Erscheint Abonnement für!L»^, 5 fi. - er.^M.)^ Redllltion: »«lbiihri« 2 .. »u.. ^" ' »ierleüilyrig l 25 <3r«tisch«»V»rst»dt Nr. 23. Expedition: Durch die Post: »»N» H«u««Nr. !9«. ganilöhrig L fi. 4» lr. Inferti»n»g»bül>«n: h»!l>j»hri« 3 „ 2» ,, fiir die 2sp»lti«e Zeile »der deren nierllliähri« l „ 70 „ It»um für ! Mol 6 tr., 2 Mal 8 lr., 2 M«l l« kr. Insertions» ftempel jedes Mal 2U lr. sinielne «rem»!»« k»sten 5 Nkr. ZeWrift für weMMsche Intercsscil. Verlag und Druck von Verantwortlicher Redakteur: I . Blasnik. (Manuscripte werden nicht zurückgesendet.) P. v. Rabies. i. Jahrgang, Laibllch am 5. Mm 1865. ^ 3ft. An die r. I. Denen Wühler der Landeshauptstadt Wach! <«, < .^ ^ ^" s Tagen werden zum fünften Male die Neuwahlen zum Gemeinderathe dieser Landeshauptstadt vorgenommen, und zum fünften Male tritt auch das bürgerliche Wahlcomits vor Sre, um Ihnen jene Candidaten anzuempfehlen, welche es Ihres vollsten Vertrauens besonders würdig halt. Das Wahlcomits, femer bisherigen Fahne getreu, schlagt Männer vor, deren Vergangenheit Bürgschaft leistet, daß sie nebst der Liebe zum Vaterlande und zu unserm Volke, ein warmes Interesse für das geistige und materielle Gedeihen dieser Landeshauptstadt besitzen, die EntWickelung der communalen Autonomie als die Basis des Fortschrittes zum Bessern erkennen und in dieser Richtung eine ersprießliche Thätiglei t hoffen lassen. ' Indem wir Ihnen somit bewährte Kräfte zur Wiederwahl anempfehlen, waren wir andrerseits bedacht, dem büraerlichen Elemente eme erhebliche Stärkung zuzuführen, und durch unfern Vorschlag Ihre Aufmerksamkeit auch auf Männer zu leiten, welche durch ihre Fachkenntnisse m Fragen der Technik und des Sanität s Wesens dieser Stadtgemeinde nützlich sein werden. Wählen Sie also — mit Hintansetzung aller partikularen Interessen — einig nach unserm Vorschlage und betheiliaen Sie sich recht zahlreich an dieser Wahl, sei sie erste Wahl oder Nachwahl. <"!«?lage «no veineiligen ^l « Wo das Gemeinwesen gedeiht, sind auch die einzelnen Bürger glücklich! Canoidatenliste. Für den HI. Wahllörper. Für den N. Wahllörper. Herr Dr. Johann Uhaiiö, Hausbesitzer. Herr Leopold Bürger, Handlungsgesellschafter. .. Dr. Johann Bleiweis, Landesausschußrath. „ vi'. Alois Walenta, k. t. Professor und Primararzt. „ Wilhelm Nost, Hausbesitzer. ,, Vlafius Verhouz, Hausbesitzer.*) Für den I. Wahllörper. Herr Paul Auer, Hausbesitzer. „ Josef Blasnik, Hausbesitzer. „ Franz Noßman, Hausbesitzer. „ Franz Souvan, Hausbesitzer. „ Bartlmä Supanz, k. k. Notar. Laibach, den 30. April 1865. Das bürgerliche Wllhlcomite. ^ ^lichtigung. Im letzten Novieo-Blatte ist in der Candidaten liste für die GemeinderatlMahlen de« M. Wahlkörper« durch «inen unliebsamen Satzfehler Herr Blast»« Verhouz ausgelassen worden, was hiermit berichtiget wird, Die Redaktion der „Novieo". An seinen Schülern hätte man da den Meister erkannt, hätte er Feuilleton. nicht selber auf der Bühne gestanden. — Die Gewandtheit, Fertigkeit und Schönheit, mit der Herr Mandiö ficht, dürften ihres gleichen suchen. I n dem Kampfe, Dolch gegen Rappier, war das Anspringen und sodann Die große L«Ma am Ostermontage! das Ansetzen des Dolches trefflich ausgeführt. (Schluß.) Das Schlußtableau wurde mit Benützung aller Turnapparate Die dritte und letzte Nbtheilung bildeten die Produktionen unseres dargestellt, die in Rücksicht der kurzen Pause nach den Fechtübungen gleich­Turnvereins »^uLiii 80K0I«. sam wie hergezaubert erschienen, was auch das Publikum sichtlich frappirte. Es ist wohl der Ausdruck des Urtheils Aller, die diese Produktio­Die 8oKo1ei standen straff und unbeweglich an den Apparaten, nen mit angesehen, wenn wir sagen: daß wir hochentzückt waren durch ein gegebenes Zeichen des Turnlehrers und das Tableau war fertig; jeder die Eleganz, Kühnheit und Sicherheit, womit die einzelnen Kraftpictzen Turner seine Uebung darstellend. ausgeführt wurden. Das ganze Bild bot folgendes: Vom Zuschauerräume aus betrachtet, Die «sokollli« haben an diesem Abende bewiesen, daß sie alle, sah man in Reihen: Barre n (links): Wage beide Arme in Streckstütz auch die schwierigsten, komplizirtesten Uebungen mit der größten Fertigkeit (Ientl B.) Kopfstand (Draksler). Wage mit einem untergesetzten Ellen­zu machen im Stande — daß sie in der That kräftige und ge­bogen in der Seite (Smraic). — Barren (rechts): Die Schlange, ge« wandt e Turne r sind! hört ein gutes Stück Kautschukmannsnatur dazu, um diese Uebung aus­Und wie unser vollstes Lob und unsere gerechteste Anerkennung allen zuführen (Souvan Ferd.) Schulterstand (Kaisel der jüngere). Schulterstand wackern „8oKo1osn" gilt, so gilt es aber auch zuvördest dem ausgezeich­(Iber). — Pferd : Wage mit dem untergesetzten Ellenbogen des rech­neten langbewährten Turn- und Fecht-Meister des Vereins — Herrn ten Armes in der Seite (Mandiö der ältere). — Senkrechte Leiter : Mandiö, welcher tüchtige Lehrer bereits feit mehreren Dezennien sich Die freie Handfahne und die Genickfahne (Colloretto). — Kl ett er­diesem Unterrichte in unserer Stadt widmet, doch den rechten wahren Bo­Seil : Klettern, dann Kletterstand bei gespanntem Seile mit einem Fuße, den für sein Wirken aber erst im ^uxui 