegen, Holland, Belgien cxicr Frankreich, das enge Zusammenarbeiteü mit Italien und der weitgespannte Handelsvertrag mit der Sowjetunion waren nicht allein für die betreffenden Handelspartner Deutschlands von Nutzen, sondern stärkten auch gleichzeitig die Wirtschaftskraft des Reiches selbst.. Viele Gegenstände, die im vergaingenen Jahre noch in den Reichsgrenzen hergestellt wurden und Arbeitskräfte sowie Produktionsmittel in Anspruch nahmen, können jetzt auf französische Werkstätten umgelagert werden und die Franzosen sind froh, auf die Weise ihre Arbeitslosigkeit , beseitigen zu können. Beispiele dieser j Art können zu Hunderten geschildert den. Der deutsche Außenhandel ist durci Ost 1. April: Lendava—Mura 13. April; Drava—Lendava 20. April: Mura—Ptuj 27. April: Mura—Drava 4. Mai: Ptuj—Lendava Die Reservemannschaften fielen in folgender Reihenfolge! 6. April: Äpid—Maribor, 13. April: 2eleznifar— Slavija, 20. April: 2elezni<5ar—Maribor, 27. April: Slavija—Rapid, 4. Mai: Slavija —Maribor, 11. Mai: Rapid_2elezniCar, XifdftlfnnftfmattO gegen „ORuro" Den gestrigen Sonntag füllte ein anregendes Tischtennisturnier aus, in dessen Rahmen sich auch die Repräsentanten des SK Mura aus Murska Sobota vorstellen, die auch diesmal ihr großes Können voll und ganz zur Entfaltung bringen konn^ ten. Der SSK Maribor, der als Veranstal-(er zeichnete, stellte den Gästen drei Teams entgegen, die alle die Ueberlegen-heit der »Mura«-Vertreter anerkennen mußten. Moran, Angleitner und VisoCnik unterlagen mit 2 : 7, Kiep, Klampfer und Kompara gleichfalls mit 2 : 7 und Su^nik, Lukez und Vodeib mit l : 8. »Mura« stellte dies.mal den ehemaligen Landesmeister Nemec sowie Koch und Kriinian. Für »Maribor« gewannen dio Punkte Moran, Angleitner, Klanvpfer, Komipara und Vo-deb, und zwar alle gegen Krizman. : In MurSka Sobota schlug »Mura« den SK Lendava im Pokalspiel mit 4:1, : Mit einem 5 : 0-Sieg In München eröffneten die HASK-Tischtennisrepräsen-tanten ihre Tournee durch Deutschland. : Einen neun Schwimmweltrekord stellte in Düsseldorf die Deutsche Anny Kappel über 200 Meter Brust mit 2:55.5 auf. : Silva Palme wird bei einer großen Eislaufveranstaltung vom 28. bis 30. q'. in Berlin auftreten. Mit ihr reist auch Janez Betetto aus Ljubijana. : In der Sertrfschen Uga wird am 30. d. die letzte Runde absoWiert. Es spielen in Beo-grad »Jedinstvo«—»Bata« und BASK —»Gradjanski«, in Pancevo »Jugoslavl- West Slavija—Slovan Rapid—Slavija Slovan—Slovenjgradec Slovan—Rapid Slovenjgradec—Slavija Die Junioren kämpfen an folgenden Tagen: 6. April: Slavija—ielcznifar, 13. April; Rapid—Maribor, 20. April Rapid— 2eleznifar, 27. April: Maribor—Slavija. 4. Mai: Maribor—ZelezniCar, 11. Mai; Slavija—Rapid. ja« (Jabuka)-'»Jugoslavija« (Beograd), in Sarajevo :>Slavija->Vojvodina«, : Ungarns Tennisspieler werden anstatt nach Spanien und Portugal in die Schweiz reisen und dort vom 5. bis 15. April mehrere Spiele austragen. : Der Fußballkampf Jugoslawien— Deutschland wurde vom 14. .