LMachcrMMtlmg. Nr. 188. Präi! u »I erati o nsPrc i »I: I»> Comptoir ganzj. fi. II, V.Ul'j. fl. 5>,5>0. Fl!l die ^»sscllllNss ini« H,-»,» halbj. 5l, ll. Mil del Post «anzj. si. 15, H.Ubj. sl. ?.5>«, Mittwoch, 26. Juli 3ns«ition»g«bühr b<« 1«Zeilen: imalSOll., xm. «irr., »m. I fi.; sonftpl.Zeile im. « ll., lm. »ll.. »m. IN lr. ll. s. w. Inserlionsstempel jcbesm. 30 lr. 1871. Mit 1. August beginnt ein ncucs Abonnement auf die ^a'lbacher Icituug." Der Prän um cr at ions-Preis beträgt für die Zeit vom 1. bis Ende August I«71: Im Comptoir offen......._^ fl. <>2 kr. Im Comptoir unter Convert . . . . 1 „ — „ Fiir Laibach ins Hans zugestellt . . . 1 „ —- „ Mit Post nntcr Schleifen.....l .. 25 .. Für die Zeit vom 1. AuMst bis (tznde December: Im Comptoir offen.......4 fi. 60 lr. Im Comptoir unter Convert . . . . 5 „ — „ Fiir Laibach ins Haus zugestellt . . . 5> „ — „ Mit Post unter Schleifen.....« .. 25 ,. Nichtamtlicher Theil. Ueber publicists Manöver. «aibach. 25. Juli. ES ist feine neue Erscheinung mehr. daß jene Journale, die sich in dcn Manlcl der grüßten Unabhängig. teit und Ueberzeugungslreuc ihren Lesern gcgemibcr zu hüllcn belieben, fast jede Ansicht, die ihnen nicht genug regierungsfeindlich erscheint, als officiös, inspirirt oder gar als offivnll stcmpclu. Die Iourualc haben sich hie-bei ein publicislischcs Jusallidilitätsschema zurechtgelegt, demzufolge sie das ansschliehliche Inteiprctationsrccht dcr öffcnilichen Meinung, das alleinige Monopol der Unabhängigkeit zu besitzen glauben. Nach diesem Schema hätlc Jedermann den Anspruch auf Unabhängigkeit und bessere Ueberzeugung verloren, der die Tendenzen der Regierung im Allgemeinen oder ihre einzelnen Handlungen in einem Blatte, das ihr eben zur Verfügung steht, zu billigen wagt und der die innern Wirren nicht schüren hilft. Jene aber, die mit erlaubten und unerlaubten Mitteln, gleich-sam aus Pflichtgefühl gegen j^c Aeußerung der Regie» rung, auch gegen ihre besten Thaten ankämpfen, nur weil es eben Thaten der Regierung sind, — werden mit de:u Nimbus der vollständigsten Unabhängigkeit umgeben. Wir wollen nicht darauf hinwcifen, daß Biälter, welche mit dem Programme dcr Regierung übereinstimmen, welche gleichfalls die Herstellung dcö Friedens, die allseitige Anerkennung und Befestigung der Verfassung als die nächsten Zielpunkte der murrn Politik Ocslcr-, reichs erkennen, aus diesem Grunde allein conscqncnt als > miin,lcricll bezeichnet werden, daß man ihren Artikeln emcn nahezu officiellcn Charakter beilegt und sie mit den Anschauungen der Ncgierungbtreise idcntificirl; — wir wollen anch darauf nicht hinweisen, daß man es ganz unbegreiflich findet, wie Journale, welche die Regierung Nütcrslüven. dennoch anf Grund ihrer publicistischcn Unabhängigkeit in vielen ssragen mit derselben nicht über-rin,timmcn. ja ihr entgegentreten köi'ncn; — dies sind Auffassungen, die wir wohl bekämpfen, ohne die Hoff-l nung zu haben, ihnen ;u steuern. Aber cin anderes Moment scheint uns noch bedeut-l'cher zu sem. Wir meinen die Willkür, mit der verschiedene Mittheilungen. Correspo-'dcnzen und Telegramme ln notorisch unabhängigen, s>gar oppositionellen Blättern rangirt werden. Im Laufe von 24 Stunden wider« fahrt cs oft einem und demselben Blatte, daß seine Nachrichten und Artikel bald als oppositionell und bc> mcrlcnswcrlh. bald als ofsiciös nnd wcrthlos geschildert werden. Gibt cin oppositionelles Glatt der Regierung in einem einzelnen Falle Recht, so wird der betreffende Aufsatz als officiös. ja das Journal selbst oft als Or, gan eines Ministers hingestellt, ohne sich um dcn Abgang jeder Conscqucnz zu kümmern. Daß cs der Regierung nickt glcichgiltig bleiben kann, wenn man regierungsfreundliche Journale auch in Fällen, wo sich ihre Ansichten notorisch im Widersprüche mit den leitenden Kreisen befinden, als inspirirt. oder Nachrichten in ganz unabhängigen Blättern, die jcdcS officiöseu Charakters entkleidet siud. als Anschauungen des Ministeriums bezeichnet, liegt wohl auf der Hand. Durch derartige Unterstellungen wird Anlaß zu Mißverständnissen, zu Beunruhigung nnd Verwirrung gegeben und zugleich nicht selten eine Pression ausgeübt, die vielleicht uicht beabsichtigt seiu mag. die aber dem Dienste der Wahrheit, der objectiven Bcurlhcilung dcr Tagcogcschichte gewiß nur abträglich sein kann. Andererseits nehmen wir aber anch leinen Anstand, unser Bedauern aufzusprechen, daß jene Organe, welche den Ve. strcbnngen dcS Ministeriums freuudlich folgen, sich nicht 'Miner dcr erwünschten Mäßigung befleißigen und hic-durch nur allzu heftig ergriffenen Anlaß zu Mihvcr. standnisscn gcbcu. Wir vermissen häufig die nothwendige Mäßignng, namentlich einem auswärtigen Staate gcgcu. über. mit welchem nnscre Regierung die freundschaft. lichstcn Beziehungen unterhält ' Aber mit aller Entschiedenheit muffen wir die Insinuation zurückweisen, als würde seitens dcr anerkannten Regierung».-Organe — und die Journale wissen es doch am besten, welche diese Organe sind — das deutsche Element zum Gegenstände von Angriffen gemacht, und als .würden sie. wie ein Wiener Glatt mit eherner Stirne >zn behaupten wagt. auch nur einmal einen der Gegner der jetzigen Regierung in illoyaler, persönlicher und nicht in rein sachlicher Weise bekämpft haben. Wir haben erst unlängst Anlaß genommen, diese Behauptung als völlig unbegründet und als ein Schlagwort der politischen Partei-Agitation zu kennzeichnen; wir thun es auch heute. Eine Regierung, deren Programm die allgemeine Versöhnung und die Herstellung des inneren Friedens list, läßt jede Meinung gellen, sofern sie nur leinen staatsfeindlichen Charakter trägt, und wird sicherlich nicht >n ihren publicistischen Organen jenes System der Ver« hchunc, und Verbitterung cultiviren, welche« alles an« dere. als die Versöhnung herbeizuführen im Stande ist. W,r appellircn an das allgemeine Urlheil, ob in der Mittheilung, welche an dieser Stelle zur Veröffentlichung gelangt, je eine Anfeindung irgend «iner Partei, einer Nationalität oder einer hervorragenden Persönlichkeit zu finden war. Wir sind uns dessen zu wohl bewußt, daß Regicrungsorgane mäßiger sein müssen, und auch mäßiger sind als jene Journale, welche eben den Regicrungs» organen Mäßigung zu empfehlen wagen, während sie selbst in Ton und Hallung längst schon lein Maß mehr kennen. Politische Uebersicht. Laibach, 25. Juli. Das „Präger Abendblatt" lnüpft an die Meldungen der Blätter, daß die Einberufung der Land« tage in nicht allzu ferner Frist zu gewärtigen sei, fol» gcnde Betrachtungen: ..Es ist leine hohlc Phrase und auch leine Uebertreibung, wenn wir behaupten, daß von dem Verlaufe der nächsten Landtagssession vielleicht auf Jahrzehnte hinaus, nicht blos das Wohl und Wehe der einzelnen Länder, sondern des ganzen Kaifcrstaates ab-hängt. Erfassen die Landtage den Ernst dcS Augenblickes, zcigcn sie sich durchdrungen von der Größe ihrcr Ans« gäbe und lassen sie sich nicht von persönlichen Sympa» lhicn oder