^. 270. Montag, 24. November 1890. 109. Jahrgang. Zeitung. ^, "kernte l>„ 4'^^^ zh sr^ «rökerr vrr «file « lr,: be! üstcrrn W'eberholunzcn per Zeile 3 lr. Die «iiawachcr Zettu»«» rrschrwl Much mil U»l»l>hmc der H°nn- und sseierloge. Die »lkmliilst.nlllln befindet lich Ii^n3°?lne des k. k. adeligen Damenstiftes in Graz """'^ zu ernennen geruht. ^5/ ""d l. Apostolische Majestät haben mit ^lll2< ^"schließung vom 10. November d. I. dem >«la ,'^S.naz Wilhelm in Wien den Titel !Hul ger k^^ ^"^^ ^lftei allergnädigst zu ver« ^ichtamtlicherHhei^ ^ ^ttgwcrtsbetrieb Oesterreichs. ^s<^s Schlüsse des Jahres 1889 bestauben, wie ix entn^ '^^n Jahrbuche des k. k. Ackerlmuministeriums ^che Z,? ^> »n Oesterreich 27.299 Freischürfe, M at>/ Z^" das Jahr 1888 eine Zunahme um "!^e d/s <> ^ ^- bedeutet. Von der Gesammt« ^bererlp H"^ürfe entfallen 751 auf Gold- und ^' H ^l?? ""^ Eisenerze. 20,547 auf Mineral-. 3)ie 5?^ ""f andere Mineralien. ^eztHl..s^^^"e Bergwerksmaßenflä'ch^ betrug am ^ c>lz i?,^^830 Hektaren, d. i. um 531 Hektaren ^lll>ps3 ^'lllhre. welche Vermchrung dcn Privat-M'cich?V n"t 165,259 Hek'areu allein betrifft, ^"n. al^""'^e Aergbaubesitz sich mit 5571 > l!l>c>„e., ?, ablieben ist. Ui, Eisenbahnen bei den ??7?^nKnden 2.292,474 Meter in der Grube Mtt j„ ?" Meter über Tag; an Holzbahnen 132.548 Ü beniüa "w'be u"d 8736 Meter über Tag. Zur M>,en '"° Wasftrhebui.g bestaudeu 1158 Dampf. ,^^^""58.097 Pferdekrästen. Weiter wurden l°" zum m^'"'" mit zusammen ^2,230 Pferde-?c°»n ft'« Mriebe von Ventilatoren. Aufbereitung««. ,?)kn ^ ' ' ""b anderen Hilfsmaschinen. dann M5 w??"len 83 Vebläse-Dampsmaschineu mit 3^ehm,,' lra^" verwendet. Vei 642 Bergbau-^bett^'" waren 100497 Arbeiter, bei 107 >>^n^13.461 Arbeiter, zusammen 113.958, um 5255 mehr als im Vorjahre, beschäftigt. Von der Oesammtsumme sind 101.694 männliche. 6683 Weib-liche, 5330 jugendliche Arbeiter und 251 Kinder zu verzeichnen. Außerdem waren im Salinenbetriebe 10.003 ^ Arbeiter, darunter 6372 Männer. 1127 W ibrr, 1441 jugendliche Arbeiter und 1063 Kinder beschäftigt. Im Jahre 1889 ereigneten sich beim Bergbaubetriebe 186 tödliche und 260 schwere, zusammen 446, Verunglückungen von männlichen Bergarbeitern; außer«! dem wurden noch 6 Arbeiterinnen tödlich und 2 schwer! verletzt. Auf je 1000 männliche und jugendliche V-rg-, arbeiter entfallen 1-94 tödliche (im Vorjahre 1'84) und 2 71 schwere (im Vorjahre 3 18) Vernnglückun-gen. Beim Hllttenbetriebe ereigneten sich 6 tödliche und 10 schwere Verunglückungeu, und zwar sämmtlich beim Eisenhüttenbetriebe. Im Berichtsjahre bestanden 334 Aruderladen. davon 19 bei dcn Salinen. Seit dem Vorjahre sind 6 neue Vruderladen zugewachsen. Das Vermögen sämmtlicher Oruderladen betrug 15.127.869 st., mn 855.247 Guldeu oder 5 99 Procent mehr als im Vorjahre. Von dieser Gesammtsumme entfallen 510.144 st. auf die Salinen-Vruderladen und 1.680.390 fl. auf die ärarischen und 12.937,335 fl. anf die Privat.Vruder-laden. Die Zahl der Mitglieder und Theilnehmer an den Bruderladen belief sich auf 131.275. um 8383 mehr als im Vorjahre. Die Zahl der anspmchsberech. tigteu Weiber und Kinder ist seit dem Vorjahre von 186 006 auf 201.810 gestiegen. Im Promsionibezuge standen 10.659 ehemalige Mitglieder. 13.831 Witwen und 8953 Waisen, zusammen 33 443 Personen. Hiebei sind jene Prouisionisten nicht inbegriffen, welche ihre Provisionen vom Aerar (Montan« oder Salinenärar) be« zogen. Die Vruderladenbeiträge der Mitglieder betrugen 1 686.163 fl.. dlr Theilnehmer 180.839 fl.. der Werk«, brsiher 668.115 fl.. zusammen 2.535.117 fl. Die Be,-träge der Arbeiter hiben sich gegenüber dem Vorjahre um 7-12 M. jene der Wer^besitzer um 6'92 pCt. erhöht Ein vollberechtigtes Mitglied hat tmrchschmttllch 15 fl. 15 kr., ein Theiluehmer 9 fl. 6 lr. jährlich e.n-aezahlt. Die Ausgaben der Bruderladen (ohne die Uel-stungen des Salinenärars) betrugen im Venchtsiahre au dauernde, Unterstützungen 1.475 072 fl. au zeit-lichen U»t.rstützlingeu. Krankengeldern und Begräbnis« losten 401.648 fl,. an ärztlichen Honoraren und Me-oicamenlen 531.798 fl. zusammen 2.408.516 fl. Was die Mortalität«,Verhältnisse unter den actlven Vruderlade.Milgliedcrn im Jahre 1888 betnffl. so traten im ganzen 1203 Sterbefälle unter 94.948 unter einjähriger Beobachtung gestandenen activen Arbeitern ein, wobei in 150 Fällen eine Verunglückung im Dienste die Todesursache war. An Bergwrrksab'gaben wurden vom Staate 1.887 232 fl. eingenommen, und zwar 1.664.761 fl. an Einkommensteuer, 136.865 fl. an Maßengebüren und 85.605 fi. an Freischurfgebüren. Die Gesammtsumme der Nbgabm betrug 3-2 pCt. von dem Werte der Becgwerksproductiou in Oesterreich. Krainischer Landtag. Zwölfte Sitzung am 20. November. (Schluss.) Namens des Finanzauzschusses referierte Abgeordneter laif. Rath Murnik über die Petition der Gemeinde Hof um Bewilligung einer Unterstützung für die Errichtung eines Steges über die Gurk. Da die Kosten des Steges sich auf circa 700 fl. belaufen und die Gemeinde selbst den Betrag nicht zu beftreiten in der Lage ist, ersuchte sie um einen entsprechenden Landesbeitrag. Die Petition wurde über Antrag des Referenten dem Landes-ausschufse mit der Ermächtigung abgetreten, nach ge« vflogenen Erhebungen eventuell eine angemessene Subvention zu bewilligen. Abg. Detela berichtete namens des Verwaltungsausschusses über die Petition des