IV, 8« Nreltag. den 4. Auti 1878. XII. Jab?g««g Die „M.irburgerZeitung" erschemt jeden Sonntag, Mlttivach und Kreltag. Preise — für Makbura: . ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 Die Httrtsbrklcidillig «»d das Recht des NrichbralhtS. Moisburg 3. Juli. Die A^nderungen der Soldat,nunisorm qr-hören in Oesterreich zu jenen Wandlungen, dere" Nothwendigkeit Heer und Volk nicht immer be» greifen. Die !^nonziellen Nachtheile find fühlbar genusi und auch die Mtlitärpolitik hat in Bezug au' Gesundheitspflege, jtampflücht't^keit ... so vikl einzulvendtn un^ zu beantragen, dab «vir uns wohl mit der Frage belchüftigen muffen: ist dl? Bestimmung üver die HekreSbetleidung von Rechtewegen eine Sache der Bei'ivaltung oder der Gesetzgebung ? Der Rechtsstaat verwaist diese Bestimmung in das organische Gesetz und nicht in den Bereich der Verwaltung und B,f«h!e. D m SloatSbilrqer ist offenbar nicht grdi'Nt Mit der Vers ssungsmäßigen Ge>väürl,lstu»'g, dab er nur jene Siciiern zu bezahlen habe, welche die Vertretung beivilligt. Ehe diese Äcivilllnuag erfolgt, muß der möglichst genaue Nachv iS diS unentbeljrlichsten BtdürsnisseS und der Z veckmäßig-ktit geliesert ivelben. Die Reliierung soll d m» noch z.V. Nicht blo» sordern : «vir brauch»» 1o viele Millionen sür eine „tUe Unlso>m — sie muß auch sagen, für welche Form. Ware verfassungSgemaß die B stlmmung über die Heertsb.kleidung S «che der G.s^ßg'dung, so könnte z.B. der ivriße Rock nur dann ivieter e'.ngesützrt werden, falls der R.ichSralh seine Einwilligung gibt. Di, Wähler hätten freilich dafür sorgen, '^aß AtigkorbN'^te nach ihr-^m Sinne erkoren wer-rn — Abgeordnet, tvelche »viffen u„o k'urch c»l 'lbnimmuuil befunden, daß der Begriff „Veip'IIi-»;ung' auch d'N Begriff „Berivei^erutttj" einichli^ßt. ganziährig i > aldiät,riit 8 fl., vierteljährig I ftb0 kr.^ 2 il. Äuiernonsgebüdr 6 kr. pr. Attlt. Zur Geschichte des Hages DaS „Vaterland" verbreitet die sonderbar. Mätir, der Kultus- und Unterricht s-'N in ist er sei mit dem Miniiter des J.nern „so gut, wie zers.lltktt" — wegen BodieS uud vkr Maßregeln, ivelche damit zusammentiängen; Ztremayr habe diese Maßregi-ln seinem Regie-rungSgtnollen sörmilch „abringen'^ müssen! Wer Pen Hofmann Laffer kennt, gl^iubt einfach nicht IN die W 'hrtjelt dieser Nachricht. WaS Schivert mit der Fester zu vertauschen. Vermischte Stacbrtchten. (Kinderschuv.) Jahrelang hat die italienische Presse gegen den furchtbaren Mißbrauch gekämpft, arme Kinder gewissenloser Eltern an Spekulanten zu verkaufen. Die Unglücklichen ivurden in die Welt geführt, um mit einem Affen oder Murmelthiohen Absätze der Vanensties'l lind in manigsacher Beziehung schädlich für dnl OrganiSmus und aus diesem Grunde ^u vetwersen. Im Allgemeinen geben sie der Längenaxe deS Körpers eine andere Stillung, A e «i l l - t o n. Die Araui des Auschmüllcrs. Von A. Schräder. (Fortlrtzung.) Als ich später nach Burgfeld verletzt ward, befragte ich Deinen Vat.r um dikse Ang leg.n.i heit. Er gab tlock.n zur Antwort: der Justizrath hat Viellucht geglaubt, M'r einen Posten zu spielen; Mir liegt jetzt an dem P Piere nichtS mehr. Ich aber wiederhole Dir, Franz, Berg hat gewisse ihn gkl^virende Papiere Vernichtet oder vernichten lassen, und unter dielen tzat sich auch daS Aktenslilck Deines VaterS befunden. Spuren von der Vernichtung habkn wir in dem Ofen entdeckt. Was daS Gericht nicht findet, bleibt einem Schulmeister unerreichbar. HiUer hätte längst sein Papier präjeniirt. wenn er es ge-konut. Daß es sich in dem Nachl.,sse Deines Vaters nicht besunden, weißt Du ebenso gut, als ich eS tveiß. Freund, rief Franz, fei behutsam dem Schulmeister gegenüber. — Warum? Es könnte doch möglich sein... — Was? — Daß das Dokument irgeitd >vo steckt» — D NN treten wir mit dem Coc^ici hervor, in ivelchkM Dein Vater, um Dir das B.lmögen zu sichein, bekennt, daß jen^S Do-kuln nt unecht sei. Die Echtheit d^S LomeillS «viro Niemand ansechlen können; denn ich habe die l-lniirschrift deS Sterbenden reko.,noScilt. Du bleibst der alleittige Elve und ich werde der glückliche Mann der re'z nden Helene, die obne Z.veisel auf dem Balle