^tr. 8«7 fi. >l, halbj. b.5o. ssilr bi« Zustelln»» : !««» «0 dl., »«.so»».. l»«.ft.,.»t s«»<»pl.Z«U«lr.»ll.,»».»l»^ »«. l« ll. n. f. »t. I»se»t!«,«fi«»p«> j«b««». »0 tt. 1874. Nichtamtlicher Theil. Iournalstimmeu uom Tage. z. ^.^^ verfassungstreuen Blatter Wiens und in den ll,».. ü" dlS Reiches fahren fort. ihrer vollsten Ve- '»lzung über die Hallung des österreichischen ^. .ltnhauses und über den Aüsgang der ersten "lessionellen Debatte lebhaften Außdruck zu ,z. D" „Neue wr. Tagbl." sagt: ..Nach drei-^«M parlamentarischer Schlacht hat das Ministerium c^/.^perg einen glilnzenden Sieg errungen. In der .'MoneUen Debatte von 186« war das Stimmver-^"" dtr Majorität zu Minorität N x ^ '" Veralhung stehende Gesetz auch in zweiter l>tm m>!^^ ^sung angenommen. Das Lob dalf man ^" Wnisterium A u e r S p e r s, unbedingt zollen, daß >n der Kunst des Rc^ierens, in oer Leitung der par-^ entarischtn Attionen bisher alle liberalen Regierungtn Mireichs übertrossm hat. Von diesem Regierung«. ^" "on dieser RegieruligSgeschicklichleit hat es auch in llle».,"^" schwierigen Campagne reiche Proben ab- ^!l«^ Winzer Tgpft." sagt. daß das Herren. ^ ltwen alten freisinnigen Ruf abermals bewährt h Der .Mähr. Epbl." meint, die Opposition der ^Misten sei mit mehr Geschick zum «uSdruck ge. ^tn, c»ls dle dcr Ultramontanen im Abgeordneten» ^' Über dieses Zugeständnis könne man jedoch ^ ^nausgehen u«d sei man auch nicht imstande, den h^entcn der Bischöfe die geringste Triftigkeit oder ^Mähiyltit zuzuerkennen. Im Gegenthlile haben «»z ^^ Gründe, mit welchen sie kämpften, jedermanns tz,? lNthr von der Nothwendigkeit der conftssionellen ^°Uagen überzeugt. Uebrigens habe man aus dem z^.t dcr Nischöse die Gewißheit erhalten, daß sie die si^'l der Kirche nur in der Oberherrschaft der« tl,^ ^blicken und jedes lirchenpolitifche Gesetz verhör-^n?' ^° ^^ neuerdings klar geworden, wie richtig ^^ Gegenwart aussaßt, wie man das unklare Motto ü,o^'lche im freien Staate" aus dem Lexicon der "tn Staatslunst streicht. Uitt^" .Vaterland" spricht sich ziemlich maßvoll ClH "" Ausgang aus; doch macht ihm die Rede des b'« ,«.?^'^rs den Eindruck einer Kriegserklärung gegen ^olische Oesterreich. Der „Voll«freund" ergreift noch einmal daS Wort. um nachzuweisen, daß die confesstonellen Gesetze überflüssig und ungerecht seien. In seil-em Artikel «Von der Sanction" lesen wir folgenden Schlußsatz: „Möa-n alle jen: Herren, welche gegen den Uebergang zur Tagesordnung stimmten, es vor Golt, aber auch vor der künftigen Geschichte der Welt oerantwor-ten, ob sie dic beiden genannten Forderungen für dieses j Gesetz im Auge hallen. Wir aber schließen so: Sind diese Gesetze für uns eine Forderung der Nothwendigkeit und sind sie basiert auf die heilige Unterlage der Ge» rechtigleit, dann werden sie bestehen und dauern, mag man dagegen sagen, was man will und thun, was man will; fehlt ihnen aber das eine ober andere von diesen beiden Attributen, oder am Enbe gar beide, dann mag man sie künstlich halten wie man will, sie haben leine Dauer und leine Zukunft; denn was halten soll. hält sich nur, wenn es nothwendig ist, und was dauern soll. dauert nur, wenn es gerecht ist." — Ein Prag er Blatt bringt Nachricht, daß unter den böhmischen Kirchenpatrioten eine Recht «Verwahrung clrculiert, welche crklllrt. die Patrone können sich dem Verlangen nicht fügen, ^aS in ihrer Verwah. rung stehende Kirchenvermögen einem vom Staate einzusetzenden VerwallungSlörpcr auszufolgen. Die zwölfte Stunde muß endlich auch für die Aufhebung des aus feudalen Zeiten stammenden Privatpatro nals» rechtes schlagen. So lange das Recht zur Pfarrpfrün. denverleihung in dcn Händen von Privatpersonen ruht. kann die Ausübung desselben durch ultramontanen, fort« schrittS- und verfassungSfeindlichen Prinzipien ergebene Palronatsherren der Erltarlung der Verfassung immerhin hinderlich sein. Ein PalronotSherr. dem die Verleihung von achtzig vlS neunzig Pfarrbenefizien zusteht, der bei dcm Acte der Verleihung — insofern« die persönliche Befähigung des GenesiziumSwerbers unbestreitbar vorliegt — nach unbeschriinltcr Willkür vorgehen kann, verfügt infolge dieser veralteten Privilegien über eine Macht, die immerhin zu beachten ist. Einem über eine große Zahl von Pfarrpfründcn verfügenden oer -fassungsfeindlichen PalronatSinhabcr ist es ge« ringe Sachr, die seiner patronatsherrlichen Laune ehr-furchlSoollst ergebenen Pfarrbenefizianten zur Agitation gegen die Verfassung zu bestimmen. Seit dem siebenten September 1848 ist auch dieses aus der graun, Feudalzeit stammende Privatrecht der Pfarrpfründenoer-leihung unhaltbar geworden. Derlei HoheilSrechte ge-bühren im modernen Slaalsleben einer Privatperson wohl nicht mehr; es dürfte an der Zelt sein, diese Rechte im gesetzlichen Wege den derzeit herrschenden Eorporatlo« nen — Gemeinde, eventuell Land oder Staat — zu übertragen. Beim Wiederbeginn der parlamentarischen Thätigkeit des Abgeordnetenhauses erläßt die ««. ». Ztg." folgenden Mahnruf: ..Eine der ersten Aufgaben der VerfassungSpartei nach dem Wicderzusammenttelen des Abgeordnetenhauses wird es sein müssen sich zu reorganisieren. Der voden« lofen Zerfahrenheit, welche in der jüngsten Zeit bei mehr als einem Anlaß innerhalb der Partei zutage getreten, muß ein Ende gemacht, es muß und sollte auch selbst ein Scheidungsprozeß sich als unerläßlich herausstellen, wieder eine Basis für ein durchweg homogenes Wirten gefunden, cS