Zeitschrift für krainische Landeskunde. Nummer 10. Laibach, 1901. IX. Jahrgang. Das Eisen in Krain. Beiträge zur Geschichte der krainischen Eisenindustrie und des krainisclien Eisenhandels. Von A. Milliner. Die Eisen- und Stahlwerke im oberen Savethale. Pley ofen und Mojstrana. Mit den Werken von a. d. Sava werden die Hämmer von Pley of en1) und Mojstrana gewöhnlich im Zusammenhänge genannt. Ersteres Werk hatte einen Schmelzofen, wie dies schon der Namen besagt, in Mojstrana aber befanden sich nur Stahlschläge, wo das Materiale von Sava aufgearbeitet wurde. Von Pleyofen heisst es im Berichte Ruards ddo. 10. December 1792 im Sessions-Protokolle, dass, so wie für Sava, Errichtungs- und Bewilligungs-Urkunden fehlen, doch findet man aus anderen Schriften, dass weder „in Sava noch Pleiofen Schmelzwerke, wohl aber solche in der Alpen bei Hl. Kreutz be-' standen sind, mithin selbe im Jahre 1538 dem Bernhard Buccelleni von Kaiser Ferdinand I. zur Uebersetzung nach Sava und B1 e i o f e n, nebst Errichtung der gegenwärtig befindlichen Stahlschläge und dazu gehörigen Feuer bewilliget worden sind, welch letzteres Schmelzwerk zu B1 e i o f e n hingegen wegen Holzmangel schon vor 18 Jahren (also 1774) aufgelassen worden.“ 1. c. Nr. 300. Die Ruinen von Pleyofen liegen nur wenige hundert Schritte — 200 Schritte vom Jesenica-Bache — von dem letzten Hause der Ortschaft Assling, links von der Strasse gegen Längenfeld hin, entfernt. Hundert Schritte vom Jesenica-Bache entfernt steht das noch bewohnbare Gewerkenhaus im Style des XVII. Jahrhunderts und weitere hundert Schritte trifft man links der Strasse etwas vor hm 3/80 eine Mühle. Hinter dieser findet man die >) Sloveniscli na plavžu, am Schmelzofen, plavž.scheint übrigens nichts weiter als das deutsche Pleyofen zu sein. Die Eisenschmelzer heissen auch Pleyer. Urkundlich wird Pleyofen zuerst 1561 in einem Actenstücke des Vicedom-Arcliives erwähnt. Reste des alten Schmelzofens. und Massen von alten Schlacken unter dem Rasen. Etwas abseits beschützt eine Fichtengruppe die Ruinen der ehemaligen St. Barbara-Kapelle. Da wenden sich unterm 20. Februar 1561 „N. N. die Gewerken und Hammerleute am Plaaofen oberhalb Äschling, im Gericht der Herrschaft Weissen-fels“ bittlich an den Kaiser und stellen vor, dass sie „Einen nun längst verlassenen und abgegangenen Playofen, so durch Verderben und leztlichen Unvermögen der vorigen Werchleut abgekommen“ mit schweren Kosten wieder erhoben und ins Werk gebracht hätten. Weil ihnen aber „mit dem rauhen Eisen aufs walisch zu farn gespert, mögen wir nieder t kein furielien (Darlehen), wie dan fast bei den mehreren (meisten) Hämmern im Werch und gebräuchlich, bekommen, dardurch und in Ansehen unsers erschöpften Unvermögen müsse dies werch und E. Rö. Kais. May. Cammer nun werchlos abgehen und erliegen, und wir ins lezt verderben gerathen“. Sie bitten nun, der Kaiser möge ihnen bewilligen, wieder „mit sol li dien rauhen Eisen aufs walisch fahren“ zu dürfen, allda es dan auch auf E. Rö. Kai. Mjs. Meut, Aufschlag und Quarantes kommen muss.“ Unterm 9. Mai 1561 werden der Landverweser Jobst v. Gallenberg und Vicedom Georg Höfer aufgefordert, über das Gesuch sich gutachtlich zu äussern. Der Erfolg dieses Schrittes ist aus den vorliegenden Acten nicht ersichtlich. Das Schriftstück ist auch darum wichtig, weil wir daraus ersehen, dass auch hier am „Plaaofen“ damals ähnliche Arbeitsgemeinschaft herrschte, wie in Alben, Sava und noch spät darnach in Eisnern und Kropp, obwohl wir von den Reihenwochen liier keine genaueren Nachrichten haben. Einen Beweis für die Wochenarbeit auch hier, erhalten wir erst 1573, als die Gewerken Vorschläge für die Wahl des neuen Oberbergrichters zu erstatten hatten. Da schreibt Hans Naglitsch ddo. Görtscliach 12. October, er sei „der Khleinesten Ainer, Namblich an den Neuen Plaouen zu Assling, darin ich auch neun Wochen zu arweiten hab.“ Wenn nun Naglitsch mit seinen neun Wochen einer der Kleinsten war, so können wohl nicht mehr als 4 — 5 Gewerken hier damals gearbeitet haben, das wäre so jene Zahl, welche auch in Eisnern ihre Arbeit begann, (c. f. „Argo“ VII, Nr. 10.) 