80K0I fand, wo es denn auch der andere abgestreckt, beide Hände losgelassen H la Ueei-FartH (von so herrlich gedeiht! Garzarolli). — Kletter-Stange: Fahne im Stütz (Thßen). — Ringe (links): Nest (Suppanöiö, Oesko). Hang-Wage rücklings (Garbeis). — Diese Abtheilung theilte sich in drei Unterabtheilungen: I. Grup­Ringe (rechts): Nest (Kunar, Nolli). Wage seitlings (Armiö.) — pen, II. Fechtübung und III. Schlußtableau. Schaukel-Reck (links): Nest (Strzelba der jüngere, Teröek). Hang- Der Gruppen wurden 9 dargestellt und zwar: 1) Fa9ade, Wage rücklings (Kobler). — Schaukel-Reck (rechts): Nest (Vidic I. , 2) die drei Löwen, 3) Altar, 4) Denkmal des Herkules, 5) Steinmetz). Hang-Wage rücklings (Mandiö der jüngere). — Kletter­Kreuz, 6) Säule , 7) Riesengruppe, 8) Engel und 9) seil: Klettern «Scherz). — Wagrechte Leiter: Ziehklimmen (Ter-Verzweiflung —; alle diese Pieren wurden mit gleichem Geschicke dinll, Lauriö, Ingliö). Nest (Hren). — Doppelseil; Nest (Kaisel und vorzüglicher Ruhe ausgeführt. Die Gruppen 2, 4, 6, 8, 9 waren der jüngere, Ientl A.) Nebstdem waren noch 28 Turner im Hintergrunde durch bengalisches Feuer beleuchtet. gruppirt. Dort stand auch rechts die Turnfahne, gehalten vom Fahnen­An den Figuren waren bctheiligt die Herren: Vioi c Fr. und träger Skofic, als Ehrenwache standen dabei Orel und Pour; links die VidicV., Draksler, Kobler, Iber, Kaisel, Thßen, Strzlba, Sangerfahne gehalten vom Fahnenträger Vidic, als Ehrenwache standen Steinmetz, Mandiö juu., Suppanöiö, Ruda und Smraic. dabei Ravnikar und Lozar. I m ganzen wurden 58 Turner bei diesem Auf des Herrn Franz Vidi c Schultern lag in der Regel die größte Schlußtableau verwendet. Schwere und Herr Ibe r nahm in den meisten Gruppen die höchste Po­sition ein, von der er sodann immer in schönster Haltung absprang. Allen Produktionen des ^uLui LoKul wurde ein wahrhaft stürmi­ An Fechtübungen bekamen wir die Schule mit Rappieren — scher Applaus und ungeth eilte s Lob: N«, ^äravjs! Herr Mandi ö ssu. und ^'uu. — dann Dolch gegen Rappier —^ die­Der Vorhang fiel zum letzten Male und so hatte dieser schöne selben — und ein Säbelassot zwischen Herrn Mandi ö ^'uu. und Herrn Festabend seinen Abschluß! Kobler ztt sehen. Ein großer Theil der Mitglieder der öitavuio», und des ^u2ni lZ4 Unsere Abgeordneten und der Dispositionsfond! In der am 29. v. M. stattgehabten Debatte über den Disposi­ tionsfond, über den Hofrath von Tschabuschnigg, Dr. Berger und Prof. Dr. Herbst in höchst abfälligem Urtheile sprachen und der schließlich von 500,000 fl. auf 200,000 fl. herabgemindert wurde, er­ griffen auch drei Abgeordnete aus Kram das Wort, die Landesgerichtsräthc Brolich und Kromer, diese beiden für, Dr. Toman gegen den­ selben. Da es uns an Raum gebricht, die Reden Brolich's und Kro ­ mer's abzudrucken, deren crstere unter großer Unruhe und Heiterkeit des Hauses gehalten wurde, während letztere eine scharfe Widerlegung aus dem Munde des Professors Herbst erfuhr, wollen wir hier nur das Urtheil der „Neuen freien Presse" über dieselben anführen. Sie schreibt: „Dem offiziösen Nährfond, der heute um die Hälfte Leib reducirt wurde, weinen wir selbstverständlich keine Thräne nach; der nunmehr halbe Todte hat zwar nicht den Besten seiner Zeit genug gethan, er hat aber doch gelebt für alle Zeiten. Die liberale, unabhängige Presse in Öster­reich kann nicht sehnlichst genug den Tag herbeiwünschen, an dem das gegenwärtige anomale Verhältnis) sein Ende findet. Die Regierung, die dann am Ruder sein wird, sei es die gegenwärtige oder eine andere, wird, wenn sie anders eine Partei hinter sich haben wird, auch ihre Or­gane finden, ihren wirklich liberalen Actione« wird es an publizistischen Förderern um der Sache, nicht um des Geldes willen, nicht fehlen; Sonne und Wind werden dann erst gleich veitheilt sein, heute sind sie es nicht. Gar Mancher ist freilich anderer Ansicht, z. V. der Abgeordnete des armen Krainerlandes, Herr Kromer, der den alten Satz jenes engli­schen Ministers: Wenn ich eine Opposition nicht hätte, ich müßte sie nur taufen — so umdreht: Wenn das Ministerium eine Opposition hat, so muß es sich feine Offiziösen kaufen. Wir wissen nicht, womit es die libe­rale Presse in Oesterreich um den Herrn Landesgerichtsrath aus Kram verdient hat, daß er ihr die Schuld an der Notwendigkeit eines Dispo­sitionsfonds zuschreibt, daß er ihr überhaupt in seinem Herzen so viel bitterbösen Groll nachträgt. Wir zum mindesten haben das nicht um ihn verdient, denn wir waren nie in der Lage, ihn und seine Politik zum Gegenstände einer ernsten Besprechung zu machen, und wie uns ist es mit ihm wohl auch den Andern ergangen. Nun denn, die schweren Anklagen, die Herr Kromer heute gegen die unabhängigen Blatter schleudert — er rechnet es ihnen sogar geradezu zum Verbrechen an, daß sie es wagen, die Opposition im Abgeordnetenhause zu unterstützen — die Anschuldigung der „Erbärmlichkeit", des an das Jahr 1848 erinnernden „gemeinschäd­lichen Treibens" u. dgl. m., alle diese Anklagen können die liberale Presse ganz beruhigt lassen, denn sie sind nicht Anklagen gegen sie, sondern gegen die österreichischen Staatsanwaltschaften, die das übersehen und »lach