muß diejenige Unterordnung der Einzelnen unter den Gesammtparteiwillen wieder zur Regel werden, welche allein den Erfolg stchtrt. und welche dort nicht schwer sein kann, wo mali sich in allen großm und Grundprinzipien einig weiß.......Manches nicht sehr Erbauliche wäre gar nicht oder es wäre anders gekommen, wenn Herbst seinerzeit, um seine Omnipotenz nach oben und nach unlen zu sichern, jenen Klubbeschluß veranlaßt hätte, nach welchen diejenigen Minister, welche der Partei angehören, und welche bis dahin wie jedes andere Parteimitglied an den Berathungen theilgenom» mm, nur dann noch im Klub erscheinen dürfen, wenn dieser sie ausdrücklich zu erscheinen eingeladen. Von diesem Augenblick an hörte die bisher bestandene enge Fühlung dcr Regierung mit der Partei, mit ihrer Parte!, auf. Der Klub faßte GescUüssc, ohne den Standpunkt und die leitenden Erwägungcn der Regierung zu kennen, die Regierung ihrerseits stand mehr als einmal der ool« lendeten Thalsache eines ihr unbekannt gebliebenen Klubbeschlusses gegenüber, und war in den seltensten Fällen und elst in der letzten Sturme noch imstande ausllürend. erläuternd oder berichtigend sich zu äußern, und so sahen wir mehr als einmal das t oftlose und demoralisierende Schauspiel einer Abstimmung sich viebelholen, in welcher ein Theil der Verfl»ssungspa tei auf der Seite der Feinde ihrer eigenen Regierung slard. oder umgtlehrt, diese Re gierung, Seite an Seite u:t ihren erbittertsten Geg» nern, gegen ihre eigene Patlei Front zu machen genö-lhlgt war." Reichsrath. >H Sitzung des Herrenhauses. Wien. 14. »pril. ! L?. Durchlaucht dcr Herr Präsident Flirft Karl Nuersperg eröffnet um 11 Uhr 30 M. die Sitzung. Auf der Ministerbanl befinden sich: Se. Durchlaucht der Herr Ministerpräsident Fürst Adolf Auers -perg, Ihre Excellenzen die Herren Minister Dr. U n -ger, Oberst Horst. «feuillellm. Getrennt und verstoßen. Roman von Ed. Wagner. Erstes Kapitel. l" Wiedersehen nach Jahren. (Fortsetzung.) ^ttl! l!»^"l,uro.'s Lippen verzogen sich zu einem ß^'d l! lhun nicht recht, das zu sagen," versetzte I?°. Ch ^ dann ernst, fast feierlich hinzu : .Ich lieble ^' liftrln^" war mein Lohn? Ihre leideiischafl-<»« "ll «ln ^ N°tur machte mich unglücklich von liefet N>^ glaubten, daß ich andere mehr lieble, '»°> t>«k M.!!"tckten, auf welche Welse, ist mir un-^Mtcn ^lllard «mes vor Ihnen — um meine Hand sl^lill " ^ ihn ausgeschlagen hatte. Von dlese« I ^ ^>llar»z « """"" Sie besorgt, mein Herz möchte v„, "H«ll " zuwenden —" »^ btilch s." hübscher und lebhafter war als ich!" !^b°t, h^,-. ^°rd Champney. „Er war einnehmend l»^". lveick/? Ttmparameut und besaß alle jene Eigen« "ltenl>w„Frauen ^""' während ich ernst und ^«'" s'a^" l"" Necht. Ihrem Weibe zu mis- ^ I Ihn « "^ «arbara. ..Ich gab Ihnen dadurch. V'8'nl.s.. """t Hand und mein Herz schenkte, «lasten Blv^ b,ß ich Sie allen andern Wz, Nach der Geburt unsere« Kinde« vergaßen Sie eine Weile Ihren Argwohn und Ihre Eifersucht — wenigstens während meiner forldauernden Krankheit. Sie glaubten, ich würde sterbm, und auf Anordnung des Arztes wurde das Kind zur Erziehung fortgeschickt. Als ich mich in der Besserung befand, waren Sie wieder der zärtliche Liebhaber, jedoch als lch mich ganz erholte, ehe mein Kind zu mir zurück, gebracht worden war, fanden Sie unter meinen Sachen ein Packet Äriefe von Willard AmcS, unter denen einer neueren Datums und voller Liebeserklärungen. Willard. AmeS war nicht im Stande, einen solchen Vrief an eine verheirathete Frau zu schreiben, davon bin ich fest überzeugt, woher die Briefe kamen, habe ich nie erfahren; aber so viel ist atwih. daß sie von irgend einem Feinde, welcher Ihre Schwäche kannte, gefälscht und unlergefchoben waren. „Du sagtest mir nie zuvor, daß sie gefälscht waren." versetzte Lord Champn,y. ,Du schlugst jede befriedigende Erklärung zur veKitigung meines MiS' lrauens aus." „Ich wledecholt es, Sie halten keinen Grund zu irgend welchem MiStrauen," versetzte Lady Barbara fest. „Ihr MiStrauen war für mich eine Beleidigung, und ich hielt mich nicht verbunden. Ihre Schwäche durch eine l derartige Demüthigung meinerseits zu beseitigen. Dann entflammt von Leidenschaft, sagten Sie mir. daß ich niemals mein Kind zurückhaben, niemals sein liebes Gesicht wiedersehen sollte, als bi« ich mich würdig gezeigt habe, es selbst in Aufsicht nehmen zu können. Da« waren Ihre eigenen Worte." ,Ich leugne e« nicht." sagte Lord Ehampney. ..Ich war wahnsinnig und grausam. Hiltteft du mir damals nur so viel gesagt, wie jetzt, dann würde ich mich dir zu Füßen geworfen haben. That ich dir durchaus Un- recht, Barbara? Liebtest du niemals Willarb Ames, und war dein Herz mir immer treu, selbst als ich Verbucht gegm dich hegte?" Lady Barbara richtete sich stolz empor. ..Sie beleidigen mich durch solche Fragen," sagte sie lall. „O, Barbara! Barbara!" rief Lord Champney in flehendem Ton. tinige Schritte näher tretend. „Ist alle« vorbei zwischen uns? Wenn du nur wüßtest, »ie un» glücklich ich mich gefühlt habe seit unserer Trennung. Ich bin fern geblieben, weil ich deine Treue bezweifelt habe, aber mein Herz hat sich immer nach dir gesehnt; Tag und Nacht habe ich immer von dir geträumt Stolz «rrger und Eifersucht haben mich so lange zurückgehalten' aber meine Liebe hat endlich alles besiegt. Nimm mich zurück, und laß uns ein neues Leben beginnen. Varbara, mein Weib. ich liebe dich, liebe dich inniaer al« sonst. Nimm mich zurück." Er hielt