Bezirks-strahenausschusses von Treffen, dass die Straßenbeschotte« rung wie bisher vorgenommen werde. Die Angelegenheit wurde dem Landesauischusse zur Erledigung abgetreten. Sodann referierte Abg. Dr. Tavcar namens des Verwaltungsausschusses, betreffend die yrundvücherliche Einverleibung auf Grund von Privaturlunden in gering« fügigen Grundbuchssachen. Der Abg. Pseifer hatte ve< kanntlich zu Beginn der Lanbtagssession einen Gesehentwurf eingebracht, wonach alS geringfügige Grundbuchs» sachen im Sinne des Reichsgesetzrs vom 5. Juni 1890, R. G. Vl. Nr. 109, jene anzusehen sind, bei welchen der in der betreffenden Urkunde angegebene Betrag einer Forderung oder der Preis oder der Wert einer Liegen« schaft oder eines Rechtes überhaupt die Summe von 100 fl. ohne Zinsen und Nebengebüreu nicht übersteigt. Der Referent beantragte nach ausführlicher sachlicher Be« gründung. über Pfeifers Gesehantrag in der Erwägung zur Tagesordnung überzugehen, dass hiedurch nur der Winlelschreiberei Vorschub geleistet. Kosten und Zeitverlust nicht verringert, wohl aber die Rechtssicherheit gefährdet i und das Vertrauen in die öffentlichen Bücher erschüttert , würden. Jeuisseton. " Nachdruck »»böte» Vom Edelweiß. hr^-^u,ne lann heute von sich sagen, dass >2^A^6,lor. '^ °ls das bescheidene, prunllose. Z'l H>ß? Uud doch wurdeu. so lange die Vo« >H ^Wen "°^ km,em Blütewesen solche allgemeine llv ' Ulld N^^engcbracht. widerfuhren leiuem solche «!>?' "o>, .Vc'chuungen. °ls dem heute höchstgehal-d» "Uch i„" berall in Repräsentanten des cia/,m, Ich. »>>< alle! y!"zählbareu Nachahmungen und Nachbil-Alerte. 35 entgcgengrühenden,in Wort nnd Älld U ^N ^ R°se könnte, blätternd im Buche lt> Tri X die Rivaliu in ihr seheu. aber so all-H' toiled als 'Edelweiß, hat selbst die duf-^ 8elw^ «^ 'Königin der Vlumeu. nie zu ver^ <"' d^^t, Allgemeiu gefeiert ist heute im vollsten ltiw'Kcha?^ das Edelweiß, uud zwar infolge ''" äM'ldelen Touristik, im besouderen ge-V'^nn l,"!^ °ls die .Kaiserblume.. gHe>, z 2 halte aber Schön-Edelweiß troh ledem "" ^'llchen ml 7^"s'en geblüht, und wer immer von »^^" Et^''^'"tindern in plälouristisch"' Tagen H^ie 7'^rten vorübertlomm. blieb achtlos da-sk >wen Tl"' die auch das Edelweiß auf .h"n ^' d^" Änderungen aufgelefeu. in ihre Büchsen "" bestimmt und b schrieb n h'bkn. waren die .gelehrten Herren Votanici..* Schon vor 300 Jahren war es Carolus Cwsius. welcher unsere Pflanze in seinem, dem gekrönten Naturforscher ssalser Rudolf II. uud den Erzherzogen Ernst. Mathias und Maxmnlian ^ von Oesterreich gewidmeten Buche über d,e seltenen Pflanzen Ungarns. Oesterreichs und der benachbarten Provinzen beschrieben uud iu solcher Naturtreue ab« aebildet hat. als es eben die zeitgenössische Illustratluus-techuik zugelassen; er benannte das Edelweiß kna-D^Iium alpinum (alpiues Filzkraut). beze.chmte als^ dessen Standorte den Schneeberg, den Oetscher. Durren-, stein in Nicderösterreich und als Blütezeit die Monate Üinnö änderte zwei Iahrh'mderte später (1753) ^ die Bezeichnung in (inai)lMiimn woiNopoalum, hlebrl, auf den Üo'wenfuß anspielend, womit die Blüte des Edelweiß zn vergleichen sei. Erklärt die'systematische Botanik, das Üöwenpföt-cl),n des Gebirges sei im Grunde nur eine Base dcs, weifte > Kalzellpfötcheus (^nlennm-iii 6lmca 1^.). welches seine reizeude» Mißeu oder roseurolhen Blüteuköpfchen! im Spälfrühjahr au den trockenen Berglehnen des ^' Tieflandes e>,tfaltet. so ist dem. so wahr es ist doch l zur «Höherstlllung. des Edelweiß — w,c Carus * In Lmbach hat vor einign Ichrcn der um die Kenntnis ! der sslora Krains uiclverdicnle Herr Prüf. Voß über die wissenschaftliche Seite sowie über das Vorlommen des Edelweiß in Krain einen sehr cmrenendeil Vortrug in der Section Kram des deutschen und österreichischen AlpciwereineS gehalten, der in der > .Uaioacher Schulzeitung» zu,n Abdrucke gelangte. I Anmerkung des Versassers Sterne ganz richtig bemerkt — entgegenzusetzen, dass das Edelweiß mit seinem unvergleichlichen vielzackigen Sterne ein Unicum darstellt, eine zusammengesetzte Blume der höchsten Potenz die wir kennen. Wenn schon die zusammengesetzte Sternblume des Maßliebchen und ähnlicher Kompositen als eine Blume höherer Ordnung zu bezeichnen ist, als eine Blume nämlich, in welcher zahllose Einzelnblüten zu einem einheitlichen Ganzen verbunden erscheinen, so sehen wir im itdelweißbilde acht solcher zierlich mit schwarzrandigeu Hüllblättern eingefassten Blumen höherer Ordnung nochmals zu einem einheitlichen Ganzen verbunden, alsu zu einer Blume dritter ober höchster Potenz oder zu einem künstlerisch angeordneten Sterusträußchen, dessen Stern« Manschette die schneeweißen Deckblätter der Blütenkörb» cheu bilden, und wir wollen — so schließt Earus Sterne — das Recht nicht verkümmern lassen, diese Blume als die in ihrer Richtung vollkommenste Eom< position im Reiche Flora's anzusehen, als da« reinste Symbol des von allen Seiten immer dringender ver« nehmbarcu Rufes «kxe^io!-.. Als Standort des Edelweiß gilt heute das ganze europäische Alpengebiet in Höh?n von 1700 bis 2260 Meter, aber auch in sehr geringer Höhe findet man es gegenwärtig, in Höhen von 200 bi« 300 Meter, so z. B. in den Felswänden der romantischen Save-enge an der Südbahi, lm Sleinbriick, An den verschiedenen Stätten ihres Vorkommens in den Alpen führt die Pflanze verschiedene Localnamrn: Tiroler nennen es «Irlweiß», in der Birner Gegmd sagt man häufig «Katz-npfötli', '.vähr?nd in d-n anderen Schweizer ^aidllHcr Zeitung Nc. 27i). 