Lailmcher Nr. 13ß. Pränumerationspreis: Im Comptoir ganzj. fl. Il, hall'i. N. 5>.5>nl« halbj. s>,! l>, Mil dcr Post gnnzj. fi. ,5>, !)>ill»j. f>. ?,s,l>. Freitüg, 1«. Imii Insertionsgebiihr bi« w Zeilen : lmal «ull., ^m. »oll., üm. i st.; sonst pr. Zcilc lm. lr. u. s. w. Iuscuionusscmpcl icdel»!». d« lr. ^87l< Amtlicher Theil. Gesetz vom R R. Mai R 87 « betreffend die Verwendung der Steuerämter für den Dienst der Bezirtsschul- und der Lchrer-Pensionsfonds- Kasscn. Mit Znstiminung beider Häuser des Ncichsrathcs finde Ich anzuordnen, wie folgt: § 1. Das l. t. Finanzministerium hat über Einschreiten der bethciligtcn LandeSschulbchörden den t. l. Steucrämtern die Geld- nnd Urluudcngcbahrung der Gczirlsschulkasscn, sowie der Lehrcr-PensionsfondSkassen zu übertragen. § 2. Mit der Durchführung dieses Gesetzes sind die Minister der Finanzen und deS Unterrichtes beauftragt. Ncubcrg, am 11. Mai 1871. /ranz Joseph in. p. Hohenwart m. p. Holzgethan iu. p. Iireöek m. p. Gesetz vom 8. Juni R87R wodurch das Ministerium der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder zum Abschlüsse eines Ueberein-kommenS mit dem ungarischen Ministerium, betreffend die Beitragsleistung zu den gemeinsamen Angelegenheiten in Folge des Uebcrganges eines Theiles der Mililär-grenze aus der Militär» in die Civilverwaltuug ermächtigt wird. Mit Zustimmung beider Häuser deS Neichsrathes finde Ich zu verordnen, wie folgt: DaS Ministerium der im Neichsrathe vertretenen Königreiche und Länder wird zum Abschlüsse des hier ^ nachfolgenden Uebereinlommens mit dem Ministerium k der Länder der ungarischen Krone, betreffend die Bci» tragsleistnng zu den gemeinsamen Angelegenheiten in Folge dcö Ueberganges eines Theiles der Militärgrcnze aus der Militär- in die Civilverwallnng, jedoch nur unter der ausdrücklichen Bedingung ermächtigt, daß hievon der Sichcllmrgcr District und die Gemeinde Marien-lhal vorläufig ausgenommen werden, bei der gleichzeitig durchzuführenden Grcnzrcguliruug der Anspruch des Her-zoglhumcs Kram auf diese GebictStheile die gebührende Berücksichtigung finde und die Grenzregulirung der Genehmigung der NeichSvcrtretung unterzogen werde. § 1. Nachdem im Laufe des Jahres 1871 die zwei Warasdiner Regimenter und die Communitüten Zcngg und Siffet in die Civilverwaltung übernommen werden, so wird der uugarischc Staatsschatz nach Maßgabe dieses Gebietes zu den Lasten der im Gesetze vom 21. December 18(57, betreffend die allen Ländern der österreichischen Monarchie gemeinsamen Angelegenheiten und ihre Behandlung (N. G. Al. 1867, Nr. 146) als gemeinsam anerkannten Staatsangelegenheiten vom 1. Jänner 1872 in solcher Weise beitragen, daß von der alljährlich festznsicllenden Snmme der gemeinsamen Ausgaben die Quote von "/,<> Percent zu Lasten des ungarischen Staates in Rechnung genommen li,nd die nach Abzug dessen verbleibende Summe nach dem jeweilig gesetzlich bestehenden Qliotcuucrhällnisse zwischen den Ländern der ungarischen Krone und den übrigen Ländern Sr. Majestät vertheilt wird. ^ 2. Werden auch die übrigen Theile der Militärgrcnze in die Civilverwaltung übergehen, so wird der ungarische Staatsschatz von den Lasten für die als ge-'Neixsam anerkannten Stallisanaelcaenheitcn weitere ein und "/ Percent in jener Weise leisten, wie dicS im § 1 festgesetzt ist, d. h. in der Weise, daß von der all-jährlich festzustellenden Summe der gemeinsamen Auslagen vorerst die Quote von zwei Percent zu Lasten des ungarischen Staates in Rechnung genommen nnd die nach Abzug dessen verbleibende Summe nach dem je wellig gesetzlich bcstehcnden Quotcnverhältnissc zwischen den Ländern der ungarischen Krone nnd den übrigen Läudcrn Sr. Majestät vertheilt wird. Wien, den 8. Juni 1871. Franz Joseph in. i>. Hohenwart m. p. HolMthan m. p. Scholl i».,.. Iireiek m. p. Scliacfflc m. p. Hawtmer w. p. Grocholöki "i. 1'- Se l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Juni d. I. dem Mtt-glicde des Cenlralausschusscs der Landlvlrthschaft.sgesell-schaft in Kram Michael Pr^gl und dem Adjunctcn dieser Gesellschaft Andreas Bruß in Anerkennung ihres Vieljährigen, ersprießlichen Wirkens im öffentlichen Interesse und insbesondere auf dem Gebiete der Landcscullur das goldene Verdienstlreuz aUergiiädigst zu verleihen geruht. Am 14. Juni 1871 wurde iu der l. l. Hof- nnd Staats- drnckcrri das XXIl. Stllck drs RrichSgeschlilaltes ausa,rgebe» uud versendet. Dasselbe enthält uuter Nr. 47 das Gesch vmn 1l. Mai !«7l, betreffend die Perwendung der Sleunämlcr filr dm Dims! dcr VczirlSschul- und dl^r 'Vehrcr-Peusionssoud^lass^!; Nr. 4« dru Erlaß des Finauzmiiiisterinms vom 4. Juni 1871, Iittrcsfmd dir Anfstcllnnss cimö österreichischen Hanplzoll-aintcö erster Klasse im Bahiiliofe zn Simbach in Vaiern und llmwaudlung des t. t Hnuplzollamtcs zweiter Klasse zu Vraunau in Obcrüsterrcich i» ein Nebenzollamt erster Klasse; Nr. 49 das Gesetz vom 8 Juni 1871, wodurch das Ministe rium der im Neichsratho ucrlrcteucn Königreiche und Länder zum Abschlüsse eines Uebrninlommnis mit dem nngarischeu Ministerium, betreffend die A>,'ilran.sl!'ist!Mg zu dm geinciu-samm Angelegenheiten in Folge deöUrliel ganges eines Theiles der Milttiugrcnzc c>uö der Militär- iu die Ciuiluerwaltnng ermächtigt wird (Wr. Ztg. Nr. 14« vom 14. Juni.) Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. Laibach, 15. Juni. Ueber die Mission des Fürsten Hohenlohe nach Rom schreibt die „W. Abdftost": Die „Augsburger allgemeine Zeitung" dringt in ihrem Blatte vom 13ten d. M. politische Combinationen über die Mission des Fürsten Hohcnlohc nach Rom und dessen angebliche Ein« mischung in die innere und äußere Politik, welche jcdcr Begründung entbehren. Auch soll der erste Obersthof« meister Sr. l. und t. Apostolischen Majestät „bereits einmal im Laufe dieses Winters in besonderer Sendung in Nom und Folge dicscr Mission sollen einige römische Noten dcs Grasen Äcust gewejcu sein, die im letzten Rolhbuchc, leider und merkwürdiger Wcisc, fehlen." Nach Vorstehendem dürste man fast zweifeln, ob der Herr Korrespondent wirtlich aus Wien schreibt, da hier jedermann ihn hätte belehren können, daß Fürst Hohenlohc während des ganzen Winters leine Neisc außerhalb der Monarchie unternommen hat. — Und auf solche erfundene Thatsachen baut man dann seine Con-jccturen! Nach einer Correspondcnz dcs „Ungarischen Lloyd" wird die Berufung Noviloff's nach Cms und Wildbad mit einem Arrangement zur Zusammenkunft dcs Czars mit dem Kaiser von Oesterreich in Verbindung gebracht. Dem „Pcsti Naplo" wird aus Constantinopcl geschrieben: Die Gerüchte von dem Rücktritte Prolesch-Ostcn's sind vollständig grundlos. Derselbe wird im Juli über Pest nach Graz zum Besuche seiner Gcmalin reisen, hierauf sofort auf feinen Posten zurückkehren. Wie von verläßlicher Seite gemeldet, wird der t. uud l. Gesandte in Florenz, Freiherr v. Kiidcck, in den ersten Tagen dcS Juli von Florenz in Nom eintreffen, um die officiellcn Beziehungen mit dem vom 1. Juli ab in Nom ctablirten l. italienischen Minister des Aeußern fortzusetzen. Die La ndta fjswahle n in Croatien sind beendet, und das Zahlcnvcrhältniß, in welchem die Parteien zu einander stehen, läßt sich nach der „Reform" in Folgendem zusammenstellen: Es wurden gewählt 50 zur nationalen, 13 zur Negieruugs- und 2 zur groß-illiri-schen Sllirccvich-Partci gehörige Deputirte, In der Sitzung des deutschen Reichstages vom 14. d. wurde das Invalidcngcsetz vollständig erlc» digt und bei der Abstimmung angenommen. Es folgte hierauf die Berathung üdcr das Gesetz, bctrcffcud die Gewährung von vur Millionen NctablisscmcntS-Gelder an Reservisten und Landwehrmäimcr. I" der diesbezüglichen Debatte machte Fürst Bismarck die jüngst vom Hauftlmaun Plötz begangene Ungeschicklichkeit wieder gut, indem er unter lebhaftem Beifall dcs Hauses dagegen plaidirtc, daß bei den Beihilfen vclschicdcnc Abstlifungcn gemacht werden, da „sich ja doch Officicrc wie Mannschaften gleich ausgezeichnet haben." Dcr Fürst verwahrte sich noch dagegen, als wäre die Gcsctzcsoorlage durch den Bunsen'schen Antrag hervorgerufen worden, dieses. Letztere wäre uuausführbar gewesen. Ueber die Vorlage bezüglich dcr Dotirung der Generale entspann sich cinc nicht minder interessante Debatte. Bismarck wünscht die Annahme dcr Vorlage, damit der Kaiser, dem man „die entschlossene Abwehr des Feindes, die Bereitstellung dcr aufgesparten Mittel verdanke," seinem Herzensbedürfnisse entsprechen könne, und dcr Reichskanzler „möchte nicht, daß man die Hingebung, wie sie die Generale dem Kaiser bewiesen, durch Kargen, durch Rechnen beantworte." Löwc-Calbc sprach gegen die Vorlage, denn „Dank sei nicht abzulaufen." Die Vorlage wurde schließlich einer Commission überwiesen. In dcr gestrigen Sitzung nahm der Reichstag einstimmig das Gesetz betreffs dcr Beihilfe dcr Reservisten und Landwchlangchörigcn mit 175 gegen 5)1 Stimmen, daS Dotationsgcsctz gemäß dcm Ausschußantragc an. Ocr Ncichslaa.s>chluß dürfte wahrscheinlich heute Nachmittags stattfinden. Dcr „Rcichsanzeiger" veröffentlicht ein Gesetz, betreffend Inhaberpapicre mit Prämien; ferner cine Verordnung des Kaisers, wodurch die preußische Bank ermächtigt wird, in Elsaß»Lothringen Comptoir« und Agenturen zu errichten. Der „Kreuzzeitung" zu« folge hat der Kaiser den Papst zum Jubiläum be« glückwünscht. Gestern begann im Vatican der feierliche Empfang der (bereits l)5 an dcr Zahl) angemeldeten katholischen Deputationen, worunter die der Tiroler unter Anführung des Grafen BrandiS die stärkste sein soll. Die römische Bevölkerung verhält sich sehr passiv gegenüber der Iu« biläums-Fcicr; dagegen war kanm die Aufforderung zur Errichtung deS Cavour-Monumentes von Seite deS römischen SyndicuS Contc Pallavicini erlassen, als schon im Laufe von 48 Stunden die dazu erforderliche Summe gezeichnet wurde. Cardinal Anlonelli hat, wie in den diplomatischen Kreisen Roms versichert wird, an die Vertreter des heiligen Stuhles im Auslande ein Circular gesendet, in welchem er sie zur Anzeige beauftragt, daß der Papst auch nach vollzogener Verlegung der Hauptstadt Italiens Rom nicht verlassen werde. Wie der „Br. Ztg." auS Petersburg berichtet wird, herrscht im dortigen KricgSministerium eine unausgesetzte Thätigkeit, doch dürfe diese durchaus leine Be» forgnissc crrcacn, als rüste Nußland zu einem nahe bc« vorstehenden Kriege. Aus Odessa wird gemeldet, daß in Nikolajeff der Contre» Admiral eingetroffen sei, wo Maßregeln für die Anlage eines großartigen Arsenals getroffen werden. Abgeordnetenhaus. Wien. 13. Juni. Präsident Ritter v. Hopfen eröffnet die Sitzung nm 11 Uhr 15 Min. Auf dcr Ministcrbant: Ihre Excellenzen die Herren Minister Graf Hohen wart, Freiherr v. Holz-gethan, Dr. Iirecck, Generalmajor Freiherr v. Scholl, Dr. Schacffle. RegicrungSvertretcr Ministerialrath Dr. F ick er. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. Dcm Abg. Baron Schlosser wird ein vierwochentli« cher Urlaub ertheilt. Vom HandcSministerium ist ein Gesetzentwurf betreffend die Ermächtigung zur Steuerbefreiung von Eisenbahnen eingelangt. Unter den eingelaufenen Petitionen befindet sich jene der Stadtvertrctung Troppan gegen die (durch mehr« fache Gerüchte colportirlc) augcblich beabsichtigte Theilung Schlesicus. Ueber motivirten Antrag des Abg. Dr. Blihfeld beschließt das Haus, die betreffende Petition ihrem Wortlaute nach zur Verlesung zu bringen. (Dagegen die Rechte und die Polen.) Erster Gegenstand dcr Tagesordnung ist die Wahl eines Mitgliedes in den Ausschuß für die Regierungsvorlage betreffend die Verleihung von Anstellungen an ansgcdientc Uutcrofficiere. Gewählt wurde mit 85 von 113 Stimmen Dr. Ruß. Die Rcgicruugsvorlaqe wegen Herstellung einer Eisenbahn von Licboch nach Wies wird einem auS 9 Mitgliedern zu wählenden Ausschusse, jene wegen Con-ccssionscrtheilung zur Lcguua cincs TelegraphenkabelS von Ragusa nach Malta dem Finanzausschusse zugewiesen. Es wird hierauf zur Fortsetzung der Specialdebatte über das Budget geschritten. Zu Titel 11 (Staatszuschnß zu Studienfonds) er-greift Dr. Costa das Wort. Im slovenischen Volle hat cS lebhafte Freude erregt, als im abgelaufenen Jahre durch Allerhöchste Entschließung die Abhaltung von slo» 1000 venischen Vortrügen an dcr Grazer Universität eingeführt und ;u diesem Zwecke für Fächer der judiciellen Staatsprüfung 3600 si. bewilligt wurden. Man sah darin eine frendig begrüßte Ausführung dcs §. 