LMcher TaMt. Rcdaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. Nr. 177. DMDAD Montag, 5. August 1878. — Morgen: Berkl. Jesu. MDAMA- 11. Jahrg. JnsrrtionSpreise' Ein- Die Occupation. FZM. Freiherr v. Philippovich wurde, wie der offiziöse „Pefter Lloyd" meldet, angesichts der Tumulte in Serajewo angewiesen, den Vormarsch der Occupationstruppen zu beschleunigen und mit unnachsichtlicher Strenge gegen die Aufständischen in Bosnien vorzugehen. Es scheint, daß es ohne blutige Zusammenstöße nicht abgehen dürfte. Die »Wiener med. Wochenschrift" berichtet, daß über Wunsch des Kaisers zwei Sanitätszüge des Mal-theserordens von Wien abgehen, der eine nach Triest, der andere nach Sissek, welche die Bestimmung haben, die Dislocation der Erkrankten von der Occupationsarmee zu besorgen. Jeden dieser Züge begleiten zwei Zivilärzte, welche mit 500 fl. Monatsgage und vollständiger Verpflegung engagiert wurden. Diese Aerzte haben die Weisung erhalten, sich zum 6. d. bereit zu halten. Bekanntlich ist auch bereits ein Militär-Sanitätszug nach Triest abgegangen, dem ebenfalls zwei Aerzte, ein Regiments- und ein Oberarzt, zugetheilt sind. Die Freundlichkeit unserer Soldaten wird, wie der Korrespondent des „N. Wr. Tagblatt" mittheilt, sehr gerühmt, sie erwerben sich bereits die Sympathien des bosnischen Volkes, sie verkehren mit Jung und Alt und beschenken die Kinder. Der elektrische Draht meldet aus Spa-lato, daß die Notablen in der Herzegowina ihre Unterwerfung zugesichert haben. ^ Ueber den Vormarsch unserer Truppen sagt die „Wiener Abendpost": „Die Colonnen des 13. Armeecorps haben ihren Vormarsch weiter fortgesetzt. Die 18. Truppendivision hat am 2ten August mittags die Ortschaft Ljubuski auf dem Wege nach Mostar besetzt, ohne einen Widerstand zu finden, und es wurde die österreichische Flagge unter den Klängen der Volkshymne auf dem dor-«gen Kastelle gehißt. Deputationen einheimischer -vcuhamedaner und Katholiken kamen dem Di- visionskommandanten entgegen, um ihre Unterwerfung auszusprechen. Alle drei Brigaden der 18. Truppendivision waren abends bei Ljubuski concentriert." „Undankbares" Oesterreich! ? In leidenschaftlichster Stimmung, in hochgradiger Erbitterung zieht die „St. Petersburger Ztg." in einem geharnischten Artikel gegen Oesterreich, gegen das „ undankbare" Oesterreich, zu Felde. Jetzt endlich, so äußert sich das genannte Blatt, sei an den Tag gekommen, worin die berühmten österreichischen Interessen eigentlich bestehen! Hätte es sich nur um die Besetzung Bosniens und der Herzegowina gehandelt, so hätte Oesterreich ohne Kongreß und ohne Hinterlist die durch Su-marokoff übermittelten russischen Vorschläge annehmen können; es hätte der Mobilisierung und all' der offenen und versteckten Drohungen nicht bedurft. Unwillkürlich müffe man der „Nordd. Allg. Ztg." glauben, wenn sie es als das Ziel unseres „guten Nachbarn und Bundesgenossen" hinstellt, aus den Südslaven eine Föderation in der Art des seligen deutschen Zollvereins zu gründen, welche die erste Etappe zu einem Schutz- und Trutzbündnis unter der Hegemonie Oesterreichs wäre. Oesterreich soll unter den Slaven des Südostens dieselbe Rolle spielen, wie Deutschland unter den germanischen Völkern im Nordwesten. Dazu bedurfte Oesterreich des Geheimnisses, der Rüstungen, der zweizüngigen Politik.... „Aber, ebenso wie Rußland, wie das ganze Slaventhum hoffen wir, daß die dem Grafen Andrasfy zugeschriebenen Projekte endlich das Maß der russischen Friedensliebe übersteigen und Rußland in die Nothwendigkeit versetzen werden, der magyarischen Hochmüthigkeit des Wiener Kabinetts die längst verdiente strenge Lection zu geben." Das genannte Journal entwirft im weiteren Laufe seines Oesterreich feindlichen Artikels ein Bild über die volkswirthfchaftliche Situation in Serbien, Montenegro, Bosnien und der Herzegowina, und findet die ökonomische Knechtschaft, in welcher diese Staaten von Oesterreich gehalten werden, schon jetzt unerträglich. „Die Folgen der Ueberantwortung der Slaven an die österreichische ökonomische Herrschaft liegen vor in der Unwissenheit, in oer Unkultur dieser europäischen Parias, aus der Oesterreich kein Interesse hat, sie herauszuführen. Oesterreicher und Magyaren haben nichts als Spott über die Wildheit, die rauhen Kriegssitten, die Unkultur der Südslaven, und sind doch einzig schuld an diesen Zuständen. Neben der Unkultur springt die Zurückgebliebenheit der Slaven in ökonomischer Beziehung in die Augen. Oesterreich verkauft ihnen für fabelhaft hohe Preise allen Trödel seiner Production, den sonst niemand kauft; österreichische Concurrenz schließt jede industrielle Thätigkeit der Slaven aus; der österreichische Zoll erdrückt mit Sorgfalt jeden Keim einer industriellen Initiative. Dafür kauft Oesterreich fabelhaft billig alle Produkte der Slaven auf, so daß dem unglücklichen Produzenten kaum das Leben bleibt. Viehzucht und Ackerbau sind die einzigen Erwerbsarten, die dem Südslaven übrig bletben. Nimmt man den sich unaufhörlich erneuernden Kampf gegen die Türken, die Mißwirtschaft der türkischen Administration hinzu, so kann man sich über die Armuth und Zurückgebliebenheit der türkischen Slaven gewiß nicht wundern." Die Verwirklichung des Planes einer österreichischen Hegemonie über die Südslaven dürfe Rußland nicht zugeben. Inwieweit der dem Grafen Andrassy zugeschriebene Plan russenfeindlich ist, lasse sich daraus ersehen, daß er ursprünglich von dem größten Slavenfeinde, Kofsuth, ausgeheckt wurde. „Die Politik Europa's gegen uns Russen und gegen die Slaven ist immer genau JeMeton. Ein Lorbeerkranz. Eine Skizze aus dem Leben, von Harriet. (Fortsetzung.) war seit acht Monaten die glückliche knss Markofs. Sie hatte in dem Hause Bran-li-s ^ Bette der todtkranken Sofie noch ^^res und Hartes zu erdulden, bevor die Stunde für sie schlug, in der sie das -wew des innig verehrten und geliebten Mannes Vermälung mit ihm wurde nach in de?