1579 schreibt unterm 5. November Ludovico Barthollay ddo. Jeseniza an den Vicedom Bonhomo in Cronberg. Bartholai erhielt den Befehl, Auskünfte über einige Oefen und Hämmer, welche in Krain neu eröffnet wurden, zu geben, von welchen behauptet wird, dass sie den Kärntnern und der Kammer von Nachtheil wären. Nachdem Barthollai von Sava und Jauernik handelt, welche sehr alt (antichissimi) und gut privilegirt seien, fährt er fort, und sagt: „Ich erwähne aber, dass die Gewerkschaft, wo Herr Adam Link wohnt, neu errichtet und privilegirt ist, ich glaube vom Grafen Franz de la Torre, welcher damals Inhaber der Herrschaft Weissenfels war. Bei dieser neuen Gewerkschaft hat Herr Santi Marchesi nur einen geringen Antheil, über welchen er den Kaufbrief vorweisen wird. Diesen Theil kaufte er vom obgenannten Grafen, dem er früher gehörte. Diese Gewerkschaft kommt mehr in Betracht bei den Kärntnern als Sava und Jauernik, denn andere Gewerkschaften sind hier bei uns nicht. Da Euer Gnaden Bericht und Klarheit über diese neue Gewerkschaft wünschen, so müssen selbe suchen bei den Gebrüdern Peter uud Andrea Porch a zini. Sie werden sie bei ihnen finden, obwohl diese Gewerkschaften im Besitze der Erben des qu. Josef Francliovig (Frankovie) sich befinden. Nichtsdestoweniger, da sie von dem Vorgänger der genannten Brüder gehoben wurden und zum Theile noch von ihnen besessen werden.“ 1600 verleiht ddo. Jauernik 23. November der Oberbergrichter Valentin Aslar dem „Edel und Ehrenfesten Herrn Orffeo Bozelleny Hammergewerk am Blahaus ob Assling“ fünf Erzgruben, und zwar: oberhalb Pirnbaum, oberhalb Assling Peza, Sadni Plausch und zwei Sadne gara genannt. Unterm 15. December ddo. Radmannsdorf desselben Jahres werden dem „Orffeo Wuzuleni und sc hu an (sic) Carainiern als Hammergewerken oberhalb Assling“ zu Händen ihrem Factor Jacob Rasiga (Rasinger) vier Erzgruben von Aslar verliehen; eine oberhalb Sadne Plaush, zwei zu Lisnikh und eine zu „Larkauzi Shieberstubi?“ — "Was diese Namen bezeichnen, weiss Gott. 1608 und 1604 erfolgen Verleihungen in „Sadna gora, Alpe Prandisch, v Sadni plaues neben Span-ketigruben — v Kapaunek gegen Birnbaumerfeld“. Ferner 1604 ddo. Assling 2. December ertheilt der Oberbergrichter Aslar dem „Ersamb und weis Jacob Posluga anstatt der Edeln und Vesten Herrn Or-plieio Wuzulleni, Alexandro Potonio als Hammersherren am Plauhoffen ob Assling neben Spanketi ärztgruben gelegen, die andere und mit derj scherni Pierbamerfeld v Kapauneckh gelegen“. 1611 ddo. Radmannsdorf 20. November ertheilt Aslar dem „Orffeo Wuzelleni, Hammersherr am neuen Pleyofen durch den Factor Thomas Müller eine Gruben v Sadnim Piausti (sic) v ukolbi genannt.“ 1613 ertheilt Aslar sub 20 Juni ddo. Radmanns-dorf dem „Orpheo Bucelleni Hammersherr am neuen P Iah au s und Jauernickhen“ durch seinen Factor Andr een Ra sega zwei Gruben „im Lichtenberg das Ort Lockaui genannt“. 1615 ddo. Gereaid (Gereuth oder Hl. Kreutz ob Assling) 2. September empfängt „Orpheo Wuzulleni, Hammersherr am Plauhoffen“ eine „alte verlegene Arztgruben, so in die zehen Jahr nicht gearbeitet, welche Andrae Lipauez sällig gearbeit, in der Alben Sadni Plaus genand, also auch eine andere zunächst dabey, von neuen aufzuschlagen“. 1616 ddo. Geraid 13. Juni empfängt- „Gabriel Wuzuleny, Hammersherr am Plauoffen eine alte Arztgruben so des Kriuauez gewest, und in der Alben oberhalb Assling Sadni Paush bei den ersten Pach“. Dazu erhält er „ein Holzarbeith1) oberhalb der Prentler Hütten der Nachbarschaft von Pierbaum“. Ferner „zwei andere Holzarbeiten unterhalb berürter Nachbarschaft“ und eine Arbeit „oberhalb der Gereitler oberhalb Aessling neben des Martin Khliner arbeit, so Kozian Rasinger empfangen“. 1618 ertheilt unterm 15. Jänner ddo. Jauernick der Oberbergrichter Ulrich Pitoni dem Orpheo Wuzelleni, Hammerherr am neuen Plaofen ob Assling Erzgruben „an der Kitsch am Prontiz“. 1627 empfangen unterm 27. September ddo. Villach vom Michael Aurer, Rom. Majest. Bergrichter zu Villach und Verwalter des Pergkgericht in Ober-krain, Johann Maria Bernadin, Gewerkherr am neuen Plahaus und Jakob Brenzi, beide zu Assling wohnhaft „a) einen Neuschurf oberhalb des Juran Gereit Khoblo genannt, zu St. Barbara; — b) einen Neuschurf nächst recht St. Leonhard; —- c) einen bei St. Inocim? — d) einen bei St. Johann und — e) und einen bei St. Jacob. 