19 der Slaatsgrundgcsetzc, Leider habe der Finanzausschuß diesen Betrag zu streichen für gut befunden und zwar theils deshalb, weil man geltend »nachte, cS fehlen für flovenische Lchrlanzcln die geeigneten Kräfte, theils weil man aus die Uebel-stände Polyglotter Hochschulen hinwies und dieselben zn uernichrcn für gefährlich erachtete, endlich weil man die Nothwendigkeit, den theoretischen Untenicht in derselben Sprache zu ertheilen, deren sich die praktische Rcchlscm« wcndnng bedient, nicht füglich zugeben wollte. Was den ersteren Grund betrifft, so haben sich thatsächlich bewahrte Ki'äftc zur Abhaltung von rechts' und staatswisscnschaftlichen Vortragen in slovenischcr Sprache gefunden. Was die Ucbelstände vielsprachiger Universitäten anbelangt, so mögen solche immerhin bestehen, freilich zumeist in nationalen Differenzen, die sich hoffentlich in der Zukunft ausgleichen werden. Uebrigens ist die Gra^r ^Universität stiftbricsiich gehalten, auf Vortrage in slowenischer Sprache Bedacht zu nehmen. Die Behuiptung endlich, daß Theorie und Praxis nicht anch durch das sprachliche Band aus das festeste in einander gebildet werden, erscheint go radc mit Rücksicht ans deutsche Culturbildnng, welche der Spccialbcrichterstatter doch unzweifelhaft im Auge hatte, als ungeeignet; ist doch gerade dnrch den Sieg dcr deutsche» Sprache über die lateinische an den Hochschulen Deutschlands das Ausblühen der nationalen Wissenschaft nnd Cultur, wenn nicht hervorgerufen, doch ungcmcin begünstigt worden. (3s läuft da immer ein cir^uln« vitio^u« mit. Man sagt den Slovcucn: ihr habt leine Beamten, leine geeigneten Lehrer, und wenn man solche heranbilden will, verweigert man wieder die nationalen Pflanzstätten und Bildungsmittel. Nächst dem theoretischen Satze, daß die Universitäten als die Trägerinnen der nationalen Cultur erscheinen, muß aber auch dcr praktische Gesichtspunkt beachtet werden, daß sich die meisten Universitätshörer mit einer gewissen Summe von praktisch schnell zu verwerthenden Kenntnissen begnügen und begnügen müssen nnd im Staatsdienste, wo die nationale Sprache die Amtssprache ist, schon ans technischen Gründen auf bedeutende Hindernisse gerathen. Redner schließt, dcr Hoffnung Ausdruck gebend, daß die Zeit denn doch noch kommen werde, in welcher die Nationalitäten Oesterreichs nicht nur friedlich lieben einander leben, sondern auch für einander arbeiten und wirken (lebhafter Beifall rechts), mit dem Antrage: „Die l. l. Regierung sei aufzufordern, die nothwendigen Einlcitnna.cn zur Errichtung einer rechts- und staatsn'isscnschaftlichcn so wie einer philosophischen Fa-cultät mit slovenischer Vortragssprache in Laibach zn treffen." (Dcr Antrag wird zahlreich unterstützt.) Abg. Oschnitzer beantragt eine Resolution : Die Regierung werde aufgefordert, in Erwägung zu ziehen, in welcher Meise die anzuhebende medicinische Facultät in Salzburg in anderer Weise ersetzt werden könnte. Abg. Freiherr v. Pascotini beantragt, daß in dem Erforderniß für Trieft statt 46.000 fl. blos 31.000 Gulden bewilligt, resp. die Koslcn für dir Errichtung einer deutschen Realschule m T'icst gestrichen wcrdcn. (Dcr Antrag wird von wenigen Abgeordneten, darunter auch von den deutschen tiroler Abgeordneten unterstützt.) Abg. Czedik betämpflc in eingehendster Weise den Antrag Paelcotini's, indem er die eigentliche italienische Tendenz desselben beleuchtete und die Wichtigkeit dcr deutschen Sprache für Trieft nachwies, welche trotzdem sich als Reichssprachc, als Velbinoungsmiltel der Ncichs-theile erhalte. Abg. Dr. Nechbaucr billigt den Abstrich des Finanzausschusses dcr für die Abhaltung slooenischer Vorträge über die Fächer dcr judicicllcn Staatsprüfung an dcr Universität Graz angesetzten 3600 si. Der vielfach citirtc § 19 des StaatsgrundgesctzcS kann nicht dahin ansgcbrcitel werden, daß jeder Nationalität das Gleiche geleistet werden müsse, denn sonst müßte anch in in socialer Beziehung jede Nationalität der anderen gleich stehe», was wohl nicht behauptet werden kann. Die Hauplbcoingnngcn für die Alchaltnng von slo-venischcn Vortragen an der Universität zu Graz, nämlich die betreffenden Lehrbücher und die hiczu geeigneten Personen fehlen bis zur Stunde noch. Ein gefeierter Mann ans Kram, dcr Dichter der „Wiener Spazicrgängc", hat erklärt, daß man die ganze slovcnischc Literatur in cnicm Schnupftuchc wegtragen könne. (Heiterkeit links.) Es ist vollständig dasür gesorgt, daß sich die Sprache in den Schulen entwickeln könnc, denn in den Volksschulen ist die slovcnischc Sprache schon eingeführt. Mit der wissenschaftlichen Ausbildung der Sprache allein ist noch nicht geholfen, man sieht im praltifchcu Leben nnr zn häufig, mit welchen Schwierigkeiten die Beamten zu kämpfen haben, wenn sie in ihrer Mnltcr-sprache amtircn, Diese Schwierigkeit findet darin ihren Grnnd, daß die Landbevölkerung die neu gebildete slovcnische Sprache gar nicht versteht. Abg. Dr. Costa: „Ich bedauere, daß dcr huch-gcschätzte und sonst so objectiv urtheilende Vorredner von der anderen Seite des Hauses gerade in dem nnscrc nationalen Angelegenheiten betreffenden Gegenstände offcu-bar mit vollständiger Unkcnntniß dcr Sachlage sich in die Discussion eingelassen hat. (Heiterkeit.) Er würde sonst nicht von einer neuen Erfindung dcr sloucnischcn Sprache gesprochen haben, wenn ihm nur beiläufig bekannt wäre, daß schon im 16. Jahrhundert eine Uebcr-sctzung dcr Bibcl dcs nltcn und ncucn Testamentes in slovenischcr Sprache erschien, die noch heute käuflich zu haben ist. (Bravo! rechts.) Die slovcnischc Sprache hat ihre geschichtliche Cut. wicklnng, sowie die deutsche. Auch die drnlsche Sprache ist nicht mehr jene, wie sie vor 80 und 90 Jahren gesprochen wurde. Unseic große Kaiserin Maria Theresia hat in einer deutschen Sprache ihre Briefe geschrieben, welche nicht mehr die Sprache dcs heutigen Tages ist. (Sehr gut! rechts.) Auch dcr Satz ist falfch, daß die Sprache dcm slovenischen Volke nicht verständlich wäre. Auch dem deutschen Landvolle ist die eigene Sprache oft nicht verständlich. Geben Sie das deutsch gedruckte NeichSgesch- blalt den steirisch. oder kärntnerisch - deutschen R5U",- 'N die Hand und er wird gew,ß davon gar nichlo v,< stehen. (Heiterkeit.) Ja, ich behauplc noch weiter, daß sehr viele mildthätig, eifrig in, Pricsteramt, den Jesuiten zugethm, uou friedliebendem, fügsamen Eharaktcr war. Er inaugu-l'N'te seine weltliche Negierung, indem cr am 17. Juli eine Amnestie erließ, welche allen wegen politischer Vergehen Verhafteten Vcr^cihnng angcdcihcn ließ und tausend Cxilirtcn die Th"rc ocs