^s d5r Liebenden still und schmucklos ^ gefnert, bei der das junge Mädchen eine liebevolle Aufnahme fand, als Sofie von dem bösen Nervenfieber genas und Brandof die gerichtliche Scheidung von seiner Gattin ein-leitete; dieselbe erregte kein geringes Aufsehen in ganz P... und war viele Wochen hindurch das Tagesgespräch in allen Familienkreisen, bis endlich wichtigere, neuere Ereignisse, an denen unsere Zeit leder Hinsicht gewiß nicht arm ist, dieselbe in °en Hintergrund drängten. Sofie starb nicht an ihrer Liebe zu dem Musiker, der seinen Reiseplan änderte und statt mit Markof nach I , allein nach Italien abreiste, aber sie war von einer stumpfen Theil-nahmslosigkeit für alles, was um sie her vorging. Es schien, als habe die schwere Krankheit nicht blos die körperlichen Kräfte der jungen Frau gebrochen und gänzlich erschöpft, fondern auch ihren regen Geist getrübt. — Nur noch für die Musik hatte sie ein Verständnis behalten; wenn sie am Piano saß und spielte, da leuchtete etwas von der alten dämonischen Glut in ihrem dunklen Auge auf. Das war aber auch alles! — Nach erfolgter gerichtlicher Scheidmig von ihrem Gatten bewohnte sie für kurze Zeit das kleine Landhaus von P . - das nebst einem kleinen Vermögen sicherte. Die Villa hatte er ihr schon vorher als Ergenthum verschrieben und das kleine Vermögen war em letzter Beweis für die Sofie, wie sehr der Kaufmann sie geliebt haben mußte, da er auch für immer geschieden von ihr, sie nicht Kummer und Sorgen preisgegeben wissen wollte. Einige Wochen nach Judiths Verheiratung, deren Ausstattung Brandof in edelmüthigster Weise bedacht hatte, verkaufte Sofie die Villa um einen sehr günstigen Kaufpreis an ein reiches junges Ehepaar und verschwand spurlos mit einer alten Dienerin aus P...------------------- * * * Die große Wanduhr hatte eben in Hellen Schlägen Fünf geschlagen. Die junge Frau erhob sich von ihrem Sitze: „So, lieb' Mütterchen", sagte sie lächelnd, „nun hast du mir wieder ein schönes Bildchen mehr aus Othmars Kindheit erzählt. Ich könnte dir ewig zuhören — aber der Tisch muß gedeckt, der Thee besorgt werden." Die alte Dame zog ihre junge Schwiegertochter innig an sich und küßte die reine, weiße Stirne des sanften Weibes, das so viel Sonnenschein in ihr Haus — so reiches Glück in ihres Sohnes Herz gebracht. „Ja, thue eS, gutes Kind! Ich will indessen ein wenig auf mein Zimmer gehen, um mich von einer Betrachtung über den letzten Jahrestag zu überlassen." dieselbe: immer gilt es uns, vom freien Meere abzuschneiden." Der Artikel schließt mit den Worten: „Gegenwärtig ist jeder Zweifel geschwunden. Die verstellte Freundschaft Oesterreichs gegen Rußland war nichts als eine plnmpe Falle. Graf Andrassy hat uns endgiltig die Richtigkeit der bekannten Meinung des Fürsten Paskiewitsch bewiesen, daß der einzige Weg nach Konstantinopel über Wien führt." Der Staatsvoranschlag pro 1879. Das österreichische Finanzministerium wird sich in nächster Zeit mit der Ausarbeitung der Grundlagen für den Staatsvoranschlag für das Jahr 1879 beschäftigen. In erster Linie wird im September die Ersparungskommisston wieder zusammentreten, um zu erwägen, in welchen Dienstzweigen und in welcher Höhe sich Reduktionen bei den Ausgaben vornehmen ließen. Der Präsident dieser Kommission ist der Sectionschef im Finanzministerium, Baron Distler. Ihm zur Seite stehen Delegierte aller Ministerien. Außerdem bestehen in jedem einzelnen Ministerium wieder besondere Ersparungskommissionen, deren Mitglieder die Sectionschess und die Referenten sind. Bei jedem Kapitel, welches die große Ersparungskommission behandelt, wird derjenige Beamte zuyezogen, in dessen Ressort die spezielle Angelegenheit, über die berathen wird, gehört. Durch diese praktischeOrgani-sation war es der Kommission im Jahre 1877 möglich, fünf Millionen bei den Ausgaben zu streichen. Die „N. fr. Presse" hofft, daß diese segensreiche Kommission im heurigen Jahre ihre Wirksamkeit mit gleicher Intensität fortsetzen wird. Was das Präliminare des nächsten Jahres betrifft, so läßt sich dasselbe jetzt nur schätzungsweise beurtheilen. Zweifellos wird eine bedeutende Steigerung der Ausgaben dnrch die Zinsenlast der neuen Ennssionen eintreten. Ebenso gewiß ist aber auch eine große Zunahme der Einnahmen durch die Erhöhung der indirekten Steuern und der Zölle. Die laufenden Steuereinnahmen dürften sich übrigens, wie der nächste Steilerausweis wol zeigen wird, kaum wesentlich von denen des Vorjahres unterscheiden. Hier ist keine wichtige Aende-rung zu constatieren. Zu den