Bezugspreise Für Gsterreich-Ungarii ganzjährig K 4 — halbjährig K 2- ^ür Amerika: ganzjährig D. 1 *25 Hiir da; übrige Ausland ganzjährig K 5"20 Briefe ohne Unterschrifl werden nichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. 1,1 .-fteiiuncien übernimm! die Verwaltung des Hottscheer Moten m Berichte sind zu senden an die Schriftleitung des Hottscheer ZZatenf Wr. 1. Kottschee, am 4. Jänner 1914. Anzeigen (Injerate) werden nach Tarif berechnet und von der Ver. waltung des Blattes übernommen. Die ..Wandermappe" if! nur als Beilage desGotl-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Jahrgang XI. Ginladung. Der heutigen Wummer liegt ein Erlagschein öei, dessen itch die W. L. Äöneljmer zur Einzahlung der Iiezngsgevühr — jährlich mindestens vier Kronen im Inland — gefälligst bedienen wollen. Wir bitten höflichst, das Abonnement baldigst zn erneuern, damit in der Zusendung des Mattes keine Unterbrechung eintrete. Verfall des Parlamentarismus. Seinerzeit begeisterte man sich an der Idee des Parlamentarismus; er galt als Heilmittel gegen den Druck des Absolutismus und der Beamtenwillkür. Und heute? Wie schrecklich ernüchtert stehen in unseren Tagen die Völker dein Parlamentarismus gegenüber, wie gleichgültig! Österreichs Völker sind parlamentsmüde geworden. Das Volk versteht das Parlament nicht mehr und das Parlament versteht das Volk nicht mehr. Was soll auch das Volk von der bei jeder Gelegenheit immer wieder hervorbrechenden Obstruktion denken! Es wendet sich von dem krankhaften, unfruchtbaren Treiben im Parlamente angewidert ab, es ersehnt Rettung aus diesen traurigen Zuständen der Zersetzung und des Verfalles. Nicht bloß das Abgeordnetenhaus leidet an diesem pathologischen Zustande, auch ein halbes Dutzend Landtage sind arbeitsunfähig. Aber es kräht eigentlich kein Hahn darnach, die Bevölkerung ist völlig gleichgültig. Und wenn sogar, wie in Böhmen, die Axt an die Selbstverwaltung der Länder gelegt werden muß, so nimmt man das als «^^MsMBMotwendigkeit ruhig hin, nur die Radikalen murren und orttTMen ein bißchen, aber eine elementare Erregung oder Bewegung im Volke selbst gibt es nicht. Wozu soll sich das Volk auch aufregen über einen Verlust, der unter den jetzigen Umständen im Grunde keiner ist oder wenigstens nicht als solcher gefühlt wird! Der Glaube an das Parlament müßte erst wieder neu geschaffen und begründet werden. Der Niedergang des Parlamentarismus beschränkt sich aber beileibe nicht auf Oesterreich allein, selbst in Staaten wie Rußland, die Türkei und China hat der kaum geborene junge Parlamentarismus entweder schon ganz abgewirtschaftet oder ist nahe daran. Ist an eine Wiedergeburt des mit Todeskeimen der verschiedensten Art angesteckten Parlamentarismus zu denken? Präsident Dr. Sylvester führte kürzlich in einem Wiener Blatte aus, daß im österreichischen Parlament infolge des starken Hervortrelens der nationalen Idee das Majorilätsprinzip immer mehr zurückgedrängt wurde. Dadurch wurde das Parlament immer schwächer und das konstitutionelle Prinzip büßte von seiner Kraft immer mehr ein. Es sei unumgänglich notwendig, daß sich über die nationalen Wirrnisse wieder eine große politische Idee stellt, welche es den verschiedenen Nationen ermöglicht, im Dienste dieses Gedankens eine kräftige, zielbewußte Majorität zu bilden, die auch einen entsprechenden Einfluß auf den Staat und dessen Gewalten ausüben kann. Also eine neue alle Köpfe und alle Herzen bezwingende, zu Begeisterung entflammende politische Idee! Welche denn? Darüber schweigen die Staatspropheien. Wenn wir es in Österreich vorder« Das unterirdische Schloß Iriedrichstein.' Eine Gottscheer Sage. In der Provinz Krain findet man eine gewisse Gegend, unter deren Bewohnern sich die alte deutsche Biederkeit noch ziemlich unverfälscht erhalten hat. Sie sind schlichte, ehrliche Leute, scheinen sich wenig oder gar nicht um die sogenannte große Welt zu kümmern, leben, mit dem Luxus unbekannt, mehrenteils bloß von den Produkten ihres Landes und sind schwer zu bereden, den Ort zu verlassen, wo fie geboren sind, für welchen sie eine ebenso große Vorliebe haben, als die Schweizer für ihr liebes Vaterland. (Dies gilt von der guten alten Zeit; heute, angesichts der massenhaften Auswanderung aus dieser Gegend nach Amerika, würde der Verfasser wohl anders urteilen. D. Sch.) Auch das gibt man zu, daß an keinem Orte in der Welt die Ehrlichkeit und Gastfreundschaft mehr zu Hause sei, als eben hier. 1 Dieser Artikel erschien unter der Überschrift „Volks-Sagen" im •jaljie 1821, also fast vor hundert Jahren, im „Jllyrischen Blatt". Da er das nahe bei der Stadt Gottschee gelegene, sagenumsponnene Schloß Jriedrichstein,. das heute nur mehr eine Ruine ist, zum Gegenstände hat, so glauben wir, daß es für die geehrten Leser nicht ohne Interesse sein wird, wenn wir den Artikel vollinhaltlich wiedergeben. In 'dieser Gegend trifft man ein Schloß an, von welchem die Bewohner der Gegend und die nächsten Nachbarn sehr viel zu erzählen wissen. Es heißt Kotsche (Gottschee, eigentlich Friedrichstein. D. Sch.), liegt aus einem sehr hohen und ringsum mit Klippen umgebenen Berge und gehört dem Fürsten von Auersperg. Es fällt jedem Vorbeireisenden stark in die Augen und soll vordem ein sehr respektables Gebäude gewesen sein. Allein der Zahn der Zeit hat so mächtig daran genagt, daß man "jetzt nicht ohne Lebensgefahr in den oberen Stock hinaussteigen kann. Es ist ganz verfallen; das Erdgeschoß aber gibt noch jetzt einer armen Jägerfamilie Dach und Fach, der es seit langen Zeiten von dem Fürsten von Auersperg als ein eigentümlicher Besitz angewiesen worden ist, und von deren Vorfahren einem man nachstehende Sage erzählt. Der Mann, von dem hier die Rebe ist, war Vater von zwei Kindern, und eben der, dem man dieses Schloß zuerst zum Besitz ■ einräumte. Ihm war sehr wohl bekannt, was man von seiner nunmehrigen Wohnung alles für abenteuerliche Dinge erzählte, und er hatte mehr als einmal selbst die Lichter im oberen Stockwerke brennen sehen, die viele Borbeiziehende zu gewissen Zeiten bemerkt haben wollten; allein dies hielt ihn, als einen herzhaften Mann nicht ab, das großmütige Anerbieten des Fürsten dankbar anzunehmen. Er bezog trotz der Einwendungen seines furchtsamen Weibes Hand nur so weit brächten, daß wir einander wenigstens besser vertragen und verstehen lernten. Das wäre so eine Art Vorstufe zum neuen Auswärtssteigen. Im gewöhnlichen bürgerlichen