ihr seine Arme ausgebreitet entgegen, seine Worte erstickten fast unter der Aufregung, welche er ge» wallsam zurückzudrängen suchte. Aber Lady Varbara »ehrte ihm durch ein« Hand-brwegung ab. ..Nein. Sidney." erwiederte sie in mitleidigem Ton, aber bestimmt. „Als wir uns trennten, trennten wir uns für immer. Sie haben noch die alte. eifersüchtige Natur, und bei der unschuldigsten Veranlassung würden Sie glauben, daß ich andere ihnen vorziehe. Uebriaen« liegt ein Grab zwischen un«." „Ein Grab? Ja ein Grab d°S Grab unsere« Kinde«, defien Gesicht ich n.emals sah," versetzte Varbara. indem ein wehmüthiger Zug über hr Gesicht lief. «Sie nahmen da« Kind von mir und ich fühlte nie den Schla, seine« aos Das Herrenhaus, daß sich nun wieder auf unbe«-stimmte Zeit vertagt, nahm heute die Wahlen in die Delegation des Reichsrathes und die Neuwahl in den confessionellen Ausschuß statt der ausge-trltenen Vischöfe vor. In letzteren wurden Fürst Karl Loblowitz. Varon Härdtlund Hofrath Dr. Neumann gewühlt. Unter den für die Delegation gewählten 20 Mitgliedern und 10 Ersatzmännern befinden sich Fürst Czar-torysli. FZM. Härtung. Furft Friedrich sichten-ftetn, Ignaz von Plener 8su., Graf Potocli, Freiherr v. Rizy. 4V. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien. l4. April. Präsident Dr. Rech bau er eröffnet um 11 Uhr 20 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbanl befinden sich: Ihre Excellenzen die Herren Minister: Freiherr v. Lasser. Dr. VanhanS,Dr. v. Stremayr, Dr. Glaser. Freih. o.Pretis, und Dr. Ziemialtowsli. Bom Präsidium des Herrenhauses find die Be« schlllsse üb« das erste c onf« ssion elleGesetz her« abgelängt und werden wegen der daran vorgenommenen Abänderungen an den confessionellen Ausschuß geleitet. Der Herr I uftizmi nister legt zwei Gesetztntwürfe vor; 1. wodurch einige Bestimmungen des mündlichen, schriftlichen und fummarischen Versah» rens abgeändert werden, und 2. womit daS Verfahren bei der Execution durch den Zwangsverlauf beweglicher und unbeweglicher Güter geregelt wird. Petitionen sind eingekracht und werden vertheilt. Zur Tagesordnung berichtet Abg. Dr. W eg scheider über die Gebührenerleichterungen bei Fusion der Vaugesesellschaften. In der Generaldebatte spricht sich Kr on a -wetter gegen das Gesetz aus. Die Gaugesellschaften, welche nicht zum allgemeinen Wohle, sondern des Ge-winnes halber gegründet worden seien, sollen die Folgen ihrer Gebarung selbst tragen. Gesellschaften, die so vorgegangen sind, verdienen leine Begünstigungen. Man schasse billige Wohnungen, dann wird die Noth enden. Die ..Realitgienkrisis" ist nur ein Schlagwort, die Krise bestand, seit die Preise der Gründe exorbitant gestiegen find; heute ist diese Krisis wohlthätig. Wird das Gesetz nicht abgelehnt, so stelle er mindestens das Amendement, daß der Stadt Wien daS Zehntel der UebertragungSgebühr gewahrt bleibe. In der Sp ec ial d e bat t e ist zu § 1 Abg. O p -pen heimer der Ansicht, es soll für die Baugesellsckaf« ten allein leine Ausnahme gemacht werben. Man soll die gleichen Begünstigungen auch anderen Gesellschaften binnen fechs Monaten gewähren. Dieses Amendement, so wie das eventuelle Krona-»etters gehen an den Ausschuß zurück. Es folgen die Gesetzentwürfe wegen Gebührenfrei« helt bei Ablösung der Geld- und anderer Leistungen «m Klüfter und Kirchen in Galizien (angenom-men), und betreffend öie Begünstigungen für die Unternehmung der Troken legung des Lago de Morigno in Dalmatien. welch letzterer ebenfalls nach dem Nus-schußantrage angenommen wurde. Die Regierungsvorlage, betreffend die gemeinsame Vertretung der Rechte der Besitzer von auf Inhaber lau« tenden oder durch Indossement übertragbaren Theilschuldverschreibungen und die bücherliche Be«, Handlung der dieSfalls eingeräumten Hypothekar« rechte wurde ohne erhebliche Debatte übereinstimmend mit dem Beschlusse des Herrenhauses in zweiter und dritter Lesung erledigt. In der Verhandlung über den vom Herrenhaus« beschlossenen Gesetzentwurf, betreffend die Wahrung der Rechte der Besitzer von Pfandbriefen gelangte das Haus bis zum Schlüsse der Generaldebatte. Zur Petition nm Ardeiterlammern. Au« dem Bericht« des betreffenden Ausschusses de« österreichischen Abgeordnetenhauses über die Petition des Vereines „Voll« stimme" um Einführung von Ar< beitertammern lassen wir hier die wichtigsten Stellen nachfolgen: »Gegen die Einrichtung von Arbeitctlawmern erhoben sich manche Bedenken im Ausschusse. Vor allem wurde auf den inneren Unterschied zwischen Handelskammern und Nrbeiterlammern hingewiesen. Die ersteren vertreten nur bestimmte wirthschaftliche Interlssenlreise und VerlehrSformen, ohne daß der Klassencharatter der Unternehmer irgendwie formell Heroortritt oder als solcher gesetzlich anerkannt wird, wenn ihre Mitgliedschaft auch sachlich mit der Eigenschaft deS sclbstständigen Un-teinehmenS zusammenfallt. Bei Arbeitertammern hingegen tritt die wirthschaftlichc Seite, die Beziehung zu einem Gewerbe oder Industriezweige von der sozialen Bedeutung zurück, hier würden die Arbeiter nicht als Theil-nchmer an den einzelnen ProductionSzweigen, sondern als bloße« Klassenelement der Lohnarbeit ihren Ausdruck finden. Und so wie die sozialen Verhältnisse die rein wirthschaftlichen an Wichtigkeit überragen, ebenso sehr würden Arbeiterlammern viel größeres und ernsteres bedeuten, als die bisherige lörplrschaftliche Vertretung einzelner wirth' schaftlicher