Erscheint DitN5tllg und Freitag. Redaktion: OradischO'VorNoüt Nr. 23. Expedition: Rann Haus-Nr. 19». Insertionsgebühren: fiir die 2spoltiac Zeile oder deren Raum für i Mal 6 kr., 2 Mal 8 !r„ 3 Mal I» kr. Insertion«« stempel jede« Mol 3« kr. Verlag und Druck von I . Vlllsnik. > Bnhrgang^ Monument f«l3lliA«!H^M ganzjährig 5Zfi. -fl ^ halbjährig 2^„ 5» uieileljÄhrig l „ 25 Durch die Post: «»n«»hli« S fi, 4« lr. halbjährig 3 „ 2U „ «ierteliährig l „ ?« „ Einzelne Exemplare kosten « Nlr, Zeitschrift für wterliindische Interessen. (Manuskripte weiden nicht zurückgesendet.) Llliöach am 10. März 1865. Zur Frage der Errichtung eines Waisenhauses für Kram. Kl. Die in der Gemeinderaths - Sitzung vom 4. März l. I . von dem Herrn Gemeindcrathe V. C. Sudan wieder aufgenommene Idee der Errichtung eines Waisenhauses für Krain, veranlaßt mich einige auf die­ sen Gegenstand Bezug habende historische und ökonomische Daten dem öffentlichem Urtheilc zu übergeben. Ich verdanke dieselben einem Manne, der in seiner hervorragenden politischen Stellung schon im Jahre 1854 mit aller Wärme für die Rea­ lisirung dieses schönen Planes eingetreten ist, dessen wohlbcgründete An­ träge jedoch damals bedauerlicher Weise im Sande des büreaukratischen Geschäftsganges verronnen sind. Wer jemals über das Schicksal jener Kinder nachzudenken Anlaß fand, denen das harte Loos zu Theil wurde in früher Jugend über die Grabhügel ihrer Eltern hilflos und verlassen fremden Beistand anzustehen und zu erwarten, der wird es erklärlich finden, daß sich zu allen Zeiten und allerorts das menschliche Herz gedrängt sieht, zur Erleichterung des Schicksales verlassener Waisen nach Möglichkeit beizutragen. Und so haben sich auch in Krain Wohlthäter gefunden, welche durch letztwillige Anordnungen, durch Stiftungen, felbst mit dem klar ausge­sprochenem Zwecke für das „bestehende oder noch zu errichtende Waisen­haus in Krain" ihr Schärflein hiezu beigetragen haben, und es liegt schon derzeit ein Waisenstiftungsfond im Kapitale von 70000 fl. vor, der über eine Iahreseinnahme von 2125 fl. disponiren kann. Dieser Waisenstiftungsfond besteht aus folgenden einzelnen Stiftungen: 1. Die des Johann Jakob Schilling (Domherr und General-Vicar in Laibach) aus dem Testamente vom 18. Mai 1725 und 9. Jänner 1752 für das zu errichtende Waisenhaus in Obligationen mit 9168 fl. 63 kr. 2. Die des Franz Karl Grafen von Lichtenberg aus der Stiftungs­urkunde vom 1. April 1764 für das damals in Errichtung begriffene Waisenhaus, und rücksichtlich zum Unterhalt eines armen Knaben, welcher fortan „das Graf Lichtenbergsche Waisenkind" genannt werden solle, der­zeit mit 2036 fl. 41 kr. 3. Die der Maria Anna v. Rastern aus der Urkunde vom 15. März 1769 für den Unterhalt, die Kleidung und Unterweisung eines armen Waisenkindes, derzeit per 3056 fl. 80 kr. 4. Die des Johann Gregor von Thalberg aus dem Testamente vom 4. Dezember 1715 „für ein Waisenhaus" (Oi-^iiÄuotro^diuiil) im Ne­trage von 10833 fl. 69 kr. 5. Die des Franz Bernhard Grafen v. Lamberg aus dem Codi­zille vom 12. November 1759 für „das in Errichtung begriffene Waisen­haus in Laibach" im Betrage von 36933 fl. 89 kr. 6. Die des Friedrich Wcitenhüller aus dem Testamente vom 8 Au­gust 1770 zum Unterhalte zweier Waisenkinder „im Waisenhause" derzeit mit 6111 fi. 34 kr.' 7. Die des Josef Mugerl von Edelsheim aus dem Testamente vom 12. April 1702 für die Errichtung eines Waisenhauses mit 1196 fl. 25 kr. Nach den Mittheilungen des historischen Vereines vom Jahre 1864>) ist der Waisenstiftungsfond durch die nicht zur Verwendung gelaugten Stiftungserträgnisse bis zum Monate März 1863 auf einen Betrag von 101,37? fl. mit einem Interessen-Erträge von jährlich 5206 fi. her­angewachsen, und es liegen somit schon derzeit sehr namhafte Mittel vor, welche die Verwirklichung des Planes ermöglichen. Noch andere würden sich finden lassen, wenn einmal ernstlich Hand ans Werk gelegt würde. Es fehlt in Krain nicht an hochherzigen Frauen, welche, fo wie sie zur Gründung und Erhaltung der Kleinkinderbewahr­ *) Der betreffende Aufsatz folgt al« zweiter Artikel in der heuligen Nummer. (D. Red). Feuilleton. Drei gewichte aus dem 8louenischm des VniMoo. (?s8lüi. I^dl . 1855). II- Am Grabe. Fließe, Thräne fließe Mutterthräne schwer Auf den Grabeshügel Ohne Wiederkehr. Anstalt so wesentlich beitragen, Verantwortlicher Redakteur: P. v. Nadics. M 2». auch der elternlosen Waisen mit Groß» muth gedenken würden. Es fehlt nicht an einem aufgeklärten Klerus, der einem Institute seine wertthätige Unterstützung leihen wird, welches den edelsten aller Zwecke, den der Erziehung hilfloser Waisenkinder im Auge hat; es fehlt endlich in Krain nicht an Männern jeden Standes, welche dieser schönen Aufgabe gerne ihre geistige und materielle Kraft widmen werden. Allein Eines thut hiebet vor Allem Noth: daß die Bemühungen des Einzelnen nicht nach verschiedenen Richtungen zersplittert, sondern daß Ein leitender Grundsatz fest gehalten, und von den einzelnen Faktoren gleich­mäßig verfolgt werde. Bisher gab es vorzüglich zwei auseinander gehende Anschauungen, welche die Sache