Freytag den 6. Jänner 1S26. 1 Die sechsund zwanzig er Jahre in Krain. 2() Jahre vor der Geburt unsers Heilandes war Kram schon eine römische Provinz, alles wurde auf römisch« Art eingerichtet, u»d dieß größcenlheils zum Vortheile des Landes, über das sich nach den unerforsch« lichtn Nachschlüssel, Gotiell nun die ersten Strahlen römisch »griechischer Cioilisacion verbreiteten. Im Jahre 26 nach Christi Geburt herrschte Kai, sei Tiber ius über das Land, das heut zu Tage Kram genannt wird. Die rörnischen ConslNn hießen C. Cal. visms Sabinus und Cn. Cornelius Lentulus Cossus Getulicus. Im Jahr« »26 n. Ch. G. verehrte Krain in Kai-fer Adrian seinen Landesfüliten; Consuln waren M. LolliuS Pedius Verus und Q. IuniuS Lepidus Bibu» »us. Der genannte Kaiser bereiste in diesem Jahre zu Fuße seine griechischen Provinzen. Im I.ihre 226 war Alexander Severus römischer Kaiser und demnach auch LandeSfürsl in Krain ; ein Monarch, der sich zuerst gegen die Christen güiig erwies, wi« er denn selbst, wiewohl Heide, eine hohe Meinung von Jesus Christus, unserm Erlöser/ hatte. Im Jahre 226 nach Ch. war Constantin der Gioße römischer, und zwar der erste Kaiser, der «< wagce, den Götzendienst auszurotten , und den Chri» sten freyes össeotliches Bekenntniß ihres Glaubens ge» stattete. Ab«r der Fried« der Kirche war damahls durch den Ketzer Arius gestört, der die Gottheit Christi laug. Nlte. DüS Gift dieser Lehre verbreittte sich in der FolH« auch nach den adrialischen Küstenländern. In «i<» diesem Jahre ließ der Kaiser seinen Sohn Crispus zu Pola in Istrien hinlichten. Im Jahre 426 n. Ch. herrschte Kaiser Theo. dosiusll. über daS oftrömisch,, Va l en tinianIII. über das weströmische Reich; Krain / das gleichsam di« Scheidewand zwischen beyden war, besonders das UN» tere Krain, war damahls, wi» Pa«nonien, der Tum« melplatz für Hunnen und Gothen , welch« Letzteren, i>» römischem Solde, das Hunnrnvolk aus Pannonien zu verdränge« suchten. In eben diesem Jahre starb A u« gustin, der Patriarch von Aquileja, unter dessen geilt» liche Gerichtsbarkeit auch das heutige Krain gehörte. Im Jahre 526 n. Ch. G. gehöri« Krain dem Könige der Ostgochen, dem großen Theodorich oder Dietrich von Pern, der aber in eben diesem Jahre starb. Der Paniarch Stephan zu Aquileja gab sich alle Mühe, seinen Kirchsorengel »on der ariümfchen Ketzerey, der auch die Gothen zugethan waren, zu reinigen. Im Jahre 626 n. Ch. G. seufzte Krain unter dem Joche berAuaren, soll aber in diesemIahre durch Sam 0 davon befreyt worden seyn. Gränz« Nachbaren waren die rauhen Longobarben ; der Herzog von Friaul, dazu auch das Görzerische gehörte, hieß Gra sulp h. Im Jahre 726 n. Ch. G. dürfte Kra' Z diesen Nahmen geführt haben, zinSt? »" ^ und hatte an P e m m 0, dem Herzog H nen furchtbaren Nachbar. Patria Calistus. . Im Jahre 626 n. Cb. G. gehöne Krain zu her z»oß«n fränkischen Monarchie, welch« Vudwig der Fromme, Catls bes Großen Sohn , geherrscht«. Frän« tischer Herzog in Friaul, und ^arum auch in Krain, »al Balderich, Potriarch zu Aquilej^. Maxen« li u<, unt«r welchem zu Friaul, bas ist in Cividale, «in« Schule gegründet wurde, wo di« talentvollen