der Ansicht des Herrn Landesgerichtsrathes aus Krain offenbar nicht ihres Amtes walten. Wenn aber Herr Kromer in seinem ministe­riellen Uebereifer so weit geht, die unabhängige Presse für die momentane Lage des Reiches verantwortlich zu machen, wenn er ihr vorsätzliche Anschwarzung unserer Zustände, Untergrabung des Staatscredits u. s. w. vor­wirft und den Beweis dafür für überflüssig hält, so hat wohl jedes unabhängige Blatt das Recht wie die Pflicht, derlei energisch zurückzuweisen und den Herrn Abgeordneten daran zu erinnern, daß kein österreichisches Blatt unsere finanzielle Lage schlechter darstellt, als die Steuerrückstands-Tabellen des Landes, das ge­rade er vertritt und das über die Bestrebungen der liberalen Presse sicher­lich ganz anders urtheilt, als er. Nicht so sehr Art. V der Strafnovelle, als vielmehr die Achtung vor der Würde eines Abgeordneten als folcheu läßt uns in der Abwehr gegen Herrn Kromer zurückhaltender sein, als seine heutigen Auslassungen verdienen würden. Dem Ministerium aber wünschen wir für ein andermal einen bessern Ankläger gegen die Presse, als es heute Herr Kromer war, denn blinder Eifer schadet." Der Debatte über den Dispositionsfond ging die Erledigung einiger anderer Titel des Etats der politischen Verwaltung voraus. Die Ver­ handlung über den Aufwand für den Straßenbau schien dem Landsmanne und politischen Gesinnungsbruder des Abgeordneten Kromer, dem Abge­ ordneten Brolich , auch Landesgerichtsrath, eine passende Gelegenheit zu sein, um das Haus vermittelst einer Capuzinade zur Bewilligung der Kosten für eine neue Straße zu verniögen. Dr. Toman*) fühlte sich durch die Auslassung seiner Landsleute veranlaßt, für die oppositionelle Presse einzutreten. Er wies auf die 80K0I begaben sich in die Lokalitäten der OitNvuiea, wo ein Souper eingenommen und schließlich auch noch getanzt wurde; hatten alle Musen an diesem National-Feste sich betheiligt, warum sollte Terpsichore allein vergessen bleiben?! Der humanitäre Zweck, den die Aufführung angestrebt, war durch die großartige Vetheiligung des Publikums in hervorragender Weise er­reicht. Der Rechnungsabschluß ergab eine Oesammteinnahme von 634 fl. 30 kr. (und die Auslagen mit 105 fl. 68 kr. davon ab) — einen Reinertrag von 528 fl. 62 kr., die sofort dem h. Landespräsidium über­geben wurden. , Vorzüglicher Dank für das Zustandekommen und Gelingen des Festes gebührt dem Herrn Landeshauptmanne Baron Codell i und dem h. Landesllusschusse für dielleberlassung des landschaftlichen Theaters, dem löblichen R egiments komm ando des k. k. 8. Linien-Infanterie-Regi­mentes weil. Erzherzog Ludwig, für die freundliche Gestaltung der ausge­zeichneten Musikkapelle des Regimentes, den Direktoren der lüiwvuica und des ^n2ui 8o1cn1 — den Herren Dr. Vleiweis und Bürger­meister Dr. E. H. Costa, dem Herrn Notar Dr. Zupanec, der in aufopfernder Weise die Geschäfte des Kassiers besorgte und Allen ?. ^. mitwirkenden Damen und Herren, sowie allen Jenen, die in irgend einer Weise fördernd beigetragen. ?. 5. N. ') Wir biingen im nächsten Blatte die Rede Dr. Toman's nach den stenografi­schen Belichten — so wie den Versprochenen Auszug aus Schindler'« Rede. Bedeutung derselben für das Verfassungsleben Oesterreichs hin, von der Maßregelung derselben wolle er gar nicht sprechen, müsse jedoch bemerken, daß unter dem Ministerium Schmerling die Anzahl der für die oppositio­nelle Presse verhängten Strafen 50 Jahre Kerker betragen, drei Viertel von diesen Kerkerjahren jedoch auf die Vertretung der slavischen Interessen kommen. Dieser Umstand nöthigt ihn, den Schmerzensschrei für dieselbe im Hause auszusprechen. Wenn Abgeordneter Kromer sagt, die oppo­sitionelle Presse sei keine überzeugungstreue, so müsse er doch fragen, ob die Ueberzcugungstreue der ministeriellen Blätter aus dem Golde und Silber des Dispositionsfonds fließe. Bei den Verhältniffen, wie sie in seinem Vaterlande herrschen, könne er unmöglich einen Kreuzer für den Dispositionsfond votiren, indem man wisse, daß dieses Geld zur Vernichtung der materiellen Wohlfahrt des Reiches benützt werde. Er vermißt die Gleichberechtigung zwischen den Nationalitäten und erklärt, die Organe des Dispositionsfondes hätte» in seinem engern Vaterlande Zwietracht gesäet und sogar Organe der Opposition hervorgerufen. Ueber den landwirtschaftlichen Fortschritt mit spe­zieller Beziehung auf die Komischen Verhältnisse. Von P. N. Feuser, Realitätenbesitzer und Wirthschnftsdireltor. IV. Ich gehe jetzt zu einer kurzen Schilderung des landwirthschaftlichen Fortschrittes über, wie wir ihn in glücklicheren Ländern finden. I n Nordamerika wurden allein im Jahre 1863 40,000 Stück Ge­treide-Mähmaschinen verkauft und sollen nach einer niederen Schätzung über 90,000 Stück bei der Erndte im Betrieb gewesen sein. Der daselbst wüthende Bürgerkrieg konsumirte die Menschenkräfte; die Noth drängte zu Maschinen. Eine englische Fabrik zahlte vor einigen Jahren dem Erfinder de« Fowler'schen Dampfpfluges 200.000 fl. für sein Patent und verwendete eine noch größere Summe allein zu Versuchen. Dieselbe Fabrik soll im Jahre 1863 über 1200 Stück Dampfpftüge erzeugt und verkauft haben. Die theuere Pferdehaltung