2252 2l. November iM^ Abg. Pfeifer trat in kurzer Rede für feinen An» trag ein und verlangte schließlich namentliche Abstim« mung über feinen Antrag, damit das Stimmenverhältnis llar zutage trete. Abg. Pakiz befürwortete den Antrag Pfeifers, um die Lasten, welche aus der Legalisierung erwachsen, einigermaßen abzuwälzen. Die Abgeordneten Visnilar und Baron Wurzbach betonten die Nothwendigkeit der Legalisierung und führten gewichtige Gründe gegen die Annahme des Pfeifer'schen Gesehantrages an. Nach dem Schlussworte des Referenten Dr. Ta car wurde bei namentlicher Abstimmung der Gesetzesantrag des Nbg, Pfeifer mit 21 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Gegen die Ablehnung, beziehungsweife für den Antrag Pfeifers stimmten die Abgeordneten: Detela, Dragos, Gorup, Kavcic, Klun, Lavrencit, Ogorelec, Pakiz, Dr. PapeZ und Pfeifer. Abg. Kersnik referierte namens des Verwaltungsausschusses über die Petition des Nezirlsstraßenausschusses von Stein um Einreihung der Gemeindeslraße von Manns' bürg zur Bahnstation Iarfche in die Kategorie der Ve« zirksstraßen und stellte den Antrag, die gegenwärtig be« stehende Gemeindestraße von Mannsburg, und zwar von der Landesstrahe TerseiN'Stein bis zur Vezirksstraße Iarsche-Duftlica wird unter die Bezirksstraßen eingereiht und der Landesausschufs beauftragt, diefen Nefchluss ehestens auszuführen. Piefer Antrag wurde vom Hause an> genommen, desgleichen die vom Abg. Hribar beantragte Resolution, wonach die l. l. Regierung ersucht wird, dass die Zufahrtsstraße zum Bahnhöfe in Domschale dem Ver-kehrsinterefse entsprechend erbaut werde. Abg. Kers nil berichtete weiters namens des Ver-waltungSausschusses betreffs der Regelung der Todten-befchau in Krain. Nach eingehender Erörterung der Frage, über die wir bereits zu wiederholtenmalen berichtet, stellte der Referent folgende Anträge, welche ohne Debatte an« genommen wurden: 1.) Die k. k. Regierung wird ersucht, nach Einvernehmung des Landesausschusses eine Verord« nung, betreffend die Todtenbefchau in Kram, zu erlassen. 2.) Für den Lehrer an den Todtenbeschauer-Curfen wird eine Subvention von 150 st. aus Landesmitteln pro 1891 bewilligt. 3.) Ueber den Erfolg dieser Curse, die Anzahl der Schüler und das Resultat der Prüfung hat der Landesausschuss in der nächsten Session dem Landtage zu berichten. — Nbg. Dr. Papez berichtete namens des Verwaltungsausschusses über die Petition des Gemeindeamtes Leutsch und Grohlack um Abhilfe gegen Ueber-schwemmungen im Lutscher Thale. Ueber Antrag des Referenten wurde der Landesausschufs beauftragt, das Erforderliche vorzukehren, damit schon im kommenden Jahre die Fortsetzung der Entwässerungsarbeiten im Racna'Thale zunächst bei den Sauglöchern in Leutsch und über die Arbeiten selbst in der kommenden Session dem Landtage Bericht zu erstalten. Sodann berichtete Abg. Braune namens des Ver-waltungsausschusses über die Petition der Gcmeinde Sanct Gregor um Subvention zur Erbauung der Straße über Höstern nach Klein-Sliwitz und um Einreihung derselben in die Kategorie der Bezirksstraßen. Die Petition wurde inwlreff der Subvention dem Landesausschusse zur Berücksichtigung empfohlen und derselbe beauftragt, bezüglich der Einreihung der erwähnten Straße in die Kategorie der Bezirksstraßen in der nächsten Session Bericht zu erstatten. Abg. Povse referierte über die Petition der Gemeinde Unterschischka, betreffend die Gemeindestraße über die neue Steiner Bahn. Die Petition wurde dem Landesausschusse mit dem Auftrage abgetreten, in der strittigen Angelegenheit beim l. k. Handelsministerium zu vermitteln. — Inbetreff der Petition der Gemeinde Oberlaibach um Umlegung der Bezirlsstraß? bci Alt» oberlaibach wurde über Antrag des Referenten Kavcic der Landesausfchuss beauftragt, die nöthigen Vorerhebungcn zu pflegen und in der nächsten Session einen diesbezüglichen Gesetzentwurf vorzulegen. Abg. Dr. Tan car referierte namens des Ver< waltungslluischusses über die Petition der Frau Elise Pölz Edlen von Ruttersheim um Bewilligung der Löschung einiger Servituten bei der Realität Einl.-Nr. 157 Catastralgemeinde Stadt Laibach und beantragte die Zu« Weisung der Petition an den Landesausschuss zum Zwecke der Erhebung und endgiltigen Erledigung. Das Haus stimmte diesem Antrage zu. Abg. Dr. Tavcar referierte schließlich über die Petition der Gemeinde» und Pfarr-ämler Pölland und Iavorje bei Bischoflack um Einrei« hung der Gemeindestraße von Pölland nach Volce unter die Vezirksstraßen. Auch diese Petition wurde dem Landes» ausschusse zur Erledigung abgetreten. Sodann wurde die Sitzung nach vierstündiger Dauer um halb 3 Uhr nach» mittags geschlossen. Politische Ueberficht. (Reichsrath.) Der auf die Tagesordnung der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 4. December ge« stellte Vericht über die Abänderung des Thierseuchen-Gesetzes wurde von der Tagesordnung wieder abgesetzt, und zwar infolge eines seitens der Regierung ausgesprochenen Wunsches mit Rücksicht auf eben stattfindende Verhandlungen, betreffend den Viehexport ins Ausland. An Stelle des abgesetzten Gegenstandes tritt als Punkt 2 der Tagesordnung der Bericht des Sanitäls-Ausschusses über den Antrag Rofer betreffs der Er-richtung eines