eischcinen wird. Nun fort, der Wagen ivultel! Fkl.nz ließ sich mechanisch zu dcm Wagen führen, den Bride bestiegen. Dr dem scylauen Juristen auch deS Schulm.ifters DrohuNti, ivelche Bezug aus seine Gevurt hatte, Mitlhkilen? Die Furcht, Fachs möge sür dir Bewahrung dieseö Geheimnisses eine ätziiliche Summe fordern, wie er sie bereits für die Ab-fussulig deS ^odicillS erhalten, aber mehr noch der Stolz hielt ihn davon «^b. Niemand außer dem Schulmeister kannte das Geheimniß seiner Geburt und er selbst würde eS nicht ahnen, wenn ihm Nicht tiintertussene Papicre seines VaterS 5ienntniß davon gegeben. VI. Aus dem Balle. Der reiche Fabrikaut Saller gab seinen Geschäflsfr'U'idett und Bekannten einen Ball. Er tzalte den H.rbst geivählt. um den Gästen aus der Ferne die Reise zu erleichtern. Man feierte di.rch das Fest die Einweihung des herrschaftlichen Woiznh^^useS unc» die Kirm^ß, die in jener Gegend auch von den Adelichen sröhltch iiegang n wurde. Der Fabrikant zeigte nicht nur seinen 'lieichthuu?, sondern auch seinen Geschmack. Er war ein Belgier und hatte sich hier dts fetten t^odens we.ren angesitdelt, auf dem die Zucker-i^ui'k voltreiflich gec^eiht. Sein Etablisiement be-Itai.d erst einige Zahle, aber schon hatte er glän-ze«lde Gelchäste geinacht. S.^chtundige prophezeiten ihm, daß er binnen kttizer Zeit Mtllioaär sein »verde« Gegen silben Uhr traten Fuchs uud Bertram in dtn Saal. Eine glänzende Gesellschaft tanzte nach der Musik eineS guten Orchesters^, das der Festgeber aus der Stadt hatte kommen lassen. War das der Saal eines Fabrikanten, der auf dem Lande ivohnte? Man ivähnte bei einem Banquier in Brüssel oder ii» Paris zu sein. — Freund, flüsterte Fuchs seinem Begleiter zn, unser Mann hat sich gut eingerichtet. Sehen ivir zu, wie weit er eS bringt. DaS ist ja ein sürstlicher Glanz. Franz antwortete nicht; er war wie ge- wodllzch dtt Oberkörpkt mehr nach rückwärts gerichtet wird, und sohin das Bkcken eine and,re Neigung erhält. Sicherlich entsteht hiert^urch eine elnflußreicht Veriinderung, welche in Bezug auf die organischen Funktlvnen diesiS Körper-lheileS nicht gltich iltig ist. Ferner werden durch jkNk bizarre Stillung V rtrelungen und sog„r Verrentungen sehr begünstigt, was durch mehrere Veobachtunftkn bcstütigt wird. Un^ileich häufiger find selbstoerstöndlich hierher auch die vielen Ent» zünduntien der Sehnen, rcsp. Sehnenscheiden zu beziehen. Endlich find auch noch die sogenannten Hühnerau«,en der besagten unpassenden Fuhbe-tleiduttgssorm zur Last legen, dieser empfindliche Luxusartikel, der nur für die sogenannten Hühner-augenoperatkuie von Vortheil ist. Bei schwachen lockeren Gelenkbändern bewirken die Absäße, i)aß sich der Fuß nach der S-ite und Länge streckt und so die häßlichste und hinderlichste oller Fuß-sormen entsteht, nämlich der sogenannte Plattfuß, der zum Lotschen und Wackelgang sührt. Dann wird also gerade diejenige Fußgestalt, die hoch.te-stellte Spanne Vernichtet, welche dem Fuße seine Schönheit gibt und welche unsere Kokette mittels der hohen Absätze nachzuahmen suchen." (Bahnunsä!le ln Oesterreich.) Im ersten Vierteljahr 1873 haben in Oesterreich bei einer BetlikbSIänge von 1.121 Meilen 264Eisen-bahn-Unsälle sich ereignet. (BereinSleben in der Steiermark.) Im Jahre 1872 zählte die Steierinalk 1V8 politische Vereine, darunter 86 katholi'ch-konselvatlve (71 jm Oberland und im Mittelland, 15 im Unterlande.) Marbnrger Berichte. (Schadenfeuer.) In TopolschiK, GerichtS-bezirt Windisch-Vraz brannten am 25. Juai Nachts die Wirlhlchoftsgebäude des GrundbesißerS Ios.ph Slrobnit sammt Futter und Hornvieh ab. DieslS Feuer entstand durch einen Blitzstrahl. (Sparkasse.) Zm vorigen Monat wurden von 420 Parteien ^39.241 f!. 55 kr. eingele^it, von 595 Parteien 105 825 st. 70 kr. h rauSjje-nommen. Die Darleihen ^itgen Hypoktiek beirti-gen 71.750 fi., jene ge^jen F.iullpfänolr 7.l10sl. Einundzwanzig Wechsel iM Betrage von 21.030 fl. 70 kr. tvurdeil» cökomplirt. (Kronprinz Rudolf in Marburg.) Der Kronprinz Äudols sammt Gefolge traf gesteen Bolmittag halb 9 mit dem Sep rat-Hofzuge in Marburg ein. Er wurde von den Vorsleher,' der B'Hörden