Jüngling« H«r Nachbarschaft sich Bildung und Unterricht höhlten. ^f Im Jahre 926 n. Ch, gehorch« Krain den Hun, Harn. Der Patriarch zu Aquil,za hieß Leo- Im Jahr« »026 n. Ch O. gehörte Krain ^um deutsch«» Reiche, über welches Conrad II, herrschte. Dss haier'sche Gotteshaus Freysil'Zen war in Oder, «nd Unterkrain begütert; zu i.'albach sah ein Pfaiz? Araf. Der Palliary zu Aquileja hieß Popo, em »omPavst und Kaiser hochoerehrler H«rr, Erbauer tet , n»ch jetzt stehenden Riefen. Doms zu Äql«il?js. ^ß Im I«hr« 1 llä n. Ch. G. gehörte Krain äe sl»se ^^ H<> Patriarchen von A^uileza, cle f^ctu wurde ihnen tziese» Besitzthum ,on S«ll«n der Herzog« Karnthens ^W >»b der Milikgrafen oan Istr^en sehr oertümmert. Pa, Itzarch von A^liileia war bomahlj Gerord. Im Jahre ,226 n. Ch. G. war der Patriarch B«rthold, von Geburt aus dem Haus« Änbechs, »nbeNlitttner Herr von Krain, ein Kirchenfürst, ber «n Machl und Glan^ alle s«ln« Vorgänger übertraf. In «den di«s«m Jahre nahm Papst Gregor IX. das Vinediccmer. Klolier Obe.durg, das jetzt zur Dotation des L^bacher BiSthum« geHort, in seinen Schutz. Wl Im Jahr« »I26 n. Ch. G. befand s,ch Krain tvar schon unter isterreichischem Scepter, ein The>l von Unter« und Innerkrain gehörte »eeoch noch ten Grafen »«n Gorz, und Heinrich von Körnchen scheint noch «l«ig<< Pfandrecht im Laxoe gehabt zu hahen. Pa. ^^ Nialch von Aquile^a war P s g a n u «. Im Jahr« 1426 n, Ch. G. Landesfürst Herzog Ernst der E'sirne, Gründer der ersten Echul«z»»^«i. h«ch; Pätrisrch zu Aquileja < Ludwig ponT»ch. ^M Im Jahre 2526 ll. Ch. G. war F «rbin « nb I., Bruder Ka«ser Carls V., Herr von Krain, Christoph R»ub«r aber Bischof zu Laibach. Das deutsche Thor ^«ym deutschen Haus«) war restaurirt und ba< >«r Sladt erweitert worden; auch er>uar< Einverleibung d«r Herrsch«ft Mpbich zu« Im I. ,626 Kaiser ?^o?HandII. He,r »s« Krain, Thomas Chtin, Bischof(oer merkwücLigsi,) zu Laibach, einia in Auerolli,„g der Irrlehren un» in WieLerherstellung des Glanzes l>,r rechtgläubig,« Kirche. Jesuiten bty S». Jacob zu Laibach. Im Jahr« ,726 Kaiser Carl VI., Urgroßv«. ter Sr. Ma,. be« jeyt regierenden allergnaoigstinK^i. fers, Herr von Krain, Wilhelm Graf v ^ « sli«, Bischof zu Laibach. Das Land nimmt zu an Wohlst«n5 durch den Waarelizug von un2 nach be.n Fr,r)hafe« Triest. Di« Stubl«n b«y den Iefuilen sind im bltth<»>. sten Zustand,. F. X> Nicht«,. Rührende Scene vom Kaiser Alefa n der. (Durchaus wahr.) Auf einer Reise des Kaiseri Aleranber von Sl. P?, teriburg in ein entferlNis Gouvernement Seiner H^<« teil im I^hi« »82^, ivurOe ul>cer>veg< dej'stn N?l ew«Zf» schadhaft, und er sah sich gensthiZl, aus offener St^aß« Halt zu machen. Aus oem W^gen gestiegen, überließ «r seiner ih» begleitenden Dienelschast 0«e Zustan»>,ht«ng desselbe«. Wenige Minuten daraufkam b«r Wagen des O«n«lül< von D... nach, d«i chm auf dieser N«ls« zu folgen b»» orberl war. Der General ließ foglelchanhalien , sprang herau«, und naherie sich dem Kuiftr. — Hleranüer befahi lhm aber, wieder in f«ll!,ll Wag,,, zusteigen, dieReil« dls zur liächsten St«cion fortzusetzen, mw »t)n zu e». waclen ^Hier," meint« er, „können Si« nichts nützen; wenn<2ie