1639 ddo. Klagenfurth 4. August begehrt „Johann Maria Bernardini als der Zeit Eisengewerk am neuen Plähaus bei Assling“ die Confirmirung der von Herrn „Orpheo Bucelleni seek an sich käuflich gebrachten Pau- und Eisen gruben an Sadna *) *) Ilolzschläge für Kohlgewinnung. gora und am Pettelin genannt“, und zwar nicht allein deren Confirmation, „sondern auch wann er über kurz oder lang in allen andern seinen Eisengruben als Klufft oderMressa, wie auch Prantisch, die er anjetzo paulick (baulich) haltet, und ins khauffig von neuen ansezen, erbauen, oder sonst anderwerts erhandeln, oder bekommen sollte, zu verleihen“. Unterm 2. Septemher 1639 ddo. Wochein erhält Joh. Maria Bernardini, Ilammergewerk am neuen Pläofen, folgende Gruben: „am Hinterberg (zadna gora?) oberhalb seiner alten Gruben gelegen bei St. Peter ad vincula, item ain arztgruben sa Pustoto St. Barbara genannt, eine Gruben bei St. Egidi oberhalb des Cliners (Kliner) Gereuth, zwei am Klinerschen Gereuth bei St. Michael genannt, eine Grube ausserhalb des Gereuth bei St. Jeram, eine bei St. Nikolai, eine bei St. Johannes und eine bei St. Augustini genannt, alle in einem Zirkel gelegen“. 1661 ddo. Laibach 8. November verleiht der Oberbergrichter Job. Bernhard Rosetti dem Georg Locatelli, Hammerherrn in der Wochein und am neuen Pl a offen, eine Grube „ob der Crauitsh in der Höhe so der Martin Lazar angefangen“, ferner eine Grube „Stopostramgereith? gelegen“ (auch Stopestran in Zoisisclien Acten geschrieben). 1670 empfängt vom Oberbergrichter von Er-berg unterm 13. Oktober Johann Babtista Lo-catelli, Herr auf B ley offen und Leu bl, eine Grube sa Jesserzah neben Lipinca genannt, auf Stollen und Schacht, und eine sa Khamnekh hinter Greitlerfeldt gelegen (Gereuterfeld gegen die Sonnseite)_ 167 3, 25. October, erhielt Job. Bapt. Locatelli, Hammerherr am Pleyoffen, Gruben „paunim Berdi pod sa kamnikam im Geraith“. 1680, 1. September, Job. Bapt. und Hans Andre Locatelli, Hammerherrn auf Pley offen, erhalten Erzgruben in der „Alben ob Assling ober oder hinter des Fe nt Gereuth unter der schwarzen Höhe (černi vrh) gelegen, nad fentam koutte pod žarnem Verham “. 1687, 29. April, erhält Job. Bapt. Locatelli, Hammerherr am Plaofen und Mojstrana. Gruben sa Kepo im Graben ober Karner Vellach. 1693 im Untern Berg beim Bach und 1702 zwischen Prant und Lichtenberg v Vokli. 1702, 25. October, ddo. Laibach verleiht der Oberbergrichter Carl Josef Kappus dem Joh. Babt. Locatelli eine alte verlegene Erzgrube „zwischen Pi ant und Lichtenberg nad Vokli, gleich ober dem Weg linker Hand (so gegen Lichtenberg und Sadna gora haltet), welche durch Jaki Casmatt (Kosmač) erhebt und zu graben angefangen worden.“ 1703, 22. März, heisst Joh. Babt. Locatelli, Herr auf Pley offen und Hubel. Er erhielt Gruben v Jeserzah, na Pronto sa pestoto, v sadni gori, v vokni, na sadne gori nad volilom und Birnschak. 1703 ddo. Laibach 20. April ertheilt Carl Josef Kappus dem Joh. Babt. Locatelli „die Bestreitung am Ort Jeserzah in des Jakob Maley, Urban Psche-niza, Casper Juriaz, Jaki Juriaz, Peter Wolloch Gereuth auf ein Jahr“. 1721, 2. October, erscheint im Empfachbuche Frau M ar gar et ha Ursula v. Locatelli Wittib als Empfängerin von neuen Gruben an der neuen Strasse zwischen Pleiofen und Birnbaum, -samnit dem District ober und unter der Strasse. 1726, 3. Juni, erscheint im Empfachbuche Franz Jakob Forstlechnerals „Beförderer“ des Hammerwerkes Bleyofen und erhält neun Gruben na Pustote, in Sredna gora und na Pronto, wo Blas Lipouiz & Compag, Matheus Falko, Blas Glisent und Urban Steffelin arbeiteten. 1734, 10.November, empfängt N., der jetzige Beförderer des Berg- und Hammerwerkes Pleyofen und Mojstrana eine neue Stahlerzgrube na Pronto pod Starouiam gelegen, eine v sadni gore, eine v uoknj, eine sa sadnim P lau s h am. 1736, 21. September, empfängt wieder N., der jetzige Beförderer etc., Gruben. 1739, 2. September, ddo. Sava in der Amtsbereitung, ertheilt J. B. v. Nemitzhofen dem Herrn Beförderer des Bergwerkes zu Pleyofen eine Erzgrube na Pronto, und am selben Tage wieder dene n Herren Berg- und Hammerwerksbeförderern an der Sava und Pleyofen eine neue Grube pod liechten-bergam, darin Primus Merniza und Comp, arbeitet, und das Bergwerk Sava zwei Drittel, Bleiofen oder ein Drittel gegen gebührenden Verlag des Erzes haben sollen. 1744, 18. September, erhält N. Herr Beförderer v. Pleyofen und Mojstrana eine Grube sa pestoto; 1745, 21. Juli, aber Barthelme Kodraš, Erzknappe im Pleyofnischen District, eine Grube in Prantich neben Stara gora, „so der jezige N. Herr Verleger zu Bleyofen verleget“. 1745, 2. December, wird wieder ein Name genannt. Es erhält Cajetan Pas qual de B roniš: o vic h als jüngster Verleger von Pleyofen und Mojstrana eine Grube in Mresha. 