Interessenlreise. Hier würde gewissermaßen zum ersten male der große so:iale Klassengegensatz zwischen Kapital und Arbeit vom Staate förmlich aneilannt und dem Gedanlen des eigenen ArbelterstandeS, welcher immer von der bloS staatsbürgerlichen Staatsauffassung bekämpft wurde, ein gesetzlicher Ausdruck gegeben. Ar« beiterlammern als die staatliche Formulierung eines bloS gesellschaftlichen Zustandes würden die Tenden; zu bloßen Klassenbcstrebungen haben, losgelöst von den einzelnen Industriezweigen, in welchen sie wirtschaftlich beschäftigt sind, würden die Mitglieder der Arbeiterlammer nicht so sehr einzelne Lohn- und andere concrete Fragen be« handeln, sondern mit der generalisierenden Richtung, die sich unter sozialistischen Einflüssen vieler Arbeiterlreise bemächtigt hat, würden sie Fragen der radikal« sten und allgemeinsten Art. wie die Umgestaltung j der heutigen Produktionsweise, Organisierung der Ar-^ beitermassen zu politischen Zweckn und ähnliche gefährliche Forderungen aufnurfen. Die jüngsten Erfahrungen der deutschen Arbeiterbewegung, welche unzweifelhaft von großem Einflüsse auf die Vorstellungen der österreichischen Arbeiter ist. geben der Gefürchtung Raum. daß folche ^ Arbeiterlammern der Tummelplatz wüsier Agitation, der ! Boden für gefährliche Bestrebungen weiden würden und , daß energische und gewissenlose Personen sich der neuen Organisation bemächtigen würden und daß energische und gewissenlose Personen sich der neuen Organisation be< mächtigen würden, um Aufregung in bisher noch von sozialistischen Bestrebungen unberührte Gegenden zu drin-gen, und um durch den Apparat der körperschaftlichen Vertretung eine unerträgliche Tyrannei über die Masse wohldenlender und ruhiaer Arbeiter auszuüben. ^ Das Gewicht dieser Einwendungen ist nicht zu kennen, allein für den Ausschuß stellte sich die M eben dahin, ob der Staat gegenüber der unzweiM bestehenden und in Oesterreich bereits beginnenden ^' beiterbewegungen sich völlig ablehnend verhallen, odtt» er eS versuchen solle, die regellose Bewegung in gl>B Bahnen zu lenlen. E« wurde angeführt, daß, wenn^ unsere Staatsgesetze leine bestimmten Stände im S>^ der ständischen Gesellschaft lennen, die aeslllscha^ Gruppierung des Volles «ine zu unleugbare Th"ts°° ist. als daß sie deshalb ignoriert werden lvm,te. ^ eS für sie bisher leine staatliche Formulierung gcbt. ^ Zweitheilung der ganzen »lrthschaftlichen Products" Unternehmer und Lohnarbeiter sei das bezeichnende M' mal unserer Vollswirlhschaft und mit dem Zu"«!»«"' des großen Betriebes und Accumulierung deS KM»" schreitet dieser llassenbildende Prozeß nur immer »"«>, Wie die Dinge heute liegen, ist eben die Masse «" Lohnarbeiter zu einer Gesellschaftsgruppe geworden, »>«" «ine besondere Form des wirthschaflllchen Einkon"""' den Lohn, bezieht und welche vermöge der yemeins»^ Lage und Intenssm sich als eine besondere gesllM > liche Klasse suhlt. Mag die Verschärfung und ). spitzung dieses Klassengegensatzes ein bedauerlicher M' sein. und ist cS unsere Aufgabe, ihn beständig i mildern und durch verschiedene Formen, wie ^ derung von Eigenthumerwerb durch Betheiligung dtt". belter an kleinen Grundstücken und Häusern, sowie ^" ähnliche Uebergänge zu Formen de« VtsiheS, die ^ zwischen Kapital und Arbeit möglichst zu Üt>" ^ klaren, fozialistischen Vorstellungen erfüllt, eine bel" nete Agitation fchürt das MiStrauen und die M"«"' der Arbeiter gegen die Unternehmer, und die e> wenden sich thöricht von dem heutigen Staate al>, in ulopiftischcn Vorstellungen von einer völlig oll«"' ten Staats, und Gesellschaftsform ihr Heil zu ^ Dieser Mangel an staatlichem Sinn, dieses l>W" " Gefühl der Unzufriedenheit ist aber eine große M,^ für die bürgerliche Gesellschaft, und wenn in Olft^ auch diefc Bestrebungen nur erst im Anfange steh"'^,, wenn es auch dem Staate nicht an ausreichenden ^ teln fehlt, um verbrecherische Ausschreitungen mit il"°" zu unterdrücken, so muß doch für den oorausbl'«^. Staatsmann die sogenannte soziale Frage ein Hegen!' der allerernstesten Aufmerksamkeit sein. .,? Hier erschien es dem Ausschüsse räthlich, i" "^ suchen, ob es sich nicht empfehl:. Formen zu ss°l> in welchen die Wünsch« der Arbeiter berechliaten " ^ druck finden, und welche ihnen zugleich ein Ma"..^ Pflicht und der Verantwortlichkeit»»!"^ würben, das die beste Bürgschaft fllr den Ernst u"° ,, Wichtigkeit ihrer Bestrebungen abgäbe. Wird die " ^ tende Klasse organisch in den Staat eingefügt, M ^ sich als ein berechtigter und anerkannter Theil oeS^ ^ dann sei zu hoffen, daß jener staatliche Sinn wieder °l aufleben wird. und daß die verderblichen Vestreb""^ welche sich j,tzt der Arbeiterbewegung zu denM'^ drohen, von ihnen selbst als solche werden "l^'l" ^ verlassen werden. Und eine solche staatliche 5^° . Ansprüchen sein. sie sollen ein körperschaftlicher 2^, welcher vom Staate anerkannt wird, ein Organ Herzens, — ich genoß niemals die Freude, deS Kindes Nugen in die meinen blicken zu sehen. ES lächelte an der »ruft einer andern Frau. Meine Arme aber und mein Herz und mein Leben blieben leer." Lord Ehampney'S Wangen «bleichten, und der Wechsel seiner GesichtSzüge verrieth seine innere Er« regung. „O. Barbara." sagte er in fast flüsterndem Ton, »höre meine Vertheidigung. Du warst krank, dem Tode nahe; der Arzt fagte. daS Kind müsse einer Amme übergeben »erden und schlug vor, da «S ein kleines, schwaches Wesen war, e« aufs Land zu bringen Wir