Deutsche Macht (Krüöer „Hillier Zeitung"). Harnt |ti« H«a» inonallttd n. —.56. SHl f •fttwrfertMg e»o»q»i« ^uhstan^oi nicht b mitzu-bringen. Vergebens blieb er die Antwort schuldig oder suchte er das Gespräch abzulenken; Flavia kehrte mit solcher Hartnäckigkeil darauf zurück, daß Cäsar, ärgerlich darüber, daß sie daS Un-statthafte ihrer Laune nicht einsah, ihr eines Tages sagte: — Ueber Paul verfügt die Mutter; sie wird Dir ihn nicht schicken wollen, das solltest Du einsehen . . . ^Oiese Antwort hatte eine schreckliche Scene zur Folge; bald warf Flavia ihre sträfliche Liebe sich selbst und Cäsar vor; sie weinte und rang verzweifelt die Hände, verfluchte ihre ver-fehlte Enstenz und den Augenblick, da sie Cäsar bcgegnet war; dieser bemühte sich vergebens, sie zu trösten; die Unglückliche horte ihn nicht an und schüttete den lange zurückgedrängten Kummer über ihre falsche Position aus, sie ge-stand ihre Gewissensbisse, bereute das Ideal der Familie, den häuslichen Frieden, die Recht-schaffeuheit der Frau, der sie Cäsar zuliebe entsagt hatte. Er mußte sie umarmen, ihr Trostes-wone zumurmeln. ihr die Haare liebkosen, wie einem kranken Kinde, und ihr schließlich ver-sprechen, er werde ihr eines Tages das Kind bringen ... so bald als möglich. — Du wirst mir ihn hier lassen, allein, bei mir, Geliebter? ..Deutsche Dreißigfache vom Wahlrecht eines Nichtma-gyaren. Eine glänzende Illustration der Frei-heit und Gleichberechtigung der Bewohner, der Länder der ungarischen Krone! Hiebei muß bemerkt werden, daß dieses einzige Wahlgesetz nicht etwa von Oesterreich den Magyaren aufgezwungen, daß es im Gegen-theil dieser Freiheitshelden und glorioser Demo-traten eigenstes Erzeugniß ist. Diese Volksvertretung ist nur der Ausdruck des Ma-gyarenthumS als R a c e, nicht aber die Un-garns mit dem allein Oesterreich den Aus-gleich schloß. Aundschau. sDie Wahlen in Niederöster» reichj Die niederösterreichischen Landtags-wählen sind zum Abschlüsse gelangt. Sie en-digten mit einem vollständigen Siege der deutsch-liberalen Partei, denn auch die Majorität des Großgrundbesitzes folgte der Fahne desselben, trotzdem es an eindringlichen Verlockungen, ihr untreu zu werde», nicht gefehlt hatte. Die Ge-schichte der Verhandlungen zwischen der libe-ralen und der auch in Niederösterreich ge-bildeten Mittelpartei deS Großgrundbesitzes ist ebenso interessant als lehrreich. ES sollte um jeden Preis den Clericalen eine Reihe von Sitzen im niederösterreichischen Landtage gesichert werden, ohne daß hiezu ein besonderer Grund vorlag. Weder staatliche, noch irgend welche politische Rücksichten sprachen dafür, daß die liberalen Großgrundbesitzer in Niederösterreich den clericalen Handelsgenossen etliche Mandate einräumen. Trotzdem war dies der lebhafte Wunsch der Regierung, welche dabei kaum eine andere Absicht leiten konnte, als die, ihren guten Freunden im Lager der Rechten einen persön-lichen Gefallen zu erweisen und speciell bei der Besetzung des Landmarschalls in Niederöster-reich auf einen Gesinnungsgenossen der Rechren reflectiren zu können. Im Lager der liberalen Großgrundbesitzer war man nicht standhast ge-nug, die Versucher von vorneherein entschieden abzuweisen. Obwohl sie sich der Majorität für versichert halten konnten, ging das Entgegen-kommen der Liberalen so weit, daß sie nicht nur 2 Genossen der Mittelpartei in ihre Liste aufnahmen, sondern auch geneigt waren. 4 Mandate den Gegnern zu überlassen. Aber selbst dieses so weitgehende Zugeständniß befriedigte die Mittelpariei noch nicht. Sie wollte den Liberalen noch ein 5. Mandat wegnehmen und ihnen überdies nicht die volle Selbstständigkeit bei der Aufstellung der liberalen Candidaten-liste lassen. Dieses Vorgehen bewies klar und deutlich, daß die liberalen Großgrundbesitzer mit — Ich werde ihn Dir lassen, Theure, nur weine nicht. — Du wirst mir ihn eine Stunde lang lassen? — Wie Du willst. — Oh, wie gut bist Du. wie liebe ich Dich.' sagte sie beruhigt und lächelnd.-- — Paul, sagte der Vater, den Knaben vor sich herschiebend, hier ist die schöne Dame, die Dich zu sehen wünscht. DaS Kind richtete seine schwarzen Augen auf Flavia und lächelte artig. Sie faltete die Hände mit einer Geste der Bewunderung: — Wie hübsch er ist! wie hübsch er ist! sagte sie ganz leise. Dann wandte sie sich an den Vater und murmelte ihm in das Ohr: — Cäsar, frage ihn, ob er mich küssen will. — Paul, willst Du die Dame küssen? — Ja, antwortete das Kind. Und mit einer Bewegung voll auserlesener Anmuth ergriss er ihre schöne, ntit Ringen geschmückte Hand und küßte sie. — Bravo. Paul, ganz wie ein vollendeter Ritter, sagte der Vater stolz, während Flavia fortfuhr, das Kind zu bewundern. — Mein Lieber, begann Cäsar von Neuem, willst Du mit der Dame bleiben, während ich »inen Gang mache? — Kommst Du bald wieder, Papa? — Ich komme bald wieder. 1884 ihrer Nachgiebigkeit nicht? anderes erreicht hatten, als daß die Gegner nur ,u erhöht» Forderungen angespornt wurden. Man ließ nunmehr auf den Wahlkampf ankommen, and bei demselben zeigte eS sich, daß die Liberale» im Besitze der Majorität waren. Ihre Candi-daten drangen gegen die Stimmen der Recht-z und der Mittelpartei durch und nur bezüglich 2 Mandate entschied das Loos — zu Gunsten der Liberalen. Von diesem Zufalle abgesehen, wirm immerhin den Liberalen unter 15 nicht weniger cli 13 Sitze durch daS Ueberwiegen der liberal» Stimmen zugefallen. Hoffentlich wird fc: Wahltag dazu beitragen, daß die liberal» Großgrundbesitzer Niederöstereichs wieder vertrauen in ihre Kraft setzen. ES ist richtig. die Mittelpartei nichts unversucht ließ, um «olchi Stimmen auf ihre Seite zu ziehen, welche dii-her den Liberalen gesichert waren. Das mach« die Reihen derselben unsicher und zu einem Pakte geneigt. Derselbe wäre aber nicht jul der Ueberzeugung von der Nothwendigkeit {-.Kr gegenseitigen Verständigung, sondern nur aal Sorge für die Erhaltung der Stimmenmehrba hervorgegangen. Um auf ein naheliegendes spiel hinzuweisen, sei hervorgehoben, daß d sich bei der Vereinbarung zwischen der lide-ralen und Mittelpartei des mährischen Erch grundbesitzes darum gehandelt hatte, die den iz vorhandene Annäherung zwischen diesen beit^ Gruppen zu einer dauernden Verbindung gestalten. Dabei hatte dieselbe den weiten» Zweck Ku verHintern, daß die tschechische Hep»I partei in der betreffenden Curi: Mandate er-obere. Bei den Verhandlungen zwischen tc Mittelpartei und der liberalen Partei in .'iie-derösterreich bildete aber den Gegenstand dersck ; den gerade die Frage der Ueberlaffung Mandaten an die politischen Gegner. TieLi«-, ralen des Nieder-Oesterreichischen Großrundde-1 sitzes haben erfahren können, wie dringen? Einigkeit und Disciplin noththut und sie werd» wenn sie wieder an die Wahlurne treten, «*1 wiß nach beiden Richtungen hin wie bei illal früheren Wahlen ihre Pflicht erfüllen. sS lavische Erfolg e.] Der für 6ii ] Tschechen so günstige Ausgang der Landnzb wählen in Mähren und der leichte sieg N den Handelskammerwahlen in Prag habende»! nationalen Chauvinismus neue Schwungkicr. verliehen. Position aus Position fällt und uf] ihren Trümmern erbaut der Racendünkel im neues Heim. Die Tschechenblätter, die vom bureau der Regierung geaichten Patrioten, schlagen aus der Wahlbilanz der mährischen ©toi« Capital und bezeichnen sie als einen wei:::» natürlichen Fortschritt des SlavismuS, ad Und da das Kind vor ihnen stand, rvauu Cäsar und Flavia nicht, sich die Hand u drücken; sie mußten sich darauf beschränk» einen flüchtigen Blick zu wechseln. Flavia ncigtt sich, nahm Paul bei der Hand, führte ihn ra den Salon vor ein offenes Fenster, wie wm sie ihn in einem günstigeren Lichte hätte sew wollen. Paul hielt sich gerade, in seinem hiii-schen Sammtkostüm und mit seiner fieistn Mütze in der Hand. — Du haft wahrhaftig die Augen PaM sagte Flavia, ihn verliebt anblickend. — Ja, aber mein Mund gleicht dem der Mama, sagte das Kind mit Stolz. — Möchtest Du denn nicht Pa?a ähnlich sein? fragte sie mit fast zitternder Stimme. — Papa ist fchön, aber Mama ist schöne sie hat lange, lange Haare und ihre Hände sind klein, klein ... Sie kennen Mama nichi i — ... Nein. — Und warum kennen Sie sie nicht ? — Ich weiß nicht, antwortete sie, b» Kopf senkend, während ihr die Thränen :n t>i< Augen traten. Paul blickte sie neugierig an und schwiez. Sie erhob sich und suchte ihm Bonbons. Er schlug sie aus. blickte sie aber wie ein wohin-zogenes Kind an. welches nicht an;unehm» wagt, was es wünscht. — Warum willst Du keine 1 — Das darf nicht sein; ich danke. 1884 einen Abfall Mährens vom Deuschthum und U: vereinigten Linken. Aber auch die Regierungs-Min äußern über daS Resultat der gedachten Kahlen die gleich helle Freude. Auch sie reclamiren lets erfochtenen Sieg für ihre Partei. Wem gebührt nsit der Lorbeer ? — Traurig für die Teutschen ist ei, daß sie noch immer von gewissen compromiß-fenristten Führern sich leiten lassen und daher km Compromiß ;u Compromiß mehr geschwächt «erde». Alle Erfolge der Slaven basiren auf Büttcnaler Farblosigkeit deutscher Parlamentarier, di-aus Furcht. nach Oben sich unmöglich zu m-chen. so lange laviren, bis sie gründlich auf-fern. Bevor über derartige Politiker nicht zur Tagesordnung übergegangen werden wird, kann sob einer Besserung der Verhältnisse keine Heüe sein. tzorrespondenzen. Äu- dem Tracheiiburgtr Bezirke, 9. Juli. (OA.) [Tie nationalen k. k. Steuer-omlSpractikanten. — Projectirte Uerical-nationaleWählerversamm-luno.] Wir müssen uns heute wieder mit den l.!. Itcueraimspractikanlen in Drachenburg be-schlügen, deren nationale Allotria allgemeine Indignation erregen. Die jungen Männer — einem fehlen übrigens noch 0 Zoll zur aller-bescheidensten Mannesgröße — glauben im Vereise mit einem in Drachenburg zufällig „Haus-hm" gewordenen krainischen Helden Alles terro-rifirm zu können, was nicht zwonominnäßig denkt, wie sie. Wenn nun ihr sonstiges Ver-halten wenigstens einigermaßen dem Anstand« entspräche, das man an angehende k. k. Staats-bcarnte stellen dars und muß. so würden wir ihnen ihre nationalen