Reichstagswahlen in Deutschland. Ein ausgiebiger polizeilicher und militärischer Sicherheitsapparat war in Bereitschaft, glücklicherweise jedoch wurde derselbe in Berlin nicht zur Anwendung gebracht. Berliner Blätter melden : die Wahlen sind in allen Bezirken ohne die geringste Judith hatte längst die Lampe angezündet, aber mit dem Tischdecken und Theebereiten schien sie es, als sie allein war, gar nicht so eilig zu nehmen. Sie hatte mit einem Schlüssel, den sie stets bei sich trug, ein Fach ihres Kastens geöffnet und betrachtete mit gerötheten Wangen daselbst allerlei niedliche kleine Arbeiten, die sie in einsamen Stunden anfertigte. — Welches glückliche junge Weib wird nicht, gleich Judith, solche Arbeiten mit Entzücken betrachten, da sich an sie so süße Hoffnungen für die Zukunft knüpfen! — Ach, süß und heilig war das Bewußtsein für Judith, aber dennoch knüpften sich kleine Befürchtungen an dasselbe; wird dem ruheliebenden Gatten ein drittes Wesen willkommen sein? Es wird das traute Stilleben stören. — Stören? Ach nein, ein liebes, theures Pfand mehr dürfte es in der gegenseitigen Neigung sein! Judith war so sehr in ihre kleinen Sorgen vertieft, daß sie es gar nicht hörte, wie sich die Thüre leise öffnete und ihr Gatte eintrat, der höchlichst überrascht war, seine Frau statt an dem gemächlichen Theetisch bei dem Schrank, förmlich m Putzgegenstände vertieft, zu finden. Sein bisher Ruhestörung abgelaufen, und das Resultat iu der Hauptstadt des deutschen Reiches ist als ein günstiges zu bezeichnen. Die Theilnahme an den Wahlen war eine zahlreiche, mehr als achtzig Perzent der Wahlberechtigten erschien an den Urnen, sünf Berliner Bezirke wählten liberale Kandidaten, und die Socialdemokratie unterlag. Auch in den Provinzen hat die Socialdemokratie keinen besonderen Sieg errungen. Die socialdemokratische Partei in Berlin erwies sich sehr thätig, es wurden in ihrem Lager diesmal um 20,000 Stimmen mehr abgegeben als im Jahre 1877; der Wahlsieg wurde ihr dadurch entrissen, daß die Berliner Bürgerschaft Mann für Mann auf dem Kampfplatze erschien. Eine gewisse, wohlbekannte Partei, die sogenannte „conservative", ging mit einem Aufwande von verwerflichen Mitteln in rücksichtsloser Weise ins Treffen, um das liberale Bürgerthum zu bekämpfen. In blinder Leidenschaft vergaß diese Partei die Regeln der politischen Taktik, sie überschritt die Grenzen der Disziplin und führte einen frivolen Kampf. Die „conservative" Partei wird sich im neu zusammentretenden Reichstage einer Majorität uicht rühmen können. Der neue Reichstag wird strenge Wahlprüfungen vornehmen müssen, denn die Regierung übte diesmal einen ganz besonders starken Druck aus, die offiziellen Kandidaturen standen zahlreich auf der Tagesordnung, die Agitation für Regierungskandidaten war eine großartige, die Staatsbeamten leisteten ihr möglichstes. Der neue Reichstag muß sich die Stärkung der Einheit zur Aufgabe machen, er muß aus freiem Willen des Volkes, ans dem Herzen des Volkes und nicht aus einer Präfectenbevormuudung nach Napoleonischem Muster hervorgehen. Bis 3. d. liegen folgende Wahlresultate vor: Die Nationalliberalen verlieren 20 bis 25, die Fortschrittspartei 10 bis 12 Sitze, welche die konservativen Gruppen gewinnen. Die Lliberalen verfügen nun im Reichstag über 145 Plätze. Die beiden konservativen Gruppen weisen eine Stärke von 115 Mitgliedern ans, haben also auch nicht die Majorität. Das ausschlaggebende klerikale Centrum ist unverändert geblieben. Es zählt wie früher 100 Mitglieder. Die Socialdemokraten haben trotz der bedeutenden Mehrheit ihrer Stimmen gegen früher uur zwei Plätze (gegen 12, die sie ehemals hatten) erobert. Bei der Stichwahl dürften sie noch zwei bis drei Plätze gewinnen. Eine Finanzminister-Konferenz. Am 5. d. M. beginnt in Heidelberg die Konferenz der Handelsminister Deutschlands. Die so anspruchsloses junges Frauchen schien Plötzlich eine wahre Leidenschaft für Morgenhäubchen erfaßt zu haben, da sie schon öfters dergleichen Gegenstände erröthend hastig hinweggeräumt, mit der Bemerkung, es seien Häubchen für die ersten Morgenstunden. Als ob feme liebe, herzige junge Frau bei ihrem reichen schönen Haarschmuck dergleichen Luxusartikel bedürfte, die höchstens dort unentbehrlich sind, wo die Kunst ersetzen muß, was die Natur versagt. — „Judith!" Die junge Frau fuhr aus ihrem tiefen Sinnen empor; sie wandte sich ihrem Gatten zu, der sie innig in seine Arme schloß, wobei ihr ein kleiner Gegenstand aus der Hand fiel; sie wollte sich rasch darnach bücken, doch der Professor kam ihr zuvor: „Aber Judith, das ist ja keine Frauenhaube! Ach, das ist ein reizendes Kinderhäubchen!" rief er mit dem höchsten Erstaunen. Die junge Frau schlang ihre Arme um seinen Hals und verbarg ihr tief erglühendes Gesicht an der Brust ihres Gatten. (Schluß folgt.) Einladungen zu derselben sind seitens des Fürsten Bismarck, wie man hört, bereits Ende Jnni ergangen, aber allem Anscheine nach in durchaus vertraulicher Weise, so daß die Kenntnis des Projektes auf den kleinen Kreis der dabei Betheiligten beschränkt geblieben ist. Der Natur der Sache nach handelt es sich zunächst mehr um vertrauliche Besprechungen als um definitive Beschlüsse. Die Grundlage der Besprechungen