und das Bedürfniß einer raschen sehr tiefen Pflugarbeit, sehen wir so auf die Dampfarbeit verfallen. Spekulanten ziehen mit Erndtemaschinen und Dampfdreschmaschinen durch viele Gegenden Deutschlands: sie garantiren den Landwirthen 30"/« Ersparnis; gegen Handearbeit und machen die besten Geschäfte dabei. Sie dreschen um den 20sten ja 30sten Metzen die Erndte im Nu aus und der Landwirth kann die günstigen Verkaufskonjunltnren stets benützen. Wir in Krain können sicherlich die Hälft e unserer Körner für das Erndten dre­schen und das Saatgut rechnen. Habe ich doch selbst keine Drescher um das siebente Korn-Drescherlohn auftreiben können! Erklärten mir doch intelligente Landwirthe, daß unter dem fünfte n Korn-Drescherlohn hier gar kein Ausdrusch denkbar sei. Dreschmaschinen mit Pferdegöppel und Säemaschinen, welche eine Samenersparniß bis zu 50"/g ermöglichen, ge­hören fast zu den unentbehrlichsten Inventarstücken, selbst kleinerer Land­wirthe. Maschinen zum Gras mähen, Heu wenden und zum Sammeln des Heues, findet'man vielfach als Gemeinde-Inventarstücke. Zweifelhafte Wit­terung und allgemeine Okkupation der Arbeitskräfte während der Heu­erndte, drängten zu dieser Erfindung. I n Herstellung von Pflügen und anderen Bodenbearbeitungsgeräten, ist das Möglichste geleistet worden, um bei geringer Zukunft unglaublich schnelle und gute Arbeit zu liefern. I n der Viehzucht sind durch geschickte Kreuzung und Behandlung fast märchenhafte Resultate erzielt worden, um die höchstmögliche Ausnutzung zu erzielen. Gehören doch Kühe mit 4000 Maaß jährlicher Milchnutzung ebensowenig zu den Seltenheiten, als Preiszahlungen von 3—4000 fl. für die Produkte berühmter Rindviehzüchter. Ist es nicht fabelhaft, daß bei einer von HomL^sr auf Ii»u2iiQ in Pommern in diesem Jahre 30 einjährige Böcke der liarniiouiUet-Schafrace um 12,120 Thaler ver­kauft wurden; daß Exemplare pro Stück mit 800 Thalern bezahlt wur« den, obschon der Besitzer die sieben besten Böcke als unverkäuflich für eigene Benützung zurückbehielt. Betheiligten sich doch bei der Auktion üb« 200 Konkurrenten, welche sogar aus Südamerika herübergekommen waren, um sich Zuchtthiere hier zu holen, welche auf 12 Pfund lebend Gewicht 1 Pfund mittelfeine Waschwolle geben. Auf alle mögliche Weise ist man bemüht durch Assoziation, wenn die Verhältnisse des Einzelnen es nicht ermöglichen, die landwirthschaftli­chen Produkte auf's höchste zu verwerthen. > So finden wir in Genf schon seit 8 Jahren eine Gesellschaft von Landwirthen, welche ihr Vieh selbst abschlachten, und Fleisch und Abfälle — kaufen lassen, da die Fleischer in Preis und Qualität die Konsumenten ebensowenig befriedigten, wie die Lieferanten des Vieh's. Ein Fleischkonsumenten-Verein wäre auch wohl in Laibach angezeigt. Durch wie viele Aushilfskassen wird dem kapitalbedürftigen kleinen Grundbesitz in Deutschland nicht Rechnung getragen? Wie Pilze erstehen sie dort, und wie der Regen eine verdorrende Saat wieder be­lebt, so haben diese Kreditkassen die gedrückten bäuerlichen Verhältnisse, während wir hier jahrelang vergebens eine einzige Kreditkasse für unsere schon zu drei Viertel erdrückten Bauern anstreben! Politische Nevue. Die Kundgebung der Condolenz in den Parlamente n Englands, Italiens, Preußens und Oesterreichs an das amerikanische Cabinet in Betreff der Ermordung Lincoln's wird zu einer politischen Demonstra­tion, die für die Amerikaner freilich nur einen moralischen Werth haben kann, die sie aber gewiß nicht unterschätzen werden, denn sie beweist ihnen im Namen von Millionen hochcivilisirter Bürger, daß sie mit ihrem Kampfe, mit ihrem Siege sich uni die Interessen der Menschheit über­haupt und um den allgemeinen Fortschritt verdient gemacht. Es ist dies eine Huldigung, die nicht blos den rühm- und lorbeergekröuten Sieger, sondern nicht minder jenen ehrt, der bei dieser Gelegenheit in so feier­licher Weise für die Sache eintritt, die dort vertheidigt wurde und sie so lös heiligt. Wi r können daher jene nur beglückwünschen, die diesen Moment erfaßt haben, um Zeugniß dafür abzugeben, daß, wenn es sich um die Wahrung der Interessen der Freiheit und Humanität handelt, die civili­sirten Völker dies- und jenseits des Oceans sich für solidarisch verbunden erachten. Von Lincoln's Nachfolger dem Vizepräsidenten Johnson, weiß man nicht viel, und was man weiß, ist besonders günstig. Eine Charakteristik lincoln's und Iohnson's sind die Reden, welche die beiden Männer am 11. April vor dem Volke in Washington hielten. Lincoln's Worte sind Milde, Verzeihung, Versöhnung; Johnson dagegen meint, der sccessioni­stische Präsident Iefferson Davis muffe, wenn er gefangen werde, zwanzig­mal fo hoch als Haman am Galgen baumeln. Ma n meint, daß Johnson gegen Frankreich in Mexiko und England in Canada entschieden Front machen werde. Johnson hat beim Antritte seines neuen Amtes erklärt, baß er sich der ihm nunmehr obliegenden Pflicht bewußt sei, und daß er voll Gottvertrauen an ihre Erfüllung gehe. Sein Benehmen bei seinem Amtsantritte soll einen sehr günstigen Eindruck gemacht haben. DerVice­präsident war früher seines Zeichens Schneider, was ihm aber und seinen Wählern eben so wenig zur