Schrullen — denen nachhängen sie merkwürdigerweise genug Muß« besitze» — noch verzeihen; aber Leute, die sich mxiiügen, der größeren Hetze halber einen Walbbranb anzufachen, verdienen keine Berück-sichtiMig, und wenn sie auch wirkliche k. k. Steuer-amlspractikanten in Drachenburg sind. Daß dies seitens der Letzteren factisch geschehen, kann durch Acte, die vom Strafgerichte an die k. k. Be-zirkshauptinannschast Rann abgetreten wurden, erwiesen werden. Dieses einzige Factum würde genügen, unter stranimer Disciplin zum min-dkstcn die Versetzung dieser überglücklichen Leule nach sich zu ziehen, was wohl für den siiiiotmlen Frieden ersprießlich wäre. Was für Heldenthaten werden wir noch erleben müssen, dis dieß geschieht ? — Für nächsten Sonntag ist ron dem unermüdlichen krainischen Apostel Jet-man und seiner gesalbten Suitt die Einberufung eine: Wählerversammlung in Montpreis geplant. ®ii wir die Leute obeu kennen, welche eine — Aber wenn sie Dir gefallen, warum ihnnft Tu sie nicht, Paul ? Hat man Dich das in der Schule gelehrt? — Nein, Mama hat mich gelehrt; ich gehe nicht in die Schule. — Und wer lehrt Dich Deine Lectionen? — Mama. Sie könnte nicht vom Morgen bis drei Uhr allein sein, deßhalb lehrt sie mich dis Mittag lesen und schreiben. — Und Mittag? — Tejeuniren wir. Mama und ich. — Ihr zwei allein? — Papa dejeunirt nie mit uns. Er hat viel zu thun, zu viel. Es trat eine kurze Pause ein. — Nimm die Bonbons, kleiner Paul. ES ist zu viel, sagte Paul, nahe daran, der Versuchung zu unterliegen. — Tu wirft sie mit einem Deiner kleinen Freunde theilen. — Ich habe keine. — Und mit wem sprichst Du dann ? — Mit Mama, wenn sie dazu Lust hat. — Sie hat nicht immer Lust dazu? — Nein. — Und warum? TaS Kind blickte sie an und antwortete nicht. Ein Ausdruck des Entsetzens flog über das Gesicht Flavia'S. Aber Paul wußte nichts u»d er hatte vermuthlich weder ihre Frage, »och ihr Entsetzen begriffen. Deutsche M«uht." nicht zu beschreibende Aversion gegen die sich aufdrängenden krainischen Volksbeglücker haben, dürste dem ehrenwerthen Candidaten dort, wenn er auch mit den oberwähnten Nationalhelden und einem bekannten ebenfalls aus dem schönen Krain importirten Raufbold, der gewiß die schönste Zierde in dem Gefolge des kaiserlichen Rathes und LandtagScandidaten in sps bilden dürfte, erscheint, ein ziemliches Fiasko bereitet werden. Daß dabei das ganze krainische, das steiennärkische Unterland brandschatzende Ttium-virat vollzählig vertreten und von der Lichten-walder Nebensonne begleitet sein dürfte, ist mit Sicherheit anzunehmen. Sauerbrun». 12. Juli. (O.-C.) sNatio-nale Winkelzüge. — Ausflüge. — Arroganz.) Es versteht sich wohl von selbst, daß beim Baue der Sauerbrunner Bahn nur allgemeine, nicht aber Sonderinterefsen maßge-bend sein können. Diese allgemeinen Interessen erheischen es nun, daß hieher überhaupt eine Bahn gebaut werden soll und muß, wobei es eigentlich selbstverständlich gleichgiltig ist, ob dies von Pöltschach, Wobou oder Grobelno aus geschieht. Wie nun die letzte politische Be-gehungs-Commission an Ort und Stelle consta-tirte, ist ob der Terrainschwierigkeiten, Strecken-länge und der somit in Frage kommenden Baukosten der Bahnbau von Pöltschach oder Grobelno aus geradezu ausgeschlossen, somit auch nur der Südbahnanschlußpunkt in Wobou in Betracht kommen kann. Die nationalen Ma-reiner-Faiseure, denen das Gedeihen des BadeS Sauerbrunn aus dem Grunde ein Dorn im Auge ist, weil unser Landesausschuß zur Fütterung deS nationalen Molochs keine Gelder zur Verfügung hat, machen daher ihrer Galle, daß sie nunmehr ihre Tabor- und Agitations-reisen nach Sauerbrunn und St. Georgen auch fürdethin auf ihren landesüblichen Vehikeln machen sollen, dadurch Luft, daß sie gegen den Bahnbau von Wobou aus auf das heutigste agitiren, um hiedurch den Bahn-bau nach Sauerbrunn überhaupt zu vereiteln. Schon aus dem ersieht man, welchen Kalibers die Leitmotive der nationalen Krakehler Ma» reins und St. GeorgenS sind. Nichts anders als nationaler Haß und Egoismus — welch' letzterer jedenfalls auch in »etlen Bauunterneh-mungen seinen Ausdruck finden sollte. Andere Gesichtspunkte leiten selbstverständlich die Eillier, welche ebenfalls für den Bahnanschlußpunkt Wobou arbeiten. Selbe vermeinen nämlich, daß dies die Vorbedingung für eine eventuelle Bahn von Cilli aus durch das Sannthal sei. Dieses Raisonnement trifft jedoch nicht zu. da es für die Sannthal Bahn vollkommen gleichgiltig ist, — Du amusirst Dich also nicht genug? begann sie von Neuem, ihre Ergriffenheit zu bekämpfen suchend. — Ja. ich amusire mich. Mama stickt, spielt Elavier und ich, ich sehe mir die Bilder der Bücher an, ich baue Kartenhäuser und setze mich auf den Balkon, um die Leute zu be-trachten, die über die Gasse gehen. — Und Ihr seid immer allein? — Immer; Papa sollte uns Gesellschaft leisten, aber er hat seine Geschäfte? eine Menge von Geschäften! — Und wer hat Tit von diesen Geschäften gesprochen? — Mama. — Oh! — Sie erzählt mir auch Geschichten, wenn ich mich langweile; aber sie sind zu traurig, ihre Geschichten! Sie machen mich weinen. Kennen Sie welche, die lachen machen? — Nein, mein Lieber. Und sie erzählt sie Dir am Abend? — Ja, am Abend. Aber ich möchte inS Theater gehen, wohin mich Papa ehedem mit Mama führte. Aber jetzt will er uns nicht mehr hinführen und wir legen uns früh. Er kommt des Abends spät, sehr spät heim; er geht ganz sachte ins andere Zimmer, um uns nicht zu wecken. Aber Mama ist immer wach und sie hvrcht; auch ich bin zuweilen wach. Jetzt kommt Papa, sagt sie mir mit leiser Stimme. Tann, 3 ob die Sauerbrunner Bahn in dem von Eilli ohnedies ziemlich weit entfernten Grobelno oder in dem noch eine Halde Stunde weiter nördlich gelege-nen Wobou einmündet. Das Gleiche gilt wohl auch bezüglich einer eventuell über Gonobitz zu bauenden Bahn, da ja — wie oben bemerkt — weder Cilli noch Gonobitz directe Anschlußpunkte bilden. Wir erlauben uns daher, die maßgebenden Persönlichkeiten insbesondere von Cilli, dem Sannthal und Gonobitz auf-merksam zu machen, sich von der nationalen Clique nicht dupiren zu lassen, sondern in Wahrung der Interessen des Landes und im besonderen SauerbrunnS ihre Kräfte für eine Bahn nach Sauerbrunn überhaupt einzusetzen, um nicht etwa durch eine mit den nationalen Krakeylern vereinte Gegenagiiation gegen den sachlich sactisch günstigsten Anschlußpunkt Wo-bou den Bahnbau überhaupt in Frage zu stel-len. — Unsere in großer Zahl auS Nah und Fern erschienenen Badegäste haben ihr Ausflüge bereits begonnen, und zwar insbesondere nach dem lieblich gelegenen Rohitsch und dem uuge-mein romanlisch gelegenen Windisch-LandSberg, in ivelchen, Orte Die Aufnahme stets herzlichst und für Küche und Keller auf daS Beste gesorgt ist. Ehedem war auch St. Marein bei Erlachstein ein beliebter Ausflugspunkt. Seitdem jedoch dort der nationale Chauvinismus Orgien feiert und Deutsche vor Insulten niemals sicher sind,scheut sich bereits eine große Zahl unserer Curgäste, Marein zu besuchen. Diese Umstände werfen ein grelles Licht auf das Gebahren der nationalen Scand.il-machet, die sich so gerne als Volksfreunde geriren, denen jedoch — wenn es gilt, ihren nationalen Gelüsten zu fröhnen — wenig daran liegt, wenn daS Volk durch ihr Gebähten auch factisch materiell geschädigt wird. Wir für unsere Person haben für diese Erfolge der natio-nalen Jongleure in Marein nichts einzu-wenden, da hiedurch daS ohnedies hö chst faden-fcheimge Ansehen der dortigen Petvakenklique nur noch schneller schwindet. Wenn daher etwa auch uns je wieder ein solch' durchsichtigerSlaven-apostel aus Marein behufs einer großslavischen Agitationsaction gegen Die hiesige deutsche Bewohnerschaft beglücken sollte, so werden wir ihm gewiß Dinge sagen, die ihn sicher zur Erkenntniß führen werden, daß er eigentlich für ganz andere, wichtigere und ihm näher liegende Dinge, als für den Agitationssport Z?it finden sollte. — Es kommt nicht selten vor. daß sich gewisse hier ansäßige, von der besseren Gesellschaft auS bekannten Gründen ostentativ gemiedene Elemente, deren Arroganz allgemeine Entrüstung hervorruft, in keckster Weise in die Gesellschaft und zu Unterhaltungen drängen. Für heute möchten wir die löbliche Curdirection, wenn Papa eintritt, um mich zu küssen, schließen wir die Augen und thun, als schliefen wir. — Papa küßt Dich? — Ja. und er geht auf den Fußspitzen hinaus, wie er gekommen ist. — Und Mama küßt er nicht? — Nein, antwortete das Kind nach-denklich. — Also schläfst Du im Zimmer der Mama? — Ja; ehemals schlief ich nicht dort. AlS Papa auf einen Monat verreiste, ließ Mama, die sich fürchtete, allein zu schlafen, mein Bett in ihr Zimmer stellen: seitdem bin ich dort geblieben. Flavia sank in ihren Fauteuil zurück, wie wenn sie einer Ohnmacht nahe wäre. DaS blickte sie mit seinen sansien und überraschten Augen an. Sie sprach nicht, regte sich nicht und Paul fürchtete sich vor dieser so blassen, schönen Dame. Er drehte die Mütze in seinen Händen, und wünschte den Vater herbei, um zu gehen. Dann erbebte Flavia, und Paul las in ihrem Gesichte einen solchen Schmerz, daß er ihr wie seiner Mutter die Atme reichte und sagte: — WaS fehlt Dir? Sie brach in Schluchzen aus und um-armte den kleinen Jungen, der von ihren Thränen und ihren Küssen gleich überrascht war. Die Thränen der armen Frau rannen 4 die in jeder Richtung so vortrefflich die In-teressen des Curpublicuuis zu wahren weiß, aufmerksam mache«, daß es im Interesse der hiesigen Gesellschaft jedenfalls gerathen erschiene, diese Elemente kurz abweisen'zu lassen. Windisch - LandSberg . 11. Juli. (O.