soll eine den Einladungen beigegebene Denkschrift bilden, welche sich mit den schwebenden Zoll- und Steuerfragen beschäftigt. Daß die Frage der Tabakbesteuerung außerhalb des Kreises der Erörterungen bleiben soll, ist nicht richtig, da, wie versichert wird, die Denkschrift u. a. auch die im Falle der Einführung des Tabakmonopols zu erwartenden Einnahmen berechnet. Gleichwol soll ausdrücklich erklärt werden, daß vor definitiven Entschließungen in dieser Hinsicht das Resultat der Tabakenquete abzuwarten sei. In der Reihe der Steuerprojekte dürfte keines der in den letzten Jahren erörterten fehlen; an diese schließt sich die Erörterung von möglichen Zollerhöhungen, u. a. des Petroleumzolles. Größenwahn. Infolge der vom Berliner Kongresse ausgesprochenen Unabhängigkeit Serbiens wird, wie das „Renter'sche Bureau" erfährt, der große Rath der serbischen Nation, bestehend aus 600 Abgeordneten, anfangs September einberufen werden, um solche Veränderungen an der Verfassung vor-zunehmen, wie sie der Wechsel in der politischen Stellung des Fürstenthums nothwendig gemacht hat. In gut unterrichteten Kreisen sagt man, es würde dann der Vorschlag gemacht werden, Serbien zu einem K öni grei ch zu erheben, und daß wichtige Veränderungen der innern Organisation des Landes discntiert werden würden. Der Protest Rumäniens. Das rumänische Regierungsblatt „Telegraful" empfiehlt dem rumänischen Kabinett, seine Beamten inBeßarabien zu instruieren, ans ihren Posten zu bleiben, bis sie daraus vertrieben werden, und sodann unter Protest zu erklären, daß sie nur überlegener Gewalt nachgegeben Hütten. Man wird hieraus ersehen, daß die Rumänen, oder wenigstens ein Theil derselben, noch immer nicht die Idee aufgegeben haben, die verlorene Provinz in irgend einer zukünftigen Zeit zurückzuhalten, und diese Proteste sollen als Beweise dessen dienen, falls die Zukunft irgend eine günstige Gelegenheit bieten sollte. Das Oppositions-Jonrnal „Pressa" sagt, daß seitens der rumänischen Regierung Vorbereitungen zur Besitzergreifung der Dobrudscha getroffen werden, und daß das Occupationscorps aus drei Regimentern Kavallerie, zwei Regimentern Infanterie und mehreren Batterien Artillerie bestehen wird. Die Arbeitseinstellungen in Frankreich sind, wie der „Temps" in freudiger Stimmung signalisiert, zum Schluffe gelangt, namentlich jene zu Anzin endete auf die bestmögliche Weise, mittelst einer Transaction. Die Gesellschaft hat das Zugeständnis gemacht, daß man am Montag arbeiten darf, und die Grubenarbeiter nehmen zu den früheren Bedingungen die Arbeit wieder auf. Diese Lösung ist ein gutes Zeugnis für den gesunden Sinn der Arbeiter, wie für die wohlwollenden Gesinnungen der Gesellschaft. Zu Saint Chamond ist der Strike ebenfalls zu Ende, ausgenommen bei den Färbern, und es haben 4000 Personen die Arbeit wieder ausgenommen. Das Ende des Strikes der Zimmerleute von Havre haben wir schon vor zwei Tagen gemeldet. Gewisse Feinde der Republik hatten diese Arbeitseinstellungen mit schlecht verhehlter Genugthuung begrüßt. Wir unsererseits verhehlen nicht, daß wir gerade aus entgegengesetzten Gründen erfreut sind, diese Strikes ihr Ende finden zu sehen, durch gegenseitige Verständigung, und ohne daß sie zu Unruhen geführt und eine jener blutigen Repressionen im Gefolge gehabt haben, wie wir sie vor der Begründung der republikani-scken Regierung in Frankreich nur allzu oft er-lebt haben.________________________________________ Tagesneuigkciten. — Aufhebung des Pferden usfuhr-Verbotes. Infolge Ministerrathsbeschlusses und im Einvernehmen mit dem königlich ungarischen Ministerium wurde das mit den Verordnungen vom 21. November 1876, R. G. Bl. Nr. 134, nnd vom 2. Juli 1877. R. G. Bl. Nr. 52, erlassene Pferde-Ausfuhrverbot aufgehoben. — Sonnen- und Mondesfinsternis. Aus Denver City (Colorado) wird über die Beobachtung der am 29. v. M. stattgehabten Sonnenfinsternis folgendes berichtet: „Es gelang den zur Beobachtung der heute sichtbaren totalen Sonnenfinsternis versammelten Astronomen, höchst zufriedenstellende Beobachtungen anzustellen, Zeichnungen herzustellen und Photographien längs der Linie der Totalität aufzunehmen. Die Corona war ungewöhnlich hell und hatte eine Ausdehnung von 70.000 Meilen von der Sonne nach allen Richtungen hin. Die Chromosphäre schien eine Tiefe von circa 2000 (?) Meilen zu haben. Nnr zwei Erhöhungen Waren an der westlichen Seite des Mondes sehr schwach sichtbar. Es herrschte eine vollständige Abwesenheit der bei früheren Gelegenheiten beobachteten rofen-rothen Flammen, und das Spectroskop offenbarte keine außergewöhnlichen rothen oder violetten Linien. Die Temperatur fiel während der Sonnenfinsternis in verschiedenen Gegenden von 33 auf 18 Grad. Kein innerer Mereurialplanet wurde beobachtet. Das Wetter ließ nichts zu wünschen übrig. Professor Norman Lockger berichtet, daß die Sonnenerhöhnn gen schwächer nnd geringer an Zahl waren, daß aber die Corona zehnmal Heller war, als bei der Sou-nenfinsternis im Jahre 1871, wodurch eine Abweichung mit den Maximum- und Minimum-Son-nenfleckperioden eonstatiert wird." — Am 12. August l- I. findet eine Mondfinsternis statt, die in Europa, Afrika, in der westlichen Hälfte Asiens, in Südamerika und in der