Leben kommt man ja miteinander so ziemlich aus, auch die ärgsten radikalen Wüteriche des Parlaments würden sich schämen, ihre parlamentarischen oder richtiger gesagt unparlamentarischen Roheiten zu einem Requisit des gesellschaftlichen Verkehres zu machen, wo Knigge noch immer Geltung besitzt. Ihre Roheitsausbrüche bleiben nur für das Parlament aufgespart. Parlamentarische Massenpsychologie oder richtiger Massenpsychopathie! Staatsinteresse und staatsbürgerliche Gesinnung verlangen es, mit Rücksicht auf die höhere staatliche Gesamtheit auch Andersdenkenden gerecht zu werden, auch Andersstrebende zu ertragen. Das ist ja doch die Grundlage jedes gesellschaftlichen und staatlichen Zusammenlebens. Dr. Foerster führte kürzlich in einem Vortrage über staatsbürgerliche Erziehung aus: „Echte staatsbürgerliche Gesinnung bedeutet in Wirklichkeit einen radikalen Abschied von aller gewalttätigen und ausschließenden Selbstsicherheit der eigenen Überzeugung. Staatsbürgerlich denken heißt: Wahre Gemeinschaft mit Andersdenkenden und Anderswollendeu pflegen, heißt: Ohne selbstsüchtige Angst in ritterlicher Weise auch der stärksten Opposition Spielraum und Existenzberechtigung gewähren." Wie weit sind wir gegenwärtig noch von solcher Ge-sinnungsoornehmheit, von solch ritterlicher Duldsamkeit entfernt! Hunderte und Tausende, die sich z. B. freiheitlich nennen, sind sich gar nicht bewußt, wie unfreiheitlich, wie unritterlich, wie unduldsam sie im Grunde sind. Als Grund des Niederganges des Parlamentarismus wird, wie schon oben bemerkt, in Österreich zumeist der nationale Streit bezeichnet. Und doch nicht mit vollem Rechte, wenigstens ist dieser Streit nicht der einzige Kraukheitsträger. Als Beweis hiefür sei angeführt, daß z. B. auch im Landtage des einsprachigen Kronlandes Oberösterreich die Obstruktion herrschte. „Der Grund der Arbeitsunfähigkeit der Parlamente", schreibt das Kalh. Sonntagsblatt, „liegt viel tiefer als in den nationalen Gegensätzen, er liegt in der vollkommenen Mißachtung aller religiösen und moralischen Grundsätze in der politischen Betätigung. Sophisten auf Universitätskathedern, die sich Staatsrechtslehrer nennen, haben in allen Ländern Europas den Grundsatz aufgestellt, daß politische Fragen reine Machtfragen seien, bei deren Lösung nicht die Grundsätze des Naturrechtes und der Moral, sondern die bloße Übermacht entscheiden soll. So soll zwar der Betrug durch die staatlichen Strafgesetze bestraft werden, in seinen diplomatischen Formen hingegen als erlaubtes Kampfmittel zur Anwendung gelangen dürfen. Diese Grundsätze oder vielmehr diese Grundsatz- losigkeit sind der eigentliche Grund des Versagens jeder nützlichen parlamentarischen Tätigkeit in allen europäischen Staaten sowie des skrupellosen und brutalen politischen und wirtschaftlichen Kampfes zwischen den einzelnen Nationen und den europäischen Großmächten." In der Dlugosz-Stapinski-Affäre haben wir eben wieder gesehen, wie krank unsere parlamentarischen und politischen Verhältnisse sind. Durch solche Skandalastären sinkt das Ansehen des Parlaments immer tiefer. Wenn die Feinde des Parlamentarismus behaupten, daß solche traurige Affären notwendige Begleiterscheinungen des entarteten Parlamentarismus seien, muß das Parlament dafür sorgen, daß die christlichen Grundsätze der privaten Moral auch im politischen Leben wieder allgemein zur Geltung kommen. Ein korrupter Parlamentarismus müßte sein eigener Totengräber werden. Aus Stabt und Land. (Ordensverleihungen.) Dem Ministerialrat im Ministerium für öffentliche Arbeiten Herrn Wilhelm Haas wurde das Ritterkreuz des Leopold-Ordens, dem ersten Staatsanwalts Herrn Viktor Verderber in Marburg der Orden der Eisernen Krone 3. Kl. verliehen. — (Vom Justiz dien sie.) Herr Richter Ernst Cham in Gottschee wurde dem Bezirksgerichte in Villach zur Dienstleistung zugewiesen. — (Inspizierung.) Am 17. v. M. traf der pädagogischdidaktische Inspektor vom Ministerium für öffentliche Arbeiten, Herr Regierungsrat Fr. Pankert, in Gottschee ein, inspizierte an den darauffolgenden zwei Tagen den Unterricht an der hiesigen Fachschule und sprach seine vollste Zufriedenheit aus. Zur selben Zeit nahm Herr Landesregierungsrat R. Praxmarer mit einem Rechnungsbeamten der Landesregierung in Laibach die übliche Revision der Kassagebarung an der Fachschule vor, die in musterhafter Ordnung befunden wurde. — (Postalisches.) Versetzt wurde der Postosfiziant Herr Alois Sterbenz von Rudolfswert nach Gottschee. — (Zu den Landtagswahlen.) Wie wir vernehmen, hat die Haltung der Gottscheer Wähler bei den nun abgeschlossenen Landtagswahlen sowohl beim Landesausschusse als auch in Regierungskreisen den besten Eindruck gemacht. Man darf mit Grund erhoffen, daß nunmehr auch die wirtschaftlichen Wünsche unseres Ländcheus eine geneigtere Berücksichtigung erfahren werden, als das früher mitunter der Fall war. — Der krainische Landtag zählt 28 Abgeordnete der christlichsvzialen Slowenischen Volkspartei, 11 Ab- seine neue Wohnung, und es schien einige Zeit, als ob die körperlosen Bewohner dieses öden Schlosses durch ihn aus ihrem Besitz verdrängt worden wären, so wenig ließen sie von ihrer Existenz etwas spüren. Allein kaum waren einige Wochen verflossen, so zeigte sich's, daß sich der gute Jäger, Anton war sein Name, irrte, wenn er auf immer von diesen lästigen Gästen befreit zu sein glaubte. Er lag einst an einem hellen und schwülen Mittage unter der vor dem Schlosse stehenden Eiche, um in dem Schatten derselben ein wenig zu ruhen, und hatte schon halb und halb die müden Augenlider geschlossen, als er den ältesten seiner beiden Knaben, die er schlafend in der Stube verlassen hatte, auf sich zugeführt bringen sah, ohne jedoch den Führer desselben bemerken zu können. Dies fiel ihm auf. Sein Befremden ging jedoch in die äußerste Bestürzung über; denn der Knabe, der fünf Jahre alt war, und die linke Hand immer in der Richtung hielt, als wenn er von jemand geführt würde, eilte schnellen Schrittes vor ihm vorbei und gerade dem Abgrunde zu, wo er nicht ohne Lebensgefahr einen Sprung hinab wagen konnte. Der äußerst erschrockene Vater bedachte sich daher nicht lange, sondern sprang von seinem Lager auf und suchte, von Vaterliebe getrieben, den Knaben aus dieser augenscheinlichen Gefahr zu retten. Er faßte ihn rasch beim rechten Arme und bemühte sich, dessen linke Hand dem unsichtbaren Führer zu entreißen. Er bemerkte dabei deutlich, daß