Antipathien, nicht von vorgefaßten Meinu». gen und eingewurzelten Vorurthcilen, sondern vom Geiste der Versöhnlichkeit und des allseitigen Entgegenkommens leiten, dann kann die bevorstehende Landlagssession einen glänzenden Wendepunkt in dcr Geschichte Oesterreichs bc-zcichnen und eine neue Aera des inneren Friedens und dcr ungestörten freiheitlichen Entwicklung für alle Länder und Völker unseres großen Kaiserstaates erblühen. Ge« schuht dies aber nicht, ziehen es die Landtage vor, mil kleinlichem nationalen Gezänke und nutzlosen Worlgc-fcchleu ihre Zeit zu verbringen und statt versöhnlicher Intentionen unstantsmännischc Verbitterung in dcn Be» ralhungssaal zu bringen, dann — den Nachsatz wird Das Schristwesen im Mittclaltcr. Der verdiente Verfasser des gediegenen Handbuchs: „Deutschlands Geschichtsquellen im Mttlclalter" (2. Auflage, Berlin 1866), dcr uns auch schon eine kurzr „Anleitung zur griechischen" und zur „lateinischen Pa-läographie" geschenkt, stellt in dcr Vorrede seines letzten Werkes, ..Schriflmescn im Miltclaltcr," (Lcip;ig, Verlag von S. Hirzcl. l«71) cin größeres Werk über Geschichte dcr Schrift in Aussicht, zu weichem sich dann das erstere als Vorläufer uud Einleitung verhalten würde: übrigens ist dasselbe auch an sich. abgesehen von jenem umfosscndercn Plau, eiuc selbständige und zwar höchst ocmlcuswcrlhc Gabe, Sie gewährt Aufhellungen ciner unübersehdarcn Menge von dunkeln, zweifcligcn, schwie« rigen Andrücken und Voraussetzungen in dcn spät-classi-schcn und in den mittclallcrlichcn Quellen, welche bei dcr Forschuna, oft sehr lästig aufhallen. Uud min hat doch nicht immer nnd überall die großen Glossarien, welche überdies gerade bei diesen Wörtern oft im Slich lassen, oder Mabillou zur Hand. Dcr moderne Leser und Schreiber, dcr sich des Buchdrucks und Buchhandels, des spollbillia.cn Papiers, der reichsten Auswahl von Tinten uudFcdeln aus allcu, Möglichen (und oft auch unmögliche») Slosf alS selbst-verständlicher Acquemlichteiten erfreut, hat kaun, noch eine Ahnuug davon, wie saure Mühe dcn Leuten in dcr Antilc uud dem Miltclaltcr die Hcrstclluug der Bücher machte — hier mag cr sich ciue Vorstellung davon vei> schaffen. Und mehr als man meint, stcht dcr Inhalt dcr Production mit dem äußern Wcrlzcug und Material ln nothwendigem Culturznsamniei'hang. Nach einer kurzen Einleitung, welche die Anfänge dcr Diplomat,!, dann Dom Jean Mabillon und die Congregation dc St. Maur. dcn Miivoni '^riütö und die gleichaltrigen deutschen Divlomatiler. dann die neue Zeit und die Scheidung dcr Paläographie von der D>-Plomatik (sowie die gricchischc Paläographic) behandelt, stellt daS Werk das gcsammic Schriftwcsen des Mittel' alters in sieben Capiteln dur. Das crstc unlcrsucht die Schrcibstoffc (Stein und Metall. Wachslafcln, Thon und Holz. Papyrus. Leder. Pergament, auch farbiges, uud Papier). Das zweite die Formen der Bücher, Rollen und Urkunden, daS dritte die Schrcibgciäthc und ihre Anwendung (die Hu-dcrcltung des Stosses. Liniirung. Tinte, rothc Farbe, Goldschrift. das Gcrälh. das Schreiben selbst. Palim-pscstt), daS vierte die weitere Behandlung dcr fertigen Handschrift (Kritik, Malerei. Einband, ssälschuiigcu). das fünfte die Schreiner (Benennungen im Alterthum und Mitlclallcr. die Mönche als Schreiber, die Kanzlei' bcamlcn, Lohnschrciber, Schreiblehrcr. Unterschriften der schrcibcr), daS sechste den Buchhandel (Griechen nnd Römer. Büchcrerwcrb durch Abschrift, Püchcrtauf im Miltclaltcr), endlich das sicbculc die Bibliolhckcu und Archive (stirchcnbibliothclen, Privatsaminluuacn. öffentliche Nibliolhctcn. Cinrichlnng dcvsclbcn und dcr Archive). Ca ist unmöglich, die reiche Füllc von culturgc-schichllich interessanten Mitlhciluugcu dcS WcrleS hier ;ur Anschauung zu bringcu. Wir begnügen uns, dcm Schlußworte dcS Verfassers einiges übcr den Entwick» lungsgang zu entnehmen. Im Alterthum war die Kunst des LcscnS und Schreibens sehr verbreitet; man hatte ein billiges und bequemes Material, geordnetes GcschäflSwcscn, einen ausgebildeten Buchhandel. Mit dem Sturze des römischen Reiches gingen diese Vortheile großcntheils verloren; ein Stand jedoch rettet die Kenntniß dcr Schrift: es ist von großer Wichtigkeit, daß gerade dicscr Stand durch ein festes Band an Italien geknüpft war, wo sich noch einige Nachwirkung des alten Zustandes — und der gröhle Thtil der geretteten Handschriften des Abendlandes —erhallen halte. Mit größter Emsigkeit schreibt Jahrhunderte lang dcr CleruS: er vervielfältigt die überkommenen Wcrlc, cr verfaßt die Urkunden und Briefe. Der Schriftsteller macht auf seiner Wachstafel den Entwurf, welchen cr nach reiflicher Prüfung auf daS lhcurc Pergament über» tragen läßt. Auf die äußere Ausstattung der Handschrift ten wird viel verwandt, die Schrift ist von großer Schönheit uud in dcn Verzierungen entfaltet sich cin reiches und mannichfalligcS Kunstleben. Doch dem Clerus entgleitet das Monopol literari-scher Bildung: der Bnraerstano gewinnt an Bedeutung. Wohlstand und Bildung; cr schafft sich Schulen, benutzt dic Schrift geschäftlich uud verlangt endlich auch nach Lesebüchern. Zahlreiche Lohnschrcibcr genügen der gesteigerten Nachfrage, die populäre Literatur beginnt Gleich zeilig findet cin billigeres Material Eingang : man lernt ^°^«l.7i ^'?5" Zustellen und der jetzt rasch wach. ,ende A sah ruft m vielen Gegenden Papierhäuftr her-vor, welche den Pre.s immer niedriger stellen lönncn. So w,rd cs mogl.ch. daß Bücher aus den Kreisen dcr Gelehrten hinaustreten auf den Markt, und schon lohnt es, fic im Meßoerlehr feilzubieten. Die Nachfrage wächst sehr rasch; man sinnt auf mechanische Mittel zu schneller 1238 man uns erlassen, denn die Folgen eines solchen Thuns kann sich jeder von den Fingern abzählen. Das Präger Blatt, indem es den böhmischen Landtag als Schwerpunkt der bevorstehenden Session, ja für den Augenblick wenigstens als Schwerpunkt der inneren politischen Lage Oesterreichs bezeichnet, fährt dann fort: ..Gelingt es hier in Böhmen, eine billige Vereinbarung zwischen dcn beiden Völterstämmen zu erzielen, dann er-scheint alles Ucbrige, so schwer und verwickelt es auch sich sonst anlassen mag, doch nur als untergeordnete, keinen allzu großen Schwierigkeiten unterliegende Angelegenheit. Denn ist einmal der Ausgleich zwischen Deutschen und Czcchcn hergestellt und der Weg gefunden, auf welchem die Ansprüche beider befriedigt werden, ohne daß die gegebene verfassungsmäßige Rechtsgrundlage verletzt wird, dann werden wohl auch die anderen Na' tionalitäten und Parteien dem allseitigen Ausgleich keine allzu großen Hindernisse in den Weg legen. Zweierlei mögen sowohl Chechen als Deutsche nicht übersehen, ehe sie an ihre große Aufgabe herantreten. Fürs erste, daß das Bedürfniß nach Frieden im Volke dcreits em so mächtiges ist, daß Derjenige sick schlier an demselben versündigt, der sick seinen velsöhnlichen Intentionen, sei es aus Rechthaberei, sei es aus ai'dcr^u Gründen, widersetzt. Es liegen so