\ugust auf den 10. Juni 1. J. vorverlegt. : Die Croß-Countrymeistcrschaft von Slowenien kommt am 6. April in Ljubijana zur Durchführung. Die Strecke wird 7500 Meter lang sein. : In GuStanj gewann der dortige SK Slovan das Pokalspiel gegen den SK Slovenjgradec mit 6:1. : Einn Staffelweltrekord stellte in New-york die Schwimmannschaft der Yale-Universität auf. Bennet, Kelly, PoiMariborer Zeltung« Nummer 70 8 Mittwocti den 2fi März 1041 diese neue Konstellation sehr viel schlag-kräftißer geworden. Mit den vergrößerten Ausfuhrmengen, die vor allem in den letzten Monaten zu verzeichnen waren, Stelgen gleichzeitig wieder die Einfuhren und die Wechselwirkung beginnt aufs Neue. Ks ist unverkennbar, daß die zuständigen Berliner Stellen mit der Entwicklung des Außenhandels sehr zufrieden sind und für die Zukunft noch weitere V^erbesserungen erwarten. iiTiiy iiml Hiimm Nachhilfe »Meine Tochter hat sich endlich mit :m schüchternen Emil verlobt«. »Aha, da haben Sie wohl etwas nachgeholfen?« »Ich? Nein, aber die Verdunkelung!« * Bumke hat fünf hübsch« Töchter, De Freier hält um die Hand der ältesten an. Möflich sagte er: »Sie können mir ruhig Ihre Tochter anvertrauen!« Eumke antwortet: »Gut, junger Mann, aber Umtausch ist ausgeschlossen!« I Die Frau von Hannes svhreibt einen Brief: »Den wievielten haben wiriieute?o. ffagt sie ihren Gatten. »Keine Ahnung«, erwiderte Hannes. »Du hast doch eine Zeitung in der Tasche«, meinte seine Frau, »sieh doch mal nach,* »Das nutzt uns nichts«, gibt Hanne zMr .Antwort, »die Zeitung ist von gestern.« * Ausnahmsweise war der .Anwalt einmal viel zu früh im Büro erschienen. Seine Sekretärin kam erst eine halbe Stunde spö-ter. »S'nd Sie immer so unpünktlich?« »Ich?« meinte das Mädchen beleidigt. »Sie sirrd es doch, der heute unpünktlich ist'« * Bumke kommt vom Lande in die Stadt und will einen Radioapparat kaufen. Der Verkäufer fragt: »Haben Sie einen besonderen Wunsch? Welches Modell''' Hange Welle, Mittelwelle oder Kurzwelle?« Humke: »Ich möchte dann lieber Dauerwelle, davon habe ich schon oft gehört!« Kaufleute Achtung!! In Rollen, P' ider gewünschten arbe und Breite liefert nur Mariborska tiskarna d.d. Maribor K»paliika ulica 6 Tel. 25-67,25-68,25-69 DANKSAGUNG Für die vielen herzlichen Beweise aufrichtiger Anteilnahme anläßlich dea Hinscheidens meines guten Gatten, Vater imd Großvater, Schwiegervater, des Herrn August Schier sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden der Firma Doktor in drug, sowie allen Teilnehmern am Leichenbegängnis, meinen innigsten Dank. Die trauernde Gattin BERTA SCHIER. Maribor, am 26. März 1941. 'inrnniiiiiiiiiriiiiiiiiiiiiiiiHii ftt maimtmmmmmmBmmmmmmammm KAUFE ALTES OOLD Silberkronen, falsche Zähne zu HdchtSpreisen. A* Sttimpl. Qoldarbelter. KoroSka cesta 8 ABFÄLLE von Hadern und Papier kauft zu liöchstcii Preisen B. Zo-leznik, Marihor-Pobre^le, l'in kaufstelle Maribor. Kii>:i!i4ka Iii. 28 und Fckc Ptulska-'lr-zaska cesia. iel ?7-4i. lW-3 2if yeekoußei» FRlSEÜInn Land in Sicht kam oder zu erwarten war, verspürte er dieses Gefühl des Zusammenziehens sämtlicher Adernstränge. Für Sekundenlänge forschte er in den Frauenaugen, die auf ihn gerichtet waren und sagte dann kopfschüttelnd: :>Eb geht nicht. Ihre und meine Flucht ist nicht miteinander vergleichbar. Sie bezahlen vielleicht ein« kleine Geldstrafe, wenn Sic dieser Kabarettist vor den Richter bringt.