-C.) ^Idyllisches Leben an derGrenze.j In jüngster Zeit pflegen unsere so überaus in-teressanten Nachbar» von jenseits der Sottel ihre Besuche hier in möglichst großer Zahl wieder aufzunehmen. — Wir missen zwar nicht, ob die den Croaten gegenüber von unserem Pfarrer geüble munificente Spendung eines Fasses Bier und seine Glorisicirung „Zwono-mirs" evler Nation der Magnet ist, welcher diese Herren jetzt so «m roasse hierher wallfahren läßt, oder aber politische Tendenzen die Ursachen sind, denn man weicht diesen wackeren Leuten ostentativ aus. Unbestritten bleibt eS aber, daß unser idyllisches Stilleben durch das Gebrülle, welches diese Elite von jenseits, nach Genuß einiger Gläser Bier — sie lassen sich gewöhnlich fässerweise das edle Gebräu auf-tragen — vernehmen laßt, so etwas wildar-tiges hat, das uns einen eigenthümlichen Re° spect von dieser Cultur-Nation einflößt — recht unangenehm gestört wird. DaS Höchste leisteten dieselben aber vorgestern, indem sie in einem Gastgarten folgendes friedliche aber auch geist-reiche Lied mit Aufgebot aller ihrer ausgewa-scheuen Stimn'.ittel krächzten: „udri, rnlri in die Stadt vsem nswciw in nomöllutai^'orn strik za vrat" — jc. Tie ehrenwerthe Gesellschaft bestand aber nicht aus Bauern oder proble-matifchen Existenzen. sondern nur aus Honora-tioren, als da vertreten waren: Gerichtsadjunc-ten, GespanschtflSbeamte», Jngineuren, Bür-germeister, Ortsrichter, Geistliche und Ober-lehrer. Daß un» diese „Honoratioren" die vollste Anerkennung ihres hohen Bildungsgrad des abgerungen haben, steht wohl fest, wie nicht minder, daß man sich in Zukunft von derlei bübischen nationalen Demonstrationen zu schützen wissen wird. Bemerken müssen wir wohl noch, daß das Benehmen der kroatischen Landleute, die unseren Markt doch stark fre-quentiren, im crafsen Gegensatze zu jenem der bezeichneten „Dignitäre" stets ein musterhaftes genannt werden muß. Kleine Höronik. sK a i f e r W i l h e l inj wird ani Dienstag, den IS. d., über Wörgl nach Lend kommend. Nachmittags 5 Uhr in Bad Gastein eintreffen. [(Sine Warnung für Finanzmi-n i st e r. I Am vorvergangenen Samstag wurde längs der Wangen und des Halses Pauls hinab. — Weine nicht, meine Dame, weine nicht so. Es wird nichts sein, nichts. Ich weine nicht mehr, nein, ich weine nicht mehr. Gib mir einen Kuß, wie Mama. Er schlang seine Arme um ihren Hals und küßte sie. — Lehe wohl, Theurer, bleibe noch ein wenig hier. Papa wird Dich abholen. Ich muß ausgehen. — Kann ich Mama sagen, daß ich hier war ' — Warum i — Weil Papa mir gesagt hatte, es ihr nicht zu sagen. Sie dachte nach; dann, wie wenn sie über ihr letztes Bedenken triumphirt hätte, antwortete sie : — Sage ihr, mein Kind, daß Du bei Flavia gewesen bist.-----— — Seit diesem Tage sahen sich Cäsar und Flavia nicht wieder. Mr. und Mtz Z>ate. In Frisko, richtiger San Francisko, war im Jahre 1864 ein Raubmord an einem alten, sehr reichen Kaufmann Namens Turner verübt worden. Die Mörder — denn es mußten ent-schieden wenigstens zwei gewesen sein — hatten „Z>e«lschc Macht." in Palermo ein Soldat eines schweren Ver-gehens halber kriegsrechtlich erschossen. Da an diesen« Tage gerade eine Lotterieziehung war, so wurde dies« günstige Gelegenheit von den Lotterieschwestern und Brüdern schnell dazu benützt, um die auf den Justisicirten bezüglichen Nummern zu setzen, die zufälligerweise zum größten Theil auch herauskamen. Es wurden daher 10,593 Gewinnste in einem Gesammt-betrage von 322,744 Lire gemacht, so daß die Lotterie bei diesen Einsätzen 152,316 Lire ver-lor. Die Blätter Palermos fragen nun scherz» haft, ob der Staat nicht besser gefahren wäre, wenn er den armen Sünder begnadigt hätte. ^EinneuesVerfahren zurWie-derher stell» Hg der Cholerakranken) hat der Touloner Arzt Dr. Trochin versucht, und wie versichert wird, mit großem Er» folge. Er läßt die Kranken reinen Sauerstoff ein-athmen. Es ist amtlich bestätig», daß er in einer Anzahl von Fällen die Genesung herbei-geführt hat. Die Einführung des Sauerstoffs in die Athmungsorgane hat sofort die Wirkung, daß die Wärme der Haut wiederhergestellt, der Puls normal wird und daS Kältegefühl auf-hört. Dr. Trochin setzt seine Versuche fort. Diese Nachricht wird jedenfalls dazu beitragen, die herrschende Angst zu beschwichtigen. [35et M a o r i n k ö n i g,j oder wie er sich lieber nennt, der König von Neuseeland, besuchte dieser Tage in London daS britische Museum. Seine tätovirte Majestät brauchte gerade 16 Minuten, um die ganzen Kunstschätze, die Naturaliensammlungen, die Bibliothek und die anderen Kleinigkeiten zu besehen und zu studiren, die in diesem erhabenen Tempel der Wissenschaft und Kunst aufgespeichert liegen. Seine Majestät machte Alles in einer Art llei-nen Hundetrabes ab. Zuerst eilte er in das Lesezimmer, sah sich nm u:iv> — fort war er, um über die Treppen in die oberen Säle zu springen. Tort trabte er weiter und weiter, bis er zu dem egyptischen Saale kam. Man zeigte ihm auf sein Verlangen eine Mumie. Der König starrte entsetzt auf den verharzten Egypter, der ihm, trotzdem er schon 4000 Jahre todt ist, einen furchtbaren Schrecken einflößte. Plötzlich schrie der König Buh—buh put—put. drehte sich um und lief, so schnell er laufen konnte, die Treppen herunter und zum Museum hinaus. Erst als er unter den Leuten der Bor-halle mit zitternden Knieen stand, wagte er es, sich scheu umzusehen und im nächsten Augen-blicke mit seinen Begleitern dem Ausgangsthore zuzuschreiten. — Allem Zureden, zurückzukehren und sich daS Museum näher anzusehen, setzt« Seine Majestät nur sein königliches „Nein" entgegen, und ließ sich um keinen Preis bewe- den alten Herrn eines Mittags, als er sich in seinen« Contor allein befand, überfallen, hatten ihm mit einen, stumpfen Gegenstande den Schädel eingeschlagen und waren dann mit dem Inhalt deS Geld>chrankes entkommen. Außer ungefähr 8000 Dollars in Gold und Papier, hatten sie niehrere Uhren und Schmucksachen im Werthe von 3000 Dollars geraubt. Kaum eine Stunde nach der Mordthat war dieselbe der Polizei gemeldet worden, und das sofort angestellte Verhör des Geschäftspersonals des Ermordeten fördete einen Umstand zu Tage, der möglicher Weise auf die Spur der Mörder führen konnte. Die Leute gaben an. daß vor einigen Tagen ein junger, ihnen unbekannter Mann, augenscheinlich ein Goldgräber, in das Geschäft gekommen sei, um Goldkörner zu ver-kaufen, daß aber trotz der vom Ermordeten coulant gestellte» Bedingungen, nichts ans dem Handrl wurde, da der junge Mann erklärte, er könne denselben nicht gleich abschließen. Es wäre auffallend, daß er dies nicht gleich wußte, »leinten die Leute. Nach diesem jungen Mann wurde eifrigst gesucht, aber er war nicht auf-zufinden. Nur das ließ sich ermitteln, daß eine ihm sehr ähnliche Persönlichkeit zusammen mit einem Gefährten in einem der kleineren Logir-Häuser am Hafen gewohnt hatte, und zwar bis zum Morgen vor dem Morde. An diesem Morgen hatten die Beiden, jeder mit einem Mantelsack, ihrem einzigen Gepäck, das Logir- 1884 gen, nochmals die Stelle zu betreten, wo i» furchtbare Dinge aufbewahrt werden. Zpiün besuchte der König eine Pianofortefabrik, usti interefsirte ihn dieselbe weit m«hr, als aJ« Schart ten und Curiositaten des britischen Ä». seumS. ^V o m V «r s ö h » u » g s s ch a up l.! tz!.s Es wird immer gemüthlicher. In Llmüy hi: ein tschechischer Bauzeichner den ehemaciz^n Militär-Capellmeister Zlamal infolge eines Streites über nationale Fragen durch Meist? stiche lebensgefährlich verwundet. — Jede?•> merkung ist überflüssig. [A u & bet Görzer G e se llschafij Der „Corriere bie Gorizia" berichtet: wx)n hr vergangenen Woche fand vor bem hiesigen zirtsgerichte bei verschlossenen Thüren eine Handlung wegen gebrochener ehelicher Treiu statt, bie volle zwei Tage andauerte. Der Abgang beS Prozesses war, baß Baronesse 11.... wegen begangenen Ehebruches zu fünfwöchig-licher Haft und ihr Galan, Graf M ..., gleich falls zu fünfwöchentlichem Arrest verunheÄ ward." [G r u 6 e n b t a n d.J Alle drei Ro! lat> schachte der Nordbahn in Ostrau steh« it Flammen. Eine große Commission ist voi! Wien dahin abgereist. Wahrscheinlich wird!im zu einem Radicalniittel greifen und ben OstB« wicafluß einleiten müssen. Der Betrieb Bergwerkes wäre hiedurch für sehr lang» gestört. l O f fi z i e r S » D u e l l e. 1 Aus Wa wird gemeldet.- Auf dem Scheibenstand »6 hier garnisonirenden 3. Tragoner-Regimms kam es am 5. d. zu Differenzen zwischen de» erst seit zwei Monaten dem Offiziersstande» gehörigen Lieutenant Cz. und drei ande:., Offizieren, von denen zwei als Oberlieuienaot bem genannten Regimente angehören, wahrck ber britte als schweizerischer Offizier beirrn!.; den zugetheilt ist. TaS Ende des wie gewoh»j lich aus unbebeutenben Anfängen sich entroicJd* j ben Disputs war eine dreifache Herausforderin, auf Säbel. Das erste der somit contrahina Duelle fand vorgestern im Prater, zwvch-» dem schweizerischen Offizier und dem jifciza Lieutenant statt. Der Letzter« erhielt hiiöäl eine Wunde am Kopfe und mehrere Verletzung i an den Händen, die ihn aber nicht verhindere gestern daS zweite Duell zu bestehen und Gegner, bei» Grafen St.. mit einer gewalti' gen Tiefquart eine fußlange Wunde über •?:« und Bauch beizubringen, so baß ber Verleg i lebensgefährlich verwunbet, in ber Rudol?s-E» ferne darniederliegt. Naturlich versuchte ma nun von verschiedenen Seiten, dem Kwi?si Einhalt zu thun, aber ohne Erfolg. Heute M haus verlassen, um an Bord eines Tampiat zu gehen, der in einigen Stunden nach sicr» niento abfahren sollte. Mit bem Dampfer ita waren zwei Personen, aus bie bie gegebene Beschreibung paßte, nicht abgereist, das behaio-tete ber Hafenpolizist, ber bie Abfahrt Äer-wacht hatte, ganz bestimmt. Früh Morgens, am zweiten Tage -mj bem Morde, sollte eines ber regelmäßig zm-schen Frisko unb Panama fahrenben Packlt» boote abgehen. Da nun bie beiden Gesuch:», wenn sie ben Morb wirklich begangen haito, höchst wahrscheinlich bie Reise nach Sacramewo nur vorgeschützt hatten, um ihre Spur zu 3«< wischen, unb ebenso wahrscheinlich ben Versuch niachen würben, mit jenem Packetbootzu kommen, so erhielt ich. ber bamals als Tem-tiv in Frisko thätig war, von meinem ben Auftrag, bie Reise nach Panama milzilm» chen. Ich könnte, meinte er, vielleicht untern»^ bie Verbrecher unter den zahlreichen Passizi-ren entdecken, wenn es nicht schon-de n rev:dir?H' den Beamten und den Geschäftsangestellten det Ermordeten bei der Abfahrt gelingen sollte, den verdächtigen jungen Mann