Vereinigte Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schcn Schriftur, Dienstag den 12. November 1816. I n n l a n d. L a i b a ch. ?8?Mvbchs den 6ten dieses Abends um 7 Uhr hatten wir das schon lange gewünschte Glück^nsern neuen Obersten, Se blw^fl. Gnaden, den Hockn ürdtgslcn Hkrrn Ord,. narius Augr.sti» Gruder, in Begleitung mehrerer Hcrr^n Mitglieder des wcsiqcn Dom-K.'pnels und anderer dU'stlngnlrtcnPeolonen, welche Hochdcmftlbcn zur Bc^Mommnng bis Podpetsck, a!s der cchen idtatwn V05 l)jcr, schon früh Morgrns entgegen gcfa.>rcn ivlarcl,, zur allgcmewcn Frcude sammtl'chcr Ewwobl'.cr bicr ankommen zn sehen. Bon dem (öoianags damuf erfolgten feierten Einzüge w^dcn N'ir unsern verchrtcuen Lesern die ausführliche Beschveldung lm nach-pen Blatte nütthcllcu. Wien. Am,.d.Abeu5suw5Ubr istderf Vayer. Gen. '»icnt. und Gcucr^ Adi^aut Graf v. Nartenlderq, m't der Nachricyt dcs am 2". Dcwoer um 8 U'r Abends znMünchen sian geh.ivt'u Vcrma^i'Ngs- Aktes, nutteln welchem Ue k. bayerische ^rinzessm ^arol^ne 'Auguste, Sr. k. k.U«j'w der^'crson ^hres d'.'.rchlaucbtigsten Herrn Bruders, des Kronprinzen von Bayern , dnrch Prokura^ion angetraut wnrde, aUbier eingetroffen. Se. f, k. V ajcsiat. haben dem" Grafen von Wartem'oerg bey seiner Ankunft und sogleich gehabten Audienz, das Großk^utz des österreichischen kaiserl. Leopolds- Erdens Höchst-cigcnhandig zu verleihen geruht. ^ Ausland. Deutschland. Nachrichten aus Stuttgart zufolge, war Se. Maj. der König von Würrcmberg in der Nacht vom 29 auf den 3o. Oktober "daselbst plötzlich mit Tode abgegangen. Ihre ksnigl. Hoheit die Kronprinzessinn (i'unmehnge Königinn) von Wnrtemberg, wurde an demselben Tage (3o.) Nachmittags um ^ Uhr glück, lich von elncr Prinzessinn entbunden. Unsere Hofzeitung, welche neulicb eines vorgehabten Verbrechens gegen Se. Majch. erwähnte, enthält jetzt d,e Anzeige, daß in einem etwa eine halbe Stunde von Stntt-gardt entlegenen Wcinberghauschen dcr Leich« uam einer Mannsperson gefunden wurde, welche sicr» durch einen Pistolenschuß selbst entleibt hat. Durch den Schuß isi das Gc-sicht ^nm Theil zerschmettert und unkenntlich gemacht, 5aksr der Nahme derselben bisher noch unentdeckt geblieben ist. Der König soll neulich ein Rhinozeros für seine Menagerie gekauft, und wie es heißt mit ,8,000 fl. dezahlt haben. Ein Handelsschreiben ans Leipzig vom 12. d. M. cntbältFolgendes über dle gegcn« wärtige Herbstmesse: Die Anzahl der österreichischen Fabrikan« tcn hatte sich mehr als verdoppelt. NieFabrck des Hr,. Rcicheubergcr zu Kosmanos in Voh-'men geborte nachdem einstimmigen Zeugnisse nicht nur der anwesenden Käuser, sondern auch dcc Fabrikanten aller Nationen zu den vorzüglichsten Merkwürdigkeiten der Messe. An baumwollenen Meubelstoffm, gefärbten Tüchern und von Zitz waren Erzeugnisse von ähnlicher Vollendung nicht gesehen worden. Diese, wegen der kostbaren Farben, theuerste Waare war schon mit Anfang der Meß-wocbe rein aufgekauft. 