ins Stocken brachten. Die eine verfocht mit aller Hart» näckigkeit die Errichtung von Handstipendien für Waisen, und rücksichtlich deren Vormünder oder Pflegeältern; — die andere trat für die Grün, düng eines eigenen Waisenhauses in die Schranken. Zwischendurch lief noch als abgesonderter Punkt die Frage, ob diese Waisenanstalt eine Lokal-Anstalt für Laibllch, oder ob selbe eine Landes-Anstalt für Krain wer­den solle. Es fei einem 2. Artikel vorbehalten die Gründe zu erörtern, welche der Errichtung eines Waisenhauses für Krain den Vorzug geben, und die Mittel und Wege zu besprechen wie hiebei vorzugehen wäre. Unser Waisenhaus-Fond. Herr Neallehrer G. Kozina hier brachte in der Monatversamm­lung des historischen Vereines für Krain (am 15. September v. I.) ein Manuskript: Geschichte desWaisenhausfondes in Krain zum Vor­trage (siehe Mittheilungen desselben Vereins paF. 88), dem wir nächste» hende Daten entnehmen. Am 1. November 1763 ist die Laibacher Waisenanstalt, nachdem sie factisch schon früher bestand, förmlich ins Leben getreten. Somit fiel ihr lOOjähriges Jubiläum in das Jahr 1863. Ihr Begründer ist der 1761 verstorbene Repräsentations- und Kammerrath Josef Ioh. v. Hof­mann. Schon seit Anfang des 18. Iahrh. bestanden in Krain einzelne Waisenstiftungen; da aber diese nicht in vollem Umfange ihrer Vestim» mung zugeführt wurden, stellte sich Hofmann die Aufgabe, alle bereit« bestehenden, ihrem Zwecke theilweise entfremdeten Stiftungen zu ermitteln, neue Einnllhmsqucllen durch freiwillige Beiträge und Sammlungen zu er« öffnen und fo einen eigenen Waisenhausfond zu gründen. Am 18. Sep» tember 1757 wendete er sich an die alles Gute so warm unterstützende Kaiserin Maria Theresia, welche (15. Oktober dess. I.) ihre Unterstützung zusicherte. Der erste Grund zu dem neuen Fonde wurde durch das Hanns Josef Mugerl'sche Waisenhaus-Legat vom I . 1702 gelegt, durch welches ein Capital pr. 1000 fl. zu Gunsten eines künftigen Waisenhauses be­stimmt wurde. Vis zu dessen Zustandekommen übernahm das Capital der Clarisserinneuconvcnt in Laibach. Nunmehr wurde es feinem eigentlichen Zwecke zugeführt. Aus den Interessen desselben sowie, aus andern milden Beiträgen wurden nach der ersten Waisenhausrechnuug vom Jahre 1758 vier Mädchen mit Kleidung, Wäsche, Bettgewand und anderen Erforder­nissen betheilt, und die Kosten ihrer Aufsicht und Verpflegung bestritten. Nun geschah ein weiterer Schritt zur Vermehrung des Fondes. Es er­folgte ein Aufruf*) an den Klerus, die Erzpriester, Priester «. und an die Kreishauptleute, dieses Vorhaben möglichst zu unterstützen. I m Jahre 1761 27. August wurden die Statuten eines Waisen­hauses entworfen. Hiebei nahm man über Auftrag der Regierung diejeni­gen des Grazer Waisenhauses zum Vorbilde. Die von der Gründung«» Kommission entworfenen Statuten wurden in allen Punkten von der Ne< gierung genehmigt. Nach denselben war auch unehelichen Kindern der Zu« «) In der vorigen Nummer unsere« Blatte« au« dem Originale mitgetheilt. (D. Red.) Diese Kreuze deuten Alle bittres Leid, Viele, viele Herzen Deckt das grüne Kleid. Was doch weinest, jammerst Mutterseele Du, Bei des Himmels Engeln Schläft Dein Kind in Ruh! Daß es hier gekettet Bitter doch Dir däucht Erde, fremde Erde Sei der Hülle leicht! Fließe Thräne, fließe Mutterthräne schwer Auf den Grabeshügel Ohne Wiederlehr. A. Dimitz. 88 tritt offen. Zur Vermehrung des Fondes befahl die Regierung (1763) durch zehn Jahre jährlich viermal in allen Kirchen des Landes Samm­lungen anzustellen. Nach mehreren Unterhandlungen erfolgte (12. Februar 1773) die Approbatiou des Waisenhaus-Institutes, mit der Bestimmung, daß die Aufnahme in dasselbe den Erben der Stifter überlassen bleiben, daß kein Kind unter sechs Jahren aufgenommen und über das 16. Jahr hinaus erhalten werden solle. So trat die Waisenanstalt mit 1. Novcm­ber 1763 förmlich ins Leben. Ioh. R. Seitz und seine Frau waren die ersten Waisen-Eltern. Die Verpflegung besorgte der Priester Ioh. Reich gegen eine Remuneration per 42 fl. Ein Plan der Commission, die Ein­richtung des Laibacher Waisenhauses jener des Klagenfurter zu nähern, fand nicht die Genehmigung der Negierung, da die Waisen „nicht allein Tuchmacher«, sondern auch andere Wissenschaften und Handarbeiten lernen sollten." Die Befolgung des Gebotes der jährlich viermaligen Kirchen­sammlungen mußte bereits 1768 unter Strafandrohung eingeschärft wer­den. Bis zum Jahre 1788 stieg der Foud durch verschiedene Steuern und Abgaben (polit. Strafgelder, der auf Zucker und Cacao gelegten Ar­menleut-Anfschlllg ,c.) auf 27.640 fl. Dazu kamen die Stiftungen bis 1788 mit 35.260 fl. und die Geschenke mit 1100 fl., so daß, mit Ende des Jahres 1788 64.000 fl. Capital in Aerarial- und Domestikal-Obli­gationen zur Verfügung des Waisenhauses standen. I m I . 1789 wurde aus den vier Versorgungsanstalten: Hospital, Bürgerspital, , Waisenhaus und Armenhaus ein Haupt-Armenfond gebildet, der bis 1822 fortbestand. I n diesem Jahre wurde die Trennung des Waiseustiftungsvermögens und des Findelhllus-Vermögens ausgesprochen. So bildete sich nach und nach der neucreirte Waisenhaus-Stiftungsfond mit dem schon im Jahre 1788 bestandenen Vermögen von 64.000 fl. Dieses wurde im Jahre 1859 auf Obligationen in österr. Währ.