abzufassen. Als gewöhnlich«? Goldsucher unb Passt-gier zweiter Classe begab ich mich an 3cr5 ber „Ocean- Oueen" kurz ehe daS Schiff ad-ging und erfuhr durch ein verabredetes Zeihe-von den revidirenden Beantten, daß si« mini Verdächtiges entdeckt hätten. Es war eine 1884 baS dritte Duell stattfinden oder hat vielleicht schon stattgesunden. Der junge, erst achtzehn-jährige Tuellant empfing am 8. d. in der Kaserne mit verbundenem Kopfe und verbun-denen Händen den Besuch seiner Eltern — sei» Vater ist ein höherer Ministerialbeamrer — doch auch dadurch wurde die Fortsetzung des Kampfes nicht verhindert. Die Angelegenheit macht in Lffizierökreisen berechtigtes Aussehen. [Montenegrinische Räuber.) Am vorigen Donnerstage wurde in der Herze-gorviiia eine österreichische Patrouille von einer aus Montenegro gekommenen Räuberbande über-salen und hiebei der die Patrouille führende Lieutenant getödtet und zwei Soldaten ver-»undet. [Ein Fürst als Vagabund.) Der russische Fürst Eristoff wurde vor Jahren wegen '^agabondage von seiner Heimatsgemeinde im Kaukasus zur Verbannung nach Sibiren ver-»theilt. Er entzog sich aber dieser Strafe durch die Flucht ins Ausland. Nachdem sich der edle ,riirft einige Zeit in Deutschland und Oester-reich herumgetrieben und daselbst viele Schulden contrahirt und Betrügereien verübt hatte, wandte er sich nach Frankreich, wo er gleichfalls von Betrügereien lebte. Das Versailler Gericht ver-urtheilte den Fürsten wegen Verbrechens des Betruges zu drei Monaten Kerker. Fürst Eri-«off entzog sich aber dieser Strafe, indem er sich wieder nach Deuschland flüchtete. Hier be-schwindelte er mehrere Juweliere um hohe Summen und flüchtete sich, nachdem er im Berliner Gefängnisse zwei Jahre zugebracht, zurück nach Frankreich. Hier nahm er seinem Bedienten und seinem Portier hohe Cautions-summen ad und verschwand mit denselben, an-qeblich aus Furcht vor der — Cholera, nach Italien. Tas Pariser Strafgericht verurtheilte ihn wegen Defraudirung von fremden Geldern zu fünf Jahren Zuchthaus und zur Zahlung von 3000 Francs. [Folgen einer Wette.) Aus einem Bahnübergänge der Creselder Eisenbahn hatten sich am 3. Juli drei Burschen im Alter von 10 bis 12 Jahren ausgestellt, als der Zug in Sicht war, und gewettet, wer ani längsten die Ankunft des Zuges abwarten könnte. Alle Vorsichtsmaßregeln des Lokomotivführers, den Zug zum Stehen zu bringen oder die Burschen ;u verscheuchen, hatten keinen Erfolg. Der Zug war endlich so nahe an sie herangekommen, daß sie die Flucht ergriffen, aber zu spät; einer f»l so unglücklich aus die Schienen, daß ihm der Körper durch die Maschine in zwei Theile ^theilt wurde und sein Tod sofort eintrat. Tcn Locomotivführer soll nach Lage der Sache keine Schuld treffen. zweifelte Bande, der ich mich zugesellt hatte; wir waren 120 Passagiere zweiter Classe, laxe 120 fluchende, trinkende, tabakkauende, spielende, tobende Goldgräber, die Glück in Coliforniert gehabt und nun über Panama und Navy Bay in die Staaten zurück wollten. Abn auch versöhnende Elemente waren an Bord, so namentlich ein reizendes junges Mädchen von etwa zwanzig Jahren mit ihrem Baier. einem freundlichen alten Herrn, wie ich hone. ein reicher Grundbesitzer aus LoS Ange-les Namens Tale; aber diese Herrschaften waren Passagiere erster Classe, und ich konnte 'ie mir aus der Ferne beobachten. Mit den Goldgräbern stand ich bald im besten Einver-nehmen, denn ich wußte im Poker hin und nieder einige Dollars zu verlieren, und schon am dritten Tage der Reise war ich überzeugt davon, daß unter dieser ganzen wilden Gesell' schast nicht Einer sei, der auch nur im Entferntesten bei dem Raubmord betheiligt gewesen. Mein Herr Ches halte also wahrscheinlich doch einen Mißgriff gemacht, als er mich am Bord der ..Ocean-Queen" schickte. Am vierten Abend der Reise war ich, müde des ewigen FluchenSund Lärmens meiner «geren Reisegefährten. auss Hinterdeck gegan-gen, während die Pasiagiere erster Classe sich umer Teck deim Abendbrod befanden. Ich hatte dazu eigentlich keine Berechtigung, da aber die Berechtigten nicht anwesend waren, so wurde „Deutsche Wacht." [Eine hundertjährige Zei-t u n g s l e f e r i n.) Tie Wittwe eines während der Belagerung von Glogau im Jahre 1813 gestorbenen Hauptmannes von Tempelhoff feiert am 9. Juli d. I. in BreSlau ihren hundertsten Geburtstag. Die Greisin, welche nach dem Ver-lust ihrer nahezu achtzigjährigen Tochter allein steht, erfreut sich einer seltenen geistigen Frische. Sie verfolgt mit Jntereffe die Tagesereignisse und ist eine eifrige Zeitungsleserin. [Der neue Henker in Bosnien.] Die meiste Aussicht für die im ordentlichen Concurswege ausgeschriebene Scharfrichterstelle in den occupirten Ländern sollen Carl Selinger Willenbachers Gehilfe, der dieser Tage in Dolni-Duszla an einem vielfachen Raubmörder sein Meisterstück machte, und ein Herr Ritter v. Seysricd haben, welch' Letzterer in Brünn die Wasenmeisterei betreibt. I Alles in Bereitschaft!) Ein franzosifcher Präfect telegraphirte an den Mi-nister des Innern: „Alle Vorsichtsmaßregeln sind getroffen ; Jedermann ist auf seinem Posten ; wir erwarten nur mehr die Cholera." [Ein Kenner d e r B ü h n e n w e l i) muß Herr Paul Mahalin in Paris sein, der über die hübschen französischen Schauspielerinnen soeben ein recht boshaftes und pikantes Buch-lein veröffentlicht hat. „Und doch," versichert der Autor, „werden die Damen sich über das Schlechte, welches ich von Ihnen sage, trösten, indem sie das lesen — was ich von ihren Colleginnen sage." [Eine vornehme D a m e.) welche einem Verein gegen Thierquälerei beigetreten war. sagte zu ihrem Bediensten : „Johann, fange doch die lästige Brummfliege, aber thue ihr nichts zu Leide, sondern lasse sie zum Fenster hinaus." Johann fing die Fliege, öffnete ein Fenster, zögerte aber einen Augenblick. Zinn fragte seine Herrin: „Weshalb läßt Du die Fliege nicht hinaus?" „Es regnet ein wenig." erwiederte der Diener. „So. dann bringe sie einstweilen ins Nebenzimmer." [Ein B a i e r) besteigt kürzlich in sehr wackeligem Zustande den Dampfer auf dem Starnberger See. Da er durch seine schwan-senden Bewegungen allerlei zerbrechliche Gegen--stände und auch Passagiere anrempelte, rief ihm der erzürnte Capitän zu: „Wollen Sie mal ruhig sein und sich niedersetzen, sonst wers ich Sie in den See." Daraus der Baier: „Bald'st mir das nochmal sagst, sauf i die ganze Lach'n aus, nacha kannst mit Deinem Schlitten aufm Sand hamfahren." ich von dem wachhabenden Officier nicht weiter beachtet. ES war eine wunderbare sternhelle Tropennacht, uud das Meer leuchtete grünlich phosphorescirend im Kielwasser des Dampfers, als wären Millionen gliyender Smaragde dort ausgestreut. Der Lärni auf dem Vorderdeck klang gedämpft durch daS Stampfen der Maschine und das Rauschen des Wassers unter den Rädern nach hinten, und ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, mich unbemerkt von der Deckwache auf das Kaiütendach zu schwingen, und mich dort auf einem aufgerollten Segel hinzustrecken, den Blick hinaufgewandt zu dem mächtigen blauen, sternflimmernden Dome über mir. Ich mochte eine halbe Stunde so gelegen habe», als ich hörte, daß zwei Perso-nen auf einer dicht unter meiner Lagerstelle befindlichen Bank Platz nahmen. Gleich darauf hörte ich die leise», aber wüthend gezischten Worte: „Wenn Tu verdammtes Vieh Dein Cherrysause» bei Tische nicht läßt, so sollst Du sehen, was geschieht!" Holloh, dachte ich, der Ton hier auf dem Hinterdeck scheint nicht sehr verschieden von dem weiter vorn, und vorsichtig blickte ich über den Rand des Kajütendaches nach untkn. Zu meinem Erstaunen fand ich, daß der Sprecher der alte Mr. Dale, die Ermähnte, seine reizende Tochter sei, denn diese antwortete jetzt ihrem ehrwürdigen Vater: „Halt'S Maul, Halunke, Du gönnst mir nur den Sherry nicht!" Dann waren einige Herren hinzugekommen, und 5 Deutscher Schutverein. Wie«, 10. Juli. Auf einstimmigen Be-schluß deS engeren Ausschusses in der letzten Sitzung wurde den Herren Baumeistern Josef und Hubert Kment. welche für die Trovpauer Anstalten deS Deutschen Schulvereins die Gar-teneinsriedigung unentgeltlich beigestellt hatten, der gebührende Dank schriftlich abgestattet. In gleicher Weise wurde dem Uhrensabrikanten Herrn Resch in Ebensee, welcher für das Siyungs-zimmer des Vereinsausschusses eine Uhr gespen-det hatte, auf schriftlichem Wege der Dank aus« gesprochen. Auf Grund eingelangter Berichte wurde die Errichtung eines Kindergartens in der Nähe von Prag beantragt, und nach Fest-stellung der Kosten für einen Schulbau im west-lichen Böhmen eine namhafte Summe hiefür bewilligt. An einer Vereinsschule in Mähren wurde die Errichtung einer zweiten Classe beschlossen und einem Lehrer in der Znaimer Gegend eine Re-nuneration zuerkannt. Hingegen konnte mehreren UnterstiitzungSgesuchen aus Galizien und Kärn-ten, theils nach § 1, theils mit Rücksicht auf die VereinSmittel, welche durch anderweitige, aus anderen Gebieten kommende Ansuchen in dringenderer Weise beansprucht werden, keine Folge gegeben werden. Schließlich wurde die von mehreren Ortsgruppen Untersteiermarks beantragte Errichtung zweier deutscher Schulen, welche durch entsprechende Subentionen deS Schulvereins ermöglicht werden solle», in Be-rathung gezogen, und wird der diesbezügliche Antrag dem weiteren Ausschusse demnächst zur Beschlußfassung vorgelegt. ^ocates und Irovinciales. CMi, 12. Juli. [Evangelischer Gottesdienst.) Am 13. Zuli findet in der hiesigen evangelischen Kirche der regelmäßige Gottesdienst statt. [Der i. f. Notar Herr Moriz Sa^owitz) in Cilli wurde abermals zum Präsidenten der Notariatskammer gewählt. Die slavischen Notare vereinigten ihre Stimmen auf Herrn Notar BaZ. [B o r b ere i t u n g s - C l a s s e. ) Im nächsten Schuljahr wird am hiesigen t. k. Gymnasium eine Vorbereitungs - Classe zunächst für Schüler slovenischer Muttersprache activirt werden. Die Aufnahmsbedingungen werden sei-nerzeit mitgetheilt werden. [Der Deutsche Schulverein) ge-währte über das von der Ortsgruppe „Um-gebung Cilli" gestellte