empfanj^en und von der Bevölkerung freundlich begrüßt. Die freiwillige Feuer- blendet von dem, »vas er s'^h. Die Ueberra-schung, die der FabriktUit bereitea woll'e, lvar gtluni,en. Er weidete ttch an dem Staunen der Gäste. Der Kranz der versammelten Damen lieb nichts zu wünschen übrig; man sah die ge-schmackvollsttn Toiletten, hübsche Gesichter und elegante Gmeinden. dem Saale geschieden ward. Eine Dame, irenn Nicht schon fünfzig Jahre alt, doch d.n güns-zigen nahe, lag nachläßig auf einem Polster. Ihre Balltoilelte war zu leich. als daß man sie geschmackvoll nen'un konnte. Das wtiße, mit elUtN brüsseller Spitzen qarnirte Atlaskleid sdloß einen ivoulgrnährteit'Körper ein. Schweres Geschmeide schmückte den vollen Arm und den flei' schigkN nackten Hals. Das zu einem Wellenscheitel g'formie blonde Haar ivurde von einer Schnur kostbarer Pehlen durchschlungen. DaS Geficht dieser Dame ivar trotz des halben Jatir« hnndertS noD lchöa zu nennen. Das große blaue Auge verrieth Intelligenz uod einen ruhigen festen El)»>ratler. — Madame Simons, meine Schivester! Nach diesen Worten nannte der Fabrikant die Namen seiner Gäste, die er zugleich als seine Freunde bezeichnte. Die Dame verbliet) in ihrer Lage, sie neigte nachläpig das Haupt und lächelte stolz. Fuchs, der gewonvte Städler, suchte eine U'lterhaltu"gg anzuknüpfen. Madame SimonS ivandte sich mit der Frage an Franz: — Sie sind der Besitzer der großen Mühle, die man auS den Fenstern der Fabrik erblicken kann? — Ja, Madame, ich bin Mühlenbesitzer un^ OrtSschnlze. Ueberhaupt sind wir unsereti Abgeordneten Herrn Seid! und Herrn Brandstetter für die ivarme Theilnahme an den Geschicken deS Bezirkes St. Leonhardt und für daS energifche Austreten für die VolkSrechte großen Dank schuldig, den wir hiemit öffentlich aussprechen, und den Wunsch beifügen, daß sie auch fernerhin Volksvertreter bleiben und mit gleicher Ausdauer wie bisher für ihre Möhler kämpfen. Eingesandt Zum Wahlkampf. DaS AgitationSkomite deS Herrn Reuter vtr-össmtlicht heute einen Ausruf an die Wähler Marburgs, welcher vollständig darnach angethan ist. die Bemühung,en der unabhängigen Wähler, die Wahlangelegenheit in ihr richtiges Geleise zu bringen, starrköpfig zu Vereiteln, indem es sich so weit hinreißen läßt, die auf den 5. d. M. in die Götz'sche Bierhalle einlierufene Wählerversammlung als eine den Mahlgang störende, daher überflüssige hinzustellen. DaS ist dtnn doch zu viel, um über diesen Aufruf mit Stillschweigen hinweg gehen zu können. Geehrtes AgitationSkomite deS Herrn Reuter! lvürden Sie nicht die Güte haben, unS, bevor Sie über di» Rechtmäßigkeit unseres Vorgehens den Stab brechen, gefälligst sagen zu wollen, von wem Sie Ihr Mandat zu dieser ihrer Thätigkeit in Angelegenheit deS Herrn Reuter erhalten haben? und wollen Sie nicht vergessen, daß Sie ohne Mandat, selbst wenn Sie auS dem Schöße deS GemeinderatheS hervorgegan^^en sind, nie und nimmer die Berechtigung habeit, daS freie Wahlrecht der Wähler in so aufdringlicher Weife zu bevormunden, als Sie eben thun. DaS ist eS aber, waS daS Ungesetzliche JhreS Vorganges begründet, daß Sie sich ohne Mandat. auS eigener Machtvollkommenheit vorzugehen berechtigt halten. Doch nein, Sie selber halten sich nicht mehr dafür und haben eS in einer der letzten Gemeinderathsitzungen selber herausgebracht, daß Sie zu diesem Vorgehen gar nie berechtigt waren noch sind, und selbst Herr Reuter hielt es nicht für übeiflüssi,,, sich olle Mühe zu geben, dem Herrn ^tattvalier die Legalität dieses „WahlkoMiteS" vlttusibel zu m-chen, um eS vor der bevorstehen-dcn behördlichkN Auflösung zu bewahren. Sobald Sie aber zur Einsicht 3l)reS illegalen Bestandes gelangt sind, hätten Sie die auf den 5. einberufene Wählerveisammlung mit Freude begrüßen sollen, iveil sie eineSthellS auf d,e an- -- Ah, also auch eine obrigkeitliche Persönlichkeit! — Ich bekleide einen Ehrenposten. — Veiheirathet? fragte Madame Simons. — Nein, antwortete Franz erröthend. dem diese Frage. Von einer Dame ausgesprochen, in-discret eischien. — Dann sreilich, fuhr Madame Simons fort, muß ich auf daS Vergnügen, Ihnen einen Besnch