zahlreiche und unwiderlegbare Kundgebungen vor, daß die Bevölkerung sowohl slavischer als deutscher Zunge die Versöhnung — und sei es auch auf Kosten einer oder der anderen bisher beharrlich festgehaltenen Forderung — wünscht, daß dicselbcn von gewissenhaften Volksvertretern nicht mehr ignorirt werden können und dürfen, soll nicht das Volk über kurz oder lang über die Köpfe seiner Vertreter hinweg den Ausgleich selbständig in die Hand nehmen. Das zweite, nicht miüdcr gewichtige Moment ist die Thatsache, daß nicht blos die Krone den Völterfricden mit aUcr Macht erstrebt — werden ja doch dem Mon- ^ archcn die wahrhaft väterlichen Worte in dcn Mund gelegt: „Stiften sie Frieden zwischen Meinen Völkern" — fondern daß sich hcutc auch eine Regierung am Ruder befindet, die in ihrem Entgegenkommen den oftpo-! sitioucllcn Parteien gegenüber bisher am weitesten gc^ gangen, deren eigentliches Ziel der Ausgleich aus ver^ fassungemüßiger Grundlage ist und deren versöhnliches Intentionen selbst von ihren Gegnern anerkannt werden, müssen. Gelingt es auch dieser Regierung nicht, den Ausgleich herbeizuführen, dann ist der Beweis geliefert, daß ein solcher für jetzt überhaupt unmöglich ist. und. die VeranlwolUichleit für das Kommende fällt dann auf Jene zurück, die durch ihre Halsstarrigkeit jede Versöhnung unmöglich gemacht haben. — Die Zahlung der ersten halben Milliarde französischer Kricgs-Contribution darf jetzt als geleistet bell achtet werden. Zwar fehlt, eS wie die „A. Ztg." in der Sache unterrichtet wird, noch au den officiellen Dokumenten über dcn wirklich erfolgten Eingang dieser Summe, auch ist dieselbe nicht, wie vertragsmäßig abgemacht worden, am 1. d. M., selbst nicht an dcn fran- ^ MschcrseitS gewünschten Termincu. den 5). und 8. d.M., sondern im Wesentlichen erst am 15. o, M. gezahlt worden, dennoch aber sind deutscherschcits bereits Befehle erlassen, nunmehr mit dcr vertragsmäßigen Räumung der oni Departements (Eure. Somme und Seine in-fürieure) vorzugehen. Die von den deutschen Truppen vlöher noch besetzten FortS vor Paris werden jedoch noch nicht geräumt. Mehrere Pariser Journal: erwäbnen des Gerüchtes, daß Jules Favre sei„e Demission gegeben habe, Dcr Gesundheitszusland n Paris ist gtt. Die Sterbllchleitsziffer ist in der Ictzen Woche trotz der Hitze nur von 790 auf 895 gestiegen, darunter ist lein Cho-lerafall. Die „Union de l'Ouest" sagt: P-inz Napoleon ist in Havre angekommen, erhielt ader die Weisung, das französische Gebiet unoerweill zu verlassen. Journale und Bliese von Rouen, Amiens und Evreux berichten über freudig Kundgebungen aus Anlaß des Abmarsches der Preußen, deren gewöhnliches Bcnehmcu die Bevülleumg auf das Äeußerstegereizt habe. In Ioinville-le-Pont haben neuerdings Zusammenstöße zwischen der B'vülkerung un> dem deutschen Militär stattcjcfuuden. Mehrere Persomu wurden verwundet. Die Journale constaliren, daß die Verlängerung der Occupation nur den Haß dcr Franzosen gegen die Deut« schcn erhöhen könne. Der Telegraph meldet uns bereits das vollständige Resultat der Pariser Muuiclpalwahlcn. Aus deu Ziffern (24 conservative Republican:,'. s> gemäßigte Ncftublica-ncr, 1 Radicalcr; eö siud 4!) Ballotagen erforderlich lind dürften noch 23 conseivalioe Rcpublicaner gewählt werden) ergibt sich ein Vorwiegen des conscrvatio-rcpu-blicanischen Elementes, woraus klar ersichtlich ist, daß in Paris die Freunde der Ordnung nun wieder Oberhand gewonnen haben, und dürfte dieses Wahlcrgebuiß nunmehr die Aufhebuug des schwer empfunden?« Bela-gerungezustaudcs zur ssolgc haben. Das Organ dcr Clericalen, die Berliner „Germania," nennt die Aufhebung der katholischen Cullus-Äl'theilung im Ministerium c>»c Ki'.cgscrtlürunc;. D^S clcricalc Blatt droht, daß die Katholiken sich nur mächtiger um die Bischöfe fchaaren werden. Wie die ultramontane», so sehen auch die anli-clericalen Journale in der Aufhebung des bisher bestandenen katholischen Eultus - Departements m Berlin eine Maßrcgcl von großer Tragweite. „Es ist dies", schreibt die ..Schlcsische Zeiluug," „ein erfreulicher Vorgang, denn er beweist, daß das Slaatsministcrilim die Zeit des Tcmporisirens und der Nachgiebigkeit für erloschen ansieht und sich zu eulschicdenen Maßregeln ßegcu die clericalen Angriffe rüstet. Bis dahin war im Schoße dcS Ministeriums jene Ablhciliing eine Vertretung dcr ullramoutauen Bestrebungen, die von Schritt zu Schritt ihre Macht ausdehnte und sogar vor dem Verlangen eines katholischen Cultnsministcrs nicht zurückschreckte. Sie »Dar für die Regierung dasselbe, was inmitten dcö > Parlaments die (zeutrums-Frattion ist, ein Pfahl in unserem Fleische, ein fremdes Element «nt fremden Richt» ^ schnüren und fremden Zwecken. Diese Abtheilung diente ! nie den wahren Interessen der Schule und dcr Gemeinde, ! sondern sie war gleichsam eine römische Nuntialur, die allein dauou ausging, dic Hcnschaft des Stuhles Petri zu befestigen und Propaganda für die Lchren des Syl-labus zu machen. Der ..Triestcr Zeitung" wird aus Florenz, 22. Juli, geschrieben : ./Die Nachrichten aus Frankreich lauten für die Clcricalen sehr ungünstig. Unter Andcrm kann ich versichern, daß der französische Minister des Acußern Herrn Nigra angekündigt hat. die französische Gesandt-schast weide nächstens durch andere. Italien wohlgeneigte Diplomaten vervollständigt werden. Oie Nactiricht, daß Herr Thiers unserer- Regierung die Zurückstellung des Quirinalpalastes an den Papst gerathen, ist ganz er- funden. Die Wahrheit ist, daß die französische Ran" rung den lebhaften Wunsch ausgesprochen hat, n ir möchten mit d,m Papste eine Art moäu^ viv«u
  • cinbaren; auch dies ist aber bei der jetzigen Stlmmui g des päpstlichen Hofes fehr unwahrscheinlich. Die Fr«^.' der Locale in Rom beschäftigt unfere Minister l,«,üi! immer. Bis jetzt haben nur drei Ministerien genügel,dc Räume gefunden, für die anderen sind die ihnen ln' stimmten Locale nicht passend und in Folge dessen müssen die hier befindlichen Beamten ihre Alncisc uach der l.cucu Hauptstadt ciuslcUcn. Der Minifterialh Hal die Nothwendigkeit anerkannt, die Expropriation anderer Klöster vorzunehmen." Die Arisis des Katholicismus. Im Jahre 1851 äußerte ein Wortführer dcr ullra-montaneii Partei: „In zwanzig Jahren ist ganz Deutsch' land wieder katholisch!" Das Wort lalholisch war, wie sich von selbst versteht, im Sinne seiner Partei genom-men. Die Zustünde schienen ein wenig zu solcher Prophezeiung zu berechtigen. Die Staatsgewalt, die mit heiler Haut aus den Stürmen dcr Revolution sich gc< rettet hulte, bezeigte fast überall das brünstigste Ver^ langen nach Wicderhechlllung dcr innigen Bande zwischen ihr und der Kirche, und der UltlamonlaniSmuS. welcher mit der Revolution geliebaugdt hattr. so lm,ge dieser noch Aussicht auf Erfolg g^li^li win', „»chin keinen Anstand, mit dem anglich so l'elbißi'N Polizei -slaat sich zu verbünden, natürlich i„ dcr Hoffnuüa. il,» gängeln und ausnützen zu lömim. Selbst'der damalige König vou