aber voiausgehen , u>>v Alle« ;ur Fort «tzunz der Neise vor me,ner Ankunft auf der nächsten ^tati»ft vorberetten, so ta»<» dadurch die letzigl Verzögerung wieoe? in etwas eingebracht werden." Der General gehorchie. K.,um war er eine Stre«k« gefahltn, so kam «ine s,hl hochb> zahrle ruffische Bauern« frau auf den Kaiser zu und fragte ihn treuherzig ^ ,Kommt Ihr au» St. P«t den Kaiser begleitet. Ihr irrt Euch aber in ree Summ,, «5 sind nicht 70 , so»bet»l fünfhundert Rubel. «Ist das auch Euer Ernst ?« M ?l!« fie t en General von D... aufgefunden hatte — was nicht scy^er hlelt—trat sie vor ihn und re. btte iv„ mil den Worten an: „Ich will mir die fünfhundert Rubel ausbilten, tzt« Eu v mein Sohn fur mich in Petersburg mitgege, ien h^ll." Der General sah die llll« starr unl> betroffen an; « hiell ^ filr wahnnnnlg. ^'lebe Fsai», eriviedertt er schonend «us Micleid Mit idlem bid-iuernswellhen Zustande: Ihr irret Euch ßewls, i„ h,r Pel'o». Ich kenn« weder Euren Sühn, «och Euch, „nd am wenigsten hab' ich von irgend Je-wand sunfhinieect Rubel empfangen, um sl« in tneser Gegend wiedtl ausjn^ahlen. Es hat mir'» aber «m Herr versicheft, d»r'< wis. s«n «illz «» hat «ir Euch haarllein h,lchli«b«n und ausdrücklich gtlagt, ich sollt« Euch nur da» Gelc« von E«!

r erhalten. — ^Al,o läugnet Ihr's.^" fragte b« Bauersfra»'. „Das han' »H m«r von emem so schmucken, vernehm«» Herrn nicht vo»gt,tellt," Mltlernif»!« war der Kaistl auf der Slstion a»» gelangt, und «l trat in das Finnner, als di« Alle «bt» ihren Vovlvurf geendet hane. Kaum wurde st« den Kaiser gewahr, so zeigt« si« mit dem Imger auf diesen , un5 rieftilumphirenb aus' »Hlun werdet Ihr mlr'< toch mchr welter abstreW ten. Bas »st der Herr, der mn's gesagl hat, Ihr hat« t«l das Geld von meinem Sohne in Handen." Der General wollt« l«hl dem Aalser den sond«b<« ren Vorfall erzählen, doch Uehttler wlntt« lhm mild»« Augen und sagte dann: ^Bemmen Si« sich doch! Haben Si« nichl vo« «inem Zünmecheitzer im Schloss« fünfhund«ltRub,l fü» seine Mutter empfangen ? Diesen Wlnt vtlstehtnd, rief von D... nalh «mer kurzen Pause, sich Mlt der Hand vor di» Stirn schlagend, aus: »Ja, /etzt besinn' ich mich! War mir'ö doch g«NH au« dem Geoächtn!l< glommen I" u„b sich an bl« BaueiA» frau wendend, fuhr er fori: „Mlt dem ^eli>e hat es s«ine Richtigkeit, Müt» — terchen! Ihr sollt «s gleich erhalteu." W Er öffnete nun eine Eas„ne uno zähll« b,r General. W „Ich möcht' ,« wohl," ecwl«o«r», s», ^ ^»enn ich ouch nur ge»vch »äls, d«ß «s m«»n S»hn nichj ß«steh. l«« hat." der Kn'>r. l ^ „Wo in allerWeU hat er ah?r r,nn so v!e!Ge!dbes?" 5 Der Kaiser hat allen seinen ^chlostbediente,,, vom < ebelsten bis zum untersten, »in ausierol^müches Ae, > schenk gemacht, und da hat Euer Eod„, weil er sich , so gut betragt, auch fünfhundert Nul'ei emos'angen. , „?lch!" rief die Matrone aus, und ihre Augen ' nisit« eine ^reudenthröne: „Golt segne den Kaiser! , Wenn ich doch nur noch vor meinem Tot« ein Mahl d«s Glück haben könnte, ihn zu sehen!" Alerander war sichtbar bewegt, und der Gt« neral v. D... konnt« in diesem Moment seinem Her« zensdr^nge nicht widersteben. Auf die Gefahr, baß