östlichen Hälfte Nordamerikas sichtbar ist. Sie beginnt um 11 Uhr 25 Minuten abends. Am 13. August um 12 Uhr 31 Minuten früh ist die Verfinsterung am größten (drei Fünftel des Monddurchmessers verfinstert). Das Ende erfolgt um 2 Uhr 17 Minuten früh. — Für Touristen. Die „Presse" eonstatiert, daß selten eiue neue Einrichtung seitens des reisenden Publikums so rasche und allseitige Anerkennung gesunden hat, wie die Einführung und Ausgabe von dinierten Rundreisebilletten über den Gmundener-, Wolfgang- Mond-, Atter- und Hallstädter-See, welche an den Personenkassen der Kaiserin-Elisabeth-vahn und der Kronprinz Rudolsbahn in Wien, Linz n Salzburg ausgegeben werden. Allerdings ge- ? ^ese neuen Rundreisebillette den Natur-wid Touristen eine Rundfahrt, wie die-gedacht werden kann, und bieten beauem in^ ?Hlichkeit, den Schafberg (unfern Rigi) fü^ d' ^ ^ ö" besteigen. Diese neuen Billette n»>H 'b „ alzkammergut-Seen finden daher einen g sten Absatz. Au sämmtlichen Seen befinden sich ^ dbr Neuzeit angepaßte Hotels mit sehr Billett" bei Lösung eines solchen M,t der ^L's-tour beliebig unterbrochen werden ^ ^.^sung emes solchen Billetts hat der Inhaber die Gewißheit, daß er überall obne Lnlie eines Führers weiter kommt und ftder nur denkbaren Belästigung überhoben ist. Diese Billette haben für alle fahrplanmäßigen Züge Giltigkeit, bei Lösung eines Billetts zweiter Klasse auch für Courier-und Schnellzüge und eignen sich daher namentlich sür solche Reisende, welche in möglichst kurzer Zeit sehen und dabei billig reisen wollen. Lokal- und ProviuMl-^utzelegLNheiLtU. Original-Korrespondenz. Bischoflack, 4. Angnst. Zwölf Familien, anS 50 Personen bestehend, der Mehrzahl nach Triest angehörig, schlugen ihre Sommerfrischzelte in Bischoflack auf. Der Fremdenbefuch in unserem freundlichen Städtchen würde sich zu einem frequenteren gestalten, wenn die Hauseigenthümer sich her-beiließen, ihre disponiblen Wohnungen und Extrazimmer für Sommergäste zu adaptieren. Die fremden Gäste sind mit Unterkunft und Verköstigung vollkommen zufrieden, cs wurden Heuer billigere Preise gestellt. — Der 18. August l. I. wird durch ein Beamten- und Bürgerbankett in Kozels Gast-Hans und abeiids durch ein Konzert im Stemmerhof gefeiert werden. — Unter Leitung des Herrn Bezirksrichters Dr. Kraus steht die Gründung eines Gesangvereines (Männer- und Damenchores) bevor. — Nachdem ich die Lichtseiten Bischoflacks in den Vordergrund gestellt, will ich auch auf die Schattenseiten aufmerksam machen: Wann endlich wird die üblen Geruch verbreitende Mistlache nächst der Fleisch-hauerbrücke beseitigt werden? — Vor einigen Tagen wurde von einem Jagdpächter ein Auerhahn zum Kaufe ausgeboteu. Ist jetzt die Zeit zum Abschuß des edlen Auerhahnes? — Es beliebt mehreren Burschen, die Nachtruhe der hiesigen Bevölkerung durch Lärmen und Poltern zu stören. Wo weilt das Auge der Sicherheitswache? — (Der Landesausschuß in Krain) hat zur Dotation der Volksschullehrer in Stndenc, Bezirk Gnrkfeld, die Gehalte mit 500 fl. und 400 fl. festgestellt und den Beschluß gefaßt, daß für den Fall, als Secnndarärzte des Landesspitales zur Militärdienstleistung einbernfen würden, deren Posten durch ein halbes Jahr nicht zu besetzen, sondern von den anderen Spitalsärzten zu substituieren seien. — (Vom hiesigen Schießstande.) Gestern trugen Beste heim die Herren: Ladstätter das erste, Victor Galle das zweite und Reitz aus Triest das dritte auf der Feldscheibe, und C Karinger das erste, Zenari das zweite und Kleinlerchuer das dritte auf der Standscheibe. — (Kehre vor eigener Thür'!) „Slo-venski Narod" bezeichnete die bisherige Politik der Ezechen als eine gemeinschädliche. Die Grazer „Tagespost" gibt den Slovenen den Rath, sie mögen sich um die Polen und Ezechen nicht kümmern, sie mögen ihre Seitenblicke auf andere flavische Volksstämme aufgeben, sich nur um ihre berechtigten nationalen Interessen kümmern, treu zu Oesterreich und zur Verfassung stehen, ihre Abneigung gegen das Deutschthum aufgeben und in diesem die Hauptquelle für die Kultur ihres Volksstammes erblicken. Die Liebe zur Muttersprache, das Festhalten an der nationalen Eigenart läßt sich trefflich mit einer vernünftigen Politik, mit dem Anschlüsse an die liberale deutsche Verfasfuugspartei vereinigen. Wenn der „Slov. Narod" diese Ansichten zu de» seinen macht, wenn er vor allem die Fiction von der „Solidarität der Slaven" für einen gemeinschädlichen Wahnwitz erklärt, so wird er dem begabten Volksstamme der Slovenen den besten Dienst erweisen! — (Die Hebammenprüfungen) fanden an der krainischen Hebammen-Lehranstalt in Gegenwart des Landessanitätsreferenten Herrn Regie-ruugsrathes Dr. R. v. Stöckl am 27. v. M. statt. Als Examinatoren fungierten Herr Prof. Dr. Va-lenta und Herr Dr. Karl Bleiweis. Von den Prüfungskandidatinnen erhielten zwei den Caleul „sehr gut", zwei den Caleul „gut" und eine den Caleul „ziemlich gut". — (Vereitelte Ausflüge.) Wegen in den gestrigen Morgenstunden eingetretener regnerischer Witterung unterblieb der Ausflug der Badegäste und Sommerfrischler in Stein in das Feistrizthal, und wird derselbe bei günstiger Witterung am Sonntag den 10. d. M. unternommen werden. Teilnehmer aus Laibach wollen ihren Anschluß längstens