abzustatten, verzichten. — O, Madame, stammelte der dicke Mann. — Sie müsset, wissen, daß die Häusergruppe Ihrer Besitzung, die so romantisch an dem Flusse liegt, mir ein besonderes Jnterrsse abgewonuen hat. Außerdem sehe und höre ich j^ern die Maschinen, die den Prozeß der Bereitung des liid wenn Du einen Winter unter uns verlebt hast, wirst Du wohl Gcschmack an der Einfalt unserer Sitten finden. (Forlsttzung folg,^) ständigste Wkise auS der für Sie selber schon un-angenrhmen Lage herausreißt, lindererseitS aber das einzige Mittel ist, die ^anze leidige Wahlan-gtl,gtnheit auf legalen Bodkn zu verlegen. Sie irren, hochgeehrte Herren, wenn Sie glaulien, die Versammlung am 5. könne und werde bloS mit bereits erledigten Dingen zu thun haben, da das, waS dicje Versammlung bezweckt, nämlich die Blldung eines Wahlkomite, hervorgegan.'.en aus der freien und unbeirrten Wahl der Wählcrschas:, noch gar nicht, und am allerwenigsten durch Sle veranlaßt ivorden ist. Sie irren, geel^rte Hüren, wenn Sie sich in Zuverficht hiillend, die auf den S. emberuftne Versammlung alS daS Werk einer Fraktion hinstellen. Streiten wir nicht mit Worten, lassen wir Zahlen sprechen und erinnern wir unS, daß die von Herrn Brandstetier einberufene Versammlung von 136 Wählern besucht war, während Ihre glorreiche allgemeine WählerversammluNt^, auf welcher fi»r die gejammte Wählerschaft bin' dend sein sollende Beschlüsse gefaßt wurden, 32 Mann, sage volle 32 Mann zählte. Wenn Sie uun die eine VorVersammlung von 136 Wählern gebildet, eine Fration nennen, mit welchem Namen ist dann ihre sogenannte allgemeine Wählerversammlung per 32 Mann zu bezeichnen, um sie in daS richtige aliquote Verhältniß zur gesummten Wählerschaft zu stellen. Geehrtes AgitationSkomite deS Herrn Reuter! Sie irren kolossal, tvenn Sie unS glauben machen wollen, daß die Versammlung am 5. filr eiae bestimmte Person agitirt, diese Versammlung will uichtS anders, und daS. Wähler Marliurgs l laßt Euch gesagt sein, alS die freier Bürger unwürdige Bevormundung darch ein atomistischeS Fraktlönchen von sich werfen, um in freier unbeschränkter Wahl die Männer zu bezeichnen, in deren Händen sie die Wahlangelegenheit gelegt wissen will. Wenn eS schon so weit gekommen ist, daß man die ernsteste Sache der Welt mit frivoler Leichtfertigkeit als einen Kamps persönlicher Rück-sichtSnahme hinstellt, so kann niemand anderer dt,sür verantwortlich gemacht werden, als Sie mit sammt Jtirem Herrn Reuter. Wollten Sie wirklich Ihre Ausgabe erfassen, so hätten Sie di, durch maßlose Arroganz diktirte Selbstlobbudtln dtS Herrn Reuter bei Gelegenheit seines R'chcn-schaftSberichtes auf daS richtige Maß bringen müssen, wodurch Sie nicht nur an Ansehen bei den mit den Verhältnissen Vertrauten gewonnen, sondern auch den Streit und die Zvietrocht, die ftch, leider sei eS gtkia,;t, in die Wahlangelegeu-heit verflochten haben, im Keime erstickt hätte». So aber liehen Sie Herrn Neuler sein eigenes Loblied herunteisingen, oline auch nur Mit einem Wörtchen der groben Menge anzudeuten, daß die Ersolge. ivelche Hcrr Reuter in lächerlicher Selbstüberhebung einzig und allein sich zuschreibt, im parlamentarljchcn Äampf? slir den Einzelnen zu erringen unaiöglich sind, wenn icine Kollcgui ihn nicht unterstütze,'. So sei des Beispieles wegen nur eiN einzi^jer F^U erwähnt, auf den Herr .Reuter sich gar so viel zu Gute hält, nämlich die Beivilii^jung der Marlinrgtr Anleihe. Allerdings sprach Her» Reuter sehr warm sltr dieselbe; aber bildet er sich tviiklich ein, sein Reden lzätte etwas genügt, »vcnn nicht seinr beiden Kollegen Brandstetter und Seidl gegen ihre Ueberzengung geschwiegen . hätten? H^ilt Herr Reuter die Marburger wirklich siir so unerfahren in parlamentarischen Dingen, urn ihnen folche Wunder seiner Wirksamkeit vorzuschwatzen? Ohne die Verdienste des Herrn Reutcr /chmälern zu wollen, müssen tvir ihm aber doch ,^es>ehei', beiß er ohl,e seinen Hymnus vom 25. Mai aus sich s'lbst in unseren Augen höher grstniden wäre, und duß er es durch lein Mit Hochdruck betriebenes Stimmensammeln nur selber verschu!» dct, wenn sich die Wahlaiigelegenh'it, ivie jein