Preußen, dessen mystisch - romantischen ')>ci' sslnigcu dcr reine ProlestlNUisuni5 nie gcnmj! lmlll'. s^l' Al'laß zu dem Gerüchte, er lM,c ini^chcini dcn Glcmln^ seiner Mter abgeschworen, wälzvcnd in Otsle-.vcich nnl^r Äach und Thun, in Baiern »ntcr li. d. Pfortlcii t^r clericcilc Weize» üppig blühte. DciS war die Z^il. >l>'!l1>c die katholische Politil, die k^!holischc Wissc^'chas!. ^'c lalholisÄc Liteiulur l:»d Litc:a.'i!,ßcschich«c. die flUdl" lische Naturwisscnschast erfand und die glanbcni'tolll» Dichtungen des Herrn v. Rcdwitz zur Licblingsl'cliii'!: '^ aller empfindsamen Sccleü von dcr Adria bis zum lnil« V tischen Mcerc machte. V Dic Prophezeiung ist M'.din^ nicht in Elsülllü'gV gcgansjl.n. Aber gerade in dem Momcnle ihrer cuißersttn Bcdräng:nß zwingt uns die römische Kirche abermals Bewunderung ab durch den unbeugsamen, nie tM'zagc^ dcn Muth, durch die jugendlich rastlose Thätigkeit, 'u>0' mit sic die letzten Positionen zu dchuliptln, dic vcrlo' icnen wieder zu gewinnen lra^.lct. Wol>>l, wir blicte» mü^en. ist sie ce«, welche die Initiative e-lj^ifl. »n, s><1' der eisten Voltheilc zu vclsichcin. ^'chl cine Sccun^ hat sie gesäumt, die veränderte Situation in Flanücich auözubeulcu. Gewiß stand sic mil Napoleon III. aus dcm allerbesten Fuße; loimle c: doch „ic lierg>.ss>,i,, wic viele Stimmen bei den verschie^ne-l Plebiecitcn er au^' schließlich der Geistliä,kcit zu danlcn haltc. ,,'lbcr so vor-sichtig er zwischen deu Klippen durchzilschiffen, gl^chzcilig scincn alten carbonarischeu Vcrpflichluogc^ >ni!) seiiicü Rachegelüsten gegen die legitimen Monarchien und an-dcrelseits den Ansprüchen dcr Elciiealcil zu geimgen suchte, dcr Effect fiel doch zum Schaden dcr lctztcren aus. Nun sind Staatsmänner ain Ruder, milche viel» leicht nicht sehr kirchliche Gesinnungen hcgcn, cS accr als einen dcr gröhtcu Fehler des letzen Vonaparle cl-tennen, cin unabhängiges, starkes Italien geschaffen zu und billiger Vervielfältigung. Die gangbarsten Schriften werden in Holzplatten geschnitten, dann die Lettern ge< sondert und beweglich hergestellt, die Buchdruckcrci wird erfunden. Sie Hütte wenig leisten können, wenn man nur noch das theure Pergament gehabt, wenn noch nicht ein lesendes Publicum sich gebildet hätte. Nun aber si»d alle Bedingungen zum Fortschritt gegeben, Angebot und Nachfrage steigern sich gegenseitig. Die anfangs noch theu-rcn Druckwerke werden bald billiger ... an zahllosen Orten wird mit Leichtigkeit gedruckt, das Volt hat sich anS Lesen gewöhnt, und die Buchführcr machen auf den Messen gute Oefchäfte. Der Vorrath reicht nicht aus. Man trägt kein Bedenken, Nachdrucke zu veranstalten. Schon erregen einzelne Schriften Anstoß, aber die Staatsgewalt hat der neuen Erscheinung gegenüber noch keine feste Haltung genommen. Noch ist die Censur nicht erfunden. Büchcroerbote kommen vor, sind aber bei der raschen Verbreitung nicht durchzuführen. So war die Lage der Dinge als Martin Luther auftrat. Es bedarf keiner weiteren Ausführung wie mächtig den rcformatorischcn Bestrebungen diese ganze Entwicklung des Schriftwesens zu Hilfe kam. Was wollte die Verbreitung der Schriften von Wiclef und Huß besagen gegen das vielgeäderte Getriebe, wodurch jetzt die zahllosen Flugschriften in alle Welt ausflogen, während auch die gewichtigen Werke den Gelehrten aller Länder rasch und leicht zugänglich wurden! Doch nicht neben einander bestehen die verschiedenen Künste: um die Blüthe der alten Schreiblunst. die Herrlichkeit der Miniatur, wie sie noch zuletzt am burgundischen Hofe sich so glänzend entfaltet hatte, war es geschehen, sie mußleu absterben." Diese Zusammenfassung zeigt in welch' interessanter und vielseitiger Wechselwirkung die Geschichte des Schriftwescns und die allgemeine Culturgeschichte der Menschheit von dcn Tagen dcr Phöuiker und der Pharaonen bis auf unsere Zeit stehen. Wir glauben dem keineswegs nur für Fachleute ge» schriebeuen Buch viele Leser zu gewinnen, wenn wir aus den oft sehr hmnonstischeu Unterschriften der Schreiber einiges mittheilen, wie denn dcr feine und gebildete Humor der Darstellung dem an sich trockenen Gegenstand vielfach Anmuth und Reiz verleiht, so daß sicher lein Leser in den Stoßseufzer eines solchen Schreibers am Schlüsse seiner Arbeit ausbrechen wird: „ach ssott, wic froh ich wa« dü dis buch cm Endc was ! < Das Schreiben wird a!s ciue schwere Mühe empfunden (..drei Finger nur schreiben, aber dcr ganze Leib wird angestrengt," ,,tres äi^iti Leridunt, «eä corpus owns Ikdoriit), welche, scheint es, schon damals, wie hcutc, noch besonderen Durst erweckte: dahcr findcu sich oft Schi ußsprüche wie: „posd «eriptum lidrum «oriptor puloro dil)« viimm; oder: „ach ich armer qcsell, der lon ist all licrton: umb wcin ist cr geyclicil: dcr tct mir sanft auf meiner kcbcr. O Maria, hilfs!" Ein Schreiber sagt uns, aus welchen Gründen er verdrießlich das Geschäft aufgab: ,!,<) <^!!«<^ >»IlN!»V! sl'?!<'.!.1 >«?!!!!» l<^!6 ^U^ülu« <:«883Vl, während der Wunfch eines andern limto litim slÄN^üülur orur» MÄ^'^i'! (etwa.' ist zu End' die Schreiberei, schlagt dem l.'chrcr das Kreuz entzwei) hoffentlich nur „ein sinnloser Scherz" war. Freilich schließt eine Handschrift des Schwabcnspiegels: Hie hat das lantrcht buch ein ende: Gott alle falschen Richter schende, während die Verwünschungen für dcn elwaigen 5ieb des Guchcs b^ild komisch, bald crnsl gemeint siud: z. V.: wcr da« plich strl deösolbc» chcl (Kehle) mlisss sich rrlolim hoch an cmcm ssalsssii obci,. Auch Demuth und Hochmuth dcr Schreiber in Würdigung ihrer Leistung sind schr veischiedcl,; während ciuer bescheiden erklärt: droht ein anderer: wcm meine Schrift nicht will bchaacn, dcr soll uor Hnngcr Knochen nacun. *' Doch am ergötzlichsten sind die Wünsche nach Spcisc, Trank und anderer Belohnung nach gethaner sanrcc Arbeit: ,,s^x>,li^il I>m: lol,!m: »<:>'!. loilli l»-l!lium tränt !< nil»,! ll«^!' mi!,, m»>! hab' danl." Icau dc Luri, der für das Kloster läoibei v.^l gl' schrieben, wünscht sich, ..was in verschiedenen Varinntc» auch sonst vorkommt:" '!"!,!ei,ng ü,:i-j>>tc)s! i»il<'l>i!> >>„,'>!,i. Ein deutscher Schreiber hat nach Vollendung einc^ Bandes der Vlbcl den sehr welllichci, Wunsch: «2 gott durch dinc giltc beschere uns Kügclll nnd hi!tc, Meütcln nnd röctc gnßc nnd büclc, schoffe nnd linder Viel frowcn und wenig Kinder!" * Etwas modernisiit. 