1746, ddo. 2. September Sava, empfängt „jeziger Verleger des Bergwerkes Bleyofen und Mojstrana Herr Cajetan Pasqual de Prankovisch“ eine Grube pod Liechtenbergaiu. 1748, 2. Jul'. N. der jezige Beförderer eine Grube na sredne gore nad Yoklam. und am 22. Juli wird „den jezigen Beförderern“ eine Grube ebendort verliehen. 1749, 22. October, empfangen, „die Job. Babt. Locatellischen Herrn und Freylien Erben als Inhaber des Bergwerks Pleiofen und Mojstrana“ 3 Kohlstätten. 1751 ist sub 20. August von dem jetzigen Beförderer die Rede. 1754, ddo. Laibach, 18. Februar verleiht J. B. von Nemitzhofen wieder „N. den jezigen Verlegern der Berg- und Hammerwerke Pleyofen und Mojstrana gruben na pronto, am 25. März na Birnshach, — 11. Juni in Selleniza, v Shmoinze na Bigunchize na polske planine“. Hier findet sich eine Randnotiz : „Auf die in der Graf Lampergerischen Alpen befindliche Gruben Selenize, wo der als Zusatz gebrauchende Eisenstein gehauet wird.“ Am 7. August d. J. ist wieder von den N. jezigen Verlegern die Rede, welche in Sadna gora und am 4. September, wo sie ein „Bergel v. Sche-riauze na trudnem zum Lehmgraben und Flussstein“ erhalten. Diese anonymen Beförderer werden noch bis 1756 erwähnt. 1760 wird sub 6. Februar wieder von den Beförderern gesprochen, welche als solche noch 1771 erwähnt werden. 1772 erhält schon ein N. Herr Inhaber Gruben im Empfahbuche. In diesem Jahre werden für das Theresianum in Wien Erzstufen abgesendet. Das Verzeichniss im Revier-Bergamte ist von Jauer-burg 20. September 1772 datirt und von Pietro Garzoni als Verweser gezeichnet : Hier werden als Pleyofner Gruben bezeichnet: Mrescha, Pod Lichtenberg, Vokli, v Pezech, Sadna gora; als Jauerbur-gisch Mrescha, Liechtenberg, Pod Beusica, Sredenza. Zu Haquets Zeit circa 1784 war Pleyoffen schon aufgelassen. Orict. Cam. III. p. 33 schreibt er: „Von allen eben angeführten Gruben gehört ein Drittel zu dem Hammerwerke Jauernigg, die übrigen zu jenem von Sava. Vor Zeiten war noch ein drittes Werk im Umtriebe, welches neben den letzteren lag und Plausch oder Bleyofen hiess, nun aber vor einigen Jahren eingegangen ist; denn da die Gruben davon unzählig viele Streitigkeiten zwischen den zweien Gewerken verursachten, so hatte sie der Eigenthtimer von Jauernigg mit einem Drittel Verlust dem andern um 20.000 fl. hingegeben, und gegenwärtig ist Ofen und Gebäude schon meistens eingegangen, indem der Gewerk von Sava alles mit einem Schmelzofen ausrichtet. “ Das Kohl. Kohlstätten werden seit 1601 an Pleyofen in der Feistritz, in der Mežakla, bei Längenfeld, im Mertulz, in der K er ma und Belza verliehen. K. J. G. 1602 erhält unterm 23. Juni ddo. Radmannsdorf Julius Wuzelleni durch seinen Factor Thomas Urek vier Kohlstätten in der Meschakla. 1622, Gabriel Bucelleny, Hammerherr am Plaoffen, erhält 7. Juni drei Holzschläge in der Meschakla zu smrekova dolina. 1660, ddo. Leubach 20. December, verleiht Bernhard Rosetti dem Georg Lo catelli als Inhaber des neuen Plaoffen eine Kohlstatt. Bemerkenswerth ist es hier, dass Locatelli als Inhaber genannt wird, da er am 13. Mai noch Bestand-Inhaber von Pley offen und Hammersherr in der Wochein heisst. Es erliegen nämlich im Vicedom-Archiv sub Bergwesen vier Kohlstättenverleihungen des Oberbergrichters Rosetti an Georg Locatelli, alle ddo. 13. Mai 1660. Im Texte der Verleihung heisst er Hammerherr in der Wochein, mit blässerer Tinte ist vor dem Worte Hammersherr ein Einschaltungszeichen eingesetzt und zu diesem unter dem Texte bemerkt: „Bestand-Inhaber am Neun Pleyoffen und“ (sei. Hammersherr in der Wochein). Als solcher erhält er 1661, 22. Juni, Holschläge in der Kerma. 1668 12. October Klagehandel zwischen Job. Babt. von Locatelli als Inhaber des Pergwerchs Pleyofen und den Herren Ottauio und Andreas Bu-celleni Frhr. als Inhabern von Saua wegen Kohlstätten und Holzschlägen im Gehölze der Gereutler ob Assling jenseits des Baches Ratni potok bei der Asslinger Prentler Hütte na stegnah und na Petelin, im Sch war zenpichel oder zherniskem uerhu und na Sa deine. Acten der Kr. Ind.