Unehre gereicht, als es Lincoln zur Unehre gereicht, daß er mit seiner schwieligen Faust Holz gespalten und das Ruder geführt hat. Die seit mehreren Jahren in Wien erschienene, slavische Interessen vertretende Zeitschrift: „Ost und West" ist Ende vorigen Monates einge­gangen. D a der Redakteur und Herausgeber Herr Sandiö bekanntlich zu 6 Monaten Kerker vcrurtheilt ist, so hat er sich mit dem Eigentümer der Wochenschrift: „Die Zukunft", welche für gleiche Interessen plaidirt, Herrn Delpini, dahin geeinigt, daß seine Abonnenten durch Zusendung der „Zukunft" entschädigt werden. Dem „Nouitsrli' äs l^iest«« gehen neue erfreuliche Nachrichten aus Meriko zu. Die Pacifikation des Reiches, die Zerstreuung der Guerilla's und die Organisation der innern Verwaltung schreiten gleich­mäßig rasch vor. Ein schöner Zug wird von der Kaiserin berichtet, die der Witwe eines gefallenen Offiziers einer französischen Abtheilung so­gleich aus ihrer Privatchatouille 25000 Francs als Aussteuer für die Tochter einhändigen ließ. Demselben Blatt zufolge sind die aus Eghpten rückgekehrten Tr i esti­ner hochentzückt über die Aufnahme, die sie bei der Suez-Canal -Gesellschaft gefunden haben. Aus Madri d wird berichtet: Die Stimmung ist fortwährend eine sehr unruhige. Die Regierung hat den Alcalden der Hauptstadt, Grafen Belasten, ohne weiteis abgesetzt, weil er bei dem Stiergefechte Civil­gardisten zuließ, um sich dadurch Populär zu machen. Sein Nachfolger, Osorio, bisher Militärgouverneur von Granada, wurde durch Decret di­rect zum Marschall erhoben. Der renitente Stadtrat!) soll aufgelöst werden. Seit 10, April d. I. finden unaufhörlich Preßverfolgungen statt. Etwa sechzig Verwundete, die am 10. v. M . gefangen genommen wurden, bestreiten die Competenz der Militärgerichte, denen sie übergeben wer­den sollen. Aus Petersburg wird geschrieben: Milutyn brachte im Reichs» rathe eine Gesetzesvorlage, betreffend die Aufhebung der Todesstrafe für politische Verbrecher, ein. Die Vorlage will überhaupt die Todesstrafe nur noch in den Fällen von Attentaten auf das Leben des Kaisers oder der kaiserlichen Familie fortbestehen lassen. Aus dem Gemeinderathe. (Sitzung am 27. April unter dem Vorfitze des Bürgermeisters Dr. E. H. Costa; anwesend 15 Gemeinderathe). (Schluß.) Gemeinderath Dr. Poklukar referirt Namens der Stiftungssektion in Betreff der Anlegung eines Ueberschusses von 336 fl. 40 kr. vom krain. Invalidenstiftungsfonde, und stellt den Antrag auf Fruktifizirung des Betrages durch Ankauf von Obligationen. Gemeinderath Dr. A h a ö i ö stellt die Frage, warum für den Invalidenstiftungsfond die Einkommen­steuer gezahlt werde — was der Bürgermeister dahin beantwortet, daß dies die Obligationensteuer sei — worauf Dr. Ahaöiö den Antrag stellt, es sei ein Comite von 3 Gemeinderathe« zu wählen, das seinerzeit den Antrag zu stellen hatte, welche Schritte zu unternehmen waren, damit die dem Invalidenfonde gehörigen Obligationen von der Einkommensteuer freigelassen würden, welcher Antrag des Dr. Ahaöiö angenommen wird, demzufolge der Bürgermeister, vom Gemeinderathe autoristrt, die Herren Dr. Ahaöiö, Horak und Dr. Schöppl als Comits constituirt. Die Anträge der Bausektion, betreffend die neuen Pflasterungen, werden nach einer längern Debatte (Dr. Ritter v. Kaltenegger, Rost, Dr. Orel, Hörnt, Schwentner und Vlasniy angenommen. Es werden demnach in diesem Jahre folgende Straßen neugepflastert und hergestellt werden: der Haupt­platz in der Richtung gegen die Domkirche sammt Trottoir und Mulden, der Verbindungsplatz zwischen dem Bischofhofe und dem Bürgerspitals­gebäude, das Laibachufer längs dem Vürgerspitalsgebäude, ein breites Trottoir von der Burg bis zu dem Ursulinerinenkloster, das Pflaster neben dem „Schnallenwirth", die untere Gradischa, der Rosen gassen- und der Polanakanlll. Diese Herstellungen kosten 10,000 fl., wovon 6700 fl. im Präliminare gedeckt erscheinen, der Rest aber durch den Ver­kauf der Obligationen gewonnen werden wird. Der Antrag der Bausektion auf Genehmigung des Akkordprotokolls mit Han s Pete r ca wegen Veistellung der Pflastersteine wird angenom­men, sowie das von Dr. Ore l dazu gestellte Amendement, welches lautet: es sollen zuerst die Pflasteikugelsteine aufgerafft und dann erst neue über­nommen werden. — Ueber Vorschlag der Bausektion wird Johann Sirnik zum städtischen Zimmermann aufgenommen. — Auf Antrag derselben Sektion wird ferner noch das Liquidirungsoperat über den Dolomitschotter angenommen und der technische Aushilfsdiurnist dem städtischen Bauiuspck­tor zur Hilfsleistung noch für den Monat Mai belassen. Der von der Bausektion gestellte Antrag, dem städtischen Bauinspektor eine Rüge wegen Vernachläßigung seiner Pflichten zu ertheilen, wird durch die Anträge: Horak und Dr. Schöppl, welche auch Blasnit unterstützt, dahin modifizirt, daß es vorderhand dem Bürgermeister überlassen bleibe, den Bauinspektor an die gewissenhafte genaue Erfüllung seiner Pflichten zu erinnern. Correspondenzen. H Lllibllch, 29. April*). (Nod1o88o odlisss!) Als Fried-rich Schiller in Hinblick auf seine Ehe mit dem Fräulein Charlotte von Lengefeld den Herzog von Weimar um die Verleihung des Adels bat, da