Ansuchen, der Gemeinde Bischosdorf (bei Cilli) zum Schulhausbaue ein unverzinsliches unkündbares Darlehen von Drei- nun entspann sich eine lebhafte Unterhaltung, in deren Verlauf Herr Dale eine rührende Schil-derung zum Besten gab, wie seine Tochter ihn einst mährend einer Krankheit gepflegt hätte. Seine Schilderung schloß mit den an Miß Tale gerichteten, aus tiefstem Herzen komnienden Wor-ten : ..Gott segne Dich mein süßes EngelSkind !" Dergleichen Familienverhältnisse, bei denen imGe-Heimen geschimpft, öffentlich aber gelobhudelt wird, haben für eine echteDetectivnase immer einen angenehmen Dust, denn selbst wenn sie nicht mit der Sache, die man gerade in Händen hat, zusammenhängen, so verbreiten sie doch oft Licht über andere Dinge, die die Polizei an-gehen. Ich beschloß daher, Vater und Tochter zu beobachten. Schon am nächsten Morgen machte ich in Betreff der reizenden Miß Tale eine sonderbare Entdeckung. Sie lehnte in der Nähe desSteuerbordradkastens gegen die Schanz-Neidung und blickte wie in Gedanken versunken, hinunter in den weißen, schäumenden Schwall, den das Rad auspeitschte, da sah ich, wie sie plötzlich in die Tasche fuhr und etwas zum Munde führte, einige Minuten später schaute sie sich rechts und links um und spuckte dann mit einer Virtuosität, die auf langjährige Uebung schließen ließ, einen Strahl Tabaksauce hinun-ter ins Wasser; einen Moment dachte ich niir, sie hätte vielleicht Chokolade gekaut, aber als-bald flog ein ganz gehöriges Primchen auS ihrem reizenden Mündchen über Bord; die 6 tausend Gulden; der Unterricht in dieser Schule wird vom dritten Schuljahre angefangen deutsch sein. Der deutsche Schulverein scheint nicht ab-geneigt, der Gemeinde für UnterrichtSzwecke auch noch überdies eine jährliche Subvention zu ge-währen.! [Vom W e t t e rj Tie abgelaufene Woche war reich an localen Gewittern. AuS fast allen Orten des Unterlandes wurden heftige Regen-güfse gemeldet. Bei Windisch-Graz vernichtete ein heftiger Hagelschlag die Hälfte der erhofften Getreideernte. Ein beängstigendes Gewitter ent> lud sich am 7. d. über das Sannthal. In Oppendorf nächst Franz fuhr der Blitz in ein WirthschastSgebände, entzündete dasselbe und tödtete gleichzeitig ein 19-jährigeS Mädchen, daS sich dahin geflüchtet hatte. Von mit Hagel-schloffen gemengten Gewitterregen wurden am 8. d. die Gemeinden Oberpulsgau. RitterSberg. Schemovetz, Windisch-Feiftritz. Unterneudorf, Kerschbach, Ober-Rotschützen, Ober-Burgstall, Tribein, Dreikönig, Stangelberg. Trixenberg, Negauberg und Meichendorf heimgesucht. sPettauer Veteranen-Verein.) Der genannte Verein begeht Sonntag den 13. d. das Fest der Fahnenweihe. Zu diesem Feste, das von auswärtigen Vereinen zahlreich besucht werden wird, wurden große Vorkehrungen getroffen. s„D as Opfer liegt, die R a b)e n steigen niede r.*J Der blutige Exceß, deffen Schauplatz am verflostenm Sonntage St. Martin am Bacher war. wird von der slovenischen Presse bereits zu Parteizwecken ausgebeutet. Mit geradezu wohllüstigem Behagen sucht sie die landesüblichen Ausschreitungen ihres Volkes auf die Teutschen und auf von diesen gedungene und bezahlte Knechte zu wälzen. Den Grund hiefür findet sie natürlich in dem Umstände, daß Dr. Radey die Gelegenheit benommen wurde, seinen Speech loszulassen. Weil die Bauern seine Tiraden nicht anhören wollten und ihn sammt seinem Gefolge in höflichster Weise zum Rückzüge nöthigten, werden Erstere, durchw gs gut situirte Grundbesitzer, zn einem besoffenen, excessiven Gesindel degradirt, das von den Deutschen zum Scandalmachen bestochen worden sei. Da indeß die ganze, ziemlich kurze Versammlungsscene ohne jeden Scandal abging und Herr Dr. Radey in ziemlich höflicher Weise ersucht wurde, den Heimweg anzutreten, und solchen auch sammt seinem Gefolge ohne die leiseste Bebelligung fand, so kann nach Ele-mentar-Begriffen der Logik nicht von Scandal» machen«, noch weniger aber von Leuten, die solche gedungen haben, die Rede sein. Für den Privat-Exceß aber, der zwei Stunden nach der mißglückten Versammlungsscene unter slovenischen Landleuten ausbrach und der zu einem blutig*» Sorte schien ihr nicht recht zu behagen, sie wischte sich die Lippen sorgfältig ab und ging wieder auf's Hinterdeck. Es ist kurioS, wie schnell sich die einzelnen Glieder einer Kette verdächtiger Umstände an einander reihen, wenn man auch nur ein solches Glied erwischt hat. Schon am Nachmittage war es mir klar, daß die reizende Miß Tale ein Mann sei, und daß daher hier ein Geheimniß vorläge, welches aufzuklären sich der Mühe lohnen dürfte. Spät Abends suchte ich den Zahlmeister deS Schiffes auf. gab mich ihm zu erkennen und sagte ihm, weshalb ich an Bord sei. TaßZMr. Dale Grund-besitzer in Los Angelos sei, wußte er nur, weil der Herr sich so in die Passagierliste eingetragen. Miß Dale, meinte er, sei ein famoses Mädchen, etwas frei in ihren Manieren, aber ein herzei'S-gutes Kind. Augenscheinlich hatte des Herrn Zahlmeisters alterndes Herz ganz bedeutende Havarie im Umgang mit Miß Dale erlitten. Ich nahm ihm sein Wort ab. mich nicht zu verrathen, dann verließ ich ihn uni zu über-legen. Ter Miß durfte ich nicht ohne Weiteres zu nahe treten, das war klar, sonst hätte ich jedenfalls 120 Revolver gegen mich gehabt und würde sicher über den Haufen geknallt werden, noch lange ehe ich den Herren Re-volvertragern hätte beweisen können, daß die Miß keine Miß sei, denn die damaligen Gold-gräber waren, wenn es sich um Damen han- ..Deutsche Wacht." Rencontre mit der Gendarmerie führte, die Deutschen verantwortlich machen zu wollen. daS ist Perfidie und Niedertracht, das ist die Quint-effenz von Verleumdung. Lüge und Gemeinheit. [Von einem glücklichen Zufall) kann ein Mann reden, welcher dieser Tage aus der Strecke zwischen Sava und Sagor mitten im Geleise ging, alle Signale deS von Trieft kommenden gemischten Zuges unbeachtet ließ und füglich von der Maschine erfaßt und in den Materialgraben geschleudert wurde, ohne hiedurch nennenswerthe Verletzungen zu erleiden. Möge ihm seine Verantwortung, die er aus diesem Anlaste bei Gerichte hoben wird, ebenso glück-lich aussallen. [T h i e r k r a n k h e i t e n.) In Gerlovo bei Luttenberg herrscht die Räude der Pferde, in Sobote bei Rann, St. Nikolai bei Leibnitz und Dedenitz bei Radkersburg Rothlauf der Schweine, in Unter-Schwarza bei Radkersburg der Bläschenausschlag der Zuchtpferde, in Meiersdorf bei Leibnitz der Milzbrand der Schweine. [Hopfenfrevel. | Vorgestern Nachts wurden in den Hopfenpflanzungen deS Grundbesitzers Kolscheg und des Kaufmannes Zanier in St. Paul bei Pragwald 1100 Stöcke boS-haftet Weise abgeschnitten. [Kindesweglegung.) Die Magd Agnes Jnkret hat ihr erst einige Monate al-tes Kind vor der Hausthüre der Besitzerin Elise Polaischeg in Wobou weggelegt und in einem gleichfalls deponirten Briefe Elend und Noch als daS Motiv der That angeführt. [R a u l>.] Aus Peitau wird uns gemeldet: Der Jnwohnersfohn Lucas Scheroth überfiel auf der Straße gegen Monsberg die Keuschle-rin Anna Pouch und raubte ihr die Brieftasche, in welcher sich 38 fl. 20 kr. befanden. Der Genannte wurde bereits verhaftet. Literarisches. [Inhalt d e r H a u S f r a u e n - Z e i-tung Nr. 27.) AuS der Gesellschaft. Von Bertha Zoref. — Ueber den Luftgenuß des Kindes. Von Hosrath Professor Dr. Wider-hofer, k. k. Leibarzt. — Fragen und Antworten. — Korrespondenz der Redaction. — Aerztliche Briefe. — Für HauS und Küche. — Menu. — Album der Poesie: Meerfahrt. Ein vergessenes Menschenkind. Von Edmund Grün. — Räthsel-Zeitung. — Schach-Zeitung. Re-digirt von Ernst Falkbeer. — „In der Tarnkappe." Novelle von Leonline Stern. — Feuilleton: Bekenntnisse eines Journalisten. Von Hermann Horwitz. — Eingesendet. — Inserate. delte, äußerst reizbarer Natur. Aber, sagte ich mir, wenn die Miß ein verkleideter Mann ist. so wird auch Mr. Tale ein verkleideter Vater sein, und dieser muß daher zuerst entlarvt werden; die Miß muß erst in zweiter Linie daran. Am nächsten Morgen bot sich mir eine günstige Gelegenheit, mich Mr. Dale zu nähern, er war mit einem anderen Herrn mitschiffs gekom-men und Beide fütterten das dort untergebrachte Geslügel Mit vom Frühstückstische stammenden Brodbröckchen. Ich stand eine Weile dicht hinter ihnen, ohne daß sie mich bemerkten, und sah, daß das lange graue Haar Mr. Tale's nicht sein eigenes sein könne. Das war mir genug. Eine halbe Stunde später ließ ihnZ der Zahlmeister zu sich in die Kajüte bitten. Als er eingetreten war, schloß ich die Thür ab und sagte dann, mit der Hand auf dem Revolver: „Mr. Tale, ich suche einen Mörder. Sie sind wahrscheinlich nicht der Gesuchte, aber ich bitte Sie, Ihre Perrücke abzunehmen!" Er starrte mich entsetzt an; ich nahm ihm die Perrucke vom Kopse, und vor dem Zahlmeister und mir stand ein etwa vierzigjähriger Mann mit kurzgeschorenem schwarzen Haar. „Wer sind Sie?" fragte ich. Er versuchte zu antworten, aber es kam kein Laut über seine Lippen. Ein Bild der schuld-bewußen Feigheit, starrte er mich an ; es wurde mir klar, daß ich in ihm einen der beiden Ge-suchten und, nach seinem Benehmen zu urthei- 1884 Aotkswirtßschaftliches. Vorschläge zur Verbesserung der )agi» in Anterkeiermark. Am 3. Februar l. I. hatte der Telegirte des „steiermärkischen Jagdschutzvereines" für den Bezirk Cilli, Herr Dr. I. Hoisel, eine Versamm-lung von Jägern und Jagdfreunden Untersteiec-marks nach Cilli einberufen, welche denselben ermächtigte, im Namen der Versammelten Bor-schlage zur Verbesserung der Jagdverhällnisse in Untersteiermart zu machen und diese geeiz-neten Ortes vorzulegen. Im Nachstehenden veröffentlichen wir das Elaborat deS Delegirten Dr. Hoisel, welches tu« nachstehenden 10 Punkten besteht: 1. Der Rehbock soll eine längere Schon-zeit bekommen, als dies im Schongesetz« vom Jahre 1876 bestimmt ist. Zum Mindesten aber soll derselbe außer der im genannten Gesetze bestimmten Schonzeit, noch im Monate Januar, wo er sich im Zustande der Kolbung, einem zwar physiologischen, doch in den Organismen tief einschneidenden Processe befindet, geschont werden. 