eine eiskalte Hand die seines Kindes, das sich ganz unerschrocken dabei benahm, sehr fest hielt und durchaus nicht loslassen wollte; endlich aber gelang es ihm doch, den Knaben seinem Führer zu entreißen. Als er ihn zurück in die Stube geführt hatte, fragte er ihn, wer ihn von hier abgeholt und nach dem Felsen geführt habe. „Ein alter Mann," antwortete der Knabe. „Wie sah er denn aus?" „Er hatte einen langen Bart, große rote Augen und ein ledernes Käppchen auf dem Kopfe", lautete die Antwort. „Und sein Anzug? Hast du den nicht bemerkt?" „O ja, Vater!" „Nun, was für einen Rock hatte er an?" „Keinen, er hatte nur ein schwarzes Jäckchen und große, lange schwarze Hosen". „Und fürchtest du dich nicht vor ihm?" „Nein", antwortete treuherzig der Knabe, „er war gar freundlich gegen mich und versprach mir recht viele schöne Sachen, wenn ich mit ihm ginge." Diese Erzählung des Knaben erregte bei dem Vater tiefes Nachsinnen. Er wußte nicht, was er von der sonderbaren Er- geordnete der national-fortschrittlichen (slowenisch-liberalen) Partei, 10 Abgeordnete des deutschen verfassungstreuen Großgrundbesitzes und einen deutschnationalen Abgeordneten der Stadt Gottschee. — (Ernennung.) Herr Viktor Erker wurde zum Kanzleioffizianten im Bereiche der politischen Verwaltung Krains bestellt. — (Hoher Schnee.) Wenige Tage vor Weihnachten trat große Kälte ein, die Rinse überzog sich mit einer starken Eisdecke und mehrere Gastwirte benutzten die Gelegenheit, sich mit Eis zu versorgen. Nach den Feiertagen begann der Schirokko heftig zu wehen, nahm die Eisdecke von der Rinse weg und auch den Schnee von den Feldern. Am 29. v. M. ging der Regen in Schnee über und lagsdarauf hatten wir eine Schneedecke von solcher Höhe, daß der Schneepflug zu Hilfe genommen werden mußte, um die Straßen fahrbar zu machen. — (Gymnasial-Unter stützungsverein.) Der Gym-nasial-Unterstützungsverein in Gottschee, der bekanntlich Schüler des Gymnasiums unterstützt, die nicht Mitglieder der marianischen Studentenkongregation sind, hat nach dem am 20. v. M. bei seiner Hauptversammlung erstatteten Jahresberichte im Jahre 1912/13 K 1927 33 für Unterstützungszwecke ausgegeben. Die Einnahmen betrugen K 2435"45. Das Vereinsvermögen beträgt K 4409 91. — (Hui, da gäb's ein grauses Morden!) Die „Nachrichten" vom 28. v. M. erklären, aus überquellender Liebe zur Heimat müsse Gotlschee frei von Schwarzen gehalten werden! Lieber, guter Freund, der du so etwas schreibst, du sprichst ein großes, grauses Wort gelassen aus! Du planst offenbar einen beth'lehemi-tischen Massenmord in Gottschee, dem aber nicht nur die Kinder, sondern auch die „schwarzen" Greise zum ruchlosen Opfer fallen sollen! Ein gutes Drittel der Bevölkerung von Gottschee steht doch, wie männiglich bekannt, im „schwarzen" Lager. Das hat man bei der Reichsratswahl im Jahre 1907 gesehen. Und nun soll Gottschee aus reiner Vaterlands- und Heimatsliebe aus einmal von den Schwarzen gesäubert werden! Das ginge doch nur im Wege des Massenmordes. Und nach dieser grausen, blutigen Tat wäre des großen „Reinemachens" noch immer kein Ende. Dann kämen wohl die gemäßigten Deutschnationalen an die Reihe, dutzendweis erbarmungslos abgemurckst zu werden. Bekamen sie doch vor ein paar Jahren schon einen Vorgeschmack davon, als in den „Nachrichten" scheinung denken sollte, und war wegen des Knaben sehr besorgt. Er befürchtete einen zweiten Besuch dieser Art, hütete sich aber sorgfältig, diese seine Besorgnis seiner Frau mitzuteilen, die ain Morgen in. die Stadt gegangen war, um Lebensmittel einzukaufen, und erst in der Abenddämmerung zurückkam. Er suchte seinen geheimen Kummer und überhaupt den ganzen Vorfall vor ihr zu verbergen und hatte daher auch die Vorsicht gebraucht und dem Knaben unter Versprechung einiger Spielsachen ein tiefes Stillschweigen auserlegt. So sehr er sich aber auch bemühte, heiter und unbefangen zu erscheinen, so verriet er doch aus tausenderlei Art die Unruhe seines Herzens. Sein Weib fragte ihn daher einigemal, was ihm fehle und warum er so betrübt sei. Allein er fand es nicht für gut, ihr die wahre Ursache seines Kummers zu entdecken, sondern schrieb ihn einem Verdrusse zu, den man ihm beim Fürsten verursacht hätte. Das Weib beruhigte sich dabei und machte Anstalten zum Abendessen. Der Jäger setzte sich zwar zu Tische, aß aber diesmal weit weniger als gewöhnlich. Der mittägige Vorfall halte ihm alle Eßlust geraubt, und er schlug sich eben noch mit allerhand beunruhigenden Grillen, als er sich einigemal sehr deutlich bei seinem Namen rufen hörte. Dies siel ihm auf, und eine geheime Ahnung preßte ihm die Brust zusammen. Dessenungeachtet stand er herzhaft vom Tische auf, um zu sehen, wer ihn rufe. Er öffnete die Tür und erblickte zu seinem größten Erstaunen einen alten Mann, den er aus der vorausgegangenen Beschreibung sofort als denjenigen erkannte, der seinen Knaben um die Mittagsstunde zum Felsen-abhange geführt. hatte, und der jetzt ihm durch Winken zu ver-1 ehen gab, daß er ihm folgen soll. (Fortsetzung folgt.) ein förmlicher Spottgalgen gegen sie aufgerichtet wurde, an dem jede Woche irgend ein hervorragender Gemäßigter zum Gaudium der eigenen Partei baumeln mußte! Zuletzt blieben als radikales „Allgottschee" nach dem Muster der alldeutschen Partei nur noch der Artikelschreiber und ein oder zwei Dutzende seiner engsten Gesinnungsgenossen übrig. Also: Lieb' Vaterland, magst nicht größer sein, sondern: Lieb'Vaterland, magst kleiner sein! Eine sonderbare Heimatsliebe, die die Heimatgenossen aus radikaler Parteiwut am liebsten totschlagen oder auffressen möchte! — (Zwangsversteigerungen.) Beim k. k. Bezirksgerichte in Gottschee werden u. a. nachstehende Liegenschaften samt Zubehör zwangsweise versteigert, und zwar: am 13. Jänner 1914 Vormittag um 10 Uhr das Haus Nr. 4 in Unterlag samt Grundparzellen, E. Z. 4 der Katastralgemeinde Unterlag, bewertet auf X 8878'72, das geringste Gebot beträgt K 591915; am 13. Jänner 1914 Vormittag um 11 Uhr das Haus Nr. 6 in Unterfliegen» dorf samt Grundparzellen, E. Z. 61 der Katastralgemeinde Skrill. bewertet auf K 2097'54, das geringste Gebot beträgt K 1398 36; am 20. Jänner 1914 Vormittag um 11 Uhr das Haus Nr. 14 in Hohenegg samt Grundparzellen, E. Z. 243, 248 und 263 der Katastralgemeinde Katzendorf, bewertet auf K 1993 97, das geringste Gebot beträgt K 1329 30. — (Gegen die Auswanderung.) Del. Dr. Baern-reither verwies in der Sitzung der