Vaterlandes öffnete. Der Jubel über die erste That dcs Prirsterlönigs war um so größer, als cr diesen hochherzigen Act in die mildesten nnd versöhnlichsten Worte gekleidet hatte; die Stimmen dcr Umsturzfrcnnde verhallten unter dcm überwältigenden Voltsjubcl, dcr die vollkommenste Eintracht zwischen Papst nnd Volt signalisirte. Dcr Amnestie folgten administrative Reformen und Erleichterungen dcr Presse, und blieb auch Manches nur auf dem Papiere oder trat nnr halb ins Leben. Niemand zweifelte doch an dcm guten Wille» des Reformators auf dcm Stuhle Petri. Den 27. December 1846 — seinen Namenstag feierte die ewige Stadt mit dem rauschendsten Jubel eines NationalfcsteS, mit Fackelzügcn, Illuminationen, öffentlichen Gebeten, Freudengesängen nnd Freudenfcuern, und seinen Höhepunkt erreichte dcr Jubel in den schönen FrühliugStagcn von 1847, wo der Papst ein Decrcl über die Einsetzung einer Art consultative« Repräscn-tantcnlammcr, der StaatSconsulta, erließ. Diese Con-sulta sollte zwei Jahre dauern, aus den von den Prouinzialvol ständen bezeichneten Vcrtraueusmänncrn zusammengesetzt werden nnd mit dcr Befugniß bekleidet sein, der Regierung bei allen billigen Reformen, die daS Land begehrte, mit Rath bcizustehcn. Die Liberalen erblickten in dieser Institution den Kcim zu cincr constilulioncllen Landcsvertretung und gaben sich den nngclrübtesten Hoffnungen hin, Die Einsetzung der Consulta war aber dcr letzte bedeutende öffentliche Act, dcr aus der freien Entschließung Pins' IX. hervorging. Die Proclamirung des constitutionellcn StaatSgrnndgcsctzcS am 14. März 1848 war dem Papst bereits durch die revolutionäre Strömung abgcdruna.cn. Der Krieg Italiens gegen Oesterreich, dcm sich auch Ron anschließen mußte man sagt, daß PiuS IX. damals die Fahnen der gegen Oesterreich ausziehenden Strci'er segnete ^ zerriß das schöne Band zwischen Her.scher und Volt; nach der Niederlage dcr Römer bei V^ccuza und ihrer Capitulation, welche fast den vierten Tl/e'l der italienischen Armee auf drei Monate lahm legte, erließ der Papst unter dcm Einfinß AnlonM's den Protest gegen den „frevlen Brndcrlrieg" und erklärte, er habe den römischen Truppen nie die Erlaubniß ertheilt, den Po zu überschreiten. Von diesem Momente datirt die römische RcvolN' tionscpoche. Wenn auch Graf Tcrenzo Mamiani dnrch feinen Einfluß in Rom die Ruhe erhielt, so war doch das herzliche Einvcrständniß zwischen Regierung und Voll dahin, die Deputirtcnkammcr votirte Gesetze, welche vergebens dcr päpstlichen Sanction harrten, und in den Provinzen brachen Unruhen auS, welche österreichisches Einschreiten nach sich zogen und die Stimmung dcr liberalen Römer verdüsterten. Auch dcr langjährige Freund Gui-zots, Pcllegrino Rossi, ehemals Apostel der nationalen Unabhängigkeit, ein Mann von großen Kenntnissen und Charakterfestigkeit, aber ein Doktrinär, wie scin französischer Freund; von Pins IX. als erster Minister an die Spitze dcs Kirchenstaates gestellt, vermochte die hochgehenden Wogcn dcr nationalen und politischen Bcwcglmg nicht einzudämmen, die Entwickelung ging unaufhaltsam ihren Weg, und am 15>. November 1848 raffte ein Dolchstoß den gleich Caesar gewarnten Minister auf den Stufen des Par« lamcntspalasles dahin. Am folgenden Tage belagerte dcr Aussland den Quirinal und cizwang vun ocm widerstrebenden, scin Voll dcs Undanks anklagenden Pon< tifex cin demotratischcs Ministerium; dcr A5>. November sah ihn bereits auf dcr Flucht nach Gaeta. Es folgte dic lnrzc Episode demokratischer Herrschast in Rom, die Ausrufung dcr Republik und die durm die Niederlage Sardiniens im März 1849. ermöglichte Restauration dcs päpstlichen Regiments durch Oeftcrrcichcr und Franzosen, welche letztere im Juli 1849 Rom, nach langer tapferer Vertheidigung durch Garibaldi, ciobnttu. Ain 12. April 185)0 lehrte PiuS nach Rom zmück, kmnn cin Dcccnninm sich der wiedergewonnenen Herrschaft im vollen Umfange erfreuend, denn bereits 185)9 raubte ihm zwei Dritthcilc seines Staates. Im Jahre I860 (Castelfidardo 18. September) wlndl» Niüblieu u»d die Marken dem Königreich Italien einverleibt nnd im März 1861 erklärte das italienische Parlament Row als die natürliche Hauptstadt dcs Königreichs Italien. Dcr Abzuq der Franzosen auS Rum — Ende 1866 ^ ließ den Papst ohne Stütze zurück. Die neuesten Ereignisse, in Folue deren Rom nls die Hauptstadt Ita' 100' cher sich die meisten Mitglieder des Ausschusses bethci' ligten. dcr Beschluß gefaßt, die vorliegende Convention sowohl, als auch das Gesetz, wonach die Beiträge in den beiden Neichshälflen gcregclt werden, unter dcr Ae< dinglmg zu genehmigen, daß seitens der ungarischen Vertretung die Zustimmung zu diesem Ucderemkommcn und auch zu diesem Gcsctze erfolge. Damit die Ncgiciung in der Ratification des betreffenden Uebereintommens nicht gchcmmt sei, soll das Ministerium zur Erlassung des betreffenden Gesetzes ermächtigt werden. Den zweiten Vcrhandluugsgcgeustand bildete die Regierungsvorlage wegen Bewilligung eines Credits von sechs Millionen Gulden für die im Jahre l87Z in Wien stattfindende Weltausstellung. Ueber diesen Gegenstand fand eine sehr eingehende Generaldebatte statt, in wacher ebenfalls beinahe sammt» licde Mitglieder des Fioanzausschusscö das Wort ergriffen und in welcher man sich für die Abhaltung dieser Weltausstellung im Jahre 1873 aussprach. In dcr Specialbcrathung gelanate man indeß nur bis zu 8 3, da wegen vorgerückter Stunde die Sitzung abgebrochen werden mußte. ! Artikel I, wclchcr nach der Regierungsvoilage fol-j gcndcrmaßcn lauttt: „Für die im Jahre 1873 in Wien ^ stattfindende Weltausstellung wird ein Credit im Ma-xilnalbctrage von sechs Millionen Gulden bewilligt," wird vom Ausschusse in folgender Fassung angenommen: „Zur Bestreitung dcr Kosten für die im Jahre 1873 iu Wien stattfindende Weltausstellung wird ein unter keinerlei Vorwand überschreitbarcr Crcdit im Marimal-betrage vou fechs Millionen Gulden bewilligt." Artikel 2 wird unverändert angenommen. Zu Artikel I wird vom Abg. Dr. Groß eine Re-solution bcautragt, wonach die Negierung aufgefordert wird, sich mit der Vertretung der Commune Wien ins Einvernehmen zu setzen, damit die von derselben im Priucip zugesicherte materielle Unterstützuug deS Unter» nchmcnS dcr Weltausstellung einen concreten Ausdruck finde. Die Abstimmung über diese