2. Der Kitzbock ist in seinem Geburtsjahr« zu schonen. 3. Die Rehgais ist fortwährend zu schonen. Nur dann, wenn durch die Zunahme des N«h-> wildeS bedeutende culturelle Schäden verursacht werden oder ein grelles Mißverhältniß zwischen beide» Geschlechtern besteht, wobei die 0ju vorwiegt, bestimmt die Behörde nach Vorschlag von Sachverständigen eine kurze Frist, wädrend welcher die Rehgais abgeschoben werden kann •4. Jedes zum Verkaufe gebrachte Stück Wild muß mit einem vom Gemeindeamts jener Gemeinde, wo es erlegt wurde, ausgestellte» Provenienzscheine versehe» sein. Ueberhaupt ioi der Handel mit Wild von den Behörden streng-stens controlirt werden. (Diesbezüglich ivarc der § 6 des Schongeseyes vom 8. Jum l?7>> insofern? zu ändern, als derselbe auch außtr der Schonzeit seine Anwendung sände.) 5. Der Feldhase soll vom 16. Januar di» 15. September geschont werden. 6. Ter „steiermärkische Jagdschutzverein" würde sich ein sehr großes Verdienst erwerbeil. wenn er ein internationales Gesetz a»ktr«b«i» würde, welches unser Strichwild schützt. Darm-ter sei vor Allem die Schnepfe, Wachtel und Ente verstanden. Diese Wildarten dürsten nur zu gt> wissen Zeiten geschossen und nie auf andere Weise getödtet werd?», was leider heutzutage in größter Ausdehnung besonders an den Küsten vo» Italien, Dalmatien, Griechenland, Egypten it. geschieht. len, auch einen der beiden Mörder vor mir hätte. Ich drückte ihn in einen Stuhl und leg» ihm Handeisen an. „Jetzt. Zahlmeister/ bat ich, „sagen Sie Miß Dale, ihr i'ater wünsch« sie hier zu sprechen." Bald daraus trat daS Fräulein in di? Cajüte. gefolgt vom Zahlmeist«r, der die Thür abschloß, adn sofort von der jungen Dame, die beim 'Jl» blick ihres perrückenlosen Gefährten wie ei» Panther zurückspringen wollte, zu Boden ye-schlagen wurde. „Rühr' Dich nicht, Kerl, ode: ich schieße Dich nieder!" sagte ich zu Miß Dale. Ein vergeblicher und sinnloser Versuch, die Thür «inzurennen, war die Antwort. Un» terdessen war der Zahlmeister wieder ausge-sprungen und wars sich aus den wie rasend um sich schlagenden Verbrecher, und nach °ui< zem Kampfe war auch dieser gefesselt. Zih nahm ihm die üppige blonde Perrück« ab. unZ ein geschorener Kopf mit ausgeprägt mäniili-chem Charakter bot sich unseren Blicke» dar. Di« Züge des Menschen hatten jetzt eine ge-waltige Aehnlichkeit mit denen, welche dem^uu-gen Manne zugeschrieben wurden, der im Tur-ner'schen Geschäft die Goldkörner verkaufe« wollte. „Wir haben einen guten Fang gemach^ Zahlmeister/' sagte ich: aber die srühere^Mm schrie dazwischen: „Schurke, was wollen 2it?" „TaS werden Sie erfahren, sobald Ihr Kevä^ untersucht ist," antwortete ich. Eine tödtlity 1884 7. DaS steiermärkifche Wildschongesetz sei dahin abzuändern, daß die Waldschnepfe nur in den Monaten September, Qctober und November geschossen werden kann. In deni gegenwärtigen Zchongesetze ist biefe edle, sich leider immer wehr vermindernde Wildart ganz ausgelassen, tlsc vogelfrei erklärt! 8. Jede« Gemeindeamt hat sich bei der vezirkshauptmannschaft auszuweisen, daß es jähr-lich zu einer bestimmten Zeit die jagdgesetzlichen Bestimmungen in einer Form veröffentlichte, welche geeignet ist. alle Gemeindeinsassen davon in Kenntniß zu seyen. 9. Die Jagdpachtung soll auf mindestens zehn Jahre und nicht, wie bisher üblich, im Monate Juni, sondern in der zweiten Hälfte drt Monates Januar vorgenommen werden. Bei eingetretenem Tode des Pächters seien dessen Erben berechtig», nach Ablauf des laufenden Pachtjahres di, Jagdpachtung zu behalten oder dieselbe nach behördlicher Genehmigung weiter ju verpachten, auch weiter abzutreten, resp, zu kündigen. 10. Der eigene Jagdbesitz soll nicht wie biiker von 200 Joch, sondern von 20(1 Hektar zusammenhängenden Grundbesitzes abhängig sein. 11. Jener Jagdpächter, welcher seine Jag-dra notorisch und durch Sachverständige nach-veisbar, unwaidmännisch betreibt, soll des Rechtes, eine Jagd weiter zu besitzen oder eine solche ferner zu pachten, verlustig erklärt werden. Ferner soll Demjenigen, welcher kraft seines Besitzes (Eigenjagdberechtigung) die Jagd un-ivaidmäßig und unreell betreibt, die Ausübung derselben im Sequestrationswege abgenommen werden. ES sind besondere Verfügungen zu treffen, daß nur Jene Jagden pachten dürfen, von wel-che» man vorausseyen kann, daß sie ihr Mög-lichsteS zur Jagdbesserung thun und welche in dn Lage sind, sich ein geprüftes JagdaufsichtS-personale ;u halten. 12. Die niederste Caution für eine Jagd ist mit Einhundert Gulden festzustellen. 13. Tie Behörden sollen bezüglich des Jagd-aussichtSyersonaleS strengere als die bisherigen Maßregeln erlassen, denn durchschnittlich bieten unsere sogenannten „Förster" unter ihrem Pri-vllegium nicht jene Sicherheit, die man von ihnen vorauszusetzen berechtigt ist; ja si« sind in sehr vielen Fällen nichts als privilegirte Wild-diebe. 14. Sehr wünschenswerth wäre es, wenn künftighin größere Jagdgebiete zur Verpachtung kämen. Gemeinden von mindestens 600 Hektar Flache sollen erst selbstständige Jagdgebiete bil-den. Gemeinden, welche weniger als dieses Aus-maß besitzen, werden so lange verbunden, bis si« 600 Hektar ausmachen. Blöße kam über sein Gesicht, und er warf fei-«cm Gefährten wüthende Blicke zu. Jetzt wurde der Capitän von dem Vorgefallenen benachrigt; ich überzeugte ihn schnell von der Richtigkeit meines Vorgehens, und die beiden Verbrecher mürben getrennt in Gewahrsam gebracht, nach-dem ich sie vorher untersucht hatte. Bei Bei-den fand ich Geld im Betrage von 6000 Dol-lars zusammen in den Kleidern eingenäht. In «nein ihrer Koffer fanden sich sämmtliche dem gemordeten Turner geraubten Uhren und Schmucksachen vor. Tie Neuigkeit verbreitete sich natürlich schnell unter den Passagieren, und gegen Abend kam eine Deputation von acht Goldgräbern zum Capitän mit der Am frage, ob es nicht rathsam und fachgemäß sei, die beiden Mörder am nächsten Morgen an der großen Raa aufzuknüpfen; sämmtliche acht Herren füllten sich zur Ausführung dieser Ce-remonie zur Verfügung. Ter Capitän bedauerte jedoch, ihrem zwar gerechten, aber ungebraucht lichen Verfahren nicht die Genehmigung ertheilen zu können. In Panama angekommen, ging ich mit meinen beiden Gefangenen an Bord eines noch am selben Tage nach Californien abfahrende Dampfers. Einige Wochen später büßten die beiden Verbrecher, zwei Brüder auSNew-Avrk, zu San Franzisco ihre That am Galgen. „peutsche Wacht. 15. Für jeden politischen Bezirk soll ein Sachverständiger gewählt werden, welcher als ständiger Beirath dieser Behörde dienen soll und dessen Haup'verpflichtung darin bestünde, gegen jene Jagdpachtungen zu recurriren, welche nach seinem Ermessen nicht im wahren Interesse der Jagd vorgenommen wurden. 16. Es ist dahin zu streben, daß der Besitz von Jagdgewehren (mit Ausnahme der Ge-wehre von Berufsjägern) einer angemessenen Besteuerung unterzogen werde und jedes nicht besteuerte Gewehr ist von der Finanzbehörde rücksichtslos abzunehnien. Falsch, ja verwerflich ist es, zu glauben, daß man Jedermann eine Schießwaffe, also auch einGewehr, zur persönlichen Sicherheit belassen müsse. Eine solche Waffe ist die unverläßlichste, die man sich denken kann. Wenn ein geladenes Gewehr (Vorderlader, wie ihn der Bauer besitzt) längere Zelt aufbewahrt wird, zieht das Pulver im Pistou Feuchtigkeit an sich, vom Kupfer des Zündhütchens bildet sich Grünspann, wodurch die Entzündung durch Percussion nicht erfolgt. Der Besitzer einer sol-chm Waffe kommt daher in die unangenehme Lage, daß ihn dieselbe, indem er sich auf sie verläßt, im Momente der Gefahr im Stiche läßt. Ich frage übrigens: Hört man es je ver-' lauten, daß Jemand in seinem eigenen Besitze sich zu persönlicher Vertheidigung des Gewehres bedient hat? Ich muß gestehen, nein. Dahin-gegen mögen die Gerichte gefragt werden, wie viel Gewehre wegen verbrecherischer Handlun-gen abgenommen, Morde mit denselben aus-geführt werden u. s. f. Ja. ich behaupte ferner, daß nicht selten gerade der Besitz eines Gewehres zur Ausübung von Verbrechen Vorschub leistet, weil eS, wenn gut benützt, eine Waffe ist. welche leicht und sicher tödtet, auf Entfernung, aus einem Verstecke wirkt u. f. f. Der Sandmann (ich spreche hier in erster Linie von diesem) möge sich einer Waffe >ur Selbstvertheidigung bedienen, die ihn unter kei-nem Umstände im Stiche läßt und wenn schon durchaus geschossen werden muß, möge man ihm einen Revolver oder eine Pistole belassen. Ich halte den Umstand, daß man den Be-sitz von Gewehren frei läßt, für moralisch ver-> werflich und den Staat für verpflichtet, diesen« Unfugs — sit venia verbo — entgegen zu treten ! ES soll ferner der Besitz von Gewehren, welche nicht eine bestimmte Minimal-Lauflänge (z. B. 60 Centimcter) besitzen, geradezu strafbar sein und zwar deshalb, weil ein solches Gewehr wegen feiner Kürze zu Wilddiebstädlen und an-deren Verbrechen leichter benützt und leicht ver-steckt werden kann. Der freie Besitz der Jagd-gewehre ist die eigentliche Pest der Jagd und muß unter allen Umständen hierin eine Aende-rung eintreten. Bezüglich der Weiterverbreitung abgenom-mener Jagdgewehre soll bei den Gerichten an-gesucht werden, jene Vorschriften einzuführen, welche bereits bei den politischen Behörden in Wirksamkeit stehen. Nach dem Erlasse der k. k. Statthalter« für Steiermark, vom 20. März 1882, Z. 4745, sind die abgenommenen Jagdge-wehre im Sinne des § 46 deS Wasienpatentes, wöbe» eine anderweitige Verwendung nicht aus-geschlossen ist, als altes Eisen unbrauchbar zu machen. 17. Es sollen Bestimmungen «fließen, denen zufolge es nicht gestattet sein soll, daß Hunde von Jenen, welche keine Jagdberechtigung be-sitzen, in den Wald oder auf das Feld, außer an der Leine, mitgenommen werden. Dem Jagd-berechtigten soll das Recht eingeräumt sein, mit jedem Hunde, welcher in seinem Jagdbesitze frei herumgeht, nach seinem Belieben zu verfahren. Hunde, welche die Landleute zu ihrem Schutze und zur Sicherheit ihres Besitzes bedürfen, müssen bei ihren Gehöften stets an die Kette gelegt fein. Der „steiermärkiichejJagdschutzverein" würde sich sehr große Verdienste erwerben, wen» der-selbe durch Belehrung und Ausstellung von Hundezuchtanstalten dahin wirken wollte, daß im Lande be^ere Hunderacen aufgezogen und der hochbeinige Brakehund, der Ruin jeder guten Jagd, verschwände. 