1230 haben. Diese Stimmung wird trefflich benutzt; daß Königreich Italien hat schnöden Undank bewiesen, da es Frauttcich nicht anders als durch Freischaaren von sehr zweifelhaftem Werthe Unterstützung lich; die 1860 an-nectirlen Provinzen, vorzüglich Nizza, velrathcn große Lust. ^u dem alten Verbände zurück^utchren. so daß auch der Kampfprciö von 11^')!) in die Arüche zu gehen droht; das Königlich Italien wäre so recht das geeignete Object, auf dessen Kosten sich der beschädigte militärische Ruhn Frankreichs reparircn ließe. Und vor allen Dingen, wie tonnte dieses Italien es wagen, ohne die Er^ laubniß Frankreichs Besitz von Rom zu ergreifen! Der nationale Stolz und das religiöse Gefühl der ländlichen Bevölkerung fänden zu gleicher Zeit Befriedigung, wenn Italien wieder auf eine zweite Stufe hinubgedrüclt und Frankreich abcvnmls zum Scbutzherrn des Papstes pro» clamirt würde. Das sind Gedanken, welche in den verschiedensten Fcrmen für die verschiedensten Abnehmer mundgerecht gemacht, vorbereitet werden; in diesem Sinne ist man bemüht, Verstimmung zwischen den beiden Lim» dcrn zu erzeugen und zu nähren. Von nicht geringerer Wichtigkeit ist die Haltung des Clcrus in Baiern. Dort wird, wie e« scheint, der Kamps zwischen Infallibilistcn und Altlalholiten zur Entscheidung kommen. Allein man darf sich nicht darüber täuschen, daß die letzteren unterliegen werden, wenn die Staatsgewalt völlig neutral bleiben sollte. Die Kräfte sind zn ungleich. Zu nichts als einer neuen Secle werden cs Döllinger und die Seinigcn bringen, so lange die Regierung unthätig den Anmaßungen der von Rom abhängigen Geistlichkeit zuschaut. Die Erkenntniß ist wohl vorhanden, daß die Staatsgewalt in diesem Falle selbst addiciren würde. Allein man scheint den Kampf zu gefährlich zu finden, da im ganzen Süden Baierns eine strenglatholische Bevölkerung die Oberhand hat. Die Sache ist auch nicht leicht zu nehmen. Man darf den Einfluß der durch den Krieg geschaffenen Waffenbrüderschaft zwischen katholischen Baiern und Schw^rzwäldlern mit den protestantischen Preußen und Sachsen nicht überschätzen. Ist der jetzige Sieges- und Friedcnsrausch vorüber, so werden manche alte Anti» pathicn und streitende Interessen wieder erwachen und an Hetzereien ist schon jctzt tcin Mangel. Alles kommt darauf an. ob die preußische Regierung wirtlich entschlossen ist, der neulatholischen Agitation das Genick zu brechen; dann wird man auch in Gaiern den Muth gewinne», die Rechte des Staates zu wahren. Aber von drohenden Zeitungsartikeln bis zu energischen Maßregeln ist noch ein weiter Weg und vielerlei Einflüsse werden sich geltend machen, um die letzteren zu hintertreiben. (Warr. W,) Hagesnemgkeitm. — (Verfahren bei Veurlaubung aus Familienrücksichten.) Von Seite der betreffenden l. l. Ministerien ist die Wahrnehmung gemacht worden, daß bei Einschreiten um die Beurlaubung aus Familienrücksichten das verschiedenartigste Verfahren Platz greift, wodurch nicht sclte» die Austragung derselben zwecklos und zum Nach theile der Parteien verzögert wird. Zur Regelung dieses Verfahrens fand der Herr Minister für Landcsvertheidi- gung anzuordnen: Einschreiten um die Veurlaubung auf eine kurze Zeit aus Familienrücksichten find von Ccitc der Parteien umnittelbar bei jener Militärbehörde, Truppe oder Heereöansiall einzubringen, bei welcher der Vetreffeude in activer Dienstleistung steht, und wird die Art der glaub' wlirdigen Nachweisung deß Bestandes der dem Ansuchen zu Grunde liegenden Verhältnisse dem Bittsteller überlassen. Die Entscheidung hierüber steht der vorbezeichneten Militärbehörde. Truppe oder Heeresanstalt zu. Wird hingegen die dauerude Veurlaubung angesprochen, so ist das Ein-schreiten in der Weise zu instruiren, einzubringen und auszutragen, wie dies rucksichtlich der Einschreiten um die Militäremlassung aus Familienrücksichten durch die U 161 und 164 der Instruction zur Ausführung der Wehrgesetze vorgeschrieben ist. — lStat istisches.) Die von der statistischen Cen-tralcommission seit Beginn dieses Jahres der Verlagsbuchhandlung K. Gerolds Sohn in Commission «vergebenen neuen Druckwerke füllen 418 Druckbögen, worunter 336 in Quart, 80 in Oclav. — In den zwölf Jahren von, 1858 bis 1869 hat in Cisleithanien die Bevölkerung der Alpenländer um 3 62, der Sudeten'Länder um 8 40, der Karst-Länder um 10 60, der Karpathen-Länder um 18'13 pCt. zugenommen. Dabei ist die Zunahme der Bevölkerung Wiens sammt seinen Nurorten, welche in diesem Zeitraume 37 35 pCt. betragen hat. nicht in Rechnung ge. bracht worden. — In Mrandrien (Egyplen) übertrifft die durchschnittliche Zahl der täglichen Ehescheidungen die tägliche Durchschnittszahl (5) der Eheschließungen. Als Grund dieser Erscheinung wird angegeben, daß viele Paare sich in Alexandrien scheiden lassen, die ihre Ehe an einem anderen Orte geschlossen haben. — (Strike in Graz.) Die Arbeiter der Weitzer-schen Fabrik in Graz haben anläßlich der Einführung einer neuen Fabriksordnung die Arbeit eingestellt. Ein Versuch des Grazer Bürgermeisters Dr. R. v. Schreiner, zwischen der Direction der Fabrik und einer Deputation der Arbei« ter eine Verständigung zu erzielen, mißlang. Ein Grazer Telegramm sagt darüber : „Die Weitzer'sche Fabrik hat 840 Arbeiter entlassen und sich mit der Körösi'schen Fabrik geeinigt, gegenseitig keinen Striker zu beschäftigen. Große Gährung, Arbciterplacate mahnen die Collcgen zur Ruhe. In der Fabrik und im Bahnhofgebäude wurden größere Sicherheitsvortehrungen getroffen; es heißt, daß Militär dort untergebracht sei. Agenten der Internationale befinden sich hier." Die „Gr. Tgspst." enthält eine Erklärung der Arbeiter, derzufolge sie nur darum die Arbeit eingestellt, weil man ihren Sprecher entlassen, der folgende Forderungen für sie stellen sollte: 1. Zurückweisung der Fabrilsord-nung. 2. Einrichtung einer allgemeinen Kranken- und Invalidenkasse. 3. Die Erlaubniß, au heißen Tagen Vier holen zu lassen, da das Wasser in der Fabrik schlecht sei. (Es sollte die Einführung getroffen werden, daß jeder Arbeiter, der Bier wünschte, sich seine Marle beim Werkführer holen müßte.) Die „Grazer Tgspst." glaubt, daß in dem vorliegenden Fall den Arbeitern Unrecht geschieht. — (Brünuer Kreisturnfest.) Nach den bisher cingelaufcucn Anmeldungen werden sich 152 auswärtige Vereine mit einer Gcsammlzcihl von circa 2800 Mitgliedern und 80 Fahnen an dem KreiSlurnfeste betheiligen. — (Aus Frankreich.) Es regnet noch immer Vrochürcn über den Krieg. Nächstens wird Kcralry, der ------------------- i Literarisches. Geschichte des deutsch-französische» Krieges in den Jahren 1870 und 1871. Nach eigener Beobach» tung und den besten Quellen bearbeuet von Karl Nbani. I. Abth. Im Lager der Franzosen. Geschichte des Krieges bis zur Einnahme von Straßburg. 2 st. 40 kr. oder 1 Thlr. 10 Sgr. (Auch in 8 Lieferungen 5 30 kr. oder 5 Sgr.) II. Ablh. Der Volkskrieg in Frankreich. Von der Einnahme Straßburgs bis zum Friedensschluß. 