3'a indeß meisten-tbeils die wodlfeilcn englischen weißen Stosse auf dem Continente bedruckt, und als ko.l-tinental-Waaren auf den Markten ansge-stellt werden, so ist der Erfolg dcr Fabrik von Kosmanos um so entschiedener, da sie ein in jeder Rücksicht nationales Erzeugnis über alle auswärtige Concirrmz erboben hatte. — Dic Erschcinnng der Prüllncr Tuchfabrik der H. H. (scholl und Mummcrt mit , ibren durch die größce Solidität ausgezeichneten Waaren auf den hi.'sigen Messet l)at sehr wahrscheinlich zu dcr Verschleuderung der niederländischen Tucher, die in gleichem Grade auf dem hiesigen Markte niemals wahrgenommen worden istz, mitgewirkt. Die niederländischen Tuchfabriken haben sich, nachdem ihnen der französische Markt verschlossen worden ist, mit um so größeren Waarenmasscn auf den deutschen werfen müssen, uich sehen die Concurrenz der k.k. österrelchischen Fabriken aufden deutschen Markten mit um so größeren Besorgnissen entstehen, als sie sich dle Unsicherheit des aewinnreichen Absatzes ihrer Tücher nach den k. k. italienischen Provinzen nich« verbergen können, und die Fortschritte dcr österreichischen Fabriken vom Auslande immer allgemeiner anerkannt werden. Mlle. Hortenfe Bonaparte laßt zu Frank- furt einen ansehnlichen Inwelen-Schm«^ und ein silbernes Tafel- Service zum Ver«. kauf ausbicten. Bis jetzt haben si.h aber noch keine Käufer gefunden. I5re Schwestcr O'osspb Bonapartes Gemahlin), die den Sommer auf einem benachbarten Landlianse zugebracht hatte, hat bis zu Oster-, »8»? ein Haus in der Stadt gemiethet. ^. Z ) I t a l i e u. Am l3. Okt. wurde zu Genua das auf dem Schiffe Stewart angekommene Gefolge der Prinzessinn von Wales aus derO.',arail? taine entlassen. Es befindet sich dabey cii» Araber, der das Pferd wartet, auf welchem die Prinzessin« die Reise durch die W'ü.ce nach Jerusalem gemacht hat, und der nach der Genueser Zeitung in seiner Lebemveise fast einem Wilde« gleicht. Das Gefolge nnd die Effekteil gingen am 16. nach Como ab. Der König von Sardinien ließ bey der fondanc'rn-den grossen Unsicherheit der" Strassen den Transport durch Gensd'armen begleiten, und hatte ihn für zollfrey erklärt Dcr Konig von Sardinien hat, nachdem er durch die sorgsamsten Maßregeln scwl:n Unterthanen die nothwendigsten Lebensbedürfnisse gesichert, allen Nachbarstaaten erlaubt, ausländische Brotfrüchte aus dem Hafen von ^enua und von anderen Punkten der dortigen Meeresküste zuziehen, zu diesem Ende auch die Transitgebübren auf z^H Fünftheile dcs bisherigen Betrages berab-gesctzs. (W. Z.> N o m. Nabstens wird hier eine päpstliche Kapelle zu einem Seelcilamte für die verewigte Königin vonPortugal gehalten werden. Es war bisher nicht üblich, daß di«:ß für weibliche Sonoerams geschah. Da mau indessen auf den Antrag dcs hier residirenden portugiesischen Ministers, Komma^deue Pinto, diese Ehre scincr Monarchie zugestehen wollte, so hiclt man es für bUlig, beym österreichtscben Hofe deshalb anzufragen, da man früher es demselben selbst für die Kaiserin Maria Theresia verweigert hatte, indem man versprach, daß dieselbe Feycr-lichkeit auch kü.zfng für wirklich sclMandig regierende österreichische Fürstmnen statt ha- ? bei: solle Äle Antwort Sr. Maj. des Kal- s sers ist um so mebr bewilligend ausgefallen, s da die Bande der Herick^vagernng iyn dem h Höft von Brasilien bald noch näher bringerr l werden. <^- 3 > < Frankreich. ' Am -9 O.'t. legte der Marschall Mar- , «,^t z>."n Kö'Nie den '?i3 ?cr Treue ab, «°« e,,p«'>, »«« den Hä..»e>. Gr Majcstät d^ l Ra'schaUsstal). (A). F ) Man ge'it wirkl ch mit einem Plan