waren damals, wie du weißt, in London. Der Arzt empfahl mir die Frau eines Farmer« in Surrey, welche ein Kind von demselben Alter hatte, wie da« unsrige: und so sandte ich unser Kind zu ihr. Der Himmel ift mein Zeuge, daß ich eS in guter Absicht that und daß ich eS zurückbringen wollte, sobald dein Zustand erlaubte, selbst für da« Kind zu sorgen. Als du dich in der Besserung befandest, fielen jene Briefe in mein« Hände, und der bvse Dämon Eifersucht war wieder in mir entfesselt. Ich sagte dir. daß du dein Kind nicht eher zurück haben solltest, als bis du wir schwören würdest, würdig zu sein zur Beaufsichtigung desselben. ES war hart von «lr. Barbara; aber hättest du dich nur einmal in weiblich« Sanftmuth mir genähert, so hätten uns all' diese Sorge und dilser Kummer erspart bleiben können. Unser Zwist steigerte sich bi« zur Entfremdung, und deshalb entschlossen wir uns. friedlich auseinanderzugehen und fernerhin uns einander nur als Fremde zu betrachten. Ich ging von dir mit gebrochenem Herzen, aber in meiner Bitterkeit und meiner Eiferfucht muß ich doch «n Schuld gezweifelt haben, denn mein erster Weg »ar nach jener Farm in Surrey, in der Absicht, dir unser Kind zurückzusenden." Er hielt inne und suchte vergebens in jenen stolzen Zügen ein Zeichen der Erweichung. „Fahren Sie fort!" saqte Lady Barbara. „Jener Mann und dlsstn Frau waren nur Unter« Pächttr." fuhr Lord Champmy fort. ..Ich hatte sie öfter besucht, und sie schienen glücklich und zufrieden; als ich aber nun wieder zu ihnen wollte, waren sie verschwunden; der Mann hatte sich eines Betruges schul« dig gemacht und war mit seiner Familie geflohen. Ich erkundigte mich bei den Nachbarn und erfuhr, bah unser Kind gestorben und am Abend vor der Flucht des Farmers begraben worden war, ohne daß man mir Nach« richt von seinem Tode gegeben hatte. Ich ließ den tlei« nen Leichnam aufnehmen und in unserem Familienbegräbnis beisetzen, wovon ich dich benachrlchtiate. Damit war das letzte Glied unserer Verbindung gebrochen und ich verließ England. Barbara, wenn ich mich vergangen habe, so habe ich auch dafür gebüßt. Kannst du mir nun vergeben? Bei deinem Anblick ist meine Liebe von neuem entflammt, stärker und inniger als je zuvor. Ich kann ferner nicht ohne dich leben!" «Ich vergebe dir. Sidney l" sagte Lady Barbara mit tiefer Stimme. Lord Champney'S Gesicht verllärte sich. „O, Barbara!" rief er aufathmend und sich ihr nähernd. «Ich vergebe dir. Sidney." wieberholt« Lady Bar« bara. zurücktretend, .aber ich lann dich nicht zurücknehmen, wir müssen uns fremd bleiben. Ich lann das lleine Grab nicht vergessen — nie! Wenn du mir mein Kind zurückbringen lannft, wenn du den lleinen Kopf an meine Brust legen lärmst, wo er liur in meinen ^ men geruht hat. — dann. und nur dann lön"" ^. wieder zusammenleben. Wenn ich dir hart un0 ",,, sam scheine, so ist es deine Schuld, denn du "> der mich hart gemacht hat!" . e^ Der seine Hoffnung verrathende Glanz »" g»»' Lord Champnly's Gesicht gewichen und hatte ""' Hl. druck der Muthlosialeit und Verzweiflung Platz ^zF Der frische Seewind wlhte die schweren ^"^ zurück und brachte durch daS offene Fenster 0^ ,5 Stimmen und das heitere Lachen der 6r^ „Ah! Du haft luftige Gesellschaft," sag" ° tert, »während mir das Herz bricht." ,... - o^ ..Sie haben siebzehn Jahre ohne mich 8^' O< setzte Lady Barbara talt. und ich darf wohl ^ jMl lönnen ohne mich leben bis an Ihr Ende. 9"c ^ Cousine. Ada Gower. wohnt bei mir. und t»,e ^ ^M, elnglladen. ihr für denn ich bin gewöhnlich nur eine langweilige^^ p, terin für ein junges Mädchen. Und nun, ßllb^ hinzu. ..sind wir wohl mit unserer Unterredung z ^. >- Lord Champney's Lippen zuckten l""^^ "" war nicht imstande, etwas zu erwidern, °^öit^ !ans Fenster, um frische Luft zu schöpfen. Dte ^M die hingebende Zärtlichkeit, die leidenschaftll^M H, >llchleit. welche er in früherer Zeit für seme" F hegt. waren jetzt bei ihrem Anblick in fein V ^Oll^ gekehlt, stärler. als je zuvor; fein Zorn u" M ^ sucht waren vergessen. Die jahrelang unler° ^i^ ^war endlich zum AnSbruch gelommen und '" M " dm Flammen geworden. Er lehnte, «n ^ 609 later Selbst ver«altung mit der Unterordnung un»r dtn allgemeinm Staatsgedanlen sein, »ie andere "vttwaltullgslüsper innelhalb desumfasienden Staats- ^ a^^ Erwägungen haben den Ausschuß btslimmt. ° ^Msührung von Arbeiterlammern zu empfehlen. Daß c neue Instruction Misbriiuchm ausgesetzt sei, liegt " dlr Natur der so schwierinen socialen VerhiMnisse; I« l" ^" dem Ausschusse, daß der Nutzen, welcher «« einer staatlich aeorlmeten Thätigkeit der Albcitcr cnt- °M könne, jene Gefahre», übcrwieqe; es sei bcsscr, daß « Vlftrtbuu«en dcr Albeiter, welch: ja doch nicht zu Mttn seien, sich in geordneter Weise statt in ". einseitigen Verhältnissen vo:> Arbeitervereinen ver- Mich machen und damit allein wäre schon ein prat, M Vortheil erreicht, denn eine der Hauptoeschuieiden " Arbeiter ist. daß ihre Wünsche nicht gehurt ur>d be« Mt werden. . Die AibtileilaulMtln halten nach der Meinung des Musses ihre Stelle in der gewtrbegesehllchen Orga» Illllon der Industrie einzunehmen, sie wären bestimmt, ^n leitenden Einfluß auf die aenossenschastlicheu V:r> "de der arbeitendln Klassen auszuüben, s würden die Theilnahme ^^elblichen und Fortbildungsschulen fördern, elnc nütz- um Hammer oder berathelldes Organ für Einigung»'« niim "^ «eronlilichc Schiedsgericht« bilden. Dienstoer. uunge-Nureaux für Arbeitsuchende