--loh bezahle mit dem Leben.« :>Das ist sehr viel«, meint« sie nachdenklich — den Kran von Vlissingen betrachtend, der In riesenhaften Ausmaßen vor dem Bullauge emporwuchs. Wie ein Galgen — dachte Hölscher zu-sammenfröstelnd. Sie sah es und Saßte, ohne den Blick von dem Kran zu lassen; »Wenn Sie mit mir kommen wollen —« »Und Ihr Verlobter?« fragte er. »Oh — den wickle ich schon ein. Vom Zirkus haben's keine Ahnung, gtjll? Was sind S' denn von Beruf?« Er zog seinen Paß heraus, den er mitsamt seiner Monteurjoppe seinerzeit aus der Arbeiterbaracke entwendet hatte, und -eichte ihn ihr. ^Der ist falsch«, sagte sie, ohne ihn anzusehen. >Ja, gnädige Frau.« »Fehlt blo'ß noch der Handkuß«, mein, te sie lachend. »Aber jetzt im Ernst: Kom men S' mit mir! Im Zirkus Barlong sucht Ihnen niemand. Ich sag zu den Kollegen, daß Sie mein Bruder sind, ich hab nämlich vier Brüder z' Haus. Da kann's doch stimmen, net? — Verstehen S' was von die Pferd? — Scha'^«, saßte sie, als er verneinte. »Zum Spassettelmachen taugen S' auch net und mit dem Trapez is schon gar nix; aber lassen S' nur den Kopf net hängen, es findet sich schon ei^ ne Arbeit für Sie. Ich mach mich jetzt zurecht. Wenn ich mich nicht täusch, is das schon der Wassergraben, der zur Schleuse führt. Die Pappeln draußen kommen mir so bekannt vor. Gehen S' ja nicht vorzeitig an Land, Jedenfalls nicht ohne mich. Auf Wiederschaun.« »Auf Wiedersehen«, sagte er und küßte ihre kleine, feste Hand, »Dank schön«, lachte sie belustigt. »Hof fentlich dauert das Anschleusen net gar zu lang. Die Holländer sind Katfich! Denen pressiert's nie! Hoffen wir halt das Beste!« Die Hoffnung trog. Nach zwei Stunden lag die Malente noch immer an der gleichen Stelle. Vor ihr drängten sich zwei Engländer und ein Argentinier, und der Lotse fluchte in sechs Sprachen. Als es dann endlich so weit war, trieb der Wind da unbefrachtete Schiff ab, und der Kapitän wurde nicht fertig mit BrüL len, man solle achthaben, daß die »Malente« nicht 50 hart mit den Ufermauern in Berührung käme. Die Matrosen rannten, was sie konnten, die schützenden Fender, straffe kleine Säcke aus Hanf und Kork, herabzulassen, aher es stieß und schlingerte trotzdem so stark, daß Karl von Hölscher zweimal ge gen die Wand geworfen wurde und die schöne Wienerin ihren gesamten Puder verschüttete, der nun den Fußboden mit einer fe'nen Schicht rosaroten Staubes be deckte. Das blaue Kleid mit dem weißen Spitzenkragen hatte auch etwas abbekoni men, doch es blieb keine Zeit mehr, sich umzuziehen; denn draußen glitten jetzt gestutzte Hecken und weiße üartenzäune vorüber, Pappeln zogen nah vorbei, und auf den Dämmen wimmelte es von Radfahrern. Karl von Hölscher glaubte bei jedem Si renengeheul, das die »Malente« ausstieß, es könnte endlich Zeit zum Landen sein; aber es war immer nur die Bitte um das Oeffnen einer der Drehtüren, »Kiitfich!