österreichischen Delegation am 17. v. M. auf den Zusammenhang zwischen der Auswanderung und der Wehrfähigkeit der Monarchie sowie darauf, daß das Herrenhaus bereits vor Jahren die Regierung zur Vorlage eines Auswanderungsgesetzes aufgefordert habe. Es habe jedoch erst eines krassen Falles bedurft, um die Gesetzgebung in Bewegung zu setzen. Der gegenwärtige Gesetzentwurf zeige deutlick den Charakter eines Gelegenheitsgesetzes. Das einzig wirksame Mittel gegen die Auswanderung bleibe jedoch die Besserung der Produktionsverhältnisse im Jnlande selbst. Redner brachte eine Reihe von Anregungen im Interesse des Auswanderungsschutzes und der Aufrechlhaltung des Kontaktes mit dem Heimatlande vor und bat, an der Regierungsvorlage die absolut notwendigen Änderungen vorzunehmen, um das Gesetz raschest zum Abschluß zu bringen. — (Wasserleitung Reifnitz-Gottschee.) Der krainische Landesausschuß hat in seiner Sitzung am 20. v. M. beschlossen, mit der Ausführung der Detailpläne für eine gemeinsame Wasserleitung Reifnitz-Gottschee die Firma Rumpel zu betrauen. — (Aus dem Johann Weber scheu Nachlasse) wurden zwei Tage vor Weihnachten 500 K an Arme aus der Stadtpfarre Gottschee durch den Herrn Bürgermeister verteilt. — (Zur Auswanderungsstatistik.) Im Budgetjahre 1913 (Ende Juni) sind aus Österreich nach Amerika 137.245 Personen eingewandert, zurückgekehrt sind nur 28.760, aus Ungarn sind 117.580 eingewandert, zurückgekehrt nur 29.904. Die Arbeitsverhältnisse sind jetzt in Amerika sehr schlecht. — (Aus de_r Sitzung des krainischen Landesausschusses vom 15. Dezember 1913.) An die Gemeindeämter wird ein Rundschreiben hinausgegeben, worin Belehrungen über die gesetzlichen Verpflichtungen der Gemeinden, betreffend die Erhaltung von Zuchtstieren, enthalten sind. — An das Ackerbauministerium wird inbetreff der Rindviehversicherung eine Zuschrift mit dem Ansuchen gerichtet, wenigstens 3000 K zur Förderung von Lokalverstcherungsanstalten zu bewilligen, welcher Betrag jedoch nicht aus dem Fonds für die Förderung der Viehzucht nach dem Gesetze vom Jahre 1914 zu entnehmen wäre; vielmehr möge für solche Zwecke ein besonderer Kredit eröffnet werden. — Zwecks Festsetzung der Detailbestimmungen für die Bewilligung der Automobilfahrt auf den Landesstraßen Reifnitz-Soderschitz, Travnik-Suchen, Soderschitz-Neudorf-Rakek, um die sich Herr Fajdiga in Soderschitz bewirbt, weiters über das Ansuchen des Automobilvereins Rakek-Prezid um Bewilligung von Automobilsahrten aus den Straßen Hrib-Laserbach-Reifnitz werden kommissionelle Besichtigungen der betreffenden Straßen angeordnet. — (Bon der Weißkrainer Bahn.) In der dritten Woche des Dezember wurde mit dem Baue der großen Eisenbahnbrücke über die Gurk begonnen, die Rudolfswert mit der Station Kandia verbinden wird. Mit dieser Brücke wird der Bau der Weißkrainer Bahnstrecke im großen und ganzen beendet werden. — (Ein besonders weiser Spartaner) hat seinen Orakelsitz in Mitterdorf aufgeschlagen. Die wunderliche Pythia in Hosen gab in den „Nachrichten" vom 28. v. M. aller Welt kuud und zu wissen, daß die bösen Schwarzen allein schuld seien an dem Untergange der Viehzuchtgenossenschaften. Die verfl . . . schwarze Konkurrenz habe auch den Ruin der „freiheitlichen" Stierhaltungs-genosfenschaften auf ihrem Gewissen. Der liebe Mann Gottes weiß offenbar gar nicht, daß diese „freiheitlichen" Genossenschaften auch dort eingegangen oder überhaupt nur auf dem Papiere geblieben sind, wo sie ganz konkurrenzlos dastanden. Lieber Freund, hättest du geschwiegen fein, so hätte man dich vielleicht auch fernerhin noch für den konzessionierten Inhaber eines politischen Orakels gehalten. Jetzt Haft du durch deinen Stierangriff alle Reputation eingebüßt, zumal du dir noch eine weitere ganz jämmerliche Blöße gibst. Du fragst nämlich, was mit dem Reingewinn der Raiffeisenkassen geschieht. Darauf wird dir jedes Kind antworten können, daß derselbe nach den gesetzlichen Vorschriften und nach den Satzungen dem Reservefonde zuzufallen hat. Wie talentvoll sich doch gewisse Artikelschreiber zeigen, wenn sie in den „Nachrichten" ihre Galle über die Schwarzen ansschütten! Aber die schwarze Flüssigkeit strömt immer' wieder auf sie selbst zurück und macht ihr rotes Antlitz umso reizender! — (Auswandererelend.) „Die Arbeitsverhältnisse sind in Amerika die denkbar schlechtesten. Über die Hälfte der Fabriken hat ihre Arbeiter entlassen, im Freien ruhen aber alle größeren Arbeiten der großen Kälte wegen. Auf dem österreichisch-ungarischen Konsulat in New-Iork herrscht der größte Andrang von armen Auswanderern, die gerne in die Heimat zurückkehren möchten, es aber nicht können." So schreibt „Glas Naroda", das Organ der amerikanischen Slowenen, zur Warnung der answanderuugslustigen Landsleute in der Heimat. Auch zahlreiche Privatbriefe bestätigen die überaus traurige Lage der europäischen Arbeiter in Amerika. — (Konstituierung des neuen Straßenbezirksausschusses.) Am 27. v. M. fand im Gemeindeamtslokale in Gottschee um 10 Uhr Vormittag die vom h. Landesausfchusse angeordnete Konstituierung des neuen Straßenbezirksausschusses statt, an der von den 17 Mitgliedern desselben 15 teilnahmen, und zwar die Herren kais. Rat und Bürgermeister A. Loy, Martin Briški, Kaufmann in Bas Nr. 21, Franz Eisenzopf, Besitzer in Seele Nr. 22, Andreas Jaklitsch, Besitzer in Schwarzenbach Nr. 1, Matthias Jak-litsch, Besitzer in Büchel Nr. 8, Joses KajseL, Gemeindevorsteher in Novasela, Hochw. Josef Kraker, Pfarrer in Rieg, Johann Lobe, Besitzer in Ebental Nr. 13, Johann Loser, Oberlehrer in Morobitz, Johann Meditz, Gemeindevorsteher in Unterdeutschau, Schulrat Josef Obergföll, Rudolf Schadinger, herzogl. Forstmeister, Franz Schemitsch, Besitzer in Mosel Nr. 20, Matthias Sigmund, Gemeindevorsteher in Mitterdorf, Alois Vertnik, Gemeindevorsteher in Ossiumtz. Herr Schulrat Obergföll übernahm als das an Jahren älteste Mitglied den Vorsitz, eröffnete die Sitzung, begrüßte herzlich die Erschienenen und stellte fest, daß die Zustellung der Einladung zur Sitzung an sämtliche Mitglieder ausgewiesen erscheint und daß die gesetzlich erforderliche Anzahl von drei Viertel sämtlicher Mitglieder anwesend sei. Bei der Wahl des Obmannes, die den ersten Punkt der Tagesordnung bildete, vereinigte Herr kaiserl. Rat Bürgermeister Alois Loy sämtliche Stimmen (bis auf eine) auf seine Person. Der Vorsitzende gab der freudigen Genugtuung Ausdruck, daß ein um das