-Ges. 1671 greift Georg Locatelli nach Kärnten hinüber, um sich Kohl zu beschaffen. Unterm 2. September schliesst er mit dem Grafen Georg Sigfridt von Dietrichstein einen Contract, den Holzschlag in der Waldung Wiltiza (Belca) betreffend. Dem Locatelli und seinen Nachkommen wird der „völlige Holzschlag in der nacher Finkenstain gehörigen Waldung Wieliza“ überlassen auf so lang und so viel, bis das alte Gehölz abgeschlagen und gefällt werde. Die Grenzen dieser Waldung werden wie folgt angegeben: „An der Jeppa neben dem Rossegger Landgericht, von da auf das Weissenfelserische Gericht, auf die schwarze Höhe, von da herab unter der Ko hl gruben auf den Weissenbach und hinauf bis auf die Pleskha, nach der Faker Alm, an der Höhe, Tislizita,1) nach der Faker Alm, und des Saimmeringen Almb, auf den Churen, und nach dem Riegl herdurch auf den Satl. Von Satl auf die Jepazha und wiederumben Jeppa.“ Dafür hat Locatelli für jeden Fiaker oder Spayer (deren jährlich fünfundzwanzig wenigstens angelegt und gestellt werden sollen) eine Silber kron neuer Währung anticipate zu bezahlen. Kr. Ind. Ges. 1725, ddo. Sava 11. September, wird in Angelegenheiten des Holzschlages in der Mežakla, mit Bezugnahme auf Abmachung ddo. BO. September 1728 zwischen Bartholo Garzoni als Beförderer des Hammerwerkes Sava und Franz Jacob Forsch-lechner als Beförderer des Hammerwerks Pley of en ein Actenstück aufgerichtet. (Kreisamt-Acten, Mežakla betreffend). -----@----r Speisekarte des Laibaclier Waisenhauses um die Mitte des XVIII. Jalirhundertes. Unter den Acten des landschaftlichen Archives, welche sich auf das Laibacher Waisenhaus beziehen, findet sich eine Eingabe des Administrators J o h, S ig m u n d R e i ch, eines Priesters, an die Landeshauptmannschaft. Reich schreibt, dass ihm mit Verordnung dd. 17. Mai 1762 die Verpflegung der Waisen sowie des sogenannten Waisenvaters und der Waisenmutter anvertraut wurde. Dieser Waisenvater, Johann Josef Gutschenigg sammt Frau, scheint dieses Geschäft für sicli gewünscht zu haben. Andererseits ist aus der Zuschrift ersichtlich, dass Gutschenigg statt der Naturalverpflegung lieber das Relutum in Geld gehabt hätte. Reich ist gerne erbötig „selben die ausgemessenen 8 kr. für jeden nach gndg. Befehl, richtig abzureichen : und wenn anbey denneselben Euer Excellenz und hochlöbl. Steile zugleich die Verköstigung derer Waisenkinder gndg. überlassen wollten, . bin auch gehorsam solche ihnen Waiseneltern abzutreten, obschon in diesem Falle ausser Besorg- und Verdächtigung nicht sein könnte, womit die Waisenkinder in ihrer soge-staltigen Kost vielleicht zu kurz kommen würden". Nun gibt Herr Reich eine genaue Speisekarte pro Jänner und den halben Februar 1764, nach welcher der Waisenvater und die Waisenmutter dinirten. 1. Jänner Mittags. Nudel in der Rindsuppe, Rindfleisch mit Ribiselsoß, Kraut, Kälbernes Eingemachtes mit Kohlrüben, Kalbsbraten und Salat. Nachts. Gersten in der Suppe, frische Rüben und Kälbernes Eingemachtes nebst alltäglichen alten Marwein ein Viertel. P Zweifelhaft, weil die letzten drei Buchstaben mit Tinte bekleckst sind. 2. Reis in der Suppen, Kraut, Rindfleisch, ein halb Kalbskopf mit Kren. Abends Hirsbrein in der Suppe, Rüben und Kalbseingemachtes. 3. Aufgesottene Brodsuppe, Rindfleisch, Kraut und Kalbsbraten. Abends Heidenbrein in der Suppe, süsse Rüben und Kalbseingemachtes. 4. Nuderlein in der Suppen, Kraut, Rindfleisch, Fleck und Kälbernes Bratel. Nachts Heidenbrein in der Suppe, Rüben mit Schweinefleisch und Kälbernes Ein-gemachts. 6. Erbsensuppe, Sauerkraut, Stockfisch, Schildkröten und Hirsbrein in Milch gesotten. Nachts Brennsuppe, Frösche und süsse Rüben. 13. war wieder Fasttag, da gab es Erbssuppe, Kraut mit Schnecken, Sterz in der Milch von feinem Heidenmehle, Stockfisch. Nachts Kümsuppe, frische Rüben und abgeschreckte Forellenfisch. 14. Aufgesottene Brodsuppe, Tschitscherken, Schildkröten, Nudeln, Austern mit Limonie. Nachts Kümsuppe, gebackene Semmelschnitten und Püre. 17. Brotsuppe, Rindfleisch, Kraut mit Wurst, Braten und Salat- Nachts Heidenbrein-Suppe, Rüben mit geselchtem Fleisch und Kalbsfüsslein. 18. Speckknödel in der Suppe, Rindfleisch, Kraut mit Schweinsbraten und Fleck. Nachts gegossene Nudeln, Rüben mit geselchtem Fleisch, kälbern Eingemachtes mit Limoni gesäuert. 21. Linsensuppe mit Kohl, Schnecken, Schildkröten und Nudeln. Nachts Einbrennsuppe, Mus che rin dürres Obst. 25. Nudeln in der Suppe, Rindfleisch, Kraut und Fleck. Nachts gegossene Nudeln, frische Rüben mit Bratwurst, Kalbseingemachtes mit Wein gesäuert. So geht es Tag für Tag fort. Zum Schlüsse bemerkt der Administrator: „Im Monath November und October haben diese drei Personen Waisenvater, detto Mutter und das Kind1) noch bessere Kost überkommen, weil leichter was besseres auch zu bekommen war. Das ist aber nicht angemerkt, habe alles gut gemeint, nun aber äussert sich anderst. Dass aber alle Tag ihnen ein Mass Wein von alten Zeiten getreulich dabei verabfolgt worden, auch diese specificirte Kost abgereicht sollen die Zeugen contestiren in omnie ventu necessitatis." Im Jahre 1767 erklärt Gutschenigg unterm 30. August, dass er die Verpflegung der Waisenkinder übernehmen wolle, wenn ihm das, was Herr Administrator Reich gezogen, das ist das tägliche Kostgeld à Kind 5 kr. die für seine Bemühungen ausgemessenen 42 fl, dann den Holz- und Lichtbeitrag per 32 fl. 41/2 kr.