Resolution ist dcr nach' stcn Sitzuug vorbehalte», deren Stattfinde« uubcstimint ist. Schluß der Sitzung 2 Uhr 45i Minutcu. Hagesnemgkeiten. — (Militär zurEiubringungder Ernte.) Das Neichskriegsministerium hat bewilligt, daß auch in diesem Jahre zur Milhilfe bei der Einbringung der Getreide-Ernte Mannschaft aus dem Stande der Infanterie-Regimenter und Iägerbatailloue auf Ansuchen der Gruud-besitzcr auf die Zeit vou drei Wochen im Wege der Veur» laubung beigestellt werden darf. Der Zeitpunkt der Bei« stellung dieser Arbeitöauöhilfe ist der Bcginn der diesjähri» geu Getreide-Ernte. — (Professor Maaße».) Die Vläller haben wehrfach einer an den Professor Maaßen gerichteten Auf. iordenma zur Niederlegung seines Landtagsmaudats gedacht. Es war ein Eaplan seines Wahlkreises, der jene Aufforderung erlassen, nachdem Maaßen durch die Mitunter-zeichuung der Adresse an Dollinger „vom katholischen Glau-beu abgefallen." Die Antwort Maaßen's erklärt, daß er einer so formulirten Aufforderung Folge zu leisten nicht im Stande sei. Nicht er sei ein Anderer geworden, nicht er habe aufgehört, Katholik zu sein, sondern Diejenigen seien liens erklärt wurde und die weltliche Regieruug des Papstes factisch aufgehört hat, sind hinlänglich bekannt. Heute tlingeu die Glocken feierlich und majestätisch zu einer seltenen Feicr, welche bei Jedem. waS immer für eiuen Wirkungskreis il'in daS Geschick angewiesen hat, etwas Rührendes, Ergreifendes hat, um fo mehr bei bciu vielgeprüften, au der Neige seines Lcbcnstaa.es stehenden Greise, der jedem seiner vielen Besucher uoch durch seine väterliche Güte, angcbornc Hoheit uud ?ln-Mulh Syinpathie eingeflößt hat und den so viele Millionen als den geistigen Mittelpunkt ihres Glaubcus ucr-khrcu. Welche Bcweguug mag die Brust eines Mannes durchwogen, dcr an die Nothwendigkeit des weltlichen Regimes, als ciucr Garantie des geistlichen glanbt. obwohl er noch 1862 zu Eu.M Vcuillot sagte: ..Ich mei-Nerseits halte mich nicht an dem llcußern der zeitlichen Gewalt Ich vin dcr Meinung, ich sei nicht Papst, um, von meinem armen Hofe umgeben, mit vier Pferden spazieren zu fah^n." Und zu dcr Gefahr des wcltlichcu NcgumntS gesellt sich. durch das Uufchlbarkeitsdogma heraufbeschworen, die Gefahr des Schisma's in der Kirche. Wi,d Pius IX. diese Gefahren beschwören, ehe man seine Gebeine zur Ruhe bettet? Alle guten Katholiken wünschen, daß die Einheit in dcr Kirche, welche leider durch d'e mächtige, das Ohr des Papstes belagernde jesuitische Partei gefährdet ist, durch weise Beschränkung der Kirche nuf daö ihr ewig unverlierbare Gebiet des Gewissens und ' Achtnng fremder Gewissensfreiheit, durch Abstreifung der glichen Schlacken, welche den reinen Kern der Christus-vtcligiou verbergen, wieder fest gekittet werde. P,us spreche cS auS. das erlösende Wort, in einer lener plötz» l'chen Eingebungen seiner ersten Regcntcnzclt, daS Wort, welches den Zauber löst, der die Geister und die Herzen gefangen hält, und sein Jubeljahr nnro zugleich kl" Jubeljahr sein der Menschheit, dcS Fortschritts und bcs Christenthums -' heun beide sind eins ^ ! Abtrünnige, welche, entgegen dcn pösMusn Ueber'liefttllüW und dem Geiste des Christenthums, eiuem sterblichen Meu> scheu die Attribute der Gottheit beigelegt uud damit an die Stelle des Christenthums den Götzendienst gesetzt. — (Der Contreadmiral Milosich) Hut in Folge der einflußreichen Fürsprache des Herrn v. Prolesch» Osten von der Pforte die Erlaubniß erhalten, Ausgrabuugen überall, wo es ihm zweckmäßig erscheint, vornehmen zu dürfen. Da die österreichisch'lm^nischc Pauzerfregallc ..Habsburg" uebst einigen tleinercn Fahvzeugen in Smyrna, wie es heißt, längere Zeit in Station zu bleiben gedenkt, so wird Herr Milosich Muße finden, seinen archäologischen Neigungen in bedeutsamer Weise Ausdruck zu geben. — (Eine seltene Decorirung.) Wie der „Deutsche Reichs-Anzeiger" meldet, ist dem französischen Kriegsgefangenen Soldaleu Philippe Taillade vom 69. Iu-fanterie-Negimcnt, bisher bei der 2. Compagnie des Kriegsgefangenen-Depots in Colberg, vom Könige von Preußen die Reltungs-Medaille am Bande verliehen worden. — (Brennendes Kriegsschiff.) Im ilalie-^ nischen Kriegshafen Spezia fing die aus Algier kommende, ! in der Nähe der Nhede äolle Mastbaum brannte lichterloh. Der Contre-Admiral Cerrulli traf sofort alle Vortehruugen, um des Vrandes Herr zu werde». Die Brigantine konnte aber nicht gerettet werden, sie mußte, nachdem der Capilän mit der Mannschaft an Bord eines anderen Kriegsschiffes gebracht wurde, in die Tiefe des Meeres versenkt werden. Es ist dieses Schiff binnen fechs Wochen, das zweite, welches fUr die italienische Kriegsmarine verloren geht. — (Die Legung des Kabels von Singapur nach Hon long) wurde am 5. Juni beendigt. Von Honkoug wird das Kabel nach Schaughai weiter ge-fUhrt, alfo eiue directe telegraphische Verbindung China's und Japans mit Europa hergestellt. — (Komet.) Eine glänzende Kometen-Erscheinung steht uns bevor, ein Vote des Friedens nach dem harten Kampfe. Winnecke in Karlsruhe hat einen Kometen entdeckt, welcher sich rasch der Sonne nähert und gegen Mitte Juni seinen größten Glanz erreichen wird. Dann wird er jedenfalls dem bloßen Auge sichtbar sein. Er bewegt sich von dem hellsten Sterne im Perseus uud Andromeda gegen! den Orion und befindet sich vom 12. Mai bis 25. August zwischen Capella im Sternbilde Fuhrmann uud Aldebaran im Stier (am nordwestlichen Himmel). — (Verschiedcues aus Frankreich.) Jetzt erst hat man eine genaue Uebersicht der zerstörten Häusermassen gewounen, der zufolge an zweitausend Häuser verbrannt oder doch so sehr beschädigt sind, daß sie neu aufgebaut werden müsseu. Im ersten Moment kaun der in der neuesten Zeit au große Zahlen gewöhnte Blick das Ungeheuerliche einer solchen Zerstörung gar nicht Übersehen und erst durch Vergleiche ist es möglich, sich die Größe des Nuinö zu veranschaulichen. Zwei« tausend Häuser machen uugefähr den vierten Theil der ganzen Stadt Wien, die Vorstädte mit inbegrisfen. Die Gendarmerie soll auf großartige Weise reorganisirt und von der jetzigen Stärke, deren Stand von 30.000 Mann für die 37.000 Communen Frankreichs ungenügend scheint, auf 100.000 Mann gebracht werden, die ihre eigene Artillerie und Genietruppe haben follen. Das Hotel der Ehrenlegion foll auf merkwürdige Weise