Agitationskomile versichert, in eine Frage de» persönlichen Sympathien zugespitzt habe. Schließlich noch ein Wort an daS geehrte Agitalionekomite des Herrn Reuter. Wenn Sie schon so iveit gekommen sind, in eigene, Hitzung 2hre Inkompetenzen zuzugeben, warum bleib ck, Sie noch mit unversöhnlicher Rechthaberei lms Ihrem illegalen Standpunkte stehen? Gehen Sie in Ihrer Selbsterkenntnib nur noch einen Schritt vorwärts, und Sie werden mit uns sagen müssen, daß die ganze Wahlak>gelet»knheit erst in der Wählerversammlung am 5. Juli in legaler Weise in Fluß geizracht »Verden «vird. Gestehen Sie offet? ein, tvas Sie in Ihrem Ausrufe verblümt zugklien, denn sonlj wäre eS lmbegreiflich, wie sie iil einem und denselben Schriftstücke die Beichtüsse der Berfamlung vom 5. Juli für t)ie Wählerschaft in keiner Welse bindend erklaren, und etnige Zeilen tiefer dieselbe Wählerschast in lebhaften Worten auffordern, eben die Ihnen Verhaßte Versammlung am 5. Juli zahlreichst zu besuchen. Diese Wendung; genügt der o>)jektiven Be-urtheilung. um hieraus die Gewißheit zu erlangen, daß Ihnen, um mit Mephisto zu reden, vor Zhrer Gottähnlichkeit schon.seli)er bange geworden ist, und Sie mit Hast die Gelegenhett ergreifen, den selbst geivickellen gordischen Knoten in schönster Form enttvirren zi» lassen. Diese Selbstertenntniß Ihrerseits erfüllt uns mit aufrichtigem BergniZgen, weil sie uns die Geivißhcit bietet, daß selbst unsere Gegner, «vie sie sich selber nennen, von der Wichtigkeit der morgen stattfindenden Versammlung überzeugt sind, und daß sie dieselbe, um die total verfahrene Wahlangelegenheit inS rechte Geleise zu dringen, zu besilchen die Absicht ausspreche«^. Und so versammeln wir uns freie Wähler Marburgs, um ohne iöevormundung, ohne Zwang, und ohne persönliche Rücksichten srei zu wählen und den Beweis zu liesern. daß wir ivüldig sind eines freien Wahlgesetzes, das wir llns durch Stiemanden schmälern zu lassen den festen Willen haben. Marburg, am Juli 1873. Freie Wähler. Eingesandt. In getvohnter Weise mit dem ausgesprochenen Grundsatze „in der Politik gibt eö keine Ehrlichkeit" will Herr Brandstetter sich nun den Wählern M^nburgS als Reichraths-Kandidat aufdrängen, nachdem er sich überzeugt zu haben scheint, daß andere Wahlorte gerade keine Sehnsucht nach ihl» haben. Die Alittel, ivelche Herr Brandstetter in solchen Fällen anzuwenden pflegt, sind altbekannt. Obschon l)0chsahrendcr ehemaliger Militär-Z'istitulslehrer. scheut sich derselbe Nicht, momentan in ein Demokraten-Geivandtl zu schliefen uud lo adjnstirt ivlrd vor allem sein Gegner in den Koth herilmgezerrt. In Wählervelsammlungen wird über das Ministerium loSgezogen. die ihm nicht geivogenen Residenzblätter iverven alS re-gierungssrennsilich Mit seiner Ungnade gestraft, der g.uize Landtag als ein DienstniannS-Iristitut dezeichiiet il.td jeöer Wähler, der cS wagt, airderer Meinung zu jeili, gehört vor allem nicht mehr zur Jatell'genz und hat nach Umstäliden zu er-varten, auch tn seinem Privatleben aiigegriffen zu werben. Vei diesem Handlverke läßt sich Herr Ärandst.tter Von einem dupirten Vorposten unterstützen un^ ein bei geschlossenen Thüren nur ans der Zahl persönlich geladener Freunde her-vorg?gan..,ene6 Komite übernimmt aus „verschiedenen Rücksichten" die 'venig ehreiidc Älission den Gegenkandidaten sainmt seinem Anhange in der Ochentlichkeit herabzusetzen. Um aufregender zu ivlrkcn, düise!^ selbstverständlich auch anonyme Zeitungs-Artik.l 'nicht fehlen, die in verschie^eiltn Variationen begreiflich zu machen h'iben. daß ohne den» Ä.ite>sias Brandstetter keilt Neich^ralh mögliäz sei. Verpflichteten Zlnsparteren ivird die höhere Aufgabe zu Thei!, nach Außen zu tvirken. Ein kaum aufsi.:taucht, m Begleitung von national-klerikalen lSefährten nach Westen — dem Lande seiner Wiege — und macht bei allen lLätern und Muhmet» seinen Einfluß geltend. Ein anderer Mann, dessen gewöhnliche Beschäftigung die SchaumireiwErzengung ^nur leider mit zu viel, Säure) ist. übernimmt eS, die slavischen Wahlorte zu bereisen, um dort als politischer Doppclgänger Herrn Brandstetter alS seinem verunglückten Gründerqenossen gefällig