bis Freitag den 8. d. M. dem Restaurateur Herrn Fischer in Stein mittheilen. — Aus derselben Ursache ging auch der Bergnügungszug nach RadmannSdorf-LeeS nicht ab und wurde die Fahrt auf Donnerstag den 15. d. M. vertagt. — (Der Cäcilienverein) hat seit der kurzen Zeit seines hierortigen Bestandes erfreuliche Resultate zu registrieren. Dieser Verein, der sich die Pflege der „alten" Kirchenmusik zur Aufgabe stellt, zählt 316 Mitglieder. Besonderes Verdienst um das Gedeihen des musikalischen Zweckes hat sich der Domorganist und Musiklehrer Herr Förster erworben ; er zählt 20 Orgelschüler und eine ansehnliche Schar von Sängern. — (Der hiesige St. Vincentiusver-ein) strebt die Gründung, beziehungsweise Erbauung eines Waisenhauses in Laibach an und hat zu diesem Zwecke bereits einen Betrag von 1406 fl. 80 kr. gesammelt. Soll diese Anstalt heute oder morgen auch dem Lazaristenorden überantwortet werden? — (Der Bienenzuchtverein) veranstaltet in diesem Monat drei Wanderversammlungen. Die erste fand ain 4. August in St. Rupert in Unter-krain, die zweite findet am 10. d. M. in Jgg nächst Laibach und die dritte am 13. d. M- in Stein statt. Bei dieser Gelegenheit werden an Bienenzüchter praktische nnd neueste Bienenzuchtgeräthe vertheilt. — (Das Lob des — Triglav.) In der Grazer „Tagespost" lesen wir nnter dem Stichworte „Alpines" nachstehende Notiz: „Voraussichtlich wird der sagenberühmte Triglav, dessen Ersteigung durch die von der Seetion Krain des deutschen und österreichischen Alpenvereines im vorigen Jahre erbauten und Heuer komfortabel eingerichteten Unterkunftshütte, welche selbstschon ein außerordentlich dankbares Ziel einer Partie bildet, bedeutend leichter geworden ist, in den nächsten Jahren mehr und mehr der Zielpunkt für Natur- und Alpenfreunde werden. Wenn es auch jederzeit nur rüstigen und schwindelfreien Bergsteigern vergönnt sein wird, seinen stolzen Scheitel zu betreten, so werden doch auch die minder unternehmenden, die nicht so rüstigen Touristen in diesem Gebiete sich an einer Fülle der herrlichsten und großartigsten Naturbilder erfreuen können. Wir wollen hier nur die prächtigen Fälle des Perienik-, Rothwein-, Feistriz- und Sa-vicafalles, die Alpenwiesen von Belopolje, Kerma und Komma, sowie namentlich das von der Wochein zugängliche, sehr wenig bekannte Gebiet der sogenannten „sieben Seen" erwähnen. Dem im Alpengebiete rastlos thätigen österreichischen Touristenklub ist in erster Reihe das Verdienst zuzuschreiben, daß den Naturfreunden diese letztere Partie bequemer zugänglich gemacht wurde — eine Partie, welche mit deni Zauber der schönsten Alpenseen, der prachtvollsten Urwälder und der wildromantischesten Felsszenerien im ganzen Bereiche der Alpen ihresgleichen sucht, indem der Klub an der hinter dem Wocheinersee sich erhebenden Felswand, der sogenannten „Komarce", welche bisher nur schwer zugänglich war, einen gefahrlosen Weg großentheils neu anlegen und meist in den Felsen sprengen, sowie beim „Obern See" eine Schutz- und Unterkunftshütte erbauen ließ. Weg und Hütte sind bereits vollendet, und findet die feierliche Eröffnung derselben noch im Laufe dieses Monats, zur Zeit der Wanderversammlung des österreichischen Touristenklubs in Kappel statt, wodurch es den Theilnehmern an der Wanderversammlung ermöglicht wird, auch an diesem Feste theilzunehmen und eines der interessantesten Alpengebiete kennen zu lernen. Die Anregung zur Herstellung dieser Bauten ging von dem um die österreichische Alpenkunde und namentlich um die Bekanntmachung unserer so großartigen krainischen Alpen so hochverdienten Professor Dr. Johann Frischauf aus, welcher auch die Ausführung derselben leitete und überwachte. Besonders hervorzuheben ist noch, daß durch Anlage dieses WegeS den Bewohnern der Wochein ein neuer Uebergang in das jenseits liegende Trentathal erschlossen wurde, weshalb dieses Unternehmen des österreichischen Touristenklubs auch als ein eminent gemeinnütziges bezeichnet werden darf. Schließlich können wir noch mittheilen, daß die Reproductionen der berühmten M. Pernhart'schen Panoramen vom Triglav und Gr.-Stou mit erläuterndem Text soeben im Verlage des österreichischen Touristenklubs erschienen sind. — (Der Laibacher Militär- Veteranenverein) machte einen glücklichen Wurf! Der den hilfsbedürftigen Familien der mobilisierten heimatlichen Reservisten durch Veranstaltung des gestrigen Volksfestes zugehende Unterstütznngsbeitrag dürfte in der Erwägung, als der Kosler'sche Brauhausgarten von 9 Uhr vormittags bis heute 3 Uhr morgens mindestens von 2000 Personen, beiden Zungen und allen Bevölkerungskreisen Laibachs und Umgebung angehörig, besucht war, als über 6000 Lose für den Glückshafen eingingen und auch die Kegelbahn und der Kapselgewehr-Schießstand ihr Scherflein beitragen werden, eine bedeutende Höhe erreichen. Die Mitglieder des Laibacher Veteranenvereins, in erster Reihe seine Fnnetionäre, namentlich Herr Vereinssekretär A. Grnber, bereiteten der Bevölkerung Laibachs in der todten Saison ein noch nicht erlebtes Volksfest, und werden durch die Opferwilligkeit und zahlreiche Theilnahme der Bewohner Laibachs und Umgebung an diesem Feste den armen Reservistenfamilien eine nahmhafte Geldaushilfe zuführen. Die