organisieren, Gut, Mn ahglbtn und andere Ausaal'tn socialer Selbstv^r, ""lung vollziehen. i ^, Nun handelt es sich vor allem, au« welchen lölemel'len ^!e Verbände hciooraehel, sullen. Der Ausschuß üocr- »üw> ^ ^^» ^^ ^'^ Arblilerlammern unmöglich Mlelbllr aus der Masse der lohnarbeitenden Vevöl« , ^3 hnvorgehen können, welche als solche leine Ga-z ^>t des Gesitzes. dcr Scßhaftlaleit und der Steuer« ^""ll fül die Wahldurchsührung zu bieten vermag. ^ '"He Urwahlcn aus der unterschiedslosen flucluirenden h^t wütden eine unorganische zusammengewürfelte ^...."ung schaff:», welcher die großen Aufaaben socialer ^ "dtrwallunq nicht ohne die ernstesten Bedenken an« "Ut werden könnten. ^ ^" h:rr Halldelsminiiler machte dem Ausschüsse ^iiuhcilullg, ba^ die revidierte Gewtlbeorduunß ^angsgtnosselischaften befeiligen und freie Gcnossen-iss an ih« Stelle treten lassen würbs. Das bal-^^vorslehtn dieser Gesttzesrev'sion und der völlig s^digmde Stand der geaenwärtigen Zwangsgenosscn-^^ sowie die Ueberzeugung von der Nothwendigleit ^^Mhluug der Ärbeilellammern in das System llHNtnmtcn gewerbllchln Organisation lisßcn es dem ^?"sst nicht rathllch erscheincn, sofort mit einem »l^l'n Gesstzentwurfe. welcher der neuen Gewerbe-j» «f.? pläjudizieren würde, vor das AgeordnetenhauS >l» w"» sondern die Errichtung von Arliciterlammern ">«lt> ?' """ Resolution zu empfehlen, welche den ü>i, Zusammenhang der vorgeschlagenen Institutionen «. Ntuen Gewerbeordnung ausspricht, ^lil,? Ntnossmschaftlichen Unterbau Hütten nach der !<^c."U des Ausschusses vor allem die Genossen« ^ lv ''^ neuen Gewervegesehes zu bilden. !!" Ge? )°' ^^ die Mitgliedschaft an ewer gewerbli-^,hlh "Mnschnft die erste Vorbedingung ,ur >'le nur aus Arbeitern bestehen) eutweüer direct zu Mitgliedern der Arbeiterlammern zu machen, oder in sehr dlchtbevüllerten industriellen Di-ftriclm sit zu Wahlmännern für die Delegation in die Urdeittltammer zu bestellen. Da aber voraussichtlich die nemn Gewerbegenossenschaften auf dem Grundsätze der Fleiwilligteit beruhen werden, so können sie nicht allein den ganzen genossenschaftlichen Unterbau für t'ie ncuc Institution liefern, und hier müssen nach der Ansicht des Ausschuss-t« auch under«, filüvillige Nssolia« tionen, wie Gewcrloereme, Arbeiter-Vildungsvereine, Knappschaftslassen und wechselseilige Unlerstützungsver« tlnc hcra.'ftelogen werden. Der Ausschuß ist bei diesen Vorschlägen vcfliebl gcwrsen, möglichst an Vorhandenes und Lcblnsfählzes alizulnüpfen und ist darum der An« sicht, daß nur dort, wo das bestehende Associationswesen eine ersprießliche und ernste Wirksamkeit der Arbeiter« lammern verspricht, die neue Institution einzuführen wäre, und in diesem Sinne empfiehlt er die folgende Resolution dcr Annahme des hohen Hauses: „1. Di- Petition d üdeil'fachlli',g und Eisparnisss. mit Ausdehnung der ersteren auf die Administration deS Finanzministeriums. Die Vantfrage wird gleichfalls im Erposö erwähnt. — Der „Pester ^loyd" wendet sich gegen den lön. ungari» schen Haudclsmmlsler. weil er zur Abwehr des Verfalles des ungarifchln Gctreidehandcls nicht die Initiative ergriffen habe und die damit zusammenhängende Entrepol-frage nicht zur Vösung brinae. Dahirel's Antrag auf Wieberherstellung der französischen Monarchie zählt 40 Unterschriften. Oas „Franks. Journal" empfängt vom fpani< schen Kriegsschauplatz folgende Nachricht: ..Gil-bao w rd nicht mehr beschossen; man vernimmt aus dieser Richtung leinen Kanonendonner mehr, doch ist jede Verbindung mit der belagerten Stadt unmöglich und, wie gcrüchtweise verlautet, fangen die LebenSmittel an, dort lnapp zu werden. So soll lein frisches Fleisch mehr zu haben sein; was von lebenden Thieren noch vorhanden, werde für die Kranlen und Verwundeten reserviert und es ttnnte somit dahin kommen, daß die Noth zur Uebcrgabe hindrängt, wenn eS nicht bald wie« > l,H Fenster, als plötzlich ein schallendes Gelächter 3"e y^Ven ih„ «us seinen Träumereien weckte und ?tir, f.', "lsamleit auf die lleine Ocsellsckaft lenlte. ft o/.es Auge musterte flüchtig die Spieler und >Ndtt' ""lNi planne hasten, welcher, die, Nlme in^ °?l ^n »"' klnige Schritte stilwärts stand, dessen "llll, ^," wählendes Gesicht aber zeigte, daß er leb-<«. ^ iht, v'"^'^1 suhr bei seinem Anblick zusammen, '^U^«S°ilangt Ibissen hätte. ^ "'lÜ'lsu^ ^""'" stammelte er. ..Unmöglich!" ^.^t>tl^ U"ln^lich?" fragte ?aN) Varbara. mit s>5 ift ^baren Ausdruck des Unn illens. Millard "^ Freund und der Verlobte meiner Cou» ^lt» "^ in tz^ll, ^" ^ ich verstehe!" rief Lord Ehampmy mit v >Ilt„ in^ "^ll, durchschaue, Ihre Künste. Mylady. »»f 'l qm.^ ^^ sein — Sie reizen mich zum Zorn ^'°"nit A "lch mit Vorwürfen — und die« alles !''^ ^llken .""«'stört den Vesuch Ihres allen ?itb- ^ Z slir ^""nen unter dem Deckmantel feiner Zu- ^! "us !« , lulzsichtige Cousine, ssein Wunder. ! !