zu sein. Endlich der Dritte im Bunde — sonst ein friedliebender Militärpensioiiist — widmet sich der ungewohnten Agitation, ivahrscheinlich deshalb, um desto sicherer die Pensionen der Wit'veu von Militärs res^ulirt resp. erhöht zu sehen; hat ja doch Freund Seidl diese Angelegenheit schon in die Hand genommen. Daß auch ehrenwerthe Bedienstete der Sud-bahn sich dem Anhange auschließen, wird wohl seinen besonderen Grund haben, nur dürfte dieser sür die Interessen Marburgs nichk heilbringend s.tn. Wir müssen dies um so mehr befürchten, als darunter eine Persönlichkeit sich befinde,, welche sich bisher nicht zu dei» Freunden Brand-stetterS und noch Minder zu jenen des Vorpostens zählte. Die Erfahrung bezeugt eS. daß Herr Brandstetter sich um Marburg nur dann bekümmert, tvenn eS seine egoistischen Zwecke erheischen, dagegen aber, wenn ihm elne gewünschte Unterstützung versagt wird, sogar selbstgeschoffene Ver-eine verläßt. Marburg hat auf eine Wahrung seiner materiellen Interessen durch Herrn Brandsteter nicht zu rechnen, nachdem derselbe sogar in der eventuellen AuSfcheiduug der Stadt vom Landbezirke nur die Interessen der Letzteren vertritt und die ungebührlichen bedeutenden Bezirks-lasten sämmtlicher Steuerträger der Stadt mit aufgebürdet tvissen will. Gegenivärtige auf Thatsacheu beruhende Beleuchtung der hiesigen Verhältnisse läßt d'e Kandidatur des Herrn Brandstetter für Marburg mehr als zudringlich erscheinen und wäre ihm und seinem Anhange zu empfehlen bei der Ausrechthaltung der Kandidatur mindestens ehrenhafter vorzugehen. Wähler, die sich kein II für ein X vormachen lassen. GrttSvttng. Auf das M'ißige Gerede meiner Gegner be-. merke ich, daß ich heute mit einer großen steiri-schen und zwei kleineren deutschen Fahnen, Welche ich^ schon längere Zeit besitze, dekortrt habe. Marburg. 3. Ju» 1873. 572 Carl Reuter. r. In der öffentttchen Wählerversammlung vom 2S. Mai d. I., in welcher die Anmeldung und Probewahl voir Candidaten für den Reichsrath auf der Tagesordnltng stand, sowie in der Sitzung der Abgeordneten für Städte und Märkte mtl 8. Juni wurde von sälnmtlichen abgegebenen Stimmen einstimmig als Candidat für den Reichsrath auf gestellt. Trotzdetn hat nachträglich eine von Herrn Brandstetter einberufene Privatversammlung diesen als Gegencandidaten mtfgestellt und ein abgesondertes Wahlcomitv gewählt. Dieses Cotnits beruft nun auf Samstag den S. Juli Abends 8 Uhr in Götz Bierhalle eine Wählerversmnmlung zu dem bereits in der Wühlerversammlung voni 25. A!ai erledigteir Zwecke eilt, sich neuerdings mit der Frage der Candidatur zu beschäftigen. Das unterzeichnete Cowit^ erklärt ausdritcklich im Vorhinein, daH alle etwa von einer Fraktion der Wahler für den Gegenkandidaten Friedrich Brandstetter provoeirten Beschlitffe fnr die Wählerschaft in einer Weise bindend sind. (ö16 Es ergel)t daher an alle Wähler Marburgs die dringende Bitte, alle Versuche, die dazu angethan sind, Zwietracht lutter die Partei zu streuen und einen Candidaten dem Wahlkreise aufzudrängen, welcher seit Jahren in ebenso erfolgreicher, wie ehrenvoller Weise von dem Abgeordneten Herrn Carl Reuter vertreten wurde, mit aller Entschiedenheit von sich weisen. Wähler Marburgs! Obgleich ^ie Masse Unterschriften für 'den bisherigen Abgeordneten keinen Zweifel darüber aufkommen lasten kann, dab die Bürgerschaft Marburgs es als Ehrensache und Pflicht betrachtet, ihren Vertrauensmann und Viitbürger mit allen Kräften zu unterstützen, so zeigt auch durch Euer Erscheinen ill der von den Gegnern einberufenen Wählerverfammlung, daß alle Bemühungen, Euren verdienten Abge-ordneten aus rein persönlichen Interessen ver^ drängen zu wollen, an dem ehrlichen Bürgersinne der Wählerschaft Marburgs kläglich scheitern. Marburg am 26. Juni 1873. Das örtswahtcomitö: vr. W. Ktisu, vr. Duchiitsch, Obmann. Schriftführer. Ant. KM. U. Mar o. Ant. Mz. F. Perko. Joh. Klrstm?