Reichs-Gesundheitsamtes. (Die Slovene» im steirischen Landtage.) Der Abgeordnete Ierman hat die Aenderung der Landtags - Geschäftsordnung zu dem Zwecke be« antragt, um den Slooenen die Einbringung von Anträgen zu ermöglichen, ohne dafs sie hiebei auf die Unterstützung von Mitgliedern anderer Parteien angewiesen sind. Nachdem die Slovenen acht Mandate innehaben, zur Unterstützung eines Antrages nach der gegenwärtige», Geschäftsordnung jedoch zehn Unter« schriften erforderlich sind. so soll die Zahl dieser zur Unterstützung erforderlichen Unterschriften anf sechs her-abgesetzt werden. Der Autzschuss für Gemeinde - An« gelegenheiten hat beschlossen, diesen Antrag im Landtage zu befürworten. (Der Kampf um den NuSgleich.) Aus Prag telegraphiert man uns unterm Vorgestrigen: Im Landtage spiach heute der Referent der Majorität, Prinz Lobkowic. Derselbe führte ans, er nud seine Gesiimungsgenossen stehen voll und ganz auf de Boden des Ausgleich?« nnd erblicken in der Vow ein ernstes Ziel znr Milderung der Gegensätze zw'M beiden Nationalitäten des Landes. Der NedlM ', dem Vorwnrfe entgegen, dass der böhmisch? ^el " den Dmtschen halte, obwohl die Deutschen ih" fe»'d!" behandelt haben ; der Adel ist auch von anderer P"^ verletzt worden; derselbe wolle jedoch zum Wohle > Allgemeinheit wirken und habe zur Zwietracht men" beigetragen. Bei der Abstimmung wurde der Mino^a antrag auf Uebergang zur Tagesordnung über Laudt'scultnrraths.Vorlage mit 158 gegen 53 StüNN" abgelehnt. ' ..... (Galizischer Landtag) Der U"leM«' Ausschusö des galizischen Landtages beschloss, o Landtage rinen Resolutiousantrag vorzulegen. w°> die Regierung aufgefordert werden soll. bei den ^' schulen in Galizien besondere Schulärzte anzüste^ (Der Agramer Gerichtshuf) h" ^ Antrag der Staatsanwaltschaft betreffs Elnle'tM ^ Uutelsuchung wegen Majestätsbelkidigung ^" .„, gestern verhafteten Redacteur Rubelli zulückMir, Rubelli wurde infolge dessen ans der Hast e"tl°!p' (Schlesien.) In der Freitag-Sitzung des ^-fischen Landtages wurde der Gesehcnlwms '>" ^ der EmsuhrMg der obligatarischcn Rindvieh-VM,^ ruug in dritter Lesung angenommen. Sodann » ^. der Landtag für die durch Hochwüsser beschädigten wohner Schlesiens 20.000 fl. in der Enuarlu"^' ^ der Staat zu demselben Zwecke lnindesteuS 2^" beitragen weide. se) (Im ungarischen Abgeordne^nhau^ wurde vorgestern die Debatte über das ^"^.D« fortgesetzt. Minister Csaky citierte aus einem S^ ^ des Fürstprimas Simor an Trefort eine ^?'.M welcher hervorgeht, dafs der Fürstprimas kei>" ^l-tischen Schwierigkeiten gegen die statistische ^ ^„. führuug geltend machte. Der Minister erklärte »^ über Györffy, er habe den Frieden nicht gesm < ,^ als er das Portefeuille übernahm, herrfchte le>>'H^b vielmehr lagen 200 Klagen vor. die sich fo"""" ^, mehrten. Im Gegentheile, di^ Regierung l"'"cZ d>e Frieden herstellen, eventuell durch das Gesetz, ou, Civllbchörocn die Matrikel führen. . M»ce (Zur bulgarifchen Frage.) D.e'^ Aalcanique» lenkt die Aufmerksamkeit auf "'" Ml« letzten Nummer der bulgarischen «Suoboda' ^» Artikelserie znr Widerlegung des im «Novoje ^ . ^ ueiöffentlichten Schreibens des Generals Ka"l° ,^„d Tatiöcev. Der erste Artikel stellt fest. Prinz H ^1» habe anfangs die M'fshelligkeiten zwischen ^"" si« uud Rufslaud für persönlicher Natur ^" Fe^ aber später vom Gegentheile überzeugt. P^ssF nand sei immer noch von den besten OesinmiNg ^Fl land gegenüber erfüllt, die Schuld für dtt 6 des alten Verhältnisses treffe daher nicht M . ^ (Deutschland und Franlrel^^ «Nordd. Mg. Ztg.» zufolge einigten sich. °^ ^rl^ und die französische Regierung dnrch """ ^ M dass Denlschlaud das französische Protectorate^ Cantonen der Name «Wolltraut» gilt; poetisch llingt des Franzosen Lloils 6sg ^Ipeg (Nlpenstern), wäh« rend der Engländer es als 8^183 oder ^iroless (^uci-reä bezeichnet; unter den Slovenen der lrainischen und steirischen Alpen wird die Pflanze — hier auch gleich dem Ruhrkraut mit Milch abgekocht als Heilmittel gegen Durchfall gebraucht — ?Ianika, Alpen-blume schlechtweg, oder 6üino 26liäü6 —Augenstern be« nannt. Auch dem Karste fehlt das Edelweiß nicht, wie ein Besuch des Kramer Schnerberg lehrt, dieses Herr« lichen Lug ins Land und aufs Meer zugleich auf die von d^r Südbahn geschaffene Riviera Oesterreichs um Nbbazia am Quarnero. Unsere vielbegchrte Pflanze kommt ferner auch durch das ganze Karpathengebirge, bis in die Moldau hin, vor, und auch in Asien (Sibirien. Turkestan) findet sich in dem^napkalium 8ldiricum eine Varietät desselben. Das Edelweiß bevorzugt zumeist den Kalkboden, findet sich jtdoch auch auf kalkreichen Glimmerschiefern, selbst auf Granit; seine Blütezeit reicht vom Juli bis zum September.