öffentliche Wohl im allgemeinen und insbesonders auch um die Hebung des Straßemvesens im Bezirke so hoch verdienter Mann neuerdings zum Obmann gewählt wurde. Der neugewählte Obmann des Straßenbezirksausschusies Herr kaiserl. Rat Bürgermeister Loy erklärte, die Wahl anzunehmen und auch fernerhin feine volle Kraft der Fürsorge für das Straßenwesen des Bezirkes widmen zu wollen. Zum Obmann-Stellvertreter wurde Herr Matthias Jaklitsch von Büchel in engerer Wahl mit 10 Stimmen gewählt, 5 entfielen auf Herrn Matth. Sigmund. Für die Kaffa-Mitverwaltnug wurde ebenfalls in engerer Wahl Herr Schulrat I. Obergföll mit neun Stimmen gewählt. Schließlich wurde stimmeneinhellig beschlossen, dem H. Landesausfchusse deu Antrag zu stellen, daß die Stadt Gottschee zum Amtssitz des Straßenbezirksausschusses bestimmt werden solle. — (O, dieses Amerika!) Im Juni v. I. wanderte aus Adelsberg Josef Penko samt feiner Frau unö seinen beiden Töchtern auf einem Dampfer der Austro-Amerikana nach Amerika aus. Gleichzeitig hatte sich mit ihnen in Triest ein gewisser Zadnik aus Dvrnegg eingeschifft und war an Bord mit der Familie bekannt geworden. Als sich nun die Leute auf Ellis Island bei New-Aork ausschifften und vor der Auswanderungskommission erschienen, hatte es sich aus noch nicht aufgeklärte Weife gefügt, daß Penko und Zadnik an Bord des Schiffes ihre Püffe vertauscht hatten. So geschah es nun, daß Zadnik von der Kommission, die die zufälligerweise gleichzeitig mit ihm ausgestiegene Frau und die Töchter des Penko als Familienmitglieder des Zadnik betrachtete, als Penko passieren gelassen wurde, der wahre Penko aber wurde zmückgewieseu, weil er alles Geld seiner bereits ausgeschifften Frau übergeben hatte und nun vor der Kommission als mittelloser Zadnik erschien. Ec wurde daher zurücktransportiert. Der wahre Zadnik hatte sich aber inzwischen ganz in seine neue Rolle hineingefunden und gerierte sich als richtiger Mann der Frau des Penko, was aber diese nicht ohne lebhaften Widerspruch gelten lassen wollte. Zadnik erklärte aber den maßgebenden Faktoren, seine Frau sei leider von jeher etwas geistig beschränkt. Schließlich stahl Zadnik seiner „Frau" noch die 600 X, die ihr der Mann übergeben hatte, und verschwand nun von der Bildfläche. Die Polizei schickte nun die Frau und ihre Töchter nach Europa zurück. Ihr Mißgeschick nahm aber auch hier noch nicht das Ende, denn in Adelsberg angekommen, erfuhren die Damen, daß der Mann, bezw. Vater wieder nach Amerika znrückgekehrt sei. Es wird jetzt nichts anderes übrigbleiben, als daß der Mann Penko noch einmal nach Europa zurück oder die Frau Penko noch einmal nach Amerika hinüber wird reisen müssen, wenn beide überhaupt noch je zusammenkommen wollen. — (Der Silve st ermarkt) am 31. v. M. war wegen des 60 cm hohen Schnees schwach besucht. Der Viehauftrieb war kaum nennenswert. Der Verkehr mit den von den Bezirksstraßen abgelegenen Ortschaften war überhaupt kaum möglich. So mußte z. B. ein Feuerversicherungsinspektor, der am Silvestertage die Schadenerhebung in Taubenbrunn bei Nesseltal vornehmen wollte — es sind dort zwei Häuser und das Filialkirchlein abgebrannt — unverrichteter Dinge zurückkehren. —- (Das Jahr 1914) zählt 299 Arbeitstage und 66 Sonn» und Feiertage. Von letzteren fällt nur ein einziger auf einen Sonntag, und zwar der Allerheiligentag. Dafür werden wir durch Doppelfeiertage reich entschädigt. Der kommende Fasching zählt 49 Tage, beziehungsweise Nächte, also sieben Wochen anstatt vier Wochen, die der vorjährige kurze Fasching hatte. Die Wetterpropheten versprechen uns vom Jahre 1914 Besseres als vom vergangenen. Das Jahr 1913 soll der Höhepunkt der verkehrten Jahreszeiten gewesen sein, und dürfen wir angeblich wieder auf eine langsame Rückkehr zu kalten Wintern und warmen Sommern rechnen. — (Volksbewegung im Jahre 1913.) In der Stadtpfarre Gottschee gab es im Jahre 1913 137 Geburten (24 weniger als im Jahre 1912), 113 Sterbefälle (19 mehr als 1912). — (Einwanderungsbill.) Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten hat eine Einwanderungsbill (Gesetz) eingenommen, welche verfügt, daß alle Einwanderer, die sich innerhalb dreier Jahre nach ihrer Einwanderung umstürzlerischer Bestrebungen schuldig machen, deportiert werden. — („Salzburger Ehen".) Der bekannte abtrünnige Priester Hans Kirchsteiger hätte sich im Sommer wegen einer „Salzburger Ehe", die weder kirchliche noch staatliche Gültigkeit habt, vera der teref port> daß der eine Bad die ! Nr. in £ der Iah' zur Ž keitei sich Veri oder beaa Zeit 379 gab niedi auf hintk sonst märt: ein ' Paa' Oste Mat Joh. 186“ ihrer Burs dorf Die Mitt fchim und daß käme schwi Tode hat Sitzi für 5 Sich 1. I unser Mich Freue Den in 8 Schn verantworten sollen. Die Verhandlung wurde jedoch vertagt, da der Geisteszustand Kirchsteigers untersucht werden mußte. — (Hintanhaltung von Tierquälereien.) Im Interesse der Hintanhaltung von Tierquälereien bei Eisenbahntransporten werden die Interessentenkreise darauf aufmerksam gemacht, daß bezüglich der Frage der Überfüllung von Viehwaggons stets der Ausspruch des amtierenden Beschautierarztes die Grundlage für eine diesfalls notwendige Exekutive der Bahnorgane zu bilden hat. Mtterdorf. (Sterbefall.) Am 6. Dezember verschied in Baden bei Wien die 16 jährige Josefa Petsche; am 24. Dezember die sieben Jahre alte Schülerin Magdalena Höniginann in Koflern Nr. 25; am 29. Dezember die Auszüglerin Elisabeth Hönigmann in Oberloschin Nr. 12 im Alter von 81 Jahren und tags darauf der 68 jährige Simon Vefel in Windischdorf Nr. 22. — (Das Gemein de Vermittlungsamt) hat im alten Jahre viel Arbeit zu leisten gehabt, da nicht weniger als 93 Fälle zur Verhandlung angemeldet wurden. In 61 Fällen lagen Streitigkeiten über Rechtsangelegenheiten vor, in 32 Fällen handelte es sich um Ehrenbeleidigungen. 