7 13. Der Verkauf deS SchießpulverS ist mit einer viel größeren Strenge zu handhaben, als dies jetzt geschieht. Ich kann versichern, daß gegenwärtig jeder Mensch und in jeder beliebi-gen Menge Schießpulver erhält und daß von den meisten Kaufleuten nicht einmal di« Vor-Weisung des Waffenpasses, womit übrigens sehr viel Unfug getrieben werden kann , gefordert wird. Ich mache den Vorschlag, diesbezüglich ähnlich wie beim Gifthandel vorzugehen. Jeder Käufer muß vom Verkäufer in ein behördlich vorgelegtes Buch eingetragen werden. Es ist in diesem die Qualität und Quantität des verauS-gabten Schießpulvers ersichtlich zu machen: größere Mengen (auch Sprengpulver, welches der Wildschütze ebenfalls zu Jagdzwecken ver-wendet) müssen vom Gemeindeamte angewiesen werden und hat dieses für die Verwendung desselben die Verantwortung zu übernehmen. Bei hoher Strafe muß den Verkäufern des Schießpulvers verboten kein, dieses ohne Vor-Weisung des Waffenpasses und der Jagdkarte — bei Jagdbediensteten unter Vorweisung seiner Documente, wozu eine Bestätigung des Jagd-Pächters gefordert werden muß, welche Menge Schießpulvers der Jagdbedienstete beziehen kann— auszufolgen. Diese letztere Bestätigung muß der Kaufmann der controlirenden Behörde stets vorzuweisen in der Lage sein. Die Fassungen des Schießpulvers sollen derart eingeführt werden, daß der verbuchte Verbrauch mit dem Vorrathe der controlircn-den Behörde zu jeder Zeit die Ueberzeugung liefern kann, daß kein ungesetzlicher Vorgang stattgefunden habe. — Das Ueberlassen von Schießpulver von Seite jener Personen, welche ein solches zu besitzen berechtigt sind (Jagdbe-sitzer. Jäger :c.) an Nichlbefugte. soll einer empfindlichen Geldstrafe unterliegen. Kaufleute, welch« die Schießpulveroerkaufs-Concession be-sitzen, sollen eine genaue Jnstruclion für den Verkauf von Schießpulver erhalten und bei An« drohung von möglichst Roheit Geld- unter Um-ständen sogar Freiheitsstrafen angehalten sein, diese Jnstruclion unter allen Umständen zu be-folgen. Es möge dahin getrachtet werden, daß von Seite der entsprechenden Behörden jährlich l—2mal die Controle bei den Schießpulver-Per-schleißern auf das strengste vorgenommen werde. 1V. Einen Waffenpaß zn erhallen ist gegen-wältig eine Spielerei. — Jedermann bekommt einen solchen, der sich nur daiür genügend intressirt. Künftighin soll ein Waffenpaß nur ganz vertrauenswürdigen, unbeschollenen Per-sonen, welche auch durch ihre Lebensstellung annehmen lassen, daß sie mir der Waffe keinen Unfug trüben werden, auszufolgen sein. Der bäuerliche Jagdpächter braucht für seine Schützen, die mil ihm die Jagd als eine kleine Renle betrachten, in der Regel auch dessen stille Mitpächter sind, Waffenpäße. sowie Jagd-karten, und er ist nicht in Verlegenheit, sich diese unentgeltlich zu verschaffen, indem er diese Schütze» als Jagdaufseher beeiden läßt. Dadurch gelangen oft die verlottertsten Individuen in den Besitz von Freibriefen, mit welchen sie ihr Un-wesen in der Jagd nach eigenem Gutdünken treiben können. Ueber dieses Elaborat reserirte Herr StaatSanwalt Eugen Ritter von Fröhlichsthal in der 22. AuSschußsitzung des „steiermärkischcn Jagdschutz-Vereines" am 3 Juni 1834. Das Ergebniß dieser Berathung war nach-stehendes: ad Punkt 1, 2, 3, wird beschlossen, diese Anträge dem nächsten Jagdcongresse zur ein-gehenden Würdigung zu überweisen. ad 4 wurde beschlossen, über diesen Punkt deshalb zur Tagesordnnng überzugehen, weil durch Annahme dieses Antrages für die Jagd-besiyer. für Jäger und Gemeindevorsteher vor-aussichtlich eine unabsehbare Reihe von Un-zukömmlichkeiten und Chicanen erwachsen würde, und weil endlich bei den Linienämlern der ge-schlossenen Städte die bezügliche Comrole ohne-dies strenge gehandhabl wird. ad 5. Wird dem Jagdcongresse zur Würdi-gung zugewiesen. ad 6 und 7. Ist dem Jagdcongresse zur besonderen Würdigung anzuempfehlen. 8 „Putsche Wacht' 1884 ad 8. Wird beschlossen, im Sinne dieses Antrage» eine Eingabe an Se. Excellenz den Chef der politischen Verwaltung und als Vor-sitzenden im LandeSschulrathe zu richten, um zu veranlassen, daß diese Publication durch die politischen und Schulbehörden geschehe. ad 9. Wird dem Jagdcongresse zur Würdi-gung vorgelegt. ad 10. Wird dem Jagdcongresse zur Wür-digung übergeben. ud 11 und 12 wird beschlossen, hierüber zur Tagesordnung Überzugs ben, weil die stricte Durchführung dieser Antrage bei der bauer-lichen Bevölkerung zu viel Unwillen und Wider-setzlichkeir erregen würde und weil der Aus-druck „unweidmännisch" ein sehr dehnbarer ist; überdies steis eine förmliche Untersuchung nöthig wäre, die schwerlich zum gewünschten Resultate führen dürste. ad 13. Erklärt sich der Ausschuß mit diesem Antrage ganz einverstanden. ad l t. Wird dem Jagdcongresse zur Würdi-gung zugewiesen. ad 15. Wird beschlossen, darüber zur Tagesordnung überzugehen, weil sich kaum ein solches Organ zur unentgeltlichen Dienst-leistung finden dürste. ad IG. Ueber diesen Punkt wird (mit ge-ringer Majorität) zur Tagesordnung überge-gangen, weil die Durchführung desselben die bäuerliche Bevölkerung wahrscheinlich auf das Aeußerste reizen und erbittern würde. Bezüglich der consiscirten Wildschützen-gewehre ist durch eine im Monate April d. I. unter Ex.-Nr. 173 vom 18. April 1834 an den Jagdcongreß gerichtete Eingabe des Ausschusses bereits entsprochen. ad 17. Erstes Alinea. Wird dem Jagd-congresse zur Würdiguug überwiesen. ad 17. Zweites Alinea (Hundezuchtanstalten) wurde wegen Abwesenheit des Fachreferenten bis zur nächsten Sitzung vertagt. ad 18. Wird dem Jagdcongresse zur be-sonderen Würdigung zugewiesen. ad 19. Wird beschlossen, zur Tagesordnung überzugehen, weil ohnehin gesetzliche Bestim-mungen existiren, welche eine strenge Hand-habung in dem gewünschten Sinne ermöglichen, wenn die politischen Behörde»« sie st r i c t e durchführen. Endlich wurde über Antrag des Referenten. Herrn Staatsanwalt Eugen Ritter von Fröhlichs-thal, dein Herrn Dr. Hoisel der Dunr des Ausschusses ausgesprochen und eine auszugs-weise Abschrift des Protokolles der heutigen Sitzung auf seine Eingabe vom 26. Mai d. I. diesem einzusenden beschlossen. Tn Präsident als Vorsitzendn: Gras Meran. M. Sallinger, Vereins-Secretär, als Schriftführer. Aus dem Amtsblatte. L i c i t a l i o n e n. 3. exec. Feilbietungen der Realitäten des Josef Kunstic in Plat. Sch.-W. 1259 fl. 80 kr. am 17 Juli B.-G. Rohitsch. DeS Valentin Anderlitfch in St. Katha-rina. sch.-W. 294 fl. 34 kr. am 18 Juli. B.-G. Rohitsch. — Des Franz Polutnik Rgth. Nr. 233 ad Rann am 21 Juli. B.-G. Ran». Nach August Stampfl K.-G. Kofchak. Sch.-W. 2973 fl. 44 kr. am 14 Juli. B.-G. Marburg I. D. 11. — Relicitation der Realitäten des Josef und der Ursula Strasek. Sch.-W. 1055 fl. von Mathias Kunstek um 900 fl. erstandene llrb.-Nr. 670 und Dom.-Nr. 940 ad Windisch-Landsbera am 14 Juli. B.-G. St. Marein. — Gut Melling in der Kat.-Gem. Burgthor in Mellinberg bei Marburg. Schätzwerth 90.822 fl. 55 kr.. Fund»* instructu« fl. 4583*63 am 21. Juli und 25. August. L.-V.-G. Graz. Freiwillige Realitäten' und Fahrnissen - Ver-fteigerung nach Josef Kosische im Gefainnitfchätz-werthe von 3292 fl. 90 kr. in Rupersbach ani 14. Juli B.-G. Marburg I. D. 11. Erinnerungen. Anerkennung der Verjährungs- und Löschungsgest^tung von Rech' ten und Forderungen nach Josef Hoffa Tags, am 19. August B.-G. OberradkerSburg, — Einberufung der Marie Kosische als Erbin nach Josef Kosische. Realitätenbesitzer und Müller in Malolschnig binnen einem Jahre vom 24.Juni 1884 an. Eurator Josef Lorber in St. Peter B.-G. Marburg l. D. U. Kourse der Wiener Börse vom 12. Juli 1884. Goldrente...........103.20 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 80.45 „ „ in Silber . 81.50 Märzrente 5°/o ........95.70 Bankactien........... 854.— Creditactien.......... 300.— London . . wista........121.85 Napoleond'or.......... 9.67 f. k. Münzducaten........ 5.76 100 Reichsmark.........59.55 Glltltf von» «O. Mai 1HH1. Trle«t—Wien. Courirzng Nr. 1, Ankunft Cilli I Chr 57 Min. Nachts. Abfahrt » 1 » 59 , » Anschluss Prageibof, Eilzug Nr. 202, ab 8 Chr 35 Min. Früh. , Marburg — Eilzug Nr. 3, Ankunft Cilli 1 Chr 26 Min. Mittag«. Abfahrt » 1 » 30 , » Anschluss Pragorhof — , Marburg Postrug Nr. -IOC, ab 3 Chr Nachm. Pustzug Nr. 7, Ankunft Cilli 5 Chr 37 Min. Abends. Abfahrt , 42 , , Anschluss PragerhofPosti. 20(jab 8 Chr 10 Min. Abends. , Marburg — Postzug Nr. 9, Ankunft Cilli 3 Chr 3 Min. Früh. Abfahrt »3,3, » Anschluss Pragerhof, Post*. 204, ab 9 Chr 35 Min. Vorm , Marburg, , 404, , 9 » 15 , » Secunden. Nr. 99, Ankunft Cilli 9 Chr 5 Min. Abend;'. Seeuudftmug 97, Abfahrt Cilli 6 Chr 15 Minuten früh bis Mürxzuschlag; hat den günstigsten Anschluss nach Ungarn nnd Kirnten. Anschluss Pragerhof Posti. 204 ab 9 Uhr 35 Min. Vorm. und in Marburg Z. 404 um 9 dir 15 M. Gemischter Zug Nr. 101. Ankunft Cilli 9 Chr 11M. Vorm. Abfahrt , 9 , 19 , , Anschluss Pragerhof — , Marburg Postzng Nr. 406 ab 3 Chr Nachm. Wien— Trlwt. Courirzug Nr. 2, Ankunft Cilli 8 Uhr 13 Min. Nachts. Abfahrt »3 » 15 , „ Anschluss Steinbrück, Postzug Nr. 502 ab 4 Chr D Min. Früh. Eilzug Nr. 4, Ankunft Cilli 3 Chr 53 Min. Nachm. Abfahrt ,3 , 55 „ , Anschluss Steiubrück Postzug Nr. 504, ab 5 Uhr 15 M. Nachm. Postzug Nr. 10, Ankunft Cilli 10 Chr 25 Min. Vorm Abfahrt » 10 , 30 , , Anschluss Steinbrück an Gemischten Zug 512, ab 12 Chr 55 Min. Nachmittag. Postzug Nr. 8, Ankunft Cilli 1 Chr 45 Min. Nachts, Abfahrt , 1 , 50 „ , Anschluss Steinbrück wie bei Zug Nr. 2. Secnndärzug Nr. 98 Abfahrt Cilli 6 Uhr Früh bis Laibach. Secundärzug Nr. 9(1, Ankunft Cilli 9 Uhr 10 Min. Abds. v. Münszuschlag; hat Anschluss aus Ungarn und Kitrnten. Gemischter Zug Nr. 100, Ank. Cilli 5 Uhr 51 M. Nachin Abf. » 6 „ — » , Anschluss Steinbrück — Courirzüge 1 und 2 vei kehren mit Wagen I,, II. und III. Classe; die Eilztige 3 und 4 mit Wagen I. und ll. Classe. Echtes Kornbrod! MAXT22^ bestes Tisch- lä ErMDispträit, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. Heinrich MattonK Karlsbad und Wien. es k Josef Sie's Bäckerei (■razergsasse üfr. SO, empfiehlt sein täglich 3 Mal frische« Luxus-Gebäck, welches sich durch seine besondere Geschmackhaftigkeit von allen anderen Ge-blicken unterscheidet und trftgt selbes dir Schutzmarke S. Auch erlaube ich mir daraus aufmerksam zu machen, dass meine Gebäcksträger 3 Mal täglich die Stadt durcheilen und daher zur Bequemlichkeit meiner P. T. Kunden aneb das kleinste Quantum Gebäck zu jeder Tageszeit in's Hau» gestellt werden kann. Diesbezügliche Bestellungen ersucht Gefertigter gefälligst in seinem Geschastslocale gtf Grazerg&sse Nr 80 abzu- geben und zeichnet «ich Hochachtungsvoll •TfSim j». 