- convertirt mit 38.370 fl., mit einem In ­teressenbetrage pr. 1918 fl. 50 kr. Bei dem Waisenhausfoude besteht aber auch noch ein weiterer Capitalstand pr. 63.008 fl., das Ergebniß der nicht zur Verwendung gelangten Stiftnngserträgnisse und der Communal- Veiträge. So bestand daher im März 1863 der Waisenhausfond, in 101.37? fl., mit einem Interessen-Vetragc von 5206 fl. 36 kr. Wenn wir die Verwaltung des Waisenfondes ins Auge fassen, so können wir vier Perioden unterscheiden. Die erste von 1758 bis 1788, die zweite von 1788 bis 1822, die dritte von 1822 bis 1844, die vierte von 1844 bis auf die Gegenwart. I n der ersten Periode wurde das Waisen-Vermögen von einem unmittelbar der Commission der milden Stiftungen und resp. dem Superintendenten des Waisenhauses unterstehend.en Administrator verwaltet. I n der zweiten Periode bildete dasselbe einen Bestandtheil des Hauptar-' menfondcs. I m Jahre 1822, bei der Ausscheidung der Staats-Wohlthä­tigkeitsanstalten und ihres Vermögens aus dem Hauptarmenfonde, wurde ein Waisen- und ein Findelhausfond creirt, der bis zum Jahre 1844 gc^ meinschaftlich verwaltet wurde. I n der vierten Periode wurde der Waisen­hausfond wieder zur selbstständigen Verwaltung ausgeschieden. Politische Nevue. Der Ausgleich der Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Finanz­ausschusse und dem Ministerium hat noch nicht sein Ende erreicht und, schon droht man wieder mit einer Ministerlnsis. Vorerst ist es freilich nur der halbamtliche „Botschafter", welcher die Erklärung abzugeben sich berechtigt erklärt, daß das Ministerium mit dem Abstrich von zwanzig Millionen stehe. Mit anderen Worten hieße dies so viel: wenn der Fi­nanzausschuß einen noch höheren Abstrich verlangt, dann fällt das Cabiuet. Und damit der Finanzausschuß ja nicht sich beikommeu lasse, auf seinem Abstrich von 23 Millionen zu bestehen, versichert der halbamtliche „Bot­schafter", daß ein besseres Ministerium von redlicherem Willen, ton-, stitutionellcrem Geiste und ausgiebigerem Können das Ministerium Schmer­ling nicht ablösen werde. Die Agramer Zeitung bringt eine Erklärung des Septemvir Prica über das in der „Politik" veröffentlichte croatische Programm; er bestätigt die Authenticität desselben und sagt, daß Hofkanzler v. Mazuraniö bei Die Taufe an der 8auica. Nach ?i«»6i'u'8 gleichnamigem slovenischen Epos frei bearbeitet von Prof. Dr. Kluil in Wien. ' (Fortsetzung.) -, Wer kennt nicht in dem majestätischen Alpeulande Oberkrain den Vcldcs-Sce? Hier einigt sich Großartigkeit mit Lieblichkeit, wie sich Kraft mit Milde paart. Die Spiegelfläche des Sees wird von sanft aufstei­genden Hügeln au drei Seiten eingeschlossen, hinter denen sich terrassen­föruug höher nnd höher Berge, erheben, alle überragt von dem Himmel­anstrebenden Triglav, dem mythischen Sitze der gleichen heidnisch-slaüischen Gottheit. ,An der nordöstlichen Seite des Sees thront ans einem schroffen Felsen die alte Burg Veldes,' deren Bau in die Zeiten der slavisch-kärnti­schen Kämpfe hinaufreicht. ,I n der Mitte des Sees schwimmt eine dicht­bewaldete Insel, die Beherrscherin der Fluthen, in stiller Glorie, und flößt das liebliche Bild Bewnnderung ein. Auf der Insel erhebt sich das blanke Kirchlein, deren schlanker Thurm in die Wolken emporragt als ein Zeige­singer nach Oben^ uns mahnend, in dieser herrlichen Schöpfung vorerst des gütigen Schöpfers zu gedenken. ' Dort, wo gegenwärtig das Weiße Kirchlein, der unbefleckten Jung. , frcu geweiht, als Gnadenort alljährlich Tausende von Wallfahrern zu frommer Andacht einschließt, — dort stand in alter Zeit der Heidentemvel der Göttin 2iva, und 'manche Sage spann sich an dem Faden der Jahr­hunderte bis auf uns heran. Der alte AtHi-aslav und feine liebreizende Tochter Nassomila versahen den Tenipeldienst, besorgten die Opfer und leiteten, was und wie es Gebrauch und Sitte vor Jahrhunderten aus dem fernen Indien mit sich gebracht. Der Jüngling bringt der Licbesgöttin die Erstlinge der Früchte und derHeerde zum Opfer, uud die holde Prie­sterin, mit zarten Blumen schön bekränzt, fleht um Erhörung der stillen Wünsche des Opfernden. Und noch heutigen Tages herrscht der Gebrauch, daß Jeder, der zum erstenmale die Insel besucht, bestimmte Wünsche sich macht und zu deren Gewährung das „Wunschglöcklein" läutet. der Abfassung des Schriftstückes, dessen Schlußredaktio» am 21. Jänner 1861 stattgefunden habe, nicht betheiligt gewesen sei. Den Originaltext­haben auch Graf Iankovi« und Vogoviö gefertigt; er — Prica — habe mit Graf Iankoviö noch im Jänner 1861 das Schriftstück nach Pest ge­bracht und Denk besucht. Deal habe damals erklärt, daß er d« Grund­anschauung des Programms nicht theile. Aus Rom liegen, wie man der „Schles. Ztg." von Wien berichtet, Privatnachrichten über eine daselbst eingetretene Ministerlnsis vor. Herr Merode, der Rivale Antonelli's, und zwei audere Cabinetsmitglieder, Ferari und Pila, sollen ihre Demission gegeben haben. . Die russische Negierung