“ zugesprochen werde. Was nun die Waisenkinder für 5 kr.* 2) für eine 1) Gutschenigg war somit verheiratet und hatte ein Kind. 2) 83/4 Neukreuzer oder c. 17'5 Heller. Verpflegung gebührte, erfahren wir aus der diesfälligen „Instruction auf was Art und Weiß die in dem Waisenhaus allhier zu Laibach befindlichen Waisenkinder beiderlei Geschlechts in der Alimentation unterhalten werden sollen.“ Da heisst es, dass ihnen vor allem das Brod nach Nothdurft, sowohl zu Mittag, als Abends, als auch zum Frühstück und Jause gereicht werde. Die Speisekarte lautet nun folgendermassen : Sonntag zu Mittag : 1. Eine Rindsuppen mit aufgeschnittenem Brod. 2. Ein halb Pfund1) Rindfleisch jedem Kind. 3. Ein saures Kraut. Nachts: 1. Heiden-, Hiersch- oder Pfenich-Brein in der Rindsuppe. 2. Süsse oder saure Rüben. Montag Mittag : Rindsuppe, ]/2 Pfund Fleisch, ein Geschnödl von Lunger], so nicht verlegen, oder übel geschrnöckig in einer Rindsuppen mit Ziviebel und Rindfetten angebrennt und mit Essig etwas weniger gesäuert. Zu Zeiten anstatt dessen ein Lungel Mueß. Nachts : Heidenbrein in der Rindsuppen, eine Speise von Kohl. E r c h t a g Mittag : Rindsuppe, y2 U Fleisch, Sauer oder süsses Kraut. Abends wie Sonntag. Mittwoch Mittag: Rindsuppe, ’/2 ft Fleisch, ein Ritschet von Erbsen und Gerste. Nachts: Geschnittene Nudeln in der Suppe, eine Speis von Kohl (Gemüse). Donnerstag Mittag: Suppe, y2 ft Fleisch, Sauerkraut. Abends : Gerste in der Suppe, süsse oder sauere Rüben. Freitag: Erbsensuppe, ein Mehl-Sucken oder Knödel, Sauerkraut. Abend: Eingebrannte Suppe, Kohl oder Spinat. Samstag: Bohnen-, Linsen- oder Fisolensuppe, Ein Grieskoch oder andere Mehlspeise. Süss oder sauer Kraut. Nachts: Kümsuppe, gesottenes gedörrtes Obst, zu Neujahr, Hl. 3 König, Marialichtmess, Faschingstagen, Comunion-tagen, Ostersonntag, Pfingstsonntag, Maria Himmelfahrt, Maria Geburt, Aller-IIeiligen, Martinitag, hl. Christtag, unschuldigen Kindlein Tag zu ihrer ordentlichen Kost jedem Kind Vs # Kälbernes Brati, % # Kälbernes eingemachtes Fleisch nebst y2 Seitl Wein zu geben.“ Sollte einer oder andere der genannten Festtage ein Fasttag sein, so haben die Kinder zu bekommen. Erbsensuppe, Stockfisch, saures Kraut, Hirschbrein in Milch gekocht und Ritschet. Land. Arch. Fas. 516. q. Vermögen eines Laibacher Handelsmannes von 1711. Unter den Landschaftlichen Acten Fase. 516 b alt. befindet sich ein Folioheft, betitelt Inventarnim über Weillandt Herrn Gab ri eilen Eder von Edenburg gewesten Inneren Rathsverwandten und Handelsman1) alliier seek hinterlassenen verlaß so heunt den dato 18'. Aprili s 1711 ten Jahrs vorgenommen und beschrieben worden. Als Commissäre fungirten Job. Christoph Buecher von Buechenthal,*) * 2) Bürgermeister Jakob Hern dl er, Stadtrichter Job. Maria Men eg alia, Job. Carl Mally und Erz. Anton Khaydasch, Stadt-Syndicus.3) Baar Geldt. fl. kr. In einem Sackl in Fünfern seindt heut überzält worden teutscher Währ........................ 69 42 In ganzen und halben Thalern....................117 30 15 Va Phillipi T. W............................ 600 — so der Mahr von Salzburg geschickt. Mehr in Fünfern sammt ein Ducaten in Specie teut. Währ...................................265 14 Ein Ducaten 50 einfache Ducaten wogend. Mehr ein Ducaten 34 einfache Ducaten wogend. Item 16 Zechenfache Ducaten. Mehr ein siebenfacher Ducaten. Mehr ein Ducaten 9y2 Ducaten wogend. Mehr ein fünffacher Ducaten. Mehr ein vierfacher Ducaten. 9 Ducaten 27 V2 Ducaten wogend. Mehr ein Stuck 16 3/4 Ducaten wogend. Mehr ein Stuck 53/4 Dukaten wogend. Mehr ein Stuckli 7 Ducaten wogend. Mehr ein Stuck 5-y2 Ducaten wogend. Mehr ein Stuck 8 Ducaten wogend. Mehr 22 doppelte Ducaten Mehr 53 einfache Ducaten. 1) Geadelt 1708. Er besass das Haus Nr. 20 am Domplatze. Eder gehörte zu jenen reich gewordenen Handelsleuten, welche sich den Adel zu verschaffen suchten, um aus der bürgerlichen Jurisdiction unter das Forum nobilium zu gerathen. Cf. auch Argo Y. p. 47ff. 2) Nobilitirt 7. Aug. 1740. 