städtische Musikkapelle trat recht wacker ins Zeug, sie spielte von gestern 9 Uhr vormittags bis heute 1 Uhr früh unermüdlich und empfing anhaltende Beisallsbezeugungen. Die Restauration Janeigay leistete zur Zufriedenheit der Massengäste Unglaubliches, Koslers Brauerei verabreichte ihr bestes Erzeugnis. Die Sänger des Citalnica-vereines erheiterten durch klappenden und kräftigen Vortrag von Chören und Volksliedern die sämmt-lichen Gäste. Mindestens 100 Tische und 1000 Stühle hätten noch aufgestellt werden sollen, um den erschienenen Gästen erwünschten Platz zu bieten. Die Beleuchtung des Tableanx war eine ungünstige, die Beleuchtung des linken Gartenraumes eine spärliche ; Beifall errangen die prächtigen Raketen Der mit der Etikette „Austria" versehene Luftballon vermochte sich nicht in die erwünschte Höhe zu schwingen; der Lenker der „Austria" verstand es nicht, die „Austria" in die Lüfte hoch empor steigen zu lassen. Ein böses Omen! Im ganzen genommen war das gestrige Volksfest ein gelungenes. Der Herr Landespräsident R. v. Kallina und der Herr Landeshauptmann Dr. R. v. Kaltenegger erschienen um 5 Uhr nachmittags auf dem Festplatze. Die gestern unbehobenen Gewinste können binnen 8 Tagen in der Kanzlei des Veteranenvereines (Marienplatz, beim „weißem Wolf") in Empfang genommen werden. Auch die Kinderwelt erlebte gestern einen Festtag, höchst befriedigt durch bie Kinderlotterie-Gewinste, — (Casinorestauration.) Heute abends produzieren sich die bekannten Zithervirtuosen Jobst und Stelzer. — (AuS den Nachbarprovinzen.) Am 1. d. wurde der erste Spatenstich beim Bau der Eisenbahnstrecke Unterdrauburg-Wolssberg vollzogen, Wolfsberg beging einen Festtag. — Der Obmann des „Sannthaler Alpenklubs" theilt in der „Cillier Ztg." mit, daß der neue Weg vom Rinkafall bis zur Okrofchelhütte fertig ist. — In der Nacht zum 31. v. M. ist in Pertifau (Tirol) Schnee gefallen. — Die „Boz. Ztg." berichtet, daß ein Kaiser-Jäger-Bataillon Befehl erhalten hat, sich auf Stilfserjoch zu begeben. Eine kleine Abtheilung ist bereits nach Trafoi abgegangen. Der Barackenbau in Franzen» Höhe zur Aufnahme von zwei Bataillonen ist nahezu fertig. — (Für Handelskreise.) In den Nachbarprovinzen der Steiermark werden Jahr- und Viehmärkte abgehalten: am 6. in Neukirchen, Bez. Pettau; und in Pettau, Lahr- und Viehmarkt (auch am 7. und 8.); 10. in Windisch-Landsberg, Jahr-nnd Viehmarkt; in Lorenzen am Dranseld, Bez. Pettau, Viehmarkt; in Nachbarschaft, Bez. Frieda», Jahrmarkt; in Rann, Jahr- und Viehmarkt; in Windischgraz, Jahr- und Viehmarkt. — (Mitgliedern des Gustav-Adols-Ver eins) diene zur Nachricht, daß am 17. und 18. d. der österreichische Hauptverein der Gnstav-Adols-Stistung seine Generalversammlung in Klagen-surt abhalten wird. Dieser Verein hat sich bekanntlich zur Aufgabe gestellt, mit den meist kleinen Jahresbeiträgen seiner Mitglieder unbemittelte evangelische Gemeinden zu unterstützen. Wie ausgiebig nun dieser Verein seine Ausgabe erfüllt, davon liefert den besten Beweis die Kirche der evangelischen Gemeinde in Klagensnrt, welche fast ausschließlich aus den Mitteln dieses Vereins erbaut wurde und durch den reinen gothischen Baustil nun eine Zierde der Villacher Vorstadt geworden ist. Witterung. Laibach, 5. August. Morgens Nebel, heiterer Tag, schwacher O. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 15 2", nachmittags 2 Uhr -j- 23 9° 6. (1877 -i- 19 0»; 1876 -s- 28 7« 6.) Barometer 734 41 Millimeter. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme -j- 16 3°, das gestrige -i- 18 5°; beziehungsweise um 3 5° und 13" unter dem Normale; der vorgestrige Niederschlag 45 00 mm,, der gestrige 0 70 mm. Regen. Angekommene Fremde am 4. August. Hotel Stadt Wien. Minach, Fiume. — Palter, Hdlsm., Agram. — Everts, Student, Haag. — Einöhrl, Gerber, Wunsch, Kfltc., und v. Pregler, k. k. Major, Wien. — Kristan, Capodistria. — Lehmann, Kfm., München. Hotel Elefant. Pilepiü Fr. und Pilepiö M., Fiume. — Mlakar, Wien. — Juriskovic Rosina, Ober-Steuerinspee-tors-Gattin, und Thaller, k. k. pens. Militär-Rechnuugs-osficial, Graz. — Dr. Vock, Notar, Wippach. — Thaller, Kfm., Triest. — Dr. Sojka, Prag. — Thaller, Pfarrer, Rojano. Hotel Europa. Kaman, Pfarrer, Triest. — Dr. Paulik, Bezirksarzt, Littai. Baierischer Hof. Schmith, Treviso. — Dr. Detela, k. k. Professor, Wiener - Neustadt. — Detcla, Studierender, Mo-räutsch. — Kosir Maria, Triest. — Belagham, Hdlsm , Udine. Sternwarte. PakH und Faidiga, Soderschiz. — Peknik, Großlaschiz. Mohren.. Pollak, Gurkfeld. — Schaffer, Adelsberg. — Aabloner, Triest._______________________________________ Verstorbene. Den 3, Aug ust. Johann Fiala, Staatsanwaltschafts-Diurnist, 38 I., Kastellgasse Nr. 2, Brustwassersucht. Den 4. August. Johanna Sraj, Ziehtochter, 111., Karlstädterstraße Nr. 16, Auszehrung. Gedenktafel über die am 8. August 1878 stattfindenden Li-citationen. 