es sein Monarch nicht ungünstig aufnähme, wenn «r Ihn aus seinem Incognilo hervorzöge, rief er aus: Da sieht »r vor Euch, Mutter! Euer Wunsch ist «füllt. Kaum vernahm die Alte dies« Wort«, so stürzt« sie auch vor dem Kaiser anf die Kniee, froh über die Gewährung ihre« Wunsche«, aber auch sehr voN Angst Üb«r ihre vorige Kühnheit. Alexander hob die Knieend« liebreich auf, und ^sagt« zu ihr: M „Es freut mich, daß Ihr «inen so guten und dank. laren Sohn habt, der sich Eurer in Eurem Alter so kindlich annimmt. Eur« Pesorgniß macht euch Ehre, und damit Ihr deßhalb künftig ohn« Unruhe seyn mögt, so sollt Ihr auf Eure Lebenszeit «ine Pension «ihal. ten, die Euch vor Mangel schützt, und Euer Tohn darf nun sich nichts weiter abdarben, um eine Kindespfiicht ,u erfüllen. -^ Wen» er sich gut bttragt, so soll wei-für ihn gesorgt werden." W Schriftprobe aus der Geschichte*). I««nn«d'A«e sdie Jungfrau von Orleans) an den Herzog von Burgund. 1- Jesus Maria! Hoherund mächtiger Fürst, undHerzog von Bur« guno. Im Nahmen d«s Königs d«s Himmels, meints ') Nach den Manuskripte« auf der Panse« Bibliothek übtlsihl. höchsten Herrn und Herrschers, fordere ich, Johanna die Jungfrau, Tuch auf, das, ihr und der Komg von Frank« reich, guten, festen und bauerhafren Frieden machet, so wie ei guren Christen zukommet; wollet ihr aber kri«, gen, Herzog von Burgund, so ziehet gegen die Lara< ze,,en. Ich bitte fiehe und ersuche Euch, so demüthig ich nur ersuchen kann, dasi Ihr das heilig, Reich Flanl. reich nicht mehr bekriegen wollet, und augenblicklich und ungesäumt Euei Volkzurückziehet aus den Platzen urid Vesten dieses heiligen Reiche«; denn der edle Kö> nigFrai,kr«lchs ist bereit, Frieden zu machen mil Bewahrung seiner Ehre. Von wegen des Königs des Him» mels, meineg höchsten Herrn und Herrscheis, und UM Eures Wohls, Eurer Ehre und EineS LebenS willen aber thue lch Euch tl,nd, d^ß Ihr fürtzer keine Schlacht gewinnen werdet, wer»,r Ihr noch Alle, die da kämpfen gegen Jesu», o?n Kouig 5eS Himmels, meinen Herrn ; darum bltte ich Euch, daß Ihr kein« Schlgchl beginnet, noch ferner triegct gegen unB; denn sicherlich, so vi'l Ihr auch Eurer bellte >,nd Unterthanen herzuführen "^ get, sie weiden nichtS gewinnen, als unser Mitleid mil dem Blut« derer, die es aegen uns vertaufeli.Auch habe ich Euch vor drey Wochen geschrieben, und Fne« densbriefe durch einen Herold gesentet, der Euch n» der Salbung lade, die da heute, Sonntag den sieb» zehnten dieses Moiiaths, in der Stadt Nh<>imi gefeyert wird, habe aber weder Antwort noch sonst Nachricht von gedachtem Herold empfangen Lebt wohl! Gott schütze Euch, ergebe seine» Friede,,! — (Geschrieben in genannter Stadt Nheims, den sieb;,Huten des Iu-ly.Monath«; überschrieben auf oer Rückseite: Anden Herzog von Burgund, und gesiegelt mit einem Siegel in rothem, gebrochenen Wachs). M i s c e l l e n. Der Capital» Hadlock ist mit seinem naturhissorj. schen Cabinet, worin sich auch zwey EZkimeaux befinden, zu Straßburg angelangt. Von den Eskimeaur ist in Straßburg der Mann an einer Lungenlohmung gestor-ben, und nur noch ausgestopft zu sehen. Gedrvckt bey Ianaz Alyys Edlen von Klcinmayr.