bemerkte er mit der, seinen großen Geist bezeichnenden Bescheidenheit, wie er es wohl fühle, daß ihm seine Verdienste noch keinen Anspruch darauf geben, wie ihm jedoch die Machtfülle feines Landesherrn auch frenide Verdienste leihe n könne. Und in der That: Friedrich von Schiller hat diese Ehrenschuld mit wucherischen Zinsen der deutschen Nation abgezahlt, und die „Schaar der Edelleute", deuen ihn der Herzog „angereiht" hatte, darf mit Stolz auf diesen Standesgenofsen hinweisen, denn länger als der Glanz eines Wap­penschildes wird der Ruhm dieses Dichters währen. Diese historische Reminiscenz siel uns unwillkürlich bei, als wir von der Nachricht überrascht wurden, daß der regierende Bürgermeister von Idria, und lücksichtlich über seinen Antrag die Gemeinde, den Herrn Dr. Ludwig Ißleib mit dem Bürgerrechte der Stadt begnadet haben. Wer nun immer, sei es aus Beruf, fei es zur Sühne irgend eines begangenen Unrechtes veranlaßt wurde, sich durch das etwas langathmige Gemeindegesetz durchzuwinden, dem muß es klar geworden sein, daß zu den vorzüglichsten Rechten der autonomen Gemeinde gerade auch jenes gehöre: Fremde in den Gemeindeverband aufzunehmen. Ob, und welche Verdienste der Aspirant aufzuweisen habe, dies be­stimmt das Gesetz nicht; es fordert nichts weiter, als daß der Aufzuneh­mende in correctem Wege die österreichische Staatsbürgerschaft erworben habe, wozu für Krain wohl noch die weitere Rücksicht hinzutreten dürfte, daß er auch eines christlichen Glaubensbekenntnisses sei. Alles Uebrige überläßt das Gesetz dem souvrainen Willen, dem mehr oder minder guten Geschmacke, der Politik, oder Ambition der Gemeinde selbst. Demzufolge kann es unser constitutionelles Nervensystem in keiner Richtung berühren, ob Dr. Ißleib dieses Osterei seines Vügerthumes seinem publizistischen, oder welchem Verdienste sonst zu danken habe, oder ob die um ihre Zukunft besorgte Commune damit den Hammerschlag aufzu­halten hofft, der sie früher oder später aus der Hand eines gütigen Brod­herrn in das Joch des rücksichtslosen merkantilen Interesses überant­worten soll. Und dennoch ist dieser Handel auch für uns nicht ganz ohne Ve-­deutung. — Nod1s886 odliz« — Großmuth verpflichtet! Wir glauben nämlich, daß der Benjamin der Bürger von Idria sich fortan bewußt sein werde, der Gemeinde eines slovenischen Landes anzugehören; wir erwarten, daß er sich fernerhin nicht in Sack und Asche einhüllen werde, so oft die flovenische Nation einen Fortschritt ihres Na­tionallebens' und ihres Stammesbewußtseins zu, registriren die Freude hat; — wir erwarten, daß der neue Bürger von Idria, nach dem Bei­spiele seiner Mitbürger, welche tief aus dem Schooße der Mutter Erde das kostbare Metall zu Tage fördern, sich die Mühe nicht werde ver­drießen lassen, in den Schacht des Volkslebens, einzufahren, und die Gold­körner aufzulesen, welche dort für Jedermann zu finden sind, der das Verständnis; und ein offenes Auge mitbringt für die Stammeseigenheit eines edlen Volkes, das endlich sich ermannt hat und sich nicht mehr mit den Brodsaamen begnüget, die vom Tische der Mächtigern abfallen, son­dern selbst den ihm gebührenden Platz an der Tafel der Völterfamilie Oesterreichs einzunehmen anstrebt; wir erwarten, daß er die ätzende Lauge des Spottes nicht mehr ausgießen werde über Männer und Institutionen, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, das heilige Feuer eines gesun­den Volkssinnes zu hüten; — wir erwarten, daß er das Splitterrichter­amt nun Andern überlassen werde; — mit Einem Worte, wir erwarten es von der Ehrenhaftigkeit des neuen Bürgers von Idria, daß er fortan eingedenk bleibe der bedeutungsvollen Devise, welche wir zur Ueberschrift dieses Artikels gewählt haben: Nudl683s obli^s ! Und wird es so kommen, wie wir es dem Gesagten zufolge zu er­warten im Rechte sind, dann werden auch wir nicht ermangeln in An­erkennung des autonomen Willens der Gemeinde Idria ihrem jüngsten Bürger ein rückhaltsloses „Glück auf" zuzurufen! — Lokales und Provinziales — Der Nothstandsllusschuß für Innerkrain hatte am 1. d. M . wieder eine Sitzung. Se. Ercellenz der Herr Statthalter, von der Berei­sung der drei meistbetroffenen Gemeinden zurückgekehrt, erklärte, daß er sich mit eigenen Augen überzeugt habe, wie die Noth in der That sehr groß gewesen, daß aber gegenwärtig mit Nahrungsmitteln und Samen dem größten Vedrägniß abgeholfen fei. Außer dem Haiden sind schon alle Samen an ihrer Stelle. Von den bisher gesammelten 16,329 fl. 26 kr. sind nur mehr 1000 fl. in der Kasse. Der Ausschuß beschloß, daß auch Studeno (Kaltenfeld) und Belsko (Welsku) im Planinaer Bezirke mit Samen und Lebensmitteln versehen werden sollen. — Der Verein H.z>i8 in Wien hat zu seinem Thierarzte unfern Landsmann And. Prda n gewählt. — Der große Markt am Montag war sehr schlecht. Es wurde viel Vieh zugetrieben, aber sehr wenig davon verkauft. — Sonntag Nachmittag wird in Laverca bei Anwesenheit des ^u2iii 80K0I ein Theil der Musikkapelle des k. k. 8. Infanterie-Regi­mentes spielen, was zur Erhöhung des Vergnügens nicht wenig beitragen wird. Die Mitglieder der Üitavuioa und des ^uLui LoKuI werden zur Theilnahme an dem Mai-Ausfluge freundlichst