3. Feilb., JleM'sche Real., Zirkniz. BG. Loitsch. — 3. Feilb., Makk'sche Real., Brod, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Logar'sche Real., Oberdorf, BG. Loitsch. — 3. Feilb-, Lunka'sche Real., Zerovnica, BG. Loitsch. — Z. Feilb., Sli-var'schc Real., Großnbelsko, BG. Scnoselsch, — 5. Feilb., äuk'sche Real., Neuwelt, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Eem-rov'sche Real., Oberdorf, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Oswald-sche Real., Garkarevc, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Tursik'fche Real., Vigauu, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Trebufchak'sche Real., Mitterdorf, BG. Stein. — 3. Feilb., Leustek'sche Real., Kleinlaschiz, BG. Großlaschiz. — 2. Feilb., Preleßnik'sche Real., Höflern, BG. Großlaschiz- — 2. Feilb., Högler'sche Real-, Podgoro, BG. Großlaschiz. — Reass. 2. Feilb-, Nadrah'sche Real., Weixelburg. BG. Sittich. — 2. Feilb., Bregar'sche Real., Weixelburg, BG. Sittich. — 2. Feilb., Drachsler'sche Real., St Georgen, BG. Krainburg. — Einzige Feilb., Habei'sche Real., Dorn, BG. Adelsberg. Lebensnnttel-Prelse m Laibach am 3. August. Weizen 7 fl. 31 kr., Korn 4 fl. 88 kr., Gerste 4 fl. 23 kr.. Hafer 3 fl. 57 kr., Buchweizen 4 fl. 88 kr., Hirse 6 fl. 1 kr., Kukurutz 6 fl. 20 kr. per Hektoliter; Erdäpfel — fl. — kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 9 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 93 kr., Schweinfett 80 kr., Speck, frischer 70 kr., geselchter 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 2 kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleisch 54 kr., Schwemsleisch 62 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 kr., Stroh 1 fl. 42 kr. per 100 Kilogramm;. hartes Holz 6 fl. 50 kr., weiches Holz 4 fl 50 kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. per 100 Liter. Telegramme. Berlin, 4. August. Unter Einrechnung des voraussichtlichen Ausfalles der Stichwahlen wird die konservative Fraction auf 113 Liberale, 155 Ultramontane und circa 100 andere Mitglieder veranschlagt. Konstantinopel, 4. August. Verläßliche Nachrichten melden den Ausbruch eines Volksaufstandes in Mostar; der Kaimakam Mufti wurde ermordet und ein Ulema zum Gouverneur eingesetzt. Drei türkische Bataillone sollen mit den Aufständigen fraternisieren, drei andere erklärten sich wieder gegen den Aufstand und beschlossen, sich den entrückenden Oesterreichern anzuschließen: that-sächlich sollen sie gegen Metkovic aufgebrochen sein, um sich nötigenfalls auf österreichisches Gebiet zu flüchten. Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt 0. üiMIittlN, Hauptplah Nr. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch angefertigt und nur bestpassende Hemden verabfolgt. (23) 51 Die erste und älteste k. k. priv. Fabrik tragbarer Eiskeller des k. k. Hoflieferant (Gründer iicjcr bisher noch uni'ibcrlroffcncn Fabri-catiou), Wien, Wieden. Hauptstraße M. 69, empfiehlt ihr großes Lager von fertigen Eis-kästen zum Kühlen und konservieren aller Speisen und Getränke zu den billigsten Preisen. Der große Absatz von über 18,000 Kühlern bürgt für solide Ware und sichert die P. T. Abnehmer vor jeder Uebervortheilung und vor Schwindel. (322) 4—4 Preislisten und Zeichnungen gratis. Wiener Börse vom 3. August. Allgemeine 8liial»-si»l>I. Pavierrente........... Silberrente........... Goldrente............. EtaatSlose, 18SS. . . , I8SL. . . , 1860. . . , 1860(Stel) , 1SL4. . . Enmätalkaft«»»»- Vbkigativaen. Galizien.............. Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . . Ungarn ............... A»ck«r« öff«atti« Anleken. Donau-Regul.-Lose. Ung. Prämienalllehen wiener Anlehen . . Aetiea ». Hanken. Kreditanstalt f.H.u.G EScompte-Ges., n.ö. . Nationalbank.......... Aclie» 0. Tran,port Aat«ra«Il«uai«a. «lföld-Bahn.......... Donau - Dampfschiff -Elisabeth-Westbahn FerdinandS-Nordb. Krant-Joseph-Bahn, Galiz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Czernowitz -Llohd-G-j-Usch-st . , Geld Ware 64-30 66 25 74-35 318'— 108 50 113 25 121 50 142 75 64 40 66-40 74 45 S20-— 109 — 113 75 122 — I4Z — 84'-76'— 77 25 79 25 84 75 76 75 77 75 80 - 10475 84 75 92-60 105-25 85 25 92 80 262 40 262 60 824-— 826 - 125 50 494 -171-50 2045 136— 242-135 — 556 — 126— 496 — 172 — 2050 137 — 242 50 136 — 558 — Nordwestbahn . . . . RndolsS-Bahn . . . . StaatSbahn............ Südbahn............... Ung. Nordostbahn . . Pfandbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold............. in österr. Währ. . . Nationalbank.......... Ungar. Bodenkredit- . Priorilätr-Ätkig. Elisabethbahn, t.Em. Kerd.-Nordb. i. Silber ranz-Äoseph-Bahn. »aliz.»-Ludwigb,1.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn . Staatöbahn, 1. Em. . Südbahu L s Per,. . Privatkose. Kreditlose............ Rudolfsstiftung. . . . Devisen. London ............ Geküsortea. Dukaten............ 20 Francs .... 100 d. Reichsmark . . Silber............. Geld Ware 119 — 11950 125 — 125 50 268 25 268-50 77-50 78'— 124— 124 50 107 — 94-98 90 94 50 91 104 — 88-50 99 75 8850 68 75 157 111 9480 162 25 1450 115 15 548 923 55 90 100 65 107 60 94 25 99 — 94'75 9150 104 25 8875 100'— 887S 69 — 158'— 111 25 95'— 162 75 15 — 115 25 549 924 56-95 1VV7S Telegrafischer Äursdericht am 5. August. Papier-Rente 64 35. — Silber-Rente 66 30. — Gold-Rente 74 25. — 1860er Staats-Anlehen 113 60. — Bank-actien 825. — Kreditactien 265'—. — London 11510. — Silber 100 60. — K. k. Münzdukaten 549. — 20-FraneS-Stücke 9 24. —100 Reichsmark 56 90. Druck von Jg. v. KleinmaVr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.