beabsichtigt 'eine Synode der katholischen Landesgeistlichkeit zu gründen. Es verlautet, diese Maßregel, mit welcher der katholische Klerus möglichst selbstständig von Rom gemacht werden soll, stünde bald zu erwarten. Aus Paris wird berichtet: Es wurde im Ministerrathe beschloß seu, den Kaiser Maximilian von Mexiko zu unterstützen. Die mexikanischen Bischöfe haben an den Kaiser Maximilian eine Petition gegen die Tole­rirung anderer Culte gerichtet. Das offizielle Diario del Imperio bringt, wie gewöhnlich vor Post­schluß, einige bedeutendere Verordnungen, nämlich ein organisches Heeres­gesctz. Danach wird die kais. mexikanische Armee künftig bestehen aus der Guardia palatina, einer Legion Gendarmerie, zwölf Infanterie- und zwei Jäger-Bataillonen zu acht Compagnien von 84 Mann (Kriegsstand 134), sechs Cavallerieregimentern zu vier Schwadronen von 120 Mann (Kriegsstand 160), zwölf Prasidial-Cavallerie-Compagnien (für die Si­cherung der Nordgrenze gegen die Indianer) zu 100 Mann uud 300 Pferden, einem Bataillon Fuß-Artillerie mit fechs Batterien von 72 Mann (Kriegsstand 120), einem Artillerieregiment mit vier berittenen und vier Gcbirgsbatterien; außerdem Tram, Spezialwaffen uud Corps. I n unserer Aufzählung des Standes sind die Chargen nicht eingerechnet; im Ganze» und mit der Gendarmerie 18 Generale, 1146 Officiere, 22,374 Mann (Kriegsstand 30.044 Mann),, 6045 Pferde,, 1000 Maulthiere, 561 Trainpferde (im Friedensstand). Davon beträgt die Gendarmerie 27 Of­ficiere, 1918 Mann. Noch gehören dazu etwa 15.000 Mann fremde Truppen, nämlich 7000 Oesterreicher, 1500 Belgier uud gegen 6000 Mann der französischen Fremdenlegion, die von Mexiko laut der Kouuen­tion übernommen wird. Das reprasentirt die künftige bewaffnete Macht des Kaisers von Mexiko. I m Augenblicke befinden sich außer der Frem­ denlegion 12—15.000 Franzosen noch im Lande. Der Sold der Gen­darmerie wird fast doppelt so hoch,sein als der der Truppen; ihre Zahl scheint für die Ausdehnung des Landes äußerst gering. Ans den Vereinen. öitavQiea. (Außerordentliche G en eralver s am m° l u n g.) Sonntag am 5. d. M. um 11 Uhr Vormittag fand unter ziemlich zahl­reichem Besuche der Mitglieder in der öitavnic a eine außerordentliche Generalversammlung statt. Der Vorsitzende Herr Dr. Ivan Vleiweis er­öffnete die Sitzung, mit einer angemessenen Rede, in welcher er zuerst den Zweck ber Versammlung — die Unterbringung des Vereines in andere Lokalitäten — hierauf aber eine kurze Geschichte dieses Vereines aus­einanderlegte^ aus welcher es sehr deutlich hervorleuchtete, daß Herr Sou-van mit 5em Ankaufe des Nudolf'schen Hauses ^ den Verein aus großer Verlegenheit riß und ^daher damals von den hiesigen Nationalen mit Recht als ein Mecän der (Ätavuloa begrüßt wurde. Nach eiuigeu Debatte» minder wesentlicher Natur wurde Hrn. Dr. Dolenc's Vorschlag — Wahl eines Komite's zu diesem Zwecke — aufgenommen. Dieses Komitä wird im Einverständnisse mit der Oekonomie-Sektion die Aufgabe haben, für die künftige Wohnung des Vereines, entweder für gemiethcte oder eigene, zu ­sorgen und das Ergebniß davon dem öitllVQioa-Ausschusse bis 1. Juni d. I . zu referiren. Korrespondenzen. Cilli, 6. März. Bei dem Interesse, welchem die Idee einer Sty­rian-Steel-Company in den hiesigen Kreisen begegnet, ist jede Mitthei- Eiu Jahr war verflossen, seitdem (IsrtoMr auf leichtem Kahne, der Väter Glauben in der frommen Brust, nach der Insel geschifft. De« Opfers Gabe in der Hand naht er der Priesterm. Da schlägt ihr Blick in seine Seele, ein ganzer Frühling wacht darinnen auf, die heiße Gluth der Liebe macht tausend Blumen im jungen Herzen sprießen, die nun als Worte in das Leben dringen. Doch glücklich, Üm-tomir, auch dein Blick hat der Jungfrau Herz entflammt und ihre Seele flog der deinen zu, Sie steht erstarrt, das Wort erstirbt im Werden, in deiner Hand liegt unbewußt, wie durch geheimen Zauber festgebannt, ihre Hand. Wer ver­mochte Wohl der Liebe junges, Leben, das in zwei Herzen neu erblüht, zu schildern? Und in der Mitte der seligfrohen Jugend verjüngt sich auch der greise ßtaroslav > der gleich ihnen sehnsuchtsvoll dem Tag entgegen­sah, der sie für's Leben einen sollte. , Ein Jahr war rasch verflogen; die Glücklichen — sie merkten,nicht, daß in der nächsten Nähe ein neue« Licht der Welt war aufgegangen, daß nur der Berge Rücken sie vor Ge­fahren, vielleicht vom nahen Untergange trennen! Schon dringt der Schlachtruf durch die Thäler; erzürnt dringt Walchun mit seinen Schaawi immer vorwärts; die Götzentempel lodern auf in hellen Flammen, wo« sich nicht taufen läßt, fällt unter dem Vekehrungsschwert des deutsche» Siegers. Da strömt die slavische Jugend zum Schutze des alten Glau­bens herb«, und selbst Greise fühlen ihr schleichend Blut erwarmen. Da reißt auch Osrtomir sich los; , er kämpft nicht bloß für der Väter Erbe, für der Väter Glanben, er kämpft auch für den schönsten Theil des jun­gen Lebens, für seine Liebe! I n wildester Verzweiflung,, ohne stärkende Hoffnung auf ein siegreiches Gelingen, wirft er sich todesmuthig mit seinen Schaaren den hereinstürmenden Christen entgegen. Er