« sagte die Wienerin zornig, weil die Wächter die Türen immer erst im It'lzten Moment hochzogen. Plötzlich stürzte sie nach Hölschers Kajüte: »Wir werden gleich stoppen! Machen Sie sich unsichtbar. Wir kommen an die belgische Grenze, und soviel ich weiß, müssen wir hier festmachen.« In der nächsten Minute stoppte die »Ma lente« bereits. Und wieder hatte Karl von Hölscher dieses eklige Gefühl des Zusammenziehens aller Blutstränge. »So sieht man's Ihnen auf zehn Meter an, daß was nicht stimmt«, warnte die Wienerin. »Warum sind S' denn nicht ein blsserl frech? Haben ja einen Paß! Schau en S' bloß, was der j^Ilner für einen komischen Tschako auf hat«, versuchte si« ihn abzulenken. »Zum Lachen, gell? — Das is schnell gegangen! letzt kraxeln r' schon wieder 'nunter? Nq, da können S' wifder richtig schnaufen, Herr —« »Bittmann!« »Herr Bittmann«, sagte sie. »Ich hab nämlich vorhin nicht so recht 'neingeschaut in Ihren Paß. — Schlappmachen dürfen S' fei net mehr! Der Schnaps is allerdings von die Zöllner versiegelt wor-!en — jetzt g^t's keinen mehr bis Gent.« »Wie lange dauert das noch?« fragte er gedrückt. »Gar nimmer lang.« Sie zeigte auf d e nüchternen Ziegelmauern und die verfallenen Qarlenzäune, an denen das Schilf eben vorüberglitt. Endlich erschienen die Feuer, die den Eingang zum Hafen bezeichneten. I>er Lotse schrie etwas auf flämisch, worauf er in gleicher Welse Antwort be. kam. Mitten durch ein Dutzend Fischerkähne steuerte er die »Malente« an den Ihr zugedachten Platz. Das große lampen erhellte Wohnzimmer eines Rhein-Schiffes erpreßte Karl von Hölscher einen Seuf zer. Er spürte^ wie die junge Frau neben ihm ihre Hand auf die seine legte, .und drückte die Lippen aufeinander. Dann gingen sie beide von Bord. Es war mittlerweile "Nacht geworden, und ein schneidiger Wind kam von Hafen her. Sie gingen rasch, und um ganz sicher zu sein, daß er ihr auch folgte, stecktc sie ihren Arm durch den seinen. Aus einer Reihe von Tanzdielen brachen Lichterscheine auf den Gangsteig, den sie dahinschritten. Er suchte nach seinen verstaubten Schuhen hinab und fragte sich, ob das wirklich einmal gewesen war, daß er im Abendanzug und Lack stiefeln mit Hüde im Arm über das Parkett eines Tanzlokals dahingeglitten war. Hilde! — Jede Nacht kam sie im Traum zu ihm und neigte sich über sein Gesicht. Und jede Nacht legte sie den Arm um seinen Hals und mahnte: Geh! — Geh schnei lerl — Ich weiß bestimmt, daß sie kommen werden. »Hoppla«, sagte seine Begleiterin, denn er hatte eben eine vorstehende Treppenstufe übersehen. »Haben S' nur noch ein blsserl Geduld, dann kriegen S' ein Bett zum Ne'nliegen und dann dürfen S' träumen, soviel Sie wollen!« 5. Der Zirkus Barlong gab seine Abschiedsvorstellung. Man brauchte w'rklich nicht zu fragen, wo das Artistenvolk re-si lierte. Eine dichtgedrängte Menschen, menge strömte dem Platz zu, wo s'ch das graue Riesenzelt w e ein endloser Ballon blähte (Forfse'znng folgt ^ Chcrredakteur und für die Redaktion vprantworlllch: TTDO KASPER. ~ Druck dor Murihor.skn tiskarna" in Maribor. — i'ui den IIorausgcUM' und d^ii Druck vcraulwortiich KARL FRIEDRIC41. — Bade woliuhall in Maribor,