* Wenn es aber auch in unseren Alpcn stcinerne Bergwiesenstellen gibt. wo man sich nur zu bücken braucht, um Edelweiß zur Genüge pflücken zu können, so galt und gilt noch immer die mit Lebens« gefahr verbundene Herabholung desfelben vom hohen Grate als Prüfstein für Ausdauer, Gefchicklichleil und Gewandtheit der Alpenbewohner und Nlpenwandercr als Minnelohn heischendes Wagnis des «Bub'n» für sen «Dirndl». Daher die ursprüngliche Beliebtheit des Edelweiß in den Alpe» selbst und dann beim Aufblühen der Touristik rasch weit darüber hinaus, daher die Feuerklänge der Poeten für dasselbe, daher die Aufnahme desselben als Allegorie und Symbol, dessen Wiedergabe dnrch die darstellende Kunst und die Nachahmung und Abbildung desselben auf Gegenständen der Industrie und Kunstindustrie, daher dessen überraschend * Pro,. Voh a. a. O. schnelle Popularität allorts. der Massenhandel damit und schließlich die Einführung desselben ins Haus-gärtchen, aber auch die Anpflanzung und Pflege des' selben im großen, um auch Schön-Edelweiß umzuschaffen zur — Culturblume. Diefe Stufenreihe der rapid gewordenen Verallgemeinerung der fo lange fast ganz unbeachtet ge< uliebenen, bis vor kurzem als fchier unerreichbar gehaltenen Pflanze wollen wir denn auch einhalten bei Anordnung des uns vorliegenden, auf das Edelweiß bezüglichen reichlichen Materials. Nicht wieder — wie uach des Dichterfürsten Selbstironie einst bei der Theilung der Erde — als die letzten erschienen bei der Wmschätzung des Edelweiß die Poeten mit ihren Hoch» a/sängen auf die feltene Blum?. Jeder der sie feiernden deutschen Dichter fafst aber ihre Erscheinung, ihre Eigenthümlichkeit, ihre Anziehungskraft auf den Men-schcn im Widerstrahl seiner dichterischen Eigenart na« türlich verschieden auf, bald das eine, bald das audere hauptsächlich vortretende Moment zum Thema seines Sauges erhebend. So feiert Hermann Lingg das Edelweiß gleichsam nur am Standorte hoch droben, und wir fühlen es dabei fo recht deutlich heraus, wie ein entschiedenes Begrhr nach dem nolli ms tannery für die so hochstehende eigenartige Blume des Dichters Brust durch« zittert. Er singt: Wo nun Vlitz und Donner wohnt Und nur scheue Gemsen lauschen. Nolcr und Lawine thront, Wilde Wasserstürze rauschen. Tob und Schrecken dich umdräu'n, Vlühst du wonniglich und «in. In der Sonne letztem Glüb/n, Eine letzte Lebensschwinge, Fand ich dich am Abgrund blüh'», Nur dem schönen Schmetterlinge, Dem Apollo, winkst du zu, Schwester Luna, bleiche du. Wieso das Edelweiß seinen ursprÜngM" ^ ort auf den lichten Höhen angewiesen ery" ^ F sucht Herzfelder in «Ritters Alpengrüße"' '" führend also zu erklären: Einst flog ein Engel erbenwärts, Und als er Firne sah und Eis, Da schwellt Erbarmen ihm das Herz, Und eine Thräne quoll ihm heiß- Auf Höhen fiel sie windumtost, Und ihr entspross dein frommes M"' Der Himmel schickt's als Alpentrost, Die Menschen nennen'6 Edelweiß. .^ß! >. »or "' L. A. Frankl sieht sich vor ihr als «Räthsel» >trhen. Er frägt: ^„e»' Bist du vielleicht ein Stern, der nachts wm Hin'"^s'/ Den am Morgen ein Hirt fand in dem tha"'^" . m""') Hat die Waldfee spielend Strahlen des Mondes «'^pt' Sie zu Sternen gepresst, um sich zu schmilcien ", ^<, Haben Gnomen geprägt dich aus Silber "N,^"l 5hA,bcc, Fand dich cm Hirt am Fels, trug er d,ch '"^,,le»dr"l „zt, Stern und Älume nicht, geprägt nicht auö v" ^» Dich hat ein dichtender Gott — Räthsel auf wv ,g Wes-'u und Gehaben der Psta»^ '^ nalurllar in Max Kalbecks Sänge: Nach des Himmels reinstem Glanz Ueber schroffen Gletschcrfirnen, Mit dcm weichen Vlütenlranz Schmück ich ernste Gletschcrst,rnen. Farbenschmelz und süßen Dust Hat Natur mir nicht gegeben, Doch in leichter Höhenluft Waid mir ein beglücktes Leben. Vor Verwelken und Verblüh « Hält das keusche Eis mich l""' .,,, Frost der Nacht und MittagsgM z. Ueberglänzt mein Silberstern. Da"' ^aibllchcr grilling Nl. 270. 2253 24. November 1890. daWlar. Frankreich dagegen die deutsche Oberhoheit u°er daz ^rn Sulta" von Zanzibar abgetretene Gebiet unettenn?. Die Verhandlungen wurden von der fran-Mm Botschaft in Berlin geführt und soeben ab-»"chlojsen. A. ("lus Nizza,) 20. November, wird gemeldet: ^! der gestrigen Vorstellung im Circus hat ein In- vldulll,,. weiches den Riciotti Garibaldi vorstellen l""e d,e deutsche Flagge heruntergerisstn. Der deutsche "°''M verfügte sich sofort in den Circus, ließ sich die 3'°W ausfolgen und begab sich zum Präfecten, um ,'"k Ärschwerde vorzubringen. Die Untersuchung wurde "geleitet. Das separatistische Organ «II Pensiero» .j °l>etttlichte infolge dieses Zwischenfalles einen hef-^ " Artikel gegen die Urheber desselben, weshalb es re?? dem Redacteur dieses Blattes und dem Co» Wanten eines italienischen Blattes zu einer Jagerei kam. ^,.l,Ein nihilistischer Racheact.) DiePariser ^lzei vermuthet. Padlewski sei in Brüssel oder London, ü 3 ^/!"^'g" Kannrad Padlewski's theilte mit. der-y/e sei während des Orienlkrieges in die serbische t^m/ "ngrtreten und zum Officier befördert worden, ein n 3> "krankt. Er habe von der Königin Natalie Gem ?^" "halten. Hierauf wollte er in die Krakauer a,,« dMule eintreten, wurde aber von der Polizei 'Wiulrsrn. U >Aus den Niederlanden.) Die Königin-Wellend" Niederlande e>li»ß eine Proclamation, in Nllww ^ erklärt, sie fühle das Gewicht der über-dez N'"" Aufgabe und rechne auf die Unterstützung h'els 3 ^ erachte es für ihre Pflicht, dem Bei-ix snl ^"'^ '" Hingebung für die Landesinteressen sleai^" Spanien) scheint der Bruch zwischen der Lünä !!"2 ""d dem Ausschüsse, welcher zur Veaufsichti-Vulz. l Wahlvorbereitungen auf Grund des neuen zu lasl b^ eingesetzt worden, sich nicht mehr ausgleichen fttlia.?' Der Streitfall betrifft insbesondere die An-,. WNg der Wählerlisten, bezüglich welcher der Nus. tvili ^"^^therzigeres Verfahren eingehalten wissen ' ^ da« conservative Cabinet. Wiwnm^ preußische Budget.) Der preußische ? ^ eill Lied sang. Ecnevicoe erbebte. Sie °tt ^.gleiche Melodie, welche sie noch vor kurzem ^ibr r von Saulieu vorgesungen und welche "ezeich, "ls das Lirblingslied ihrer Tochter Gabriele ^"di^p"^ lauschte sie dem Klänge der unsagbar ^c>lh ^>Umme. bis dieselbe in einem Klagelaut n?h d'rr'w.emagnelisiert wandte Gmeviroe den Kopf ^ ,^'Htung. nwtM der Gesang gekommen war. cklsr>,^nz,g Schritte von ihr entfernt, saß auf rinem ^" «r^,, ^"same Frauengestalt. Sie war noch jung; "l ha' S^Wt verbarg zum Theil ihr Antlid; >ein a/'el aufgelöst auf die Schultern herab; ste >Pft u.?Kewebles carriertes Kleid, das ihre Gestalt ^ ö"gen neideten in ihrer Nähe; offen- 3l>bl'ch fA/h" Obliegeliheit. dieselben zu bewach'". 