wird geschlagen! Nur in der Heidenburg kaun er noch Widerstand leisten. Allein < - nicht der Verzweiflung Muth, nicht das Schwert in uervenstarler Faust, nicht die Felsenburg köuucn die sinkenden Götter halten, in jener Schreckensmcht stürzten sie von ihren fabelhaften Sitzen herab, das letzte Opfer zu ihren dunklen Wolken hatte ausgeraucht! «.Schluß folgt,) lung, die man über dieses Projekt von unterrichteter Seite erfährt, geeig« net, die öffentliche Aufmerksamkeit zu beschäftigen. Wenn die Intentionen, die man bei diesem weitausgreifenden Unternehmen im Auge hat, zur That werden sollten, so würden sie in der Geschichte der steirischen Eisenin­dustrie einen gänzlichen Umschwung herbeiführen. Man beabsichtigt nämlich durch Anwendung des Bessemerprozesses, dem das steirische Roheisen im Gegensatze zum englischen im hohen Grade zugänglich ist, aus unseren heimischen Erzen Welthandelswaare zu produziren und rechnet hiebet auf den Umstand, daß der Bessemer-Stahl die Bestimmung hat, das Eisen in der Schiffbaukunst, bei Eisenbahnen und selbst im gewöhnlichen Leben zu verdrängen. Bessemer selbst soll bei dem Unternehmen intercssirt sein. Welche Stellung die kleineren vaterländischen Etablissements diesem Niesen­unternehmen gegenüber einnehmen würden und ob dasselbe überhaupt un­ter den gegenwärtigen, nicht sonderlich günstigen Umständen im Stande sein würde, die Schwierigkeiten des Inslebentretens zu besiegen, muß die Zukunft lehren. Lokales und Provinziales. — I n der Laibacher Zeitung vom 2. März lesen wir wörtlich folgendes: „Aus Neustadt! wird uns über einen Konflikt zwischen einem Lehrer des dortigen Gymnasiums und einem Schüler desselben, sowie über die eigenthümliche Haltung der Direktion dem gegenüber berichtet, welche ganz sonderbare Streiflichter auf die dortigen Verhältnisse fallen läßt." Gerüchten zufolge berichten wir auch aus Laibach über mehrere Konflikte zwischen Lehrern des hiesigen Gymnasiums und Schülern desselben, so wie über die eigenthümliche Haltung der Direktion diesen gegenüber, welche ganz besondere Streiflichter auf die dasigeu Verhältnisse fallen lassen. — (Oesterreichisches Museum). Das l. k. österr. Museum für Kunst und Industrie in Wien hält es für eine seiner wichtigsten Aufgaben, den Zeichnenschulen, vorzugsweise den Real« u. a. Mittelschulen gute Vorla­gen zu bieten, an Stelle der wenigen und meist werthlosen plastischen Mo­delle, welche gegenwärtig in diesen Schulen gewöhnlich gebraucht werden, solche einzuführen, deren klassischer Werth ohne Zweifel, deren Ankaufpreis ein geringer ist. Bei der Wahl der Vorlagen wird keine Stylrichtung bevorzugt, sonder» es wird aus jeder Kunstperiode das wahrhaft gute ge» fucht und verwendet. Das Museum wiro bei dieser Auswahl von einer Anzahl von Künstlern und Lehrkräften unterstützt, welche nach ihren Er­fahrungen und ihrer Bildung zu den hervorragendsten und competentesten Fachmännern gehören. Das Museum hat bisher anfertigen lassen: einige Palmetten-Ornamente (nach griech. Originalen), einen Löwenkopf von einem Dachgesimse (römisch), einige Dyptichen (frühgothisch), ein Relicmiarium und mehrere Buchdeckel (gothisch), einen bronzenen Thürklopfer (aus der besten Renaissance-Zeit), endlich mehrere praktische, moderne Ornamente. Diese Gypsabdrücke werden, um ihre Verbreitung thunlichst zu erleichtern, zu einem den Erzengungskosten entsprechenden Preise an Staats - Landes« Commune- oder Privatschuleu abgegeben, und finden bereits vielseitig im Aus« und Inlande Beifall uud Absatz. Wegen Bezug derselben wollen sich die betreffenden Anstalten direct an das Museum oder au die Handels­kammern uud Correspodeuten des Museums wenden. Preisverzeichnisse der bisher angefertigten Photographien uud Abgüsse werden auf Verlangen sofort von der Direktion des Museums eingesendet werden. . — Heute Abend gibt der Musikdirektor der philharmonischen Ge­sellschaft Herr A. Nedved ein, Conzert, bei dem folgende Pieyen zur Ausführung gelangen. 1. Arie aus dem Oratorium Paulus von Men­delssohn vorg. vom Concertgeber; 2. Salonpieoe für Violine von Vieur­temps vorg. von Herrn I . Heller ans Trieft; 3. der Hirt auf dem Felsen, Lied von Schubert für Sopran mit Begleitung ^von Piano und Klarinette vorg. von Frau Sophie Mossetiö; 4. Hommages von Mosche­les für, zwei Piano vorg. von Frl. L. Glantschnigg und Frl. A. Schukle; 5. a) Trockene Blumen; d) Ungeduld Lieder von Schubert vorg. vom Concertgeber; 6. zwei Sätze aus dem A-iunll Quintett von Mozart vorg. Der Nenetimler-NildHlluei' R o b 6 a in Laibach. Mitgriheilt von L. Germon ik. I m verflossenen Sommer hatte ich wiederholt in einem, Tagesblatte für die Confervirung der St. Johannes - Statue an der Savebrücke bei 6ei'unu plaidirt. Denn sie war dem Verfalle preisgegeben, da die Kapelle wegen ihres baufälligen Zustandes, einzustürzen drohte. Wenngleich das Standbild des Heiligen nicht zu den Kunstwerken ersten Ranges gezählt werden kann, , verdient doch der sekundäre künstlerische Werth dieser und der übrigen Schöpfungen des venetianischen Bildhauers Franz' Robba, der hier in der Mitte des vorigen Jahrhunderts blühte, nm