3) Das Inventar ist besonders in numismatischer Beziehung merkwürdig, da im selben von ganz absonderlichen Goldmünzen gesprochen wird. *) 16 alte Loth = 286 Gramm. fl. kr. Mein l3/i Ducateli in G Stück bestehend. Mehr ein türkischer Ducateli per 2 % fl. teutscher Währung. Item 3 Ablaß Pfennig und 3 Medalien und ein dreiecketer Ducateli 23% Dt. wogend.1) Ein doppelt vergoldeter Ferdinandi Thaler. Ein 4 ecke ter Thaller, Thaler 1 y2 wiegend. Item ein einfacher 4ecketer dto. Mehr 7 Species Cronen. Item 3 doppelte Thaler. Mehr 4 einfache deto. 7 neue Salzburger Fünfer. 8 Stuck allerhand Silbern Auswurfgelt 5 Loth wogend. Item in Münz 20 Kreuzer. Mehr 9 Burgunder Thaler. Mehr in Thalern und Gulden Stuck in einem be- sondern Sack gefunden worden................. 249 — In Sibzehnern ....................................71 59 Item in 7nern.................................... 20 33 In Gulden Stuck................................... 6 — Ein türkischer Ducateli. Item ein falscher dto. von Silber und vergolt, so vermög eines beigefundenen Zedls von dem Herrn Carl Pereil gegeben und erlegt sein worden. Ein Silberne und übergolte Medali von einen wolffen Eder in der Größe eines Thalers be- stehend. Geschmuck. Ein goldener Ring mit einem gebrennten viereckigen Saphier...............................50 — Ein anderer dto. mit einem blauen Saphier . . 15 —• Des Herrn von Edenburg seek güldener Petschir- ring ............................................ ß — Ein Gulden3) mit 6 kleinen und ein großen Diamant besetzt ................................. 3 50 Mehr ein güldener deto mit 10 Diamanten car- misirt und mit einem franz. Türkis besetzt .35 — Mehr zwei deto jeder mit einem franz. Türkis und 7 Dünnsteinen earmisirt.........................40 — Mehr ein deto mit ein franz. Türkis und 10 Dünstein besetzt..........................................18 — Mehr ein deto mit 14 Roiitel3) und mit ein türkischen Stein besetzt .................................20 — Ein deto mit einem einschichtigen Dickstein besetzt .................................................35 — * 2 3 1) Vielleicht Hessen sich aus den angegebenen Gewichten die Prägen dieser Goldstücke bestimmen; jedenfalls waren es meist Stücke aus dem XVII. Jhrh. 2) Ring. 3) Rauten? fl. Mehr ein Ring mit einem dicken Stein .... 10 Mehi' ein deto mit einem Dünstein........... G Ein deto mit 17 Rubin....................... 4 Ein deto mit 1 Granat....................... 3 Mehr ein deto mit 1 Rubin................... 3 Mehr ein altvaterisch dto. mit einem Tirkisch 5 Ein deto mit einem Schlangenaug............. 3 Ein deto mit einem weißen „Kapel“ ? . . . . 3 Eine Schachtel, darinen ein Prusimaschen von waßl Robinen und Perlen, mehr ein paar arm-bänder von Rubin und Perlen. Item ein Halsband von Rubin und Perle mit 3 5 y2Dc.J) dann ein paar Ohrgehänge von Wössl? und Rubinen, so den Zitschischen Töchtern vergehend, von der verstorbenen Frau v. Edenburg, geborene Cronin vertestirt und einfolglich durch den Herrn Stadtrichter verpetschirt worden. Zwei Srapen Perlen auf zwei Händt wögen 19 Ducaten zu 4 fl. T. W. Zwei goldene Armbänder 10% Ducaten wogend zu 3 fl. T. W. Ein Ring mit 15 Dünsteinen per T. W. 38 Ein Petschir Ring mit einem rothen Stein............................... 6 Ein Halsangehängl von Gold mit zwei grünen Schrökstein besezt.............•............. 4 Zwei Schnopen mit Granatei und Perl .... 6 Zwei Prust-Stuck von Smaragden und Diamanten per 152 Reichthaler. Mehr zwei goldnen Ring in ein Smaragd und Diamantei jeder 10 fl. Ein zier vergulte Frauengürtel mit grossen Rös-lein, 18 Loth wogend 9löthig. Ein silberne türkische auf einer Seiten Gürtel mit 18 Loth, ist 12 Löthig. Ein siberne Ziervergolte gürtl mit Rosen und Spangen wiegt 24 Loth. 9 Löthig. 21 unterschiedliche Schrökstein, 8 schlechte und und falsche Tirkisch. 20 Duzend Rubindlein à 3 Groschen. 5 Duzend Smaragdlein, in allen pr. T. W. . . 2 Ein golden Ring mit einem großen blauen Fluß- stein besezt .................................... 5 Mehr ein dto. mit rothem großen Flußstein . . 5 Ein anderer dto mit einem Robin besezt ... 3 Mehr ein anders mit einen kleinern deto ... 2 Ein deto mit einem gespizten Diamantstein . . 4 Ein deto und zwei Rubindlein..................... 1 Ein Reifringel...................................... 