1 fl. 20 kr. oder 20 Sgr. (Auch in 4 Lieferungen a 30 kr. oder 5 Sgr.) Verlag »on Karl ProctMa in Leipzig, Wien und Teschen. Ueber die I. Abtheilung äußern die „BaSler Nach, richten" vom 13. Juni d. I. nachstehendes Urlheil: „Schon das hübsch ausgestaltete Titelblatt ermuntert, das Werk einer näheren Durchsicht zu würdigen. Hat mau danu die erste Scheu, die Jedermann bei dem Beginn der Leclürc eines neucu Buches empfindet, überwunden und die ersten paar Seilen bewältigt, so tritt die Schilderung in voller Wirksamkeit an Einen heran, und die scharfe Beobachtungsgabe des Verfassers, da« hübsche Erzählerlalcnt führen Einen unvermerkt in das ganze Getriebe des Kriege« ein. Der Verfasser ist Oberl'ieutcnaut dcs k. l. österr. Generalstabcs und in dieser Eigenschaft als Fachmann vollkommen befähigt, die Ereignisse mit wissenschafllichcm und kritischem Auge zu prüfen. Was ihn neben diesen Eigenschaften auszeichnet, ist seine politische Unparteilichkeit, und wenn der „Schwab. Merkur" sagt. eö lasse sich in dcm Buche eine hervortretende Gehässigkeit gegen Preußen und böswillige Verdächtigung dcr deutschen Politik und Berichterstattung erlenneu, so theilen wir diesen Standpunkt gar nicht; im Gegentheil ist der Freimuth anzuerkennen, mit welchem Abani nach links und rechts, unbekümmert um das Urtheil der Parteien, Fehler und Mängel, Widersinnigkeiten, Grausamkeiten kritisirt, überall auf den Grund der Dinge einzugehen sucht und nur sür das Wahre und Rich- tige ein Wort der Anerkennung ausspricht. Interessant ist seine Beurtheilung der deutschen und französischen Heeres« organisation. Das Wert. ursprünglich auf acht Lieferungen berechnet, fchließt mit der Einnahme von Straßburg ab. Wir hätten nun sehr bedauert, wenn dasselbe nicht seine Fortsetzung bis zum Friedensschluß erhielte. Wie wir aber aus einer Anzeige der Verlagshandlung ersehen ist der Verfasser nach Vollendung des ersten Theils zum zweiten Male auf den Kriegsschauplatz gegangen, um aus frischer, persönlicher Anschauung von Verhältnissen und Oertlichlciteu die Grundlage für die Fortsetzung des Werkes schöpfen zu können. Die Fortsetzung wird unter dcm Titel „Dcr Volkskrieg in Frankreich" erscheinen. Wir sehen diesem zweiten Theile mit Ungeduld entgegen." Diese zweite Abtheilung ist nun ebenfalls erschienen, und das Werk damit geschlossen. Sie enthält viel Neues über diesen merkwürdigen Volkskrieg und bringt oas Bekannte von einem neuen Gesichtspunkt; namentlich die Schilderun, gen der Pariser Zustände während und nach der Belage, ruug, auf eigene Beobachtung dcS Verfassers gegründet, dürften für Leser aller Parteien von hohem Interesse sein. Mit ganz besonderem Geschick sind ferner die EulscheidungS» kämpfe im Osten dargestellt, und wcnn sonst die Unpartei« lichtcit dcs Verfassers von der einen Seile behauptet und von der andern bestritten wird, so gewinnen wir hier die Ueberzeugung, daß. neben der anschaulichen und fesselnden Darstellung dcr Bewegungen und Kämpfe beider Heere, auch gegen beide Theile volle Gerechtigkeit geübt ist, die glänzenden Leistungen Werders und dcr deutschen Truppen ihre volle Anerkennung, wie die erfolglosen Auslreugungeu Bour« bali's ihre verdiente Würdigung finden. Lesern, die eine gewisse Selbständigkeit des Urtheils lieben und sich wcdcr uou Siegen noch Niederlagen betäuben und zu einer einseiligen Auffassung hinreißen lassen, ist daher diese Knegs. gcschichle. die bis jetzt einzige eiucö unbefangenen und selbst» ständigen Urtheils, ganz besonders zu empfehlen. Ergeneral der Armee der Bretagne, eine herausgeben, welche die Geschichic deS berüchtigten Lagers von Conlie erzählen wird — dicscs Laders, welche« sabeltnite Summen gelostet hat und wo die Brelaguer Mobllgardcu ohue Stroh für ihre Zelle im Kolhe lagen und Hunger litten. Keratry wird Gambetta nicht so glimpflich behandeln, wie letzthin General Faidherle in seiner Tckrift über den Feldzug im Norden. Im Gegentheil, dcr Lzoictalor wird auf das schärfste mitgenommen werden. Daß auch Gamvelta als Dictator das Briefgeheimniß nicht respeclirt hat, beweist nachstehender Ellaß, welchen französische Blätter jetzt veröffentlichen : „Ministerium des Krieges. Herr Dutr6, attachirt der Regierung, ist bevollmächtigt, von der Post die Herausgabe eineS jeden VricfeS zu verlangen, dessen Adressaten er angeben wird. Tours, 27. November 1870. Der Minister des Innern und des Krieges: Leon Gambelta." Locales. Auszug aus dem Protokolle Über die ordentliche Sitzung deS l. t. Lande sschu lrat hes für Krain in Laibach am 30. Juni 1871 unter dem Vorsitze deß l. l. Landespräsidenten Karl v. Wurzbach in Anwesenheit von 7 Mitgliedern. Nach Vorlesung der seil der letzten Sitzung erledigten Geschäftsstücke kommen die vom LandessanitälSrathe bean» tragten provisorischen Maßregeln bezüglich der sanitären Einrichtung neu zu erbauender Schulen und bezüglich der Erforschung der hygienischen Verhältnisse in den bestehenden Schulen zur Verhandlung, und es wird die Zweckmäßigkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen im Principe zwar anerkannt, jedoch bemerkt, daß die bezüglichen Anordnungen, nachdem sie eine Ergänzung zu den bestehenden gesetzlichen Vorschriften culhallen und mit deren Durchführung auch Kosten verbunden wären, deren Bestreitung, wo nicht im Wege der Landesgesetzgebung, so doch im VerordnungSwege dcs hohen l. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vorerst geregelt werden müßte, dem Wirkungskreise der eben gedachten hohen Centralstelle vorbehalten sind; — dann daß, nachdem die gegenwärtigen Vorschriften Über die Errichtung dcr Schulen die beantragte ärztliche Amtshandlung nicht vorschreiben, die mit einer solchen verbundenen, sicherlich nicht unbedeutenden Kosten der Schulconcurrenz gesetzlich nicht ausgelastet werden können, und daß e« daher den obwaltenden Bedürfnissen bis auf weiteres genügen dürste, die k. l. Bezirksärzle einzuladen, bei Gelegenheit der periodischen Bereisungen auch vom sanitären Zustande der Schul. Häuser Einsicht zu nehmen und die Resultate ihrer Wahr« nehmungen mit den geeigneten Anträgen den l. l. BezirlS-schulräthen mitzutheilen, in deren Wirkungskreise eS zunächst gelegen ist, die wahrgenommenen Uebelstände zu beseitigen und die geeignete Abhilfe zu lrefsen. Ueber den Bericht der l. l. Gymnasialdirection in Laibach, betreffend den Forlbestand der bisherigen Parallelklassen am l. k. Gymnasium in Laibach, wird beschlossen, beim hohen Ministerium für Cultus und Unterricht die Genehmigung der Beibehaltung derselben auch für das Schuljahr 1871/72 zu befürworten. Ueber das Ansuchen der Direction des l. k. Real-und Obergymnasiums in Rudolfswerth um außerordentlichen einmaligen Zuschuß zur Dotation deS naturhistorischen CabinelS beschließt der Landesschulrath, beim hohen Mini» nisterium für Cultus und Unterricht auf Gewährung eines Zuschusses von 200 fl. anzutragen. Nachdem die Johann Wirthreich'sche Schulstiftung für Stalzern mit einem in der Sparlasse disponibel erliegenden Fonde von über 5000 fl. hinreichende Mittel für den Anlauf deS Baugrundes und die Herstellung eines direcliv-mäßigen Schulhauses für 80 Schullinder besitzt, wird der l. l. Bezirksfchulralh in Goltschee ermächtiget, das Haus der Maria Wiltine in Stalzern, HauS-Nr. 6 nebst Garten, als Baugrund für daS Schulgebäude um den Kaufschilling von 360 fl. llüzulaufen und den Kausschilling sogleich nach erfolgler lastenfreier grundbücherlicher Umschreibung der Realität auf Namen der Stiftung auszuzahlen. Die Anträge auf Äusschulung der Laibacher Vorstadt» kinder auS den Pfarrschulen zu St. Peter und