fo mehr die volle Beachtung der religiösen Kunstfreunde,. da Krain an solchen und an­dern Denkmalen eines kunstsinnigeren Zeitalters bekanntlich arm ist. Ne­benbei bemerkt, werden wir auch solange nicht einer edleren Richtung ent­gegen gehen bis nicht der materielle Wohlstand des Landes wiederkehrt. - Obige Anregung führte zur Wiederaufnahme der bezüglichen Ver­handlungen Seitens der krainischen Landschaft. Das Ergebnis; ist bekannt. Die von der Landschaft sofort unserer Stadtgemeinde geschenkte Statue sieht, nachdem sie Hieher transportirt worden, nun der Aufstellung an einer geeigneten Stelle entgegen. Diese Zeilen beabsichtigen zu weiteren Forschungeu über das Leben und die Werke des genannten Bildhauers, der durch sein schöpferisches Wirken Krain angehört, anzuregen. Herr Iellouschck erwähnt in seinen in einem hiesigen Blatte vor nicht langer Zeit veröffentlichten Anfsatze noch anderer Sculpturen, welche dem Meisel Robba's ihrcu Ursprung verdanken. Es sind nachstehende: I n der Domkirche auf dem Altare zu beiden Seiten des Tabernakels die beidenstehenden Engel aus carrarischem Marmor; — der Tabernakel in der Pfarrkirche St. Jakob aus buntem italienischen Marmor (1732); — dann vor dem hiesigen Nathhause die Vrunnenstatuen, welche einen 20 Schuh hohen Obelisk (1751) aus rothgrauem krainischen Marmor umgeben. , von den Herren Heller, Zappe, Nedved, Calvo und Zohrer; 7. a) ?reä äurini Gedicht von Icnko comp, von Nedvtzd; d) das Veilchen von Mo­zart vorg. von Frau Sophie Mossetiö; 8) Concertstück vou Allard für Violine vorg. von Heller; 9. a) Dai-iln Gedicht von Klirozlav ViI1i»,r comp, von A. Nedved; b) die beiden Grenadiere von Schumann vorg. vom Concertgeber. — (Volksbewegung in Laibach 1864.) Geboren überhaupt 814, 408 männlich, 406 weiblich; todtgcboren 14 ehelich, 17 unehelich; getränt 142, jüngster Bräutigam 2l Jahre, ältester 70 Jahre, jüngste Braut 1? Jahre, älteste 53 Jahre; Scheidungen 2 ; Kindersterblichkeit bis znm 5. Jahre ehelich 65 männlich, 42 weiblich, unehelich 51 männ­lich, 53 weiblich; der älteste Gestorbene 94 Jahr; im Ganzen starben 675 Personen, davon 7 im Gefängnisse, 3 Selbstmörder uud 11 Verun­glückte. -^ Erschlagene und Hingerichtete gab es keine. — Laibach zählt Katholiken 21.522, Angsburgischer Confession 99, Helvetische 116; an­dere 2 — und keine Juden, zusammen 21.739 Bewohner. — Aus Untersteier schreibt man: Die Vorlesungen, welche Freiherr v. Babo in Wien über die „Weinkultur" hält, habe« die verdiente Auf­merksamkeit weiterer Kreise auf sich gelenkt. Die Mittheilungen dieses be­rühmten Fachmannes über seine Wahrnehmungen, welche er im Herbste 1864 in unser« Weingegenden gemacht, verdienen die sorgfältigste Beach­tung. Nach Freiherrn v. Bnbo's Vorschlag wäre den bekannten Uebclstän­den, welche den feineren steirischen Weinen anhaften, nur abzuhelfen durch die Errichtung von Versuchs-Weingärtcn in den einzelnen Weingebirgcn von gleichartigen Bodenbeschaffenheitcn und Lagen, damit die für jede passenden Strecken vollständig erprobt und dann niit Sicherheit znr An­pflanzung empfohlen werden können. Herr Gottlieb Beyer empfiehlt in einem Artikel des „Landwirtsch. Wochenblattes" diesen Vorschlag des Frei­herrn von Babo der Beachtung der steirischen Wein-Produzenten. — Vom 1. d. M. angefangen geht auf der Südbahn sammt Nc benlinien sowohl in den doppelspurigen wie eingeleisigen Strecken jedem Zuge ohne Unterschied das Signal mittelst des elekro-magnetischen Läute« Werkes voran. — I n dem Cyklus der populären Vorträge, die in der Fastenzeit von den Professoren an der Grazer Akademie für Handel und Indnstrie werden gehalten werden, erscheint (am 25. März) auch uuser Landsmann, der als Fisiler bestbekannte Prof. Dr. Fr. Zubic mit einem Vortrage: Der Menfchengeist und die Natur. — M e große LsFyäg, zum Besten der Notleidenden Inncrtrains die die „<Äta,vnillÄ," im Vereine mit dem „^uLui 8c»1co1" im landsch. Theater veranstaltet, findet am Abende des Ostermontages statt; da für diesen Tag der Wohlthätigkeitsvorstellung das Theater von Seite der Landschaft unentgeltlich überlassen werden wird, bei noch währender Sai­son an den Direktor Herrn Calliano eine bedeutende von ihm bean­spruchte Entschädigung zu entrichten gewesen wäre. Das Programm ist noch nicht vollends festgestellt, doch soviel läßt sich schon jetzt angeben, daß die Vorstellung drei Abtheiluugeu: Deklamation und Musik, die Auf­führung eines slovenischen Theaterstückes und Produktionen des „solcol" bieten wird. Laibach wird aber an diesem Abende so ganz nach Kosesti's Worten: den Fortschritt heimatlichen Geistes uud Fleißes sehen können. — Die „NovillL" weisen an eingegangenen Gaben für die Noth­leidenden Innerkrains 176 fl. und 2 Fünffrankcnstücke aus. — Am 6. d. M. Nachmittags wurde die Leiche des Pens. Ma­gistratsrathes I . Köstel zur Erde bestattet; trotz dem höchst ungünstigen Wetter war die Zahl der Leidtragenden eine sehr bedeutende n»d zeugte , für die allgemeine Achtung/ deren sich der Hingeschiedene im Leben er­freut hatte. Köstel war eiu langjähriger Freuud Metelto's. Friede seiner Asche! — I n Pettau