468—1 Bäckermeister. 1 8 0 1 Kclites Korubrod! Aufgebot. ES wird zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß I. der Fabrikswerkmeister Karl Greinn von Wien, inOesterreich wohnhast zuFranz inZtei-ermark, Sohn des verstorbenen Fabrikarbeiters Joh.NepomukJakobGreiner und dessen noch lebe» den Ehesrau Johanna, gebornen Marchhaa, wohnhaft zu Graz. 2. und daS Fräulein Maria Anna Riedl von RegenSburg. wohnhast zu Re> genSburg. Tochter der noch lebenden Producttn-händlerseheleute Johann Georg und Kalharii» Riedl, letztere geborne Beck. wohnhaft zu R«> genSburg. die Ehe mit einander eingehen wollen. RegenSburg, am 4. Juli 1884. 456—2 Der Standesbeamte. Z. 10252 Edict. Vom k. k. Bez.-Ger. Marburg l. T.'Il. wird bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen der Firma Friedrich Mattausch u. Sohn in Beusen i. B. die ereatL Feildietung der der Johann Mayr'S Din^e. prot. Firma in Marburg gehörigen, mit exen». Pfandrecht belegten und auf fl. 5635.55'/, und fl. 708.68 geschätzten Fahrnisse, als SchmNwa> ren, GewölbS- und Wohnungseinrichtung willigt und hiezu 2 Feilbietungstagsatzungea die erste auf den 2. August „ zweite„ 23. „ 1884 jedesmal von 9—12 Uhr Vor- und nöthiycz-falls von 3—6 Uhr Nachmittags in dem Ge-schäftS- und WohnungSlocale der Execun» Hauptplatz Nr. 16 mit dem Beisatze angeotdnel worden, daß die Pfandstücke bei der I. Fti!> bietung nur um oder über den Schätzungswert, bei der II. Feilbietung aber auch unter dem-selben gegen sogleiche Bezahlung und Gegsch^-fung hintangegeben werden. K. k. Bez.--Ger. Dlarburg l. D.-U. 467—1 am 6. Juli 1884. Stets am Lager: Neuestes in Papierconsection lorrespondenzK in prächtiger Ausstattung bei JOHANN RAKUSCH. 1884 „Deutsche Wacht." 9 Köpfen-Kurden und KliOncs, reines Schilfrohr zur Erzeugung derselben liefere Ich in jedem Quantum allerbilligst und solid oiil pf»«M«kL&7a der Ktnd»r, sowie »I« »BflbarlressUeh« cosaetitc^c Wa«ch- toi Budetflffl f*r d»a tigllfben Bedarf 1i»ot Berg er* s Glycerin - Theerseife, 41» 3S°,V Glycerin eatb< und frin oarfumirt iil , Prelt per Stück |eder Sorte 35 kr. tammt Broschüre Fabrik nnd Ilnnpt vcr«*ndt 5 G. IIELL AComn« TBOPPAÜ» Prlmürl mit dem Kltrcmliplnm *nf Aar iolerutlookieD pharnill* ecnUN«ti«Q ADNitelliiuK, Wien I8W. Dejsdt in Cilli: A. Marnek und J. Knpfersebmid 126—12 Apotheker. Die Papier-, Schreib« und Zeichnenmaterialien-Handlnni des JOHANN RAKUSCH in Cilli empfiehlt und hält stets um Lager das Neueste in Briefpapiere M Correspondeiizkarten. Stickpapiere, Schnittzeichnenpapiere, weiss & grau, sehr stark. 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Kubisch, Antonia Stupan, Franz Ehrfett, G. Gnezdä, J. Trcuk<,. Lukas TorCar, Apotheker Ci. Piecoli. J, Caterel. Bad Tttffer: Theodor Gunkel. Markt Tüffer: W. Ged-licki, Hotel Flösser. Cilli: A. Mai eck u. Baumbach. Aiioth., C. I'etrieek, Thomas Schuch (HOtel Elefant). Blarburg: M. Berdajs, Willi. Irstitsch, J. Pobeschin. A. Reichmeycr, Zuckerbäcker. Klagenfurt: Josef Schibert. Josef Jors. VUlach: Pet. J. Merlin, Marie Turnovsky, Tarvis: A Fiebinger, Hotel de la Gar. linirt, 30 kr., IOO Couverts hiezu 24 kr. zu haben bei JOH. RAKUSCH, PamemandlnnÄ. Herren« 6. 10 „Ptulsche Mach!.' 1884 Vergebung von Dauarbeiten für das Gebäude der Gemeinde-Sparcassa und der Mädchenschule in Marbnrg. Zu Folge Beschlusies des Gemcinderathes vom 1. Juli 1884 und des Ausschusses der Gemeinde-Sparcassa in Marburg vom 30. Juni 1884 werden hiemit die zum Baue eines Sparcassa- und Mädchenschul-Gebäudes erforderlichen Maurer-, Steinmetz- & Zimmermanns Arveitm zur Vergebung ausgeschrieben. Die Vergeblmg erfolgt auf Grund von Einheitspreisen, welche die Offerenten selbst anzugeben haben. Zu diesem Zwecke sind Blanquette der snnimarischen Voranschläge vorbereitet, die nebst den Autographien der allgemeinen und besonderen Baubedingnisse im Bureau der Bauleitung. Psarrbosgasse Aro 1, I Stock in Marburg zu beziehen sind, wo auch die auf diesen Bau Bezug habenden Pläne vom 4. Juli bis 15. Juli 1884, täglich von 9—12 Uhr Vormittag und von 2—ti Uhr Nachmittag zur Einsicht ausliegen und den Unternehmungslustige» alle in dieser Bausache nöthigen Auskünste bereitwilligst ertheilt werden. Den Osfetten für die hiemit zur Ausschreibung gelangenden Arbeits-Gattungen ist eine Bestäti-gung der Gemeinde-Sparcassa über den Erlag des Vadiums im Betrage von 3000 fl. beizulegen. Jene Unternehmer, welche geneigt sind, diese angebotene» Bauarbeiten zu übernehmen, wollen ihre gesetzlich gestempelten, mit der Bestätigung über den Erlag des Vadiums belegten, und den „allgemeinen Bedingungen" entsprechend verfaßten Offerte in wohlverschlossenen, außen mit der Aufschrist: „Osten zur Uebernahme von Banarbeiten für das Gebäude der Gemeinde-sparca^a und Mädchenschule in Marburg" versehenen Eouverten, bis längstens 2». Juli» Mittags »2 Uhr» an die Direktion der Gemeinde-Sparcassa in Marburg franco und recommandirt per Post einsenden oder persönlich daselbst überreichen. Ueber den Empfang der Offerte werden Bestätigungen ausgefolgt, gegen deren Rückgabe seinerzeit den Nichterstehern die VadiumSErlagscheine ausgefolgt werden, auf Grund welcher ihnen von Seite der Gemeinde Lparcassa das erlegte Vadinni zurückbezahlt werden wird. Vom Ban-Comitt des Gemeinde Sparcassa- und Mädchenschulhaus Baues Plaröurg, 1. Juli 1884. Der Obmann: W. jl. Geuppert. 436—3 XJTei'vsog-lioli Braunschweigische Landes-Lotterie, vorn Staate genehmigt und garantirt. Dieselbe besteht aus IIIO.OOO Griff Inal-Ijoarn und 5G.MOO Ctnlnnens 12 Haupttreffer........ä 15,000 1 ..........12,000 22 , ......... 10.000 1 . .........8,000 3 . .........6,000 üü . ......... 5,000 2 ..........4,000 107 . ......... '{.000 113 .......... 2,000 723 . ........, 1,000 .......... 500 1 Haupttreffer eventuell ..... 500,000 1 . ........a 300,000 1 » ......... 2^0,000 1 , ......... 100, OJO 1 » ......... «0,000 1 . .........00,000 2 . .........50.000 3 . ........ , -10,000 2 . ......... 30.001) 1 » ......... 25, Ow « , ......... 20,000 Rcich^-Mark u. ». w., welche iu 6 Ziehungen verlost werden, und kostet ein ganzes Los durch alle '• Ziehungen 12'! M. Die erste Ziehung lindet statt: tun £9. wurf /*. J„H IHHJ. zu welcher ich Grlfflnnl-Loii«. Ganze Halbe Viertel Achtel fl. 10 fl. » fl. 2 50 fl. 1 83 gegen Einsendung des Betrages oder Postvorschnss versende. 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Mtttt «um, DM" 1 Schachtel 1 11. 50 kr. *90 „Brasilia" Haarfärbemittel 'J0f~ h In minnte. bq metal Oist- una metallsrci, färbt jede beliebige Nuanoe vi n blond bis schwarz, echt und dauerhaft. Die mit .Brasilin« gelftrbten Haare sind vom natürlichen Haar nicht zn unterscheiden. Prei» eines grossen Flacons 3 fl. Versende gegen 85—i Nachnahme. üslBPOT TTQPUL'D Doctor der Chemie, ÜUDMi riÖLtüM, Wien I., Johannesgasse II. 42S—13 500 Gulden »hl. ich dem, der beim Gebrauch von Rösler's Xnhii-nunilnasner 4 Flasohe 35 kr. jemals wieder Ziiituchmerzen bekommt, oder aas dein Munde riecht. R. Tüchler, Apo'htker, W. R'Jsler's Neffe Nachfolger Wien I RcgiernntfN^asse 4. Nur echt in Cilli bei J. Kupfersohmid, Apotheker. Auflage aller deul > chen 321.000; das vcrbreiletstc grittet __überhaupt; außerdem erscheint» Ueber ic^unfltn tn zwölf fremden Sprachen. 458— Z)ie Modenwelt. JUustrirle Zeitung für Toilette und Handarbeiten. Alle I I Tage eine Nummer. Preis vierteljährlich M 1.25 ^ 75 Kr. Jährlich erscheinen: 21 Nummern mit Toiletten und Handarbeiten, enthaltend gegen 'ilMX" ------- —t ÄIHLI 'iiKK) Abbildungen mit Be'chrei-bung, welche daS ganz« Gebiet der Garderobe und Leibwäsche für Damen, Mädchen und Kna-den. wie für das zartere KindcSalter umfassen, ebenso die Leibwäsche für Herren und die Bett und Tischwäsche ic., wie die Handarbeiten in ihrem ganzen Umfange. 12 Beilagen mit etwa 200 Schnittmustern für alle Gegenstände der Garderobe und etwa 400 Muster-Vorzeichnungen für Weiß- und Buntsttckerei, Namens-Chiffren ic. Abonnements werden jederzeit angenommen bei allen Buchhandlungen und Postanstalten. — Probe-Num-mern gratis und franco durch die Expedition, Berlin W, Potsdamer Straße 38; Wien I, Lperngasie 3. "o 1 »4 0 00 s 1 M Sa« Beste der Neuzeit 1 Die Marburger Draht - Netz - Matratzen - Erieoinnii II. 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Gymnasial-Direction Cilli, am 12. Juli 1884. 467—1 ICoadnü. Herzliches Lebewohl ii Msctlai meinen Freunden anläßlich meines Scheidens aus Steiermark. O. Franz, Stationschef 455—1 in Adelsberg, bisher in 8t. Georgen. Kiii IjelirJiuiffC wird sofort aufgenommen bei T. Zverena, Friseur in Cilli. Ilauptplata. 453—2 Kundmachung. Dem P. T. Publicum diene zur geneigten Kenntnis«. dass Fräulein Julie Sabukoschegg das Modistengeschäft unter der Leitung der Concurs-Massa-Vurwaltung fortfuhrt und Bestellungen entgegennimmt. Auch findet ein 444—3 Ausverkauf unter dem eigenen Postenpreise statt. Cilli, am 5. Juli 1884. Die Concursmassa-Verwaltung. Hotel £oltl. Löwe. 413^ Xcii. offorlre: per ■/« Hektoliter fl. 5'—, per •/, Hektoliter fl. 10. Pilsner-Bier, Bairisch-Bier,\ V'?'"" Guter alter und neuer Eigenbauwein wird iri jedem Quantum bei CJwund erkauft. 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