1 (Fortsetzung folgt.) ‘) Ducaten. -----@— - QJ C r-O CD CD ^ thü W 3 o CO r kr. 30 30 30 Die realistischen Disciplinen am Laibacher Jesiiiten-Collegiuni. Unterm G. September 1747 erfloss an den Rector des Colleg. Soc. Jesu in Laibach ein Erlass des Präsidenten der Ver ordneten, mit welchem ihm mitgetheilt wurde: Es sei unterm 12. August eine Resolution er-flossen, der zur Folge die „allhier studirende Jugend in Theoria reformirt, dahero der Cursus Philosophicus allhier zu Laibach künftig in zweien Jahren geendigt, und das dritte Jahr die Matliesis und Physica experimental is, hauptsächlich aber die Fundamenta Euclid is tractirt werden sollen“. Unterm 18. September berichtet der Präsident nach Wien, dass die Verfügung pekuniäre Aufwendungen, speciell wegen Beschaffung der erforderlichen Instrumente stellen werde. Unterm 10. October erklärt der Rector des Collegiums, dass der Provincial bezüglich des Studii Mathematici schon für das angehende Jahr die Disposition getroffen, und zu dem Ende den P. Josef Paumgarten von Klagenfurt nach Laibach ordinirt habe. Bezüglich der Experimental-Physik stellt der Rector vor, dass ihm die Geldmittel für die Anschaffung der kostbaren Instrumente fehlen. Die bei der Landschaft angelegten „Philo soph ei Capitalien“ trugen Anfangs 6%, wurden auf 5% reducirt und tragen jetzt gar nur 4Va0/3. Die armen Unterthanen des Collegiums restiren über 20.000 fl., von welchen das Collegium kaum etwas einzuholen Hoffnung habe. Der Rector bittet daher um Anweisung eines Fundus für diese Anschaffungen. Darüber wird unterm 13. October 1747 nach Wien berichtet. Bis 1754 fehlen Acten. Unterm 16. Februar 1754 eröffnet Graf Haugwitz dem Landeshauptmanne, dass es Ihrer kays. kön. Majestät zu besonderem Wohlgefallen gereichen werde, wenn die Stände die Beschaffung der Instrumente besorgen. Unterm 16. März 1754 erklären die Stände zur Herbeiscliaffung der Instrumente 500 fl. und zu deren Herhaltung jährlich 25 fl. zu bewilligen. Das Verzeichniss der benöthigten Instrumente wurde durch Pater Bernadin Erb erg S. J. Profess. Matheseos am 17. September 1755 überreicht, es lautet: Syllabus Instrumentorum ! Liberali aere Inclytorum Statuum Carnioliae Comparatorum pro Studio Physico-Mathematico in Gymnasio Labacensi. Annis 1754 et 1755. Sphaera Armillaris ferrea, jam anno 1706 comparata. Spinerà Mundana ad mentem Copernici. Sphaera Mundana a mentem Tychonis. Globus coelestis ì T , _ , ^ . , . Joh. Gabr. Dopelnmien. Globus terrestns \ Cubus astronomicus complectens Asterismos. Atlas coelestis Job. Gabr. Dopelmajeri. Tabula pro effingendis delineationibus. Theka instrumentorum Mathematicorum, in qua Circinus proportionum, ahi duo manuales cum suis mutationi-bus, graphia aenea, regulae, normae transportatores. Mensula Praetoriana. Regulae Dioptricae. Acus Magnetica cum capsula aenea. Catena agrimensoria. Baculi agrimensorii minores duodecim. Bilanx cum ponderibus in Calathis, et sustentaculo. Bilanx hydrostatica. Bilanx gravesandiana cum ponderibus et sustentaculo. Pendulum Cycloidalibus brachiis instructum. Aeolysila cum tabulis insititiis et eurriculo. Antlia pneumatica cum sua cista et duabus patinis. Campana vitrea pro eadem. Tintinabulum pro eadem. Ignitabulum pro eadem. Stannea pixis pro motu in vacuo. Marmora pro eohaesione. Haemispliaeria Magdeburgica. Fons Heronis aeneus. Candelabra pro Antlia. Barometrum pro observationibus Meteorologicis. Thermometrum universale pro iisdem. Machina hydrostatica, Machina duplex pro declarando plano inclinato. Machina pro declarando angulo reflexionis. Machinapro declaranda parbla (parabola) in corposis labentibus. Varii globi aenei, eburnei, ferrei, marmorei etc. Machina pro declaranda resistenza aeris. Siphones, tubi comunicantes, et capillares. Microscopium Marschallianum. Microscopium Solare. Microscopium manuale majus, sphserulis instructum. Microscopium manuale minus, etiam sphserulis instructum. Camera obscura. Octo prismata vitrea diversae magnitudinis. Speculum cylindricum Chalybeum cum tribus imaginibus deformatis. Lacrimae Batavicae, vitra Bononiensia, pilae, et masculi Cartesiani, etc. Duplex polyedrum vitreum. Conus vitreus. Lucerna magica. Trochleae duo aeneae. Trochleae quatuor aeneae. Machina electrica. Das Blatt erscheint in ungezwungener Folge 12mal im Jahre, 1—11/2 Bogen stark und kostet ganzjährig 8 K = 8 Mark, halbjährig 4 K = 4 Mark. Redacteur, Herausgeber und Verleger: Alfons Milliner, Musealcustos in Laibach. — Druck von „Leykam“ in Graz.