in der ^Tirnau werde» gegen dem genehmiget, daß als Ersatz dafür die städtische Volksschule zu St. Jakob mit zwei zu miethenden Schulzimmern und die im Licealgebäude unter, brachte städtische Volksschule mit einem, bezlehungSwelse zwei durch Miethe zu erwerbenden Schulzimmern sofort vcrqrößcrt. sowie die für diefc Schulvcrgrößcruugen nöthigen drei Hilfslehrer vom I. October 1871 an b.S zum Zeu-punllc. wo diese provisorischen Maßregeln thellS durch die Audfichrung dcs schon beschlossenen Vollsschulhausbaues am ZoiS'schen Grabe», lhcils durch Gewlnnung anderer Räumlichkeiten allmälich aufgelassen werden können, bestellt werden. Weilers wird beschlossen den t. l. Bezirlsschulrath slir de» Stadtbezirk Laibach aufzufordern, nachdrücklich ein. zuwirlen, damit der Gemeinderalh der ihm natürlich und gesetzlich obliegenden Verpflichtung zur Errichtung einer oicrllassigcn Mädchenschule ehemöglichst nachkomme, indem sich eine solche mit Hinblick auf die bedeutende gesundheitswidrige und die Unterrichtscrfolge hemmende Ueber-füllung der Urfulinen-Mädchcnfchule und die große Anzahl von mehr als 230 schulpflichtigen Mädchen, welche wegen Mangels an Volksschulen der' Wohlthat des Unterrichtes noch immer entbehren wllssen, als ein dringendes, unab- 1240 weisbares und unaufschiebbares Bedürfniß darstellt. Der Bezirlsschulrath fur den Landbezirl Laibach wird dagegen beauftragt, wegen Regelung der Verhältnisse der mit Beginn des nächsten Schuljahres zur aussäiließlichen Benu> zung für die schulpflichtigen Kinder der dahin eingeschulten Landgemeinden bereitstehenden Pfarrschulen Tt. Peter und in der Tirnau mit den Vertretungen der Landgemeinden unter Intervenirung des Stadlmagistrates und der betreffenden Herren Pfarrer die Verhandlung sofort vorzunehmen und das Äcfulcat mit den geeigneten Anträgen an den 5!an-desschulrath vorzulegen. Der Bericht eines t. l. Bezirksschulrates, womit gebeten wird, daß die in Geld bestehende Dotation der Lehrer an Volksschulen am Lande durch die t. t. Steuer« ämter vorgeschrieben, eingebracht und abgeführt werde, wird dahin beschieden, daß die EinHebung, Verrechnung und Abfuhr der Lehrersgehalte nach den bisherigen Vorschriften der Gemeindevorstehung zustehe, es wäre denn, daß dieselben in Zuschlägen zu der Steuer bestehen, in welchem Falle sie durch die nämlichen Organe wie die l. f. Steuer selbst vorzuschreiben und eiiizuheben sind. Eine Verfügung, nach welcher bis auf Weiteres die EinHebung der Lehrersgehalle an Landschulen in deui Maße, als solche in Geldbeiträgen, sei es nach dem Maßstabe der directen Steuer», sei ee nach dem Maßstabe des hubenstandes bestehen und ebenso die Abfuhr zu Handen der Lehrer an dle Steuerämter zu übergehen hätte, tonnte vom t. t. Bezirtöschulrache nur im Einvernehmen mit dcu betreffenden Gemeindevorständen vereinbart werden, zu welcher Maßregel der k. l. Bozirts-schulralh im Grunde des H 71 der Ministerial-Bcroronung vom 1V. Jänner 1653, Nr. 10 RGB., und § 23 des Schulaufsichtsgesetzes verufen erachtet werden könnte. — (Die Prüfungen an der Musikschule der philharmonischen Gesellschaft) finden morgen den 27. d. M. um 4 Uhr Nachmittags im Rathhaussaale statt. — (Rudolfsba hn.) Wir freuen uns sehr, berichten zu können, daß die Direction der Kronprinz Rudolf-bahn die Einleitung getroffen hat, daß zur Zeit der Jahrmärkte in Laibach am ersten Markttage der Marltzug zwischen Radmannsdorf, Lees und Laibach mit denselben Begünstigungen, welche den gewöhnlichen Wochenmarllzügen emgcräumt sind, in Verkehr gesetzt wird; wodurch ein neu-lich von unseren Obertrainer Correspondente» ausgesprochener Wunsch die rascheste Erfüllung gesunden hat. — (Circus Myers.) Die mit Spannung erwartete Eröffnung dieses Circus, von dem Fama schon so viel Außerordentliches zu berichten wutzle, hat, nachdem die Gesellschaft gestern früh eingetroffen war und den trans« portable», sehr zweckmäßig und comfortabl eingerichteten Clrcus am Marktplätze sogleich aufgerichtet hatte, gestern um 8 Uhr Abends mit beispiellosem Andränge des Publi-cums stattgefunden. Das von Gasflammen splendit erleuchtete Circuszelt war volllommcu gefüllt; ein Anblick, wie er uns hier schon lange nicht geboten worden, nahe an 3000 Menschen auf den amphitheatralischen Sitzen in freudiger Spannung auf die Wunder des Circus harrend. Nachdem man durch förmliches Queuemachen einen Sitz erobert, konnte man in aller Bequemlichkeit des Beginnes harren. Man kann sagen, daß die Vorstellung den Erwartungen vollständig entsprochen hat. Sie endete erst um 11 Uhr und bot indem dreistündigen Verlause allerdings die angenehmste Abwechslung von Ergötzen und „Gruseln," Befriedigung vor Allem über die wirtlich alles Gesehene übertreffenden equilibristischen Künste, wohlthuende Zwerchfellerschütterung, besonders durch die gelungenen Späße des Clowns Harmston uud seines Söhnchens, aufrichtige Bewunderung des Riesenstelzengän-gers Eharllon und der Trapezkünstler, und dann — nicht das letzte — der interessante nalurgeschichlliche Cursus vom gelehrigen Elephanten — zwei vollendete vierfüßige Äquilibristen dieser Species — und endlich sieben brüllende Löwen in einem glücklicherweise vollkommen sicheren Käfig, den der Thicrbändiger Cooper furchtlos betritt, die wilde Horde z>.l Volügeilbungcn commanoirend; caö wäre fo ein kurzes Resum6 des ungemein reichhalngen Programms. Nicht unerwähnt dürfen wir die kühne Reiterin, Frau Myers und die graziöse Amazone, Frl. Charlton lassen, so wie wir auch im Vorbeigehen den Trampolinspringern, von denen nur em:r dem Zuschaucrrauin eiwaü zu nahe rückte, unser Compliment machen, indem wir damit keineswegs alles NenneuSwerlhc erschöpft l>!bcn wollen. Kurz, der Circus Myers übte eine auch durch dic la».;c «L'nlbehrulig solchcö Bcr-gniigens theilwcise erklärbare Anziehungskraft auf nnserPu-blicum und wir zimisel» gar nicht, daß die heute nm 3 Uhr Nachmittags und 8 Uhr Abends (zum letzten male) stattfindenden Voistellungcn ebenso besucht sein werden. Heule 1 Uhr Mittags findet auch die gestern durch das Regen-wetter vereitelte Cavalcade statt. — (Croatisch-slavonische Bodencredit» anstatt.) In Ngram wird, wie dortige Blätter melden, die Gründung einer croalisch-slavolnschen Bodencredilanstalt betrieben, irelche, lheilwelse ans Landcsnntteln dolirt, dem dortigen capilall,edürftigen Grundbesitze zu Hilfe kommen soll. - — (Krapina-Töpliz.) Vom 13. bis 16. d. M. waren 80 Curgäste und Fremde angekommen. Eingesendet. Di? delicate Hcilnahrniia. I^vl,!«^,!!,-.!'» «.!,> 1^,,'ev beseitigt nlle Äranihette», die der Medicin widerstehen : nämlich Maa.en-, Ner-v.'