eingeladen. *) D» diese Korrespondenz nur „Erwartungen" ausspricht, die auch wir «heilen, so kann dieselbe in keiner Weise mit der Sprechhalle unsere« letzten Blattes collidiren — wo wir die Erörterung der Frage nach den MotiVen, Hergang u. s. w. der Wahl zurückgewiesen haben, D. Red. l5ll — DieNovic e schlägt in der letzten Nummer folgende Herren als neue Ausschüsse der „Matica" vor: M. Bogoviö, Prof. Erjavec, M. Cigale, I. Grabrijan. A. Ianci^iö, P. Hicinger, A. Kos, Prof. L^sar, Prof. Macun. Prof. Mar», Dr. Prelog, B. Po­toönik, B. Rai6, Dr. Nazlag, L. Svetec, Prof. 8olar und Dr. Vosnjak. — Neuer dm Brand des Benediktinerstiftes Admont in Obersteier (am 27. v. M.) schreibt die „Tagespost": Das Stift ist ein Schutt­haufen, die Kirche im Innern ganz ausgebrannt, die kostbaren Gemälde, die prächtige Orgel zerstört, die Glocken geschmolzen, die Thürme eine nackte Steinmasse. Mit Ausnahme der Bibliothek sind das Archiv, die wissenschaftlichen Sammlungen, die Prälatur u. s. w. Alles bis auf den Grund ausgebrannt und zerstört. Kaum daß die Geistlichen das nackte Leben retten konnten. Leider ist auch der Verlust von fünf Menschenleben zu beklagen. Mehrere Personen werden noch vermißt, einige liegen schwer verwundet darnieder, kurz das Unglück ist schrecklich, der Schade ungeheuer. — Die „Laibacher Zeitung" vom 3. d. M. bringt die Notiz, daß die Sammlungen für das zu errichtende Kinderspita l die Summe von 2338 fl. ergeben haben. Nach dieser Stilisirung muß Jeder, der deutsch kann, glauben, daß die Sammlungen bereits beendet sind, denn im entgegengesetzten Falle, wenn sie noch fortdauern, dürfte nach Vauer's deutscher Grammatik das Wörtchen bisher nicht fehlen. Die Samm­lungen dauern in der Thai noch fort und haben bis heute die Summe von 3004 fl. erreicht. Generalversammlung der 8Inv«Mu Mtio» am 11. d. M. (im Rathhaussaale.) Das Programm des ganzen Versammlungstages ist folgendes: um 8 Uhr Früh Festmesse, celebrirt vom hoch«. Herrn Generalvikar Anton Kos in der Domkirche, bei welchem h. Amte mit Erlaubniß Sr. Gnaden des Fürstbischofs die Hörer der Theologie mit den Sängern der (ütÄvnloa. vereint singen werden; Kapellmeister Fabjan wird den Chor dirigiren. Um 9 Uhr beginnt die Versammlung im Rathhaussaale. Ge­ genstände : I. Rede des Vorsitzenden. II . Berichterstattung des Sekretärs über die bisherigen Arbeiten des Geschäftsausschusses. III. Rechnungsbericht des ersten Vereinsjahres bis 31. Decbr. 1864. IV. Voranschlag für das Vereinsjahr 1865. V. Wahl von drei Mitgliedern zur Prüfung der Iahresrechnung nach §. 12. a. der Statuten. VI . Wahl von 40 Ausschüssen, von denen 16 in Laibach ansässig sein müssen, nach §. 14 der Statuten. VII . Anträge des Geschäftsausschusses: 1. ob die Natioa die beim St. Hermagoras-Vereine erliegenden Bücher des Dr. Vojska übernehmen soll? > 2. welche Bücher auf Kosten der Natioa herausgegeben weiden sollen? und 3. wie das Kapital der Natiea angelegt werden soll? VHI . Anträge einzelner Mitglieder. IX . Vorschläge zur Aenderung der Statuten nach §. 12. o. der­selben. (Die diesbezüglich eingebrachten Motionen sind aus der an alle Mitglieder versendeten Einladung zu ersehen). Mittag s gemeinschaftliches Diner. Abends 8 Uhr im Saale der öitavniea eine Leseäa. Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzolatte der Laibacher Zeitung). Am 6. Villi. 3. «et. Feilbietung der dem Johann Kern vul^u Sibanski von K»Pl»vas gehöligen Realitäten; Schätzwerth 5874 fi. (Bez. A. Stein). — 3. erek. Feilbietung der dem Anton Skrab »on Svze gehöligen drei Achtel Hube; Schätzwerth 880 fl. 60 kl. (Bez. A. Feistntz). — 3, erek. Feilbietung der dem Math»«« Baraga von Zntnitz gehörigen Rea­lität; Schützwelth 850 fi. (Bez. N. Planina). — 3. erek. Feilbietung der dem Georg Muschizh von Tanzberg gehöligen Realität; Schützwelth 200 fl. (Bez. A. Tschernembl). — 3. erek. Feilbietung del dem Anton Wallanb von Goriza gehöligen Rea­lität sammt An- und Zugehöi; Schützwelth 2315 fi. (Bez, A. Radmannsdorf). — 3. erek. Feilbietung der dem Johann KerLe von Gora gehöligen Realität; Schätzwert!) 3883 fi. (Bez. A. Reifnitz). — 3. erek. Feilbietung der dem mj. Benihald Skubih von Stangenvollane gehöligen Realität; (Bez. A. Littai). Am 7. Mlli. Tagsatzung in Sachen der unbekannten Rechtsnachfolger des Lukas Moditz von Eibenschütz; (Bez. A. Planin»). Äm 8. Mlli. 3. erek. Feilbietung der dem Ioh. Telkounik von Hine gehöri­gen Realität; Schützwelth 1432 fi. 20 kl. (Bez. A. Ratschach). — Termin der Einberufung der Verlassenschaftsgläubiger nach Nntonia Peter« lin; (Landesgericht Laibach). Am 9. Mlli. 3. erek. Feilbietung der dem Mathäus Obelsa von Vigaun ge­hörigen Realität; Schützwerth 1550 fl. (Bez. A. Planina). — 3. erek. Feilbietung der der Maria Zadu nun verehelichten Rottar in Klenig gehörigen Realitäten; Schützwerth 180 fl. und 72 fi. (Bez. N. L»as). — 3. erek. Feilbietung (Uebeltlagung) der dem Mathäus Fließ von Manns­burg gehöligen Realität; Schützwelth 780 fl. (Bez. A. Stein). — Tagsatzung in Sachen der unbekannt wo befindlichen Pupillen des Simon Perjatel, de« Johann Perjatel und der Rechtsnachfolge!; (Bez. A. Reifuih). — Tagsatzung in Sachen des unbekannt wo befindlichen Peter