wieder aufgebaut werden. Man gedenkt nämlich, unter allen Inhabern dieser Auszeichnung, deren Zahl bekanntlich Legion ist und die zumeist den wohl> habenden Klassen angehören, eine Subscriptiou einzuleiten, um die zum Äau erforderliche Million zufammen zu bringen. Rössel wurde im Hotel Montebello gefangen, wo er sich uuter falschem Namen eingemielhet hatte. Als der Polizeicommissär in seine Wohnung kam und ihn um Staud und Namen befragte, gab er ruhig an, daß er Me« chamtcr, aus Metz gebürtig und vor einigen Tagen erst nach Paris gekommen sei. „Ist das sicher?" fragte der Commissär. „Gewlß!" „Nun wohl, so verhafte ich Sie im Namen des Gesetzes, Sie sind Rössel!" Ich, Rössel? daß ist lächerlich!" Auf das Kriegsministerium gebracht und daselbst mit einigen Gefangenen coufrontirl, wollten ihn wenige erkennen, während die Mehrzahl sich entschieden dagegen aussprach, daß der Gefangene Nessel sei. Als ihm während des Verhöres die gebräuchliche Frage gestellt ward, wie seine Mutter geheißen habe, wurde der Gefangene verlegen, und stotterte uud sagte plötzlich, sich stramm aufrichtend: „Genug des Komödieuspieleö und der Lügen, ich bin der Oberst Rössel." Er wurde unter starker Escorte uach Versailles gebracht. Wieder ist eine ganze Rcihe von Insurgeuten-Führeru iu Viuceuncs erschossen worden, darunter Prinz Aagra» tion, ein Russe, der am Nordbahnhof commandirt hatte, der Pole Ololowitz und Le Moussu, einer der tollsleu Commuuisten, der sich bei der Execution wie ein Feigling benahm und zweimal ohnmächtig wurde. Das erste mal durch Waschen mit Essig zu sich gebracht, stürzte er wieder bewußtlos zu Boden und mutzte liegend erschossen werden. In Versailles wurden der „Times" zufolge neuerdings 150 angebliche Brandstifter erschossen. Außer den „Petroleusen" gab es, wie man jetzt erfährt, auch eine weibliche Compagnie, welche die Aufgabe hatte, die Soldaten mit Vitriol zu bespritzen. Pascal Grousset scheint sein Leben durch Verrath reiten zu wollen und hat umfassende AusskAn Mlacht, deren Wirkungen sich schon durch eine ganze Reihe vvn Verhaftungen zeigen. Aus dem Verichtssaale. Prorcft Domcni,,. 3 ünfler Verhandlung stag. Laibach, !0. Juni. (Schluß.) Sohin kommt das 5. Verhehlungsfactum, betreffend das Depot des Constanlin R. und Edmund W. per 40 st., zur Sprache. Der Vorsitzende constatirt, daß das fragliche Depot, bestehend aus zwei Interimsscheinen der allgemeinen Versor-guugsansialt, bei der Haussuchung in der bei Schmidl verwahrten Kafsetruhe gefunden und daß die dem Depot entsprechende Forderung im Vermögensstcttus verschwiegen wurde. Andreas Domenig, hierüber zur Rechtfertigung auf« gefordert, gibt an, daß er sich bei R. in Wien erkundiget habe, was diese Papiere werth seien, daß dieser ihm jedoch geantwortet habe, die Papiere seien werthlos, weil dieselben nur auf die Perso» lauten. Im Jahre 1868 oder 1809 habe er die Depots seinem Schwiegervater Schmidl Über» geben, damit dieser den Wohnort der beiden Schuldner eruire. Er (Domenig) habe nämlich an N. geschrieben, jedoch von demselben keine Antwort erhalten. Der Vorsitzende constatirt die Unwahrheit dieser Angabe, da ein Brief des N. vorliegt, in welchem dieser sich wegen Auslösung des Depots an Domenig wendete und ihm das Depot selbst zum Kaufe anbot. Vors.: Wann ist dies Depot in die Kasse bei Schmidl gekommen? An gell.: Ich weiß nicht. Vors.: Wir wissen es doch. Es ist nämlich constatirt, daß die Umschläge über die einzelnen Depots von ihrer Frau erst in den letzten Momenten vor der Con-curseröfsnung gemacht wurdcu, wornach die Interimsscheine erst um diese Zeit iu die Kasse gekommen sind. Ferners ist auf dem Couverte die Prolongation des Schuldscheines bis 0. Mai 1809 ersichtlich, woraus hervorgeht, daß um diese Zeit eine Sichtung der Werthpapiere vorgenommen und die beiden Iuterimsscheine nicht als werthloS befunden wurden. Angekl.: Ich habe die Prolongation nicht hin« auf geschrieben, für mich hatte das Depot leinen Werth. Hierauf wird das Protokoll mit Constantin R. verlesen, aus welchem sich insbesondere ergibt, daß er von Domenig leinen Brief erhalten habe. Ebenso ergibt sich aus der Aussage des Edmund W., daß er mit Domenig in keiner Correspoudeuz gestanden sei. Der Staalsauwalt erklärt hierauf, daß er in Gemäß-heit des § 150 St.-P.O. die Anklage gegen Johann Schmidl auf das Verbrechen der Mitschuld am Betrüge rücksichtlich der Verhehlung der in der mehrerwähnten Kassetruhe vorgefundenen Effecten ausdehne. Johann Schmidl gibt in Bezug auf dieses Factum an, daß ihm sein Schwiegersohn lange Zeit vor Ausbruch des Concurses zwei Interimsscheine zu dem Zwecke übergeben habe, um die Adressen der Darlehensnehmer zu eruiren. Es sei dies im Jahre 1808 geschehen, als Domenig ihm anläßlich der Reise nach Wien seine Werthpapiere übergeben habe. Da auf dem Depolumschlage statt Rothbauer Rechbauer geschrieben war, habe er, als er sich wegen Etuirung des Wohnortes deS Schuldners an einen Bekannten in Graz wendete, von diesem die Antwort erhalten, daß ein Oberlieutenant Nechbauer in Graz nicht bekannt sei. Rath Perto: Haben Sie die Papiere, welche das Depot bildeten, angeschaut? An gell.: Wirklich nicht. Vors.: Das Leugnen wird Ihnen wenig helfen; denn es ist constatirt, daß die Papiere erst in den letzten Momenten vor der Concurseröffnung beseitiget wurden. Staatsanwalt: Sie behaupteten gleich anfangs, als Sie sich um die Adresse des R. erkundigten, den falschen Namen auf dem Depotumschlage gelesen zu haben. Nun ist jedoch constatirt, daß die Emballirung des Depots viel später, nämlich kurze Zeit vor der Concurseröffnung geschah. Nach Vernehmung der Emilie Domenig in Betreff dieses Factums wird die Verhandlung abgebrochen und die Fortsetzung auf Nachmittag 4 Uhr anberaumt. Iu der Nachmittagssitzung gelangen das sechste, siebente, achte, neunte, zehnte, eilfte und vierzehnte Verhandlungsfactum zur Behandlung. Das sechste Factum bt-trifft die eiserne, schon öfters erwähnte Kassetruhe, welche im Status nicht erwähnt wurde, deren Werth jedoch Johann Schmidl selbst mit 00 st. beziffert. Andreas Domenig gibt an, daß er diese Truhe im Jahre 1809 wegen Ünbrauchbarteit zu seinem Schwiegervater übertragen ließ. Der Vorsitzende constatirt, daß sich der Beschuldigte in der Uutersuchuug anders und widersprechend verant« wortete. Johann Schmidl gibt an, daß die Kassetruhe April 1868 zu ihm gekommen sei, er habe dieselbe nie als sein Eigenthum angesehen. Auch rucksichtlich des Johann Schmidl constatirt der Vorsitzende, daß er sich in der Untersuchung widersprechend verantwortet habe. Ueber Antrag der Staatsanwallschaft beschließt der Gerichtshof, die Kasse schätzen zu lassen. 