!!:, Ärnst:, Einigen-, ^eder-, Drusen-, Schleimhaut:, Alhem-, Alasen- nnd ^iicreiileid^n, Tnbncu!e>se, Diarrhöe», Schiviildsncht, Asthma, Husten. Uuvcrdanlichü'it, Verstciftfnna., Fieber, Schwindel. Blutanssttia/n, Ohrensausen. U^ellei! uiid Erlnechen selbst iil der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Admuqerunli, Rheumatismus Gicht, Bleichsucht. — Auszug anö 72.0 0 Certificate» >ib?r Gencsnngcn. die aller Medicin strotzt: Ccrtisicat Nr. «847 l. Prunctto (bei Mondovi), den 26. October 18'!!». Mein Herr! Ich kann Sie liersichern, daß Kit ich uou der ivundcruullcn 1i«va1e8<:iürihre. Meine Beine sind wieder ichlanf geworden; nicii, Gesicht isi su gut, daß ich leincr Brille bedarf; mein Massen ist slarl, al^ wäre ich .'X) Jahre ail. 5tu>;, ich fühle mich uerjüngt; ich predige, ich hürc Aeichle, ich besuche, Kranke, ich mache ziemlich laul.r Neisen zn Fns;, ich ,nh!r ineiuelt Verstand tlar und mein Gedächtniß erfrischt. Ich ersuche Sie, diese Erklärnna, zn veröffentliche!!. >vo nnd ir>ic Sie cs U'liu-schen. Ihr ganz ergebener Abb.; Peter Castelli, L2,cli.-e8-1deol. und Pfarrer ,;n Pruuetto, .sircic, Mondoui. Nahrhafter als Fleisch, erspart die I>,!V!, Mal ihre» Preis in Arzneien. In Älcchbuchjeu von ; Pfund st l.5,0. ! Pfnnd st 2.5,0. 2 Pfmid si. 4.50, :'i Pfund si, N», 12 Psuud ft. 20. 24 Pfund fl. 3ü. liovül«'««'!^ <^>o,^»!^l>',; in Pulver und in Tadk'Uen sllr !2 Tassen fl. 1.5)0. 24 Tassen st, 2 50. 4« Tassen st. 4,5»», in Pulver filr 120 Tassen fl. 10, filr 2W Tassen st. 20, für 570 Tassen fl. .A). ^ii blichen durch Äarrl, dn Varrl, ^ Co,np. in V5ieu, ^Hi12«cli^«!«s Ilr. «,iuI.aibH<:d (3d Mahr, in Marburg F. «ollclnig, m Klagenfurt P. Birubacher, in (3ra; Gebrlid.r Ot>crra n;m ay r, in Inuebrnck Diechtl H frails, in '.'in; Hasrlmaycr, in Pest Toröl, in Prag ^. FNr st. iu Oriimi ss. Eder, sowie in allen Stiidlen lie, gnle» Apoihllern ,,nd Spccereihändlcrn ; a»ch uelsendet das Wiener Haxt! mich allen Hegenden ge^en Postanweisling oder Nachnahme Ncnestc Post. Wien, 25. Juli. Se. k. und k. Apostolische Majestät sind am 23. d. M. Nachmittags nach Ischl ab gereist. Se. Majestät dcr Kaiser dürften, nach Meldung der „Oesterr. Corr.." acht Tage in Ischl verweilen. Paris, 25. Juli. (Tr. Z) (>s wird versichert, ssavre bcstehe ii, Folge des samstagigcn Beschliisfes tcr Naliolllüocrsammlling übcr die Petllion der Gischöfe auf seine Entlassung. Die Nationalversammlung rrlc-, digte das Gesetz über die Generalräthe bis zum Artilll 83 und nahm ein Ämendement an, wodurch Ofholio« oder El!tschädill.ungSbezl'la.c sül,' Mitglieder der Dch^üc-mc'.ttalcommissioii aus^eschlossci: sind. Nachrichten a>,<) Algier ;i,folg: ist die anfständischc ^»cwegung der Vc^i M.naccr ocrcinzclt geblieben. Die Ruhe kehrt wiiM. München, 24. Juli. Die Universität fcicrt ^'.n, ihr scchslilmderljät»liges Jubiläum. Für die Samstag slatlfindclldc Ncclolöwahl wurde Dölli»>jtr vur^schlagcli. Ä> ii n ch e n , 25. Juli. (Tr. Z.) Die Dem-ssio" des Mmiswpinsideittel« Bray murdc ai'genomlücn. Madrid. 25. Juli. (Tr, Z) Scrra^ lch: l-dic Ccll'in^öl'ilduiu, ab, Zorillcl:sclcl»ure °c»n 25>. Inli. ''3,-r,-, Melo!!!,!,?^ 5>s>,55. -. 5».i,'^ Mslallic,»^ ,nil '?>e>N' >lno i)»ovc>!!lirr - hinsei, 5l> 55. — bper,.-. National - Änlehen . - l8»»0»r Otaal.i-Aulchel, 10.'l.9'). - Bau^ct'.eü 767. 5r.'d» Äct en 2«4.W. . i!midon 122.80. - Silver '21.35, — K, l M.85. — Noynl.-^nd'or ^).8l. Angekommene Fremde. Am 24 Inli «><»«'»«<. Die Herren : Vic c, Capudislria. (V'indl Beamle. Aiiram. — Mldl, Inrist, Ägram. Ucll.;elbnrs,, !. I. Hmipl mann, Tricst. ~- Zuannt, Trisst. -, Cnlovic, .^tanfm,, ^. nien. — Ielcic, Talmalien. — Moretti, Maler, Triesl, -Tliomam,. Steinbiichel. ~ Sinssrv. .ipan, Wi"p.i^ I'l devspil, '^ürnderss, — B. W. Meyev^, Circl«!.? irecll'r, Aineiil^, - Cetada Caroline nnd Äiaria, ^rislnz, ^t««lt ^VL<»», Die Herren: Pullas, Grufchändlfr. Tries!, Cc>nle Bn,^i, Wien. — .«ullmaini, .^aüfm,, ^^ieii, ' ii, Tricst, ..... ^lrallß, LSieii, — Ielin^il,, clie.Imin, ^'.n>"> Aftfaltrcrn, .^r^i,.;, Fl«»>,»'«>«,, Die Herren .- Nl,'schan!. ^e,',irlc,fsldwebel, ^!r,!,', Handelvm., (M-z. -, Ienlu, Privat, Slavonien. ««««'«'«M«'»,«.,. »«,»«'. Die Herren : Bnrsshard. ClcO'ierma^", Ätiram Sandek, Wien. - Zaplulnil, Innst, Wien. ^ ,, ^ 1-^., ,O30. .»üii, t^l.e ' ,^ M . Ad. ,'^2,5, l :0.<, ! N. schwach !;.VNls!''Oll'.. "^ Marsieni« trül'e. vc>u «Uhr an Nc.j l,, „üülltter slarle Güss^ nach 11 Uhr Gl'willcr in, »»den, a»ch ^'ach,>!i!!a>>» ^,itze l»>l Domier. ssegcn Abend lhcilweise Aniheil.ninss. Aliendrolh V^ denlende AOllihliing der knft. Das Tu^omitlel dcr Wärme !'.' !". II!!! ü'll" untcr dem Normale. Vcraittworllicher 8l'edu^!e»l: I.^.a; v. ^i lein n, .> >, :. Fur die nicinem nnn in Gl,,l rnheuden Z c>hne Johann erwiesene lchtc Ehrc danle ich allen ThsÜnhniern auch im Namen meiner Angrhüligell uon (>N!,;cm Hnzln. S trasisch dci Krainbulg, am 21. Inli 15'71. Franz Iugoviz. I^fll'Nlii'si^l -I^ieil 24 Inli. Besonderes ist von der heutigen Bürse nicht zu melden. Si: tniipfie den ssaden dort an. wo sie il,,i 2a»,«tcic, A^cildg ali^rissen, nnd c>n,v!ck.l!e d^i nur W^lz^NVl^tU^l. fthr mäßigem Geschäfte eine feste Slimmnng, An dem Umsatz in Spiclpapicren delheili^tc sich uorwie^end nnr d,>! Tacieospecnlalion, was ^ur Folg? halle, d,,s, o>.' H>ari^-tlcncn der 6urse in engen Grenzen lilicbcn. Da« Schrantengeschäft war entschieden scst. Aemcrtcn^werlh,' Anfmellfamkelt wendete ,nan den ^'osen uud hier wieder uarzu^.u.liV oe>, in Berlin adae-stcmftclttn Slilclen zu Dcr Preisunterschied zwischen gestempelten und ungestempelten 5!osen beginnt sich zn heben nnd betragt ;. V. bei ungarlschen derzeit dcrcua l> pCl G^e,i Zchlnsz crmaltclc die Stimmung so ziemlich auf dcr gauzeu !»/lnie und nolirle man: ^U. Allgemeine HtaatHschult. «iir 100 ft. Oe'd ^>ial> Einheitliche Staatsschuld zr: 5' v0 95 — Siebeubilrüen ... ,. 5 ^ 7575 7550 Tteiernial' ... ^ f> . 9g ^, 94 ^ Ungarn .... .. 5 ,. 7U40 79.59 «^. Andere öffentliche Anleken Douauregulirungsluse zu 5pEt. 96.25 96.50 Unn. Liseiidahuaulehen zu 120 si. i). W. Silber 5«« pr. Sti!i Trs.usportu^lerthm. Wcstbahl,.....c>7c,'" 2^^ 80. - lälisa^th-Westbahu.....22riorität«obli,^atiune,l. Oeld Waare HUs.-Westb. iu E. verz. l«. Cmiss.) 95 50 96,— ^crdinauds-Nordb. iu s>,ld, vrr<. N'5,50 105.75, ,jrll::z-Iascph«-V^htt .... 97.25 97.40 H.Carl-Ludro.jN.i.G.nc?:.! Gin. 106.75 107 50 0«?err. N°rl)tt„lll,»hn ... 97 25 9,7.50 Vel Waare Oirbenb. Nahn in Gilkcr ver^. 89 80 90 — S^t^G.'j''/«'.'MFr...,.ftm. 14<)'25 ^050 ^l db. ldb -G. i. 200 si. z. 5".. fur 100 si. 89 5.0 89.75) « 500 Frc? pr. v-zilcl , . .__________° Unj,, Ostbahn fitr 100 si. . . 85i 20 85,4l> »«. Privatlose iper Slüll.) irrditanftall f.Handel u.Ge::, Äelt, Waa,e ^u 100 fi o,W......17525 176.75 «ubolf-Stiftlmg zu 10 st. . . 15.. 15>.5» Wechsel (.',<^1.'nn ) Ge!!> Waa's Augsburg sNr 100 fl slldd. B?. 103 30 103.4<> »ftllnlinrt a.M.100 st. dcttu 103 40 M'.5<> Hamburg. sUr 10» Mlirl «al-.co 90 80 90.!'« ^oudou, fllr 10 Pfund ,^:^!i>n i22.75 122"-' Pari«, fur 100 Franc« . . ." 48 — 481" l-. Äittn,,-D,lsale,. . 5s>,55;s>. 5 st. «<' ^ ^apllleou-d^r . . 9 .. 81 .. 9 ,. 8U " Preuß. Casseuscheine 1 .. ^^i , 1 . «^^ « 'U'^! . . 121 „ 25 „ 121 , 7l» " l '"....." ,,,,,, 1 '«raiuische clitlllIlul>gi! - Otligalw:''", "" i yifn"t>r:,nll:-------«i e, ^^"' » !