>'i^ dr"," Entfernung dringen!" '"^ ^h itt noch darauf, Lord Ehampmy." enl« «"" Gt7." ""- ..Seien Sie so freundlich, mich b il^l komische Fach. Frl. Finz (Nannelte) betrat mit Kourage die Bretter. Der Ehor der Damen (22 Stimmen) und Herren (34 Stimmen) verdient für fein refolules, kräftige« und correcles Auftreten volle« iiob. Da« Or che st er war bedeutend verstärkt und erfüllte seine Aufgabe; lurz, die Oper lief im Einzelnen und Ganzen klappend vom Slapel. die Ausstattung war eine splendide, der letzte Chor (der Schuljugend) machte viel Spaß; nur wären in der Folge einige Abkürzungen beim gesanglichen Theile und bei der Prosa, im zweiten Nc«e erwünscht. Das Haus war gut besetzt und wir hoffen, daß der „Wildschutz" noch einige voll« Häuser machen wird. Kein Opernfriund möge sich diesen Hochgenuß emgehtn lassen! ! — (Gefunden wurde) ein feines gesticktes Damenlaschenluch; der Berluftträger wird sich dieserwegen btim hiesigen Magistrate zu melden haben. . ! — (Ein starkes Gewitter) entlud sich gestern nachmittag« über Laibach und Umgebung, der Blitzstrahl zündele im Orte Tomatschou ein hau«. Die Laufspritze der hiesigen Feuerwehr ging dorthin ab. — (Schadenfeuer.) Am 4. d. brannten die Keusche des Josef Zades in Iuröic, Bezirk Ndelsberg, die darin befindliche hauseinrichlung und der auf dem Dachboden befindliche heuuorrath ab. Der Gesamuuschaoen beträgt 400 ft. Die Enlstehung«ursache ist bisher noch unbekannt. — In dem Strohdache ober der zum Haufe des Jakob Oaju in Grafenbrunn, Bezirk Adelsberg, gehörigen Stallung brach am 8. d. um 6 Uhr abends Feuer aus, welches infolge der herrschenden Bora so schnell um sich griff, daß nach Verlauf einig« Minu'.en fünf Häuser und ein Stall in Flammen standen. Sämmtliche Beschädigte hatten ihre Realitäten bci der Bank „Slovenija" Vtlstchert. Nur der vereinten Thätigkeit der Oltsinsafsen aus Grafenbrunn und den Nächstliegenden Ortschaften ist e« z« danlen, daß das wilde Element nicht weitere Opfer veischlang. Der Gesammlschaden beträzt beiläufig 2100 st, — (Für hilfsbedürftige Studierende.) Die in neuester Zeit im hohen Grade aufgetretene Noth, welche viele Studierende an der wiener Univerfität mit immer steigender Gewalt zwingt, die Alternative sich zu stellen, entweder den Studien zu enlfagen oder selbe nur nebenbei, neben dem Erwerbe des nothwendigen Unter. Haltes zu betreiben, erfordert schleunige Abhilfe. Der Asyl« Verein für hilfsbedürftige Hörer an der wiener Universi. tät richtete an die Freunde der studierenden Jugend, an den sdelmulh der Bevölkerung in der ganzen Monarchie, die Bitte, zur Abwehr der angedeuteten Noth milde Beiträge spenden zu wollen. Das Comptoir der „Laibacher Zeitung" ist im Interesse des humanen Zweckes bereit, derartige Unlerftützungsbeiträge in Empfang zu nehmen, ihrem Zwecke zuzuführen und öffentlich kund zu geben. — lZum Garnisouswechsel). der schon iu diesem Monat beginnt, meldet die „Triefter Ztg." folgende«: „Da» sllr die Garnison Trieft bestimmte Infauterie-Negimcitt Wetzlar Nr. 16, beziehungsweise ein Bataillon diese« Regiment,« wird am 28. d. M. von Belovar hier einrücken. Am N'. und 30. d, M. werden die zwei andern nachfolgen. Der Abmarsch des Inf.-Rcg. Erzh. Ernst Nr. 48 von Trieft nach Kroatien »vurde abgeändert. Das 3. Bataillon uerlästt am 29. d. M. die Station Eapodistna uud geht am 30, d. M. mit dem Regimeutsstabe von hier nach Agram ab. Am 1. Mai geht das 2, Bataillon von Trieft nach Warasdin uud am 2. Mai da« 1. Bataillon von Trieft nach Petrinjc. Der Di«-lacationswechsel der Iuf.-Regimentcr Varan Weber Är. 22 von Dalmaticn nach Gärz uud Erzh. «larl Nr. 52 von Gürz nach Graz wird erst nach den Waffcnubuugcn im Herbsse dieses Jahre« erfolgen. Da« Reservecommando und der Ergäuzuugsbezirt des Infanterieregiments Barou Weber Nr. 22 wird erst im Monate November d, I. von Trieft nach Spalato verlegt. Original Korrespondenz. -e- Mottling, 9. April. Hier ist eine bedenk« liche Geldlrisis eingetreten, und die Verarmung lritt immer greller zutage. Schuld hieran trägt die 18 monatliche Grenz» sperre, infolge deren die Abhaltung der Viehmärlte nicht gestattet ist. Und doch sind die Viehmärlte für unsere Gegend das Hauplvehitel, um zu Geld zu gelangen und damit der Sleuerschuldigleit und den vielen Zahlungsoblie-genheiten, die auf den Schultern des Sandmannes lasten, gerecht zu werden. Je länger diefe zwar durch die Vorsicht gebotene Maß« regel anhält, desto größer wird das Uebel fein, welches durch die lange Dauer derselben hervorgebracht wird. Dem soll unter allen Umständen begegnet weiden, soll die Wunde, die dem Wohlstände des Volles geschlagen wurde, nicht größere Dimensionen annehmen und unheilbar werden. Nm wirksamsten lann dies dadurch geschehen, daß die Meilen Viehmärlte im Lande wieder gestallet werden, natürlich mit Ausschluß des lroatischen Viehes, da der Behauptung nach in Kroatien hin und wieder noch immer welche Rinderpestfälle vorkommen. Ist der gezogene Militär.Grenzkordon vom Erfolge, fo muß er sich ja am praktischesten dadurch erweisen, daß der Zutrieb des kroatischen Viehes Hinlangehalten und hie< durch jede Gefahr vor lzinfchleppung der Seuche paralisiert werde. Mit der Kundmachung der hohen Landesregierung für Krain vom 18. Februar 1874, Z. 109, ist die Rinderpest in Kram als erloschen, das Land daher seuchen« frei erklärt und infolge dessen die Abhaltung der Vieh. markte im Inlande für da« heimische Pieh gegen Vorweisung der Viehpässe gestattet worden. Warum wird nun in den Steuerbezirlen Mottling und Tschernembl diese von der höchsten Stelle des Landes ausgehende Erlaubnis ignoriert, so daß die Abhaltung der Viehmärlte in Mottling und Tschernembl noch immer unter keiner Bedingung stattfinden darf. Die allfällige Berufung auf da« Nachbarland Kroatien, wo vielleicht 10 Wegstunden weit, die Seuche herrschen soll, ist eine nicht zutreffende, da wir einen Grenzlordon haben, der ohnedem die Bestimmung hat, jeden Zutrieb kroatischen Viehes zu verwehren. Lrsüllt dieser Cordon seine Aufgabe, so