^yr seu. Julius Pkrilner. I. Gutscher. F. Freiherr b. Kust. A. G. b. Kriehuber. Jos. SchaUer. A. Kankus. vr. Jos. Schmiderer. Anfragt an Herrn Carl Nentcr, Rtgierungekandidat, Wohlgeboren in Marl,ur. . Halten Sie es als Mitglied dts österrciäii-schen ReichSrathes, deS stcrrmä tischen o nnd als V'e bilrgernieistcr der Ltadt inituburlt mit den Gefüllten eines O eii rr rei ch ^ Vereinbarlich und taktvoll, am tage der Schlacht von Köni.lgrai;, in dem Äug n-blicke als Oesterreichs» Thlonfol>;cr zum c ste« Male uns.re Stadt li>trltt, die k. u. k. preu-ßlsche F.'hnc heraurzuhiing n? Hilten Si mit Jhr.n so tlroßtliusriich zurLchnu gitr^ignun dyperöstcrr iliis.tkn G sinnuu.t'" Vtr>il>dn lich in dem Augenblicke l,l'^ man Si^ aus dlis Unschick liche Zlirks Vetraflins nusm«rksam flcmaäit und zum Einziehen der k. u. k. preuß scheu FaliNe gezwungen hat, auch die von Ihnen aus^^est ckl getvksene österreichische F.üine einzuziehen? Wir fragen Sie zwar öffentlich nach der Ursl,chk di'fls ^^^ktra^lNi', v-rsichern Sie atter. daß lvir der Antwort ni>izt benöihig'n, da di»' Thatsache zu spr^ch nd für sich sclbtr ist und unscre Ansicht, uns.r:^ öfter reichen Angelei^eil-heiten auch durch elnel Oesttr reich er und keinen Aus ändkr vcrir.ten zu lassen, um so fester zu erhärten mehr .>ls geeignet ist. 526 Mehrere Wähler. Klludmachilllg. Vom Orisschiilr.uhe zu Unterpulsnau wirb hiemit bektinnt g>macht, daß die Herst«llung der neuen Ledreröivovnung und ciie Umänderung des alten Schulgebäudes in Unterpulsgau im Weae einer öffentlichen Lizitation an den Min-dtstfoldernden hintanl^ki^rben ivird, und es >vird die Lizitation aus svionta^, den 14. Juli um 9 Uhr Vormittag im H^^use des Gemeindevorstehers zu Unterpiilst^au anberaumt, wozu Unternetimu-gslustigk mit dem Ä'merken ei"„e-laden werden, daß ein 10^^/«, Vadium zu erlege», und im Falle kein Unternehmer filr die .lunze Arbeit sich einfinden sollte, auch ene jtde Pro-fessioniften-Arbkit tittzeln vergeben wird. Der Bauplan und die Lizitationbedingnisse können bei dim Gefertigten eing'sehe» iverc'ett. OltSschulrath UnterpulS^au, 2. Juli 1873. b2b__Der Obmann: Hrastnig. An die I'.WGtrMMarllllrg! Durch die Annalime der Walilreform^esche von Seite der legislativen Körperschaslen und deren Sanktionirung durch die Krone wurde i'ach 25jahrij^'r Unterbrelung der Wählerschaft unserer Stadt im ^I^ereine lnit theils n'uen. th.ils alte» M'twtchlorten die Mög ichkcit geböte", durch direkte Wahl den Mann ihres V r-tionens in das Abgeordne'e'chauö d.ö Reichs-ratties zu entsenden, eines Neichsrathes. lvelcher lvie kaum einer der iri^titren lierusen. über die Schicks.'le unseres Gesammlv't rlandes, Oestir-ltichs für Ialirzehiite hinaus di, Enischeidulig zu tr^fflN^ in desse» Hände de Wahl gelet^e», ot' die Verfassung ein tok'ter Blichstab'', ein lück n-h'ftcs staatsrechtliches Gebilde bl ii'en od«r zur Waljrlieit lverde»; ob Adel unt'KleruS im engen Bunde oder freiheitlicher Bürgersinn das Staateruder zu lenken belufe-, sein tviid. Ernst wie den Akt selbst geziemt es auch die Vorfr .ge zu kehanveln: Hvin dieses so ivichtige Beitiauerisamt zu übertragen; Hvvin es zutömml, die Wahlbelvc..ul>g zu leiten, sie jenem Ziele eotgkgen zu fülzren. welches wir Alle austreten müsscl>; das ist Mann zu ivahlen, dem sreiheitlichei^ Sin», klarer scharfer Blick il> staatsrechtl'.i en. liesouders ktZnfessio»ellen Frul^en zur Seile stelzt, der vollkommen unali-hant^ig. ' nr seiiler inne n Ue erzeu..uilg folgend in i)ie Wahlbe > cgU'ig zu treien r ermat^. Jene Mä'.ner niijsscu at'ei notli«» endi^^er Weise ihr M.'ndat unmittelbar von Iei'en empfangen, welche allein berechtigt, ein solches zu ertheilen, d. l. va^l der Walilerjchl>rt s lbst; sie dürfe«' Nicht eine ^^^ollmacht dort Voraussetzen, wo der B llmachtgeb>r selbst zu striche, eine solche besonders ,u eltlitilen hat; sie dürfen endlich nickt iN! d.n Anschaiiun^ett eineS Theiles der Wäll-lerlchait sich ideiitisiziren. sie müssen vielnielirmii gleichen! Ä^ij;e mefseue^, über de» Parteien ste-end die Ä'liler ai,eifern, Alles z'ä prüfen und dn' Beste zu tirlialte . Mit Rücksicht auf das Vorgesagte haben die llnterzeichneteil für ihre Pflicht erkannt, Sie, geehrte Herren Wähler von Marburg, für den Abends tialt? U Uhr in Herrn Viertlalle zu eilter «lliieiNt'iiii'il Mählemersummtung zu laden, für welche wir unbeschadet Ihres Selbstdestimmungsrechtes uns nachstehende TageovrdttUttg in Vorschlag zu bringen erlauben: 1. Annieldnng und Anhörung der Candidaten hinsichtlich ihres künftigen Verhaltens. 