Louschin, de« Georg Sporer und deren Rechtsnachfolger; (Bez. A. Reifnitz). Verstorbene. Den 30. April. Helen» Michelis, Institutsarme, alt 73 Jahre, im Versor­gungshause Nr. 4, an der Lungenlöhmung. Den 1. Mai. Peter Lubri, Taglöhner, alt 53 Jahre, im Civilspital, an der , Entartung der Unterleibsorgane. — Dem Johann Wetschai, Modelltischler, seine Tochter Amali», alt 1 Jahr 8 Monate, in der St. Peters-Vorstadt Nr. 133. an Fraisen. — Dem Herrn Karl Höger, Pens. k. k. Kanzleidiener, seine Tochter Mari«, alt 1 Jahr und 14 Tage, in der St. Peters-Vorftadt Nr. 17 und dem Mathias AuLiL, Maurel, sein Sohn Ioh»nn, alt 1 Jahr, in der Stadt Nr. 159, beide »n Rücktritt der Maseru. Den 2. Mai. Dem Johann Gorjanz, Packer, sein Sohn Franz, alt 1 I»hr und 12 Tage, in der St. Peters-Vorstadt Nr. 68, an der brandigen Halsbräune. — Dem Martin Iel»i, Taglöhuer, sein Sohn Johann, »lt 2 Jahre, in der Stadt Nr. 77, au Masein. — Dem Philip Kober, Schneider, seine Gattin Aloisi», «,, 34 Jahre, in der Tirnou-Vorstadt Nl. 56, »n der Lungensucht. Anmerkung. Im Monate April 1865 find 86 Personen gestorben, davon waren 48 männliche» und 38 weiblichen Geschlechts, Lottoziehungen. K. l. Lottoziehung am 3. d. M. Trieft: 38. 52. 31. 60. 27. Wochenmarkt in Laibach am 3. Mai. Gldäpfel Mtz. fl. 1.80, Linsen Mtz. fl. 4.— , Erbsen Mtz. fi. 3.70, Fisolen Metzen fl. 3.75, Rindschmalz Pfund lr. 56, Schweineschmalz Pfund kr. 42, Speck frisch Pfund kl. 32, Speck geräuchert Pfund tl. 42. Büttel Pfund tr. 50, Vier Stück 1 kr., Milch Mß. kr. 10, Rindfieifch Pf. 19 bis 2l kr., Kalbfleisch Pf. kr. 19, Schweinefleisch Pf. tr. 23, Hähndel Stück kr. 25, T»uben Stück kr. ,2. Heu Cent. fl. 1.2, Stroh Cent. kr. 72'/«, H°lz harte« 3Uzöllig Klafter fl. 7.59, weiche« Kft. fi. 5.—, Wein rother Cim. fi. 13, weißer Eim. fi. 14. Getreidepreise in den Magazinen. Weizen Mtz. fi. 3.84, Korn Mtz. fl.2.50, Gerste Mtz. fl. 2,26. Hafer Mß. fl. 1.86, Halbfrucht Mtz. ff. 2,69, Heiden Mtz. fi. 2,70, Hirse Mtz. fl. 2.57, Kukurutz Mtz. fi. 2.74. 4. Mai (tel.) 29. April 2. Mai Ooursbericht (Durchschnitts­ Geld W»are Geld Waare eouls) In öfterreich. Währung zu 5°/, 67.45 67.55 67,50 67.60 „ rückzahlbar „ '/-°/° 98. -98.50 98.— 88.50 „ „ von 1864 89.75 90.— 89.80 90.— Silberanlehen von 1864 81.— 81.25 81.10 81.25 Nationalanlehen 5 "/„ 75.75 75.85 75.70 75.80 75,90 Metalliques 5 °/, 71.70 71.80 71.50 71.60 71.60 Verlosung 1839 160.— 161— 160.— 160.25 „ 1860 zu 500 fi 94.55 94.65 94.40 94.50 94'zo „ 1864 89.15 89.25 89.15 89.2» Como-Rentscheine 42 1<. »»»tr. . . 17.75 18.25 17.75 18.25 Grundentlastungs-Obligationen von Steiermark, Kärnten, Krain. . . 86.50 89.50 89.50 90.50 Nationalbank 801.— 802.— 802.— 804.— 803.— Kreditanstalt 186.10 186.30 186.40 186.60 184.40 Wechsel auf London 108.40 108.60 108.40 108.60 108.50 Silber 106.50 106.65 106.50 106,75 106.50 Nr. 7056. (24-1.) Kundmachung. Von dem gefertigten k. k. stadt. deleg. Bezirksgerichte Laibach wird zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß über Ansuchen des Herrn Car l Pichler von Laibach in die freiwillige öffentliche Veräußerung seiner nächst Wlliö gelegenen im Grundbuche Magistrat Laibach sud lieot, Nro. 219/1, 222 und 226 vorkommenden Ziegelbrennerei gewilligt wo» den sei. Diese Realität besteht aus einem gemauerten mit Ziegeln eingedeck­ten ein Stock hohen Hause, dann Wirtschaftsgebäuden, zweier Ziegelöfen, mehreren Trocken- und Torfhütten und einem Grundcomplere von 24 Joch 1386 ^Klaftern. Die Gebäude sind im besten Bauzustande, die Mächtigkeit der Lehm­schichte beträgt durchgehends mehr als eine Klafter. Zur Vornahme dieser Lizitation wird der ». Mai d. I., » Uhr Vormittags, 1ooc> der Realität bestimmt. Die Lizitationsbedingnisse, der Grundbuchsextrakt kann in den ge­wöhnlichen Amtsstunden bei dem gefertigten Gerichte eingesehen werden. Laibach, am 2. Mai 1865. K. k. städt. del. Bez. G. Laibach. 25. « 3-l. M8 ViehverjlchernWbanK für Oestemich in Wien. Der Bankvorstand beehrt sich zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, daß die Bank ihre definitive Thätigkeit am 3. April l. I . begonnen, und für das Kronland Krain die „HllUpt-NepräsmtllNz Llliblllh" dem Herrn Eduard Pour mit dem im §. 13 der Statuten normirten Rechte zur Unterfertigung der Polizzen verliehen hat. Die Bank versichert: Rindvieh, Pferde, Maulthiere uud Esel gegen alle Verluste, welche a) durch Seuchen aller Art, d) durch einzelne (spo­radische) Krankheiten, o) durch plötzliche Unglücksfalle entstehen. Wien, im April 1865. Ter Banlvorstllnd. Indem ich auf vorstehende Kundmachung Bezug nehme, erlaube ich mir, die ?. 1 . Herren Landwirthe und Viehbesitzer zum zahlreichen Bei­tritte mit dem Bedeuten einzuladen, daß die Bank nach dem Prinzipe der Gegenseitigkeit ihrer Mitglieder gegründet ist, und daher nur Ge­meinnützigkeit zum Zwecke hat. Nähere Auskünfte ertheile ich, sowie auch die von mir in sammt­lichen Bezirken Krams aufgestellten Agenten, unentgeltlich und bereitwilligst, Eduard Pour, Handelsmann. Assekuranz-Bureau: Polana (Getreideplatz) Nro. 66. 26 i. Ein ausgedienter Militär, in den besten Jahren, sucht eine Unterkunft als .Kellner oder Gastbebienter. Anfrage in der Redaktion.