41 Parteien erklärten sich mit der Vermittlung zufrieden, die übrigen machten es untereinander ab oder liefen zum Gericht. — (Frachtenverkehr.) Am 1. Juli vergangenen Jahres begann der Frachtenbetrieb bei der hiesigen Station. Seit dieser Zeit bis zum Schlüsse des Jahres sind 120 Frachtstücke eingelangt, 379 versandt worden. — (Was die Kirchenbücher erzählen.) Anno 1913 gab es hier bloß drei Trauungen, die feit Dem Bestände der Pfarre niedrigste Zahl. Von den 29 Geborenen sind alle ehelich und bis auf drei heute noch am Leben. Auch die Geburtenziffer steht weit hinter allen Vorjahren zurück, da 50 bis 80 Taufen im Jahre sonst Regel waren. Gestorben sind 34, und zwar 15 Personen männlichen, 19 weiblichen Geschlechtes. Sie erreichten zusammen ein Alter 1644 Jahren. — (Goldene Hochzeit) dürfen auch Heuer wieder mehrere Paare feiern. Es sind dies die Eheleute: Johann und Maria Ostermann in Koflern, getraut den 4. Juli 1864; Matthias und Maria Eppich in Malgern, getraut am 11. September 1864 und Johann und Josefa Kresse in Oberloschin, getraut den 30. Oktober 1864. Wir wünschen allen drei Paaren, daß sie den Erinnerungstag ihrer vor 50 Jahren geschlossenen Ehe gesund erleben. — (Bahnunglück.) Durch den Leichtsinn angeheiterter Burschen ist in der Neujahrsnacht der Besitzer Brinskelle in Schalken-borf um sein Pferd, das 600 K wert gewesen sein soll, gekommen. Die Burschen kamen unmittelbar vor Ankunst des Nachtzuges in Mitterdorf zum Geleise und wollten es noch übersetzen. Die Maschine saßte aber das Pferd und schleuderte es samt dem Schlitten und seinen acht Insassen zur Seite. Man kann von Glück sprechen, daß nur das Pferd Verletzungen erlitt, die Burschen aber heil davon kamen. Unverzeihlich ist es, daß die ganze Gesellschaft das arme schwer verletzte Tier einfach liegen ließ, so daß es erst nach langem Todeskampfe verendete. — (Von der Raiffeisenkasse.) Der Vorstand der Kasse hat in gemeinsamer Sitzung mit dem Aufsichtsrate in der letzten Sitzung die Erhöhung des Zinsfußes für Einlagen auf 472%; für Darlehen gegen Bürgschaft auf 6%, gegen grundbücherliche Sicherstellung auf 51/2 °/o beschlossen. Die Erhöhung beginnt mit 1. Jänner 1914. Moroöitz. (Volksbewegung.) Im Jahre 1913 gab es in unserer Pfarre 11 Geburten, 9 Todesfälle, 1 Eheschließung. — (Feuerwehr.) Matthias Peitler von Eben und Johann Michitsch von Jnlaus haben in New-Aork K 63 73 für die hiesige Feuerwehr gesammelt und den Betrag dem Ausschuß eingesendet. Den Sammlern und Spendern ein herzliches Vergelt's Gott! — (Schule.) Der Verein zur Erhaltung des Deutschtums in Berlin hat 25 K als Weihnachtsbescherung für die hiesigen Schulkinder gespendet. Medertiefenöach. (Todesfall.) Andreas Ostermann Nr. 27, 72 Jahre alt und schon mehrere Jahre an starkem Asthma leidend, wurde am 22. Dezember v. I. in der Frühe im Zimmer tot auf« gefunden. Weg. (Volksbewegung im Jahre 1913.) Im abgelaufenen Jahre gab es in der Pfarre Rteg 8 Trauungen, 31 Geburten unö 24 Sterbefälle. — (Todesfall.) Am 29. Dezember starb im Leoninum zu Laibach Frau Magdalena Verderber, Haus- und Realitätenbesitzerin in Rteg, im 69. Lebensjahre. Die Leiche wurde nach Rieg überführt und hier am 31. Dezember neben ihrem vor zwei Jahren verstorbenen Gatten bestattet. Die Verstorbene besaß ein bedeutendes Vermögen und hat über dasselbe in den letzten Tagen ihres Lebens ein Testament errichtet. Suchenräuter. (Eheschließung.) Am 7. Dezember heirateten in Brooklyn Josefa Jaklitfch aus Suchenräuter und Franz Kresse aus der Pfarre Gottschee. Wllandl. (Todesfall.) Am 28. November v. I. starb im Spitale zu Kandia bei Rudolsswert der hiesige Landwirt Johann Höfferle (Tillhansch) an Wassersucht. Der Verstorbene war ein langjähriger Abnehmer des „Gottscheer Bolen". Er ruhe in FriedenI — Im äbgelansenen Jahre gab es in unserer Pfarre 4 Trauungen, 19 Geburten nnd 11 Sterbefälle. Krapflern öei Wöllandk. (Schadenfeuer.) In der Nacht vom 30. auf den 31. Dez. v. I. brannte die Holz- und (Streuhütte des hiesigen Gastwirtes Johann Grill (Tornesch Hansche) vollständig nieder. Da kein Gebäude in unmittelbarer Nahe sich befindet, war ein Weitergreisen des Brandes nicht zu befürchten. Der Brand scheint gelegt worden zu fein. Kschermoschnih. (Unglück in Amerika. — Auswan- derung. — Winter.) Vor Jahren zog von hier ans Fran R. mit ihren Kindern nach Amerika. Sie haben sich dort bereits gut eingerichtet, sich auch schon ein paar Stück Vieh erworben. Aber des Lebens ungetrübte Freude wird keinem Sterblichen zuteil. Die Wahrheit dieses Spruches mußten auch sie an Leib und Leben erfahren. Am 7. November v. I. saßen sie Beisammen im Hause und mit ihnen ein Freund des ältesten Sohnes. Die letzteren beschauten sich ein Gewehr; es rutschte ihnen aus den Händen, der Fremde fing es aus, aber durch einen unglücklichen Griff ging es los und fuhr dem heimischen Ältesten die volle Ladung gerade ins Knie. Trotz ärztlicher Hilfe verblutete er tagsdarauf. — Über die Auswanderung nach Amerika sind wohl in allen ländlichen Kreisen die Klagen allgemein und leider nur zu berechtigt; aber in dem Grabe, wie bei uns, geht es kaum irgendwo zu. Im nahen Rnßbach an der Grenze gegen Semitsch sind außer den Alten und den Kindern bereits keine Leute mehr zu Hause. Im nahen ziemlich großen Mitterdors gibt es keinen Burschen und kein Mädchen über 13 Jahre zu Hause. Wie die Arbeiter teuer sind und gut bezahlt werden, wäre wohl ein Amerika auch zu Hause, wie sich schon vor Jahren ein bejahrter Mann, aus Amerika zurückgekehrt, zum Schreiber dieser Zeilen geäußert hat: Würde ich zu Hause so arbeiten und so sparen wie in Amerika, hätte ich auch das Geld, das ich jetzt habe. Was zieht also die Leute hin? Mangel, Not? Im vergangenen Frühjahre war der Sohn eines hiesigen Besitzers zu Hause; der Vater bat ihn, so erzählte er mir selbst, er möge zu Hause bleiben; er übergebe ihm sein Anwesen. Es ist recht hübsch, mit acht Stück Vieh, samt dem Weingarten und dem Keller voll Wein und noch 1000 fl bares Geld daraus. Er verzichtete aber auf alles und ging davon. Ob sich das nach Jahren nicht vielleicht noch rächen wird? Was treibt sie hin? Nennen wir den Teufel nur beim wahren Namen: Manchmal Eitelkeit. Ja, Amerika, ist zwar ein zahmes Tierchen, aber ein bißchen dumm, manche sitzen ihm aus; mehr noch die Abneigung gegen schwere Arbeit — dürfte eine Täuschung sein — dann Drang nach Freiheit und Genuß, freilich nach solchem, der am Ende Leib und Seele zerfrißt. Ist nicht vielleicht die zu große Freiheit zu Hause schuld am Verlangen nach noch größerer? Neueste Nachrichten von dort lauten wenig erfreulich, wieder 50.000 Arbeiter ohne Arbeit I Elend groß. Aber alle diese noch so betrübenden Nachrichten werden keine Wirkung haben, so lange die Heimischen ihren Angehörigen von dort Geld schicken für die Reise mit der Weisung: „Du hast hier einen Platz, komm!'