1002 Das siebente Factum bezieht sich auf die Wechselforderung an Wenzel P. per 16 fl., welche Domenig in der Uedereilung in den Status aufzunehmen vergessen haben will, die jedoch vom Schuldner liquidirt wurde. Das achte Factum betrifft die Forderung an Blas P. per 60 fl., bezuglich welcher Domenig behauptet, daß er sie deshalb nicht in dein Status aufgenommen habe, weil er sie überfah. ^lebrigcus fei der Schuldner durchgegangen und er hade daher die Forderung für werthlos gehaltcu. Der Vorsitzende constatirt, daß der Schuldner wirklich sich aus ^aibach entfeint habe. Der Concurömasse-Bcrwaller Dr. v. Schrey gibt an, daß er die fragliche Forderung für die Concnrsmasse sichergestellt und eingeklagt habe, und daß diejelbe werde eingebracht werden. Das neunte Factum bezieht sich auf zwei Aulhcilschcine der Laibachcr ^oltocffcctengesellfchasl im Werthe von ungefähr 500 sl., rücksichllich welcher Domenig behauptet, daß er das Eigenthum dieser Papiere im Jahre 1869 an seine Kinder übertragen habe. Das zehute Factum betrifft die Verhehlung eines An-lheilschcines der Versichernngsgesellschaft „Apis" pr. 100 fl., zweier von einer hiesigen Kegelspielgcsellschaft ausgestellte» Anlhcilfcheiue auf ein fünftel ^os des 39er Anlehens und auf A Windlschgrä'h-^ose, dann von 5, Coupons der Angloaclie Hl'r. 148K3, welche Papiere bei der Hauösuchnng im Pakete i! vorgefunden wurden. Andreas Domcnig will die Aufnahme des An-lheilfchcineö in den Status vergessen, die Authcilfchcine der 'ttegelgcsellschaft feinen Kindern cedirt haben und behauptet, daß die Coupons nicht fein Eigenthum feien, er jedoch den Mgcnlhümer derselben nicht kenne. Das eilfte Factum bezieht sich aus 2 Gresham-Poliz-zen pr. je 5000 fl. im Werthe von 322 fl. 14 kr., welches Faelum wir jedoch übergehen, da sich bei der Schluß-verhaudluug herausstellte, daß diese Polizzen bereits im Jahre 1tt0« all Johann Schmidl zur Deckung einer Fordernng desselben cedirt wurden. Das vierzehnte Factum endlich betrifft einen Logen^ miclhzins pr. KO sl., welchen C'milie Tomeuig uach der Eoncurscrosfnnng rcalisirlc, wozu sich dieselbe »ach ihrer heutigen Angabe oeshalli für berechtiget hielt, weil ihr Mann die ^'oge beim Beginn der Thealerfaison 1«69 für sie gemiethet halte. Hie mit endet der fünfte Verhandlungstag. Locales. — (Die gestrige Stadtbeleuchtung) fiel besser aus, als man envartele. Besonders effectvoll war die Beleuchtung des bischöflichen Palais, des Seminars, der Htirchenlhürme, des Mariendentmals, dcr Citalmcafa^ade. Höhenfeuer zählte man 71. — (Lebendig begraben.) Ter uns neulich unter diefer Ueberfchrift aus Neumartll gemeldete Vorfall bestätigt sich, wie wir aus einem Schreiben unferes Eorrespoudenleu vom 10. d. M. entnehmen nicht. Auch eiue Zuschrift des Herrn Bezirtswundarzteö Pirz berichtigt den Fall dahin, daß der Gastwirth Mooiz in Neumarltl an der Luugen-sucht starb und dle Leiche bereits im hohen Grade der Verwesung beerdigt wurde. Da am Abend desselben Tages eine zweite Leiche zu beerdigen war, so grub dcr Todten-gräber eine Grube für zwei Särge. Der die Leiche - des M. enthaltende Sarg wurde Früh 8 Uhr in die Grube versenkt und bis Abends unverschant gelassen. Der Sohn des Todteugräbers soll sich nun den uuzeiligen Scherz erlaubt haben, zu rufen: „M. klopft im Sarge," was eine Menge Neugierige herbeilockte. Es wurde der Sarg auch zum Theile geöffnet, allein dcr Leichnam des M. befand sich darin in derselben Lage, wie er hineingelegt worden. — (Statistik der Kindes morde.) In den im österreichischen Ncichörathe vertretenen Ländern beträgt dle fünfjährige Durchschnittszahl der Kindesmorde 110.2. Davon kommen aus Galizien 30.2, auf Böhmen 21.^, auf Mähreu 16.z, auf Niederösterreich 4 <,. aus Steier-lnark 7.4, auf Krain 4.,, auf Oberösterreich 4.<„ auf Schlesien 3.,, auf das Küstenland und Dalmatien je 3,' auf die Bukowina 2.^, auf Tirol und Vorarlberg 2.^, auf Kärnten 1.^, auf Salzburg 0,,. — Mit Rücksicht auf die Bevölkerung war die Zahl der verurtheilten Kindesmörderinnen besonders in Mähreu hoch, sinkt aber in Niederösterreich bei fast gleicher Volkszahl bedeutend herab. Dcr Schluß der Novelle,: „Der'Einnehmer von Modlmc" muß wegen Nlnimmamiel «»f morgen ver» schoben werden. Eiugcselldct. Keine Kraulheit vermag dl'r deliea^u I^vi,!,^!'^,',' i?ch>vi»d-sucht, Asthma, HuM'ii, lliwrrdaulichllit, Verstupsitug, Diarrhöe», Schlastosigteil, Schu'äche, Häin^rrhoiden, ^.llisscrsiichl, Fieber, Schwindel, Blutaujsteigeu, Ohreulnanseu, lledelleit nud Abrechen selbst wahrxid der Schnwugerschds!, Dmbettc«, V^ellüichulie, ^ld-magerling, ^theiunali^unis, Gicht, Bleichsucht, Aiii^üg alii' 72,<»>0 läertificate» über Oei,es»»g », die aller ^>ndieiil il'ider. standen! Cerliste at Nr. 5 8 782. Tyruau. l0. Mm l8'!!. Ihre vorlressliche !'»»vl,!,».^, i,>,^ hat daö O> brechen gänzlich gehobeu uud mriiie» Appetit hergestellt. Vieioe l!eber,^e»g»,lg Uou der Vortresflichleit Ihrer I'„'V!,!<>», n ,<> ueraulasz! mich, dieselbe an deru leidende» bestens inznralhen, Carl Verier. Lerlisical Nr. 14. We?!au, I I. September 18<'>». Da ich iahrclaug für chrnuische Hämurrhoidal ^'eideu, ^cber-lraiitheit n»a BerNol'silüg alle »wgliche ärmliche Hilfe oh»e Erfolg angewendet, so nabin ich in Berzweistniig meine Zuflucht zu Ihrer l'l,>v!,l<'5<'n>!',>, Ich taiiu den, lieben Gott und Ihnen »ich! genug daitt^l für diese tüstlichc Oalie dcr Natur, die für mich die unbcrcchl'llliarsie Wohlthat grwesrn ist. Franz Stri» ma n n. Nahrhastrr als Fleisch, erspart die Il,!Vl,!l>6<'i>^ Iiri Erwach-sencu uud ^iudtt'u 5)l) Hial ihvlii Pn'is iu Ar,;!!l'le,!. Iu Vlechl'üchseu uou j ^f„,^ s, , s.,,^ 1 ^f„„d sl 2,50, ^ Pfund fl. 4,5)0, 5 Pfund fl, N>, lii Pfuud fl. 20, 24 Pfüüd sl. 3(>. liovülc»,-!«^^ <'!><)<'c>l!,l!'><> i,i Pulurr nud i„ Tcililttleu filr !2 Tasse» fl. I.5«>, 24 Tnsscu si, 2 50. 