strebt man neuerdings nach der Errichtung einer Uckerbauschule in slovenischer Unterrichtssprache. Mögen hier nebst der Erwähnung noch einiger Werke des genannten Bildhauers ästhetische Andeutungen Platz finden. Vielleicht folgt von an-, derer Seite einst eine eingehende Würdigung feines künstlerischen Geistes, , wie sie meines, Wissens noch nirgends vorkommt. Denn wenn auch ein Kunstwerk „allgemein anerkannt" wird, ist doch eine motivirte Beschrei­bung desselben für Mit- und Nachwelt höchst schätzbar. I n der Domkirche am Dreieinigkeitsaltare — links der dritte Altar aufwärts — befinden sich rechts und links ein Cherub, eiu Wert Robba's. Sie siud ausnehmend gelungen, nnd haben jene ruhige Würde, welche sonst nicht eine vorspringende Eigenschaft der übrigen plastischen Bildungen unseres Meisters ist. , Ferner sind ein paar Statuetten und ein Marienbild Robba's, am Hause, welches hier sein Eigenthum gewesen, angebracht. Dies kleine Haus mit Nr. 141 gegenwärtig Eigenthum der verwitweten Frau Komar steht am Iakobsplatze, wo sich jetzt ebenerdig eine Schenkstube mit der lieblichen Bezeichnung „zum Vergißmeinnicht" befindet. Die Figuren zu beiden Seiten ober dem Hausthore stellen die Heiligen Rochus und Seba­stian dar und ergeben sich bei näherer Betrachtung als Reliefs. We­gen der vielen Anstriche — jetzt sogar lichtgrün — ist die Steinmasse, aus der die Gestalten gehauen worden, unkenntlich; weil ihre Kleinheit anch eine feinere Arbeit erforderte, wie hier buchstäblich jede Figura zeigt, sind sie vielleicht aus Carrara-Marmor. Schade, daß durch die gedachte öftere Uebertünchuug die ursprünglichen Linien verdeckt wurden. Diese Unzuiommlichkeit kann noch behoben werden. I n der Mitte befindet sich ein ausdrucksvolles Madonnenbild aus weißem Marmor in Medaillon; es ist dasselbe einem aus schwarzem Marmor mit schönem Faltenwurfe ge­hauenem Fürsteumantel eingefügt, der wieder von einer aus röthlichem Marmor gearbeiteten Krone geziert ist. Wenn sich die gegenwärtige Besitzerin, des Hauses herbeiließe, diese Stücke, die schon bei ober­flächlicher Vcrgleichung als von Robba herrührend erkannt werden, dem Mufcnm zn überlassen, würde sie sich den Dank aller Kunstfreunde er­werben, da sie an dem gegenwärtigen Standorte - auch ohne den geringsten Schutz — weiteren Beschädigungen ausgesetzt sind. (Schluß folgt). Ott — Der Bericht der Direktion der k. k. priv. inneröst. Wechsels. Brandschaden-Versicherungsanstalt pro. 1864 nennt für Kram 161 be­schädigte Gebäude mit einer Entschädigungssumme von 32.390 fl. Remu­nerationen von 296 fl. und Erhebungskosten von 465 fl. 67 kr., zusam­men also eine Ausgabe von 33.151 fl. 87 kr. Aus Weindorf (Bez. Neu­stadt!) erscheinen j12 beschädigte Parteien mit 30 Gebäuden und eine Ent­schädigungssumme von 3627 fl. 45 kr., weniger 10 und 3? fl. 45 kr. an genannten Spesen. — Auch die Administration unseres Blattes nimmt Ga­ben für die Notleidenden Innertrains entgegen und werden die Namen der ?. "I. Geber veröffentlicht. Veränderungen im Klerus Der seitherige Prodis. Grmmäsialkatechet und Erhortator in Neustadtl, Franziskaner Ordenspriester ?. Ignaz Staudacher, ist zum wirklichen Ne­ ligionslehrer am dortigen Gymnasium bestellt worden. Die erledigte zweite provisorische Katechetenstelle an der hiesigen k. k. Normalhauptschule ist dem Weltpriester Franz LoLtjanöiö verliehen worden. Ans dem Gerichtssaale. (Wiener Gerichtsscene.) Er bläst die Flöte. Wien, 3. März. Wir möchten hier eine ausführliche topographische Beschreibung des Hanfes Nr. 3 in der Bergstraße voranschicken, sind aber hiefür zu fehl im Räume beschränkt; besagtes Haus ist drei Stock hoch und hat zwei Stiegen. — Stiege Nr. 2, 3. Stock, wohnt Carl B,, der zwar nur Commis, doch eine beträchtliche Portion Poesie besitzt, und die Flöte meisterhaft blast. (Das letztere behauptet er allein.) — Stiege Nr. 1, 2. Stock, logirt Laura H., ein armes, solides, aber bildhübsches Mädchen, bei einer alten Tante. Auf derselben Stiege, 3. Stock, haust und wüthet die 42jährige veritable Jungfrau Amalie K., die von Xan­ tippen nur dadurch unterschieden ist, daß sie (Amalie) nie verheiratet war. Da wir nun, nach allen Regeln von Aristoteles' Poetik, die Per­ sonen unseres Schauspiels — dessen letzte Scene sich vor dem Bezirksge­ richt abspielte — eingeführt haben, beginnen wir mit der dramatischen Handlung selbst. Carl B. nennt sich Mitglied aller Turn-, Gesangs- und anderer Vereine, in deren Versammlungen er meistens die Abende zu­ bringt; in freien Abendstunden jedoch sieht er mit unerschütterlicher Ruhe zum Fenster hinaus und blast dabei die Flöte. I m Hof ist zwar sehr wenig zu ersehen, außer etlichen Hennen und Hühnern, die einander allerlei Geschichten erzählen; aber im zweiten Stock vi^-ä-vis!!... (die Fenster der vorerwähnten Wohnungen führen alle in den Hof). Da drü» ben ist ein Mädchen zu erblicken, die besagte Laura H., die Haare hat wie die Pepita und eine Taille wie die Couqni, die kurzum als bildneri­ sches Meisterwert der Schöpfung angesehen werden kann. Carl und Laura haben sich seit langer Zeit tief, recht tief in die Augen