■ — Zu Hause halten sich Sterbefälle und Geburten das Gleichgewicht, Die Auswanderer sind schon unter Null, wir sind an der Stelle, wo Frankreich sich befindet, wo in 50—60 Jahren ganz Europa anlangt, wenn es so fortgeht; Europa auf der Höhe seiner Kultur kann seine Leute nicht befriedigen und hat Mittel genug. Es muß also nicht die richtige Kultur sein. Boshafte Vielleser, aber Wenigwisser behaupten, es sei eine nur äußere, mehr technische; die innere, die geistige, sei vernachlässigt. — Seit ein paar Tagen ist bei uns ein heimischer, echt gottscheeischer Winter eingezogen mit recht ausgiebigem Schneefall, der uns mehr Freude macht, als Weihnachtsfeiertage so warm, daß man sich vor den Sonnenstrahlen in den Schatten zurückzieht. Nur schade, daß der Schnee nicht auf gefrorenen Boden gefallen ist. Angekündigt haben ihn zwei Füchse, die sich vergangenen Sonntag Nachmittag im Pfarrhofgarten und Umgebung Herumgetrieben haben. Vielleicht waren sie zur Christenlehre angemeint, wie sie vor einigen Jahren um diese Zeit tatsächlich bei der Kirche waren. Unterdessen scheint ihnen eine Henne des Pfarrhofes besser gemundet zu haben als die Christenlehre. Stockendorf. (Sterbesall.) In Sporeben starb am 20. v. M. an der Gelbsucht Frau Maria Sterbenz, geb. Mische aus Pogorelc, Gattin des Besitzers Matth. Sterbenz, 35 Jahre alt. Sie hinterläßt fünf kleine Kinder. Schalkendorf. (Schlechte Zeiten in Amerika.) Im Sommer 1913 sind von hier sechs Familienväter nach Amerika (Ver. Staaten) gewandert, um dort Verdienst zu suchen. Von diesen sechs fand bisher nur ein einziger lohnende Arbeit. Für die Männer sind also jetzt in Amerika schlechte Zeiten. Göttenitz. (Zur Volksbewegung) im abgelaufenen Jahre. Die Auswanderung nach Amerika erreichte in unserer Gemeinde im Vergleiche zu den friihemt Jahren eine ziemliche Höhe. Ausgewandert sind 29 Personen, davon 11 verheiratete, 12 Burschen und 6 Mädchen. Aus Amerika zurückgewandert sind 11 Personen (6 Erwachsene und 5 Kinder). Wegen der hohen Zahl der Auswanderer halte der Todesengel ein Einsehen und entführte deshalb nur vier Personen. Soviel Sterbesälle weist nämlich die Sterbe-matrik aus. Die große Auswanderung scheint überdies auch der Storch bemerkt zu haben, denn er war in einigen Häusern mehr, als hier gewöhnlich ist, eingekehrt und brachte je einen Sprößling. Auch zwei ledige Bauerntöchter beschenkte er damit. Die Tauf-matrik weist^l3 Geburten auf. Trauung fand nur eine statt. — (Störung des Gottesdienstes.) Der Schweinehändler Dejak aus Niederdorf pflegt seine Schweine gerade an Feiertagen zu wägen und zu überführen. Besonders störend war dies am 8. Dezember. Herr Dejak ist dem Vernehmen nach bereits mit dem Jagdgesetze in nicht geringen Konflikt geraten. Wir würden deshalb dem Genannten raten, seine Ware während der Woche und nicht gerade an Festtagen, noch dazu vor dem Hauptgottesdienste, zu verladen, widrigenfalls derselbe vielleicht auch mit dem Gesetze, die Religionsstörung betreffend, unangenehme Erfahrungen machen könnte. — (Die Wertzuwachs fl euer), die vom Landtage beschlossen wurde, wird hier vielfach kritisiert. Zu bemerken ist jedoch, daß die erwähnte Steuer eher als eine Begünstigung denn als eine Last für den bäuerlichen Grundbesitz gedacht ist. Denn durch diese Steuer soll ja gerade dem Grundspekulantentum ein Riegel vorgeschoben werden. Hätte beispielsweise dieses Gesetz schon früher bestanden, so hätte un Jahre 1908 die Besitzerswitwe U. N. bei der Parzellierung ihrer Hube nicht die für einen bäuerlichen Grundbesitz gewiß nicht mehr bescheidene Summe von 46.000 K einkassieren können. Die oberwähute Steuer soll nun gerade den Grundbesitz vor Übervorteilungen durch den Parzellierungswucher schützen. Kletsch. (Unglücksfall.) Vor den Feiertagen brach sich Josef Eppich Nr. 6 den Fuß und mußte ins Barmherzigen-Spital überführt werden. Grafenfeld (Einbruchsdiebstahl.) In der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember wurde hier im Hause Wiederwohl (Friedrichsteinerin) eingebrvchen und es wurden 16 K in Geld und mehrere Schachteln Zigarren, Zigaretten, Schuldscheine usw. entwendet. Die Einbrecher brachen das Fenstergitter aus und stiegen beim Fenster hinein. Sie beschädigten einen Kasten, indem sie ihn mit einem Stemmeisen aufbrachen. Man spricht davon, daß die Täter Ein- heimische waren, die die häuslichen Verhältnisse kannten. Mosel. (Spende n.) Die Krainische Sparkasse in Laibach spendete dem Ortsschulrate für das Schulbieuenhaus in Obermösel 50 K und dem Pfarramte Mösel als Beitrag für die Anschaffung einer neuen Orgel 250 X; für letzteren Zweck vermachte die verstorbene Kaufmannswitwe Maria Jonke aus Obermösel 11 100 K; der Verein der Deutschen im Ausland (in Berlin) bewilligte für die Schulkinder in Berdreng zur Anschaffung von Weihnachtsgaben den Betrag von 25 K, welche durch das Schulkuratorium in Laibach an die Schulleitung in Verdreng übermittelt wurden. Die Verteilung soll in Gegenwart des Ortsschulrates und des Gemeindevorstehers mit der besonderen Bemerkung geschehen, daß die Spende von den deutschen Schwestern und Brüdern in Berlin gewährt worden sei. — (Volksbewegung.) Im Jahre 1913: geboren 34, gestorben 20, darunter 11 Kinder; geheiratet 6 Paare. Die Bilanz ist aktiv trotz der Auswanderung und des ungesunden Regenjahres. Altlag. (Sterbefälle.) Am 21. Dezember starb Johann Samide, Besitzer in Grintowitz Nr. 4; am 22. Dezember Johann Högler, Keuschler in Tiefenreuter Nr. 18; am 26. Dezember der 84 jährige Auszügler Georg Morscher in Langenton Nr. 14. — (Volksbewegung.) Im Jahre 1913 waren 8 Trauungen, 42 Geburten und 41 Sterbefälle. Pöerskrill. (Volksbewegung.) Im letzten Vierteljahre sind in Skrill folgende gestorben: Franziska Putre von Oberfliegen -dorf Nr. 6, 23 Jahre alt; Matthias Putre von Unterfliegen'dors Nr. 3, 11 Monate; Margareta Wolf von Oberskrill Nr. 13, 78 Jahre. Im vergangenen Jahre sind 7 Personen gestorben, zwei Paare sind getraut worden und 11 Kinder wurden getauft. Fauöenörunn. (Schadenfeuer.) Am 27. Dezember um 7 Uhr abends brach im Hause Nr. 8 ein Feuer aus, das in kurzer Zeit das ganze Gebäude samt den Stallungen einäscherte. Beim Hause Nr. 7 brannte der Stall zur Hälfte ab. Das Dorfkirchlein mit dem kleinen Türmchen wurde gleichfalls ein Raub der Flammen, die hölzerne Kirchendecke stürzte ein, während der Altar, über den sich ein Steingewölbe erhebt, ganz unversehrt blieb. Die eine Glocke ist ganz zerschmolzen, die andere stark gesprungen. Der mit großer Geschicklichkeit und Fleiß arbeitenden Feuerwehr von Nesseltal gelang es, trotz des herrschenden heftigen Windes, des Feuers Herr zu werden. Die Brandursache ist mutmaßlich ein schadhafter Ofen im Hause Nr. 8 gewesen. Der Schaden beträgt ungefähr 7000 K. Die Ortschaft Taubenbrunn mit 11 Hausnummern gehört dermalen dem Fürsten Auersperg, der dieselbe vor ungefähr 20 Jahren von den Bewohnern kaufte und sodann allda Holzarbeiter ansiedelte. Laibach. (Landtagswahlen.) Bei der am 22. v. M. in der Wählerklasse des Großgrundbesitzes vorgenommenen Landtagswahl wurden 49 gültige stimmen abgegeben. Hievon erhielten die gewählten Abgeordneten Otto Freiherr von Apfaltrern, Anton Graf Barbo, Dr. Karl Freiherr von Born, Leopold Freiherr von Liechtenberg, Rudolf Graf Margheri, Karl Müller), Friedrich Freiherr von Rechbach, Heinrich von Schollmayer-Liechtenberg, Hugo Weriand Fürst Windischgrätz je 49 Stimmen, Franz Galle 47 Stimmen. 