um, Ak^'cn auszustellen, deren Betrag zum Be« kufeil.es )ruchworratbs.Magazins n, (Ätraß-h.n-g dienen soll. Eine solche Maßregel, »oel'ch: den A^ieninbabern den Vorthell ge^ wV)ct, ibre Capitalien anzulegen, jede Be-sorgniß fac dle Zukunft zu Heden, nud dadurch il're« Mitbürgern zu nutzen, wlrd zuoerlassi; recht viele Theilnehn^r tn rer Stadt Gtraßburg finden. (uv. S / Her bekannte ^afayette, der nach langer ^nrückaezogenbeit als'Mitglied der Depntlr-tenkammrr nach Bonaparte's Nnckfunft von Elba wieder auftrat, wäre von einem Be-nrkskoaegium im Departement ^elne und tz)?arne beynahe als Kandidat zu der n^nen Deputlrtenkamvier gewählt worden ^dm fehlte blos Eine Gtim ne. ^ >^ ^"'^. WSAMW Stelle des Journals des D-'dats, wo es he ß ,5n allen süddeutschen Hösen und Mlle.Mars zu bewundern.;« wenn ma.ntchr mit Grmid vermuthen mußte, der ^>urn.l st habe durch diese nur persifiiren wo'len. «..^^. ;./^^. ,.'a5 behaus NMe-CoW>mes m Paris wird jetzt so besucht, daß d Äensdannen Aufsicht halten müssen. Sie lassen'niemand binein» als bis eine gewisse Anzahl von Personen sich wieder entfernt hat. Hieß Kaffeehaus gleicht dem Saale eines Satrapen. Goldene und crystalle.le Lüsters, deren Schein eine Menge von Spiegeln verdo^ elt, erhellen es auf das Glänzendste. Der Schenktisch ist mit silbernen und vergoldeten eleganten Gc-fa!'en mit Blumensträußen überladen. Eini-g« und zwanzig Kammerdiener warten auf, und stets wird mit dem wohlriechendsten Nanch-werk geräuchert. Die Kaffeewirthin, Madam Romain, sitzt cmf einem sammtenen Tbron, trägt ein diamantnes Diadem, und gibt sich das Ansebeu , als seyen die Anwesenden keine Kunden, sondern Untertbanen von ihr, welche ihr Huldigungen darbriugen. Dieß Kaffeehaus ist nun das erste in Paris. (G. Z.) Spanten« Veym allgemeinen Handkuß am 3c». Se^t. berechnet man, daß die beyden Prinzessinnclt sich die Hände v. 22,198 Personen küßen ließen. (Bcob.) Ni verlande. Brüssel den l^.Octoo. Viele französische Emigranten, meistens Offizier^ von der Loire-arme, die sich nach Brüssel, in der Hoffnung vielleicht wieder in ihr Vaterland zurückzukehren , begeben hatten, befinden sich ohnni'chaf: dah!n gerassc. Vin neulich zu?ankasier verstorbener deutscher Kaufman hat der öffentlichen Bibliot^ck zu Philadelphia eine beträchtliche Snm'ne u«tcr der Bedingung vermackt, daß die Zinsen nur zu Anschassnng Deutscher Bacher vsrs wendet werden sollen. Tic Zahl der in Pcnjysvanieli wobn/nden Deutschen betragt jctzt nach authentischen Zäblnngcn beynahe eine Million. In Philadelphia hört man so viel Deutsch als Englisch sprechen (W.Z.) M ! s z e l l e n. Die Admiralität zu London hat eine neue Erfindung dcs Hrn Congreve untersucht, die man jedoch noch nicht naher kennt. Die Engl nder sind bisher das einzige Volk, welches die Congrcveichen Staketen eillfnbrt?, die das wabre Snrrogat des Verlornen griechischen Fcncrs sind, und vielleicht kommt die neue Erfindung dieser noch näher. Die Engländer waren bekanntlich auch unt2. auf'',ren säm'nttick)cnFlotten und Kal r-zeugen nicht mehr als 1^,290 Matrosen Habite, dermablenmehr als 100,090 bey denselben angestellt hat. (W. 3) M^ ch ^ e l - C 0 n r s i n W i e n. am S.November 18^6. Augsd. für 100 fi< c^ai,. fl.^^^^ ^^0. Eonventionsmünze von Hundert 322 2ft st«