hat man ja von der Vinschleppung der Seuche nichts zu fürchten. Ist aber das Vertrauen in die Unfehlbarkeit der Leistungen dieses Grenzlordon« erschüttert, so ist dessen weiteres Auf» rechterhallen überflüssig, ja für die Finanzen des Landes verderblich und unverantwortlich. Die Parole lautet also, die Abhaltung der Viehmälke sei unter Beibehaltung des Grenzlordons zu gestatten oder, falls die Viehmärlte selbst bei tlufrechthallung des Kordon« nicht gestattet werden, fei dieser als nutzlos sofort aufzuhe^' um dem i^ande unnöchige Kosten zu erfparen. Ls ist ungerechtfertigt, unfere Gegend unter de« ^ wände allen möglichen Plalereien auszusetzen und der lol len Verarmung zuzuführen, daß zehn Wegstunden weil v" unferer Grenze eine Seuche herrschen soll; zehn Wegst«""" weit ist nie ein Rind auf den Marlt gebracht «l>lM die Gefahr der Seuchenverschleppung ist daher nichts Handen. ., Auch ist es sehr zu bezweifeln, daß in KroaNe« ,° wirtliche Rinderpest herrsche, sie wird als solche viell"» gerade von Fachmännern gelaust, weil eben ihr Inlem , die« heifchl, um ansehnliche Verdienste sich zu verlaM > Diefe unv noch andere Gründe sühr«n zum Schl^ daß Viehmärlte ohne Verzug und ohne jegliche A°' zu gestatten sind, soll die ohnehm arme Bevölkerung "" einer verderblichen Veldtalamilät preisgegeben wetden». Hingesendet. An meine p. t. Herren Wähler! , Mit diesen Zeilen fiattc ich Ihnen meinen ergebcittN^, für das mir gescheultc Zutrauen ab. Wenn auch da« "^ H der Wahlen filr uuch lein gunftiget« gewesen, so, ^ ^ mir dcnoch dic Ueberzeugung verschafft, daß ich in ?^> LllttdcshauptNadt Gönner und Freunde besitze, welche we»> streben, mich der Gemeinde nUYlich zn machen, auerlcnllt^ ^. Ich werde ans indirektem Wege, jedoch Net« aul ,^ schaffenli und gesetzlicher Grundlage, mein Bestreben, ottOe»»^ zu nützen, fortsetzen uud ganz qewiß auch den grüßere» ^ jener Männer, welche dermalen vielleicht gegen ihren Wl"« ^, Canbitatur zu uuterlllltzeu nicht in der i,'age waren, »neinel tigen (ianditatnr günstiger stlmmeu, Laibach, am l7. April 1874. Hochachtungsvoll I,h. Alfre» H»lt«^> Neueste Post. ivriginal'Telegramm der „itaibacher Zeitul'Ü ^ Wien. ,«. April. Das Abgeord"" haus nahm den Gesetzentwurf über die ^ ' g, bahn Troppau-Hauchtl Zleutitschein an, ,,z gleichen die Aenderungen des Herre-H^ im ersten confessionellen Gesetze mit A«s"H^ des 8 54, bezüglich dessen der frühere B"" aufrecht erhalten wird. ^ Der Gesetzentwurf betreffs Anerkenn < von NeligionSgesellschaften ward mit ß^ ^ Majorität in der Generaldebatte a".k,A Lienbacher und Wildauer dafür gesp^ Morgen Tpecialdebatte. Telegraphischer Wechselkurs y°m 16. April. Ilü^ Pavier-Nente 69 25. — Silber.Rente 73'35. -^.Fp Gta°ts-«nlehen 10350. — Vaul-Nctien 960. - ^M^ 201-50.— London 111 SO. — Silber 105—.— K-l^" «ten. — Navol«n«b'or 8 96. ^ Wien, 16. April. 2 Uhr Tchluhrurse: w'8°. um 15' «»" wa^-___________________________________^'m'«°^ Verantwortlicher Redacteur: Io.na, u. Kleinn^^^, iNl^so^ovi^t- Wien, 15. April. Speciell Theißbllhn und Lombarden fanden sehr rege Nachfrage, wie denn Überhaupt Nnlassewertht infolge der gllnftissen Witterung del °^llx^l «OlN st.Vrl ttl)!'. ßigen Umsähen gut behauptet wareu. Speculationspapiere waren großenlheil« ft°u. Neue Grllnde hiefllr lagen nicht vor, es zeigte sich eben nur die i5°"^D Facloren, welche in dies.r Beziehung schon gestern dlilckten, darunter in erster Linie die Nachrichten der Blätter über die ilalamilliten der Cellulose- und Papierf»brite-Oestllschafl. ">" ^, Übrigens «rheblich günstiger. Geld Ware Mai. ) «.„.. <.....6915 69 25 Februar«) """ (.....6915 69.25 Jänner.) «.....( . . . 73 30 73 50 «pril. ) NUvtr«m« ^ . . ^ 7330 73.5^ lose. 18«9.......302 - 309 — ' 16b4.......9H25 9875 I860.......103 40 103 60 ^ 1860 zu 100 fi. ... 110 25 110 75 " iyß4 ' .....133- 134-- Domä°«.Pf°°dbrieft . . . .119 75 120 25 ^^s la^j ' ! ?4 25 ?^5 Uu«. Prämien.Nnl......77 75 78 25 Wien« ««mrnuual.«nleheu . . tlb'40 8b b0 »ett«« »,» »«»k<». Glld Ware «nglo-Vanl.......125-50 I2K - Vanlv««n».......hIhy ß4__ V»dtueredit«>ft»ll .... —-. —-— lrebitulftolt...... 197 i»0 198 — ^l^^llelt. «n-l'r 13900 140- «eld Wan Dtpofittnbanl......35— 36- Lscompteanftall......«55 — 860 — Frauco>-Vani......8225 3275 Handelebanl....... 71 — 72 — Länderbanlenverew.....- '— — - Nalloualbaul......957— 959 — Oefterr. allg. Vanl .... 4b— 46- Oefterr. Banlgcsellfchaft . . . 200— 201 - Uniollbanl.......98— 98 50 «ereinsbaul.......12 50 13 — Verlchrsbaul.......92 — 93 — «etle« »»» »««»Hp»»tUnt«»etz. ««»«e» Veld War» «lföld.Nahu.......136 50 137 50 Karl.Ludwlg.Vahn .... - 248 24U50 Donau.Dampfschiff.,«estllschaft 518— 520 — Elisadeth.Weftbahn.....196— 197 — Elisabeth,Bahu lLinz.Budwtis« Strecke).......182-- 18250 FtrblulUlde,Uordbahn . . . 2037- 2042 — Frauz.IostPh.ValjN.....197 - 197 50 Lrmb.«lzern..Iassy«Vahn. . .150—150 50 ^«hl.OtMch.......415 — 418 — '^,»»sr V^t'ft.ftb««»« . . 182 75 18g — Oeld «>ar, Nudolf««Vahu.....1l»8 — 1b« 50 Slaatsbahn......312 — 312 — Gübbahn........lb0- 150 50 Thelß-Vahn.......220' - 222 - Ungarische Nordoftbahu . . . 107 - 108 — Ungarische Oftbahn .... 4950 b0 — Tra»w»tz.Oestllsch......— — — — «austefeUsch«fte». Nllg. öfterr. «augesellschaft . . 69 - «950 Wiener Vangesellschaft.... 69 50 «975 Vs««db«iefe. «lllgem. »sterr. Vobeneredit . . 94 75 95 — dto. in 33 Iahreu 83 50 83 50 Nationalia»! «i. 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