7Nt,^ Htete sie sich^uf uud starrte träumerisch "'s welches sü' jcht traf. ^te. ^ """en. dass sie sehr schön gewesen se.n Mchte Kl/>ä°".s Prosit stach seltsam ab gegeu «h« s> ,'ack ""2- Ieht erhob sie sich und gm'g em,g n ^> "°h. welche sich in e nen Seitenweg verloren^ Genevieoe war so in die Verachtung der eigen, thümlichen Scene vertieft gewesen, dass ste nicht bemerkt hatte, wie eine schwere, schwarze Wolke über ihrem Haupte aufgestiegen war. Erst das plötzliche Ver-schwinden der Sonne machte s«> darauf aufmerksam, bastil, erhob sie sich. um mit ihren Zöglingen das nächste menschliche Heim aufzusuchen, denn ein Gewitter war zweifellos im Anzug. Ein M'ierhof war die nächste «ufluchlsstälte. Dorthin lenkte sir hatt'g 'hre Schritte, gefolgt von ihren beiden Zöqlina". Eine Bäuerm von etwa dreißig Jahren mit hübschen, sympathischen Zügen stand als sie ihr Ziel erreichten, am Fenster, während zwei rosige Kinder auf dem Fußboden der Wohnstube miteinander spielten. ^. . . ^ c Die junge Frau empfieng dle Eintretenden freundlich und bot chum ein^n Imbiss an. Geuevieve's Zög. linae ließen sich Milch uud Butterbrot trefflich schmeckm; das junge Mädchen selbst sah sich inzwischen m dem Raume um, der eine Nettigkeit auswies, die bei Landbewohnern sich selten in dem Maße fiudet. schon gar nicht gepaart mit so feinem Oesch nack. Sie konnte nicht umhin', der Bäuerin einige freundliche Worte über die NeltiaM ihres Hausstaudt!« zu sageu. Die Bäuerin entqcgnete lachend: «Früher ist rs bei uns auch nicht so hübsch ge. wesen, aber seit die ,Fremdc' bei uus ist. habru wir ulisere gauze üebeuswelse umgemodelt; sie hat uns das Olück gebracht. Seit den acht Jahren, die sie nun schon bei uns weilt, ist uns alles geglückt; wenn Sie hier in der Gegend leben würden, müssten Sie unsere Fmlld^ sckM längst tVnueu; sie ist rin scgenspeudender Engel, welchen der Himmel selbst uus gesandt hat!» «Wie heißt sie?» «Die Aermste hat schon vor langer, langer Zeit das Gedächtnis verloren; ste hat uns nie sagen können, wie sie heißt, und wir nennen sie deshalb immer die ,Fremde'. Keineswegs ist sie uns das. Wir haben sie alle lieb; sie gehört zur Familie. So kann sie thun, was sie will, und wenn sie mit den Ziegen auf die Weide geht. wie eben jetzt, so lassen wir das nur ge. schehen. weil es sie zerstreut!» Genevieoe sagte sich. das« die ,Fremde'. von wel. cher die Bauersfrau sprach, nur die Frau sein könne, welcher sie vorher am Waldessaum begegnet war und deren Gesang sie mit solch tiefer Bewegung gelauscht hatte. «Sehen Sie sich diese Arbeit an.» sprach die Bäuerin, indem sie Genevieve eine kostbar gearbeitete Guipurespitze zeigte, «sie ist wundervoll, nicht wahr? Es ist das Werk unserer,Fremden'. In einer Hütte ist sie sicherlich nicht geboren; meine arme Mutter, die gelähmt gestorben ist. hat sich diesen Gebanken nie nehmen lassen, dass uusere ,Fremde^ die Tochter irgend eines vornehmen Herrn sei, wie der Graf von Maurienne es ist. Sterbend hat sie mir ans Herz gelegt, die Aermste, die der Himmel selbst uns ins Haus geführt, nie zu verlassen. Wir — mein Mann und ich — heiligen diesen letzten Wunsch unserer guten Mutter, und es fällt uns nicht gerade schwer, denn sie ist der gute GM unseres Hauses!» «Und dies? Aermste ist eine Wahnsinnige?» «Das ist nicht das richtige Wort; sie ist nur ein armes Wesen, das die Erinnerung an die Vergangen« heit verloren hat; sie spricht nicht tml, ab?r wenn sie es thut. so redet sie gauz vernünftig; besonders seit zw?i Jahren ist in dieser Hinsicht ein entschiedener Fort« schritt zum Bessern mit ihr geschehen. Und wie lieb sie unsere Kinder hat! Die Kleinen sind nur glücklich in ihrer Nähe; sie singt wunderhübsch und schläfert ste immer ein mit ihrem Gesang.» (Fortsetzung solgt. raibacher Feilung Nt. 27N 2254 24 November 1830. Schiff,.' fortan nur einer strengen ärztlichen Untersuchung unterzogen werden. — (Auswanderung nach Afriita.) In Neapel bereitet sich die Vildung einer afrikanischen Ge« sellschaft vor, welche bezweckt, die italienischen Auswanderer nach den bewohnbaren Theilen des dunklen Erdtheiles zu leiten, zum Beispiele nach dem südlichen und südwestlichen Afrika, nach Marokko und Tripolis. — (Vier in der Türlei.) Wie das türkische AmlMatt ankündigt, hat der Großvezier, um die Türkei von den ausländischen theuren Bieren zu emancipieren, die Biererzeugung im ganzen türkischen Reiche freigegeben. — (Nicht zu freundlich!) In einem Gast» Hof in Budapest liest man folgende gedruckte Bitte: «Jeder Gast wird ersucht, mit den Auswärterinnen auf der Treppe nicht allzu freundlich zu sein, weil auf diefe Weise zu viel Tafelgeschirr zerbrochen wird,» Ja, die holde Weiblichkeit! ________ Local' und Provinzial-Nachrichten. — (K rainischer Landtag) Wie