gesehen, aber auch nicht mehr als das, denn zwischen Beiden steht als unüberwindliche Scheidewand die Tante Laura's. Diese Tante ist wahrlich ein vorsündfluthliches Unwesen, sie predigt Moral, liest Klopstock' und liebt Niemanden auf der Welt als ihre.drei Schooßhündchen. Carl sann nun lange nach, wie er Laura — und sagen wir es offen, der von ihm angebeteten Laura den Ausdruck feiner heißen Gefühle zu Füßen legen tonne. Das „Zufüßeulegen" ist ihm zwar nicht gelungen, dafür hat er aber durch eine Woche — wie wir dies schon oben bemerkt — zum Fenster hinaus die rührendsten Serenaden und Liebeslieder auf seiner Flöte geblasen. Wir müssen die dritte Person nnseres Berichtes vortreten lassen: es ist Ainalill K., die Jungfrau von 42 Sommern und ebensoviel Win< tern. Sie ist, wir müssen es um der Wahrheit Willen gestehen, sehr häß­ lich und hat darum noch niemals eines Mannes Herz erobert; nun lebte Amalie in der süßen Hoffnung, daß alle die herz- (und ohren-) zerreißen­ den Flötentöne Carl's ihr gelten, daß Carl leidenschaftlich in sie ver­ liebt sei. Sie sollte arg enttäuscht werden!.. . Amalie wollte den nach ihrer Meinung schüchternen jungen Mann ermuthigen und er erhielt von ihr ein Villet des Inhalts: Heute Abends 7 Uhr. Amalie K. Und es ward Abends und die Glocken verkündeten die siebente Abendstunde. Carl betrat Amalia's Wohnung. Sie (nicht die Wohnung, sondern die Jungfrau) kam ihm im vollen Staate entgegen; alles Mögliche hatte sie angewendet, um jung, schön und reizend zn erscheinen. Perrückcn­ machcr, Zähneverfertiger und noch viel andere Menschenverschönerungs­ künstlcr hatten beitragen müssen, um sie zu putzen und zu zieren. >— Doch schon nach wenig Minuten wußte Amalie Alles, sie wußte, daß sie sich blamirt, daß sie sich getäuscht, und Amalie möchte vor Scham in die Erde sinken. Einige Tage sind seit jenem „unliebsamen" Zwischenfalle verflossen, und die Jungfrau sehnt sich nach Rache an Carl; sie erzählt Laura's Tante von der Ersteren Liebe zu Carl. Die Tante wird wachsam, aber Carl spricht mit seiner Allerliebsten nach wie vor durch die Flöte. Endlich hat sie etwas ausgesonnen. Carl erhalt eine Vorladung zum Bezirksgerichte, weil Fräulein Amalie K. wegen häuslicher Ruhe-' störung klagbar wider ihn aufgetreten. Die Sache kam zur Verhandlung. Richter (zur Klägerin): Wodurch soll'Herr B. die Ruhestörung begangen haben? Klägerin : O Herr kaiserlicher Rath, ich bin sehr nervös. Richter: Das gehört nicht Hieher. Klägerin : Aber ich Hab' mir die Rede einstudirt. Kaiserlicher Herr Rath! ich bin sehr nervös und darum... Richter: Kommen Sie doch zur Sache. Klägerin: Wenn ich meine Rede nicht halten darf, dann... Richter: Wollen Sie auf meine Fragen antworten oder nicht? Klägerin: Herr V. bläst allabendlich die Flöte, wenn ich fchon zu Bette bin, und dann kann ich nicht fchlafen, weil ich nervös bin. Mehrere Zeugen geben an, daß Herr V. eine sehr ruhige Partei sei und daß er das Flötenspiel stets vor zehn Uhr Abends beende. Herr B. wird losgesprochen und schuldlos erklärt. G. T. Erinnerungstafel (»us dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 13. März 3. «ek. Feilbietung der dem Josef MilM von Üefta gehörigen Realität; Schützwert 1000 fi,, (Bez. A, Sittich). — 1. erek. Feilbietung der dem Michael und Maria Podbuschek von Ternouie gehörigen 7, Hube; Schätzwert 784 fl. 4? kr. (Bez. A. Egg). — 8. erek. Feilbietung der der Josef» Sotlar von Senoschetsch gehörigen Rea­lität; Schätzwert 4220 fi. (Bez. A. Senoschetsch), — 2. eiek. Feilbietung der der Mathias Debeuz'schen Verlaßmaffe gehörigen Realität; Schätzwert 1473 fi. (Vez. A. Senoschetsch). — 2. erek. Feilbietung der dem Lukas Gorjanz von Hrenoviz gehörigen Rea­ lität; Schätzwert 1853 fi. 80 kr. (Bez. A. Senoschetsch). — 2. erek. Feilbietung der dem Nnton Sehirza von Landol gehörigen Rea­ lität; Schätzwert 1475 fl. (Bez. A. Senoschetsch). — 2. Feilbietung verschiedener in den Michael Lansel'schen Verlaß gehöriger Pfand­stücke (Kaffehauseinrichtung) (städt. deleg. Bez, G. Laibach). — 2. eret. Feilbietung einer Forderung von 830 fi. (Vez. N. Senoschetsch). Am 14. März 3. erek. Feilbietung des dem Herrn Leopold Schmidmayer von Stein gehörigen Hauses; Schätzwert 600 fi. (Bez. A. Stein). — 3. erek. Feilbietung der dem Mathias Kerschiz von Zirkniz gehörigen Rea­ lität; Schätzwert 1350 fi. > Metalliques 5 °/„ Verlosung 1839 „ 1860 zu 500 fi 1864 78.50 71.60 160.75 93.10 86.10 78.60 71.70! 16!.— ! 93.20 87.201 78.65 71.80 161.25 93.25 86.99 78.75 71.60 6l.?5 8335 87. >0 78.63 ,71.80 93.l5 Como-Rentscheine 42 1^. »u»ti-. . . 17.75 18.25 17.75 18.25 Grundentlastungs-Obligationen von Steiermark, Kärnten, Kram. . . Nationalbank 80.20 803.— 91.50 805.— 90.50 91.50 801.— 802.— 801.— Kreditanstalt 184 — 182.20 184.20 184.30 183.60 Wechsel auf London 112.30 112.40 112.30 112.50 112.40 Silber 111 — 111.20 110,80 1K.10 110.50 14. Kundmachung. Nach den Anfangs März l. I . eingelangten Vrottarifen backen fol­ gende zwei Bäckereien das grüßte Brot: Varthlmä Blas und Katharina Tekavec. Stadtmagistrat Laibach am 6. März 1865. Der Bürgermeister Dr. E. H. Costa.