2 Stimmen waren zersplittert, 4 ungültig. Die Landtagswahlen sind hiemit beendet und es wird der künftige Landtag ungefähr das gleiche Gepräge haben wie früher. Die christlichsoziale Slowenische Volkspartei hat die Mehrheit. — (Auswanderungswesen.) Krain kommt nach Galizien sofort an erster Stelle als Auswanderungsland. Im Laufe der letzten 15 Jahre sind aus Krain über 100.000 Einwohner nach Amerika ausgewandert. Im Frühjahre 1912 glaubte man in Re- gierungskreisen, daß die Auswanderungsbewegung abnehme, aber dem war nicht so. Das bezeugen folgende Zahlen: In der ersten Hälfte des Jahres 1912 sind aus Krain 1823 Personen ausgewandert, in der zweiten Hälfte 2649, in der ersten Hälfte des Jahres 1913 aber bereits 4472! Vom 1. April bis zum 30. August 1913 sind nach amtlichem Ausweise nur bei den Laibacher Agenten 6000 Fahrkarten nach Amerika verausgabt worden. Wie viel Leute aber durch Winkelagenten auf dem Lande und ohne Reisepaß nach Amerika ausgewandert sind, entzieht sich jeder Kontrolle. Es ist zwar richtig, daß viele Auswanderer Geld heimschicken, aber wie viel mehr Kapital — die dem Lande abhanden gekommenen Arbeitskräfte unberücksichtigt — lassen die Auswanderer aus Krain in Amerika! Man hat eine Statistik angestellt über die Summen, die die Auswanderer aus Krain drüben nur auf den Alkohol verwenden, und hat herausgebracht, daß von dem Gelde, das sie für Trunk ausgeben, zwei große Universitäten und viele Mittelschulen erhalten werden könnten. — (Die Lohnbewegung im Druckereigewerbe.) Wie viele andere Zeitungen in Österreich, hat auch die hiesige amtliche „Laibacher Zeitung" infolge der Lohnbewegung im Druckereigewerbe (passive Resistenz der Setzer) ihr Erscheinen teils stark reduziert, teils ganz eingestellt. — (Abg. Dr. Ignaz Žitnik f.) In der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember v. I. ist im hiesigen Leoninum Hochw. Herr Kanonikus Dr. Ignaz Žitnik im 56. Lebensjahre gestorben. Als Mitglied des krainischen Landtages und des Abgeordnetenhauses entfaltete der Verstorbene eine rastlose, sehr ersprießliche Tätigkeit und vertrat die Interessen seiner Wähler stets aufs wärmste und wirksamste. Auch großer Wohltätigkeitssinn zeichnete den Verblichenen aus. Dem Heimgegangenen, dem auch seine politischen Gegner stets Hochachtung zollten, bleibt ein ehrenvolles Andenken gesichert. Anläßlich seines Ablebens schrieb Die Reichspost: „Aus dem Abgeordnetenhause verschwindet mit dem Verstorbenen eine sympathische Gestalt. Die freundlich bescheidene Art im Verkehr, das immer auf Verständigung gerichtete und praktische Erfolge für die Bevölkerung anstrebende Wirken dieses Parlamentariers erwarben ihm Freunde in allen Parteilagern des Hauses und sichern ihm speziell auch bei den Deutschen, für deren überragende Bedeutung für die Monarchie er wie wenige nichtdeutsche Politiker Verständnis hatte, ein ehrendes Andenken." Hervorgehoben zu werden verdient die Uneigennützigkeit und Freigebigkeit des Verblichenen. Während andere ihre Mandate zur Selbstbereicherung mißbrauchen, war die Volksvertretung für Žitnik ein fast unausgesetzter Anlaß zu mitunter nicht unbedeutenden Unterstützungen wohltätiger Zwecke in seinem Wahlbezirke. _ , (Jagdunsall des Sekuudararztes Dr. Linhart.) Am 21. v. M. nahm der Sekundararzt des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Herr Dr. Walter Linhart an einer Hasenjagd in der Nähe von Mixtiitz teil. Beim Abfeuern eines Schusses erfolgte ein Rückschlag und wurde ein Finger an der rechten Hand des Herrn Doktors durch den Gewehrhahn gequetscht. Herr Dr. Linhart fuhr nach Graz zurück, wo ihm vom Primararzt Herrn Dr. Luksch ein Verband angelegt wurde. Die Verletzung ist keine gefährliche, so daß die vollkommene Heilung in kurzer Zeit zu gewärtigen ist. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Kleinbrucfjeile oder eren Baum JO Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes Jahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige L äßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Befiel, lungen von den in unserem Blatte angezeigten firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Sparkasse der Stadt Gottschce. Ausweis f. b. Monat Dezember 1913. K 83.545-49 73.819-45 140.475-59 6,565.24159 800"— 12.293-59 4,584.946-82 182.877"— 457.218-15 Kmkagen: (Eingelegt von 225 Parteien Behoben von 196 Parteien Zugeschriebene Zinsen . Staitö Ende Dezember . Kqpothekar-ParleHen: zugezählt rückbezahlt . Stand Ende Dezember . Wechsel-Darlehen: Stand Ende Dezember . Allgemeiner Weservefond: Stand Ende 1912 . . Zinsfuß: für (Einlagen 472% ohne Abzug der Rentensteuer, für Hypotheken im Bezirke Gottschee 572%, für Hypotheken in anderen Bezirken 53A%, für Wechsel 672%. Gottschee, am 31. Dezember 1913. _____________ Die Direktion. Geschäfts-Bücher Haupt-, Kassa-, Strazza-, Einschreib- und Kopierbücher in verschiedener Ausführung Papierhandlung Josef Pavlicek in Gottschee. Ein reinrassiger Allgäuerstier 16 Monate alt, ist preiswürdig zu haben in Gottschee Nr. 121, t fit Stefc Zeitschrift sollte in keinem Haufe fehlen. Sle berichtet über die gesamt- Missionstitlgkeit auf der ganzen Erde und enthalt außer den hoch, interessanten Berichten über die »vkrreiche Tätigkeit der Missionäre -ine Fülle von Wissenswertem, insbesondere auch ans bm «gebieten der Geographie, Kulturgeschichte und Völkerkunde. SaM. reiche Bilder beleben den Text. Auch nach der unterhaltenden Seit- ist der neue Jahrgang wesentlich ausgestaltet. „Die katholischen Missionen" erscheinen allmonatlich «Verlag von Herder in Wien). 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