verlautet, hat Herr Gor up sein Anbot betreffs des Ankaufes der gegenwärtigen Spitalsrealität und Ueberlassung des Gebäudes zum Zwecke der Unterbringung der projectierten slovenischen Töchterschule zurückgezogen. Infolge der hie-durch veränderten Situation musste diese Angelegenheit von der Tagesordnung der vorgestrigen Landtagssihung abgesetzt werden. Da mittlerweile aber bereits von anderer Seite eine Kaufsofferte überreicht worden sein soll, wird der Landtag in der heutigen Sitzung die Entscheidung treffen können. Außer dieser Angelegenheit steht auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung auch die Garantie» frage eines Reinertrages für die Unterkrainer Bahnen, weiters der Bericht, betreffend die fprachliche Einrichtung an der k. l. Oberrealschule in Laibach, und der Voranschlag des Landesfondes. — (Aus der Laibacher Diöcese.) Der Kaplan in Hl. Kreuz bei Liltai, Herr Barthelmä Zupanec, wurde als Psarradministrator nach Polschnik übersetzt; an dessen Stelle kommt Herr Alois Krainer, bisher Kaplan in Kolovrat. — (Personalnachricht.) Der Oberlandesgerichtsrath beim hiesigen Landesgerichte, Herr Dr. Adal» be,t Gert scher, verlässt schon in den nächsten Tagen seinen hiesigen Posten, um das Präsidium des Kreis« gerichtes Cilli zu übernehmen. — (Pivaca-Laibach.) Wie verlautet, beabsichtigt die Staatsbahnen«Verwaltung, den Pcagevertrag mit dcr Südbahn bezüglich der Strecke Divc,5a«Laibach auch auf den Personenverkehr behufs Herstellung eines dneclen Verkehres Triest-Villach'Prag auszudehnen. — (Ihre Majestät die Kaiferin,) welche sich von Neapel aus an Bord der kaiserlichen Jacht «Miramar» nach Corfu begeben hat, wird dortselbst in der Villa «Vraila» Absteigquarlier nehmen. Die hohe Frau gedenkt in Corfu einen mehrtägigen Aufenthalt zu nehmen. Dcr diesmalige Besuch der Kaiserin gilt mehr der Besichtigung der noch nicht ganz vollendeten Villa, welche ihr kaiserlicher Gemahl daselbst erbauen lässt Von Corfu begibt sich Ihre Majestät nach Schlofs Miramar, wohin auch Se. Majestät zur Begrüßung derselben sowie zu einem mehrtägigen Aufenthalte abreisen wird. — (Adjustierungsänderung.) Die Officiere der Festungsartillerie, welche bisher blaue Pluderhosen trugen, haben einer Bestimmung des Kriegsministers zufolge von jetzt ab on paraäs und in Gala lichtblaue Pantalons aus feinem Tuch, an den beiden äußeren Seitennähten mit Pafsepoil und zu beiden Seiten desselben mit 3 3 Centimeter breiten Lampassen aus scharlach« rothem Tuch zu tragen; sonst werde,, in und außer Dienst Pantalons aus feinem blaugrauen Tuch mit fcharlach« rothen Passepoils, dann Halbstiefel getragen. Den nicht berittenen Officieren wird gestattet, auf Märschen, bei Feldmanövern, Uebungslagern und in schlechtem Wetter die Pantalons mit den unteren Theilen in die Stiefel-röhren zu stecken. — (Aus dem Landesspitale.) Das jüngst rom lrainischen Landlage beschlossene Stipendium sür linen Operationszögling, welcher nach Absolvierung der röhigen Studien dem Primarius Herrn kais. Rathe Fux a!s Assistent zugetheilt werden soll, wurde dcm Secundar» arzt« Herrn Dr. P. Defran ces ch i verliehen. H^rr Dr. Defranceschi wird den Curs an der Klinik des Pro» fessors Dr. Wölfler in Graz absolvieren. — (Aufnahme in die Gewerbeschulen. Das Unterrichtsministerium hat angeordnet, dass in die zweite Classe der höheren Gewerbeschulen von anderen Schulen nur solche Bewerber aufgenommen werden, welche die vierte Classe einer Mittelschule mit gutem Erfolge absolviert haben und überdies die Aufnahmsprüfuna. Über die Fächer der ersten Classe erfolgreich bestanden haben. — (Vortrag im Alpenverein e.) Die Section «Krain» des deutschen und österreichischen Nlpenvereines hält heute um 8 Uhr abends im Casino Clubzimmer einen Vortrug« Abend ab. Aus dem Programme steht ein Vor-»rast. des Herrn Dr. Emil Bock: «Ein Ausflug in den MawUl-Oraben und ,ga Älam'.. Gäste siud willkommen — (Schuhuorkehrungen gegen dieNonne.) Das Nckerbauminist^rium hat nach Wien eine Enquete einberufen, welche berathen foll, wie den im letzten Hochsommer in den Wäldern mehrerer Kronländer, darunter auch Krain, durch die Raupe der Nonne angerichteten Verheerungen für die Zukunft vorgebeugt werden könne. — (Gemei nd ewahl.) Bei der Neuwahl des Gemeindevorstandes der Oltsgemeinde Hupanje Njiue im politischen Bezirke Stein wurden gewählt die Grund' besitzer, und zwar: Karl Prelesnil von Stahovca zum Gemeindevorsteher, Florian Berlc von Aupanje Njive und Josef Prelesnil von Stahovca zu Gemeinderäthen. — (Influenza.) Anlässlich des Ausbruches der Influenza in den Stallungen einer Cavallerie»Kaserne hat das Reichs Kliegsminisierium de strengste Beachtung der stallhygienischen Vorschriften den Truppen-, Käsern« und Hauscommandanten in Erinnerung gebracht. — (Kirchen bau in Pola.) Die sür den Kirchenbau in Pola eingeleitete Sammlung hat bisher einen Gesammtbetrag von 20.208 fl. 40'/, kr. und 1000 fl. Obligations'Notenrente ergeben. Dank dem in allen Kreisen der Bevölkerung diesem Unternehmen d der Vnkovina wurden gestern geschlossen. Zum Thätigkeitöberichte des Landes-allsschusses. betreffend das Vru^' Schwarz. Mclcs. Vernardiner. Stich. Nischer, Vtandl. ^ Iuankouic und Tpielman, Kaufleute. Wien. — Onorevc, " lrain. — Anton. Assecuranz'Beamtrr, Graz. -^ ^' ' Kfm.. Vsseg. - Echlesinger, Fiume. - Final, Kfm., "' berg. Kaufleute. Wien. . .