2. Wahl eines Lokalwahlcomites für Marburg aus der Mitte der Wählerschaft und sofortige Constitnirung desselben. 3. Anträge der Mitglieder der Versammlung. Marburg, 25. Juni 1873. ^nchmaml. Hanns Dcmmcl. Franz. Mar Sr. tiast. Schwtlghofcr. Vr. Uoman Sonns. Dr. Zoj. Stöger. Zoh. Ulrich. Witkngcr. Wolilschlagcr. Steinbrück. Weger, eingetrltensn Todesfalles wird ein ebenerdig s, in solidem Nauzustande befint^l>ches Haus, v rbund.n mit einer renialilen Bäcker-1 samint Moliilare nnd Vor'äthen unter billijjen Zah'ungSbedingnissen sogleich aus freier Hai'd verkanft. — Diese Realität bc'teht aus 3 Par-lerre-Z mmern, 1 Dachzimmer, 1 Sparherdknchk, 1 Speisekammer, 1 gcräum'gen Backstube, g-oßi-m Melilboder,, K>ller, Mgazin, Küchrrig^irten zc. Das Verkaufsobj fi ist in der l achsten Näh' des B hnhof.s, der .^itstal^ration und zweier Fitiriken siiu rt und insbesondre zum Buriebe kiner Bäckerei und Fleischerei, sowie auch eines Lank^esprodukten^eschäftes und Schankge'lerbes ge.ignet. 524 DieSbezi'lgliche Anskit"fte crcheilt die Eigen thümerin Anna Jakapin. frülier „Lote! .lokann^^, jet2t yräinirt vvii 8 Ilkr k'rük dis 6 Dkr ^denäs. 517 'vurde ein Bröche mit Photographie auf dem Weqe von der Giazervorstadl dis zum Gasthause „am Sse". Der Finder wird ersucht, wlche gegen gute B'lohnung iM Comptoir dieses Bl^tttes abzugeben. ^510 Z. 157 ?r. (523 Bremlholz-Liefermlg. Das k. k. Bszirksgerichi Ma bürg benöihiget für den Winter 1873/4 zur Beheizung der Arrest-Lokal täten 38 Klaft-r und für das Gc-richtsh.ms 52Kll>ftcr trockenes 18zöUlgee Buchen» Brennholz Zu> Sicherstellung dieses Bedarfes toird die Minue«>dy.Li^i ation in der h ergeiichtl. lKxpedits-fanzlei (1. Stock Thüre N'.8) am Samstag den 26. Juli d. I Bormntag 10 Uhr st tt-sinde»; die Herrrn Holzliefer. nten weiden dazu mit dem Beifügen eln. elaten, daß j.der Lizitant ein Vadium mit 50 fl. zu erlegen hat und i'gß die lveittren Betlingnugen hierorts zur Einsicht aufliegen. Marburg am 1. Juli 1873. Lizitlltions-Edikt. Mit Bewilligung des k. k. Bezirksgerichtes Marburg vom 9. Juni l. I., Z. 7909, werden nachfolgende, zum Nachlasse des am 25. Oktober 1872 verstorbenen Glasfabriks-Jn-habers Eduard Vivat gehörigetr Realitäten und Fahrnisse mittelst freiwilliger öffentlicher Lizitation an den Meistbietenden verkauft: 1. Die Mühlrealität Berg Nr. 411 aä Faal in der Gemeinde Lobnitz am Lobnitzbache im gerichtlich erhobetten Lchätznngswerthe pr l755fl. u3 kr. — 2. Die unbehanSte Ackerrealität Urb. Nr. 29^2 all Faal in der Gemeinde Maria-Rast im Schätzwerthe pr. 211 fl. 40 kr. — 3. V!ühleinrichtung, Fahrnisse, Glaswaaren vr. 2096 fl. 97 kr. Die Lizitation der Realitäten findet am 14. Juli 1873 um 11 Uhr Vormittags, der Mühleinrichtung, Fahrnisse, Glaswaaren am 15. Juli 1873 Vormittags von 10 Uhr bis 3 Uhr Nachmittags und zwar in dem zu verkaufenden Mühlhaufe in der Gemeinde Lobnitz statt. Hiezu werden Kaufliebhaber mit dem Anhange eingeladeti, daß jeder.Lizitant auf die Realität U.-Nr. 411 ein Vadium von 200 fl., auf die Ackerrealität B -Nr. 29 7^ ein Vadium pr. 40 fl. entweder baar oder in Sparkassa-bücheln oder in Staats- oder in Grundentla-stungs»Obligationen nach dem jüngst bekannten KollrSwerthe zu Händen des Lizitationskommis-särs zu erlegen, die Fahrnisse aber sogleich baar zu bezahlen habe. Die näheren Lizitationsbedingnisse, Schätzungs-Protokoll, Grundbuchsauszug und Kata-stralausmaßbogen können in den Amtsstunden in der Kanzlei des gefertigten GerichtSkommift särs eingesehen werden. Marburg, am 18. Juni 1873. 511 Ludwig Ritter v. Bitterl, k. k. Notar als TerichtS-Kommissär. Verantivortliche Redaktion, Druck niid Verlag von Eduard Zauschip in Marburg. Gesucht wird eine erfahrene, verläßliche (5Z2 Kindsfrau zu einem Säugling. —Unerläßliche Bedingungen sind: Unbescholtenheit. geseptes Alter und auSge-zeichnete Zeugnisse. Lolin 8 fl., nach Verdienst auch 10 fl. pr. Monat nebst gänzlicher Verpflegung. Anfragen im Comptoir dieses Blattes. Z. N. St. G.