4« Tasse» fl. 4,50, ,» Puluer siir 120 Tassen st. w, für 28« Tassc» fl. 20, fi!r 57C Tasfeu sl, 3l>, Zu begehen durch V arry du B c, rry ><' Cluup. iu >Vi6N, WHlIÜ3c!d8H«l8« Ilr. 2, in Laidacli ,ud Sprcereihäudlcru; auch versendet das Wiener Hans nach alle» Gegenden gea/ > Postmiwcisnna. oder iiiachuahule», > .Höchst beachtenSlverth D ^ filr alle Di^niiss^i, welche gencisst sind, a»f nur solide u>,d ^ Erfolss v^sprrchciidc Wrisc dnu Glucl»' dk Haud zu dielüii, > ist die im hrlUia/» Blaltc crschirucuc Al.uou« d« Klu haftester Debatte nahm der Auöschuft einstim-mi«; den Antrag itassers an, iu die VerHand lung des Kriegsbudget nicht einzugehcu, so lange der Finanzmiuister Auskünfte über die ssinauzlage von »57H nicht au die Haud gebe. ^ Berlin, » 5. Juni. Neichstagsschluft. Die Thronrede hebt die patriotischen Leistungen des Reichstages hervor und hofft, wie der Kaiser uach den ueubegrüudeten Veziehuugen deS deutschen bleiches zu allen Machten des Auslandes überzeugt sein darf, der Friede werde ein dauernder sein. Paris, »5. Juni. (5in vvn Hl Mit-glicdern unter,ei6inetcs Manifest der republi-kauischeu Linken klagt die monarchischen Par teien der Verletzung des Partes von Bordeaux betreffs Vertaguug aller politischen Fra gcu an. Das Manifest wünscht neue Wahlen, um die wahre Gesinnung des Landes zu er kennen. Wien, 10. Juni. (Tr. Z.) Dic RcichSialh^ dclcgation nahm dcu Voranschlag des Finanzlniüi' sttrinms und die slcchlluugsconlrolc zumeist conform dcr Neqic!»ngi, östcileichi< schcu Fmcmzmmislcr zur Sitzioig ci',n,l!ladcn, »>i, iU,cr die zu> Äcdccklllig disponibel werdenden StnatScinnahmsu Ällsschlüssc zu erlangen, wurde nn^cüoliiiilcn. Wullcrstmff ll>eil< mit, cr habe den Bortraa. üdcl' d«c< Äialiucluid^ct fcrli^, sslaul'c jedoch, es sei zwcckmäßui, das Mlirinc' luld^cl erst nach dein Arulceliudgct zu berathen. Nächste Sitzmia. Abends. Prag, 14. Juni. Die Fcicr des Gcdächtl,ißta^ei< dcr Hinrichtungen auf dem Ningftlatze »ach dcr Schlacht am Weißen Berg wird von den Iliugczcchcn vorbcrcitti; im Nall)tiaussaalc soll eine Trauerrede gehalten wcrdm. München, 14. Juni. Die baierischc Gesandt' schüft in Florenz wurde angewiesen, am 1. Juli ,'ln'en Sitz uach Noni zu verlegen. Dem Slislöprost Düllin-qcr nnirdc das Ehrcndiftlom eincö Noowi- ^ill^ civiN« der Nnirersität Ozford überreicht. Telestraphischrr ^scllsclconro uo>n li"), Juni. liperc. Melallwic« 5>!) 05. - siprrc Melalliqnei« mit Mai« >uid ^oUrmln'r-Ziiiscu 59 05. — 5,ftl>rc, National-Aulehn, W.W. - 1«<50cr Gtaüts-Aulche» 9!).s<0. — Vaulaclieu 788. ^ Credit- ')lclieu ^W.W. — ^oilduu 133.85. Sild^r 1^1.L5. - K. l Mitn,^ Ducatlu 5,88'/,. — Napoleond'or 9,8ü. Handel und Nudolfswerth, 12. Iuui. Dic DurchschnittS-Preise stellten sich aili deui heutigen Marlle, wie folgt: si. lr. fi. ! lr. Weizen per Mchen ' ^ -- ^ Butter pr. Pfund . — 48 ^rn „ 4,80 Eicr pr. Slilct . . — ^ ^"stc „ 4 , - ! Milch pr Maß . — ,<> Hafer „ 2 10 Niudfleisch pr. Pfd, - !>4 Halbsrucht „ 5 20 Kalbfleifch „ — 2<; Heidcu „ 4 — Schweinefleisch „ — — Hirse „ ^ — ^ Schöpsenfleisch „ — 18 ltulurntz „ 4 — ^ Hähndel pr. Stück — 3» Erdäpfel „ 2 20 Tanlim „ - 20 linsen „ —! — Hen pr, Lrntucr . 2 20 Erl'seu „ "- i >- Stroh „ . 1 ^ l^0 F'soleu „ 4 ^ 80 Holz, harleö, pr. Klft. 6 50 Äindöschmalz pr. Pfd, — 45 — weiches, „ — — Schweineschmalz „ 48 . Wem, rother, pr, Eimer 8 — Hv>ck. frisch, — —Ii — weißer „ ? — Speel, geräuchert Pfd, — 40 ! ! ^teleorolouische Veohachwilgen ül Lai^ach. .....3 ^ ß 8 ' 8 ^ ^ ^^ Z « r: ?! ^. n ^> «> >^«),^ L ««ff " ^ 56 ^".3 <; ll Ma, ii2? 0» -i- '9 L l windstill Nebel 15, 2 „ 3i. ^2- 13 7", »in l-(>" unter dem Normale. Verantwortlicher Rrdacttnr: Ignaz u. .1k l e i n m a y r. ,Älltühmcht. " Wie», 14 Juni. Die Äürse war ycutc wieder fester. Rente, ^ose, zcihlrcichc andere Aulagöpapierc rrslanrirte» sich wieder oder brachten doch weuiMuo einen grüßen Theil des gestrigen Verlustes wieder ein. Dabei war teiuc stürmische Bewegung, sondern ein ruhiges, couseqneutes Fortschreiten bemerkbar; Spielpapierc besserten sich rasch um ein paar Gulden und hielten dann den gcwonncum Borsprung zähe fest. ____________________________________________________^ ,_____.....^ ___________________ Ä. Allae-utUle Staatsschuld. Mr 100 sl. Otlb ^üurl» Tinh.'itliche Staalüschnld zv. b pCt.: in Noten verziusl.Mai-Novembel 59,15 59.35 , „ „ Fcliruar-August 59.- 5i,.l0 „ Silber „ Iäunrr-Iuli , 6910 69.20 .. „ „ Apnl-Oclober . 68.95 69.05 'Vise v,I, ,1839..... 284.-265.— , „ 1854 (4"/«) z" 250 st. 93,75 94.— 1860 zu 500 si, . . 89.70 99.90 " „ 18'W zu 100 st. . . 112,- 113,-" 5, 1ttU4 zu IU0 si. . , 12625 126.50 Sillllts-DomänenPfauddriese zu 120 st. ö W. iu Silber . . 1/3.— 124.— »l. Grmldflttlastlmas-^bliaatil>:.el.. FUr 100 si. Ol'l^ Ä^are Ljotzn'c» .... zu iipCt 96.— 97.— 3Hu'U .... „5„ 75.10 75,50 Nicder-Oestcrreich. . „ 5 „ 97.50 98.-Ober-Oesterreich . , „ 5 „ 94,50 9550 Gieheubitraeu ... „ 5 „ 7« 75 77.25 ^>e,el,mn^ ... „ 5 ^ 93,— 94 llua.°ru .... „5„ 7975 «0.25 <'. Audere öffentliche Äulelicu Donunregulirnugslose zn 5 pCt. 96.25 96.50 Mm. Eiseuliahulmlehen z» 120 st. ü. W. Silber 5"/„ pr. Sliick 107,30 107.60 Una, Prciuiienaulchen zu U)0 si. ö.W.l?5si. Einzahl.) pr. Stuck 93.25 93 50 Wiener Connmmalaulchen, rltck- Geld Waare zahlbar 5 pCt. filr 100 si. . . 87.25 87.50 »». Actie« vo»l Btt:»?il:stiiute«. Geld Waare Aualü-izstcrr. Baul.....34175 242.- Baulucrein.......253.—- ^-^ Boden-CreditüNstalt .... 259,— 260.— Kreditanstalt f, Handel u. Gew, . 288 90 <'89.10 Kreditanstalt, allgcm. nugar. . , 109,50 110.--Eöcouipte-Gesellschaft, l:, il. . . 898. - 902 — Frauco-osterl,. Äanl .... 119.50 119.75 Gemralbant.......—.-^- —.— Handclöbanl.......147.— 147.50 Nationalbaul.......788.— 789,— Umonbant.......279 25 279.50 Vereiusbanl...... 105.50 105.75 VertehrSbaul.......170.50 171.50 «. Actie» von Transportullterneh» «lunsten. Geld Waare Alfüld-Fiumaner Bahn . . . 176.50 177.^. Bühm, Westbahu .... .254.-255.^ <^arl-Vudwig-Bahli.....2 - 7^) i< 500 Frc« pr. Slilck . . 240.50 24l. - llng. Ostbahn filr 100 si, . . 84.70 84.!»0 «». 'Vrivatlose (per Slilct.) Creditll'.lstalt f. Handel u. Gell'. Oelb Wau'^e zu 100 ft, U, W......173 — 173.50 Nudolf-Stiftuua zu 10 st. . . 15. - 15.50 Wechsel (3Mlli> ) Olld Waare Augsburg filr 100 st sildd. W. 103 20 103.30 Frankfurt n.M. 100 ft. lcl:. 103,35 103.4-'' Hamburg, filr 100 Marl Na,!c° 91 14 91,30 Lv:!don, silr 10 Pfund Sterling ^24.20 124 30 Paris, sitr 100 Francl! . . . —.— —-