^,,,' Gasthof Kaiser von Oesterreich. Reeschauer und Nadlale,', "" Hotel SiMahnhof. Klein. Techniker, Pilsen. — ^«,?^ Reisender. Klagsnfurt. — Reilrr und Prawcha. .^Hel, Lcuschner, Südbahn.Inspector, Wi.'ii. — Peris, We'NY«' Iasca. — Fischer, Kaufmann. Wien. — Iifgler, ^ric,^ ^ottozichung vom 22. November. Wien: 54 27 88 14 61. Graz: 81 30 18 32 35. ^. Mkswirtschaftl'iches. ^ Llliliach, 22.November. Auf dem heutia.cn Marlte l^^h' nen: 6 Wagen mit Getreide, 14 Wagen mit Heu un» 12 Wagen mit Holz, Durchschnitts.Preise. ^_^> 22 2 . N. 733-9 58 SW. schwach, ''""' ^ 9 . U. 735-il < ^0 SW. schwach! ^^^ ' 7 U. Mg.l 735-1 ! 3-4 windM .^t i" 16. 2 . N. ! 729 5 ! 62 SW. schwach be"^, . 9. Nl,. 726-5^ 6 8 SW. mähia ^ ^ < Den 22. Morgens Nebel, dann tnll's, "0" ^ so" ^,' mittag Regen. — Den 23. Morqennebel. trübe, '^peca'g ^ schein, abends windig. — Das Tagesmittel der .^ ^ den beiden Tagen 2 6" und 5-5", beziehung^' ^ unter und 2 6" über dem Normale. ^^^^-^^^ Verantwortlicher Redacteur: I- Naal^^<< Danksagung. .^ Ich fühle mich angenehm verpflicht^ aN"Kstc<, ^ durch eine Sammlung einem armen. ledon) . ^ ^a» ermöglichten, die Schule weiter zu besuche", Anstalt den brstcn Danl auszuspircheu- Laibach am 22. November !«90. ^.«lloUll^^,, Dr. ">. ^>' V'l^'^x (4960) ,, l. ^"ls"'"^^^ Ansehnliche . ^onrad ETner"lN.Tnr! ,^ ! Ich zeinc Ihnen hicmit ncrnc ««, " „'^ ^' ! Transport iu der besten Ordnunss "«p»'' ftedc" />> mit dessen Ausführung vollkommen 5 ' jcd" z, Ich kann ihre sorgfältigen D'", ^^g) auf das wärmste empfehlen. > Mit Achtung Oas"' 2255 Course an der Wiener Börse vom 22. November 1890. «»«^m omnellen lo«^^ «eld Ware Ewte-Anleben. A°,ArMich? «ente in Noten 5» ,5 si8 « !85°s""'«C»aa,«l°,t , «5N fi. ,no bN l», !.<' l»°!>«r ^" ' ??"" ^"" ll' <8/ - ,»? e>', >' In». »>'.. 5Nfl, ,82—l8»5<> ^^'.'lXXbrente, steuerfrei . ,07 ?v ,»? 9s> ^ ""enreme, Nfuer0l 2l, ^«"""«lt »lstubal,». «»!«ldvtlsa,rtll>»u,en. "«« Vlllin »««ff. ,884 9« ?b 98'»» ^'°L.""e^ , . . . ,ol-«5«,,8b ^, <«! "/"«nte k°/, ... 99« 9955 "° b "'""'"<>fl.e.W.V. N3 5N l,4— '<», E^n-PrioritHie.. . .-------------— l°, """. 5nl «, ,^> „ , ^ ,z, 25 ,89 »', ''l°Ie 4° „,<»,-> ft, l8??zV/„ mädrlsche...... l04'»!l °nau5 75 ,y<>.^, «lnlehen ber Owdt Vbrz . . ,,, _ . .. «lnlehcn b, Etab»ß«meinbe Wien i<-».«>n ,'!>'»!l>c>!, N'üed«'!' verlo», »°/« «»^__ 99. ^sllndbrlefe 7 7^ dto. Prüm.'Ochuldverschl.«°/, l«8 7b 109 «« «7,st. Hypolhelenbllnl lNj. »o°/, __._ .... ^«ft.ung. «an» vnl. 4'/,»/,, . ,^5^ „„ ,l> belt» » 4°/, , . 99801N0,<> detto bujähr. . 4°/, . . 9g.gy «m-zn Prlorltats-Obliglltiouen (fur lNl) ft.). l>erb!nll»t>z Violdbahn !tm. l886 99-». 99 8s, Gall,!,cht Karl »Ludw!«» «ahn Om, l»t. Iiebitlose loo fi...... l8»-zl>'«» 5« llarv-Lose 40 fl....... 54 ,', Kb'85 ^, Donau.Dllmpfsch. l00 fl. . <»« .- >»»-. L.nbacher Präm,'«,ileh. «N ft, »,-— «4 — Ofrnrl Lose 40 ss..... ^ »ew.'Vch. d.»»/l>Präm,.Gchulb' versch d. Vodencrebitanstal» »7 — 29 — ««ml. Actlcn ,,per «lull! ÄnglD'Oeft, ml»<>s>i, u,^<, zgs>75 ,«l 50 Uanlvrrei». Wirnri lul» ft. . , ,,« »u >,? — übnci.'Nlist, «st. 200 fl. V. 40«/, „8 - »»« -«llbt.'Unst. f.Hllnd. u. ». lNUft. »9« »ü »»» ? 5l» DepoNtenbllnl, Ally. 2»0 fi, 199 50 »00'-Ucumpte-«e<.,Ndll>st. b<>« fl. »oi - Sl5'— Hlro« u. llasse»^,, Wifnei- 200 ft zll'^ >l5 - Veld Ware hv»>othelenb.,eft. »no«. >5'/»», «9— 7« _ liündeibllnl, üst. »on fi. G. . . 2«l — »z> 50 Oesterr.»ungllr. Van! NO» fl. . 9V9' — 98z- — Unlonbllnl »00 ft......»8« ?z zz? zz Verlthrlbllnl. «lll«. «40 fl. . . lz« — ,59 — Nctien von Transport» Unternehmungen. (per Vrü, , . Weftbllbn »ou ft,. . . »,^ »««,. Vuschtiehrllber ««.) »00«. «9.^ „"_ Donau. Nllmpllchifffabrt.«?>,, vesttrr. 5«li fl. «Vl. . . . »«. ^ »«<. Dul-Vobenb, Vis.'«, li >u fl. E. II.^ 'll._ Ferbinllnb»-«°rdb. ll»»u fl. «M. »7,? ,74? «al.«l°rl'2ubw..«.»0Nfl. TM ,(« 5,; ,<>,5ä Lnnb.. «ztino».. Iassy. «isen-b°hn.»estlllch. »on fl. K. . 2»« - ,»«5!» Olsterr. Norbweslb. »«1 fl. Vni), 17° ,. °,° ,. bt°. (lit. U.) 200 fl. L. . .zzz,^2«7z öüdbahn liUU ft. T!lb« . . . ?»3 zn l«4-" Lüb-Nort>d,Verb..«,ilUllft.llW, !», II,35.^ lramwnn »es,,Wi,,l?Uft.«. «8. ". "^ . »eue <»r., Priori«« «ctten lva fl......_.. ^.^ Un»'»llliz.«illnb.« »!» »kb 75 Un,.«»e»b.s«<,ab.«rll,M<»«l,3 194 7b ll»^?5 Induftrle.«ctlen (per Vtüik). Vllunes,, «lll«. Oest. l<» fl. . ^- > ^... lzybier «tlsen» unb Gtahl'Inb- in Wien lnafl......_ .^. — — «klsenbllhnw'llelhg, erste, 80 fl. ^.._ — — «Elbemühl» V»v!erf, u. V.'G 4g 75 47 7^ Uiefinger Vrauerri «lX» fl. . , <,^._ ,0 _ Mon«lln«Ve!ell., ssterr,»alpine ^, ,^ 9»—, «rager Eisen Ind.-»el, »l>« fl, ,89 — »»> — 3lllflll°T»r<, Vtrinlohlen »<1 fl ... ^ ^.. «Gchlonlmul,!', Pnvieri. »00«,____— » »Vttyrer»Nl,l».Pier<,u,».'. 70 N. , ^7. l 4? — «»f»enf..«.,Oeft.ln«ltn«Xift. «57... 4«3 — Waggon'llelhanft,, «llg, in Pefl »0 fi.........85 - »7 — «r. Vaugestlllchllft l0U fl. . . 74.7^ 7» ?z VienerbergerZlegel'ActtenVel «8» - l83 — Pevlten. beiltlch« Pl»tz» z« 4, z,5I ^ Uondnn........lll»» llO5u ^i°^»....... «.4«. 4i z<» Valuten. Ducaten........ »47 »49 »0^i»nc»»Ttucke..... »in, » », beuticht «elch«banlno»«n . «47, « Ü. Papiti-Rubel..... l »z,.> l»Sl» Italienisch, Vanlnoten (lvo U> 44 9>^ <4 9 . ^ tin* und Verkauf aller im Coursblatte notierten °ten und Valuten empfiehlt sich bestens die JZSLSo^e? Wecliselstiibe des Battn Scbianer & Scbattera WIEH, 1., Kärntneratrasse 8O.______